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Wir haben beim letzten Mal mit den acht Erweckungskönigen in der Zweiten Chronik begonnen, und zwar mit Asa. Wer über den Livestream zuschaut und noch kein Skript hat, kann es hier unten unterhalb des Bildes über einen Link erhalten. Einfach darauf klicken und ausdrucken.
Auf dem ersten Blatt finden wir die Zusammenstellung der Liste der Könige des Südreichs Juda. Dort sieht man, dass Rehabeam, der Sohn von Salomo, der erste König über das Königreich des Südreichs Juda war.
Nach dem Tod von Salomo spaltete sich Israel in zwei Königreiche: das Nordreich, genannt Israel, und das Südreich, genannt Juda. Der erste König des Südreichs war Rehabeam, der 976 v. Chr. auf den Thron kam – nach der strikten chronologischen Berechnung der Bibel. Ihm folgte Abija, und der dritte war Asa, der von 956 bis 915 v. Chr. regierte.
Asa ist der erste von insgesamt acht Erweckungskönigen unter zwanzig Herrschern in Juda, von denen gesagt wird, dass sie taten, was recht war in den Augen des Herrn. Wir haben gesehen, wie der Herr ihn gesegnet hat. Er erlebte eine besondere Ruhezeit von zehn Jahren, die er nutzte, um Israel militärisch zu stärken.
Diese Ruhezeit war wichtig im Hinblick auf schwierige Zeiten, die dann auch tatsächlich kamen. Serach, der Kuschiter, zog mit einer Million Soldaten gegen Juda los, wurde aber durch die Gnade des Herrn geschlagen.
Gleich danach, in Kapitel 15, kam ein Prophet namens Asarja, Sohn Odeds, der Asa mahnte, treu zu bleiben und mit dem Herrn verbunden zu sein. Die Gefahr besteht besonders dann, wenn es einem geistlich gut geht, dass man sich vom Herrn entfernt. Deshalb kam Asarja mit dieser Ermutigung und Ermahnung zugleich.
Wir sehen, dass diese Worte Asa nicht entmutigten, sondern ihn vielmehr ermutigten, weiterzumachen.
Jetzt lesen wir Zweite Chronik 15 nochmals ab Vers 8, obwohl wir das letzte Mal schon einen Blick darauf geworfen haben.
Als Asa diese Worte und die Ermahnungen Obeds, des Propheten, hörte, fasste er Mut. Er schaffte die Gräuel aus dem ganzen Land Juda und Benjamin weg, ebenso aus den Städten, die er vom Gebirge Ephraim eingenommen hatte. Zudem erneuerte er den Altar des Herrn, der vor der Halle des Herrn stand.
Er versammelte ganz Juda und Benjamin sowie die Fremden, die aus Ephraim, Manasse und Simeon bei ihnen lebten. Denn viele aus Israel liefen zu ihnen über, als sie sahen, dass der Herr, ihr Gott, mit ihm war.
Sie versammelten sich in Jerusalem im dritten Monat, im fünfzehnten Jahr der Regierung Asas. An jenem Tag opferten sie dem Herrn von der Beute, die sie eingebracht hatten, 700 Rinder und 7.000 Stück Kleinvieh.
Sie gingen den Bund ein, den Herrn, den Gott ihrer Väter, mit ihrem ganzen Herzen und ihrer ganzen Seele zu suchen. Jeder aber, der den Herrn, den Gott Israels, nicht suchen würde, sollte getötet werden – vom Kleinsten bis zum Größten, vom Mann bis zur Frau.
Sie schworen dem Herrn mit lauter Stimme, mit Jauchzen und bei dem Schall der Trompeten und Posaunen. Ganz Juda freute sich über den Eid, denn sie schworen mit ihrem ganzen Herzen und suchten den Herrn mit ihrem ganzen Willen. Er ließ sich von ihnen finden, und der Herr verschaffte ihnen Ruhe ringsumher.
Auch Maka, die Mutter des Königs Asa, setzte er als Herrscherin ab, weil sie die Aschera, ein Gräuelbild, gemacht hatte. Asa rottete ihr Gräuelbild aus, zermalmte es und verbrannte es im Tal Kidron.
Die Höhen aber wichen nicht aus Israel. Doch das Herz Asas war ungeteilt alle seine Tage. Er brachte die geheiligten Dinge seines Vaters und seine eigenen geheiligten Dinge in das Haus Gottes: Silber, Gold und Geräte.
Es war kein Krieg bis zum fünfunddreißigsten Jahr der Regierung Asas.
Obwohl Asa, wie in Kapitel 14 beschrieben, gelobt wird, weil er radikal mit dem Götzendienst im Königreich Juda aufgeräumt hatte, heißt es hier in Vers 8, dass er die Gräuel aus dem ganzen Land Juda und Benjamin wegschaffte. Das bedeutet, er hatte zwar schon radikal begonnen, doch das Werk war noch nicht vollendet.
Die Ermutigung von Asarja – dessen Name „Der Herr hilft“ bedeutet – und sein Vater Oded, dessen Name „Ermunterung“ bedeutet, haben ihn angespornt, hier weiterzufahren. So setzte Asa den begonnenen Weg fort.
Außerdem steht, dass er auch aus den Städten, die er vom Gebirge Ephraim eingenommen hatte, die Gräuel entfernte. In der Zwischenzeit hatte er also Gebiete der zehn Stämme dieses Königreichs erobert, über das nur gottlose Könige herrschten. Dort gab es keine Erweckungskönige, sondern neunzehn gottlose Könige.
Das Gebiet von Ephraim liegt nördlich von Jerusalem, im heutigen Westjordanland. Es umfasst das Gebiet von Shiloh, wo die Stiftshütte stand, die über Jahrhunderte und später durch den Salomontempel abgelöst wurde. Shiloh und auch das Gebiet bis hinauf nach Nablus, biblisch Sichem genannt, gehören zu Ephraim.
