Bitte geben Sie den Text an, den ich überarbeiten soll.
Gesellschaftliche Herausforderungen einer gläubigen Frau in der Antike
Was passiert in der Antike, wenn eine Frau vor ihrem Mann gläubig wird?
Wir haben ein großes Problem. Warum? Weil in der damaligen Zeit gesellschaftlich viel stärker als heute erwartet wurde, dass die Frau der Religion ihres Mannes folgt. Der Mann bestimmte, was zu glauben war, und die Frau sollte fröhlich mitlaufen.
Zweitens war es eher ungewöhnlich und auch nicht wirklich erwünscht, dass die Frau einen eigenen Freundeskreis hatte. Zum Beispiel: "Ich gehe jetzt mal in den Hauskreis" oder "Ich gehe sonntags in den Gottesdienst, wo auch andere Männer sind." Das war gesellschaftlich nicht wirklich gewollt.
So war eine Bekehrung in der damaligen Zeit von außen betrachtet immer mit einer kritischen Rückfrage verbunden: Was macht diese Bekehrung mit der Ehe? Wird hier die Familie als Grundfeste, als Kern der Gesellschaft, zerstört? Das war die Frage.
Was tue ich, wenn eine Frau mit jemandem verheiratet ist, der nicht gläubig ist? Oder vielleicht nur oberflächlich gläubig, aber nicht wirklich tief, der dem Wort nicht gehorcht? Was mache ich dann?
Die Rolle der Frau in der Ehe nach 1. Petrus 3,1
Frage: 1. Petrus 3,1
Antwort: Ebenso ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter, damit sie, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, ohne Wort durch den Wandel der Frauen gewonnen werden.
Zwei Dinge werden der Frau gesagt: Erstens, ordne dich unter; zweitens, gewinne deinen ungläubigen oder ungehorsamen Mann durch deinen Wandel.
Ich habe einen Freund, der über diesen Text predigte. Dabei brachte er seinen Helm mit, seinen Motorradhelm, setzte ihn auf und sagte, man könne heutzutage nur mit Helm über Unterordnung predigen – das sei sicherer.
Ich möchte es trotzdem wagen. Ich möchte gerne mit euch ein paar Gedanken zu diesem Konzept der Unterordnung teilen. Dabei will ich das Thema nicht einfach abtun, sondern es bewusst betrachten und gemeinsam überlegen, was es bedeutet.
Gleichwertigkeit und funktionale Differenzierung von Mann und Frau
Wir wissen aus der Bibel, dass Mann und Frau gleichwertig sind. Gott erschuf den Menschen nach seinem Bild – als Mann und Frau. Beide zusammen repräsentieren Gott.
Die Aufgaben von Mann und Frau kann man unterschiedlich beschreiben. Man kann sagen, der Mann in der Bibel ist dazu da, die Frau zu lieben, sie zu schützen und zu leiten. Andererseits bringt die Frau in das Leben eines Mannes Schönheit, Wärme und Kraft.
Diese Kraft, die die Frau in das Leben eines Mannes hineinbringt, macht sie zur Gehilfin. Dieses Wort darf man niemals abwertend verstehen. Man muss es immer im Zusammenhang mit Psalm 33 sehen, wo Gott dasselbe Wort auf sich anwendet.
Der Mann ist ergänzungsbedürftig, und die Frau füllt diesen Mangel aus. Deshalb müssen wir, wenn wir den Begriff Unterordnung definieren, ihn etwa so verstehen:
Der Begriff Unterordnung beschreibt im Neuen Testament die Bereitschaft der Frau, ihrem Mann respektvoll zu begegnen. Sie gibt ihm den Vertrauensvorschuss, den Freiraum, die Ermutigung und die Unterstützung, die er als Leiter der Familie braucht.
Ich lese es noch einmal vor: Mit dem Begriff Unterordnung beschreibt das Neue Testament die Bereitschaft der Frau, ihrem Mann respektvoll zu begegnen und ihm den Vertrauensvorschuss, den Freiraum, die Ermutigung und die Unterstützung zu geben, die er als Leiter der Familie braucht.
Das Zusammenspiel von Unterordnung und Liebe in der Ehe
Bevor ich noch mehr zu diesem Thema Unterordnung sage, muss eine Sache ganz klar sein: Unterordnung gelingt nur dann und kann nur dann richtig verstanden werden, wenn sie zusammen mit einem anderen biblischen Prinzip betrachtet wird.
Unterordnung ist die Seite der Frau. Im Epheserbrief heißt es, die Frau soll sich ihrem Mann in allem unterordnen. Gleichzeitig gibt es ein zweites Prinzip: Der Mann muss sich mit Haut und Haaren dem Wohlergehen seiner Frau, seiner eigenen Frau, verschreiben.
Versteht ihr, es ist wie ein Tanz. Wer von euch schon einmal Wiener Walzer getanzt hat, weiß: Es funktioniert nur, wenn beide mitmachen. Wenn einer zu weit wegsteht und sich nicht richtig drehen lassen will, geht gar nichts mehr. Beide müssen ihren Platz einnehmen. Der eine muss sich führen lassen, der andere muss führen. Beide müssen sich drehen, und dann klappt es auch irgendwie.
