Bedeutung: "er lacht" oder "man lacht".
Einleitung
Isaak, Sohn Abrahams, diesem im 100. Lebensjahre geboren von der 90jährigen Sarah (1Mo 17,17). Nach 17,19 allein von Gott erwählter Erbe des mit Abraham geschlossenen Bundes und seiner Verheißungen (1Mo 26,3ff; 26,24), welche er an Jakob, den eigentlichen Stammvater Israels, vermittelte (1Mo 27,27ff; 28,3f). Sein Name erinnerte die Hebräer vor allem an das unverhoffte, kaum zu glaubende Eintreten seiner Geburt (vgl. 1Mo 17,17; 18,12ff; 21,6); doch mochte der Name auch auf ihn selbst, den allzeit heitern und zufriedenen, passen.
Kind Abrahams
Am achten Tage nach der Bundesregel beschnitten (1Mo 21,4), wuchs er unter zärtlicher Fürsorge seiner Eltern auf. Bei der schweren Glaubensprobe 1Mo 22 zeigt er sich seinem Vater vertrauensvoll ergeben, weshalb er den späteren Juden als „Oberhaupt der Gebundenen und Gemarterten“ erschien, auch in Kapitel 24 sehen wir ihn, obwohl schon 40-jährig, den Willen seines Vaters in kindlichem Gehorsam sich aneignen: das ihm zugeführte Weib Rebekka gewinnt er lieb und wird durch sie getröstet über den Tod seiner Mutter (1Mo 24,67).
Lebensweise
Seine Lebensweise ist gleichförmiger als die Abrahams und Jakobs, doch zeigt sich ein Fortschritt der Kultur, sofern er zuerst mit der Viehzucht, die auch ihm sehr ergiebig ausfällt, gelegentlich mit Erfolg den Ackerbau verbindet (1Mo 26,12); vgl. auch 1Mo 27,25, wo von Wein und Wildbret die Rede ist, während Abraham ersteren nur von einem kanaanitischen König dargereicht erhält. Die Wanderungen Isaaks beschränkten sich auf den Süden Judas und die umliegende Wüste, auf deren Oasen er seine Herden weiden lässt, wobei er Mühe hat, die nötigen Brunnen zu finden. Bei einbrechender Hungersnot soll er nicht nach Ägypten auswandern, sondern im benachbarten Gerar bleiben, siehe 1Mo 26,1ff.
Vergleich zu Abraham
In Gerar hat er beim Fürsten Abimelech ein ähnliches Erlebnis mit seiner Gattin, wie es von → Abraham zweimal, 1Mo 12,10ff; 20,1ff, berichtet wird. Die Gleichartigkeit der Lebensverhältnisse lässt dies nicht unmöglich erscheinen. Die Achtung, die sich als Gesegneter des Herrn erworben, bewahrte ihn auch hier vor Schaden; sie trug ihm auch weiterhin die Achtung der erst neidischen und gewalttätigen Nachbarn ein, denen er nachgiebig ausgewichen war (1Mo 26,16; 26,20ff). Vgl. zu 1Mo 26,26ff; 21,22ff.
Die Gleichartigkeit der Begebenheiten in Abrahams und Isaaks Leben erklärt sich auch hier aus der Ähnlichkeit der Verhältnisse und Gleichförmigkeit der Landessitte, so das nicht nötig ist, mit neueren Gelehrten in beiden Erzählungen nur verschiedene Gestaltungen desselben Vorfalls zu sehen. In Beer Seba beschwört Isaak wie Abraham seine Freundschaft mit Abimelech. Zuletzt finden wir ihn Hebron, wo er wie Abraham seine Pilgerschaft schloss, 1Mo 35,27ff.
Jakob und Esau
Im Alter von 180 Jahren wurde er in Hebron von seinen Söhnen Jakob und Esau begraben. Im Alter erblindet, hatte er entgegen seines Wissens und seines Willens, aber nach der Absicht und Veranstaltung der klugen Rebekka die Bundesverheißung auf den jüngeren Sohn Jakob übertragen, während Esau, der ältere, dem er in natürlicher Liebe mehr zugetan war, leer ausging. Isaak, der darin eine höhere Fügung erkannte, ergab sich auch hier in den höheren Willen. Auch poetisch schön ist sein Spruch über Jakob und Esau, 1Mo 27,27ff; 39f.
Fazit
Das Leben Isaaks steht an Bedeutung hinter demjenigen Abrahams und Jakobs zurück, sein Charakter zeigt weder die geistige Hoheit Abrahams, noch die Spannkraft des Willens, welche Jakob bewies. Aber in seiner gehorsamen Ergebenheit und friedfertigen Nachgiebigkeit ist auch Isaak, dieser treue Hüter des Bundes, ein würdiger Ahnherr des Volkes, auf welches die Verheißungen zielten. Besonders erwähnenswert ist auch seine Enthaltung von aller Vielweiberei.