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Öl

Öl gehörte und gehört noch zu den edelsten Erzeugnissen des heil. Landes, 5 Mo. 7,13; 33,24; Hos. 2,24; Joel 2,19. 24, und wird Sir. 39,31 unter den unentbehrlichen Lebensbedürfnissen genannt, deshalb auch 5 Mo. 12,17; 18,4 u. a. unter den Zehnten und Erstlingsgaben ausdrücklich erwähnt. Über den Handel mit Öl, den Israel trieb, s. Hes. 27,17, auch 1 Kö. 5,11. Über seine Gewinnung s. Ölbaum. Aufbewahrt wurde es in Hörnern, 1 Sa. 16,13; 1 Kö. 1,39, oder Krügen, 1 Kö. 17,12 ff.; 2 Kö. 4,2, den täglichen Bedarf trug man auf Reisen in kleineren Gefässen bei sich, 1 Sa. 10,1; 2 Kö. 9,1. 3. Es diente

1) zum Kochen und Backen an Stelle der bei uns gebräuchlicheren tierischen Fette, daher war es auch ein regelmäßiger Bestandteil der Speiseopfer, 3 Mo. 2 (mit Ausnahme der Sünd- u. Schuldopfer, 3 Mo. 5,11; 4 Mo. 5,15), indem teils das dargebrachte Mehl mit Öl vermengt, teils Kuchen in Öl gebacken wurden. Beim Reinigungsopfer des vom Aussatz Geheilten wurde auch Öl vor dem Herrn gesprengt, 3 Mo. 14,12. 15 ff. 24 ff., und dem Opfernden an Ohr, Hand und Fuß gestrichen. Dies weist

2) auf den Gebrauch des Öls zum Salben des Körpers, bes. des Haares und Bartes, was ein wesentliches Stück der Körperpflege bildete und woran man es namentlich einem Gaste nicht fehlen lassen durfte, Luk. 7,46, während Trauernde es unterließen, 2 Sa. 14,2, vgl. Mt. 6,17. Auf ein Übermaß deutet Spr. 21,17. Gewöhnlich wurde hiefür das Öl mit wohlriechenden Stoffen versetzt oder zu eigentlichen Salben (s.d.Art.) verarbeitet. Das Öl ist deshalb ein Bild dessen, was Leib oder Seele erquickt und erfreut, Ps. 23,5; 45,8; 92,11; 104,15, und darum dient es als Sinnbild des belebenden und erneuernden Geistes Gottes zur Weihe von Sachen und Personen, 1 Mo. 28,18; 2 Mo. 30,22 ff. Das Nähere s. unter Salben. Auch zu Heilzwecken wurde es verwendet, Jes. 1,6; Luk. 10,34, vgl. Mk. 6,13; Jak. 5,14, wo das Öl nicht einfaches Heilmittel, sondern Sinnbild der göttl. Heilkraft ist. Über die letzte Ölung in der kathol. Kirche s. Kirchenlex. II, 305. —

3) Endlich ist zu nennen der Gebrauch des Öls zum Brennen in den Lampen, 2 Mo. 25,6; 27,20. Mt. 25,1 ff. sind, die Öl im Gefäß haben, die sich bereiten zum Empfang des Herrn.

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