Guten Abend, ich begrüße alle herzlich. Wir kommen zum Abschluss von Josaphats Beschreibung im zweiten Buch der Chronik und lesen ab Kapitel 20, die Verse 31 bis 37.
Darf ich dich bitten, Jerry?
Und er beriet sich mit dem Volk und bestellte Sänger für den Herrn, die Lobsangen in heiligem Schmuck, zwanzig an der Zahl (2. Chronik 20,31).
So regierte Josaphat über Juda. Er war fünfunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundzwanzig Jahre in Jerusalem.
Der Name seiner Mutter war Azuba, die Tochter Schilchis. Josaphat wandelte auf den Wegen seines Vaters Asa und wich nicht davon ab. Er tat, was recht war in den Augen des Herrn.
Nur die Höhen wichen nicht, und das Volk hatte sein Herz noch nicht auf den Gott ihrer Väter gerichtet.
Das Übrige der Geschichte Josaphats, die erste und die letzte, ist geschrieben in der Geschichte Jehus, des Sohnes Hananis. Diese ist in das Buch der Könige von Jerusalem aufgenommen.
Und danach verbündete sich Josaphat, der König von Juda, mit Ahasja, dem König von Israel. Dieser handelte gottlos, und Josaphat verband sich mit ihm, um Schiffe zu bauen, die nach Tarsis fahren sollten. Sie bauten Schiffe in Ezion-Geber.
Elieser, der Sohn Dodawas von Marescha, tadelte Josaphat und sprach: Weil du dich mit Ahasja verbunden hast, hat der Herr dein Werk zerstört. Die Schiffe wurden zertrümmert und konnten nicht nach Tarsis fahren.
Ezra, der Autor von Erster und Zweiter Chronik, gibt am Ende dieser ausführlichen Beschreibung des Lebens von Josaphat in den Kapiteln 17 bis 20 eine Zusammenfassung. Er erklärt nochmals, dass Josaphat 35 Jahre alt war, als er König wurde, und dann 25 Jahre regierte. Er wurde also 60 Jahre alt – nicht gerade alt.
Das entspricht nicht dem Vorbild aus Psalm 90, wo Mose am Ende der Wüstenwanderung sagt: Die Tage unseres Lebens sind siebzig Jahre, und wenn es hochkommt, sind es achtzig Jahre. Gut, Mose selbst wurde 120 Jahre alt. Aber damals war sechzig Jahre die übliche Lebenserwartung in Israel, die zwar viel höher war als in Ägypten, aber dennoch begrenzt. So musste Josaphat mit sechzig Jahren sterben.
Ezra fasst diese Bemerkung über sein ganzes Leben zusammen. Typischerweise steht eine solche Bemerkung am Anfang der Lebensbeschreibungen der Könige, hier aber am Schluss, nämlich der Refrain in Vers 32. Das ist eine pauschale Übersicht über sein Leben.
Lest nochmals: „Er war der Sohn Asas und wich nicht davon ab, indem er tat, was recht war in den Augen des Herrn.“
Wenn hier gesagt wird, dass er tat, was recht war in den Augen des Herrn, heißt das nicht, dass er immer recht handelte. Aber dies prägte sein Leben.
Wir haben auch gesehen, wie schwer er gesündigt hatte, als er sich mit dem Königshaus von Ahab, dem gottlosen König der zehn Stämme, verschwägert hatte. Sein Sohn Joram hatte eine Tochter geheiratet, die Atalja, eine Tochter Ahabs.
Josaphat verband sich sogar militärisch mit Ahab und wollte mit ihm nach Ramot-Gilead in den Krieg ziehen. Dieser Krieg kostete Ahab das Leben. Josaphat wurde durch Gottes Gnade verschont, denn er war eigentlich das Hauptziel im Krieg und sollte getötet werden. Doch der Herr bewahrte ihn.
Er hätte also schon viel früher sterben müssen, aber Gott bewahrte ihn.
Ein Prophet zeigte ihm später diesen Irrtum auf. Wir haben beim letzten Mal gesehen, dass Josaphat diese Korrektur akzeptierte.
Das heißt nicht, dass er immer recht handelte, sondern es ist ein pauschales Urteil, das Gott über sein Leben fällt.
Und dann wird in den Versen 35 noch eine kurze Geschichte angefügt. Josaphat verbindet sich mit wem? Mit Ahasja. Wer ist Ahasja? Wieder ein König von Israel, und zwar ein Nachkomme von Ahab.
