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Aaron

Ältester Sohn Amrams und der Jochebed aus dem Stamm Levi (in der Linie der Erstgeburt von Kahath, dem Ahnherrn des zweiten Levitengeschlechts), ist der um 3 Jahre ältere Bruder Moses. Seine Frau hieß →Eliseba = Elisabeth, seine 4 Söhne Nadab, Abihu, Eleasar, Ithamar.

Die Bedeutung Aarons beruht in erster Linie auf seiner Teilnahme an dem Werk Moses. Er wird von Gott dem zaghaften Mose als dessen Mund (2 Mo. 4,16; sein Prophet 2 Mo. 7,1) beigegeben, steht an seiner Seite vor Pharao und beschämt dessen Zauberer durch die Wunder mittelst seines Stabes (ab 2 Mo.).

Geduldig trägt er mit dem Bruder die Vorwürfe des Volks, glaubenskräftig stützt er neben Hur dem Betenden die emporgehobenen Hände, bis der Sieg über Amalek errungen ist (2 Mo. 17,10 ff.). Er allein wird gewürdigt, mit Mose auf den Berg der Gesetzgebung zu steigen (2 Mo. 19,24) und mit seinen Söhnen Nadab und Abihu und 70 von den Ältesten Israels darf er die Herrlichkeit des Gottes Israels schauen (2 Mo. 24,9 ff.).

Die schwachen Seiten seines Charakters treten in 2 Mo. 32 zu Tage, wo er auf Drängen des Volks das goldene Kalb (s. dort) anfertigt, von Mose zurechtgewiesen und durch dessen Fürbitte (5 Mo. 9,20) gerettet wird, ferner 4 Mo. 12, wo er unter Vortritt Mirjams dem Bruder um seiner Frau, der „Kuschiterin“ (s. unter Mose), willen den Vorrang streitig macht, worauf die besondere Stellung Moses als Offenbarungsmittler ins Licht gestellt wird.

Eine selbständige — besonders in der Priesterschrift (s. den Artikel Moses Bücher) hervorgehobene — Bedeutung gewinnt Aaron als erster Vertreter des Hohepriestertums. Ausführlich wird Bericht gegeben von der Übertragung der Priesterwürde an ihn und seine Söhne, die Amtsweihe, Amtskleidung und so fort (s. Hohepriester). Sein erstes Opfer verzehrt ein Feuer vom Herrn (3 Mo. 9,23 f.).

Besonders zu erwähnen ist der Segen (s. dort), mit dem er die Kinder Israel segnen soll (4 Mo. 6,22 ff.); dieser priesterliche Segen wird daher auch "aaronitischer Segen" genannt.

Gegen die ausschließliche Pflege des Priestertums durch Aaron und seine Söhne richtet sich der Aufruhr der Rotte Korahs (s. dort). Nach dem Strafgericht über die Aufrührer (4 Mo. 16) bringt die versöhnende Wirkung seines Räucherns und das Blühen seines Stabes seine gottgestiftete Würde zu neuer Anerkennung (4 Mo. 17). Als Teilnehmer an Moses Versündigung bei Meriba (4 Mo. 20,12) trifft ihn mit Mose die Strafe: er sollte das Land der Verheißung nicht betreten.

Die Zeit dazu war gekommen, als der Zug in der Nähe des Berges Hor an der Grenze Edoms angelangt war (nach 5 Mo. 10,6 bei Moser). Auf Befehl Jahwehs bestieg er mit seinem Sohn Eleasar und mit Mose den Berg, legte Eleasar die hohepriesterliche Kleidung an und starb daselbst, 123 Jahre alt. (4 Mo. 20,22 ff.; 33,38 f.)

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