Dort eroberte Asa also Gebiete und räumte auch dort mit dem Götzendienst auf.
Und dann sehen wir, dass er den Altar des Herrn erneuerte. Letztes Mal haben wir nur kurz gesagt, er habe den Gottesdienst erneuert. Doch hier wird speziell der Altar genannt. Wie wird der Altar im Alten und im Neuen Testament auch noch bezeichnet? Neben „Altar“ sagt man auch „der Tisch des Herrn“.
Wo steht das? Wir glauben nur, was schriftlich belegt ist. Wer hilft? Ja, wir kommen auf den ersten Korintherbrief, aber vielleicht zuerst noch das Alte Testament.
Psalm 69, Vers 22 sagt: „Ja, ihr Tisch vor ihnen werde ihnen zur Schlinge.“ Das ist ein Hinweis auf den Altar. Und jetzt noch ganz speziell der „Tisch des Herrn“ in Maleachi 1, Vers 7. Maleachi ist der letzte Prophet des Alten Testaments. Dort finden wir das ganz schnell.
Es geht um eine Zeit des Niedergangs, etwa 400 Jahre vor Christus zur Zeit Maleachis. Man brachte dem Herrn unwürdige Opfer dar. Man gab lahme oder blinde Tiere, die man sonst nicht gut gebrauchen konnte, als Opfer her.
In Maleachi 1, Vers 7 lesen wir: „Womit haben wir deinen Namen verachtet? Die ihr unreines Brot auf meinem Altar darbringt.“ Und weiter: „Womit haben wir dich verunreinigt, dass ihr sagt, der Tisch des Herrn sei verächtlich? Wenn ihr Blinden Blindes darbringt, um es zu opfern, so ist es nichts Böses; und wenn ihr Lahmes und Krankes darbringt, so ist es nichts Böses.“
In Vers 12 heißt es nochmals: „Ihr aber entweiht ihn, indem ihr sprecht, der Tisch des Herrn sei verunreinigt, und sein Einkommen, seine Speise ist verächtlich.“
Also wird der Altar auch „der Tisch des Herrn“ genannt. Darauf wurde das Opfer dargebracht, das Gott gegeben wurde. Beim Friedensopfer durften auch Menschen von diesem Opfer etwas essen. Es wurde separat zubereitet und für Gott auf dem Altar dargebracht.
So war der Altar der Ort der Gemeinschaft, der Tisch, an dem man Gemeinschaft pflegte, indem man dasselbe genoss und sich am selben erfreute.
Dieser Ausdruck, so hat Jerry gesagt, kommt auch im Neuen Testament vor. Und zwar im ersten Korintherbrief, Kapitel 10. Es geht dort um das Abendmahl, ab Vers 14:
„Darum, meine Geliebten, flieht den Götzendienst. Ich rede als zu Verständigen; beurteilt ihr, was ich sage: Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot.“
Weiter heißt es: „Seht auf Israel nach dem Fleisch: Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar? Was sage ich nun? Dass ein Götzenopfer etwas sei oder dass ein Götzenbild etwas sei? Sondern dass das, was die Nationen opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und des Dämonen Kelch. Ihr könnt nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des Dämonen Tisches. Oder reizen wir den Herrn zur Eifersucht? Sind wir etwa stärker als er?“ (1. Korinther 10,14-22)
In Verbindung mit dem Tisch des Herrn wird hier der Kelch der Segnung erwähnt, den wir segnen (Vers 16), und auch das Brot, das wir brechen (ebenfalls Vers 16).
Wir sehen also, dass der Ort des Gottesdienstes im Neuen Testament, an dem wir das Abendmahl als Gemeinde feiern, nicht privat, sondern gemeinsam ist. Darum wird das Thema Brotbrechen und Abendmahl im ersten Korintherbrief behandelt, und zwar zweimal: in Kapitel 10 und in Kapitel 11.
Der erste Korintherbrief ist ein Brief, der ganz spezifisch behandelt, wie die örtliche Gemeinde aussieht. Deshalb wird das Thema hier im Neuen Testament behandelt.
In Vers 18 von Kapitel 10 wird ein Vergleich mit dem Altar im Alten Testament gezogen: „Seht auf Israel nach dem Fleisch: Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar?“
Der Altar war der Ort der Gemeinschaft mit Gott. Es ist vielleicht noch hilfreich zu wissen, dass der Ausdruck „Schlachtopfer“ an vielen Stellen spezifisch für das Friedensopfer steht, nicht allgemein für alle Opferarten. Typischerweise wird „Schlachtopfer“ für das Friedensopfer gebraucht.
Das Friedensopfer ist in 3. Mose 3 beschrieben. Dort durfte der Opfernde etwas essen, während ein Teil für Gott verbrannt wurde. So war Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen möglich.
Der Opfernde durfte auch andere einladen, zum Beispiel die Familie Elkana, die jährlich nach Shiloh ging (1. Samuel 1). Dort aßen sie Schlachtopfer, also Friedensopfer.
Nun erklärt der Apostel Paulus, dass einige Korinther der Ansicht waren, sie könnten auch in den Zeus-Tempel oder den Apollo-Tempel gehen und dort von dem Fleisch der Opfer essen. Schließlich glaubten sie ja nicht an Götter. Für sie war klar: Es gibt nur einen wahren Gott, also sei es einfach nur Fleisch essen.
Doch der Apostel macht klar: So geht das nicht. Es geht nicht nur darum, Rücksicht auf diejenigen zu nehmen, die ein Gewissen bei solchen Opfern haben. Er erklärt, dass hinter diesen Götzen wirklich geistliche Realitäten stehen.
