Jugendmissionskonferenz 2022
Die Jugendmissionskonferenz 2022 fand in diesem Jahr unter dem Motto „Weltweit verbunden“ statt. Ziel der Konferenz war es, junge Menschen für die weltweite Mission zu begeistern und ihnen praktische Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie sich selbst einbringen können.
Während der Veranstaltung gab es verschiedene Workshops, in denen Themen wie interkulturelle Kommunikation, Evangelisation und praktische Hilfsprojekte behandelt wurden. Die Teilnehmer konnten so nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern auch konkrete Fähigkeiten entwickeln.
Ein besonderes Highlight war der Vortrag eines Missionsarbeiters, der von seinen Erfahrungen in Afrika berichtete. Er erzählte von den Herausforderungen und Freuden seiner Arbeit und motivierte die Jugendlichen, selbst aktiv zu werden.
Neben den inhaltlichen Programmpunkten bot die Konferenz auch viel Raum für Gemeinschaft und Austausch. Gemeinsame Gebetszeiten, Lobpreis und Gespräche stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Teilnehmern.
Abschließend wurde deutlich, dass die Jugendmissionskonferenz 2022 nicht nur informativ war, sondern auch viele junge Menschen inspiriert hat, sich für die Mission weltweit einzusetzen. Die Veranstalter planen bereits die nächste Konferenz, um die Begeisterung weiterzutragen.
Virtuelle Begegnung und Herausforderungen der Gegenwart
Geht das wirklich? Echt jetzt? Wir sind hier virtuell zusammen, nicht auf der Messe. Dort heißt es oft: „Geht doch“, weil Jesus Perspektive schenkt.
Natürlich hätten wir uns das ganz anders gewünscht. Wir hätten uns gewünscht, wieder in Stuttgart auf dem Messegelände zu sein, uns gegenseitig zu begegnen und auszutauschen. Doch in diesem Jahr ist es zum zweiten Mal in Folge anders.
Das wird für das Reich Gottes nicht bedeutungslos bleiben. In der Bild-Zeitung war gestern die Frage zu lesen: Fegt Corona die Kirchen leer? Das ist ein echtes und ernstes Problem.
Was macht das eigentlich mit uns? Mit unseren Gemeinden? Was macht das mit mir? Was macht das mit der Weltmission, wenn so wichtige Veranstaltungen wie Yumiko nur noch virtuell stattfinden? Doch das ist nicht unser Thema.
Ein neues Menschenbild und die Begegnung mit Andreas
Geht doch? Geht doch? Ich? Das ist ja ganz interessant. Die Bibel hat ein ganz anderes Menschenbild, als wir es vielleicht aus den Medien oder der Öffentlichkeit kennen. Dort versucht man oft, die gute Seite darzustellen, gut dazustehen oder groß herauszukommen.
Die Bibel berichtet von den Menschen so, wie sie wirklich sind – ganz normale Menschen, so wie du und ich. Einen von diesen normalen Menschen wollen wir heute Mittag etwas besser kennenlernen. Er heißt Andreas und ist einer der Jünger Jesu.
„Geht doch“ – so schenkt Jesus dem Andreas neue Perspektiven. Andreas ist eigentlich ein eher unbekannter Jünger. Ich möchte euch mitnehmen auf eine biografisch-geografische Reise, um diesen Andreas besser kennenzulernen.
Wir fangen ganz unten an: Johannes Evangelium, Kapitel 1, Vers 28. Falls ihr euch den Bibeltext schon angeschaut habt, habt ihr euch vielleicht gefragt: Was soll das jetzt werden? Dort steht nämlich: „Dies geschah in Bethanien jenseits des Jordans, wo Jesus taufte.“
Dieser Vers wirkt vielleicht unscheinbar, doch die Handlung spielt in Bethanien am Jordan. Dort war Johannes der Täufer und taufte einen nach dem anderen. Plötzlich kommt Jesus vorbei.
In Vers 29 heißt es: „Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und er spricht zu ihm: Siehe, das ist Gottes Lamm, das die Sünde der Welt trägt.“
Bethanien am Jordan – wer hätte damit gerechnet? Wahrscheinlich Johannes der Täufer am wenigsten, dass Jesus an dieser Taufe teilnimmt und dort vorbeikommt. Jesus war ja sündlos, und diese Taufe war eigentlich eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Trotzdem lässt sich Jesus taufen.
Als Jesus dort in Bethanien am Jordan auftaucht, zeigt Johannes der Täufer auf ihn und sagt zu den Leuten um sich herum: „Das ist Gottes Lamm, er trägt die Sünden der Welt. Um ihn geht es.“
Und dann war dieser Andreas dabei, dieser Jünger. Er hört das und überlegt keinen Moment, sondern folgt Jesus nach. Für Andreas war das seine Bekehrungssituation.
Die Bedeutung von Bethanien und die Tiefpunkte des Lebens
Und jetzt zu diesem geografischen Aspekt unseres kleinen biografischen Weges: Betanien jenseits des Jordan. Dieses Betanien liegt im syrisch-afrikanischen Grabenbruch.
