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König Asa

Die 8 Erweckungskönige von Juda, Teil 1/16
04.12.20242. Chronik 13,23-15,7
SERIE - Teil 1 / 16Die 8 Erweckungskönige von Juda
Asa beseitigt den Götzendienst in Juda und gebietet dem Volk den wahren Gott zu suchen.

Begrüßung und Einführung ins Thema

Guten Abend allerseits, auch an diejenigen, die über den Livestream zugeschaltet sind. Diese sollten sich noch das Skript herunterladen, das wir hier im Saal bereits haben. Unter dem Bild von mir, aus Ihrer Sicht links, befindet sich ein Link. Wenn man diesen anklickt, kann man das Skript herunterladen.

Unser neues Thema lautet: Acht Erweckungskönige in Juda. Ich lese kurz die Beschreibung dazu vor.

David und Salomo regierten über alle zwölf Stämme Israels. Nach dem Tod Salomos wurde das Volk Israel in zwei Königreiche geteilt: Israel beziehungsweise Ephraim mit den zehn Stämmen im Norden und Juda mit Benjamin, den zwei Stämmen im Süden. Viele aus den zehn Stämmen schlossen sich als Überläufer dem Südreich an.

Über die zehn Stämme des Nordreichs herrschten neunzehn gottlose Könige. Im Südreich gab es insgesamt zwanzig Könige, darunter auch eine usurpatorische Königin. Ein Usurpator ist jemand, der rechtswidrig die Autorität oder Gewalt an sich reißt. Diese usurpatorische Königin war Atalja.

Von den Königen des Südreichs wird über acht bezeugt, dass sie taten, was recht war in den Augen des Herrn. Diese Könige sind Asa, Josaphat, Joas, Amatzja, Usia, Jotham, Hischia und Josia. Unter den meisten dieser Herrscher kam es zu reformatorischen Erneuerungen und Erweckungen.

Wir betrachten ihre Geschichte anhand des zweiten Buchs der Chronik. Dabei werden wir Grundsätze für biblische Erweckung entdecken, die für alle Zeiten gültig sind.

Im Skript habe ich eine Liste aller Könige des Südreichs Juda mit den Jahreszahlen aufgeführt. Diese basiert auf der strikten Chronologie der Bibel, die etwas weiter zurückreicht als die üblichen Chronologien in Lexika. Diese Lexika enthalten teilweise Fehler, da sie Korrekturen angenommen haben, die sich aus der Schrift nicht ableiten lassen. Wenn man diese Korrekturen zurücknimmt, ergeben sich absolute Jahreszahlen von Rehabeam, dem Sohn Salomos und ersten König über das abgespaltene Südreich Juda, bis zu Zedekia im Zusammenhang mit der babylonischen Gefangenschaft.

Auf der zweiten Seite des Skripts habe ich Stichworte zu den einzelnen Kapiteln im Zusammenhang mit den Erweckungskönigen hinzugefügt.

Wir beginnen mit Asa, 2. Chronik 14. Aber wir lesen bereits den Vers davor. Robin, darf ich dich bitten, uns 2. Chronik 13,23 bis 14,7 vorzulesen?

Asa als Erweckungskönig und seine Reformen

Und Abia legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Asa, sein Sohn, wurde an seiner Stelle König.

Zu seiner Zeit hatte das Land zehn Jahre lang Ruhe. Asa tat, was gut und recht war vor dem Herrn, seinem Gott. Er entfernte die fremden Altäre und Höhen, zerbrach die Gedenksteine und hieb die Aschera-Standbilder um. Außerdem gebot er Juda, den Herrn, den Gott ihrer Väter, zu suchen und nach dem Gesetz und Gebot zu handeln.

Er entfernte auch aus allen Städten Judas die Höhen und Sonnensäulen. Das Königreich hatte unter ihm Ruhe. Er baute feste Städte in Juda, denn in jenen Jahren hatte das Land Frieden, und kein Krieg wurde gegen ihn geführt. Der Herr gab ihm Ruhe.

Asa sprach zu Juda: „Lasst uns diese Städte bauen und mit Mauern umgeben, mit Türmen, Toren und Riegeln. Das Land liegt noch frei vor uns, denn wir haben den Herrn, unseren Gott, gesucht. Wir haben ihn gesucht, und er hat uns Ruhe gegeben ringsumher.“ So bauten sie, und es gelang ihnen.

Asa hatte ein Heer, das Langschilde und Speere trug: dreihunderttausend Mann aus Juda und zweihundertachtzigtausend aus Benjamin. Diese trugen Kurzschilde und schossen mit Bögen. Es waren alles starke Helden.

Asa war ein Urenkel von Salomo. Im Jahr 1323 wird sein Vater Abia erwähnt, dessen Vater Rehabeam war und dessen Vater Salomo. Rehabeam und Abia waren Könige, die jedoch nicht als solche genannt werden, die taten, was recht war in den Augen des Herrn.

Das finden wir zum ersten Mal bei Asa, und zwar mit einer Pauschalbeschreibung über sein Leben in 1. Könige 15,11. Diese Pauschalbeschreibung sagt, dass er tat, was recht war in den Augen des Herrn. Das wird man bei all diesen acht Erweckungskönigen finden.

Die Pauschalbeschreibung bedeutet jedoch nicht, dass alles in seinem Leben recht war. Sie beschreibt vielmehr das, was die Hauptsache prägte, ein Gesamtzeugnis seines Wirkens. Der Name Asa bedeutet „Arzt“. Diese Bedeutung wird erst ganz am Schluss seiner Geschichte wichtig, als er sich leider vom Herrn entfernt hatte.