Darum sagt er: Das, was die Nationen opfern, opfern sie den Dämonen, also Satan und seinen mit abgefallenen Engeln. Wenn man dort teilnimmt, macht man sich eins mit den Dämonen, obwohl man sagt, die Götzenbilder seien nichts und nur menschliche Fantasie.
Das geht nicht, denn es reizt den Herrn zur Eifersucht (Vers 22). Deshalb lernen wir hier den Grundsatz: Man darf als Christ nicht mit sündigen Dingen in Verbindung stehen oder zum Beispiel okkulte Dinge tun.
Gerade in der Alternativmedizin gibt es viele Methoden, die tatsächlich okkult sind und mit der Welt der Finsternis verbunden sind. Da dürfen wir nicht teilnehmen und zugleich am Tisch des Herrn sein.
Hier lernen wir den Grundsatz, dass wir keine Vermischung zulassen dürfen.
In 1. Korinther 11 wird im Zusammenhang mit dem Abendmahl erklärt, dass es wichtig ist, sein Leben ständig zu ordnen und nicht in einer ungeordneten, unwürdigen Weise am Abendmahl teilzunehmen. Man darf nicht bewusst Sünde stehen lassen, die man nicht ordnen will.
In 1. Korinther 11, Vers 27 heißt es: „Wer also irgendein Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt in unwürdiger Weise, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein. Jeder aber prüfe sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, indem er den Leib nicht unterscheidet. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein Teil ist entschlafen. Wenn wir uns aber selbst beurteilen, würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir von dem Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden.“
Hier wird ganz klar gesagt: Gottesdienst nach Gottes Gedanken bedeutet, dass man zuerst sein Leben überprüft, bevor man teilnimmt. Wenn nötig, ordnet man es auch vor dem Herrn. Aber dann soll man essen.
Das heißt nicht, man prüfe sich selbst und esse dann nicht. Sondern jeder prüfe sich selbst und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch.
Wir haben hier klare Belehrungen. Wenn wir das neutestamentlich so umsetzen, wie es in der Bibel steht, und zwar auch in Übereinstimmung mit 1. Korinther 5, wo es heißt, dass bei schweren Sünden wie Unzucht, Lästerung, Götzendienst und weiteren Dingen die Gemeinde Zucht ausüben muss.
Dort heißt es: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus“ (1. Korinther 5,11-13).
Wenn man das wieder umsetzt, entspricht das dem, was wir von Asa lesen: Er erneuerte den Altar, also den Gottesdienst in Verbindung mit dem Tisch des Herrn.
Das hatte Folgen. Lesen wir nochmals Vers 9 in 2. Chronik 15:
„Und er versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremden, die aus Ephraim und Manasse und aus Simeon bei ihnen lebten. Denn in Mengen liefen aus Israel zu ihnen über, als sie sahen, dass der Herr, ihr Gott, mit ihm war.“
Was ist geschehen? Er erneuerte den Gottesdienst, und das war so überzeugend, dass viele dabei sein wollten.
Woher kamen diese Menschen? Aus dem Nordreich. Sie sahen, dass der Herr ihr Gott mit ihm war, und das war so attraktiv, dass sie das Nordreich verließen und nach Süden überliefen, um mit dabei zu sein.
Es wird ausdrücklich gesagt, dass sie aus Ephraim, Manasse und Simeon kamen.
Und dieses Überlaufen ist interessant, weil es das schon einmal gab, und zwar in Kapitel 11. Genau, schlagen wir auf: 2. Chronika 11. Das war also direkt nach dem Tod von Salomo. Israel hatte sich in zwei Reiche gespalten, wie gesagt. Man erkannte, dass Salomos Sohn Rehabeam nicht den klaren Weg des Herrn gehen wollte.
In 2. Chronika 11,13 lesen wir: „Und die Priester und die Leviten, die in ganz Israel waren, stellten sich aus allen ihren Gebieten bei ihm ein. Denn die Leviten verließen ihre Bezirke und ihr Besitztum und zogen nach Juda und nach Jerusalem. Denn Jerobeam und seine Söhne hatten den Priesterdienst des Herrn verworfen, und er hatte sich Priester bestellt zu den Höhen und zu den Böcken und zu den Kälbern, die er gemacht hatte.“
Bis dahin waren die Leviten im ganzen Land zerstreut. Die zwölf Stämme bekamen nicht wie die anderen Stämme ein Stammeserbteil, sondern bestimmte Städte, die über ganz Israel verteilt waren. Aber jetzt sehen wir, dass die Leviten und Priester, auch aus dem Stamm Levi, den Nachkommen Aarons, in großer Zahl in den Süden übergelaufen sind. Sie haben erkannt: Hier haben wir nichts mehr verloren. Dort wird alles auf den Kopf gestellt, dort handelt man nicht mehr nach der Heiligen Schrift. Deshalb haben sie sich abgesondert.
Es gibt falsche Absonderung und richtige Absonderung. Das war eine richtige Absonderung – wirklich eine Abkehr vom Bösen. Sie haben erkannt, dass es hier keine Korrektur mehr gab und dass sie dorthin gehen mussten, wo man den wahren Gott nach der Schrift verehrt und anbetet. Sie sind gegangen. Aber nicht nur sie. In Vers 16 heißt es, dass aus allen Stämmen Israels diejenigen folgten, die ihr Herz darauf richteten, den Herrn, den Gott Israels, zu suchen. Sie kamen nach Jerusalem, um dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, zu opfern. Sie bestärkten das Königreich Juda und befestigten Rehabeam, den Sohn Salomos, drei Jahre lang.
Vorhin habe ich mich vertan. Ich sagte, sie seien vom Nordreich in den Süden übergelaufen, weil ihr König nicht den Weg der Schrift gehen wollte. Aber ich muss klarstellen: Rehabeam war König von Juda, Jerobeam der erste König der zehn Stämme im Norden. Die Leute aus den zehn Stämmen sahen, dass Jerobeam bewusst einen falschen Weg ging – weg vom Herrn und weg vom Tempel in Jerusalem. Er wollte nichts mehr mit dem Tempel zu tun haben. Deshalb sind sie aus den zehn Stämmen zu Rehabeam übergelaufen.