Jetzt denkst du vielleicht: „Gute Güte, Sonntagmittag, und jetzt kommen wir mit Geografie?“ Aber das ist wirklich spannend. Dieser syrisch-afrikanische Grabenbruch, das Betanien jenseits des Jordan, ist die tiefste Landstelle der Erde – 400 Meter unterhalb des Meeresspiegels.
Liebe Freunde, das ist auch ein Bild für unser Leben. Für die Zeiten in unserem Leben, in denen wir uns gefühlt 400 Meter unter dem Fröhlichkeitslevel befinden, 400 Meter irgendwo in Dunkelheit und Depression. Dann ist es wichtig zu verstehen, dass gerade an diesen Tiefpunkten Jesus uns begegnen möchte.
So, wie er an dem Tag in Betanien im syrisch-afrikanischen Grabenbruch, 400 Meter unter dem Meeresspiegel, bei der Taufe, die Johannes dort vollzog, Andreas begegnet ist. Andreas sieht auf einmal Johannes den Täufer, der mit seinem Finger auf Jesus zeigt, und sagt: „Den braucht ihr. Der kann euch helfen. Das ist der Retter, der Heiland, der Helfer.“
Der Zeigefinger von Johannes dem Täufer war für diesen Andreas so ein Hinweis auf Jesus: Du brauchst Jesus.
Vielleicht ist das ja auch heute Mittag deine Situation. Vielleicht ist das nicht nur ein Thema bei der Jumiko, sondern auch in deinem Leben. Du sagst: „Gute Güte, bei mir ist gerade wirklich Land unter.“ Dir geht es nicht nur im übertragenen Sinne wie Andreas, der zufällig an einem Tiefpunkt ist, weil er gerade eine Wanderung durch ein Tal macht, sondern du bist mit deinem Leben an einem Tiefpunkt angekommen.
Dann darfst du jetzt, mitten in unserer Veranstaltung, im Herzen einfach zu Jesus kommen und sagen: „Ich brauche dich. Ich brauche dich“, so wie Klara gebetet hat: „Ich brauche dich, Jesus, du musst mir helfen.“
Und das steht ja in der Bibel als Einladung im Psalm 50, Vers 15: „Ruf mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.“
Hast du diesen Jesus schon an deine Not herangelassen? Das kannst du jetzt tun. Er ist der, bei dem wir alles abladen dürfen.
Die erste Begegnung mit Jesus und der Beginn der Nachfolge
Und so war das damals bei Johannes dem Täufer. Am nächsten Tag sieht er Jesus kommen und spricht: „Siehe, da ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt.“
Und dann, am darauffolgenden Tag, sieht er wieder Jesus kommen. Zwei seiner Jünger waren bei ihm. Als Johannes Jesus vorübergehen sah, sagte er erneut: „Siehe, das ist Gottes Lamm.“ Die zwei Jünger hörten ihn sprechen und folgten Jesus nach.
Tolle Sache! Der Andreas fängt an, Jesus nachzufolgen. Er war einer der beiden Jünger. Das ist ein erster Gedanke. Auf unserem Weg, auf dieser biografisch-geografischen Reise, an den Tiefpunkten unseres Lebens, möchte Jesus uns begegnen. Gerade da ist es mir ganz wichtig.
Manchmal denken wir, so wie Clara — das fand ich gut, wie du das dargestellt hast — bin ich jetzt überhaupt noch würdig? Kann ich jetzt überhaupt noch diesen Einsatz machen? Ich spüre doch gar nichts von seiner Macht.
Doch wir sollen wissen, wie es auch in einem Lied heißt: „Und wenn ich auch nichts spüre von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht.“
Mit so schwierigen, unvollständigen Menschen, mit Menschen an den Tiefpunkten, wie wir das ja alle immer wieder sind, baut Gott seine Gemeinde. Und das geht dann bei Andreas ganz schnell: Er wird sofort in den Dienst genommen.
Die Berufung zum Zeugnis und die Weitergabe des Glaubens
Und das ist der zweite Gedanke, die zweite Station auf unserer kleinen Reise heute Mittag: Wie können wir andere Menschen auf diesen Helfer, auf Jesus, hinweisen?
Im Johannes-Evangelium, Kapitel 1, Vers 42, lesen wir: „Und er, Andreas, führte ihn, Simon, zu Jesus.“ Im Kontext war Andreas einer von den Zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren. Andreas war der Bruder von Simon Petrus. Er findet zuerst seinen Bruder Simon und sagt zu ihm: „Wir haben den Messias gefunden.“ Das heißt übersetzt „den Gesalbten“. Anschließend führt er ihn zu Jesus.
Als Jesus Simon sieht, spricht er: „Du bist Simon, der Sohn des Johannes. Du sollst Kephas heißen“, was übersetzt „Fels“ bedeutet. Andreas ist Jesus an einer ganz entscheidenden Station seines Lebens begegnet. Es dauert nicht lange, bis Andreas versteht, dass er jetzt selbst tätig werden muss. Er geht und sucht seinen Bruder Simon und führt ihn zu Jesus.
