Der zweite Timotheusbrief – Vers für Vers – Gottes Wort für dich.
Ich brauche eine Auszeit. Deshalb bekommt ihr in den nächsten Wochen eine ganz neue Reihe von mir zum zweiten Timotheusbrief.
Mein Name ist Jürgen Fischer. Ich wünsche euch beim Zuhören Gottes Segen und viele hilfreiche geistliche Impulse für euer Leben.
Die Entscheidung für ein kraftvolles geistliches Leben
Kannst du heute Abend die Entscheidung treffen, ein geistliches Leben, das schwächelt, in ein geistliches Leben voller Kraft zu verwandeln? Warum kannst du diese Entscheidung jeden Tag in deinem geistlichen Leben treffen? Ganz einfach: Weil es uns im Leben nie an Kraft mangelt.
Ich bin kein großer Freund moderner Anbetungslieder, in denen es darum geht, mich vor Gott als jemanden zu beschreiben, der defizitär ist. Zum Beispiel Lieder, die sagen: „Ich bin ein so armer Wurm, Herr, bitte gib mir, Herr, lass doch endlich fließen, Herr.“ Ich weiß nicht, ob Gott solche Lieder kennt. Ich kann mit diesen Liedern nichts anfangen, weil sie nichts mit dem zu tun haben, was in der Bibel steht.
In der Bibel steht in 2. Timotheus 1,7: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben oder der Feigheit.“ Wenn du also merkst, dass du wirklich einen Durchhänger hast, dann liegt das nicht daran, dass dir etwas fehlt.
Im Kolosserbrief steht, dass wir in Christus zur Fülle gebracht worden sind. Hey, wir haben alles – tschaka! In 2. Petrus 1 heißt es, dass wir alles zum Leben und zur Gottseligkeit haben; da fehlt nichts.
Das ist so, als hättest du eine Direktleitung zu einem Atomkraftwerk. Da ist genug Saft, glaub mir. Du musst dir da keinen Kopf machen. Und wie wir jetzt wissen, laufen die ja auch länger, also bleibt das auch so.
Die Frage ist nicht, ob hinten genug Saft da ist. Die Frage ist: Lass ich zu, dass dieser Saft in mein Leben fließt? Das ist der Punkt!
Der Geist der Kraft, Liebe und Selbstbeherrschung
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern bei der Bekehrung einen Geist der Kraft, der Liebe und der Zucht beziehungsweise der Selbstbeherrschung.
Wir haben einen Geist der Kraft, einen Geist der Liebe und einen Geist der Selbstbeherrschung. In unserem Leben ist alles vorhanden, was wir brauchen, um geistlich erfolgreich zu leben.
Wann immer du sagst: „Wow, ich möchte gerne noch einmal neu durchstarten“, oder vielleicht denkst du gerade: „Jo, eigentlich hat er recht, da war schon einmal mehr Pepp in meinem Leben. Ja gut, stimmt, ich könnte das ja auch machen. Ich könnte ja glauben, dass der Geist Gottes nicht nur Timotheus meint, sondern auch mich.“ Dann brauchst du keine Angst zu haben, dass es dir an Ressourcen fehlt.
Warum? Weil du mit deinen eigenen Ressourcen sowieso nicht der Maßstab bist. Das müssen wir gut verstehen: Du bist nicht der Maßstab. Darf ich das mal so sagen? Du bist eigentlich egal. Nein, du bist nicht egal! Aber wir müssen sehr, sehr vorsichtig sein. Wir kommen aus einer Leistungsgesellschaft, in der wir uns alle über die Leistung definieren, die wir erbringen, über das, was wir schaffen, über das, was wir können – womöglich auch über Abschlüsse, die wir haben.
Gottes Kraft in unserer Schwachheit
Und jetzt kommt Gott und sagt seinem eigenen Apostel im 2. Korintherbrief, wo dieser einen Dorn im Fleisch bekommt und gerade nicht mehr so leistungsfähig ist: „Lass dir an meiner Gnade genügen.“ Warum? „Meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“
Wir glauben das nur nicht, das ist ein anderer Punkt. Aber stellt euch vor, ihr würdet den Vers auswendig lernen. Ich bin übrigens ein großer Verfechter davon, dass man Bibelverse auswendig lernt. Stell dir vor, du würdest den Vers auswendig lernen und glauben: „Meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“ Da, wo ich schwach bin, bin ich stark, sagt Paulus.