In dem Moment, in dem einer sagt: „Ich würde aber auch gerne ein bisschen“ oder „Ich will eigentlich gar nicht so“, entsteht nur Kuddelmuddel. So muss man dieses Konzept der Unterordnung auch verstehen.
Im Idealfall ist das Idealverhältnis eine Frau, die sagt: „Ich will gerne Frau sein, nämlich gerne ja, ich will gerne an deiner Seite stehen und dich unterstützen.“ Und ein Mann, der sagt: „Ich will dich mit Haut und Haaren lieben, ja, und sehen, wer du bist, und sehen, welche Potenziale du hast, und diese herausholen.“
Wenn das zusammenkommt, ist das super! So möchte ich gerne Unterordnung beschreiben.
Grundlegende biblische Aspekte der Unterordnung
Ein paar grundlegende Dinge aus der Bibel zum Thema Unterordnung
Sie betrifft den eigenen Mann, wie es in Titus 2,5 heißt. Das bedeutet, dass meine Frau sich nicht einem anderen Mann unterordnen muss – das bin ich.
Unterordnung heißt, dass eine Frau sagt: Mein Mann ist die formale Autorität. Ich erkenne an, dass Gott ihn damit beauftragt hat, die Familie zu leiten. Ich möchte ihn dabei unterstützen. Dabei bringe ich ihm Dinge entgegen wie Vertrauen oder Respekt. Ich akzeptiere, was er sagt, und anerkenne, was er tut. Ich ermutige ihn. Andererseits unterstelle ich ihm keine bösen Absichten, was auch wichtig ist.
Ich nörgle nicht an ihm herum und ziehe nicht gegen seinen Willen mein eigenes Ding durch. Das heißt aber nicht, dass man keine produktiven Vorschläge machen kann. Wenn mir etwas sehr wichtig ist, formuliere ich es so, dass der andere sich nicht angegriffen fühlt. Männer schätzen es oft nicht, wenn man ihnen genau sagt, was sie tun sollen. Besser ist es, das offener zu formulieren, zum Beispiel: "Schau mal hier, das und das wäre zu erledigen. Könntest du das vielleicht in einem bestimmten Zeitraum machen? Du kannst es gerne so machen, wie du willst." So entsteht ein Austausch, bei dem man gemeinsam lacht und Ideen hat.
Wo fängt diese Unterordnung an? Sie beginnt in Gedanken – in den Gedanken und Worten, wie ich über den anderen denke. Sind das respektvolle Gedanken?
Das Ziel des Ganzen ist Teambildung. Es geht darum, dass liebevolles Leiten auf unterstützendes Geleitetwerden trifft und dass daraus ein wunderbares Miteinander entsteht.
Wie das im Alltag aussieht, hängt sehr stark von uns ab. Jede Ehe ist wahrscheinlich ein bisschen anders. Das hat auch mit gesellschaftlichen Normen und Erwartungen zu tun.
Wichtig ist, dass Außenstehende sehen, wie wir miteinander umgehen. Das ist wieder Titus 2,5. Wie wir Unterordnung und Leitung leben, darf nicht dazu führen, dass das Wort Gottes schlecht gemacht wird.
Was Unterordnung nicht bedeutet
Das war zunächst ein allgemeiner und grundlegender Punkt. Mir war es wichtig zu erklären, was Unterordnung nicht bedeutet. Ich glaube, dieser Begriff kann schnell missverstanden werden. Manchmal weigere ich mich, ihn einfach so hinzunehmen, auch wenn er im Text steht und sauber übersetzt ist. Am liebsten würde ich ihn „Einordnung“ nennen, also das Einnehmen der Funktion, die Gott mir zugeteilt hat, damit das Bild von Oben und Unten nicht zu dominant wird.
Was bedeutet Unterordnung also nicht? Es heißt nicht, dass eine Ehefrau allen Forderungen ihres Ehemanns bedingungslos nachgibt. Denn das Verhältnis zum Ehemann ersetzt nicht das Verhältnis zu Gott. Im Zweifelsfall gilt: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen. Die Frau, auch wenn sie verheiratet ist, hat zunächst Gott über sich. Der Mann kann nicht einfach nach Belieben in diese Beziehung zwischen Frau und Gott eingreifen.
Unterordnung bedeutet keinesfalls, dass die Frau ihr eigenständiges Denken aufgibt. Bitte nicht! Es gibt Situationen, in denen der Mann unkluge Entscheidungen trifft. Wenn du den falschen heiratest, wie Abigail, deren Mann Nabal heißt – was schon „Dummkopf“ bedeutet –, dann ist das problematisch. Warum man so jemanden heiratet, ist eine andere Frage. Wenn dieser Mann mit seinen unweisen Entscheidungen die ganze Familie gefährdet, kennt man die Geschichte: David kommt mit 400 Mann und sagt, er werde heute alles vernichten, was sich ihm in den Weg stellt. Abigail erfährt davon und denkt: Was hat mein Mann nur angerichtet?
In so einer Situation darfst du nicht sagen: „Ich muss mich unterordnen, das war seine Entscheidung, dann sind wir halt alle tot.“ Bitte nicht! Mitdenken ist gefragt. Wenn dein Mann unvernünftig handelt, musst du dich dagegen wehren. Du bist eine Gehilfin, die der Dummheit entgegenwirkt und etwas tut. Du bist verantwortlich für deine Familie.