Bei der Elberfelder Bibel findet man hinten eine Liste mit den Königen von Israel und Juda. Leider sind die Jahreszahlen nicht streng chronologisch geordnet, aber die Reihenfolge der Könige ist sehr hilfreich. Diese Liste befindet sich auf Seite 1325 für diejenigen, die eine Elberfelder Bibel haben.
Man sieht bei den Königen von Israel: Ahab, dann Ahasja und danach Joram. Parallel dazu war Josaphat König über Juda. Josaphat war auch zur Zeit von Ahasja König, und es überschneidet sich noch mit Joram von Israel.
Was vielleicht noch auffällt: Josaphats Sohn, der nach ihm den Thron bestieg, heißt ebenfalls Joram. Liberale Theologen haben schon gesagt: „Das geht ja nicht, dass die gleichen Namen im Nordreich und im Südreich vorkommen.“ Danach folgt nach Joram wieder Ahasja, und das hatten wir schon erwähnt – er war ein Sohn von Ahab.
Das erklärt sich ganz einfach dadurch, dass sich die beiden Königshäuser verschwägert haben. Dabei wurden Namen kopiert. Der Einfluss war enorm. Wenn man sogar die strikte Chronologie durchrechnet, merkt man, dass Juda sich in dieser Zeit sogar für eine kurze Zeit in der chronologischen Zählung dem Nordreich angepasst hat. Danach wechselt das wieder.
Das zeigt, dass es wirklich eine durchgreifende und tiefe Verbindung zwischen den beiden Königshäusern gab.
Wir haben also gesehen: Ahasja, Ahabs Sohn, und Josaphat verbanden sich. Josaphat beging denselben Fehler noch einmal. Er hatte ein Projekt: Er wollte Ozeanschiffe bauen, um nach Tarsis zu fahren. Diese Schiffe baute er in Etzion-Geber. Wo ist Etzion-Geber? Ja, das ist bei Eilat, neben dem Roten Meer.
Diese Verbindung mit diesem Gottlosen war falsch. Darum sandte Gott wieder einen Propheten, so wie damals bei der Verbindung mit Ahab. Welcher Prophet zeigte auf, dass diese Verbindung falsch war? Micha zeigte das auf, indem er prophezeite, dass Ahab in diesem Krieg sterben würde.
Als Josaphat aus dem Krieg zurückkam, lesen wir in 2. Chronik 19,1: „Josaphat, der König von Juda, kehrte in Frieden zurück in sein Haus nach Jerusalem. Da ging ihm Jehu, der Sohn Hananis, der Seher, entgegen und sprach zum König Josaphat: Hilfst du dem Gottlosen und liebst du die, die den Herrn hassen? Darum ist ein Zorn über dir.“
Wir haben zuletzt gesehen, dass Josaphat diese Ermahnung von dem Propheten annahm. Das hatte wirklich Einfluss auf sein weiteres Leben mit dem Herrn.
Aber jetzt lesen wir, dass er denselben Fehler erneut machte. Es ist möglich, denselben Fehler nochmals zu begehen.
Daraufhin griff der Herr ein: Die Schiffe wurden zertrümmert und konnten nicht für Josaphats Projekt verwendet werden.
Aber jetzt muss ich noch etwas Trauriges hinzufügen. Die Königsbücher und die Chronikbücher ergänzen sich ja. Man kann viele Texte parallel stellen, so wie bei den Evangelien in einer Evangelienharmonie. Ebenso lassen sich Texte in Chronik und Könige parallelstellen.
Wie bei den Evangelien ergänzen sie sich, sie sagen nicht einfach dasselbe. Wenn wir nun in das Buch Zweite Könige aufschlagen, geht es um König Joram. Jerry, liest du Kapitel 3, Vers 1? Dort steht: Joram, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel in Samaria im achtzehnten Jahr Josaphats, des Königs von Juda.
Genau. Danach wird beschrieben, wie der König Mescha von Moab – Moab ist das Königreich auf der anderen Seite des Toten Meeres, aus der Sicht Israels – von Israel abfällt. Er zahlt keine Steuern mehr und macht sich unabhängig, will nicht mehr bezahlen. Das sind die Verse 4 und folgende.
Jetzt lesen wir Zweite Könige 3,7: "Und er ging hin und sandte Josaphat, den König von Juda, und ließ ihm sagen: Der König von Moab ist von mir abgefallen. Willst du mit mir gegen Moab in den Kampf ziehen? Ich will hinaufziehen, ich will sein wie du, mein Volk wie dein Volk und meine Pferde wie deine Pferde."
Und Josaphat antwortete: "Auf welchem Weg wollen wir hinaufziehen?" Er sagte: "Auf dem Weg der Wüste Edom."