Andreas sagt zu Simon nicht viel. Er sagt nur: „Ich glaube, wir haben den Messias gefunden.“ Und dann bringt er seinen Bruder zu Jesus. Das Erste, was Jesus zu Simon sagt, ist: „Du bist Simon“ – das ist die Vergangenheit. „Ich weiß, du sollst Kephas werden“ – das ist die Zukunft. Das ist auch unser Thema heute Mittag: Wie Jesus Perspektive schenken kann. Es ist ein Wechsel der Perspektive: „Du bist Simon“ – das war gestern. „Jetzt bist du Kephas.“ Auf diesem Fels will ich meine Gemeinde bauen.
Wir wissen, dass Petrus später in der Urgemeinde ein Leiter wurde, eine der wichtigsten Personen. Aber zum Glauben an Jesus kam Petrus durch seinen Bruder Andreas. Von Petrus hören wir dann viel in der Bibel, von Andreas dagegen so gut wie gar nichts mehr.
Wir begegnen Jesus oft an den Tiefpunkten unseres Lebens. Aber wenn wir Jesus begegnet sind und Erfahrungen gemacht haben – gerade so wie Clara – dann dürfen wir das weitergeben zur Ermutigung für uns alle. Wir dürfen davon weitersagen. Das heißt, wir sollen Zeuge sein und berichten, was Jesus für uns getan hat.
Was Andreas uns hier vorlebt, ist die Berufung für uns alle: Wir sollen unseren Bruder, unseren Nachbarn, unsere Schwester zu Jesus bringen. Wenn ich so etwas höre, dann fällt mir gleich das Herz in die Hose. Ich denke: Wie soll ich das denn machen? Ich bin nicht gut darin, ich bin schüchtern, ich mag es nicht, fremde Leute anzusprechen oder Leute zum Gottesdienst einzuladen. Wie soll das gehen? Andreas, wie machst du das? Wie geht so etwas?
Einfachheit im Zeugnis und die Kraft des Hinweisens auf Jesus
Wisst ihr, ich glaube, Andreas hat bei Johannes dem Täufer etwas gelernt, und das hat ihm geholfen. Ich denke, wenn ich jemandem von Jesus erzählen will, dann brauche ich Argumente. So denke ich zumindest. Aber eigentlich glaube ich gar nicht, dass das richtig ist, wenn ich darüber nachdenke.
Mir kommt es immer so vor, als müsste ich alles erklären können, als müsste ich auf jede Frage eine Antwort haben. Wie war das mit der Schöpfung? Wo haben denn Adam und Evas Kinder ihre Frauen herbekommen? Warum haben die damals so lange gelebt? Das ist alles so kompliziert. Da habe ich doch gar keine Antworten auf all diese Fragen. Schon gar nicht auf die großen Lebensfragen.
Da ist einer drogensüchtig, jemand anderes hat Eheprobleme, woanders gab es einen tragischen Unfall. Wie soll ich da helfen? Was soll ich da sagen? Aber jetzt hat Johannes der Täufer gar nicht all diese Fragen beantwortet. Er hat etwas ganz anderes gemacht.
Johannes der Täufer hat einfach nur von sich weggewiesen und auf Jesus gezeigt. Er hat gesagt: „Das ist Gottes Lamm, das die Sünden der Welt trägt.“ Wisst ihr, das ist ja das ganze Evangelium in seinem Kern. Durch seine Wunden, durch Jesu Wunden dürfen wir heil werden. Johannes der Täufer weist auf diesen Jesus hin, und mehr müssen wir auch nicht tun.
Das war für Andreas dann schon der Anstoß. Er lief Jesus hinterher, weil er sehen wollte: Wer ist dieses Lamm Gottes? Wer ist das? Und dann hat Andreas diesen Jesus als Herrn und Heiland angenommen. An dem Tag, denke ich, hat Andreas etwas verstanden: So geht das also. Das kann ich auch.
Ich kann meinem Bruder, meinem Nachbarn, meinem Freund auf diesen Jesus hinweisen. Ich kann sagen: Da gibt es einen, der helfen kann, der die Sünden der Welt trägt und auch für dich da ist. Und dann kommt dieser Simon mit.
Wenn wir Berufung so verstehen, dann können wir alle diesen Dienst tun. Jeder von uns kann zum Freund, zum Nachbarn, zum Kollegen, zur Schwester, zum Bruder gehen und sagen: „Du, ich glaube, da ist jemand, der dir helfen kann. Der hat mir geholfen, dieser Jesus. Der kann auch dir helfen. Er hat für mich etwas getan, als ich nicht mehr aus und ein wusste, und ich glaube, er kann auch für dich das tun.“
Versteht ihr? Wenn wir von Schwierigkeiten hören, die andere Leute haben, dann lasst uns oft einfach zugeben: Wir haben da auch nicht die Antwort, wir können da auch nicht helfen, wir können es auch nicht lösen. Aber wir kennen jemanden, der da helfen kann. Wir kennen jemanden, der das lösen kann, und dieser Jemand ist Jesus.
Johannes der Täufer hat Andreas auf diese Spur gesetzt: Das ist das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt trägt. Und genauso macht es jetzt Andreas auch. Er holt seinen Bruder Simon und bringt ihn zu Jesus. Und das ist unser Auftrag.