Es ist ein irrer Gedanke, das Gegenstück zu allem, was du in unserer Gesellschaft hörst. Da, wo ich schwach bin, wo ich einfach mal loslasse, wo ich einfach mal glaube, dass Gott durch mich hindurch genau das bewirken kann, was er bewirken will – da reicht das.
2. Korinther 12,9: Einfach mal auswendig lernen, toller Vers, so ein Gegenkulturvers, so ein „Ich passe nicht in dein Leben rein“-Vers, so ein Ding, das wie ein Balken schräg reingeht und wirklich wehtut, wenn du ihn schluckst, weil er schuppert – der schuppert im Leben. Den willst du eigentlich nicht, weil du dich über deine Kraft definierst, über deine Leistung, über das, was du erreicht hast.
Und jetzt kommt Gott und sagt: Vielleicht ist das, was du für relevant hältst, gar nicht so wichtig. Wozu sonst hätte ich dir, sagt Gott, einen Geist der Kraft und der Liebe und der Zucht oder der Besonnenheit gegeben, wenn du ihn nicht brauchst? Aber wenn du ihn hast, dann nutze ihn. Nutz ihn!
Wir sind dazu aufgerufen, im Geist zu wandeln. Was heißt das? Das heißt, wir stehen in unserem Leben immer vor der Frage: Welchem Impuls folge ich? Entweder folge ich dem Impuls des Geistes in meinem Leben oder dem des Fleisches. Fang doch an, den Impulsen des Geistes zu folgen. Punkt. Mach es einfach. Und wenn etwas quer ist, schmeiß es raus aus deinem Leben.
Vers 8: „So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn.“ Und klar, es steckt viel in dem Zeugnis über Jesus, wessen man sich schämen könnte. Überlegt mal: Das Evangelium ist eine Botschaft von einem vermeintlich gescheiterten Propheten. Da ist jemand, der von seinem eigenen Volk abgelehnt wurde und von der damaligen Weltmacht umgebracht wurde.
Und jetzt noch viel besser: Die Zielgruppe des Evangeliums sind die Underdogs, die Leute, von denen man sagen würde, die braucht doch eh keiner. Und Gott sagt: Aber ich hätte die gern. Und dann wird es noch besser: Die Intellektuellen hören sich das Evangelium an und sagen, das ist völliger Blödsinn. Die Religiösen sagen: „Haha, das ist eine Provokation, das meinst du nicht ernst, dass das hier durch Glauben gehen soll und ohne Werke.“
Es gibt viel, wessen man sich im Blick auf das Evangelium schämen kann. Und du kannst dich nicht nur des Evangeliums schämen, du kannst dich auch der Leute schämen, die dieses Evangelium predigen. Paulus muss das natürlich jetzt hier in besonderem Maß ertragen, weil er schreibt: „Schäme dich nicht des Zeugnisses unseres Herrn, noch meiner, seines Gefangenen.“
Ist euch aufgefallen, was hier steht? Da liest man drüber hinweg: Wessen Gefangener ist Paulus? Wessen? Gottes Gefangener! Kurze Frage: Wo sitzt er? In Rom, im Gefängnis. Wer hat ihn da reingeworfen? Der römische Kaiser, zur damaligen Zeit Nero.
Das heißt, nach außen hin sieht das so aus, als hätte der römische Kaiser seine Macht eingesetzt, um die Arbeit des Apostels ein für alle Mal zu beenden. Paulus sieht das ganz anders. Paulus sagt nicht: „Der römische Kaiser, und huch, was soll ich jetzt machen, ich weiß jetzt auch nicht, wie das weitergehen soll.“
Wenn wir jetzt den Philipperbrief lesen, am Anfang erklärt er: „Ich sitze hier zwar im Gefängnis, aber ich weiß auch nicht, wie es passiert ist. Eigentlich predigen jetzt noch viel mehr Leute in der Stadt, weil ich hier sitze. Die ganzen Wachen, die mich bewachen, kriegen natürlich alle mit, warum ich hier sitze. Und die Christen, die das mitkriegen, dass ich hier sitze und die Wachen darüber reden – die Christen müssen jetzt auch mal aus ihren Löchern raus und trauen sich jetzt auch was zu sagen.“
Also da passiert viel mehr. Das ist total toll. Philipper 1 zum Nachlesen. Es ist: Ich bin Gefangener Gottes. Nicht der römische Kaiser macht irgendwas mit mir, Gott macht etwas mit mir. Und deswegen: Ja, jetzt hat mir Gott halt einen Gefängnisaufenthalt und womöglich den Märtyrertod verordnet. Okay, ist halt so.