Ja, also unglaublich. Nach Ahab, Ahasja und Joram macht Joram ihm den Vorschlag: Komm mit mir in den Krieg! Und Josaphat antwortet genau so, wie er es damals in 2. Chronik 18 bei Ahab getan hat: "Mein Volk ist wie dein Volk." Und auch dort sagt er: "Ich will hinaufziehen, ich will sein wie du, mein Volk wie dein Volk."
Obwohl er damals von Hanani, dem Seher, in Frage gestellt wurde und auch das mit den Schiffen, das haben wir gelesen, wurde von Elieser, dem Propheten, in Frage gestellt und ermahnt. Jetzt macht er genau dasselbe noch einmal.
Das zeigt, dass wir in der Lage sind, Fehler und falsche Wege immer wieder zu wiederholen. Hier sehen wir eine Erklärung, warum schließlich Josaphat mit sechzig Mann mitgehen musste.
Lesen wir weiter in 2. Chronik 21: Alle diese waren Söhne Josaphats, des Königs von Juda, und ihr Vater gab ihnen viele Geschenke aus Silber, Gold und Kostbarkeiten. Zudem erhielt jeder feste Städte in Juda. Das Königreich aber gab er Joram, denn er war der Erstgeborene.
Joram aber, nachdem er über das Königreich seines Vaters aufgestiegen und erstarkt war, tötete alle seine Brüder. Auch einige Oberste von Israel erschlug er mit dem Schwert. Zweiunddreißig Jahre war Joram alt, als er König wurde. Er regierte acht Jahre in Jerusalem. Dabei wandelte er auf dem Weg der Könige von Israel, wie das Haus Ahabs es getan hatte. Denn er hatte eine Tochter Ahabs zur Frau und tat, was böse war in den Augen des Herrn.
Josaphat starb (Vers 1) und wurde begraben, wie es üblich war für Könige in Jerusalem, in der Stadt Davids. Dieser Ort ist heute noch genau erkennbar. In der Stadt Davids befinden sich Gräber, die aus den Felsen herausgeschlagen wurden, oberhalb des Silorteichs. Dort wurde Josaphat begraben. Er hinterließ Söhne, doch aus all diesen wählte er Joram aus.
Wenn man die weiteren Verse liest, sieht man, dass Joram der schlimmste von allen Söhnen war. Trotzdem setzte Josaphat ihn als König ein. Natürlich hatte er ein Argument: Joram war der Erstgeborene. Aber ist das zwingend? Wer war der Erstgeborene von Jakob? Ruben. Doch Vater Jakob enterbte Ruben, weil er sich schwer versündigt hatte, und gab das Erstgeburtsrecht Joseph.
Gott hat sehr oft nicht den Erstgeborenen erwählt. Wie war das bei den Söhnen Noahs? Wer führte die Segenslinie weiter? Sem. Gott ist der Gott Sams (1. Mose 9). Über diese Linie kam später der Erlöser, der Herr Jesus. Der Älteste war nicht Sem, sondern Japheth, und der Jüngste war Ham. Doch Gott wählte Sem.
Wie war es mit Abraham? Er war nicht der Erstgeborene von Terah, aber Gott erwählte Abraham. Auch bei Jakob war es so: Der Erstgeborene war Esau, aber Gott erwählte Jakob. Gott handelte also oft anders als die Regel, dass der Erstgeborene die Linie weiterführt.
Hier sehen wir, dass Josaphat den schlimmsten Sohn wählte. Die Katastrophe ist, dass dieser Schlimmste alle seine Brüder umbringt. Er wird dann vom Herrn sehr schwer gezüchtigt. Schließlich wird er schwer krank, leidet unter heftigen Schmerzen, und es wurde ihm prophetisch vorausgesagt, dass seine Eingeweide austreten würden, bevor er sterben kann (2. Chronik 21,19).
Es geschah Tag für Tag, und als das Ende von zwei Jahren eintrat, traten seine Eingeweide bei seiner Krankheit heraus. Er starb unter heftigen Schmerzen, und sein Volk verbrannte ihn nicht wie die Väter (2. Chronik 21,19).
Er starb unter großen Schmerzen. In Vers 20 heißt es etwas, das wirklich schlimm ist: Zweiunddreißig Jahre war er alt, als er König wurde. Er regierte acht Jahre in Jerusalem. Dann ging er hin, ohne vermisst zu werden, und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber nicht in den Gräbern der Könige. Das ist schrecklich – niemand vermisst ihn.