Leider ging auch Rehabeam als König nicht klar den Weg des Herrn. Es wird von ihm nicht gesagt, dass er tat, was recht war in den Augen des Herrn. Doch einige Dinge waren bei ihm richtig, und ihm war es wichtig, dass sie am richtigen Ort waren – mit dem Tempel und den Opfern, so wie Gott es in der Schrift vorgeschrieben hatte.
Nun sehen wir: Es gab noch eine weitere Welle von Überläufern aus den zehn Stämmen, diesmal in Kapitel 15,9, bei Asa. Das ist sehr wichtig. Es zeigt, dass es aus allen zehn Stämmen Überläufer gab. Im Königreich Juda lebten Menschen aus allen zwölf Stämmen, nicht nur aus Juda und Benjamin. Man spricht oft von den zehn Stämmen im Norden und den zwei Stämmen im Süden, aber die zwei Stämme im Süden wurden durch viele Menschen aus den zehn Stämmen unterstützt.
So gab es im Süden tatsächlich alle zwölf Stämme. Die Schrift spricht jedoch meistens weiterhin vom Königreich Juda. Nun versteht man, dass, als die zehn Stämme später wegen ihres Götzendienstes von den Assyrern in den heutigen Nordirak weggeführt wurden und in der weiteren Geschichte schließlich verschollen sind, sie nicht einfach verschwunden sind. Im Südreich gab es weiterhin alle zwölf Stämme.
Später, als das Königreich Juda durch die Babylonier vernichtet wurde und die Juden nach Babylon in die babylonische Gefangenschaft deportiert wurden, wurden auch die aus den zehn Stämmen bei ihnen deportiert. Nach dem Ende der babylonischen Gefangenschaft gab der persische König Kyrus, der Babylon erobert hatte, den Juden die Erlaubnis, zurückzukehren. So gingen Menschen aus allen zwölf Stämmen zurück ins Land.
Das ist sehr wichtig, weil viele meinen, Juden seien nur die Stämme Juda, Benjamin und teilweise Levi. In Wirklichkeit sind alle zwölf Stämme vertreten. Wenn man im Neuen Testament nachschlägt, sieht man das ebenfalls. In der Weihnachtsgeschichte, Lukas 2, wartete eine besondere Frau aktiv auf den Messias – die Prophetin Hanna. Aus welchem Stamm war sie? Aus dem Stamm Asser, einem der zehn Stämme.
Lukas 2,36 sagt: „Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Panuels aus dem Stamm Asser. Diese war in ihren Tagen weit vorgerückt und hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, von ihrer Jungfrauenschaft an.“
Diese Frau stammte also aus dem Stamm Asser, einem der zehn Stämme. Wenn wir weiterblättern zu Apostelgeschichte 26, dort spricht Paulus vor König Agrippa, indem er seine Bekehrungsgeschichte erzählt. Er erklärt, dass das ganze zwölfstämmige Volk Israel Gott dient, gemeint ist in seinem Tempel.
Paulus sagt in Apostelgeschichte 26,7: „Und nun stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter ergangene Verheißungen, zu der unser zwölfstämmiges Volk unablässig Tag und Nacht Gott dienend hinzugelangen hofft.“
Paulus bestätigt also, dass das zwölfstämmige Volk Gott Tag und Nacht im Tempel dient – nicht nur Juda und Benjamin.
Auch im Jakobusbrief, der an messianische Juden gerichtet war, heißt es: Jakobus 1,1: „Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, seinen Gruß.“
Jakobus schreibt also an Juden, aber an alle zwölf Stämme.
Im Neuen Testament wird der Begriff „Jude“ verwendet für alle, die aus den zwölf Stämmen zusammen das Volk Israel bildeten. Warum? Weil der Stamm Juda immer der führende Stamm war. Das Ganze ist ja aus dem Königreich Juda entstanden. Die anderen Stämme sind übergelaufen, und Juda blieb der führende Stamm. Deshalb wird der Begriff „Juden“ für alle zwölf Stämme verwendet.
Das ist wichtig, weil manche sagen: „Ihr glaubt an die Endzeit, und dass die Juden aus aller Welt zurückkehren, so wie es in Hesekiel 36,24 prophezeit ist.“ Ja, das glauben wir. Aber bis heute seien nur zwei Stämme zurückgekehrt. Es müssten ja alle zwölf Stämme zurückkehren, aber die seien verschollen, es gäbe sie nicht mehr. Es gibt zwar kaum Spuren, aber sie sind weitestgehend verschollen.
Diese Leute sagen, man könne noch lange warten, bis alle zwölf Stämme zurück sind. Aber sie sind längst zurückgekehrt. Bis zum Jahr 70 nach Christus konnten alle Juden im Land Israel – und das waren Mitglieder aus allen zwölf Stämmen – anhand von Geschlechtsregistern nachweisen, aus welchem Stamm sie stammten. Diese Register wurden im Archiv in Jerusalem aufbewahrt.
Im Jahr 70 jedoch verbrannten die Römer das Archiv, die ganze Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht, ebenso der Tempel. Damit gingen diese Archive verloren, und das jüdische Volk wurde weltweit zerstreut.
Gerade die Nachkommen des Stammes Levi haben das Wissen in ihren Familien sehr akribisch weitergegeben. „Wir sind Lewiten, wir stammen aus dem Stamm Levi.“ Die Nachkommen des Hohenpriesters Aaron, also aus der Priesterfamilie, haben das noch genauer überliefert.
