Einführung in das Thema falsche Propheten
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 242: Falsche Propheten, Teil 3.
Ich habe bereits erwähnt, dass uns Matthäus in der Bergpredigt das Thema Umgang mit Irrlehrern beziehungsweise falschen Propheten so darstellt, dass zwei Schwerpunkte direkt aufeinander folgen. Deshalb wollen wir uns heute mit dem ersten Schwerpunkt beschäftigen.
Erkennen falscher Propheten an ihren Früchten
Biblische Grundlage und Bildsprache
Schwerpunkt Nummer eins: Man erkennt falsche Propheten an ihren Früchten. Matthäus 7,16-20: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“
Wenn man von Dornen, Trauben oder von Disteln Feigen liest, wird deutlich: Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen, und ein fauler Baum kann keine guten Früchte hervorbringen. Jeder Baum, der keine guten Früchte trägt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Deshalb gilt: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
Beginnen wir von vorne. Falsche Propheten kommen wie Wölfe in Schafskleidern daher. Deshalb müssen wir uns davor hüten, nur auf das Äußere zu schauen. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
Wir müssen auf das achten, was ihr Leben hervorbringt. Dabei denken wir sowohl an ihre Worte als auch an ihre Taten. Außerdem berücksichtigen wir, was sie durch Worte und Taten in anderen Menschen bewirken. So sicher, wie man keine Weintrauben von einem Dornbusch liest und keine Feigen von Disteln, so bringt ein falscher Prophet bei denen, die ihm folgen, kein gesundes geistliches Leben hervor.
Er mag Anhänger um sich scharen, aber er wird Menschen immer an sich binden und nicht an den Herrn Jesus.
Vertiefung der Baum-Metapher
Matthäus Kapitel 7, Verse 17 und 18:
So bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen, ebenso wenig kann ein fauler Baum gute Früchte hervorbringen.
Der gute Baum bringt gute Früchte, der faule Baum tut das nicht. Faul ist hier nicht im Sinne von verfault zu verstehen, denn ein wirklich verfaulter Baum bringt gar keine Frucht. Vielmehr ist hier ein kränklicher, wenig brauchbarer Baum gemeint, der, wenn überhaupt, nur Früchte von sehr schlechter Qualität liefert.
Der gute Baum bringt gute Früchte – es geht nicht anders. Aber auch umgekehrt ist keine Ausnahme möglich: Ein fauler Baum kann keine guten Früchte bringen. Deshalb ist sein Schicksal auch unverhandelbar.
Matthäus 7,19:
Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Für einen Gärtner gibt es keinen Grund, einen Baum stehen zu lassen, der keine guten Früchte trägt. Er wird gefällt und ins Feuer geworfen. Im übertragenen Sinn bedeutet dies: Kein falscher Prophet entgeht dem Gericht. Was sollte Gott auch anderes tun?
Die entscheidende Frage: Welche Früchte sind entscheidend?
Aber kommen wir zu der eigentlichen Frage, die uns bei diesem Text beschäftigen muss: Was sind das für Früchte, auf die wir achten müssen? Gibt es in der Bibel und in der Kirchengeschichte Hinweise darauf, woran man falsche Propheten und Irrlehrer erkennen kann?
Wer meinen Podcast verfolgt, erinnert sich vielleicht noch daran, dass es vor kurzem eine ganze Reihe zum Thema Irrlehre und Irrlehrer gab. Dort habe ich bereits dieselbe Frage gestellt und beantwortet. Deshalb hier noch einmal die Liste von zwölf „Früchten“, die mich vorsichtig werden lassen.
Erstens: Ein Leben im Luxus oder überhaupt eine ungesunde Betonung von Wohlstand und Besitz. Die falschen Lehrer gleichen in Anspruch und Auftreten überhaupt nicht den echten Aposteln.
Zweitens: Ein Leben, das von Unzucht, Affären oder allgemein einer laxen Sexualethik geprägt ist. Heiligung ist ihnen meistens nicht wichtig, und sie predigen wenig über die zerstörerischen Auswirkungen von Sünde auf das Leben eines Gläubigen.