Unterordnung hat nichts mit Unterjochung, Entwürdigung oder Versklavung zu tun. Ein Mann hat definitiv nicht das Recht, alle Lebensbereiche seiner Frau zu kontrollieren. Im Gegenteil: Durch Liebe und Hingabe ist es seine Aufgabe, dass seine Frau sich zu einer starken, selbstbewussten, schönen und reifen Frau entfaltet.
Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, könnt ihr Katrin ansprechen; sie hat ihre Bachelorarbeit darüber geschrieben. Sprüche 31 beschreibt eine starke Frau, und ich möchte eine starke Frau an meiner Seite haben. Das Leben ist kompliziert, und ich brauche jemanden, der mir eine wirkliche Hilfe ist.
Deshalb ist eine Ehe, die aus einem peniblen Kontrollfreak und einer hilflosen Ja-Sagerin besteht, nicht Gottes Ideal – bitte überhaupt nicht!
Unterordnung bedeutet auch nicht, dass eine Ehefrau ihre Bemühungen aufgibt, auf ihren Mann einzuwirken. Das werden wir gleich im Text sehen. Es muss aber auf die richtige Weise geschehen. Das heißt, die zänkische Frau ist damit nicht gemeint. Wir müssen uns überlegen, wie wir unseren Mann auf eine gute Art und Weise beeinflussen können.
Das Prinzip der Unterordnung will nicht ausdrücken, dass Frauen weniger intelligent, weniger begabt oder weniger von Gott gewollt sind als Männer. Bitte überhaupt nicht! Es geht immer nur um eine funktionale Differenzierung, ähnlich wie beim Kinderkriegen.
Unterordnung soll, sagt die Bibel, als Konzept – und dabei spielt es keine Rolle, in welchem Zusammenhang: Mann und Frau, Eltern und Kinder, Arbeitgeber und Arbeitnehmer – immer in Ehrbarkeit geschehen.
Ein Mann, der seine Frau so behandelt, dass er dafür in der Gesellschaft oder Gemeinde geächtet wird, lebt falsch.
Zum Wesen biblischer Unterordnung gehört unter anderem, dass man die Frau nicht mutlos macht. Man soll sie nicht mit überzogenen Forderungen überfordern, nicht zum Zorn reizen, keinen Perfektionismus ausüben, nicht nörgeln oder sie herabsetzen. Ihre Grenzen und Bedürfnisse müssen respektiert werden. Es ist unfair, sie zu schikanieren oder mehr zu fordern, als recht ist.
Das ist es, was Unterordnung nicht bedeutet.
Kulturelle Einordnung und Übertragung in die Moderne
Und dann noch ein paar letzte Gedanken, die vielleicht wichtig sind, ergänzend: Die Kultur der Bibel ist die Kultur der Antike. Wenn du Verhaltensweisen aus der Bibel, wie zum Beispiel die dort gezeigte Unterordnung, auf dein Leben überträgst, musst du vorsichtig sein.
Im Text heißt es, dass Sarah ihren Abraham „Herr“ nennt. Ich würde euch, liebe Ehemänner, nicht dazu raten, jetzt nach Hause zu gehen und zu sagen: „Aha, hast du gehört, Schatz, sie hat ihn Herr genannt. Ich möchte morgens immer mit ‚Herr‘ angesprochen werden.“ Das ist wahrscheinlich falsch. Wenn man das so macht, überträgt man eher antikes Verhalten auf die Moderne.
Was du aber tun kannst, ist darüber nachzudenken, was im 21. Jahrhundert angemessen ist. Wie klingt respektvolles Denken und Reden über den Ehemann heute? Darüber darf man ruhig nachdenken. Aber bitte seid an dieser Stelle vorsichtig und kritisch – auch gegenüber Gemeindetraditionen und Gemeinderwartungen. Nicht alles, was man beigebracht bekommt, ist automatisch biblisch. Man muss da ein bisschen vorsichtig sein.
Hier haben wir einen antiken Text. Die Prinzipien kann man nehmen und übertragen, aber nicht einfach eins zu eins. Ihr habt mich schon verstanden.
Das Ziel einer Ehe besteht darin, dass zwei Ehepartner Jesus ähnlicher werden. Ein Mann ist dann gut dabei, wenn er erlebt, dass seine Frau an seiner Seite aufblüht.
Wir müssen aufpassen, dass wir, wenn wir über Mann und Frau in der Bibel reden, nicht einfach nur Rollen beschreiben. „Aha, die Rolle ist jetzt so, und dann wird gesagt, du darfst das und das und das und das und das und das.“ Bitte vergesst nie, dass die Bibel keine Rollen beschreibt, sondern ein Ziel.
Das Ziel ist, dass wir als Team das Reich Gottes bauen. Wie wir das im Einzelnen tun – wer sich mehr um Geldverdienen, Kindererziehung, Auto, Urlaubsplanung und all diese Dinge kümmert, und wie man das zusammenkriegt – darüber sagt die Bibel herzlich wenig.