Er hat gesagt, dass er tat, was recht war in den Augen des Herrn – das ist das Gewicht seines Lebens. Aber in den letzten Jahren entfernte er sich vom Herrn. In seiner Krankheit vertraute er nicht auf Gott, sondern auf die Ärzte.

Das bedeutet nicht, dass wir nicht zum Arzt gehen dürfen. Die entscheidende Frage ist immer: Worauf stützen wir unser Vertrauen? Zwischen dem Anfang, wo Asa „Arzt“ genannt wird, und dem Ende seines Lebens besteht so eine Klammer, ein enger Zusammenhang.

Man kann auch sagen, dass das Wort „Arzt“ eine Bedeutung für das Leben von Asa hat. Er bewirkte eine Gesundung, ein Aufleben eines Königreichs, das krank geworden war. Man kann sagen, das Volk Gottes war krank geworden. Durch seine Treue und Hingabe an den Herrn entstand eine wirkliche Heilung.

Die Reformen Asas im Detail

In Vers 2 und den folgenden Versen lesen wir, was Asa alles im Blick auf die Reformation getan hat. Können wir das zusammentragen?

Erstens: Er entfernte all diese Altäre, die benutzt wurden, um falschen Göttern zu dienen. Damit brach er das erste Gebot, das Gott Israel gegeben hatte: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Diese Altäre, an denen falsche Götter angebetet wurden, hat er weggetan. Das Verb „wegtun“ ist hier wichtig.

Dann weiter: Ja, und noch vorher? Die Höhen sind etwas anderes als die Altäre. Was ist eine Höhe? Das ist ein leicht erhöhter Platz, oft am Eingang, auf dem ein Götze stand, der angebetet wurde. Die Höhen, auch „Bamah“ genannt, waren so etwas wie erhöhte Tische, oft bei den Stadttoren, aber auch allgemein auf Hügeln. Dort stellte man Götterfiguren aus und brachte Gaben, Räucherwerk und Ähnliches dar.

Das kennen wir zum Beispiel aus Thailand im Buddhismus. Dort gibt es bei fast jedem Haus erhöhte Tische, auf denen Süßgetränke mit Röhrchen und Reis angeboten werden. Das sind genau solche Höhen. Asa hat auch hier aufgeräumt und diese Höhen abgeschafft.

Dann wurden die Bildsäulen erwähnt. Das sind symbolische Säulen, die für Götter stehen. Diese hat Asa zerschlagen. Also: Altäre wegtun, Höhen wegtun, Bildsäulen zerschlagen.

Weiter: Die Aschera oder Asherim (Mehrzahl) sind Stammbilder. In der Elberfelder Bibel steht „Asherim“ als Mehrzahl. Die Asherah war eine kanaanitische Göttin, und zu ihrer Ehre stellte man Bäume ohne Wurzeln auf. Diese Bäume aus Holz hat Asa umgehauen. Höhen hat er weggemacht, Wildzäune zerschlagen (das war Stein), und die Asherim aus Holz hat er umgehauen.

Warum gab es mehrere Asherah, obwohl es eine Göttin war? Hier kann man einen Zusammenhang mit der babylonischen und kanaanitischen Religion herstellen. Zwischen diesen verschiedenen Religionen gibt es viele Querverbindungen. Aber warum heißt es Asherim, die Mehrzahl?

Das verstehen wir vielleicht vom Katholizismus her. Dort gibt es die schwarze Madonna von einem Ort, die Madonna von einem anderen Ort und noch weitere Madonnen. Doch es ist immer die gleiche Madonna. Trotzdem gibt es verschiedene Madonnen, die jeweils eine lokale Bedeutung und Wirkung haben. An manchen Orten gibt es viele Visionen und Heilungen, und die Madonna wird dort besonders verehrt.

So ist es auch im Götzendienst: Eine Göttin wird an verschiedenen Orten verehrt und hat jeweils eine lokale Bedeutung.

Der Apostel Paulus erklärt das in 1. Korinther 10,20. Darin heißt es: „Das, was sie den Dämonen opfern, opfern sie nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr in Gemeinschaft mit den Dämonen seid.“

Hinter den einzelnen Götzenbildern stehen also Dämonen, sagt die Bibel. Dämonen sind gefallene Engel. Engel sind nicht allgegenwärtig, nur Gott ist allgegenwärtig. Dämonen sind von Satan weltweit platziert und wirken an verschiedenen Orten in den Götzenbildern. Daher sind die Wirkungen unterschiedlich, weil nicht dieselben Geister dahinterstehen.

Es gibt auch Unterschiede unter den Dämonen. Jesus sagt zum Beispiel in Matthäus 12, dass wenn ein Dämon ausgetrieben wird, er zurückkommt und sieben böse Geister mitbringt, die noch schlimmer sind als er. Böse sind alle Dämonen, aber manche sind noch böser. Engel sind individuelle Wesen mit unterschiedlichen Eigenschaften. So stehen sie hinter diesen Verehrungsorten.

Natürlich könnte jemand empört sagen: „Madonna ist keine Göttin, das ist Maria.“ Ja, Maria war ein Mensch. Aber ein Mensch kann nicht alle Menschen hören, die an verschiedenen Orten rufen – ob in Österreich, Neuseeland oder Südamerika. Die katholische Lehre sagt jedoch, die Madonna höre alle, die rufen. Das kann nur Gott. Dafür müsste jemand allgegenwärtig sein. Menschen sind nicht allgegenwärtig, Engel auch nicht.