Später, als Familiennamen eingeführt wurden, nannten sich manche aus dem Stamm Levi „Levi“ oder, wenn sie nach Amerika gingen, „Levi“ oder „Levy“. Andere, die nach Russland gingen, hießen „Lewinsky“. Das sind alles Namen von Leuten aus dem Stamm Levi.
Die Priesterlinie nannte sich „Kohen“, was Hebräisch für Priester ist, oder „Kogut“, was mit „Kohanut“, dem Priestertum, zusammenhängt. Es gibt auch Abwandlungen wie „Kahane“. Diese Traditionen wurden sehr gut bewahrt.
Im Allgemeinen, wenn man in den vergangenen 2000 Jahren eine Einladung zu einem jüdischen Haus hatte und dort ein Herr Levi anwesend war, betete nicht der Hausherr, sondern typischerweise wurde Herr Levi gebeten, das Tischgebet zu sprechen. So wurde das besondere Wissen bewahrt.
Es gibt auch Familien, die wissen, dass sie aus der Linie von König David stammen, und dieses Wissen wurde bis heute bewahrt. Ein gewisses Wissen ist also bei besonderen Familien vorhanden, aber die meisten haben verloren, ob sie aus den Stämmen Dan, Asser oder Naftali stammen.
Man muss jedoch sagen, die Gene aller zwölf Stämme sind vorhanden, unter denen wir gewöhnlich im Sprachgebrauch, auch im Neuen Testament, „Juden“ nennen.
Nun wird auch klar, warum in Offenbarung 7 von der Endzeit nach der Entrückung ein Überrest aus allen zwölf Stämmen zum Glauben kommt – die 144.000 Versiegelten aus jedem Stamm. Manche denken, diese Prophezeiung könne sich noch lange nicht erfüllen, weil diese Stämme ja nicht mehr existierten.
Natürlich sind sie da, alle zwölf Stämme sind vorhanden in Israel.
Das war ein kleiner Exkurs, ausgehend von solchen Angaben, die uns zeigen: Die zwölf Stämme waren im Süden. Und wie kamen sie dorthin? Sie wurden angezogen durch das überzeugende, schöne Zeugnis und den Gottesdienst nach der Heiligen Schrift.
Jetzt liest du nochmals Vers 10, bitte, Jerry.
Sie versammelten sich in Jerusalem im dritten Monat, im fünfzehnten Jahr der Regierung Asas, und sie opferten dem Herrn an jenem Tag von der Beute, die sie eingebracht hatten, siebenhundert Rinder und siebentausend Stück Kleinvieh.
Ja, also im dritten Monat – da kommen alle nach Jerusalem. Warum genau im dritten Monat? Was war besonders an diesem Monat? Im ersten Monat wissen wir, da ist Pessach, im Monat Nisan. Aber dann im dritten Monat? Pfingsten? Ja, Pfingsten.
Und zwar steht das in 3. Mose 23, wo die sieben Feste des Herrn beschrieben werden: Pfingsten bis Laubhütten – die sieben Feste. Beim Pfingstfest wird nicht direkt gesagt „im dritten Monat“, sondern dort wird erklärt, dass in der Pessachwoche das Fest der Gerstenerstlinge stattfand, das immer am Tag nach dem Sabbat, also am Sonntag in der Pessachwoche, gefeiert wurde.
Von diesem Erstlingsfest an muss man sieben Wochen zählen. Dann sind es sieben mal sieben, also neunundvierzig Tage, und am fünfzigsten Tag ist eben das Pfingstfest.
Das Wort Pfingsten kommt übrigens vom griechischen Pentecoste, das heißt „der fünfzigste“. Im Französischen heißt es Pentecost, im Englischen Pentecost, und das bedeutet ebenfalls der fünfzigste Tag. Und das fällt dann eben in der Berechnung auf den dritten Monat, Pfingsten, das war das Pfingstfest.
Und da kommen alle sowieso, weil die Heilige Schrift sagt, alle Israeliten müssen zum Fest der Wochen, Shavuot heißt „Wochen“, das ist der alttestamentliche Name für Pfingsten, das Fest nach den sieben mal sieben Wochen. Sie müssen nach Jerusalem kommen.
So gab es eben diese große Versammlung des ganzen Volkes in Jerusalem, und da brachten sie 700 Rinder und 7.000 Stück Kleinvieh dar. Das war erbeutetes Gut aus dem Sieg gegen Serach den Kuschiter, den wir letztes Mal angeschaut haben, der mit einer Million Soldaten gegen Juda kam.
Aber sie behielten das nicht einfach für sich, sondern in großer Freude und Freigebigkeit wollten sie das dem Herrn zurückgeben. Diese Anbetung wurde mit Hingabe ausgeübt. Es war nicht einfach so: „Jetzt ist Gottesdienst“, sondern ein Gottesdienst, bei dem die Herzen wirklich ergriffen waren und man sich ganz dem Herrn hingab.
Noch etwas: Im dritten Monat – wann kamen die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten, nach dem Pfingstfest, zum Berg Sinai? Es steht nicht genau am fünfzigsten Tag, aber du bist auf der sicheren Seite.
Schlagen wir mal auf: 2. Mose 19. 2. Mose 12 ist der Auszug aus Ägypten, und dann kamen sie schließlich zum Berg Sinai, 2. Mose 19, Vers 1. Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israel aus Ägypten, an eben diesem Tag, kamen sie in die Wüste Sinai.
Sie brachen auf von Rephidim, kamen in die Wüste Sinai und lagerten dort. Israel lagerte am Berg gegenüber.
Ja, und nachher wird das genannt, der Berg Sinai, Vers 11. In Kapitel 20 verkündigt Gott die Zehn Gebote.
Also haben wir genau im dritten Monat einen wichtigen Zeitpunkt, und es ist eben so, dass das Pfingstfest, das Wochenfest in Israel, als das Fest der Gabe des Gesetzes gefeiert wird.
