Josaphat (Jahveh richtet).
1) Einer der ausgezeichnetsten und frömmsten Könige Judas, Sohn des Asa, regierte 25 Jahre (876-851). Von ihm handelt 1 Kö. 22,41 ff., ausführlich, nicht immer streng geschichtlich, 2 Chr. 17-21,1. Er beendigte den schon von seinem Vater begonnenen Krieg mit dem israelitischen Könige Ahab ohne Kampf. Den Frieden suchte er durch die Vermählung seines Sohnes Joram mit Ahabs Tochter Athalja zu befestigen. Diese Verbindung mit dem Reich Israel verwickelte ihn nicht bloß in einen gemeinsam mit Ahab unternommenen unglücklichen Feldzug gegen die Syrer, in dem Ahab selbst den Tod fand, 1 Kö. 22,1-36; 2 Chr. 13, sondern sie wurde auch später für die Geschicke seines Hauses unheilvoll, 2 Kö. 9,27 ff.; 11,1 ff. Auch der mit Ahabs zweitem Nachfolger Joram gegen den Moabiterkönig Mesa unternommene Feldzug hatte keinen bleibenden Erfolg, 2 Kö. 3,7 (s. d. Art. Mesa). Der Chronist, der diesen Feldzug nicht erwähnt, berichtet dagegen (II,20,1), einen Zug der verbündeten Moabiter, Ammoniter und Meuniter (den Bewohnern der Stadt Maon, östlich von Petra) gegen Josaphat, der im „Lobetal“ (wohl = Wadi Bereikut westlich von Thekoa) ein Ende fand, da die Verbündeten sich gegenseitig aufrieben. Daß dieser von der Chronik berichtete Zug nur der erfolgreicher gestaltete Zug 2 Kö. 3, also eine Dichtung des Chronisten sei, ist nicht wahrscheinlich; dagegen ist es wohl möglich, daß ein unbedeutenderes Ereignis hier vergrößert worden ist. Besonders verdienstvoll war seine Regierung im Innern, über die die Chronik ausführlichere, nicht immer kontrollierbare Angaben macht: er sorgte für geordnete Rechtspflege (2 Chr. 19,5 ff.), suchte den Wohlstand des Landes zu heben durch den (verunglückten) Versuch, die von Salomo betriebene Schiffahrt von Ezeongeber nach Ophir wieder aufzunehmen; vor allem wirkte er auf die sittlich-religiöse Besserung des Volkes hin. Er schaffte die Reste des mit Unzucht verbundenen Götzendienstes aus dem Lande (1 Kö. 22,47); daß er die Höhen abgetan habe (2 Chr. 17,6), wird durch 1 Kö. 22,44; 2 Chr. 20,33 widerlegt. Eine Anzahl kundiger Männer schickte er in den Städten umher, um das Volk im Gesetz zu unterrichten, 2 Chr. 17,7 ff. So war seine Regierung eine Zeit allseitiger Blüte, wenn auch die Angaben über die Zahl der streitbaren Mannschaft, 2 Chr. 17,14 ff. — Juda 780 000, Benjamin 378 000 — unmöglich sind.
Wenn Joel (4,2f.) das Gerichtstal „Tal Josaphats“ nennt, so denkt er dabei wohl nicht an den kampflosen Sieg über Ammoniter, Moabiter und Meuniter (2 Chr. 20), der dem Propheten das Vorbild des großen Gerichtes über die Heiden geworden wäre, so daß das Tal Josaphat das oben genannte „Lobetal“ wäre, sondern an die Bedeutung des Namens Josaphat (Gott richtet, vgl. Joel 4,12. 14). Der Ort ist dem Propheten wohl nicht wesentlich. Auf das Kidrontal finden wir erst bei Eusebius den Namen „Tal Josaphat“ übertragen. —
2) Mehrere Zeitgenossen Davids führen ebenfalls diesen Namen; ein angesehener Beamter, 2 Sa. 8,16; 20,24; ein berühmter Kriegsmann, 1 Chr. 11,43; levitischer Musiker, 1 Chr. 15,24; ein Amtshauptmann Salomos, 1 Kö. 4,17; der Vater des Königs Jehu, 2 Kö. 9,2.