Schwache Gefäße und kluge Feinde
Das ist jetzt der dritte Richter beziehungsweise die Richterin: Deborah zusammen mit Barak. Barak war kein Richter, er war der Feldherr. Wir haben ja schon gesagt, dass Gott sich schwache Gefäße erwählt. Jetzt haben wir eine Frau. Othniel war auch ein schwaches Gefäß, er war der Jüngste. Ehud war ein Linkshänder, Deborah also eine Frau, zusammen mit einem Feigling namens Barak.
Barak heißt „der Blitzende“, also wie das glänzende Schwert, oder? Blitzend, glänzend. Aber so viele Schwerter gab es damals nicht in Israel, und Barak hat vielleicht auch keines mehr gehabt. Denn die Kanaaniter, die waren sehr klug. Sie haben sich gedacht: Wir machen es einfach so, wir entwaffnen die Israeliten. Entwaffnen Sie! Und dann sollen sie kämpfen mit den Mistgabeln und Schaufeln, was sie haben, die Bauern!
Die Kanaaniter waren hoch zivilisiert und in der Technik weit voraus. Sie verfügten über technische Errungenschaften, hatten eiserne Waffen und eiserne Wagen. Sie kannten das Schmelzverfahren, das Eisenschmelzverfahren, was in der damaligen Zeit eine große Neuerung war. Dagegen waren die Israeliten nichts.
Und hier ist eine Frau, eine schwache Frau, und ein entwaffneter Barak, ein entwaffneter Feldherr.
Vers 1: Die Söhne Israels taten wieder, was böse war in den Augen Jachwes. Ehud war gestorben, und Yahweh verkaufte sie in die Hand Jabins, des Königs der Kanaaniter, der in Hazor regierte. Hazor – hast du es gefunden? Ganz oben, danke. Also das ist jetzt schon im Norden. Im Norden des Landes Israel regiert der Jabin.
Wisst ihr, was Jabin heißt? Der Intelligente. Einsicht heißt das Wort, Jabin – Einsicht, Wahrnehmungsvermögen, Intelligenz. Also hier das heidnische Hirn, die Kanaaniter.
Sein Feldhauptmann hieß Sisera, der Heeroberste Sisera, und er wohnte in Haroschet Goyim. Haroschet Goyim heißt „die Steinplastik“ oder „die Holzskulptur der Heiden“, so ähnlich wie das Schnitzwerk von Gilgal dort. Also die Eingravur der Heiden. Dort hat man offensichtlich auch fest mit Götzendienst gearbeitet und Schnitzwerke gehabt, und sie waren stolz auf ihre Sachen, die sie machten.
Die Söhne Israels riefen zu Yahweh, denn er hatte neunhundert eisene Wagen – hier steht es: neunhundert eisene Wagen – und er bedrückte die Söhne Israels zwanzig Jahre mit Gewalt.
Der Heeroberste von den Wagenkämpfern, von der Panzereinheit der Kanaaniter, dieser Sisera, war stark und unterdrückte Israel. Ihre Stärke war ihr Hirn, ihre Stärke war ihre Technik. Sie waren voraus in den Erfindungen und technologischen Errungenschaften.
Historische Rückblicke und geistliche Parallelen
Wir lesen in Kapitel 5. In Kapitel 4 befindet sich die Prosazerzählung, also die Geschichtserzählung. In Kapitel 5 folgt dann das Gedicht, das Lied.
In Kapitel 5 erfahren wir noch einiges. Dort ist das Lied von Deborah und Barak. Sie sangen an jenem Tag und sagten:
"Weil Führer führten in Israel, weil sich das Volk freiwillig stellte, preist und segnet Yahweh! Hört ihr Könige, horcht auf, ihr Fürsten! Ja, ich will Yahweh singen, will singen und spielen Yahweh, dem Gott Israels. Yahweh, als du auszogst von Seir, als du einher schrittest vom Gebiet Edoms, da erzitterte die Erde. Auch troffen die Himmel, auch troffen die Wolken von Wasser, die Berge erbebten vor Yahweh, dem Sinai, vor Yahweh, dem Gott Israels."
Hier ist eine Erinnerung an den Sinai und an das Herabsteigen Gottes auf den Sinai. Das ist poetisch dargestellt: Gott zog mit seinem Volk aus vom Sinai durch die Wüste ins verheißene Land. Er führte das Volk durch die Heidenvölker ins Land, und sie errangen dort Siege. Das wird hier poetisch beschrieben.
Dann heißt es in Vers 6: "In den Tagen Shamgas, des Sohnes Anads, in den Tagen Jaels, ruhten die Pfade, und die Wanderer betratener Wege gingen krumme Wege." Das bedeutet, die großen Straßen, die breiten Straßen, wurden verlassen. Die Israeliten zogen nicht mehr auf den breiten Straßen, sondern gingen auf Schleichwegen. Die Landstädte in Israel ruhten, das heißt, die Menschen versteckten sich, es war alles still.
Warum versteckten sie sich? Wegen der Kanaaniter. Die Israeliten dachten sich: Lieber zeigen wir uns nirgends und gehen nicht auf die Straßen dort. Wenn wir irgendwo hingehen, dann gehen wir zwischen den Wäldern. Denn hier waren die Kanaaniter die Herren im Land.
Da war dieser Jabin. Jabin war übrigens der Zweite, nicht der Erste. Jabin der Erste hatte schon einen Vorfahren, vielleicht Vater oder Großvater, der ebenfalls Jabin hieß. Diesen kennen wir aus dem Buch Josua, das wir noch lesen werden. In Josua Kapitel 11 ist nämlich dieser König von Hazor, der Vater oder Großvater des jetzigen Königs von Hazor, ebenfalls Jabin genannt.
Bei den heidnischen Königen war es oft üblich, dass die Söhne denselben Namen wie ihre Väter trugen. So auch hier: Jabin der Erste.
