Predigen, Prediger, Predigt. Die Predigt ist eine seierliche, autoritative Verkündigung. Zwar, wo das Wort in der Bibel zuerst sich findet, 1 Mo. 4,26: predigen vom Namen des Herrn, ebenso 12,8; Ps. 105,1 ist dem Grundtext entsprechend das Preisen des Namens Gottes gemeint. Dagegen trifft bei den Propheten durchweg die obige Bedeutung zu: sie reden im Namen Gottes als der höchsten Autorität und in gehobener, vielfach dichterischer Sprache, Jes. 40,6; 52,7; 53,1; 61,1; Jer. 1,6 f.; 23,28; Hes. 3,1; Jon. 1,2 usf. Freilich sind sie auch genötigt, falsche Prediger das heißt die sich heuchlerischerweise auf den Namen Gottes berufen, zurückzuweisen: Jer. 14,14; 20,6; 29,23; Mi. 3,5. Im Neuen Testament tritt bei der Reichspredigt des Täufers wie Christi selber der Zeugnischarakter stark hervor, Mt. 10,7 ff.; 7,29; Luk. 4,16 ff.; Joh. 7,46, ebenso bei den Aposteln, deren Beruf abwechselnd mit predigen, zeugen, evangelisieren gekennzeichnet wird. Zunächst predigen sie auch das Reich, Mt. 10,7; nachdem sich dieses aber in Christi Person u. Werk enthüllt hat, ist Christus selbst, Apg. 3,20; 9,20; 1 Kor. 1,6; 2 Kor. 4,5; Phi. 1,15, sein Kreuz 1 Kor. 1,18. 23, seine Auferstehung 1 Kor. 15,12 ff., die Versöhnung 2 Kor. 5,18, die Gerechtigkeit 2 Kor. 3,9, das Evangelium Mt. 24,14; 26,13; Mk. 16,15; Röm. 1,1. 15; 1 Kor. 1,17, der Glaube Gal. 3,2; 1,23; Röm. 10,8, auch allg. das Wort oder Wort Gottes Kol. 1,25; 2 Tim. 4,2 der Gegenstand ihrer Predigt. Es kann deswegen ebenso gesagt werden: die Predigt kommt aus dem Wort Gottes, Röm. 10,17, wie daß die Predigt selbst göttlich 1 Kor. 2,1 oder Gottes Wort 1 Th. 2,13, vgl. 2 Kor. 2,17; 1 Pe. 4,11 ist. Weil die Predigt Zeugnis ist, soll das Subjekt des Predigers 2 Kor. 4,5, menschl. Kunst und Weisheit 1 Kor. 1,21; 2,4. 13 ganz zurücktreten, und doch soll sie ganz persönlich, wahr und warm sein: 1 Kor. 9,27; 2 Kor. 5,20; 1 Th. 1,5; 2 Tim. 4,2. 5; es darf in ihr keinerlei Rücksicht auf Menschen walten Jes. 58,1; Gal. 1,10, und doch gilt es, Menschen, Zeit und Umstände mit ganzer Hingebung zu berücksichtigen: 1 Kor. 9,19 f.; 2 Tim. 2,15; 4,2. Es begreift sich, daß im apostolischen Zeitalter vorwiegend die Missionspredigt in Betracht kommt, ebenso selbstverständlich geht sie aber über in die Gemeindepredigt, welch letztere zu charismatischer Mannigfaltigkeit sich entfaltet, 1 Kor. 12,8 ff. (s. Art. Geist), ihrem Endzweck aber: „zum gemeinen Nutz“ 1 Kor. 12,7, der Besserung, Ermahnung, Tröstung 1 Kor. 14,3 nicht entfremdet werden darf (s. auch Art. Gottesdienst). Über die Geschichte der Predigt s. Kirchenlexikon II, 452 ff.
In dem ersten Aufsatz denkt der Prediger über den Kreislauf des Lebens nach; wir schauen uns im ersten Kapitel die Verse 2 bis 11 an. Zu welchen Schlussfolgerungen kommt er dabei?
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist eine der großen Fragen der Menschheit. Was ist der Sinn also? Mithilfe der Bibel zeigt Jürg Birnstiel den Weg zum Glück.