Mann.
1) Als Gott die Menschen schuf, wollte er, daß ein Mann u. Weib sein sollte (Mt. 19,4). Zuerst aber schuf er den Mann, darnach um seinetwillen das Weib, 1 Mo. 2,18 ff.; 1 Kor. 11,8. 9. Daraus leitet die Schrift die richtige Stellung der Geschlechter zu einander überhaupt und insbesondere in der Ehe ab. Der Mann ist des Weibes Haupt, 1 Kor. 11,3; Eph. 5,23. Gr ist Gottes Bild u. Ehre, 1 Kor. 11,7, und Christus ist sein Haupt — ihm allein ist er verantwortlich, 1 Kor. 11,3. Daraus, daß das Weib von der Seite des Mannes genommen ist, leitet die Bibel den natürlichen Zug des Mannes zum Weibe her, der stärker ist als die Anhänglichkeit an Vater und Mutter (1 Mo. 2,22-24). Gemäß seiner Stellung ist der Mann ausgerüstet mit Stärke (Spr. 20,29; Ps. 18,33 ff.; Ri. 8,21), mehr als das schwächere Weib (1 Pe. 3,7, vergl. 1 Mo. 29,10), und mit Mut (Hi. 38,3; 1 Kö. 2,2; 1 Sa. 26,15). Daher ist dem Mann die Aufgabe zugeteilt, im Schweiß des Angesichts das Brot zu erwerben (1 Mo. 3,19; Ps. 128,2), und es ist ihm köstlich, das Joch in der Jugend zu tragen (Klagel. 3,27). Auch wird von ihm erwartet, daß er Selbstbeherrschung zu üben verstehe (Spr. 16,32; 25,28; Hi. 11,12). Seine Stärke soll er nicht mißbrauchen zur Härte (Jes. 14,4 ff.), noch zum Stolz und Übermut (Jer. 17,5 ff.). Er ist der natürliche Beschützer des Weibes (2 Mo. 2,17). Als Ehemann soll er sein Weib lieben wie sein eigen Fleisch, ja so hingebend und so das wahre Wohl des Weibes im Auge behaltend, wie Christus die Gemeinde geliebt hat (Eph. 5,25-29; Kol. 3,19). Er soll „mit Vernunft bei ihr wohnen und ihr als dem schwächeren Werkzeuge ihre Ehre geben“, das heißt er soll nicht in blinder selbstsüchtiger Leidenschaft des Weibes Schwäche ausnützen (1 Pe. 3,7). Übrigens sind die genannten Unterschiede in der Stellung von Mann und Weib nur gültig in Beziehung auf die Verhältnisse des natürlichen Lebens; in Christo ist weder Mann noch Weib (Gal. 3,28), das heißt die von ihm erworbenen Gnadengüter sind für beide gleich zugänglich (vgl. 1 Pe. 3,7). —
2) Mann ist ohne weiteres = Ehemann (Spr. 7,19; 1 Kor. 7,2). Und in diesem Sinn heißt auch Gott der Mann Israels, gemäß der Vergleichung seines Bundes mit Israel mit einem Ehebunde (Jes. 54,5; Hos. 2,9. 18). Dies übertragen auf das Verhältnis Christi zu der Gemeinde: 2 Kor. 11,2. —
3) Mann als Gegensatz zu Kind und Jüngling (1 Mo. 4,23; 1 Kor. 13,11). So bildlich von dem geistlich erwachsenen Christen im Gegensatz zu dem kindlichen Anfang (Eph. 4,13). —
4) Auch Engel, ja selbst Gott heißen wegen ihres Erscheinens in Männergestalt oft geradezu „Männer“ (1 Mo. 32,25; Hes. 40,3; Luk. 24,4 usw.). Engel in Kindergestalt sind eine ganz unbiblische Vorstellung. —
5) Mann Gottes s. Prophet.