Das fällt zusammen mit dem Pfingstfest. Da hat Gott seine Gebote schließlich auf steinerne Tafeln geschrieben.
Aber an Pfingsten im Neuen Testament, Apostelgeschichte 2, entsteht die Gemeinde, und Gott hat seine Gebote in die Herzen geschrieben, indem er den Heiligen Geist gab.
So ist der Zusammenhang.
Jetzt verstehen wir in der Geschichte von Asa, warum sie hier einen Bund schließen. Wie kommen sie auf die Idee?
Vers 12: „Und sie gingen den Bund ein, den Herrn, ihren Gott, zu suchen mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele.“
Ja, das war also das Fest des Bundes vom Sinai. Und jetzt gehen sie mit dem Herrn einen Bund ein. Das ist kein neuer Bund, der da geschlossen wurde, sondern eine Bestätigung des Bundes am Sinai.
Genauso wie Mose in 5. Mose einen Bund mit Israel geschlossen hat. Man denkt: „Ach so, schon wieder ein Bund!“ Nein, das war damals am Ende der 40 Jahre Wüstenwanderung die neue Generation.
Die alte Generation starb ja in der Wüste wegen Unglaubens. Die neue Generation stand vor dem Eintritt ins verheißene Land, und da schloss Mose einen Bund mit ihnen.
Das war die Bestätigung für die neue Generation, dass sie den Bund vom Sinai einhalten, den Gott mit Israel geschlossen hat – nicht mit den anderen Völkern, nur mit Israel.
Das müssen die Sabbatisten wissen: Gott hat diesen Bund nur mit Israel geschlossen.
Nach 2. Mose 31 ist das besondere Zeichen dieses Bundes der Sabbat. Das ist das Zeichen.
Damit sondert Gott Israel ab von allen Völkern. Sie ruhen an einem Tag, an dem die anderen Völker nicht ruhen.
Die Römer zum Beispiel ärgerten sich sehr über die Juden. Es gab Juden, die waren auch in der römischen Armee Legionäre, und die wollten am Sabbat nichts machen. Sie wollten Ruhe haben.
Das hat viel Judenhass und Antisemitismus schon im Römischen Reich ausgelöst.
Aber diese Gebote waren, wie wir in 3. Mose lesen, dazu da, dass Gott sein Volk von den anderen Völkern absondert.
Alle, die heute lehren, die Gemeinde müsse den Sabbat halten und das Gesetz vom Sinai einhalten, sind ihre Lehrer.
Was sie machen, ist, sie zerstören die Absonderung des Volkes Israel.
Sie machen eigentlich das Besondere der Auserwählung Israels kaputt.
Ja, das war eben für Israel.
Der König Asa sah: Wir sind so weit von Gott und seinem Wort und von seinem Bund weggekommen.
Jetzt wollen wir diesen Bund bestätigen, den Herrn suchen mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele.
Woher kommen diese Ausdrücke „mit ganzem Herzen“, „mit ganzer Seele“? Ja, das steht im Gesetz. Aber was meine ich speziell?
Jemand sagte etwas, das habe ich jetzt nicht gehört.
Ja, das Glaubensbekenntnis Israels in der Bibel, 5. Mose 6, ist eine Zusammenfassung des Gesetzes.
Liest du 5. Mose 6, Vers 4? „Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“
„Mit ganzer Seele“ – das wird hier wieder aufgenommen.
Dieser Satz fasst das Gesetz zusammen, wie der Herr Jesus in Matthäus 22 erklärt, zusammen mit dem Satz aus 3. Mose 19: „Und deinen Nächsten wie dich selbst.“
Das sollte eine ganz eindeutige Sache sein, an die sich alle halten müssten.
Das Gebot, Vers 13, war verbunden mit einem Schwur dem Herrn gegenüber, aber nicht aus Zwang, sondern wir lesen hier „mit Jauchzen“.
Und Vers 15: „Ganz Juda freute sich über den Eid.“
Dieses Jauchzen in Vers 14 war verbunden mit dem Schmettern der Trompeten, das sind die silbernen Trompeten aus 4. Mose 10, und mit Posaunen, das sind die Schofarhörner. Auf Hebräisch steht dort „Schofar“.
Sie schworen mit ganzem Herzen, Vers 15, und sie suchten den Herrn mit ihrem ganzen Willen, und der Herr ließ sich finden.
Das war wirklich eine Erneuerung.
Asa ist wirklich ein wunderbares Beispiel für einen Erweckungskönig.
Die Folge war, dass Gott ihnen Ruhe gab.
Es kann sein, dass man sich dem Herrn hingibt, und es wird noch unruhiger.
Ich habe einen Kommentar gelesen, der sagt: „Ja, wenn man sich so ganz dem Herrn hingibt, dann gibt es Ruhe.“
Aber es gibt auch Beispiele in der Schrift, wo man sieht, dass, wenn man sich dem Herrn hingibt, es Unruhe gibt, weil der Feind erst recht Unruhe schaffen will.
Also wir gehen weiter zu Vers 16. Liest du nochmals?
„Und auch Maaka, die Mutter des Königs Asa, setzte er als Herrscherin ab, weil sie der Aschera ein Gräuelbild gemacht hatte.“
Ja, diese Ma'aka – wer war das? Die Großmutter, aber hier steht Mutter. Bitte, was meinst du mit Großmutter? Im Althebräischen gibt es kein eigenes Wort für Großmutter. Man verwendet dasselbe Wort, Em. Ebenso gibt es kein spezielles Wort für Großvater; man sagt Av, was Vater bedeutet. Abraham wird als Stammvater bezeichnet, aber nicht als Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater, sondern als Vater Abraham. Das Wort wird jedoch auch für einen Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater verwendet.