In Josua 11, Vers 1 heißt es: "Als Jabin, der König von Hazor, es hörte, sandte er zu Jobab, dem König von Madon, und zum König von Shimron, und zum König von Achschaph, und zu den Königen, die nördlich im Bergland waren, und in der Ebene südlich von Kinneret, am Genezareth, und in der Niederung, und im Hügelgebiet von Dor im Westen, und zu den Kanaaniten im Osten und im Westen, und zu den Amoriten, und zu den Hetitern, und zu den Perisiter, und zu den Jebusitern im Bergland, und zu den Hebitern am Fuß des Hermon im Land Mizpa."
Sie zogen aus, sie und all ihre Lager mit ihnen, ein großes Volk wie der Sand am Ufer des Meeres, an Menge und sehr vielen Pferden und Wagen, natürlich eiserne Wagen, um zu kämpfen.
Gegen wen? Gegen Israel, gegen Josua.
Vers 5: "Alle diese Könige trafen zusammen, kamen und lagerten miteinander am Wassermeer, um mit Israel zu kämpfen."
Yahweh sagte zu Josua: "Fürchte dich nicht." Der König Jabin hatte Angst bekommen und sandte überall hin, um die Kanaaniter zu versammeln. Jetzt mussten sie kämpfen, jetzt ging es los gegen die Israeliten.
Der Herr sagte zu Josua: "Fürchte dich nicht vor ihnen, denn morgen um diese Zeit will ich sie allesamt erschlagen, vor Israel hingeben. Ihre Pferde aus Dulemen und ihre Wagen will ich mit Feuer verbrennen."
So viel Holz war noch an diesen eisernen Wagen, das wurde mit Feuer verbrannt.
Josua und das Kriegsvolk kamen plötzlich über sie am Wassermeer und überfielen sie. Yahweh gab sie in die Hand Israels. Sie schlugen sie und jagten ihnen nach bis Sidon, der großen Stadt, bis Misrefoth-Ma'achim und bis in die Talebene von Mizpa im Osten. Sie schlugen sie so, dass kein Entkommener mehr übrig blieb.
Josua tat, wie der Herr ihm gesagt hatte: Die Pferde lähmte er, und die Wagen verbrannte er mit Feuer.
Ein herrlicher Sieg, nicht wahr? Ein großartiger Sieg über Jabin und die Kanaaniter mit ihrer Überlegenheit. Aber der Herr gab sie alle in die Hand Josuas.
Das war die erste Etappe der Eroberung dieser Kanaaniter. Der transzendente Herr des Himmels und der Erde stieg vom Sinai herab und zog mit. Dieser Herr gab Israel die Gesetze durch Mose und war an der Spitze des Heeres der Israeliten.
Sie kamen in das Land hinein, und dort, im Land Kanaan, waren diese brillanten, hochwissenschaftlichen Völker. Doch sie waren verfinstert in ihrem Denken in Bezug auf Gott, durch die Unwissenheit, die in ihnen war.
Die Könige des Landes tobten und rotteten sich zusammen gegen den Herrn und gegen seinen Josua. Sie sammelten sich und kämpften.
In der Apostelgeschichte finden wir etwas Ähnliches. Dort sind die Apostel zusammen und beten, in Kapitel 4. Sie erinnern sich an Psalm 2. Dort lesen wir in Apostelgeschichte 4, Vers 24:
"Du unumschränkter Herrscher, du bist der Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist, gemacht hat, der durch den Mund Davids, seines Knechtes, gesagt hat: Warum empörten sich die Völker und unternahmen die Volksscharen Vergebliches? Es taten sich zusammen die Könige der Erde und die Obersten kamen zusammen gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten, seinen Jesus."
Das ist die andere Schlacht. Sie haben sich alle zusammen gerottet gegen Yahweh und seinen Gesalbten Jesus, so wie damals im Alten Testament sie sich gegen Josua, gegen den Herrn und gegen Josua zusammenrotteten.
Das war die erste Etappe.
Wahrlich, sie sind zusammengekommen gegen einen heiligen Knecht, Jesus, den du gesalbt hast. Herodes und Pontius Pilatus, zusammen mit den Völkern der Heiden und den Volksscharen Israels, um alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss im Voraus bestimmt hatte, dass es geschehen sollte.
Und jetzt, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten mit aller Freimütigkeit zu reden dein Wort.
Hier ist auch ein Kampf.
Da war die große Etappe durch Jesus Christus, die große Etappe, die erste Schlacht, die eigentliche Schlacht.
Dann waren die Israeliten da, die gläubigen Israeliten, die Apostel und die anderen, die jetzt zum Glauben gekommen waren. Jetzt ging die Schlacht weiter.
Und genauso sehen wir es hier wieder im Buch der Richter. Einerseits Josua, das war die erste Etappe, der große Kampf. Dann jetzt die zweite Etappe der Eroberung: Jabin der Zweite.
Die einst besiegte Macht hat sich wieder erhoben, obwohl die großen Schlachten bereits gekämpft waren. Israel sollte eigentlich alles einnehmen, doch sie taten es nicht. So konnte die Feindesmacht wieder aufleben.
Der Herr hat diese Feinde belassen, weil Israel den Göttern nachlief. Jetzt kommen diese Kanaaniter unter Jabin II.
Der traurige Zustand Israels und geistliche Herausforderungen
Ja, welch trauriger Zustand des Volkes! Die Wege sind leer, die Städte ruhen, alle verstecken sich, und Israel ist in großer Angst. Es waren nicht mehr so viele Soldaten übrig, wie sie einmal hatten. Nur 40 Soldaten blieben zurück, aber keine Waffen, kein Schwert und kein Schild standen ihnen zur Verfügung gegen die 900 Panzer Javids.
