Wachen, Wachsamkeit.
1) Wachen ist der Zustand des seiner selbst bewußten und mächtigen Lebens, Ps. 77,5. Der wache Zustand schickt sich für den Tag, während die Nacht die natürl. Zeit des Schlafes ist, Röm. 13,11 f.; 1 Th. 5,5-7. (In Ps. 63,2 und Jes. 26,9 ist der Begriff im Grundtext nicht: w., sondern: suchen, ersehnen). In entscheidenden Stunden gilt es zu w., statt zu schlafen, Mt. 26,38. 40 f.; Mk. 14,37 f. —
2) Im geistl. Sinn ist Wachen, Wachsamkeit eine Christenpflicht: sie sollen nicht mehr zurücksinken in jene fleischliche Sicherheit des unerweckten Zustands, wo man sich im natürlichen Wesen „gehen läßt“, sondern auf sich selber achthaben, die Zeichen der Zeit und die Geister prüfen und beständig gewärtig sein der Wiederkunft Christi, Mt. 24,42; 25,13; Mk. 13,33. 37; 1 Kor. 16,13; Eph. 6,18; Kol. 4,2; 1 Th. 5,6; 1 Pe. 5,8; Offb. 3,3; 16,15. —
3) Bildlich = unverwandt, mit ganzem Eiser auf etwas aus sein, Jes. 29,20; Jer. 31,28; 44,27; Sir. 31,1; Bar. 2,9, auch Spr. 8,34. Ebenso = Aufficht üben, Hbr. 13,17. Endlich = am Leben sein, 1 Th. 5,10.