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Debora

Debora (= Biene).

1) Amme der Rebekka, 1 Mo. 35,8, vgl. 24,59, der sie nach Kanaan folgte. Die Trauer über ihren Tod, an welchen der Name „Klageiche“ erinnert, läßt auf ihre Treue wie auf die Dankbarkeit der Familie gegen sie schließen. —

2) Die Prophetin und Richterin, Ri. 4,5, Weib Lapidoths, wohnte auf dem Gebirge Ephraim unter der nach ihr benannten Palme, wohin die Israeliten zu ihr vor Gericht kamen, 4,3-5. Sie fordert den Barak im Namen Gottes zum Befreiungskampf auf gegen Jabin und Sisera, begleitet ihn in den Krieg und weissagt Siseras Tod durch Weibeshand, V. 6-10. 14. Die Befreiung Israels feiert sie Ri. 5 in dem hochpoetischen Lied der Debora, einem der ältesten Denkmäler israelitischer Dichtung. Es preist die erfahrene Rettung als eine Tat des Gottes, der schon bei der Bundesschließung sich in seiner furchtbaren Herrlichkeit erwiesen (2-5) und nun dem zur Strafe seiner Sünde (Vers 8a. „es“

— Israel — „erwählte neue Götter, da war Krieg in seinen Toren“) niedergetretenen Volk (6-8) Ursache gegeben hat, ihn zu preisen (9-11). Sodann besingt es V. 12-21 den Kampf, in dem der Allmächtige für sein Volk gestritten, die Stämme Israels, die daran teilgenommen, rühmend (Vers 14. 15. 18), die Unentschlossenheit und tatenlose Gleichgültigkeit der anderen geißelnd. Von V. 22 an wird die Flucht der Feinde besungen und Siseras Untergang, der durch Jaels Hand fällt, während seine — Mutter zu Haus über sein langes Ausbleiben klagt.

Das Lieb gibt Gott die Ehre und zeigt in der Zeit der Zersplitterung des Volkslebens ein lebendiges Bewußtsein von der Zusammengehörigkeit der Stämme Israels zu einem Volk Jahvehs. Aber die Lobpreisung von Jaels Tat ist ein Beweis, wie wenig damals auch bei kräftigem religiösem Leben die ganze Natur geheiligt war.