Zum Inhalt

    Das verschleuderte Erbe

    Die Reformation und die Evangelikalen
    In einer »Spiegel«-Serie über Luther hat J. H. Claussen das Problem auf den Punkt gebracht: »Viel wird derzeit an Wirkungen der Reformation erinnert: die Aufspaltung des westeuropäischen Christentums …, die Entfesselung der Neuzeit, die Unterscheidung von Religion und Politik, … die Erfindung des Pfarrhauses, die Genese des deutschen Antisemitismus … Peinlich berührt aber schleicht man sich zumeist an dem vorbei, was den Kern des Reformators, seiner Person und seines Wirkens ausgemacht hat: seine Frömmigkeit.« Selbst unter Evangelikalen ist vielen nicht mehr klar, worin das eigentliche biblisch-geistliche Erbe der Reformation besteht. Deshalb will das vorliegende Buch an Kernstücke dieses Erbes erinnern. Luthers Entdeckungen über das Wesen Gottes, seine Erkenntnis von Nachfolge und Anfechtung oder sein Verständnis vom Verhältnis zwischen Glauben und Vernunft erweisen sich als brandaktuell. Auch die reformatorische Sicht vom Menschen und die Neuentdeckung der Heilsgewissheit fordern heraus. All dies wurde nur möglich durch Luthers Ehrfurcht vor dem Wort Gottes und seiner darin gründenden Hochachtung vor der geistgewirkten Inspiration der Bibel. Auf diesem Fundament müssen wir allerdings auch die tragischen Tendenzen des Reformators, wie z. B. seine Entwicklung im Verhältnis zu den Juden, erkennen, um eigene Irrwege zu vermeiden. Das biblisch-geistliche Erbe der Reformation ist viel zu kostbar, um es zu verschleudern! Deshalb werden in diesem Buch auch aktuelle evangelische und evangelikale Entwicklungen kritisch beleuchtet. War die durch die Reformation entstandene Kirchenspaltung Sünde? Gibt es tatsächlich biblische Gründe für eine Annäherung an Rom und das Papsttum? Auch in Bezug auf das Erbe der Reformation gilt das berühmte Zitat von Theodor Heuss, des ersten deutschen Bundespräsidenten: »Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht!«

    Christus für uns – Christus in uns

    Die Allgäuer Erweckungsbewegung
    Der katholische Priester Martin Boos hatte im Jahr 1788 in Unterthingau im Allgäu ein einschneidendes Erlebnis am Sterbebett einer alten Frau. Das war der Start einer Bewegung, die als »Allgäuer Erweckungsbewegung« in die Geschichte eingehen sollte. Priester und Laien gleichermaßen wurden von neuer Begeisterung für Gott ergriffen und predigten die einfache und klare Botschaft: »Christus für uns – Christus in uns«. Bibeln wurden verbreitet und gelesen, Erbauungsliteratur abgeschrieben und in Umlauf gebracht. Der Glaube an Christus führte zu einem Hunger nach Gemeinschaft unter den erweckten Christen. Als Zentren galten Seeg, Wertach, Wiggensbach und die Gegend um Kempten. Nach einer gewissen Blütezeit der Bewegung, bedingt durch die religiöse Toleranz der Ära Napoleon in Bayern, wurden nach 1816 die Träger der Bewegung des Landes verwiesen. So wurde die Erweckung in andere Teile Deutschlands und der Welt getragen und hat so Auswirkungen bis heute.

    Die Brüder und die Lehren der Gnade

    Wie stand die Brüderbewegung des 19. Jahrhunderts zur calvinistischen Heilslehre?
    Erwählt Gott souverän Einzelne zum Heil, während er andere zur Verdammnis vorherbestimmt? Besitzen Menschen einen freien Willen, um das Evangelium anzunehmen oder abzulehnen? Starb Christus gleichermaßen für alle Menschen oder nur für manche? Jahrhundertelang wurde darüber in der Kirchengeschichte diskutiert. Augustinus hat über die wichtigsten Teilaspekte dieser Fragen mit Pelagius gestritten, Luther mit Erasmus. In der nachreformatorischen Zeit waren diese Themen Gegenstand der Debatten zwischen Calvinisten und Arminianern. Wesley und Whitefield hatten darüber gegensätzliche Meinungen. Wie dachten die Autoren der Brüderbewegung über diese zentralen Fragen der christlichen Lehre? Welche Auswirkungen hatte ihre diesbezügliche Sicht auf die Evangelisation, Lehre und Wortverkündigung? Obwohl sie in vielen Punkten mit dem Calvinismus übereinstimmten, haben sie sich auf begründete Weise geweigert, sich einem der beiden Denksysteme des Calvinismus oder Arminianismus zuordnen zu lassen. Ein hilfreiches Buch, in dem der Autor eine Fülle von Quellen ausgewertet und zugänglich gemacht hat. Die Ausführungen fordern heraus, grundlegend über diese wichtigen Themen nachzudenken und Antworten in der Bibel zu suchen.

    Fünf Märtyrer - Treu bis in den Tod

    Ende des letzten Jahrhunderts hat der englische Bischof J.C. Ryle dieses Buch über das Leben und Sterben der fünf bekannten Reformatoren John Hooper, Rowland Taylor, Hugh Latimer, John Bradford und Nicholas Ridley geschrieben, die unter der »Blutigen Maria« um ihres Glaubens willen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Tausende waren Augenzeugen, wie diese Männer für ihre Mörder beten und mit einem Gebet auf den Lippen verbrannten. In unserer Zeit, wo die Evangelikalen vom Geist der Ökumene benebelt auf dem Weg zurück nach Rom sind, ist es wichtig, an diese Männer zu erinnern, deren Treue und Standfestigkeit unsere geistliche Armut und Harmlosigkeit bloßstellen.

    NT-Kurs Die Apostelgeschichte - mehr als ein trockenes Geschichtsbuch

    Wie hat sich Christentum aus dem Judentum entwickelt? Wie studiert man ein historisches Buch der Bibel? (Am Beispiel der Apostelgeschichte)
    Serie | Teil 7 / 11

    Ludwig Hofacker - der Schrei ist nicht verhalt

    Was Hofacker heute so aktuell macht - Diavortrag zum 200. Geburtstag von Ludwig Hofacker