Darum hat Jesus ja gesagt: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, damit ihr meine Zeugen seid.“ Fragen wir uns doch mal: Wo sind all die, die mal mit uns unterwegs waren, die vielleicht früher im Jugendkreis neben uns gesessen haben, die im Gemeindechor mit uns gesungen haben? Wo sind die, die mit uns unterwegs waren?
Wir sollten diesen Menschen nachgehen. Wie können wir so ein Zeigefinger von Johannes dem Täufer sein und auf diesen Jesus zeigen? „Du brauchst Jesus, der ist für dich da, der kann dir helfen.“
Überfordert? Ja, ich fühle mich überfordert. Aber Freunde, die Macht des Himmels ist mit uns. Jesus sagt: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen.“ Und dann können wir doch unseren Bruder, unseren Freund, unseren Nachbarn dazuholen, so wie Andreas.
Vertrauen und Hingabe in der Nachfolge
Ein dritter Gedanke: Bist du bereit, Jesus alles anzuvertrauen?
Wir begegnen Andreas nicht sehr oft in der Bibel. Einmal finden wir ihn noch im Johannesevangelium, Kapitel 6, Vers 9, in der bekannten Geschichte der Brotvermehrung. Dort heißt es: „Sprich zu ihm“, sagt einer der Jünger, „Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist hier ein Kind, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele?“ Ihr kennt die Geschichte.
Damals hatten sich viele, viele Menschen – Tausende, etwa fünftausend – um Jesus versammelt. Jesus wollte die große Menschenmenge nicht wegschicken. Stattdessen sagt er zu seinen Jüngern: „Jetzt seid ihr dran, Leute! Gebt ihr ihnen zu essen!“ Fünftausend Leute – wie sollte das gehen?
Andreas hatte ein gutes Herz. Er schaute sich um, lief hin und her und dachte, irgendwie müsse man doch Essen organisieren. Tatsächlich fand er jemanden, vielleicht war es ein kleiner Junge, nennen wir ihn Josia. Diesen Josia nahm er mit. Josia hatte ein bisschen zu essen dabei: fünf Brote und zwei Fische.
Jetzt kommen Andreas und Josia zu Jesus und sagen: „Hier, Jesus, schau mal, da haben wir ein bisschen was. Aber was ist das unter so viele?“ Das sagt Andreas selbst. Doch das, was Andreas und Josia gemacht haben, hat der Herr genommen. Er betete darüber, verteilte es, und alle wurden satt.
Was Andreas und Josia getan haben, können auch wir tun: Das Wenige, das wir haben, Jesus geben mit den Worten: „Jesus, Herr, jetzt mach du.“ Andreas, der Jesus am Tiefpunkt begegnet war und seinen Bruder Simon zu Jesus gebracht hatte, lernt hier im Johannesevangelium, Kapitel 6, dass es wichtig ist, alles, was wir haben, Jesus anzuvertrauen.
Mich hat einmal ein Zeugnis aus dem vorvorigen Jahrhundert bewegt. Es gab eine Haushälterin, die hatte vier Mark gespart – vier Mark. Dann lernte sie einen Prediger kennen und gab ihm das Geld in die Hand, mit den Worten: „Das ist für die Gründung einer Zeltmission.“ Dieser Mann, der Prediger, war Jakob Vetter. Er nahm das Geld und begann tatsächlich eine Zeltmission.
Man hätte bei so einer kleinen Summe auch sagen können: „Was ist das schon, vier Mark für so eine große Aufgabe?“ Aber Jakob Vetter nahm das Geld an, gründete die Zeltmission im Vertrauen auf Gott. Er vertraute auf Jesus, der das Wenige, das wir haben, nimmt, segnet und zum Segen für viele macht.
Unzählige Menschen sind durch den Dienst der Zeltmission zum Glauben an Jesus gekommen und wurden im Glauben gestärkt. Vier Mark – was ist das schon? Und wir denken an ein Bibelwort, das wir dem Nachbarn sagen können: Was ist das schon, ein Gruß? Was ist das schon, eine kleine Spende für die verfolgte Gemeinde? Was ist das schon?
Jesus sagt: „Gebt es mir.“ Und Jesus nimmt das Wenige, segnet es, verteilt es, und fünftausend werden satt.
Ihr Lieben, das möchte ich von Andreas lernen. Ich möchte von Andreas lernen, nicht so sehr über meine Möglichkeiten oder vor allem meine fehlenden Möglichkeiten und Schwächen nachzudenken, sondern einfach das Wenige, das ich habe, Jesus zu geben.
Und das ist die Frage heute Morgen auch an uns: Willst du, was du hast, was du bist, was dich ausmacht, Jesus geben?
Die Bereitschaft zur vollständigen Nachfolge
Und dann haben wir noch eine Station auf dieser kurzen biografisch-geografischen Reise mit Andreas. Und das ist die Frage: Sind wir bereit, die ganze Sache zu machen?
