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Korah

Korah.

1) Sohn Esaus, 1 Mo. 36,5. 14. 18. —

2) Sohn Hebrons aus dem Stamm Juda, 1 Chr. 2,43. —

 3) Ein Levit aus dem Geschlecht Kahaths, 2 Mo. 6,16-24, bekannt durch seine mit Dathan (s. d. Art.), Abiram, On und 250 andern angesehenen Israeliten unternommene Empörung wider Mose und Aaron, 4 Mo. 16. Der Grund war Eifersucht, bei Korah wegen des Priestertums Aarons, V. 8-11, bei Dathan u. Abiram wegen der Führerschaft des Mose, V. 12-14. Der Hinweis auf die Heiligkeit der Gemeinde in all ihren Gliedern, V. 3, seitens der Empörer war eine üble Anwendung des Gotteswortes 2 Mo. 19,6. Mose stellt die Entscheidung Gott anheim (Vers 4-7), macht jedoch auch selbst einen Versuch, die Empörer zu beschwichtigen, aber ohne Erfolg, V. 8-14. So muß er denn dem Gericht Gottes Raum lassen, V. 15-19. Da das Volk (Vers 19, vgl. V. 41 s.), für Korah Partei nimmt, will Gott dasselbe vertilgen, läßt sich aber durch Moses u. Aarons Fürbitte besänftigen, V. 22-26. Das Volk muß sich von den Wohnungen der Aufrührer zurückziehen (die Korahs, der Levit war, muß in der Nähe des Heiligtums, vor dem sich das Bisherige zutrug, gewesen sein, Dathan u. Abiram müssen nach V. 25 zu ihren Zelten zurückgegangen gewesen sein); Mose kündigt an, was geschehen werde, so gewiß als er von dem Herrn gesandt sei; dann spaltet sich die Erde und verschlingt die Frevler samt allen ihren Angehörigen, die bei ihnen waren, und ihrer Habe („Häuser“ V. 32 ist wohl im Sinne von Familien zu nehmen) V. 23-34. Ihre 250 Genossen, welche mit Räucherpfannen, Rauchopfer darzubringen, vor dem Heiligtum erschienen waren, werden von dem Feuer des Herrn verzehrt (vgl. 3 Mo. 10,2), V. 35. Ihre Pfannen werden zu Blechen geschlagen, mit denen der Altar überzogen werden soll, V. 36-40 (nach anderer Abteilung, 17,1-5). Die lutherische Übersetzung, V. 38, „denn die Pfannen solcher Sünder sind geheiligt durch ihre Seele“ ist schwerlich richtig; viel wahrscheinlicher ist die Auffassung: „sie sind heilig, nämlich die Pfannen dieser Sünder wider ihre Seele,“ das heißt dieser, die wider ihre Seele, zum Schaden ihres Lebens gesündigt haben. Warum die Pfannen heilig sind, sagt V. 38 b. Als das Volk, erbittert über den Tod der Aufrührer, dem Mose und Aaron Vorwürfe macht, rafft Gott durch eine Plage 14700 Menschen weg, und nur das sühnende Eintreten Aarons wehrt weiterer Ausdehnung der Plage, V. 41-50 [17,6-15].

— Der Vorgang gehört in die Zeit des 38 jährigen Umherziehens in der Wüste. Nach 4 Mo. 26,11 wurden Korahs Söhne von dem Gericht nicht mitbetroffen. Von ihnen stammen die Korahiter oder Kinder Korah, ein levitisches Geschlecht, das nach 1 Chr. 12,6 (wenn diese Stelle nicht auf Abkömmlinge des unter Nr. 2 aufgeführten Korah geht) dem David schon zur Zeit seiner Versolgung durch Saul zugetan war und bei dessen Organisation der Leviten für den Tempeldienst das von den Korahiten nach 1 Chr. 9,19 f. schon bei der Stiftshütte versehene Amt der Torhüter am Heiligtum erhielt, 26,1-19. Es zeichnete sich in der heiligen Musik und Dichtkunst aus. Ihm gehörte der Sänger Heman an, 6,33-37 [18-23], und von den Vorstehern der 24 Musiker-abteilungen Davids waren 14 Söhne dieses Heman, Kap. 25. Am bekanntesten sind die Kinder Korah durch die 12 ihnen zugeschriebenen $$Psalmen,42-49::Ps 42-49$$. 84. 85. 87. 88. Dieselben sind sehr mannigfaltigen Inhalts (man vergleiche die ganz verschiedenartigen Psalmen 45. 49. 88, über den letzteren s. Art. Heman), aber doch treten in einigen gemeinsame charakteristische Züge hervor; so die Sehnsucht nach dem Heiligtum Gottes und die Freude an den schönen Gottesdiensten daselbst, 42; 43; 48,10; 84 (in V. 11 eine Anspielung auf den Dienst der Korahiten im Heiligtum), der Preis Jerusalems als der Stadt des großen Königs, 46,5 ff.; 48,1 ff.; 87, der Gedanke des Königtums Gottes, 44,5; 47; 48,3; 84,4, mit dem universalistischen Zug, daß Gott in seiner Königsherrlichkeit über die Welt auch den Heiden offenbar und von ihnen anerkannt und verehrt werden wird, 46,11; 47,3. 8-10; 48,11; 87,3-6.

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