Woher wissen wir, dass sie gar keine Waffen hatten? Wir brauchen nur weiterlesen. Im Buch der Richter, Kapitel 5, Vers 8, steht: „Israel erwählte neue Götter, da war Kampf an den Toren.“ Wurde wohl Schild und Lanze unter 40.000 in Israel gesehen? 40.000 Soldaten ohne Schild und ohne Lanze – was wollen sie gegen eine solche Übermacht des Feindes ausrichten? In Angst und Schreck, das Volk Gottes in Angst und Schreck. Welch ein Armutszeugnis!
Sie sollten in das Land gehen und dort ein Zeugnis von der Kraft Gottes werden. Doch jetzt verstecken sie sich überall und haben keine Waffen. Keine Gemeinschaft, jeder kocht seine eigene Suppe und geht krumme, verborgene Wege. Die Zersplitterung des Volkes ist eine große Gefahr, wenn Gottes Volk nicht mehr zusammenkommt, sondern jeder seinen eigenen Weg geht. Auch die Gemeinde Jesu ist heute gefährdet.
Paulus schreibt im Epheserbrief, dass auch das neutestamentliche Volk Gottes in Gefahr ist, durch falsches Denken der Heiden eingeschüchtert und durcheinandergebracht zu werden. Im Epheserbrief Kapitel 4 schreibt der Apostel Paulus, dass wir nicht mehr unmündig sein sollen, hin- und hergeworfen. In Epheser 4, Vers 14 heißt es: Wir sollen nicht mehr unmündig sein, hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, durch die Betrügerei der Menschen und ihre Verschlagenheit zu listigem Irrtum.
Der Irrtum ist listig, nicht offensichtlich, sondern verborgen. Dennoch wird man hin und her geworfen von irgendwelchen Lehren, und das Volk Gottes zersplittert sich. Jeder kocht seine eigene Suppe. Doch in Epheser 4 steht auch, dass der Herr Jesus Gaben gegeben hat.
In Epheser 4, Vers 7 wird gesagt: Jedem einzelnen von uns wurde die Gnade Gottes gegeben nach dem Maß der Gabe Christi. Darum heißt es weiter, als er in der Höhe aufgestiegen war, führte er die Gefangenschaft gefangen und gab den Menschen Gaben. Habt ihr das? Epheser 4, Vers 7 und 8. Dort ist eine Parallele zu Richter 5, die wir gleich noch sehen werden.
Das Volk Gottes wird zerstreut und durcheinandergebracht durch falsche Lehren und heidnisches Denken. Doch der Herr Jesus hat vorgesorgt. Er hat den Menschen Gaben gegeben. Jedem einzelnen wurde die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi. Darum steht in der Schrift geschrieben: Als er in die Höhe aufstieg, führte er die Gefangenschaft gefangen und gab den Menschen Gaben. Das ist ein Zitat aus Psalm 68, Vers 19.
Psalm 68, Vers 19 ist eine Parallele zu Richter 5, Vers 12, wo es heißt: „Führe Gefangene einen Gefangenen.“ Also, als er hinaufgestiegen war, führte er die Gefangenschaft gefangen. Jesus hat seine Gefangenen gefangen genommen. Er hat Menschen von der Erde genommen und in seine Gefangenschaft geführt.
Paulus sagt: Ich bin ein Gefangener Jesu Christi, und er ist stolz darauf. Ich bin ein Gefangener des Herrn. Der Herr Jesus ist in den Himmel aufgefahren und hat eine große Schar Gefangener für sich gefangen genommen und den Menschen Gaben gegeben. Bist du auch ein Gefangener des Herrn Jesus? Dann sei glücklich! Beim Herrn Jesus gefangen zu sein, ist das Beste. Lieber beim Herrn Jesus als beim Satan gefangen.
Jesus hat seinen Gefangenen Gaben gegeben. Paulus war so ein Gefangener, und Jesus hat ihm Gaben gegeben. Doch es ist anders, wenn er aufstieg, denn zuvor musste er auch herabsteigen. Wenn man hinaufsteigt, muss man vorher heruntersteigen, das ist klar. Er stieg hinab zu den niederen Teilen der Erde.
Der, der herabstieg, ist derselbe, der auch aufstieg, über alle Himmel, damit er alles erfülle. Der Herr Jesus kam zuerst herunter, dann stieg er wieder hinauf und erfüllte alles. Er selbst gab die einen zu Aposteln, anderen zu Propheten, anderen zu Evangelisten, wieder anderen zu Hirten und Lehrern.
Hier sind die Gaben begabte Menschen, und die Menschen wiederum sind als Gabe der Gemeinde gegeben. Es gibt also einen Hirten, den Gott der Gemeinde gibt, einen Apostel, einen Propheten, einen Evangelisten, einen Hirten und einen Lehrer. Gott gibt all diese Leute der Gemeinde. Wozu? Damit Gottes Volk bewaffnet wird, denn sie brauchen Waffen.
Was willst du gegen die Kanaaniter ausrichten, wenn du keine Waffen hast? Aber es sind andere Waffen. In Vers 12 heißt es: Wozu hat er die Gaben gegeben? Zum Zweck der Zurüstung. Hier steckt das Wort „Rüstung“ drin – Ausrüstung zum Zweck der Zurüstung der Heiligen, zum Werk des Dienstes, zum Bauen des Leibes Christi.
Dies geschieht, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu einem erwachsenen Mann, zum größten Maß der Fülle Christi. Damit wir nicht mehr unmündig sind, hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, durch die Betrügerei der Menschen und ihre Verschlagenheit.
Der Herr Jesus Christus hat den Menschen Gaben gegeben, damit die Gemeinde aufgebaut wird, sich nicht zersplittert und zugerüstet ist, um fähig zum Kampf zu sein. Der Gegner ist hier nicht das Fleisch, sondern das Denken. Es geht um Lehre.