Wichtig ist, dass ihr am Ende ein funktionierendes Team seid und gemeinsam das Reich Gottes bauen könnt. Dass das gelingt im Miteinander, dass dieser Tanz miteinander gelingt.
Umgang mit schwierigen Ehepartnern und Leitungsverantwortung
Frage: Muss sich eine Ehefrau ihrem Ehemann unterordnen, wenn der Mann keine Leitungsfunktion übernehmen will? Oder darf ein Mann aufhören, seine Frau zu lieben, wenn sie ihn nicht unterstützt und respektiert?
Ich sage dazu Folgendes: Sünde zerstört eine Beziehung, egal ob sie von der Frau oder vom Mann ausgeht. Wo Sünde gelebt wird, verabschiedet sich einer aus seiner Verantwortung. Dadurch entsteht immer ein Mangel.
Eine Frau an der Seite eines passiven Mannes soll nicht aufhören, ihren Mann zu respektieren. Es wäre falsch. Sie soll ihn respektieren und fördern. Gleichzeitig wird sie aber Leitungsverantwortung übernehmen müssen, einfach weil es sonst in der Familie nicht funktioniert.
Deborah ist ein gutes Beispiel dafür. Sie möchte Barak gerne fördern. Sie sagt: „Komm, zieh in den Krieg, alles wird gut.“ Barak antwortet: „Ich traue mich aber nicht.“ Deborah ermutigt ihn weiter: „Komm jetzt, geh!“ Barak sagt: „Na gut, aber nur, wenn du mitgehst.“ Schließlich geht sie mit ihm in den Krieg.
Genauso verhält es sich bei einem Mann an der Seite einer respektlosen Frau. Er soll sie weiterhin lieben und ehren. Gleichzeitig wird er als Familienoberhaupt zum Wohl der Familie auch Entscheidungen treffen müssen, die seine Frau als lieblos empfindet. Das wird wahrscheinlich so sein.
Von daher wünsche ich viel Erfolg mit diesem Thema, wenn ihr es lebt. Wir schauen uns jetzt den Text weiter an.
Der Wandel der Frau als Zeugnis für den ungläubigen Mann
Erster Petrus, Kapitel 3, Vers 2: Wie kann eine Frau ihren Mann für den Glauben gewinnen? Die Antwort lautet: durch Vorbild. Indem die ungläubigen Männer euren in Furcht reinen Wandel anschauen.
Schön, oder? Petrus sagt, dass du möchtest, dass dein Ehepartner, der nicht gläubig ist, versteht, wie gut Gott ist. Das gilt in beide Richtungen: sowohl für die Frau als auch für den Mann.
Jetzt sagt Petrus auch, was du nicht tun solltest. Es ist nicht hilfreich, deinem Partner jeden Abend, ob er will oder nicht, dreißig Seiten aus einem evangelistischen Buch vorzulesen. Zum Beispiel aus einem Buch von Wilhelm Busch. Auch wenn du denkst: „Da musst du jetzt durch, Schatz, ja, das will ich dir immer sagen.“ Oder wenn du jedes Mal, wenn er sein Handy anmacht, eine neue Predigt auflädst. Oder wenn im Badezimmer schon christliche Sticker und Postkarten hängen und in seiner Lunchbox immer ein extra Bibelvers liegt.
Man kann seinen Mann beliebig drangsalieren, aber das wird wahrscheinlich nicht dazu führen, dass er sich bekehrt. So glaube ich jedenfalls nicht.
Was überzeugt ihn also? Was sagt Petrus? Was wäre gut? Ohne Worte durch den Wandel der Frauen zu gewinnen, indem sie euren in Furcht reinen Wandel anschauen. Sie sollen sehen können, was das Wort Gottes mit mir macht. Und sie sollen erleben, wie gut das Wort Gottes unserer Ehe tut.
Neue Rahmenbedingungen in der Ehe nach Bekehrung
Achtung, natürlich gibt es hier wieder Grenzen. Eine gläubige Ehefrau kann nicht alles mitmachen.
Ein sehr schlechtes Beispiel, aber ich hatte vorhin gesagt, Gruppensex-Sachen waren damals sehr weit verbreitet. Wenn du gläubig wirst, wirst du zu deinem Mann hingehen und sagen: „Schatz, wir müssen mal reden. Wir haben da ein Problem. Ich bin jetzt gläubig geworden. Das heißt, bestimmte Dinge, die früher normal waren, sind für mich jetzt Sünde. Die kann ich so einfach nicht mehr machen. Und andere Dinge, die ich früher nie gemacht habe, zum Beispiel einen christlichen Gottesdienst besuchen, das möchte ich jetzt aber.“
Es wäre schön, wenn du ein bisschen Geld ausgeben könntest, um mir ein paar christliche Schriftrollen zu kaufen. Ich weiß, sie sind einen Tick teurer, damals richtig teuer, ja, aber vielleicht hat das ja einen Sinn. Und man redet miteinander.
