
Wir fahren jetzt mit dem siebten Erweckungskönig fort: Hiskia oder Jehiskia, Kapitel 29 der Zweiten Chronik.
Jerry, liest du bitte die Verse eins bis zwei?
Jehiskia wurde König, als er fünfundzwanzig Jahre alt war. Er regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Abija, die Tochter Sekarias. Er tat, was recht war in den Augen des Herrn, nach allem, was sein Vater David getan hatte.
Hiskia oder Jehiskia – es gibt unterschiedliche Formen des Namens, die im Prinzip dasselbe aussagen. Jehiskia bedeutet auf Deutsch „Der Herr macht stark“. Also: Der Herr macht stark. Genau das werden wir in seinem Leben sehen. Es geschah wirklich so: Nicht seine eigene Kraft war entscheidend, sondern der Herr war seine Kraft.
Er kam mit 25 Jahren auf den Thron, genauso wie sein Großvater Jotham. Wie Jotham hatte er ein schlechtes Vorbild in seinem Vater – und zwar nur schlechtes. Bei Jotham war es wenigstens teilweise sehr gut, aber hier war es nur schlecht.
Das heißt also: Was wir bei Jotham gesehen haben, war eine bewusste Entscheidung. Er wollte das Böse nicht nachahmen, sondern nur das Gute. So hat Jotham seinen Vater Usija im Guten nachgeahmt.
Woran hat er sich orientiert? An seiner Mutter. Wie? An seiner Mutter. Sie wird ja erwähnt: Der Name seiner Mutter war Abija, die Tochter Zecharjas.
Und eine andere Antwort wurde auch schon gegeben? Ja, wurde schon gesagt: David, König David, also sein Ururururururgroßvater. Es ist also wirklich so, wie es in den Sprüchen steht. Können wir kurz nachschlagen? Sprüche 10,7, Jerry: „Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen, aber der Name der Gottlosen verwest.“
Wie ist das möglich, dass das Andenken an den Gerechten ein Segen ist? Es ist Folgendes: Auf israelischen Gräbern steht typischerweise neben allem, was Namen und weitere Angaben betrifft, ein Buchstabe. Es ist der Buchstabe Zayin, das entspricht dem Z, wird aber ausgesprochen wie das englische „zero“, also stimmhaft.
Dieser Buchstabe hat zwei Striche, sodass man erkennt, dass es sich um eine Abkürzung handelt. Danach folgt ein L, das fast wie ein deutsches L aussieht. Es ist eine Abkürzung für „zecher lebracha“ – sein Andenken zum Segen.
Das bedeutet: Möge es so sein, dass, wenn man an diese Person denkt, die dort im Grab liegt, man ein gutes Beispiel vor Augen hat. Wenn man dieses Beispiel nachahmt, ist es zum Segen. Also möge sein Andenken zum Segen dienen.
So war es also in Bezug auf David: Das Andenken, das Denken an ihn, hat bei Jehiskia etwas ausgelöst. Auch er wollte nur das Gute übernehmen. Er machte zwar auch Abweichungen, aber nie in der Schwere wie David. Dennoch orientierte er sich am Guten im Leben von David.
Und vielleicht noch ein Vers, in dem man das sehr schön sieht, steht in Hebräer 13. Dort geht es um Führer. Diese sind nicht Älteste, denn der Hebräerbrief ist ja ein überörtlicher Brief. Trotzdem spricht der Hebräerbrief über Führer.
Er beschreibt sie so in Hebräer 13,17: „Gehorcht euren Führern und seid fügsam! Denn sie wachen über eure Seelen, als solche, die Rechenschaft geben werden, damit sie dies mit Freuden und nicht mit Seufzen tun, denn das wäre euch nicht nützlich.“
Hier spricht der Brief also über solche Führer, die damals einen überörtlichen Dienst hatten. Älteste sind auf die Ortsgemeinde beschränkt, und es gibt für den örtlichen Dienst keinen überörtlichen Dienst. Diese überörtlichen Dienstleiter werden nicht Älteste genannt, sondern Führer.
„Gehorcht euren Führern, seid fügsam!“ Diese Führer lebten also noch zu der Zeit, als der Hebräerbrief geschrieben wurde.
Im gleichen Kapitel spricht der Brief aber auch über Führer von früher. In Hebräer 13,7 heißt es: „Gedenkt eurer Führer, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und betrachtet den Ausgang ihres Wandels; ahmt ihren Glauben nach.“
Vor ein paar Tagen hat mich jemand gefragt, ob ich Vorbilder habe, die heute noch leben. Daraufhin habe ich über das Thema Vorbilder gesprochen, die nicht mehr leben. Genau das ist hier gemeint: „Gedenkt eurer Führer, die das Wort Gottes zu euch geredet haben und den Ausgang ihres Wandels betrachtet haben.“ Das heißt, diese Führer sind gestorben.
Man denkt aber immer noch an sie zurück: „Gedenkt eurer Führer!“ Das Beispiel gilt bis zum Schluss, sodass man sagen kann: „Ahmt ihren Glauben nach!“ So ist das Gedächtnis zum Segen – das Gedächtnis des Gerechten ist zum Segen.
Ja, gehen wir weiter in 2. Chronik 29. Wir haben noch zwei Minuten.