In der Welt wird viel gelehrt. Paulus warnt: Lasst euch nicht einfangen durch die Philosophie der Menschen. Er sagt das in Kolosser 2. Seht zu, dass niemand euch als Beute wegführe durch Philosophie, Betrug der Lehre und Überlieferung der Menschen, durch Philosophien in der Welt.
Da ist jemand, der studiert, hört: „Es ist wissenschaftlich so klar erwiesen, dass die Welt durch Evolution entstanden ist.“ Er studiert Biologie oder Geschichte und kommt ins Grübeln. „Aber in der Bibel steht doch Adam und Eva und so weiter.“ Dann lachen alle Studenten, weil da ist einer, der noch an Adam und Eva glaubt. Und man steht da und fühlt sich dumm, dümmer und noch dümmer.
Das sind die gescheiten Kanaaniter, und man steht da als nichts. Ist das ein Kampf? Der Feind hier ist nicht das Fleisch, sondern das heidnische Denken. Der Feind ist sehr aktiv in den Kreisen, wo die Leute ihr Gehirn anstrengen, in der Schule. Er will das Denken von der Wahrheit weglenken.
Doch was sagt Epheser 4, Vers 17? „Dies sage ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr wandeln sollt wie die Heidenvölker, in Nichtigkeit ihres Sinnes, in Nichtigkeit ihres Denkens. Sie sind verfinstert am Verstand, fremd dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens.“
Der Feind, Satan, arbeitet mit Verdunkelung – Verdunkelung der Wahrheit durch Unwissenheit und mangelndes Licht. Doch wir müssen zurück zum Richterbuch.
Wie kam es so weit, dass die Kanaaniter herrschen konnten und die Israeliten so jämmerlich und elend dastanden? Wir haben gelesen, was böse war in den Augen des Herrn, in Kapitel 4 des Richterbuchs. Ehud war gestorben, und es ist sehr leicht, dass unsere Gedanken weggezogen werden von der Einfalt Christi.
Sehr leicht geschieht es, dass durch irgendwelche Dinge unsere Gedanken abgelenkt werden. Paulus beschreibt das im 2. Korintherbrief, Kapitel 11: „Ich eifere für euch um Gottes Eifer. Ich habe euch einen Mann verlobt, um euch als keusche Jungfrau vor Christus hinzustellen.“ (2. Korinther 11, Vers 2)
Weiter heißt es in Vers 3: „Ich fürchte aber, dass die Schlange, so wie sie Eva durch ihre List verführte, vielleicht euer Denken von der Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber abwenden wird.“ Der Satan will unser Denken von Jesus Christus abwenden – von der Einfalt und Reinheit, der Lauterkeit Christus gegenüber.
Die Gefahr besteht, dass unsere Sinne und unser Denken abgelenkt werden. Das Internet ist heute ein gutes Mittel dafür. Man kann sich alles aus dem Internet holen. Christen suchen dort oft Lehren, Kommentare und finden schnell die verschiedensten Meinungen. Der Weg ist kurz, um sich alles zu holen.
Ich sage nicht, dass das schlecht ist, aber wir sollten wissen, dass vieles im Internet zweitrangig oder drittklassig ist und nicht immer das Beste. Dann wird eine Lehre aufgenommen und verbreitet, ohne sie wirklich an der Bibel geprüft zu haben. So wird das Denken von der Wahrheit weggeführt.
Oder es ist das Denken der Heiden, die Wissenschaftsgläubigkeit. Yahweh verkaufte sie in die Hand Jabins, des Klugen, des Intelligenten, des Königs der Kanaaniter, der in Hasa regierte.
Deborah als Richterin und die Berufung Baraks
Und jetzt kommt Deborah, Vers 4, Deborah, die Frau Lapidots. Wir haben ja schon gesagt: Hier ist eine Frau, was erstaunt, denn Gott beruft hier eine Frau als Richterin. Sie richtete Israel zu jener Zeit. Man fragt sich: Wo sind denn die Männer?
Der Lapidot, das war ihr Mann. „Lapidot“ bedeutet „Lampen“, also Mehrzahl von Lampe, Fackeln. Deborah war fleißig – wie eine Biene, emsig und arbeitsam. Aber was haben die Männer getan? Nichts. Eine Lampe – was macht die Lampe? Nichts, sie steht einfach da. Es ist interessant, diese Namen in der Bibel.
Übrigens, wenn es um Namen geht, war es für mich eine große Hilfe, dass es gute Namenslexika gibt. Man kann sie auch im Internet finden, wenn man weiß, wo man suchen muss. Zum Beispiel Abraham Meister, das Namenslexikon. Ein sehr gutes Buch, das es jetzt auch schon online gibt. Wer möchte, kann es von mir haben; ich habe es als Word-Datei umfunktioniert. Das ist eine große Hilfe. Vielleicht findet man auch noch ein anderes Lexikon. Manchmal ist es gut, zwei Namenslexika zu haben, um vergleichen zu können, denn die Namensdeutung ist nicht immer ganz sicher.
Man kann sich also auch dort informieren, und das ist eine Hilfe. Solche Namen anzuschauen ist interessant. Wir wollen nicht zu viel hineinlesen in die Namen, natürlich nicht. Aber es ist auffällig: Gott verwendet Namen nicht zufällig. Deborah heißt nicht umsonst Deborah. Sie heißt so, weil Gott wollte, dass sie so heißt. Sie war emsig wie eine Biene.
Deborah ist also gleichzeitig eine Anklage an die Männer, die hätten da sein sollen. Aber die Führer fehlten in Israel. Da hat Gott Deborah geholt. Sie wohnte unter der Deborahpalme zwischen Rama und Bethel auf dem Bergland Ephraim. Die Söhne Israels gingen zu ihr hinauf zum Gericht oder zur Rechtsprechung.