Andreas begegnet uns noch einmal im Johannesevangelium, und zwar im Kapitel 12, Vers 20. Dort steht eine ganz interessante Geschichte. Es geht darum, dass plötzlich Griechen aufgetaucht sind. Das war damals wohl etwas ganz Besonderes – vielleicht so, wie wenn bei der nächsten Jumiko, die hoffentlich wieder auf der Messe in Stuttgart stattfindet, plötzlich eine große Delegation aus Chicago auftaucht. Dann sind wir alle ganz aufgeregt, weil Amerikaner gekommen sind, die lernen wollen, wie wir das hier mit der Jumiko machen, wie wir uns durch die Pandemie geschleppt haben und was auch immer.
So war das damals. Plötzlich tauchen die Griechen auf. Sie kommen und wollen Jesus gerne sehen. Sie gehen zu Andreas und Philippus und sagen: „Wir wollen Jesus gerne sehen.“ Andreas und Philippus gehen zu Jesus und sind total begeistert. Sie sagen: „Jesus, jetzt geht es ab! Endlich werden die Leute langsam auf dich aufmerksam. Es fängt an, sich herumzusprechen, was du hier machst. Und jetzt kommen sogar Griechen, die dich auch kennenlernen wollen.“
Und was sagt Jesus? Jesus sagt: „Das interessiert mich nicht. Das interessiert mich überhaupt nicht, ob irgendwelche Leute sich für mich interessieren.“ Man muss wissen, dass die Griechen damals super neugierig waren, ungefähr so wie wir heute. Sie waren an jedem neuen Trend interessiert, wollten jede Sache ausprobieren – und jetzt eben Jesus. Aber Jesus sagt: „Das ist mir ganz egal.“
Dann sagt Jesus, was ihn wirklich interessiert. Was ist das, was Jesus wirklich interessiert? Im Johannesevangelium, Kapitel 12, Vers 24, sagt Jesus: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bringt es keine Frucht.“ Was Jesus wirklich interessiert, ist unsere Hingabe, unsere Bereitschaft, uns ihm ganz zu überlassen – bedingungslose Nachfolge. Das ist es, was Jesus interessiert.
Jesus sagt: „Ihr Lieben, da gibt es einen Weg, und das ist der schmale Weg. Es gibt einen Weg, der führt durchs Leid hindurch.“ Jesus sagt, Nachfolge hat mit Neugierde gar nichts zu tun. Er sagt: „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Wir können Jesus nicht nur ein bisschen kennenlernen, so ein bisschen ausprobieren. Nein, Jesus sagt: „Wer mich kennenlernen will, der muss bereit sein, die ganze Sache zu machen.“
Übrigens ist an dieser Stelle das Zeugnis der verfolgten Gemeinde für uns eine große Hilfe, weil wir es ja gar nicht mehr kennen, dass Leid auch zur Nachfolge dazugehört. Gerade ist eine Aktion mit dem Buch „Gefoltert für Christus“ gestartet. Das Buch kann man, weil es von einem Spender finanziert wird, kostenlos bestellen über die Seite www.ungebrochen.org. Es ist das Zeugnis eines verfolgten Christen, Richard Wurmbrand, der erfahren hat, wie Gott ihn durch die tiefste Tiefe hindurchgetragen hat. Das war seine Berufung: Nachfolge im Schatten des Kreuzes.
In Deutschland können wir denken: „Ja, das können wir uns ja gar nicht mehr vorstellen.“ Aber es ist umgekehrt. Wenn wir uns mit der verfolgten Gemeinde beschäftigen, verstehen wir, dass das, was wir hier in Deutschland seit über 75 Jahren erleben dürfen, eine Sondersituation ist – nämlich dass Leid überhaupt nicht zur Nachfolge dazugehört. Das können wir nur in Deutschland in den letzten Jahren erleben. Aber auch hier merken wir, wie der Wind sich dreht. Es ist wichtig, dass wir die Zeit, die wir noch haben, auskaufen.
Ich denke, ganz grundsätzlich haben wir in Deutschland vergessen, dass Leid auch zur Nachfolge dazugehört. Die bedrängte Gemeinde erinnert uns daran. Und eigentlich fragen uns die bedrängten Christen auch: Was darf euch euer Glaube eigentlich kosten? Die bedrängten Christen – und Andreas lernt es ja hier im Gespräch mit Jesus – wissen: Der Glaube an Jesus kostet letztlich alles. Mein ganzes Leben, alles, was ich bin und habe, will ich diesem Jesus anvertrauen.
Gestern, vor 66 Jahren, ist der Missionar Jim Elliot in Ecuador ums Leben gekommen. Er und seine Freunde hatten den Auca-Indianern das Evangelium bringen wollen und sind bei diesem Einsatz ums Leben gekommen. Im Gehorsam auf die Berufung Jesu haben sie damals alles gewagt. „Geht doch!“ Das ist nicht so ein locker-flapsiger Spruch, sondern die Einladung in die Weltmission. Aber da müssen wir schon die Kosten überschlagen.
Jesus schenkt uns Perspektive, ja. Aber diese Perspektive kann auch der Weg des Leides sein. Der Herr hat den Dienst, obwohl er im Martyrium endete, von Jim Elliot und seinen Freunden gesegnet. Sie haben ihr Leben gegeben für das, was wirklich zählt – für den Herrn der Welt, damals in Ecuador. Elisabeth Elliot, seine Ehefrau, hat den Dienst weitergeführt. Viele dieser Auca-Indianer sind später zum Glauben an Jesus gekommen.