Abia – was bedeutet das? Es heißt: Der Herr ist mein Vater. Am Ende steht „Ja“ als Kurzform für Yahweh. „Ab“ im Althebräischen wird mit einem „B“ ausgesprochen, so wie wir das „B“ sagen. Im Neuhebräischen wird daraus „Av“, wobei das „B“ weicher klingt. Im Aramäischen und Hebräischen sagt man „Abba“, was „Papa“ bedeutet. „Aba“ und „Abi“ bedeuten „mein Vater“. In diesem Zusammenhang heißt es: Der Herr ist mein Vater. Das drückt eine persönliche und tiefe Beziehung zu Gott aus.
Sie war die Tochter von Zachar. „Zachar“ bedeutet „Gedenken“. Das heißt, der Herr gedenkt. Der Herr hat einen Plan mit Hiskia und führt ihn Etappe für Etappe. Als Hiskia König wurde, war er 25 Jahre alt. Er konnte an seinen Großvater denken, der ebenfalls seine Wege vor dem Herrn gerichtet hatte. Hiskia sagte sich: „Ich will es auch so machen.“
Doch was Gott aus seinem Leben machen würde, war größer. Hiskia durfte 29 Jahre regieren, viel länger als sein Großvater, der nur 16 Jahre regierte. Der Herr hat einen Plan und denkt im Voraus. Er hat diesen Plan beschlossen und führt ihn aus.
Und dann lesen wir noch Vers drei, damit wir die letzte Minute noch ausnutzen können. Diesen Vers können wir, wie üblich, ein wenig dehnen. Ja, bitte, Jerry.
Im ersten Jahr seiner Regierung, im ersten Monat, öffnete er die Türen des Hauses des Herrn und besserte sie aus. Er ließ die Priester und die Leviten kommen und versammelte sie auf dem Platz im Osten. Dann sprach er zu ihnen: „Hört mich, ihr Leviten! Heiligt euch nun und heiligt das Haus des Herrn, des Gottes eurer Väter, und bringt die Unreinheit aus dem Heiligtum hinaus.“
Das Erste ist diese Erweckung, eine Erneuerung in seinem Königreich, die sich an den Tempeltüren zeigt. Sein Vater hatte den Tempeldienst wirklich verwüstet und den Tempel verunreinigt. Der Gottesdienst war eigentlich zerstört. Ihm wird es ein Anliegen, dass der Gottesdienst wiederhergestellt wird.
Das Erste sind die Türen, die er aufgemacht hat. Sein Vater hatte die Türen geschlossen, also den Gottesdienst verschlossen. Aber die Türen waren kaputt, und darum reparierte er sie. Er öffnete die Türen des Hauses des Herrn und besserte sie aus.
Türen sind nämlich nicht nur dazu da, einzulassen, sondern auch auszuschließen. Es braucht beides. Nur die Richtigen dürfen hinein, und es gibt solche, die nicht hineindürfen. Das ist ein Grundsatz beim Haus Gottes. Wir werden gleich sehen, dass der König den Leviten erklärt: „Ihr müsst euch heiligen, sonst könnt ihr gar nicht in den Tempel gehen.“
Das heißt, ihr müsst euer Leben aufräumen. Das mussten sie tun, und das Haus Gottes mussten sie ebenfalls aufräumen. Beides ist nötig: Die Türen wurden geöffnet, aber auch ausgebessert, damit sie das Böse abhalten konnten und die, die die Gemeinschaft mit dem Herrn suchen, empfangen werden können.
Und nächstes Mal werden wir dann weitermachen. Das ist grandios, denn man kann das richtig auf die Erneuerung einer örtlichen Gemeinde anwenden. Ebenso lässt es sich auf das persönliche Leben übertragen.
Die Leviten gehen nämlich in den Tempel hinein und reinigen alles. Tagelang arbeiten sie daran, um allen Unrat zu entfernen. Die Geräte Gottes werden neu eingeweiht, und auch der Gottesdienst wird neu geweiht.
Man kann das sehr persönlich auf sich beziehen, denn wir haben gelesen: Unser Leib ist der Tempel des Heiligen Geistes (1. Korinther 6). Das Interessante ist, dass die Reinigung innen im Heiligtum beginnt und dann in die Halle übergeht. Sie verläuft also von innen nach außen.
So ist es auch bei uns: Gott erneuert uns nicht zuerst äußerlich und dann innerlich, sondern die Erneuerung geschieht im Herzen und wird dann nach außen sichtbar.
Das wird in Vers 17 beschrieben: Am ersten Tag des ersten Monats begannen sie mit der Heiligung. Am achten Tag des Monats kamen sie in die Halle – die Halle liegt vor dem Heiligtum. Dort heiligten sie das Haus des Herrn acht Tage lang. Am sechzehnten Tag des ersten Monats waren sie fertig.
Es beginnt also im Heiligen, die Reinigung geht zur Halle und dann zu allem Weiteren – das ist das göttliche Prinzip.
Daraus ergeben sich viele praktische Anwendungen: Wie kann das Glaubensleben neu belebt und erneuert werden? Ebenso, wie kann das Glaubensleben einer Gemeinde erneuert werden? Dabei ist zu beachten, dass nicht alle zum Gottesdienst oder zum Abendmahl zugelassen werden können.
Man muss ganz klar sagen: Ungläubige nicht, und auch Gläubige, bei denen Dinge nicht in Ordnung sind, müssen sich zuerst reinigen – so wie es die Leviten tun mussten. Danach sind sie herzlich willkommen.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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