Hier bedeutet Mutter in diesem Fall Großmutter, denn Ma'aka war eine Tochter von – wie? Absalom, diesem Rebell, der seinen Vater David vom Thron stieß, dieser böse, aber blitzschöne Mann. Daraus kann man schließen, dass die Mutter wahrscheinlich auch sehr schön war. Aber eben diese Ma'aka war eine üble Frau, die den Götzendienst pflegte. Die Aschera, eine Göttin, ehrte sie besonders.
Nun räumt Asa auf – auch in der eigenen Familie. Er setzt keine zwei Maßstäbe an. Er hat in Ephraim aufgeräumt, aber wenn es um die eigene Familie geht, dann gilt derselbe Maßstab. Er hat das Gräuelbild der Großmutter abgeschafft, im Kedrontal verbrannt und vorher zerschlagen und zermalmt. So hat er gehandelt, wie damals der Stamm Levi.
Nach dem Auszug aus Ägypten, im dritten Monat, gibt Gott das Gesetz am Sinai. Das ganze Volk wartet auf das Gesetz, aber es dauert lange. Dann wenden sie sich ab und brechen schon die ersten zwei Gebote, obwohl Gott sie mündlich verkündet hatte: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ und „kein Bild verehren“. Es kommt zur Verehrung des goldenen Kalbes.
Als Mose herabkommt, ist er erschüttert, und das Gericht Gottes kommt über Israel. Die zwölf Männer aus dem Stamm Levi distanzieren sich klar vom Götzendienst. Sie bestrafen viele, nehmen aber keine Rücksicht auf Verwandtschaft.
Wir können kurz nachschlagen: 5. Mose 33. Dort geht es um Levi. Den Segen Moses über Levi finden wir in Vers 8. Und von diesem Stamm sagt Mose in Vers 9:
„Denn das Herrenteil ist sein Volk Jakob, die Schnur seines Erbteils. Der von seinem Vater und von seiner Mutter sprach: Ich sehe ihn nicht, und der seine Brüder nicht kannte und von seinen Söhnen nichts wusste, denn sie haben dein Wort gehalten und deinen Bund bewahrt.“
Also heißt es über den Stamm Levi, dass sie nicht auf Verwandtschaft Rücksicht genommen haben. Jerry, verzeih, ich habe dich einfach gestresst, darum hast du dich vertan. Aber jetzt heißt es: Von seinem Vater und seiner Mutter sprach er: „Ich sehe ihn nicht“, der seine Brüder nicht kannte und von seinen Söhnen nichts wusste.
Das bedeutet, sie haben keine Rücksicht auf Verwandtschaft genommen. Wenn jemand das gleiche Böse tut, dann ist es nicht weniger schlimm. Die anderen bestrafen sie. Sie handeln ohne Vorurteil.
Das ist genau der Punkt, den Paulus in 1. Timotheus 5 betont, wo es um Älteste geht, die sündigen. Paulus sagt in Vers 21: „Ich bezeuge ernstlich vor Gott und Herrn Jesus Christus und dem auserwählten Engel, dass du diese Dinge ohne Vorurteil beachtest, indem du nichts nach Gunst tust.“
Das, was der Apostel Paulus lehrt, soll man ohne Vorurteil beachten und nicht nach Gunst handeln. Levi sagt: „Mein Vater kenne ich nicht, wenn es um Gerechtigkeit geht, meine Mutter kenne ich nicht, meine Söhne kenne ich nicht.“ Gerechtigkeit kennt keine zwei Maßstäbe.
Natürlich gibt es auch das andere Extrem: Vorurteil, wenn man gegen Verwandte härter ist als gegen andere. Beides erlebt man im Leben. Die größere Gefahr ist jedoch, dass man bei den eigenen die Augen zudrückt, aber bei anderen streng urteilt.
Asa ist hier ein Vorbild. Ganz nach dem Vorbild von Gideon in Richter 6, Vers 25 sehen wir, dass Gideon das Aufräumen des Götzendienstes in der eigenen Familie begonnen hat. Er hatte zwar Angst, aber nachts hat er das Götzenbild des Ba'al von seinem Vater zerschlagen. Er hat keinen anderen Maßstab bei der eigenen Familie angesetzt.
In Vers 17 wird noch gesagt: „Die Höhen aber, welche nicht aus Israel sind.“ Wir haben letzte Mal erklärt, was Höhen sind. Das sind Altar-ähnliche Tische, auf denen Götzenfiguren aufgestellt wurden. Solche Höhen gab es in großer Menge damals, zum Beispiel an Stadttoren, vor Palästen oder auf Hügeln.
Asa hat damit aufgeräumt. In Vers 2 heißt es, er tat die fremden Altäre und Höhen weg. Aber es gab im Königreich immer noch solche, die nicht gehorsam waren und nicht wichen. Er selbst war aber völlig konsequent bei sich.
Dann wird betont: „Doch das Herz Asas war ungeteilt alle seine Tage.“ Das heißt fortwährend, beständig. Aber bald folgt eine traurige Geschichte.
Wir lesen nochmals Vers 18: Es ist noch schön mit Asa. Er brachte die geheiligten Dinge seines Vaters und seine eigenen geheiligten Dinge in das Haus Gottes – Silber, Gold und Geräte. Es war kein Krieg bis zum fünfunddreißigsten Jahr der Regierung Asas.
Er hatte viel Silber und Gold gewonnen durch den Sieg, den der Herr ihm geschenkt hatte über Serach, den Kuschiter, im Kapitel 14. Große Mengen Silber und Gold brachte er dem Tempel.
In der Bibel wird die Bibel selbst mit Silber und Gold verglichen – alle Schätze der Erkenntnis, die wir bekommen, sind im Wort Gottes enthalten. Was sollen wir mit der Erkenntnis tun, die der Herr uns aus seinem Wort gibt? Wir sollen sie weitergeben und in der Gemeinde einbringen.