Bist du bereit, die ganze Sache mit Jesus zu machen? Bist du bereit, den schmalen Weg zu gehen? Darum geht es. Wir denken, es sind nur vier Mark, wir denken an ein Bibelwort, wir denken an ein vergeudetes Leben in Ecuador. Aber Jesus sagt: „Nein, gib es mir!“ Und dann will Jesus unser Leben nehmen, uns segnen und uns zum Segen werden lassen.
Jesus will uns zum Segen werden lassen. Unsere Berufung ist es, Zeuge zu sein in dieser Zeit. Das ist unsere Aufgabe. Unsere Aufgabe ist es nicht, beruflich erfolgreich zu sein oder schöne Häuser zu bauen – das dürfen wir natürlich auch. Aber unsere Aufgabe in dieser Zeit ist es, Zeugen zu sein. Und das ist nicht einfach, das sehen wir bei Andreas. Aber der Schlüssel dazu ist: Gib alles Jesus. Gehörst du Jesus?
Die Bedeutung des einfachen Jüngers Andreas
Und jetzt komme ich noch einmal zurück zu der Geschichte von der Brotvermehrung im Johannesevangelium, Kapitel 6, Vers 8. Dort steht: „Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, einer seiner Jünger.“ Mehr steht da gar nicht. Jesus sagt nur über ihn, dass er einer der Jünger war.
Ich komme ja viel herum. Jetzt, mit Corona, nicht mehr ganz so viel, weil es wirklich kompliziert ist, Reisen zu planen. Aber vorher, auch in schwierige Länder, höre ich viele Geschichten von bedrängten Christen. Zum Beispiel von einer Frau, die viele Monate in einem Container inhaftiert war, in einem Land, in dem es verboten war, öffentlich zu evangelisieren. Sie kam dann frei, und wir hatten eine Pressekonferenz. Ein Journalist fragte sie: „Warum hast du das denn eigentlich gemacht in deinem Land? Du wusstest doch, dass das verboten ist. Warum hast du denn da öffentlich evangelisiert?“
Ich weiß den Kontext gar nicht mehr genau, aber was mir in Erinnerung geblieben ist: Die Frau hat die Frage gar nicht verstanden. „Wieso? Was soll ich denn sonst machen? Jesus sagt doch, dass wir Zeugen sein sollen.“ Das ging mir damals unter die Haut, dass jemand so ergriffen ist von dem Auftrag, dass er diese Infragestellung gar nicht versteht, aus eigenem Sicherheitsbedenken irgendetwas nicht zu tun.
Dann lesen wir diese Geschichten von bedrängten Christen. Wir lesen diese Geschichten in der Bibel von Mose, von Josua, von Paulus oder von wem auch immer und was die alles in Kauf genommen haben. Und dann denke ich: Wer bin ich? Wer bin ich? Das habe ich mich übrigens ganz im Ernst tatsächlich gefragt, als ich im Dienst bei der Hilfsaktion Märtyrerkirche berufen wurde.
Da bin ich zu meiner Frau gegangen und habe gesagt: „Du, da hat mich gerade jemand angerufen und gefragt, ob ich die Leitung der Hilfsaktion Märtyrerkirche übernehmen will.“ Da hatte ich Tränen in den Augen und sagte zu meiner Frau: „Ja, warum ich? Wer bin ich?“ Ich glaube, das habt ihr euch alle schon gefragt, wenn es um die Berufung geht. Nicht nur, wenn wir in den Tiefen unseres Lebens irgendwo feststecken und uns fragen: Wer bin ich denn eigentlich? Habe ich denn überhaupt etwas beizutragen?
Das haben wir uns wahrscheinlich alle schon gefragt, vor allem, wenn wir diese Geschichten lesen von der Mission, von irgendwelchen Erfolgsberichten oder in der Bibel, wo wir ja oft die Geschichten vom Ende her schon kennen. Und dann fragen wir uns: Wer bin ich denn eigentlich?
Da finde ich so eine Geschichte wie die von Andreas so ermutigend. So ermutigend! Keine große Show. Kein Andreasevangelium, kein erstes Buch Andreas, kein Andreasbrief, nicht einmal eine Offenbarung des Andreas. Nur so ein paar Verse im Johannesevangelium. Aber an der einen entscheidenden Stelle ist alles klar: Andreas war einer seiner Jünger. Und das genügt. Das ist alles. Das reicht. Das tröstet mich.
Gott sucht nicht mutige, große Kerle, starke Männer und Frauen für ihn, mit tollen Begabungen. Schön, wenn wir das mitbringen. Aber Gott sucht Leute, über denen das einfach wahr sein darf: Er gehört zu mir, sie gehört zu mir, einer seiner Jünger.
Und wenn das über deinem Leben wahr ist, dann ist das Wichtigste über deinem Leben schon gesagt: Er war einer von Jesus, sie war eine von Jesus.