Die Bibel macht das klar: Sogar Satan muss sagen, wie in Hiob 1, woher er kommt, wenn er auf der Erde umherstreift. Wenn er in New York ist, ist er nicht in Hunzenschwil. Aber er hat überall Dämonen platziert, wie es in Epheser 6,10 heißt.

So sind die Madonnenverehrungen eigentlich Vergötterungen eines Menschen, der gleichzeitig an vielen Orten anrufbar sein soll. Die Maria des Katholizismus wird behandelt wie eine Göttin, die alles hören und aufnehmen kann. Aber wir dürfen unsere Gebete nur zu Gott bringen.

Wo steht das? Schon in den Zehn Geboten ist es klar: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Das erste Gebot in 2. Mose 20 fordert ausdrücklich, nur Gott anzubeten.

Auch in Offenbarung 19 sagt ein Engel zu Johannes, dass er ihn nicht anbeten soll, sondern Gott (Offenbarung 19,10). Und in Matthäus 4,10 spricht Jesus zu Satan: „Weiche, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“

Jesus zitiert hier 5. Mose 6,13. Das Wort „anbeten“ bedeutet zunächst „niederknien“ und dann „anbeten“. Vor den Madonnenstatuen wird niedergekniet – das ist genau das, was das Wort meint. Doch dieses verehrende Niederknien darf laut Bibel nur Gott gelten.

So hat Asa die Asherim umgehauen und einen Befehl an das Volk Juda gegeben: Erstens, den Herrn zu suchen. Zweitens, genau nach Gesetz und Gebot zu leben. Mit anderen Worten: Gottesfürchtig zu leben, Gott zu suchen und der Bibel zu gehorchen, das zu tun, was die Bibel sagt.

Gottes Verheißung zur Suche und Gehorsam

In Jeremiah 29 finden wir eine wunderbare Verheißung. In Vers 12 heißt es: „Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören.“ Weiter heißt es: „Ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet.“

Die Verheißung wird in Vers 14 noch einmal bekräftigt: „Und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der Herr.“ Das ist wirklich wunderbar.

Im Übrigen finden sich in Vers 12 und 13 sieben Verben: „Ihr werdet mich anrufen“, „hingehen“, „zu mir beten“ und „mich suchen und finden“. Dabei wird betont, dass nicht irgendeine Macht angerufen wird, sondern der Herr selbst. Ihr werdet nach mir fragen, und zwar mit eurem ganzen Herzen.

Dann folgt nochmals die Bestätigung: „Und ich werde mich von euch finden lassen.“ Das ist der Sinn der Bergpredigt: Wer suchet, der findet. Das hat nichts mit einem verlorenen Bleistift zu tun.

Ich erinnere mich noch, wie ich als Grundschüler überrascht war, als jemand seinen Bleistift wiederfand und die Lehrerin sagte: „Ja, es steht ja: Wer suchet, der findet.“ Es geht hier aber um Gott zu suchen. Und die Verheißung lautet: Wer das tut, wird ihn auch finden.

Das Gesetz und das Gebot zu tun, also das, was die Bibel sagt, ist der Beweis für Liebe, wie es in Johannes 14 beschrieben wird. In Johannes 14, Vers 23 antwortete Jesus: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“

Das „Wort befolgen“ ist bei dir übersetzt, in der Elberfelder Bibel heißt es „mein Wort halten“. Es umfasst alles: die Grundbedeutung ist beobachten, und es bedeutet auch das Einhalten und Umsetzen.

In Vers 21 heißt es weiter: „Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.“

Hier haben wir ausdrücklich das Gebote halten. In 2. Chronik wurde das Gesetz und das Gebot tun erwähnt. Das Gesetz ist das Gesamte, das Gebot ist die einzelne Aussage. Hier finden wir beides: Der Herr sagt, wer meine Gebote hat und sie hält, wer mein Wort hält.

Was ist der Unterschied? Gebote halten bedeutet, die klaren, direkt erkennbaren Befehle der Bibel umzusetzen. Das Wort halten bedeutet, die Gedanken Gottes als Ganzes aufzunehmen und daraus zu erkennen, was Gottes Wille in einer bestimmten Situation ist. Es ist also viel umfassender.

Ein Beispiel: Wenn eine Mutter ihrer Tochter sagt, sie soll die Wäsche heute Nachmittag abnehmen, und es dann vielleicht um 13 Uhr zu regnen beginnt, nimmt die Tochter die Wäsche vor dem Regen ab, obwohl die Mutter nicht ausdrücklich gesagt hat, es müsse genau um 13 Uhr sein. Sie kennt die Gedanken der Mutter. Natürlich ist es die Meinung der Mutter, die Wäsche vor dem Regen abzunehmen.

So hilft die Kenntnis von Gottes Gedanken und seinem Willen, in manchen Situationen zu wissen, wie man handeln muss – auch wenn kein ausdrücklicher Befehl in der Bibel steht, aber im Zusammenhang mit seinen Gedanken.

Asa hat hier angeordnet: Gott suchen, das Gesetz und das Gebot tun. In Vers 4 wird weiter ergänzt: „Aus allen Städten Judas“, also nicht nur einige Höhen wurden weggetan, sondern aus allen Städten Judas wurden Höhen und Sonnensäulen entfernt.