Entschuldigt, ich hoffe, ihr lebt euer Leben nicht für euch. Denn wenn das so wäre, dann könntet ihr an der Stelle nicht so entspannt sein. Ich hoffe, dass ihr glauben könnt, dass alles, was in eurem Leben passiert, richtig ist.
Ich hätte das vor vier Jahren noch nicht in der Deutlichkeit sagen können. Aber ich hatte vor drei Jahren eine sehr schräge Herz-OP, die mich 40 Stunden ins Koma gejagt hat und zwischendrin mal sterben ließ. Ja, es ist so eine Erfahrung, die man nur einmal im Leben braucht. Und deswegen kann ich jetzt mitreden.
Und deswegen möchte ich euch sagen, welcher der erste Vers war, der nach über 40 Stunden Koma mir in den Kopf schoss, als ich wach wurde und feststellte, hier ist richtig was schiefgegangen. Es war Prediger 3,14, wo steht, dass zu dem, was Gott tut in meinem Leben, nichts hinzuzufügen und nichts davon wegzunehmen ist.
Ich weiß nicht, ob du das glauben kannst, aber als reifer Christ hoffe ich, dass viele von euch wenigstens auf dieser Stufe angekommen sind, zu glauben, dass wenn wir mit der Allwissenheit und der Allmacht Gottes ausgestattet wären, wir uns dasselbe Leben verordneten, das Gott uns verordnet hat. Dass da nichts Schlimmes ist.
Ich hoffe, dass ihr Epheser 5,20 auswendig wisst und praktiziert, nämlich dass wir allezeit für alles Gott danken sollen. Nicht in allem – das ist die kleine Schwester davon aus 1. Thessalonicher 5,18 – sondern für alles (Epheser 5,20).
Ja, warum kann ich allezeit für alles danken? Ganz einfach: Gott macht keinen Fehler. Punkt. Das Leben eines Gerechten (Prediger 9,1) ist in der Hand Gottes. Du magst nicht verstehen, warum Gott dich diesen Weg führt, aber das ist dein Problem.
Da kann ich dir gerade nicht helfen, dann musst du mal das Buch Hiob lesen und ein bisschen darüber nachdenken. Aber unterm Strich muss dir klar sein: Das Leben, das du führst, ist das Leben, das Gott dir verordnet hat – egal, ob du gerade oben bist oder unten.
Wenn du das nicht glauben kannst, nimm dir an diesem Wochenende Zeit, darüber nachzudenken und fange an, dafür zu danken, was an Blödsinn in deinem Leben ist. Und du sagst: „Das brauche ich nicht, das will ich nicht, das ärgert mich, das überfordert mich, das macht mich kaputt, damit komme ich nicht klar, das fördert nur, was weiß ich, Glaubenszweifel, das geht mir einfach nur schlecht.“
Nimm diese Dinge, ich habe gesehen, hier ist Wald ringsherum, mach einen langen Spaziergang und sag: „Vater im Himmel, ich habe noch nie dafür gedankt, aber jetzt mache ich das mal. Ich habe keinen blassen Schimmer, warum ich dafür danken soll, ich habe keinen blassen Schimmer, wie das passt, aber ich weiß, dass du genau weißt, wie das alles zusammengehört.“
Das war’s für heute. In der nächsten Episode wird diese Reihe fortgesetzt. Mit dem regulären Podcast geht es am 14. November 2022 weiter. Viele alte Episoden finden sich auch in der App und in den meisten Podcast-Playern.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Paulus als Gefangener Gottes
Paulus muss das natürlich jetzt hier in besonderem Maße ertragen, denn er schreibt: "Schäme dich nicht!" Das war das eine des Zeugnisses unseres Herrn, noch meiner, seines Gefangenen. Noch meiner, seines Gefangenen.
Ist euch aufgefallen, was hier steht? Da liest man leicht drüber hinweg: Wessen Gefangener ist Paulus? Wessen? Gottes Gefangener!
Kurze Frage: Wo sitzt er? In Rom, in einem Gefängnis. Wer hat ihn dort eingesperrt? Der römische Kaiser, zur damaligen Zeit Nero.
Das heißt, nach außen hin sieht es so aus, als hätte der römische Kaiser seine Macht eingesetzt, um die Arbeit des Apostels ein für alle Mal zu beenden. Paulus sieht das ganz anders. Er sagt nicht: "Der römische Kaiser, und huch, was soll ich jetzt machen? Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll."