Das war ja die Sache, die Petrus schon zu viel wurde. Als die Magd ihn fragte: „Gehörst du nicht auch zu diesem Jesus?“ Da sagte er: „Nein.“
Darf ich dich heute Mittag mal ganz persönlich und direkt fragen: Stimmt das über deinem Leben? Stimmt das für dich? Bist du einer der Jünger, einer der Jüngerinnen Jesu? Gehörst du dazu?
Und wenn nicht, dann möchte ich dich einfach ermutigen, heute Mittag diesen Entschluss zu fassen und zu sagen: Ich habe lange genug auf zwei Seiten herumgemacht. Ich möchte jetzt ganze Sachen machen. Mein Leben soll dir gehören. Dann darfst du das heute Mittag festmachen und Jesus dein Leben anvertrauen.
Das ist die alles entscheidende Frage: Gehörst du Jesus? Wir denken: Nur einer seiner Jünger, nichts Besonderes. Und Jesus sagt: Doch, damit ist schon alles gesagt. Er gehört zu mir.
Wir denken: Nur vier Mark, wir denken: Nur ein Bibelwort, was soll das schon ausrichten? Wir denken: Ein vergeudetes Leben in Ecuador. Aber Jesus sagt: Gebt’s nur alles mir! Und dann nimmt Jesus das, was wir ihm geben, und segnet es.
Das Wirken Gottes durch den unscheinbaren Andreas
Was für ein Mann war dieser Andreas? Er war einer der Jünger Jesu. Er begegnete Jesus in einer schwierigen Lebensphase, holte seinen Bruder Simon dazu und gab alles, was er hatte, Jesus. Er war bereit, Jesus bedingungslos nachzufolgen. Trotzdem tritt er nicht groß in Erscheinung.
Das wäre fast eine Frage für eine Fernsehshow wie „Wer wird Millionär?“ Bei unserem geistlichen Bildungsstand in Deutschland wäre das vielleicht sogar schon die Millionen-Euro-Frage. Die Frage lautet: Welcher Brief steht nicht im Neuen Testament? Dann die Antwortmöglichkeiten: A Römerbrief, B Galaterbrief, C Zweiter Johannesbrief, D Andreasbrief. Welcher Brief steht nicht im Neuen Testament? Natürlich, wir sind Bibelkenner: der Andreasbrief. Es gibt keinen Andreasbrief.
Von Andreas gibt es nichts weiter als diese wenigen Stellen, die ich euch genannt habe. Aber es gibt einen ersten und zweiten Petrusbrief. Und wer hat Petrus zu Jesus geführt? Es gibt ein Markus-Evangelium, und der Kirchenvater Papias hat aufgeschrieben, dass Markus nur notiert hatte, was er von Petrus gelernt hat. Andreas tritt also nicht groß hervor, aber Gott wirkt durch ihn.
Gott wirkt durch den Segen von Andreas damals in der Bibel und bis heute. Wir können von Andreas lernen, worauf es wirklich ankommt: dass wir zu Jesus gehören. Dass wir Jesus gerade dann zulassen, wenn uns die Not drückt, an unseren Tiefpunkten, an unseren Sorgen und Schwierigkeiten. Dass wir hingehen und unseren Bruder oder unsere Schwester finden und sie zu Jesus bringen – einfach nur, indem wir hinweisen: Da ist jemand, der dir helfen kann.
Und dann diese fünf Brote und zwei Fische: Wir können lernen, das, was wir haben, Jesus zu geben. Das Wenige, das wir haben, können wir Jesus anvertrauen. Wir können unsere Schuld, unsere Schwierigkeiten und unsere komplizierten Charaktereigenschaften vor ihn bringen und sagen: Herr, mach du aus meinem Leben etwas, das zu deiner Herrlichkeit dient.
Jesus nimmt das Wenige, segnet es und setzt uns zum Segen ein. Dann dürfen wir sagen: Egal, Herr, wohin du mich führst, was du auch mit mir vorhast – egal, worum es geht, koste es, was es wolle – wenn ich nur dir gehören, dir folgen und dir dienen darf.
Lest mal die Berichte der verfolgten Gemeinde. Wir können uns ja auch in der virtuellen Messehalle am Stand der Hilfsaktion Märtyrerkirche anschauen, wie diese Christen oft alles verlassen. Aber auch da lernen wir etwas: Wir haben in dieser Welt keine Heimat, kein wirkliches Zuhause. Hier in der Welt haben wir keine bleibende Stadt.
Mehr müssen wir eigentlich gar nicht wissen: Unsere Heimat ist bei Jesus. Das ist das eine. Das andere ist natürlich auch wahr: Noch stehen wir in diesen Spannungen, noch leben wir in dieser Zeit. Das ist unser Leben, und darin haben wir uns zu bewähren.
Als Gemeinde und als Einzelne hier auf der Jumiko, die sich informieren wollen, wie unser Weg weitergehen kann, haben wir bestimmte Ziele vor Augen. Manches wird nicht gelingen, bei manchen Fragen werden wir andere Wegführungen erleben. Wir sind noch nicht am Ziel angekommen.
Aber genau darum haben wir ja unsere Berufung: die Berufung für diese Zeit, so ein Zeigefinger von Johannes dem Täufer zu sein – andere Menschen auf Jesus hinzuweisen.