In 1. Korinther 7,12-13 wird so eine Situation beschrieben: Einer kommt zum Glauben. Die Frage steht im Raum: Scheidung oder nicht? Trennung oder Nicht-Trennung? Da heißt es: „Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie willigt ein, bei ihm zu wohnen, so entlasse er sie nicht. Und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat – das war jetzt unser Fall – und sie willigt ein, bei ihr zu wohnen, entlasse den Mann nicht.“
Also „einwilligen“ ist das Wort. Der Mann willigt ein, bei der gläubigen Frau zu wohnen. Der ungläubige Mann willigt ein, bei der gläubigen Frau zu wohnen. „Einwilligen“ – das griechische Wort hat damit zu tun, dass man miteinander die neuen Rahmenbedingungen bespricht.
Du sagst also: „Ich mache bei diesen Gruppensex-Sachen einfach nicht mehr mit, und ich möchte Zeit haben zum Beten, möchte Zeit haben, in den Gottesdienst zu gehen. Es gibt neue Eckpunkte, und du wirst damit leben müssen, dass man vielleicht auch auf der Arbeit ein bisschen über dich redet, weil deine Frau jetzt Christ ist. Möchtest du unter diesen Randbedingungen noch mit mir leben?“
„Ist das für dich okay? Ich werde dir eine treue Ehefrau sein. Ich werde all die anderen Sachen, die du an uns schätzt, weitermachen. Wir werden weiterhin Urlaub fahren. Es ist ein breites Feld, was wir miteinander machen können. Ich liebe dich und ich möchte mit dir leben. Ich glaube, dass Gott mich an deine Seite gestellt hat, um dein Leben zu heiligen. Ich möchte die Frau noch mehr sein, nach der du dich sehnst, als du dir überhaupt nur vorstellen kannst. Aber es gibt Dinge, die gehen nicht mehr. Kannst du unter diesen neuen Randbedingungen glauben, dass es mit uns weitergeht?“
Und wenn der Mann sagt: „Ja“, ist er noch lange nicht gläubig. Er hat erst mal nur seine Frau.
Der innere Schmuck der Frau als Schlüssel zur Glaubensgewinnung
Und jetzt die Frage: Was macht die Frau dann? Wir befinden uns in 1. Petrus Kapitel 3. Sie zeigt ihm, was es bedeutet, einen in Furcht reinen Wandel zu führen. Sie hat Ehrfurcht vor Gott und daraus abgeleitet auch Ehrfurcht vor ihrem Mann. Und sie bringt ihm das entgegen.
Sie wird treu sein, liebevoll, respektvoll. Sie wird sich um die Dinge kümmern, ihm Gutes tun und all diese Dinge tun – und noch viel mehr. Ich hoffe, dass er das dann sieht. Dabei legt sie einen besonderen Schwerpunkt auf ihr Inneres.
Weiter heißt es in Vers 3: Euer Schmuck, so spricht Petrus, also das, was euch, ihr lieben Frauen, in den Augen der Ehemänner oder vor Gott besonders attraktiv macht, sei nicht – wahrscheinlich besser zu übersetzen – sei nicht zuerst oder nicht primär der Äußerliche. Also nicht das Flechten der Haare, das Umhängen von Gold oder das Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.
Der gläubigen Frau reicht es nicht, ihren ungläubigen Mann durch ein attraktives Äußeres zu verführen. Sie möchte ihn durch einen erneuerten Charakter für den Glauben an Jesus oder für den Gehorsam gegenüber Gottes Wort gewinnen.
Wenn hier steht „Nicht der äußerliche Schmuck“, fragen natürlich viele sofort: Darf ich mich als Frau dann überhaupt schön machen? Die Antwort muss lauten: Ja, du darfst. Ja, mach es! Das Hohelied feiert die Schönheit der Frau. Im Hohelied kauft Salomo seiner Sulamith Schmuck, um ihre Schönheit noch besonders zu unterstreichen.
Aber bitte bleibt da nicht stehen. Man kann den Text auch noch etwas wörtlicher lesen, wenn man genau hinschaut: „Euer Schmuck sei nicht der äußerliche, durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern.“ Das steht wörtlich da.
Das heißt, wenn jemand sagt: „Ich darf mir nicht die Haare flechten und ich darf mir kein Gold umhängen“, dann würde niemand sagen: „Dann muss ich aber nackig herumlaufen.“ Der letzte Punkt heißt: „Ich darf mich nicht schön machen durch das Anziehen von Kleidern.“ Wenn du also das Flechten weglässt und das Gold weglässt, dann bitte auch die Kleider nicht weglassen.
Stopp, das geht doch gar nicht! Stimmt, das geht nicht, weil das, was Paulus meint, nicht ist, dass du gar keine Kleider anziehst. Sondern dass du dich nicht super pompös aufsteilst wie eine Diva auf dem roten Teppich bei einem Hollywood-Event. Ja, da gibt es eine Grenze. Da gibt es einfach eine Grenze, bei der du mal darüber nachdenken solltest, ob es klug ist, sie zu überschreiten.
Mach dich schön, aber leg den Schwerpunkt nicht darauf. Wenn du schon schön sein willst, dann verbinde eine ordentliche Portion natürlicher Schönheit und Ausstrahlung mit einem wunderschönen Charakter – einem sanften und stillen Geist.
Und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr wir Männer Zicken hassen. Ganz ehrlich: Ein sanfter und stiller Geist, jemand, der einfach weiß, wo man nach Hause kommt, bei dem man zur Ruhe kommt – das ist jemand, der uns einfach nur lieb hat.
