Arzt
Spuren ärztlicher Behandlung finden sich seit der ältesten Zeit. Nicht nur hat Joseph in Ägypten seine Leibärzte (1Mo 50,2), auch das Gesetz nimmt Bezug auf das Arztgeld (2Mo 21,19) und Hebammen werden öfters (z.B. 1Mo 35,17) erwähnt.
Die Vorschriften über den Aussatz (5Mo 28,22.27f..35) zeigen mehr oder weniger genaue Krankheitsbeobachtung. Über die Behandlung von Krankheiten, Mittel usw. erfahren wir wenig (Jes 1,6; 38,21; Jer 8,22; Hes 30,21; Tob 6,4-9; Lk 10,34). Dass man die Heilkraft von Bädern kannte, zeigt Naemanns Äußerung (2Kön 5,12), und die Geschichte von Bethesda (Joh 5,2ff.), vgl. → Baden.
Der späteren Zeit gehört das Lob des Arztes an Sir 38, und im Neuen Testament begegnen in Mk 5,26; Lk 8,43 Hinweise auf zahlreiches Vorhandensein derselben, wie denn der Talmud für jeden Ort einen Arzt und einen Chirurgen fordert. Wenn demgegenüber Jesus wunderbar heilt und das Charisma des Heilens aus der Urgemeinde mannigfach bezeugt ist, so folgt daraus so wenig wie aus 2Mo 15,26 oder dem Tadel Asas wegen des Vertrauens auf die Ärzte (2Chr 16,12), die Verwerfung des rechten Gebrauchs ärztlicher Hilfe. In Kol 4,14 führt Lukas den Beinamen des Arztes.
Siehe auch die Arttikel → Aussatz, → Öl, → Salben, → Besessenheit.