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Jehu

Jehu

Jehu.

1) Sohn des Hanani, ein Prophet, der nach 1 Kö. 16,1-22 dem Baesa von Israel das Gericht über sein Haus angekündigt, später nach 2 Chr. 19,2 dem Josaphat von Juda Gottes Mißfallen an seinem Bund mit dem abgöttischen Königshaus von Israel bezeugt und nach 2 Chr. 20,34 ein Josaphats Regierungstaten enthaltenes Buch hinterlassen hat. —

2) Der Sohn Josaphats, des Sohns Nimsis, 2 Kö. 9,2. 14, auch Sohn (

— Abkömmling) des Nimsi genannt, V. 20 und 1 Kö. 19,16, König in Israel (842-814), bedeutend als Vertilger von Ahabs Gechlecht, Zerstörer des Baalsdienstes und Gründer einer neuen Dynastie, 2 Kö. 9,10. Nach 9,25 f. hatte er schon zur Umgebung des Königs Ahab gehört, und war Zeuge der Gerichtsdrohung Elias gegen diesen gewesen. Unter Ahabs Sohn und zweitem Nachfolger Joram hatte er eine höhere Stellung im Heer, 9,5. Als er im Krieg gegen Hasael von Syrien in Ramoth in Gilead als Verteidiger dieser Stadt (nicht als Belagerer vor derselben — so nach der deutschen Übersetzung von V. 14, wogegen aber schon V. 15b spricht) lag, ließ ihn Elisa in Erfüllung eines schon dem Elia 1 Kö. 19,16 gewordenen göttlichen Auftrags durch einen Prophetenschüler zum König salben und mit dem Gericht über Ahabs Haus beauftragen, 9,1 ff. Daraufhin von den andern Hanptleuten alsbald als König ausgerufen, machte sich Jehu sofort an seine Aufgabe. Der Hauptzweck der ausführlichen Erzählung von Jehus Revolution ist der Nachweis, wie das durch Elia dem Hause Ahabs angekündigte Gericht (vgl. 1 Kö. 21,17 ff.) durch Jehu als das Werkzeug Gottes an Joram, 9,15 ff. (vgl. besonders 25 f.), seinen Verwandten, Ahasja von Juda, 27 (vgl. 2 Chr. 22,6-9), der Isebel, 30 ff. (vgl. besonders 36 f.), ja an dem ganzen Königsgeschlecht von Israel, 10,1 ff., und Juda,13 f., vollzogen worden und somit Gottes Wort in Erfüllung gegangen ist. Jehu fühlte sich als Werkzeug Gottes, und was er als solches getan, wird von Gott 10,30 anerkannt. Wie wenig rein aber doch seine Beweggründe gewesen sind, verrät schon das Wort 10,9 f., in welchem er die von ihm veranlaßte Ermordung der 70 „Söhne“ (es sind wohl auch Enkel darunter) Ahabs darstellt als ein ohne sein Dazutun über das Haus Ahabs ergangenes Gottesgericht. Daher wird es verstündlich, wie Hos. 1,4 die Bluttaten Jehus als Blutschulden, die er auf sein Haus geladen, bezeichnet werden konnten.

In Ausrottung des Baalsdienstes zeigte er rücksichtslosen Eifer, 10,18 ff., und daß ihm an der Freundschaft der treuen Verehrer Jahvehs gelegen war, beweist sein Verhalten gegen Jonadab, den Ahnherrn der aus Jer. 35 bekannten Rechabiten, V. 15 f.; aber weiter als auf Vertilgung des Baalsdienstes erstreäte sich seine Reformation nicht, vielmehr setzte er die durch Jerobeam I. eingeführte Verehrung Jahvehs unter dem Bild eines Kalbes fort, V. 29-31.

Im Krieg gegen Hasael von Syrien war er unglücklich und verlor an diesen das Ostjordanland, V. 32 f. Nach den Keilinschriften hat er Salmanassar II. Tribut entrichtet, vermutlich um dessen Gunst gegen Hasael zu gewinnen.