Sie sandte hin und ließ Barak, den Sohn Abinoams von Kedesch in Naftali, rufen. Barak wohnte in Naftali im Galiläa. Sie sagte zu ihm: Hat nicht Yahweh, der Gott Israels, geboten: Gehe hin und ziehe auf den Berg Tabor und nimm mit dir zehntausend Mann von den Kindern Naftali und von den Kindern Sebulon? Ich werde Sisera, den Heerobersten Jabins, zu dir heranziehen an den Bach Kishon samt seinen Wagen und seiner Menge. Ich werde ihn in deine Hand geben.
Hier haben wir wieder die Wagen und die große Menge. Und ich werde ihn in deine Hand geben. Das ist eine klare Prophetie. Deborah war hier nicht nur Richterin, sondern auch Prophetin. Sie spricht eine Prophetie an Barak aus: Er soll zum Berg Tabor ziehen. Der Berg Tabor ist ein bekannter Berg im Gebiet von Naftali beziehungsweise Sebulon.
Dort soll er hinziehen, auf den Berg hinauf. Das ist natürlich günstig, denn die Kanaaniter – was wollen die mit ihren Wagen auf dem Berg? Auf dem Berg kann man mit Wagen nicht kämpfen. Also zieh auf den Berg, nimm zehntausend Soldaten mit dir.
Aber was passiert? Barak sagte zu ihr: Wenn du mit mir gehst, dann gehe ich. Barak, der Blitz, mit dem blitzenden Schwert – das er nicht hatte, ohne Waffen und Speer – sagt: Ich gehe, aber ich traue mich nicht allein. Wenn du mit mir gehst, dann gehe ich. Wenn du aber nicht mit mir gehst, so gehe ich nicht.
Das ist eine eigenartige Interpretation von Gehorsam, finden Sie nicht auch? Ist das das Motto, nach dem wir dem Herrn dienen sollen? Ich diene dem Herrn nur, wenn der andere auch dient? Kann Gott viel anfangen mit solchen Menschen? Dient der Sklave nur dann, wenn der Mitsklave auch dabei ist? Der Sklave tut doch, was der Herr sagt, egal was die anderen Sklaven tun.
Man soll nicht nach links und rechts schauen, besonders in einer Zeit, in der Jabin regiert und das Denken verdunkelt ist. Einige haben es erkannt, wie Deborah. Und Barak merkt jetzt auch, was gespielt wird, was los ist. Er sollte handeln, aber er hat Angst.
Doch Gott ist gnädig. Er lässt ihn nicht sitzen. Deborah sagte: Ich will gewiss mit dir gehen. Nur wird es nicht dein Ruhm sein auf dem Wege, den du gehst, denn in die Hand einer Frau wird Yahweh den Sisera verkaufen. Eine andere Frau, die nicht schlief – Jael – von der werden wir später noch lesen.
Deborah machte sich auf und ging mit Barak nach Kedesch. Es ist interessant: In Kapitel 5 kommt dieses Gedicht, in dem gesungen wird. Dort heißt es in Vers 2: „Weil Führer führten in Israel“ – fragt man sich, welche Führer das waren. Barak nicht, denn Führer führten in Israel, weil sich das Volk freiwillig stellte. Barak nicht, er ging nicht freiwillig. Barak hat nicht geführt, aber Deborah schon.
Sie war bereit. „Weil Führer führten in Israel, weil freiwillig sich stellte das Volk.“ Preist den Herrn! Hört ihr Könige, horcht auf, ihr Fürsten! Ja, ich will dem Herrn singen und spielen, dem Gott Israels.
Gott möchte solche, die ihm freiwillig dienen, die sagen: Herr, gerne, ich bin da, ich bin bereit. Interessant, dass Gott gerade diesen Barak dann doch noch als Glaubensheld im Hebräerbrief Kapitel 11 erwähnt.
Gott ist sehr gütig und gnädig. Am Anfang war Barak zaghaft, aber schlussendlich verwendet der Herr ihn in seiner Gnade. Ja, „wenn du mit mir gehst“, ziehen sie hinauf.
Ich wollte noch einmal in Kapitel 5, Vers 9 lesen. Dort wird es zweimal wiederholt: „Mein Herz gehört den Führern Israels, denen, die sich freiwillig stellten im Volk. Preis dem Herrn!“ Also was zählt, ist der Einsatz, die Hingabe der Freiwilligen.
Gottes Schwache sind stärker als Menschen. Gottes schwache Leute sind stärker als der Feind mit seinen neunhundert Eisenwagen.
Der Kampf am Berg Tabor und der Sieg durch Gottes Eingreifen
Also gut, jetzt zurück. Barak ließ also die Leute zusammenrufen. Wir sind in Richter Kapitel 4, Vers 10. Barak ließ Sebulon und Naftali nach Keddes zusammenrufen, und ihm folgten zehntausend Mann hinauf. Auch Deborah zog mit ihm hinauf.
Heber, oder Eber, der Keniter, hatte sich von den Keniten, den Kindern Hobabs, des Schwagers Moses, getrennt. Er hatte seine Zelte bis an die Terebinte in Za'anaim aufgeschlagen, das neben Kedisch liegt, also dort in der Nähe von Tabor. Za'anaim, hier haben wir es. Gut, es ist schon ein Stück entfernt, aber da ist der Tabor und hier ist Za'anaim. Es sind schon einige Kilometer. Wie viel sind es? Zehn Kilometer, oder? Nicht ganz vielleicht. Ja, doch, etwa zehn Kilometer entfernt.
Jedenfalls dort wohnt Jael, die Kenitterin. Das wird so in Klammern gesagt, das braucht man später.
