Verführen, Verführung. Jemand v. heißt ihn arglistig unter Mißbrauch überlegener Einsicht und unter Anwendung täuschender Künste (Lügen, Am. 2,4, süsse Worte und prächtige Rede, Röm. 16,18) zu Unglaube und Sünde verleiten. Der Verführer ist daher geradezu der Kluge, Hi. 12,16, der Verführte der Einfältige, Gerade (Luther: Fromme), Spr. 28,10. Insbesondere können die Hirten, Jer. 50,6, und Leiter des Volks, Jes. 3,12 (Luther: Tröster); 9,15, zu Werkzeugen der Verführen, Verführung werden. Als Ziele der Verführen, Verführung werden genannt Götzendienst, Jer. 10,15, Hos. 4,12. Unzucht, Spr. 7,25, der Glaube an falsche Propheten, Mt. 24,4. 5; Mk. 13,5. 6; Luk. 21,8, falsche Lehre, Eph. 4,14; 2 Th. 2,3; 1 Tim. 4,1; 2 Tim. 3,13; Tit. 1,10; 2 Petr. 3,17; 2 Joh. 7. welche zugleich ein ungebundenes, ärgerliches Leben im Gefolge hat, 1 Kor. 6,9; Eph. 5,6; Kol. 2,8; 2 Thess. 2,10; 1 Joh. 3,7. Sich selber v. heißt: sich die im Gewissen und Wort Gottes bezeugte Wahrheit ausreden, 1 Joh. 1,8; Jak. 1,26. Durch Verführen, Verführung ist nach 1 Mo. 3 die Sünde in die Welt gekommen, 2 Kor. 11,3, durch Verführen, Verführung breitet sie sich aus, der Satan heißt Offb. 12,9 der Verführer der ganzen Welt. Kein Wunder, wenn der Haß der verblendeten Welt in Christus einen Verführer steht, Mt. 27,63; Joh. 7,12. 47, und auch seine Jünger sich müßen dafür halten lassen, 2 Kor. 6,8.
Der Herr Jesus setzt seine Endzeitrede an die Jünger mit dem Bild des Feigenbaums fort, der ein Bild von Israel ist. Mit Hilfe von Parallelstellen zum Feigenbaum bekommen wir Klarheit darüber, dass wir in der Epoche der Endzeit leben. Schliesslich geht es um ein Volk, das nicht untergeht, so wie Gottes Wort in Ewigkeit nicht vergehen wird.