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Laubhüttenfest

Laubhüttenfest
Laubhüttenfest, bei Luther auch Lauberhüttenfest (1 Makk. 10,21) und Laubrüste (Ps. 81,4; Joh. 7,2) ist der Name des dritten und letzten großen Wallfahrtsfestes (s. d. Art. Feste), welche ganz Israel dem Herrn feiern sollte nach $$2 Mo. 34,22 f.::2. Mose 34

,22

$$; 3 Mo. 23,34 ff.; 5 Mo. 16,13 ff. Es sollte am 15. Tage des 7. Monats (Ethanim, 1 Kö. 8,2; später Tischri genannt) beginnen und 7 Tage dauern, am achten aber mit feierlicher Festversammlung schließen. Die Bedeutung des Festes ist vor allem eine landwirtschaftlich-theokratische. Gott soll durch dieses Herbstfest gedankt werden für den Ertrag von Tenne und Kelter, daher es Fest der Einsammlung heißt, 2 Mo. 34,22, und an den landökonomischen Jahresschluß fällt; vgl. 3 Mo. 23,39; 5 Mo. 16,13. Die Feier sollte denn auch eine fröhliche sein (5 Mo. 16,14 f.). Wie es sich bei einem Erntedankfest von selbst versteht, waren für diese Tage besonders reiche Opfer vorgeschrieben. 3 Mo. 23,37; $$4 Mo. 29,12 bis 39::4. Mose 29

,12-39

$$. Das Volk beteiligte sich fröhlich an den Opfermahlzeiten, die meist aus freiwilligen Gaben bestanden, und wohnte dabei in Hütten, die man herstellte, indem man ein hölzernes Gerüst errichtete und dasselbe mit Palmzweigen und grünem Buschwerk bekleidete. 3 Mo. 23,40. Lag eine solche Einrichtung an sich nahe, wo große Volksmassen sich festlich zusammenfanden, so hatten die für dieses Herbstfest vorgeschriebenen Hütten eine besondere Bedeutung: sie sollten an den Wüstenzug erinnern, wo Israel auch in Hütten gewohnt hatte durch göttliche Veranstaltung und unter göttlichem Schutz, 23,42 f. Darin lag die heilsgeschichtliche Erinnerung, welcher dieses Fest diente, so daß es ein Dankfest war nicht nur für den Natursegen, den der Herr wieder gespendet, sondern auch für die gnädige Führung und Durchhilfe, welche das Volk in der Zeit seiner Erwählung und grundlegenden Erlösung erfahren hatte. Wenn auch Neh. 8,17 andeutet, das Fest sei in der ganzen vorexilischen Zeit nicht völlig regelrecht abgehalten worden, so ist doch kein Zweifel, daß es zu allen Zeiten volkstümlich war und gerne gefeiert wurde. Vielleicht ist 2 Sa. 1,3. 21 dieses Fest (nicht dieses Passah) gemeint; jedenfalls 1 Kö. 8,2 ff.; 2 Chr. 5,3, wo erzählt ist, wie Salomo die Tempelweihe auf diese Festtage verlegt habe. Daß man nach dem Exil sich eifrig bemühte, das alte Festgesetz genau einzuhalten, siehe Neh. 8,14 ff., vgl. auch 2 Makk. 10,6 f. Auch die Propheten erwähnen dieses Festes als eines besonders bedeutsamen, Hes. 45,25; Sach. 14,16 ff. Im Leben Jesu bildete es eine beachtenswerte Epoche, Joh. 7,2 ff, Unter die Trankopfer mischte man damals auch Wasser, das aus der Quelle Siloah geschöpft wurde mit dem Worte Jes. 12,3. Daran knüpft nach allem Anschein Jesus seine Rede Joh. 7,37, an die in den Festnächten übliche Illumination vielleicht 8,12.