Zweifel, zweifeln. Im Neuen Testament ist dieser Zustand des Schwankens zwischen zwei entgegengesetzten Annahmen, auf relig. Gebiet zwischen dem Glauben und seinem Gegenteil (das liegt ja in dem von „zwei“ abgeleiteten Wort), nicht selten genannt: zwar Hbr. 11,1 hat Luther „nicht z.“ für ein Wort, das „Beweis, dann Überführung, Überweisung“ bedeutet, gesetzt; dagegen findet sich Mt. 14,31 in der Frage des Herrn an den sinkenden Petrus ein ganz entsprechendes Wort, das einen innern Zwiespalt bezeichnet; Mt. 28,17 wird dasselbe Wort von etlichen Jüngern gebraucht, die angesichts des Auferstandenen irre wurden. Ein anderes Wort gleicher Bedeutung (eigentlich „sich bedenken“, „verständig grübeln“) ist gebraucht Mt. 21,21; Röm. 4,20; Jak. 1,6, wo vom zweifellosen Glauben und dem Gebet in diesem Glauben, der die Erhörung verbürgt, die Rede ist (vgl. schon Tob. 7,13; Sir. 7,10); auch Apg. 10,20 und Röm. 14,23; Jak. 1,8 ist der Zweifler bezeichnet als ein „Mann mit zwei Seelen“, der haltlos schwankt zwischen dem Ja des Glaubens und dem Nein des Fleisches, der Meereswoge gleich, und darum nichts empfängt (vgl. Luther: „ein geworfener, zerworfener, umgeworfener, ja auch verworfener Mann“). Das Wort, das Luther Phi. 2,14; 1 Tim. 2,8 mit Zweifel, zweifeln übersetzt, heißt eigentl. „Überlegung, Erwägung, Gedanken, besonders böse“, wie Luther Luk. 24,38 gelassen hat.
Glaubst du? Was muss in deinem Leben passieren, damit du glauben kannst? Am Beispiel von Thomas verdeutlicht André Töws, dass Jesus dem Zweifler helfen will, von ganzem Herzen glauben zu können.
Was einem passieren kann, wenn man Verse wieder zurück in den Kontext packt, ist erstaunlich. Aus netten Postkarten-Sprüchen wird eine Geschichte, die überrascht. Vielleicht sogar verwirrt. Und am Ende ein großes Fragezeichen stehen lässt: Was ist mit DIR - testest du Gott? Falls man das denn darf...
Wer die Wahl hat, hat die Qual. "Glauben oder wissen", "glauben oder denken", "glauben oder zweifeln"? Der königliche Hofbeamte, der zu Jesus kam, hat drei mal die richtige Wahl getroffen. - Predigt aus der Stiftskirche Stuttgart
Wer kennt nicht Noah, den gehorsamen, gutmütigen und aufrichtigen Noah? Aber kennen wir auch den angefochtenen, ungeduldigen und zweiflerischen Noah? Konrad Eißler lädt ein, mit ihm drei Blicke durchs Fenster der Arche zu werfen, um diesen anderen Noah zu entdecken.
Kämpfe mit allen Verheißungen der Schrift gegen deinen Unglauben. Wenn du Angst hast, dass dein Dienst nutzlos und leer ist, dann kämpfe mit den Verheißungen im Wort Gottes gegen deinen Unglauben an.