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Schwachheit

Schwach, Schwachheit.

1) Zunächst leiblich; teils veranlaßt durch körperliche Anstrengung; Jes. 5,27; Fasten, Ps. 109,24; Krankheit, Dan. 8,27; Hbr. 11,34; Nachlassen der Kräfte, Ps. 71,9; — teils hat es seinen Grund in der Natur der Sache, so beim menschl. Leib in seiner Hinfälligkeit 1 Kor. 12,22; 15,43. Solches Schwach, Schwachheitsein kann verschuldet sein, vgl. 1 Kor. 11,30. Hat aber einmal Gott Schwach, Schwachheit auferlegt, so soll ein Christ sie willig tragen wie Christus, der allenthalben mit Schwach, Schwachheit umgeben war, Hbr. 5,2, und in der Schwach, Schwachheit gekreuzigt worden ist, 2 Kor. 13,4. Zur Erleichterung des Loses dieser Schwachen, Armen, Kranken u. dgl. mahnt der Apostel, sie aufzunehmen und für sie zu sorgen, Apg. 20,35. —

 2) Geistig und geistlich s. sind die Menschen, die wenig geistige und geistliche Güter haben. Beides rührt von der natürlichen Verderbnis des Herzens her, die ihren Sitz im Fleisch hat, Mt. 26,41; Röm. 6,19. Geistige Güter fehlen solchen, die Mangel haben an Macht, Ehre und Ansehen vor Menschen, — so nennt sich Paulus den Irrlehrern gegenüber s., 2 Kor. 11,21, — oder an Erkenntnis im christl. Glauben u. Leben. In diesem Sinn redet Paulus oft von Schwach, Schwachheiten, die Wert legen auf Beobachtung und Unterlassung äußerer Dinge, Röm. 14,2; 1 Kor. 8,7. Solchen Schwach, Schwachheit sollen die an Erkenntnis Stärkeren nicht Anstoß geben durch Mißbrauch ihrer Freiheit, Röm. 14,20. 21; 1 Kor. 8,9, weil ein versuchlicher Reiz in dieser Hinsicht einem s. gewissen zum Verderben gereichen würde, V. 10, 11; auch würde damit der Starke sich an Christo versündigen, der ja auch für Schwach, Schwachheit sein Leben gelassen hat, V. 12. Vielmehr sollen die Starken der Schwach, Schwachheit Gebrechlichkeit tragen, Röm. 15,1; 1 Th. 5,14, und nicht richten, Röm. 14,1, nach dem Vorbild Pauli, 1 Kor. 9,22, damit sie allmählich tiefer in die Erkenntnis und Freiheit in Christo geführt werden können.

Geistlich s. sind die, welche im Glauben wankend geworden sind, — deren Gegenbild ist Röm. 4,19 Abraham — und solche, die in den Sündendienst verstrickt, geistlich tot sind, Röm. 5,6, vgl. Eph. 2,1. Schlimm ist’s, wenn sich dieser s. Seelen niemand annimmt, namentlich die Hirten nicht, Hes. 34,4. —

 3) Sehr häufig ist in der Schwach, Schwachheit inneres und äußeres Unvermögen beisammen, vgl. Mt. 8,17 in Verbindung mit Hes. 35,4. 5; so in Ps. 6,3 beim Sündigen, in Hbr. 7,28 bei den menschl. Hohepriestern. Namentlich mußte Paulus diese doppelte Last der Schwach, Schwachheit sich gefallen lassen, 1 Kor. 4,11; 2 Kor. 11,29. 30; 12,5. 9. 10; 13,9.

Aber der barmherzige Hohepriester kann Mitleiden haben mit unsrer Schwach, Schwachheit, Hbr. 4,15, und der Tröster, der h. Geist, hilft unsrer Schwach, Schwachheit, Röm. 8,26. —

 4) Schwach, Schwachheit ist das Gesetz in seiner Unzulänglichkeit, weil es wohl fordert, aber keine Kraft zur Erfüllung gibt, Gal. 4,9. Namentlich konnte das Gesetz Moses nicht die Heilsvollendung, die Heiligkeit und Seligkeit der Menschen, schaffen, Hbr. 7,18. 19. Unmöglich aber ist das dem Gesetz, weil es durch das Fleisch, das sündige Naturverderben geschwächt war, Röm. 8,3.

— Ähnlich schwächen = ungültig, unkräftig machen, von einem gegebenen Worte und Gelübde, 4 Mo. 30,3. 14. 16.

Als geschlechtlicher Ausdruck: 1 Mo. 34,2; 5 Mo. 22,29; 2 Sa. 13,14. 22; Klagel. 5,11.