Das Königreich hatte Ruhe. Das ist ein wichtiges Prinzip: Wenn man in seinem Leben radikal mit Sünden aufräumt, dann gibt der Herr Ruhe ins Herz. Zwar wird es Zeiten großer Unruhe geben, aber als Folge des Aufräumens darf man die Ruhe Gottes erfahren und erleben.

Wir sehen, wie oft das Wort „Ruhe“ vorkommt: In Vers 4 heißt es: „Das Königreich hatte Ruhe unter ihm.“ Dann beginnt Asa, die Städte militärisch zu befestigen. Er baute feste Städte in Juda, denn das Land hatte Ruhe. Es war kein Krieg in jenen Jahren, denn der Herr hatte ihm Ruhe verschafft.

Bereits in Vers 23 des vorhergehenden Kapitels wurde bei der Gesamtbeurteilung des Königs gesagt, dass das Land in seinen Tagen zehn Jahre Ruhe hatte. Es gab also eine besonders intensive und lange Zeit der Ruhe.

Diese Ruhe hängt mit seinem Gehorsam zusammen, mit dem er in seinem Leben und seinem Königreich aufgeräumt hatte. Er nutzte diese Ruhe aber auch für spätere unruhige Zeiten. Er verließ sich nicht darauf, dass es immer so ruhig bleiben würde, sondern baute feste Städte, also in Juda Städte mit Mauerringen und Befestigungstürmen, im Hinblick auf zukünftige Zeiten.

Darauf werden wir noch zurückkommen.

Vorbereitung auf kommende Herausforderungen und geistlicher Kampf

Und dann in Vers 6 spricht er zum Königreich Juda: „Lasst uns diese Städte bauen, Mauern ringsum machen und Türme, Tore und Riegel.“ Noch ist das Land vor uns, das heißt, das Land ist uns zugänglich, das Land, das Gott uns gegeben hat. Aber es könnte sein, dass der Feind kommt und das Land wegnimmt.

Also rechnet er damit, dass der Feind das, was wir an geistlichen Schätzen aus dem Wort haben, wieder rauben könnte. Deshalb befestigt er alles.

Wir können dazu einmal aus Epheser 6,10-20 lesen. Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke! Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels. Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen.

Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt. So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit. Die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft zum Zeugnis für das Evangelium des Friedens.

Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt. Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist. Indem ihr zu jeder Zeit betet, mit allem Gebet und Flehen im Geist, wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen. Auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums bekannt zu machen. Für das ich ein Botschafter in Ketten bin, damit ich darin freimütig rede, wie ich reden soll.

Ja, vielen Dank. Hier wird schon mal ganz allgemein gesagt: In Vers 10, Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Diese Stärke hat Asa ausgebaut, indem er die Städte baute, Mauern ringsum errichtete, Türme, Tore und Riegel anlegte.

Dann erklärt Epheser 6, dass wir die geistliche Waffenrüstung anziehen müssen. Darauf werden wir noch zurückkommen im Zusammenhang mit dem Heer von Asa und sehen, wer der Feind ist.

In Vers 11 heißt es, wir müssen gegen die Listen des Teufels kämpfen. Es wird betont: Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut. Wir müssen also nicht Feinde in Menschen sehen, die wir bekämpfen müssen. Vielmehr müssen wir erkennen, dass es geistliche Mächte gibt, die uns entgegenstehen. Diese Mächte sind nicht nur Menschen, sondern geistliche Wesen.

Hier werden sie genannt: Fürstentümer, Gewalten – das sind Engel in verschiedenen Rangordnungen, und zwar in ganz hohen Rängen. Fürstentümer, Gewalten, und dann wird gesagt: Weltbeherrscher dieser Finsternis. Im Griechischen heißt das Kosmokratoren, also Weltbeherrscher. Das zeigt, dass Engel weltweit stationiert sind und Einfluss auf die Weltregierung nehmen.

In Daniel 10 kommt ein Engel Gottes zu Daniel und berichtet, dass er von dem Fürsten von Persien aufgehalten worden war. Das ist ein Engelfürst, ein dämonischer Engelfürst, der diesem Engel Gottes Widerstand geleistet hatte. Deshalb kam er erst drei Wochen später als geplant zu Daniel.

Der Engel sagt weiter, dass er dann wieder weggehen werde, und danach werde der Fürst des Königreiches Griechenland kommen. Es gibt also auch einen Engelfürsten an der Spitze von Griechenland, nicht nur hinter den Mullas im Iran, sondern auch hinter diesem Land, das eine katastrophale Finanzkrise erlebt hat – verschuldet. Da wissen wir, wer dahintersteckt.

Aber nicht nur hinter diesen Dingen, sondern noch viel mehr. Mit diesen Mächten haben wir es zu tun. Sie haben ein Interesse, die Gläubigen anzugreifen. Sie können ihnen das Heil nicht rauben, aber sie versuchen, das, was wir durch den Glauben aus dem Wort aufgenommen haben, uns wegzunehmen. Das entspricht dem Land, das Gott seinem Volk gegeben hat.

Asa sagt: Das Land ist quasi offen vor uns. Aber damit wir es behalten können, müssen wir uns ausrüsten.

In Vers 6 am Schluss lesen wir: „Wir haben ihn gesucht, und er hat uns Ruhe geschafft ringsumher.“ So bauten sie, und es gelang ihnen.

Diese Treue, dass Gott für schwierige Zeiten vorsorgt, ist hier eigentlich der Grund, warum Gott ihnen Gelingen gibt.