So war es. Wir sehen auch hier wieder ein Versagen Josaphats, der keinen Überblick hatte. Die Linie auf dem Thron hätte über einen anderen Sohn gehen müssen. Trotzdem gibt es eine generelle Bemerkung: Der Herr sah sein Herz (Vers 32) und sagt, dass Joram tat, was recht war in den Augen des Herrn.
Nach Joram kam sein Sohn Ahasja, ebenfalls ein ganz Gottloser. Als er schließlich starb, führt uns das zum nächsten Erweckungskönig.
Liest du noch, Jerry, 2. Könige 22,10? Aber Josabat, die Tochter... Nein, jetzt 2. Könige 22, Vers 10:
"Und als Atalja, die Mutter Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte alle königlichen Nachkommen aus dem Haus Juda um."
Bis dahin haben wir schon gesehen, dass dieser schlimme Joram, Sohn von Josaphat, alle seine Brüder umbringt. Dennoch war er immer noch in der Lage, die königliche Linie auf dem Thron Davids weiterzuführen.
Nun wird es aber noch schlimmer. Joram war mit Atalja verheiratet. Diese Atalja war eine Tochter von Ahab, dem gottlosen König der zehn Stämme. Sie riss die Königsherrschaft an sich und brachte alle Nachkommen aus dem königlichen Samen um.
Das heißt, das war ein Angriff von Satan auf das Erlösungswerk Gottes. In 1. Mose 3, nach dem Sündenfall, hat Gott gesagt: Der Same der Frau wird einmal kommen, ein Nachkomme von Eva, der der Schlange, dem Satan, den Kopf zertreten wird.
Später wurde deutlich, dass diese Linie über Noah führen würde. Noch später wurde klar, dass sie über Abraham, dann über Isaak und Jakob verlaufen sollte. Schließlich sollte die Linie über Juda, also über den Königsstamm Juda, und dort über die Linie von König David gehen.
Der Messias sollte aus dem Samen Davids kommen. Und jetzt versucht diese Atalja, alle aus dem Königssamen von König David, die noch da waren, umzubringen. Satan versucht also, das ganze Erlösungswerk zu zerstören.
Man fragt sich manchmal, warum er das versucht, wenn er doch weiß, dass er keine Chance gegen Gott hat. Aber er macht es trotzdem. Jemand hat mal gefragt: Als Satan sich entschied, gegen Gott zu rebellieren, wusste er ja, dass er keine Chance gegen Gott hat. Wie konnte er das tun? Er wusste, dass das auch seine ewige Verdammnis bedeuten würde.
Doch es war Bosheit, und Bosheit ist nie wirklich intelligent. Bosheit kann sogar gegen jegliche Intelligenz handeln. Darum versucht Satan blindwütend und wütend, das Schlimmste herauszuholen, was möglich ist.
Das war jetzt ein wichtiges Wort. Aber liest du, Jerry, nachdem Atalja eben alle umgebracht hatte, nahm Josabat, die Tochter des Königs, Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden.
Sie brachte ihn und seine Amme in die Bettenkammer. So verbarg Josabat, die Tochter des Königs Joram und die Frau Jojadas, des Priesters, denn sie war die Schwester Ahasjas, Joas vor Atalja, sodass sie ihn nicht tötete.
Er war sechs Jahre bei ihnen im Haus Gottes versteckt, während Atalja über das Land regierte.
Diese Prinzessin Joschabat nahm also ein Kind und versteckte es. So wurde Joas vor Ataljas Mordtaten bewahrt, und die Königslinie konnte weitergeführt werden.
Das Wort „aber“ ist hier ganz wichtig – das göttliche „aber“, das wir immer wieder in der Bibel finden, wenn das Böse Überhand nehmen will. Es gibt dieses göttliche „Aber“, denn Gott hat das letzte Wort.
Wenn ich sage, Gott hat immer das letzte Wort, dann können wir ganz besonders an einen Vers in Hiob denken, Hiob 19, Vers 25. Liest du, Jerry?
„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen.“
Danke! Jesus wird das letzte Wort über die Welt haben. Das ist das göttliche „Aber“.
Nun war es so, dass Joschabat Joas retten konnte. Er wurde über Jahre versteckt. Während dieser Jahre herrschte diese Hexe – so muss man sie nennen – Atalja über das Königreich Juda.
Auch hier muss man nochmals vor Augen halten: Josaphat hat sich überhaupt nicht quergestellt, als sein Sohn Joram diese Atalja heiraten wollte. Das führte dazu, dass die ganze Unmoral, die mit dem Baalskult verbunden war, nach Juda hineingeführt wurde.
Doch Gott schenkte Gnade, sodass es mit Joas nochmals eine Erweckung geben konnte. Und das wäre dann der nächste Erweckungskönig.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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