Wenn wir jetzt den Philipperbrief lesen, besonders am Anfang, erklärt er, dass er zwar im Gefängnis sitzt, aber eigentlich nicht genau weiß, wie das passiert ist. Trotzdem predigen jetzt noch viel mehr Leute in der Stadt, gerade weil er dort sitzt.
Die ganzen Wachen, die ihn bewachen, bekommen natürlich mit, warum er dort ist. Und die Christen, die das erfahren, dass Paulus im Gefängnis sitzt und die Wachen darüber sprechen, die müssen jetzt auch aus ihren Verstecken herauskommen und trauen sich, etwas zu sagen.
Es passiert also viel mehr, und das ist total toll. Den Philipperbrief, Kapitel 1, kann man dazu nachlesen.
Paulus sagt: "Ich bin Gefangener Gottes." Nicht der römische Kaiser macht etwas mit ihm, sondern Gott wirkt in seinem Leben. Deshalb hat Gott ihm jetzt einen Gefängnisaufenthalt und womöglich den Märtyrertod verordnet. Okay, ist halt so.
Leben für Gott und Dankbarkeit in allen Umständen
Entschuldigt, ich hoffe, ihr lebt euer Leben nicht nur für euch selbst. Denn wenn das so wäre, könntet ihr an dieser Stelle nicht so entspannt sein. Ich hoffe, dass ihr glauben könnt, dass alles, was in eurem Leben passiert, richtig ist.
Vor vier Jahren hätte ich das noch nicht so klar sagen können. Aber vor drei Jahren hatte ich eine sehr ungewöhnliche Herz-OP, die mich für 40 Stunden ins Koma versetzte. Zwischendurch ließ sie mich sterben. Das ist eine Erfahrung, die man nur einmal im Leben braucht. Deshalb kann ich jetzt mitreden.
Ich möchte euch sagen, welcher Vers mir als erstes durch den Kopf schoss, als ich nach über vierzig Stunden Koma erwachte und feststellte, dass hier etwas richtig schiefgelaufen war. Es war Prediger 3,14: Dort steht, dass zu dem, was Gott in meinem Leben tut, nichts hinzugefügt und nichts davon weggenommen werden darf.
Ich weiß nicht, ob du das glauben kannst. Aber als reifer Christ hoffe ich, dass viele von euch zumindest auf diesem Level sind. Zu glauben, dass wenn wir mit der Allwissenheit und Allmacht Gottes ausgestattet wären, wir uns dasselbe Leben verordnen würden, das Gott uns gibt. Dass nichts Schlimmes darin steckt.
Ich hoffe, ihr kennt Epheser 5,20 auswendig und lebt danach. Dort steht nämlich, dass wir zu jeder Zeit für alles Gott danken sollen. Nicht nur in allem, wie es in 1. Thessalonicher 5,18 heißt, sondern für alles – so steht es in Epheser 5,20.
Warum kann ich also jederzeit für alles danken? Ganz einfach: Gott macht keine Fehler. Punkt.
Das Leben eines Gerechten, so heißt es in Prediger 9,1, liegt in der Hand Gottes. Du magst nicht verstehen, warum Gott dich diesen Weg führt. Aber das ist dein Problem. Dabei kann ich dir jetzt gerade nicht helfen. Dafür solltest du das Buch Hiob lesen und ein bisschen darüber nachdenken.
Unterm Strich muss dir klar sein: Das Leben, das du führst, ist das Leben, das Gott dir verordnet hat – egal, ob du gerade oben oder unten bist. Wenn du das nicht glauben kannst, nimm dir an diesem Wochenende Zeit, darüber nachzudenken. Fang an, für das zu danken, was an Blödsinn in deinem Leben ist.
Vielleicht sagst du: „Das brauche ich nicht, das will ich nicht, das ärgert mich, das überfordert mich, das macht mich kaputt. Damit komme ich nicht klar. Das fördert nur Glaubenszweifel. Mir geht es einfach schlecht.“
Nimm diese Dinge mit. Ich habe gesehen, hier ist Wald ringsherum. Mach einen langen Spaziergang und sag: „Vater im Himmel, ich habe dafür noch nie gedankt, aber jetzt mache ich es mal. Ich habe keinen blassen Schimmer, warum ich dafür danken soll. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie das passt. Aber ich weiß, dass du genau weißt, wie das alles zusammengehört.“
Ausblick und Segen
Das war es für heute. In der nächsten Episode wird diese Reihe fortgesetzt.
Mit dem regulären Podcast geht es am 14. November 2022 weiter. Viele alte Episoden sind ebenfalls in der App und in den meisten Podcast-Playern zu finden.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