In Vers 12 wird berichtet, dass Sisera erfuhr, Barak, der Sohn Abinoams, sei auf den Berg Tabor hinaufgezogen. Sisera ließ alle seine Wagen zusammenrufen: neunhundert eiserne Wagen und alles Volk, das bei ihm war, von Haroschet-Goyim zum Bach Kishon. Deborah sagte zu Barak: „Mach dich auf, denn dies ist der Tag, an dem Yahweh Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht Yahweh vor dir hergezogen?“
Jetzt kommt also Sisera, nimmt alle seine Soldaten und Wagen mit. Er denkt sich, das wird ein schönes Schlachtfeld, ein leichtes Spiel. Und dann kommt noch dieser törichte Befehl: Zieh runter in die Ebene!
Barak stieg vom Berg Tabor hinab, zehntausend Mann folgten ihm. Jetzt ist Barak da oben am Berg, und man denkt sich, da ist er sicher vor den Wagen. Doch dann kommt der Befehl von Deborah, der Frau, die ihm sagt, er solle ins Tal hinabziehen. Ein absoluter Selbstmord. Neunhundert Wagen, Frontalangriff dort, wo die Kanaaniter am stärksten sind – auf der Ebene. Dort haben sie ihre Wagen und können ihren Vorteil ausnutzen.
Auf der anderen Seite stehen die Israeliten mit ihren Holzstecken und Holzgabeln, also unbewaffnet. Sisera lächelt und reibt sich die Hände. Der Kampf wird nicht lange dauern.
Aber Deborah stand in Kontakt mit dem Herrn. Diese Taktik erscheint als große Torheit, doch was eine große Torheit ist, erweist sich als gewaltige Weisheit. Die Torheit Gottes ist weiser als die Weisheit der Menschen.
Also zieht Barak mit seinen zehntausend Mann hinab. Und was macht der Herr? Der Herr verwirrte Sisera, alle seine Wagen und das ganze Heerlager durch die Schärfe des Schwertes vor Barak her. Sisera stieg vom Wagen herab und floh zu Fuß.
Warum zu Fuß? Wir müssen Kapitel 5 lesen. Warum flieht Sisera zu Fuß, wenn er doch viele eiserne Wagen hat? Habt ihr eine Idee?
Da kam ein Regenguss. Was macht man mit Wagen, wenn alles nur noch Schlamm ist?
In Kapitel 5 lesen wir, dass der Herr selbst herabstieg und kämpfte. Hat jemand den Vers? Ich finde gerade die Verse nicht. Also, was geschah, war ein Kampf vom Himmel her. Gott kämpfte vom Himmel her.
Vers 4 sagt: „Yahweh, als du auszogst, da erzitterte die Erde, auch trafen die Himmel, auch trafen die Wolken von Wasser.“ Später lesen wir von Bächen, die entstehen. Das Kishontal ist eigentlich ein trockenes Tal, der Kishonfluss. Diese Flüsse sind meistens im Sommer ausgetrocknet. Wenn dann ein großer Regenguss kommt, verwandelt sich alles schnell in einen reißenden Bach. Dort stecken die Kanaaniter mit ihren Wagen fest. Die Israeliten haben leichtes Spiel.
Der Herr kämpft, und es gab noch Hagel. In Vers 20 heißt es: „Vom Himmel her kämpften, von ihren Bahnen aus kämpften die Sterne mit Sisera.“ Der Kampf kommt also vom Himmel. Die Sterne kämpfen, der Himmel kämpft. Der Bach Kishon riss sie hinweg – der uralte Bach Kishon.
„Du, meine Seele, tratest die Starken nieder.“ Gott tritt sie nieder, die Hufe der Pferde stampften vom Rennen ihrer Gewaltigen. Der Herr hat gekämpft, stieg herab. Die Ebene verwandelte sich in einen Schlammsee, und es kam zu einem großen Sieg.
Jetzt nützt die große technische Überlegenheit der Kanaaniter nichts. Das schwache Gottes ist stärker als die Menschen.
Entweder haben sie den Kanaaniten die Schwerter abnehmen können, oder es ist einfach ein Ausdruck für den Kampf. Sie kämpften mit der Schärfe des Schwertes. Schwerter und Lanzen gab es kaum mehr, das haben wir in Vers 8 gelesen.
Ich weiß nicht genau, ob es noch einige Schwerter gab. Aber was helfen Schwerter gegen eine Übermacht von Wagen? Entweder hatten sie noch einige Schwerter, oder es ist ein Ausdruck dafür, dass sie durch den Tod umkamen und die Schwerter den im Schlamm steckenden Soldaten abgenommen wurden.
So oder so: Das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen.
Wir kennen das aus 1. Korinther 1. Dort wird von dieser Schwachheit gesprochen. Gerade im Kampf gegen die Heiden ist es wichtig, dass wir nicht mit den Waffen der Kanaaniter kämpfen, sondern mit Gott.
Dort heißt es: „Das Wort vom Kreuz ist Torheit denen, die verloren gehen, 1. Korinther 1,18.“ Eine Torheit. Was ist unsere Botschaft? Wir verkündigen eine eigenartige Botschaft – von einem getöteten Messias, der für unsere Sünden starb.
Gerade das ist unsere Kraft. Das Wort vom Kreuz, die Verkündigung vom Kreuz, ist eine Torheit für die, die verloren gehen. Uns, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft.
Einige hören und werden gerettet, viele aber nicht. Es steht geschrieben: „Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten und den Verstand der Verständigen hinwegtun.“ Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Disputierer dieser Weltzeit? Hat Gott nicht die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht?
Weil die Welt Gott nicht durch Weisheit erkannte, gefiel es Gott, die Glaubenden durch die Torheit der Verkündigung zu retten – eine einfache Verkündigung.
Die Juden wollen Zeichen, die Griechen wollen Weisheit. Aber wir verkündigen Christus, den Gekreuzigten – den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit.