In welchem Psalm wird der Mensch beschrieben, dem alles gelingt? Psalm 1, schlagen wir auf. Wie ist das, Robin? Psalm 1,1-3? Ja, oder Elberfelder: Alles, was er tut, gelingt.

Dieses Gelingen ist hier Folge der Treue gegenüber dem Herrn. Es bedeutet nicht, dass man keine Probleme oder Schwierigkeiten hat. Vielmehr bedeutet es, dass der Herr einem durch diese Schwierigkeiten hindurchhilft. Das ist eigentlich darin enthalten.

Das Heer Asas und der Kampf gegen die Kuschiter

Und dann gehen wir zurück zu Vers sieben. Noch einmal Vers sieben: Asa hatte ein Heer, das Langschilde und Speere trug. Es bestand aus dreihunderttausend Mann aus Juda und zweihundertachtzigtausend aus Benjamin. Diese trugen Kurzschilde und schossen mit Bögen.

Alle waren starke Helden. Es ist beeindruckend, dass es sich um ein riesiges Heer von mehr als einer halben Million, nämlich fünfhundertachtzigtausend Mann, handelt. Besonders auffällig sind die Soldaten aus Benjamin, die leichte Waffen, Schilde und Bögen trugen.

Schon in der Geschichte des Stammes Benjamin, bis zurück in die Richterzeit, sehen wir, dass die Benjaminiter besonders treffsicher im Schießen waren. Dieses Heer war also gut ausgerüstet und kampfbereit.

Im Sinne von Epheser 6,10: "Zieht an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen könnt." Es ist interessant, dass dort von "dem bösen Tag" die Rede ist. Nicht jeder Tag in unserem Leben ist ein böser Tag, aber manchmal gibt es plötzlich böse Tage, die nicht vorhersehbar sind, an denen der Feind besonders angreift.

 Epheser 6 macht deutlich, dass man für diese Überraschungen am bösen Tag bereit sein muss. Ab Vers 8 hast du noch nicht gelesen, Robin. Kannst du bitte die Verse 8 bis 14 vorlesen?

Gottes Hilfe im Kampf gegen die Kuschiter

Aber Serach, der Kuschit, zog mit einem Heer von tausend mal tausend Soldaten und dreihundert Streitwagen gegen sie aus. Er kam bis Marescha. Asa zog ihm entgegen, und sie bereiteten sich zum Kampf im Tal Zephatha bei Marescha vor.

Asa rief den Herrn, seinen Gott, an und sprach: „Herr, bei dir ist kein Unterschied, ob man viel oder wenig Kraft hat. Hilf uns, Herr, unser Gott, denn wir verlassen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gegen diese Menge gezogen. Du, Herr, bist unser Gott; vor dir behält der Sterbliche keine Kraft.“

Da schlug der Herr die Kuschiter vor Asa und vor Juda, so dass die Kuschiter flohen. Asa und das Volk, das bei ihm war, jagten ihnen nach bis nach Gerar. Von den Kuschitern fielen so viele, dass sie sich nicht erholen konnten. Sie wurden zerschmettert vor dem Herrn und vor seiner Heerschar, und sie trugen sehr viel Beute davon.

Sie schlugen alle Städte um Gerar herum, denn der Schrecken des Herrn kam über sie. Sie plünderten alle Städte, denn es war viel Beute darin. Auch die Zeltlager der Hirten schlugen sie und führten viele Schafe und Kamele hinweg. Danach kehrten sie nach Jerusalem zurück.

Serach, der Kuschit, kam also mit einer Million Soldaten. Das ist auch heute ein ungewöhnlich großes Heer, wenn man bedenkt, was die Schweiz auf die Beine stellen könnte. Die Schweiz ist klein, aber Deutschland ist weit, weit davon entfernt.

Dieser Serach, der Kuschit, stammt aus Kusch. Kusch ist in der Bibel das Land südlich von Ägypten, also der Sudan. Im weiteren Sinne kann es auch Äthiopien oder Eritrea bedeuten. Kusch war ein Nachkomme von Ham. Sein Bruder Mitzraim wanderte nach Ägypten aus. Darum wird in der Bibel später das Wort für Ägypten „Mizraim“ verwendet.

Weiß jemand noch, wie man Ägypten auf Arabisch sagt? „Misr“. Auf Hebräisch heißt es „Mizraim“, althebräisch „Misr“ oder „Misraim“. Das kommt dem Arabischen sehr nahe. Das „-aim“ am Ende ist einfach die Zweizahl. Zum Beispiel „Kanaim“ sind zwei Hörner, „Enaim“ sind zwei Augen, „Osnaim“ sind zwei Ohren, und „Mitzrayim“ bedeutet Ägypten. Ägypten war in der Geschichte oft ein Doppelreich aus Ober- und Unterägypten – daher der Name Mitzrayim.

Kusch, ein weiterer Nachkomme von Ham, und seine Nachkommen besiedelten Afrika südlich von Ägypten. Kusch bedeutet übrigens „Schwarz“. So wurde Kusch der Vater der Schwarzafrikaner, die sich allmählich von der Sahara bis nach Südafrika ausbreiteten.

In der Bibel ist Kusch später die geografische Bezeichnung für Sudan und dann für Äthiopien und Eritrea, verbunden mit Ägypten. Es gab auch Pharaonen, die keine Ägypter, sondern Sudanesen waren – schwarze Pharaonen.