Der Auftrag zur weltweiten Zeugenschaft
Und nun kommen wir zum Abschluss unserer kleinen biografisch-geografischen Reise. Sie endet in der Apostelgeschichte, Kapitel 1, Vers 8, den ich bereits erwähnt habe. Dort heißt es: „Ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in Judäa, in Samaria, in Israel und bis an das Ende der Welt.“
Dieser Abschnitt spielt wieder in Bethanien. Allerdings nicht in Bethanien jenseits des Jordans, sondern in Bethanien am Ölberg. Das ist nicht der geografische Tiefpunkt im syrisch-afrikanischen Grabenbruch, sondern ganz oben, etwa 800 Meter über dem Meeresspiegel am Ölberg.
So viel zu den Wendepunkten. Dort standen nun die elf Jünger, darunter auch Andreas, und Jesus sprach zu ihnen: Ihr werdet diese Botschaft, dieses Evangelium, in die Welt tragen. Danach wurde Jesus in den Himmel aufgenommen, und die Jünger standen da und sahen ihm nach.
In diesem Moment sprach ein Bote Gottes zu ihnen und sagte: „Was schaut ihr in den Himmel? Jesus, der so weggegangen ist, wird wiederkommen. Geht doch! Jetzt sind wir dran. Geht und tragt diese Botschaft in alle Länder dieser Welt, zu euren Nachbarn, in eure Schule, zu den Unikollegen. Tragt diese Botschaft in die Welt!“
Wir haben nicht mehr viel Zeit. Dieser Herr, der damals gen Himmel gefahren ist, wird bald wiederkommen. Geht doch! Die Zeit, die uns bleibt, haben wir mit diesem Auftrag. Geht doch! Sind wir überfordert? Allemal. Aber Jesus gibt uns die Kraft des Heiligen Geistes.
Ermutigung zur Nachfolge und Abschlussgebet
Ist es nicht schön, dass Leute wie du und ich – unscheinbare, einfache, unbedeutende, schwache, schwierige, komplizierte, manchmal sogar dämliche und begriffsstutzige Leute – zu Jesus kommen dürfen? Dass wir ihm unser Leben anvertrauen dürfen und dass Jesus mit Menschen wie uns sein Reich bauen möchte?
Jesus möchte dich und mich nehmen. Er möchte uns segnen und uns dazu befähigen, anderen zum Segen zu werden. So erfüllen wir den großen Auftrag und sind Teil dieser weltweiten Missionsbewegung. Das ist unsere Berufung in dieser Zeit, bis der Herr wiederkommt.
Klar können wir sagen, wir haben gar nicht viel. Aber das Wenige, das wir haben, wollen wir Jesus anvertrauen. Wir können auch sagen, wir kennen nicht alle Antworten. Doch das haben wir bei Andreas gelernt: Wir können auf den hinweisen, der helfen kann – Jesus Christus.
Ich möchte noch beten:
Lieber Herr Jesus, Du kennst uns so, wie wir sind: einfache Leute, schwierige Leute und heute Mittag auch viele von uns sehr sorgenvolle Leute. Du weißt, was uns beschäftigt, was uns zu schaffen macht – vielleicht gerade wegen der Corona-Situation. Du kennst unsere Ängste, unsere Unzulänglichkeiten und die Wege, auf denen wir uns vielleicht verirrt haben. Jetzt werden wir durch Dein Wort angesprochen.
Herr, unser Leben ist oft so brüchig und kompliziert. Wir fühlen uns so unwert. Danke, dass Du gerade uns, die an den Tiefpunkten des Lebens stehen, begegnest. Wir wollen Dich einladen in unsere Not und Schuld. Vergib uns und bring uns wieder zurecht. Das brauchen wir, Herr.
Oft sind wir auch so träge, von Dir weiterzusagen. Wir bitten Dich: Gib uns den Mut und den einfachen Glauben des Andreas, der nichts anderes tut, als auf Dich hinzuweisen. Dann kommt Simon dazu und findet zu Dir.
Hilf uns, den Menschen nachzugehen, die einmal mit uns unterwegs waren. Lass uns für sie ein gutes Wort haben. Schenke uns ein Gespür dafür, wo Brücken sind und wo wir Anknüpfungspunkte finden. Und lass uns auf Dich hinweisen, den Helfer, der allein helfen kann.
Herr, lass uns von Josia lernen, diesem kleinen Kind mit den fünf Broten und zwei Fischen. Hilf uns, das Wenige, das wir haben, Dir anzuvertrauen. Und dann mach uns bereit, wirklich mitzutun an Deinem Reich. Wir wollen nicht nur Zuschauer sein.
Das wollen wir lernen von Andreas und dieser Episode mit den Griechen: dass wir bereit sind, die ganze Sache ernst zu nehmen.
Herr, heute Mittag kommen wir zu Dir, so wie wir sind: einfache Leute, schwierige Leute, oft auch unbegabte und schüchterne Leute. Wir bitten Dich: Gebrauche uns, segne uns und sende uns aus.
Schenke uns den Mut, jetzt tatsächlich zu gehen, weil Du uns die Perspektive gibst – die Macht aus der Höhe, die Kraft Deines Heiligen Geistes.
Amen.