Männer sind so simpel gestrickt. Sie wollen einfach nur spielen, ein bisschen lieb gehalten werden. Wir brauchen nicht viel. Aber weißt du, wenn du aus der Arbeit nach Hause kommst und das Erste, was dich hinter der Tür erwartet, dich eher stresst, dann überlegst du dir, ob du unten an der Kneipe noch mal kurz stehen bleibst, einfach um noch ein bisschen Ruhe zu haben.
Und jetzt kommt Petrus und sagt: Ihr lieben Frauen, wenn ihr eure Männer gewinnen wollt – sie sind wirklich so einfach gestrickt, wie ich es euch schreibe – dann seid ein sanfter und stiller Geist, ein Liebeswesen, eine Frau, die mir gut tut, einfach angenehm ist.
Das ist alles, was sie wollen. Wirklich alles, was sie wollen.
Vorbilder für biblische Frauenrolle und Unterordnung
Vers 5: Denn so schmückten sich auch einst die heiligen Frauen, die ihre Hoffnung auf Gott setzten.
Wenn du sagst: „Ich möchte so einen Charakter entwickeln, ich möchte so eine liebe Frau werden, eine, die ihren Mann ein bisschen versteht und ihn ermutigt“, dann hast du ein paar Vorbilder. Denn so schmückten sich auch einst die heiligen Frauen, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten.
Ich will euch ehrlich sagen, dass ich das, was jetzt kommt, nur begrenzt verstehe. Es gibt Stellen in der Bibel, die ich nicht gut verstehe – das gehört dazu. Da steht „wie Sarah“. Wenn ich ein Beispiel in der Bibel gesucht hätte von einer Frau, die ich als kratzbürstig und unverständlich bezeichnen würde, hätte ich vielleicht Sarah genommen. Sie ist zumindest nicht der Inbegriff von „Ja, ich unterstütze dich“. Aber okay, wie gesagt, ich tue mir mit diesem Beispiel ein bisschen schwer.
Die Zuhörer haben sich anscheinend total leicht damit getan, weil Sarah damals einfach hoch im Kurs stand. Also lassen wir das gelten, weil Petrus weiß, was er tut. Wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn auf einmal zu Herrn nannte, deren Kinder ihr geworden seid, in dem ihr Gutes tut und keinerlei Schrecken fürchtet.
Also, wenn du sagst: „Ja, ich möchte so eine Frau sein, an der ein Mann sich nicht sattsehen kann“, dann hast du gute Vorbilder im Alten Testament. Und noch einmal: Was charakterisiert diese Frauen? Drei Dinge.
Erstens: Sie ordnen sich unter. Sie schaffen es, ihren Mann wirklich Mann sein zu lassen.
Aber dann stehen da noch zwei Sachen, die hier aus dem Vorbild von Sarah abgeleitet werden: Sie tut Gutes – ihrem Mann und allen anderen. Aber dann kommt hier noch etwas, und das finde ich ganz stark: Sie fürchtet keinerlei Schrecken.
Eine Frau, die sich unterordnet, ist immer auch eine starke Frau, eine mutige Frau. Man kann sagen, biblische Unterordnung, richtig gelebt, schafft Frauen, die Gutes tun und sich als Frau entfalten. Denn ich glaube, das ist im Zentrum von Frausein angelegt: anderen etwas Gutes zu tun, sich um andere zu kümmern, es anderen angenehm zu machen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der Leute gerne sind.
Das ist die eine Seite. Aber die andere Seite, die auch immer kommt: An der Seite des richtigen Mannes wird eine Frau, die Unterordnung lebt, immer auch mutig werden und keinerlei Schrecken fürchten.
Deswegen kann man eigentlich, wenn man so will, ein bisschen schauen: Was kommt hinten bei raus? Nach zwanzig Jahren Ehe kann man einfach mal schauen, wie das war.
Verantwortung der Männer in der Ehe nach 1. Petrus 3,7
Das zu den Frauen – was können die Männer dazu beitragen? Vielen Dank, dass wenigstens ein einziger Vers auch für die Männer erwähnt wird: Vers sieben. Dort heißt es: „Ihr Männer, wohnt ebenso bei ihnen mit Einsicht als bei einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, und gebt ihnen Ehre, als solchen, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, damit eure Gebete nicht verhindert werden.“
Damit wir uns klar verstehen: Das ist eine Warnung. Dieser Satz fragt: Möchtest du, dass deine Gebete im Himmel ankommen, ja oder nein? Wir sprechen hier über verheiratete Ehemänner. Wenn ihr Single seid, überlegt euch gut, ob ihr euch auf so etwas einlassen wollt.
Also, wenn du verheiratet bist: Möchtest du, dass deine Gebete im Himmel ankommen, ja oder nein? Wenn jetzt jemand Nein sagt, verstehe ich das nicht. Logisch will man das doch. Das heißt, du möchtest, dass deine Gebete nicht verhindert werden. Natürlich, klar, logisch.
Das führt dazu, dass ich entweder gar nicht zum Beten komme oder dass das, was ich bete, irgendwie nicht richtig funktioniert. Natürlich möchte ich, dass meine Gebete wirken. Gott sagt: Wenn du verheiratet bist und möchtest, dass dein Gebetsleben gelingt, musst du darauf achten, dass du, obwohl du Chef im Ring bist, deine Position nicht ausnutzt.