Hier wird Serach, der Kuschit, erwähnt, der mit diesem riesigen Heer nach Israel, nach Juda, bis nach Marescha zog. Marescha liegt, wenn man auf der Karte eine Linie von Tel Aviv und dem Flughafen Tel Aviv nach Jerusalem zieht, etwas südlich dieser Linie im Mittelbereich.

Bis dorthin kam er. Asa rief in dieser Not zum Herrn. Vers 10: „Und Asa rief den Herrn, seinen Gott, an und sprach: Herr, bei dir ist kein Unterschied zu helfen, wo viel oder wo keine Kraft ist. Hilf uns, Herr, unser Gott, denn wir verlassen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gegen diesen Haufen gezogen. Du, Herr, bist unser Gott; vor dir behält der Sterbliche keine Kraft.“

Interessant ist, dass Asa die Hilfe beim Herrn sucht, obwohl er ein Heer von immerhin 580 Mann hat. Er betont: „Herr, um zu helfen, ist bei dir kein Unterschied zwischen dem Mächtigen und dem Kraftlosen.“ Er vertraut nicht auf seine Armee, sondern auf Gott.

Das zeigt, warum es heißt, Asa tat, was gut und recht war in den Augen des Herrn. Man könnte meinen, er verlässt sich auf seine große Armee und die starken Befestigungen. Doch das tut er nicht.

Wir sehen hier, dass Asa genau das erfüllt, was der Apostel Paulus Timotheus in 2. Timotheus 2 sagt. Lies Vers 1: „Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist.“

Der Elberfelder Kommentar erklärt bei „sei stark“ in einer Fußnote, dass es wörtlich „erstarken“ bedeutet. Das heißt, nicht nur stark sein, sondern immer stärker werden. Ich hätte das nicht in die Fußnote gesetzt, sondern direkt in den Text.

„Erstärken“ bedeutet, immer stärker werden. Paulus sagt das zu Timotheus, indem er ihn mit „Du nun, mein Kind“ anspricht. Timotheus war durch Paulus zum Glauben gekommen, daher die besondere Beziehung zwischen den Generationen.

Paulus macht ihm Mut, im Glauben zu wachsen. Das ist ganz normal: Ein gesundes Kind wird immer stärker. Man muss Kinder nicht speziell trainieren; sie müssen einfach normal leben, gut ernährt werden und sich gesund bewegen. So erstarken sie.

Paulus fordert hier auf, immer stärker zu werden – nicht durch Selbstvertrauen oder Lebensratschläge, die sagen, man soll seine Stärken in sich entdecken. Sondern er sagt: „Sei stark“ oder „erstarke in der Gnade“, also in dem, was Gott uns ohne Verdienst schenkt.

Diese Gesinnung hat Asa. Und was war die Folge? Der Herr schlug die Kuschiter.

Wie Gott in diesem Fall eingegriffen hat, wird nicht genau beschrieben. In anderen Kriegen der Bibel wird das übernatürliche Eingreifen Gottes deutlicher dargestellt. Es kann unterschiedlich aussehen. Hier aber griff Gott so ein, dass die Kuschiter flohen.

Die Armee von Asa konnte ihnen nur noch nachjagen bis nach Gerar. Gerar liegt in der Nähe des heutigen Gazastreifens. Die Kuschiter wurden völlig besiegt.

Dabei schlugen sie auch Städte um Gerar. Vers 13: Aber die Kuschiter kamen ja nicht von dort. Warum schlug Israel, beziehungsweise Juda, hier Städte um Gerar?

Während der Verfolgung der Angreifer konnten sie diese Städte gleich einnehmen. Gerar liegt im Gebiet des Gazastreifens, dem Philisterland in der Bibel. Je nach Zeit im Alten Testament reichte das Gebiet bis nach Gerar.

Zum Beispiel wird der Philisterkönig zur Zeit Abrahams mit der Stadt Gerar in Verbindung gebracht. Das waren Philisterstädte, und die Philister waren immer wieder Todfeinde Israels.

Man muss sich vorstellen: Da kommt ein Feind aus Afrika. Die Kuschiter waren vorher nicht mit den Philistern befreundet. Aber der Feind meines Feindes ist mein Freund – so funktioniert das oft.

Das heißt, die Philister haben offensichtlich mit den Kuschitern zusammengespannt. Israel hat daraufhin die Philisterstädte geschlagen und bestraft.

Es gab eine große Beute.

Prophetische Ermutigung nach dem Sieg

Und jetzt gehen wir weiter zu Kapitel 15, Vers 1. Lies uns bitte vor bis Vers 7:

„Und der Geist Gottes kam auf Asarja, den Sohn Odez, und er ging Asa entgegen und sprach zu ihm: Hör mir zu, Asa, und ganz Juda und Benjamin! Der Herr ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid und wenn ihr ihn sucht. So wird er sich von euch finden lassen. Wenn ihr ihn aber verlasst, wird er euch auch verlassen.

Israel war lange Zeit ohne den wahren Gott, ohne Priester, ohne Lehrer und ohne Gesetz. Als es aber in seiner Not zum Herrn, dem Gott Israels, umkehrte und ihn suchte, da ließ er sich von ihnen finden. In jenen Zeiten hatten die, welche aus und ein gingen, keinen Frieden. Große Schrecken kamen über alle Bewohner der Länder. Ein Volk stieß mit dem anderen zusammen, und eine Stadt mit der anderen. Denn Gott erschreckte sie durch allerlei Drangsal.