Drittens: Ein abfälliges Reden über die himmlische Welt, gerade auch über Dämonen oder den Teufel.
Viertens: Eine lieblose und in meinen Augen auch geistlose Art, über andere bewährte Prediger zu reden, die ihnen widersprechen oder nicht passen. Ganz allgemein eine taktlose und höhnische Art, über andere Menschen zu reden beziehungsweise Verachtung als Mittel der Argumentation zu nutzen.
Fünftens: Ihre Lehre ist neu oder war lange verborgen, oder sie geht auf Träume, Visionen, bestimmte Prediger oder persönliche Jesusbegegnungen zurück. Überhaupt ist die Idee, dass heute jemand eine geistliche Wahrheit erkennt, die vor ihm so gut wie niemand gewusst hat, mehr als suspekt. Warum sollte Gott mit der Offenbarung zweitausend Jahre warten?
Sechstens: Jesus als Person und Lehrer tritt in den Hintergrund. Dafür rücken sie selbst, ihre Lehre und ganz häufig auch ihre wundersamen Erfahrungen mit Gott in den Vordergrund.
Siebtens: Ihr Umgang mit der Bibel ist fragwürdig. Ihre Lehrer machen Abstriche von der Bibel, fügen durch geschickte Auslegung hinzu. Sie reißen Texte aus dem Zusammenhang, spielen Bibeltexte gegeneinander aus, erfinden neue Gebote und behalten eigentlich nie das ganze Bild der biblischen Lehre im Blick. Die Bibel verliert ihre Kohärenz und ihre Autorität als ein Buch, das ein Autor, nämlich der Heilige Geist, verfasst hat. Und manchmal reicht das noch nicht: Dann wird die Bibel einfach mal tendenziös neu übersetzt.
Achtens: Falsche Propheten haben falsche Prophetien gemacht, also etwas vorhergesagt, was so nicht eingetroffen ist. An dieser Stelle bin ich ganz rigoros. Wer sich Prophet nennt und nachweislich Unsinn prophezeit, der ist für mich raus.
Neuntens: Irrlehrer stiften Parteiungen. Sie haben wenig Freude an der weltweiten Gemeinde der Kinder Gottes, sondern tendieren dazu, ihre eigene Gruppe als die einzig wahren Gläubigen anzusehen. Sie suchen nicht den Frieden und nicht die Einheit.
Zehntens: Die Art der Bibelauslegung will nicht zum eigenständigen Studium der Bibel qualifizieren. Es kommt eher zu einer Bindung an den Prediger oder die Organisation als an das Wort Gottes und damit an den Herrn Jesus.
Elftens: Sie predigen ein Evangelium, das nicht mehr dem biblischen Evangelium entspricht. Sie stellen Kernwahrheiten des christlichen Glaubens, wie sie zum Beispiel im apostolischen Glaubensbekenntnis formuliert werden, in Frage.
Zwölftens: Ihre Lehre fördert den Abfall vom Glauben. Sie nehmen ihre Schäfchen mit auf eine spirituelle Reise, an deren Ende aber keine tiefe Christusbeziehung steht, sondern Dinge wie Gesetzlichkeit, Mystizismus, Esoterik, Pantheismus, Unglaube oder Agnostizismus.
Das war mein letzter Punkt. Matthäus 7,20: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“
Was könnte man jetzt tun? Man könnte noch einmal in Ruhe anhand des Skripts die zwölf Punkte durchgehen.
Das war's für heute. Werde doch Teil unseres Gebetsteams. Einmal im Monat schicken wir eine E-Mail mit drei Gebetsanliegen raus. Anmeldung auf frogwords.de.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Abschluss und Ausblick
Was könntest du jetzt tun? Du könntest noch einmal in Ruhe anhand des Skripts die zwölf Punkte durchgehen.
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Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.