Du musst deine Frau lieben, und zwar folgendermaßen: Du musst die Frau lieben als ein schwächeres Gefäß. Dabei heißt „schwächeres Gefäß“ nicht „dümmer“ oder „weniger wert“. Sie ist, wie der Text sagt, Miterbin der Gnade des Lebens.
„Dünneres“ oder „schwächeres Gefäß“ – damit wir uns richtig verstehen: Mann und Frau nebeneinander betrachtet – um das Bild zu übertragen: Der Mann ist eher so wie ein Apple Boy Bambel. Kennt ihr diese Apple Boy Bambel? Das ist Ton, schwerster gebrannter Ton. Das Ding wiegt schon zwei Kilo, und da kommen nochmal zwei oder drei Liter Apple Boy rein. Das ist quasi unkaputtbar. Es ist dick, weil es die Kühle speichern soll. Dicker Ton – das ist der Mann.
Jetzt kommt Petrus und sagt der Frau, sie sei wie eine Ming-Vase. Das ist so ein Ding, bei dem man sehr vorsichtig sein muss, wenn man es anfasst. Hauchdünnes Porzellan. Was ist wertvoller? Genau. Aber wenn die beiden aufeinanderstoßen – der Apple Boy Bambel mit der Ming-Vase – dann wird im Zweifelsfall die Ming-Vase verlieren.
Warum? Weil der Bambel einfach mehr Masse, mehr Wucht, mehr Dicke hat – unkaputtbar sozusagen. Und das ist das Problem in einer Ehe: Wir sind nicht gleich, sondern Frauen sind in gewissem Sinn zerbrechlicher. Ich sage nicht, dass ihr schwächer seid, denn ich glaube, dass die Frau von ihrer Psyche her häufig stärker ist als der Mann. Aber ihr seid zerbrechlicher, ihr seid empfindsamer.
Ich glaube, ihr nehmt Dinge leichter zu Herzen. Es fällt euch viel schwerer, wenn euch jemand wehtut, das einfach in eine Schublade zu packen, die Schublade zuzumachen und zu vergessen. Man kann euch leicht verletzen.
Ich habe das gerade im Gemeindealltag immer wieder erlebt: Wenn es Streit gibt, brauchen Frauen viel länger, bis sie aus dieser Situation wieder herauskommen. Vor kurzem gab es so einen Facebook-Post über Männer, die sich streiten. Da standen drei Zeilen: „War nicht gut, nee, ich war ein Arsch, stimmt, wollen wir ein Bier trinken?“ Klar, dann ist das zwischen Männern wieder geklärt.
Ich habe darüber nachgedacht: Stimmt das? Und tatsächlich stimmt es in gewissem Sinn: Wenn Männer sich streiten – und es mag auch mal Streitereien geben, die ewig dauern –, aber die typischen Männerstreite kriegt man relativ schnell wieder geregelt. Man redet miteinander, nimmt sich in den Arm und sagt: „Ey, das war nichts.“ Und dann trinkt man ein Bier, und dann ist es wirklich vorbei.
Ich weiß, dass es Frauen schwerer fällt. Es funktioniert bei euch nicht so. Ich weiß nicht genau warum. Ich glaube, dass der gleiche Streit, bei dem Männer sagen, da stößt so ein Bambel an einen Bambel – das knallt ein bisschen, aber dann ist auch wieder alles heil –, bei euch gibt es immer Risse. Da geht immer etwas kaputt, und das lässt sich schwer reparieren.
Deswegen sagt Petrus hier: Sei vorsichtig. Wenn du mit deiner Frau zusammenlebst, dann musst du es mit Einsicht tun. Ich weiß nicht, wie oft ich an dieser Stelle selber Fehler gemacht habe, und es tut mir unendlich leid.
Deshalb wünsche ich euch, dass ihr nicht so viel falsch macht. Männer sind dazu berufen, Frauenversteher zu sein. Das heißt: mit Einsicht. Und das, was eine Frau von einem Mann braucht, ist nicht, dass er als der Bambel sie zerschlägt und kaputtmacht.
Petrus sagt: „Ihr Männer, wohnt ebenso bei ihnen mit Einsicht als bei einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, und gebt ihnen Ehre.“ Einsicht und Ehre.
Praktische Wege, Frauen Ehre zu erweisen
Wir sind als Männer, als Ehemänner – und das gilt nicht nur für Ehemänner – in unserem Umgang mit Frauen gefordert. Sprachlich lässt der Text zu, dass nicht nur Ehemänner gemeint sind, sondern auch Frauen im Allgemeinen. Dazu gehören auch die Frauen, die sonst noch bei mir in der Familie mitwohnen, wie angestellte Frauen in der damaligen Zeit, Sklavinnen, Töchter und so weiter. Wir können das ruhig weiter fassen.