Ihr aber seid stark und lasst eure Hände nicht sinken, denn euer Werk hat seinen Lohn.“

Nach diesem Sieg steht also ein Prophet auf: Asarja, der Sohn Odez. Der Geist Gottes kommt über ihn. Das ist typisch im Alten Testament. Der Heilige Geist blieb normalerweise nicht dauerhaft auf einem Menschen, sondern kam zeitweise und ging wieder. Das sehen wir auch im Buch Ezechiel. Der Geist kam in ihn, aber später liest man wieder, dass der Geist in ihn kommt. Das heißt, der Heilige Geist hat ihn zwischendurch verlassen. Das war ganz normal.

Der große Gegensatz dazu ist im Neuen Testament. Der Herr Jesus sagt, dass wenn der Heilige Geist kommt, er bei euch sein wird in Ewigkeit und in euch wohnen wird. Ich kann die Stelle aufschlagen: Johannes 14, Verse 15 bis 17:

„Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote. Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht erkennt. Ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“

Dass er bei euch sei in Ewigkeit – das war eine sensationelle Aussage, denn sie unterscheidet sich ganz klar vom Alten Testament. Der Herr sagt nicht nur „bei euch“, sondern „in euch“ (Vers 17). Die Erlösten des Neuen Testaments, die Gemeinde, haben also das Vorrecht, dass der Heilige Geist in ihnen wohnt und nie mehr weggeht. Eine ganz andere Situation als im Alten Testament.

Wir sind ausgegangen von Asarja, auf den der Geist Gottes kommt für einen besonderen Auftrag. Asarja – weiß zufällig jemand, was das bedeutet? „Asar“ heißt helfen, und „Ja“ ist die Kurzform von Jahwe, dem Ewigen. Also bedeutet Asarja: „Der Ewige hilft“. Ganz einfach. Das haben sie vorher erlebt, wie Gott geholfen hat gegen diese bedrängende Übermacht.

Oded heißt Ermutigung. Das passt natürlich zu einem Propheten, denn Weissagung und prophetisches Reden werden im Neuen Testament als Reden zur Erbauung, Ermahnung und zum Trost beschrieben. Ermahnung meint gleichzeitig Ermunterung und Tröstung.

In 1. Korinther 14, Vers 3 heißt es: „Wer aber weissagt, der redet für Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zum Trost.“ Bei Ermahnung gibt es im Anhang ein Wörterverzeichnis, das erklärt, dass Ermahnung auch gleichzeitig Ermutigung bedeutet – eine Ermahnung, die Mut macht zum richtigen Weg.

Diese Art von Weissagung finden wir bei Asarja, dem Sohn Odez. Er geht Asa entgegen und spricht ihn persönlich an: „Hört mich, Asa, und ganz Juda und Benjamin!“

Der Herr ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid. Jetzt könnte jemand sagen: Das klingt nicht sehr ermutigend. Wir haben doch gerade den Herrn gesucht und einen solchen Sieg als Bestätigung erlebt, dass dieses Suchen echt war. Und jetzt kommt der Prophet und sagt: „Der Herr ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid.“

In dieser Ermutigung steckt auch eine Ermahnung. Aber inwiefern ist diese Ermahnung berechtigt? Natürlich ist sie berechtigt, denn Gott hat ihm diese Worte gegeben. Wie erklärt sich das?

Nach einem Sieg und Erfolg gilt 1. Korinther 10: „Wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, dass er nicht falle.“ Hochmut kommt vor dem Fall. Genau das ist die Gefahr, wenn man erlebt hat, wie der Herr geholfen hat: Man beginnt, mehr auf sich selbst zu vertrauen als auf den Herrn.

Darum muss Gott ihnen in Erinnerung gerufen werden: „Der Herr ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid.“ Gott bekennt sich zu uns, wenn wir uns zu ihm bekennen. Und er sagt danach nochmals: „Wenn ihr ihn sucht“ – ja, wir haben ihn gesucht – „wird er sich von euch finden lassen. Wenn ihr ihn aber verlasst, wird er euch verlassen.“

Sie konnten sagen: Wir haben ihn gesucht und gefunden, er hat sich von uns finden lassen. Aber es besteht die Gefahr, dass man sich wieder vom Herrn entfernt. Darum warnt er: Entfernt euch nicht von ihm, sonst wird auch er sich von euch entfernen.

Das Traurige ist, dass sich das am Ende von Asas Leben genau so bewahrheiten wird. Nach all den schönen Erfahrungen entfernt er sich am Ende vom Herrn. Das Ende ist sehr traurig, aber die Warnung war da.

Historischer Kontext und Zustand Israels vor der Erweckung

Das Buch der Chroniken, das übrigens von Esra, dem Schriftgelehrten, verfasst wurde, erklärt im Talmud, im Traktat Bababatra 15a, einige wichtige Informationen über Bibelschreiber und das Buch der Chroniken. Ursprünglich wurden die Bücher Erste und Zweite Chroniken nicht einfach als Bibelbücher akzeptiert, nur weil sie schöne Geschichten enthielten. Vielmehr musste bei jedem Buch genau bekannt sein, wer es geschrieben hatte. War der Verfasser ein Prophet, der auch den Prophetentest bestanden hatte? Nur solche Bücher wurden als Heilige Schrift anerkannt.

So war es auch hier: Esra, der Schriftgelehrte, der auch das Buch Esra verfasst hat, schrieb die Erste und Zweite Chronik. Auch Nehemia war an der Entstehung beteiligt.