In Vers 25 heißt es: „Das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, weil das Schwache Gottes stärker ist als die Menschen. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele mit Können, nicht viele von Geburt Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, damit er die Weisen zu Schanden mache, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, damit er das Starke zu Schanden mache.“
Und das von Geburten Niedrige der Welt und das Verachtete erwählte Gott, das, was nichts ist, damit er das, was etwas ist, zunichte mache. Damit sich kein Fleisch vor Gott rühme, damit nicht wir den Ruhm bekommen.
Gott gebraucht Schwachheit. Er gebraucht schwache Elemente, schwache Menschen, schwache Werkzeuge. Unsere Verkündigung geschieht auch in Schwachheit. Sie ist nach menschlichen und weltlichen Maßstäben nichts Besonderes – eine Torheit.
Aber das ist unsere Stärke.
Das Lied Deborahs und die Bedeutung der Worte
Also, zurück zu Richter. Kapitel 5, Vers 12: „Wach auf, Deborah, wach auf, sprich ein Lied.“ Interessant ist hier, dass es heißt: „Sprich ein Lied“ und nicht „Sing ein Lied“. Warum? Weil die Worte beim Lied das Wesentliche sind. Es geht darum, dass die Worte vernommen werden, der Text ist entscheidend. Natürlich verbinden wir Lieder mit Melodien, aber das Wichtigste ist das Wort beim Lied.
„Sprich ein Lied, mach dich auf, Barak, und führe deine Gefangenen.“ Sohn Abinoabs, nimm die, die dich gefangen geführt haben, gefangen. Jetzt brauchst du sie nur noch zu nehmen als deine Gefangenen.
Im Psalm 68 wird dieses Lied von Deborah und Barak dann ausgeführt: „Nimm gefangen deine Gefangenen.“ Wie nehmen wir sie gefangen? Durch das Wort Gottes. Auf der einen Seite stehen die listig ersonnenen Irrtümer des Feindes, die Listen und falschen Lehren. Auf der anderen Seite haben wir das Wort Gottes.
Wie können wir Menschen für Jesus gefangen nehmen? Nur durch das Wort Gottes. Wir brauchen nicht alle möglichen Tricks anzuwenden. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen mit dem Wort Gottes konfrontiert werden, mit ihnen die Bibel lesen. So wird der Herr seine Gefangenen bekommen.
Vers 13: Dann zog hinab ein Überrest der Mächtigen des Volkes. Jahwe zog zu mir herab unter den Heiden. Von Ephraim zogen hinab deren Stammsitz bei Amalek, hinter dir, Herr, Benjamin unter deinen Völkern. Von Machir zogen hinab die Führer und von Sebulon, die den Feldherrnstab halten. Und meine Fürsten in Issachar waren mit Deborah, und Issachar gleicht Barak, und er wurde seinen Füßen nach ins Tal gesammelt.
Hier haben wir es: Sie wurden ins Tal geschickt oder zu Fuß an den Bächen. An den Bächen Rubens waren große Beschlüsse des Herzens, großes Überlegen. Ja, was sollen wir machen? Sollen wir auch in den Krieg ziehen? Warum bliebst du zwischen den Hürden, das Flöten bei den Herden zu hören? Ah, wir bleiben lieber beim Schafe hüten und spielen nur ein bisschen Flöte. Während die Ephraimiter und die von Naftali, von Zebulon und Issachar kämpften, saß Ruben da beim Bach und bei den Schafen und spielte Flöte.
An den Bächen Rubens waren große Beratungen des Herzens. Sie überlegten ganz lange, aber getan haben sie nichts. Beim Meckern der Schafe blieben sie. Ja, aber wir haben ja zu tun, wir müssen unserem Beruf nachgehen. Wir müssen unserem Beruf nachgehen, wir sind Hirten, wir haben keine Zeit zum Kämpfen.
Gibt es Parallelen heute? Der Beruf ist gut, aber er darf uns nicht auffressen. Um diese Welt und um das Denken der Welt geht eine Schlacht. Der Herr kämpft, und wir sollen mitkämpfen. Aber die Rubeniter – die waren keine Führer. Wisst ihr, Ruben war noch nie ein Führer. Er war zwar der Älteste von den Söhnen Jakobs, aber geführt hat er nie. Und das haben seine Nachkommen auch nicht getan.
Ruben hätte damals kämpfen sollen, als Josef verkauft wurde. Wo war er? Bei den Schafen. Man muss ja seinem Beruf nachgehen, oder? Er war nicht da. Als Josef verkauft wurde, hat Ruben gefehlt. Als er dann zurückkam, fragte er: „Wo ist Josef?“ „Der ist weg“, sagten die anderen Brüder. „Den haben wir verkauft.“ Ruben war bei den Schafen. Hier ist er auch bei den Schafen.
Wir brauchen heute Führer, die sagen: „Wir wollen uns einsetzen für die Sache des Herrn, koste es, was es wolle.“ Wo sind die Männer? Ein paar Frauen sind da, Jael, Deborah, aber wo sind die Männer? Gilead, was ist mit Gilead? Gilead ruhte jenseits des Jordan (Vers 16). Was hat er gemacht? „Ja, wir müssen ein bisschen ausruhen.“ Aber jetzt ist nicht Zeit zum Ausruhen, jetzt ist Zeit zum Kämpfen gegen Jabin.
Doch Gilead ruht. Das ist auch ein Rubeniter dort, im Ostjordanland: Gad, Ruben und Halbmanasse. Warum weilte er auf Schiffen, der nun Schiffe fuhr, während gekämpft werden sollte? Er geht auf Urlaub. Ascher blieb am Gestade des Meeres, sie gingen fischen, und an den Buchten ruhte er. Während die anderen kämpften, taten sie nichts. Sie haben nicht erkannt, wie viel auf dem Spiel stand.
Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tod preisgab. Hier hast du die andere Seite. Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tod preisgab. Sie haben mit Todesverachtung gesagt: „Wir kämpfen, koste es, was es wolle.“ Auch Naftali auf den Höhen des Feldes. Naftali nahm die schwierigste Stellung ein dort, beim Tabor war er mit Barak. Naftali war dabei und ging dann runter ins Tal, mitten in die Höhle des Löwen. Das hat Gott fasziniert, wenn Menschen ihr Leben aufs Spiel setzen für den Herrn.
Vers 19: Könige kamen, sie kämpften. Da kämpften die Könige Kanaans, Paitaan an den Wassern Megiddos. Beute an Silber trugen sie nicht davon. Von den Himmeln her kämpften und von ihren Bahnen aus kämpften die Sterne, also Gott kämpfte. Der Bach Kischon riss sie hinweg, da stampften die Hufe der Pferde. Die Pferde kamen auch nicht mehr aus dem Schlamm heraus, sie kamen nicht mehr weit.
Im entscheidenden Augenblick hat Gott einen Wolkenbruch geschenkt, und es war zu Ende mit den Kanaaniten. „Verflucht sei Meros“, sagt der Bote des Herrn, „verflucht seine Bewohner, denn sie sind Jahwe nicht zu Hilfe gekommen, Jahwe zu Hilfe unter den Helden.“ Das sind die Bewohner von Meros. Sie haben sich gedrückt, viele haben sich gedrückt. Sie waren viel zu beschäftigt, um sich im Kampf einzusetzen.
Aber gesegnet vor den Frauen sei Jael, die Frau Ebers, des Kenisithers, vor Frauen in Zelten gesegnet. Da war eine Frau, die wach war. Für Jael war das schon ein großes Risiko, was sie hier eingegangen ist, als dieser Sisera kam, da ins Haus. Jetzt ließ sie den Feldherrn rein. Die Keniter waren ja keine Israeliten, und Sisera dachte sich: „Ach, ich komm, das sind ja auch Heiden, ich gehe schnell noch hinein, dann erwischen mich die Feinde nicht.“
Im letzten Moment versteckte sich Sisera in dem Haus von Jael. Aber Jael war auf der Seite Israels. Eine hilflose Frau gegen einen erfahrenen Feldherrn mit großem Verstand, der sehr gut weiß, wie man kämpft. Und sie mit ihrer Frauenarbeit. Was war ihr Beruf? Zelte abbauen, Zelte wieder aufbauen, Zeltpflöcke einschlagen und wieder herausreißen. Damals haben die Frauen das gemacht, heute machen es die Männer. Aber damals mussten die Frauen das machen. Sie waren für das Zelt zuständig.
Der Zeltpflock war zur Sicherheit für die Wohnung. Jetzt nimmt sie so einen Pflock und treibt ihn durch das Gehirn des Sisera. Vorher gibt sie ihm noch Gutes zu essen. „Bitte gib mir Wasser“, und sie gibt ihm Milch, Rahm und so weiter, damit er sich sättigen und stärken kann.
Ein Zeltpflock dient zur Sicherheit. In der Bibel kommt es öfter vor, dass so ein Zeltpflock ein Gerät ist, das das Zelt sicher und fest macht, sodass es steht. Und der Herr Jesus wird auch mal ein Zeltpflock genannt.
In Jesaja 22, Vers 21 lesen wir von so einem Zeltpflock. Ich lese den ganzen Abschnitt, Jesaja Kapitel 22 ab Vers 21: „Ich werde ihn mit deinem Leibrock bekleiden und ihm deinen Gürtel fest umbinden und werde deine Herrschaft in seine Hand legen, und er wird den Bewohnern von Jerusalem und dem Hause Juda zum Vater sein. Und ich werde den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, und er wird öffnen, und niemand wird schließen, und er wird schließen, und niemand wird öffnen. Und ich werde ihn als Pflock einschlagen an einem festen Ort, und er wird seinem Vaterhaus zum Thron der Ehre sein. Und man wird die gesamte Herrlichkeit seines Vaterhauses an ihn hängen, die Sprösslinge und die Seitenschosse, alle kleinen Gefäße, von den Beckengefäßen bis zu den Kruggefäßen. An jenem Tage“, spricht der Herr, „wird der Pflock weichen, der eingeschlagen war an einem festen Ort, und er wird abgehauen werden und fallen, und die Last, die er trug, wird zugrunde gehen, denn Jahwe hat geredet.“
Hier ist von einem Pflock die Rede: von einem Mann, der ein wichtiger Mann war, dieser Knecht Eliakim, der Sohn Hilkias. Er war zuständig für das Königshaus, der Wächter des Königshauses, des Königspalastes. Von ihm heißt es, er bekommt den Schlüssel zum Haus Davids. Er wird öffnen, und niemand wird schließen, er wird schließen, und niemand wird öffnen.
Dieser Mann, Eliakim, hat den Schlüssel und ist wie ein Pflock, ein Zeltpflock. Später in der Offenbarung wird darauf Bezug genommen, und da wird gesagt, dass der Herr Jesus derjenige ist, der den Schlüssel des Hauses David hat, des wahren Königshauses Gottes. Er schließt auf, und niemand kann zuschließen. Er schließt zu, und niemand kann aufschließen.
Hier ist also ein kleiner Hinweis auf den Herrn Jesus, der der wahre Pflock ist und der wahre Schlüssel, der die wahre Sicherheit bringt. Eliakim – der Herr wird befestigen, der Herr wird festmachen, alles.
Ja, ich denke, wir machen hier Pause. Ich habe jetzt ein bisschen überzogen, das habe ich gar nicht gemerkt. Wir machen dann hier eine Fortsetzung nach der Pause.
Betet noch einer mit uns? Wir müssen kämpfen und uns nicht davor drücken, sondern erkennen, in welchem Kampf wir stehen, in welchem Krieg wir kämpfen. Ich eröffne uns weiter dein Wort und danke dir, dass wir es so freilich haben dürfen. Amen.