Es ist nicht verkehrt, wenn Männer im Hinterkopf haben: Mein Umgang mit Frauen soll grundsätzlich von Einsicht und Ehrerbietung geprägt sein. Ich kann auch in der Jugendgruppe nicht einfach so tun, als wäre ich nicht verheiratet. Ich kann ruhig ein bisschen klatschen, bam, ja, bitte in aller Vorsicht. Auch dort darf Ehrerbietung sein. Aber bei den Männern ist es Pflicht, definitiv. Wir als Ehemänner müssen lernen, unserer Frau Ehre zu geben.
Wie gebe ich einer Frau Ehre? Folgende Punkte sind mir wichtig:
Erstens: Ich sage meiner Frau, wie schön sie ist, und ich fördere diese Schönheit. Das ist mir wichtig.
Zweitens: Ich bin höflich, liebevoll und zärtlich. Ich möchte ihr wirklich das geben, was sie braucht. Ich möchte kapieren, dass sie eine Ming-Vase ist. Und Ming-Vasen ticken anders als Bierbembel oder Ebbelwoi-Bembel. Ich möchte ihr einfach das geben, was sie braucht: Höflichkeit, liebevollen Umgang und Zärtlichkeit.
Drittens: Ich behandle ihre Fehler wie meine eigenen. Ich bin nämlich im Umgang mit meinen eigenen Fehlern sehr entspannt. Ich weiß nicht, ob euch das mal aufgefallen ist: Eigene Fehler sind eigentlich nie schlimm. Da erwartet man immer, dass der andere absolut nachsichtig ist. Ja, ist doch völlig klar, ja, es passiert halt mal, was soll’s. Und ich gehe mit ihr in gleicher Weise um. Ich lege vielleicht noch eine Schippe drauf und versuche, noch einen Tick liebevoller zu sein. Das schaffe ich noch nicht ganz, aber ich glaube, es wäre mit dem Text hier vereinbar. Ja, das muss ich noch lernen.
Viertens: Ich schwärme von meiner Frau vor anderen. Salomo macht das im Hohelied Kapitel 7: „Schaut sie euch an, wie sie tanzt, herrlich.“
Fünftens: Ich fördere meine Frau, ohne sie zu überfordern. Ich lade nicht zu viel Last auf ihre Schultern, aber ich traue ihr Dinge zu.
Sechstens: Etwas, was gar nicht geht: Jede Form von Gewalt. Wenn ich sie ehren soll, dann geht keine verbale Gewalt, keine körperliche Gewalt, kein Witze reißen oder Schlechtmachen vor anderen, auch nicht vor den Kindern. Das geht nicht.
Wenn ich oft schuldig geworden bin, ist das falsch.
Letzter Punkt: Wenn ich meiner Frau Ehre gebe, dann ist meine Frau mein Schatz. Ich setze sie auf ein Podest. Sie ist mein Schatz. Ich bete sie nicht an, aber sie bedeutet mir unendlich viel.
Während ich das sage, muss ich euch sagen, dass an dieser Stelle Petrus die vorherrschenden Meinungen radikal angreift. In der damaligen Zeit wäre niemand auf den Gedanken gekommen, der Frau so viel Ehre zu geben. Aber wir als Christen halten uns nicht an die Denkgewohnheiten unserer Zeit.
Die Antike hat die Frau als minderwertig dargestellt. Und jetzt kommt Petrus und sagt: Nein, nein, nein, Freund, minderwertig nicht! Mach die mal ein bisschen höher, ja, mal ein bisschen höher. Sehr, sehr gut, jetzt bist du richtig. Da gehört sie hin.
Wir müssen auch aufpassen, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der die Entehrung der Frau auf sehr subtile Weise durch die Hintertür wieder hereinkommt – durch die Art und Weise, wie Frauen dargestellt werden, durch die Erwartungen an Frauen, dass sie ihren Mann stehen sollen und gar nicht mehr richtig Frau sein dürfen, und all diese Sachen.
Wir müssen auch sagen: Nein, wir als Männer wollen Frauen ehren.
Christliches Zeugnis in schwierigen Lebenssituationen
Die Frage am Anfang lautete: Wenn wir als Christen in dieser Welt leben und Zeugen sein wollen, wie kann das gelingen?
Die Antwort darauf war, dass wir einerseits, wie in 1. Petrus 2 beschrieben, die innere Sünde, die uns selbst zerstören will, bekämpfen müssen. Statt nach den eigenen Lüsten zu leben, sollen wir gute Werke tun – vielleicht sogar über das Übliche hinaus. So können wir in der Gesellschaft als Menschen wahrgenommen werden, bei denen man sagt: „Wow, die machen es richtig.“
Egal, in welcher Lebenssituation wir uns befinden – ob als Sklaven oder in einer Ehebeziehung, ob unter einem unfairen Herrn oder mit einem ungläubigen Ehemann – wir können unser Christsein leben. Wir können zur Ehre Gottes leben und es schaffen, dass Menschen uns sehen und sich fragen: „Wer ist der Gott, dem du dienst? Wie schaffst du es, in dieser Situation so klar zu wissen, was Sache ist? Woher nimmst du die Kraft, noch einen Schritt weiterzugehen? Woher kommt deine Brillanz und Klarheit?“
Indem wir so leben, schaffen wir die Voraussetzung, mit Menschen über Gott zu sprechen. Ich hoffe, dass wir dann auch gehört werden.
Bis dahin, Amen.