Das hat Asa getan. Er brachte Silber und Gold in den Tempel, der ein Bild für die Gemeinde ist. Nach 1. Korinther 3, Vers 16 ist heute die Gemeinde der Tempel Gottes.
Gott gab Gnade, es war Ruhe. Wir haben gesehen: zehn Jahre Ruhe. Dann kam Serach, der Kuschiter, wurde besiegt, und es gab wieder Ruhe bis zum fünfunddreißigsten Jahr der Regierung Asas. Danach wurde alles anders.
Liest noch ein bisschen. Im 36. Jahr der Regierung Asas zog Baessa, der König von Israel, gegen Juda herauf. Er baute Rama aus, um Asa, dem König von Juda, niemanden aus- oder eingehen zu lassen.
Dieser König, dieser Gottlose im Nordreich, hat gesehen, dass die Leute weglaufen und durch den Gottesdienst bei Asa angezogen werden. Dem musste er ein Ende setzen. Acht Kilometer nördlich von Jerusalem baute er Rama als Festungsstadt aus, um zu verhindern, dass solche aus den zehn Stämmen nach Jerusalem gehen.
Hier heißt es also, er baute Rama – heute Ar-Rama oder Er-Rama genannt – um Asa, den König von Juda, niemanden aus- oder eingehen zu lassen. Der Feind sieht es nicht gerne, wenn Leute den falschen Gottesdienst im Norden verlassen und den richtigen aufsuchen. Deshalb wollte er dort eine Barriere errichten.
Das geschah im 36. Jahr von Asa. Da hat Baessa, der König von Israel, das gemacht. Im Ersten Buch der Könige bekommt man dabei ein Problem. Ich kann ja kurz aufschlagen: Im Ersten Buch der Könige, Kapitel 15, wird auch über Baessa berichtet. In Kapitel 16 wird schließlich gesagt, dass er starb.
Im Ersten Buch der Könige 16, Vers 6 liest man: „Und Baessa legte sich zu seinen Vätern, und er wurde in Tirza begraben.“ Danke. Und dann Vers 8: „Im 26. Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde Ela, der Sohn Baessas, König über Israel in Tirza, zwei Jahre.“
Also: Im 26. Jahr Asas starb Baessa, und sein Sohn Ela wurde König über die zehn Stämme. Aber jetzt haben wir ein Problem: Im 36. Jahr der Regierung Asas zog Baessa, der König von Israel, gegen Juda herauf. Da muss ja ein Toter gekommen sein, denn zehn Jahre früher war er gestorben, im 26. Jahr. Und jetzt, im 36. Jahr, kommt er und baut diese Barriere in Rama. Wie geht das?
Da kann man Muslime fragen, die sagen, wir haben eine ganze Liste von Fehlern in der Bibel. Das sei auch so ein Fehler, vollkommen falsch. Und wir sagen: Nein, die Bibel ist Gottes Wort, sie ist nicht falsch. „Ja doch, ihr könnt ja nicht rechnen: 26. Jahr, 36. Jahr, also ist die Bibel falsch.“ Und dann?
Dann kann man die Sache mal umkehren und sagen: Jetzt gebe ich dir zwei Wochen Zeit, das Problem zu lösen. Und wenn du es nicht lösen kannst, bist du wahrscheinlich nicht die richtige Person, um zu sagen, ob es in der Bibel Fehler gibt oder nicht.
Die Lösung liegt nämlich in der Bedeutung des Wortes „Regierung“ im 36. Jahr der Regierung Asas. Das hebräische Wort dafür ist „Malchut“. „Malchut“ kann sowohl „Regierung“ als auch „Königreich“ bedeuten. Jedes Mal, wenn man übersetzt, muss man sich fragen: Ist hier mit „Malchut“ die Regierung eines bestimmten Königs gemeint oder sein Königreich?
Hier ist nämlich das 36. Jahr des Königreichs gemeint. Wann hat das Königreich Juda begonnen? Dafür haben wir das Skript. Das Königreich begann im Jahr 976 v. Chr. Und jetzt heißt es im Text: Im 36. Jahr des Königreichs zog Baessa, der König von Israel, gegen Juda. Das entspricht dem Jahr 940 v. Chr.
Das wievielte Jahr ist das in der Regierung Asas? Das sechzehnte Jahr. Oh, interessant. Das Fest, das war doch im 15. Vers 10: „Und sie versammelten sich in Jerusalem im dritten Monat, im fünfzehnten Jahr der Regierung Asas.“ Da wird gezählt. Die Regierungsjahre sind manchmal gut, aber man muss wissen: Ist jetzt das Königreich gemeint oder die Regierung?
Das ist nicht das einzige Beispiel, bei dem das Königreich gezählt wird und nicht die Regierung. Dieser Unterschied ist ganz wichtig, wenn man die Zahlen der Könige von Israel und Juda liest.
Jetzt sehen wir also: Bis ins fünfzehnte Jahr, das ist das fünfunddreißigste Jahr des Königreichs, war Friede. Dann, im 36. Jahr des Königreichs, kommt Baessa. Das entspricht dem 16. Jahr Asas. Baessa starb dann zehn Jahre später, nämlich im 26. Jahr.
Also geht das vollkommen auf: Das 36. Jahr hier bedeutet gezählt ab dem Königreich Juda, und das 16. Jahr bedeutet in der Regierung Asas. Das Problem ist gelöst.
So ist es ständig. Wenn Muslime mit solchen Listen kommen, muss man einfach sagen: Das ist so und so, das ist so und so, das ist so und so. Gerade weil sie diese Probleme nicht auflösen können, beweisen sie, dass sie nicht die richtigen Leute sind, um zu behaupten, die Bibel enthalte Fehler.
Wir wollen hier also schließen und fahren nächstes Mal damit fort, wie Asa gegen dieses Problem vorgeht, da das Überlaufen beendet werden sollte.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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