Kommen wir nun zu der Stelle in Vers 3. Dort wird allgemein erklärt, dass Israel viele Tage ohne einen wahren Gott, ohne lehrende Priester und ohne Gesetz war. Diese Zeit wird zurückblickend seit der Spaltung des Reiches Israel beschrieben. Wir haben gesehen, dass Rehabeam ein Mann war, von dem nicht gesagt wurde, dass er etwas Recht tat in den Augen des Herrn. Auch sein Nachfolger handelte nicht richtig. Das war eine traurige Zeit.

Israel war viele Tage ohne wahren Gott und ohne Priester, die das Wort Gottes lehrten. Eine der Aufgaben der Priester war es, die Bibel zu lehren. So waren sie ohne Gesetz. In dieser Zeit kamen viele Nöte über Israel, und diese führten sie zum Herrn. In ihrer Bedrängnis kehrten sie um zu dem Herrn, dem Gott Israels, und suchten ihn. Er ließ sich von ihnen finden. Das haben wir bei Asa gesehen. Dieses Suchen entstand also nicht aus dem Nichts, sondern aus der Not heraus trieb es sie zu dem Herrn.

Interessant ist, was in Vers 5 gesagt wird. Kannst du den Vers noch einmal vorlesen? Dort heißt es: „Und in jenen Zeiten hatten die, welche aus- und eingingen, keinen Frieden, sondern es kam großer Schrecken über alle Bewohner der Länder.“ In Vers 6 steht: „Und ein Volk stieß mit dem anderen zusammen und eine Stadt mit der anderen, denn Gott erschreckte sie durch allerlei Drangsal.“

Was wird hier in Vers 5 und 6 gesagt? Man kann es mit anderen Worten so ausdrücken: Es herrschte Anarchie und allgemeine Unruhe im Nahen Osten. Das betraf nicht nur Israel, sondern alle Völker. Es war eine Zeit großer Unrast, was auch in der Geschichte belegt ist. Es gab Zeiten, in denen alles sehr unruhig war.

Es war so anarchisch, dass für die Ausgehenden und Eingehenden kein Friede herrschte. Es gab keine wirkliche Sicherheit. Heute nehmen wir es oft als normal hin, wenn wir uns in unseren Städten unsicher fühlen. Aber das könnte auch ganz anders sein. In dieser Zeit war es eben so.

Es heißt hier weiter, dass große Wirren über alle Bewohner der Länder kamen, und dass Nation an Nation und Stadt an Stadt stieß. Es gab also innerhalb der Nationen bürgerkriegsähnliche Situationen, Stadt gegen Stadt, aber auch internationale Konflikte. Gott beunruhigte sie durch allerlei Bedrängnis. Er hat diese Unruhe zugelassen.

Satan ist der Menschenmörder von Anfang an (Johannes 8) und hasst die Menschen. Doch Gott setzt ihm klare Grenzen, wie er handeln kann, wie wir aus Hiob 1 und 2 lernen. In dieser Zeit ließ Gott zu, dass der Feind die Menschen gegeneinander aufstachelte. Aber Gott hatte einen Plan. Im Zusammenhang mit Israel sollte das Königreich Juda zu einer Erneuerung und zur Rückkehr zum Herrn und seinem Wort geführt werden.

So kann Gott Schwierigkeiten benutzen, um Menschen zu sich zu ziehen. Dann macht dieser Prophet Azar Mut. Er sagt: „Seid stark, lasst eure Hände nicht sinken, denn euer Werk hat seinen Lohn.“ Wenn wir für den Herrn und seine Sache da sind und uns einsetzen, dann dürfen wir wissen, dass es dafür auch einen Lohn gibt – sogar für die Ewigkeit.

Wir werden nächstes Mal ab Vers 8 weiterarbeiten, aber wir können noch Vers 8 dazulesen, weil er die Reaktion auf die Prophetie dieses Mannes zeigt: „Als nun Asa diese Worte und die Weissagung des Propheten Oded hörte, fasste er Mut und schaffte die Gräuel hinweg aus dem ganzen Land Juda und Benjamin und aus den Städten, die er auf dem Bergland von Ephraim erobert hatte. Und er erneuerte den Altar des Herrn, der vor der Halle des Herrn stand.“

Das führte bei ihm zu weiterem Fortschritt. Wir haben gesehen, wie er auf den Herrn vertraut hat. Hier fasst er noch mehr Mut. Das bewirkte, dass er das, was er mit dem Aufräumen begonnen hatte, weiterführte. Nicht nur in Juda und Benjamin, sondern sogar in den Städten, die er vom Gebirge Ephraim genommen hatte.

Ephraim gehört zu den zehn Stämmen. Das Gebiet liegt im nördlichen Teil des heutigen Westjordanlandes, während der Süden das Gebiet von Juda ist. Im Norden, also nördlich von Jerusalem, gegen Bethel, Shiloh und Sichem (heute Nablus), lag Ephraim. Dort hatte er Gebiete erobert und mit dem Götzendienst aufgeräumt.

Wir haben gesehen, dass das dazu führte, dass er den Altar des Herrn erneuerte. Er schaffte Götzenaltäre und falsche Anbetung ab und förderte die wahre Anbetung, indem er Lob, Dank und Ehre dem Herrn brachte. Das gehörte alles zur Reformation.

Es kommt noch mehr dazu, das werden wir nächstes Mal ab Vers 9 weiter behandeln.

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