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Leichnam

Der entseelte Leib des Menschen (von Tieren, die geopfert wurden, nur Heb 13,11). Über das, was mit dem Leichnam geschah vor dem Begräbnis und über das Begräbnis selbst, siehe dort.

Der Leichnam war, wie bei vielen anderen Völkern, so auch bei den Israeliten, unrein und die Berührung damit verunreinigend, 4 Mo. 19,11 ff.; nicht als ob die Israeliten schon die volle Erkenntnis von dem, dass der Tod der Sünde Sold ist, gehabt hätten, aber ein tief im religiösen Wesen des Menschen begründetes Gefühl, eine Ahnung von diesem Zusammenhang, lag doch darin, vielleicht auch ein Protest gegen die heidnischen Totenkulte. Zur Reinigung von dieser Verunreinigung mit Leichnamen diente das Sprengwasser von der Asche der roten Kuh (4 Mo. 19); vgl. die Artikel: Sprengwasser, Rein.

Etwas Schimpfliches und Furchtbares war es, wenn ein Leichnam, statt ein ehrliches Begräbnis zu finden, „eine Speise wurde dem Gevögel des Himmels u. allem Tier auf Erden“, 5 Mo. 28,26, vgl. Ps. 79,2; Jes. 34,3; Jer. 7,33 u. s. Der Leichnam eines Hingerichteten „soll nicht über Nacht an dem Holz bleiben“, 5 Mo. 21,23. Denn die Verunreinigung, die durch einen solchen Fluch („ein Gehenkter ist verflucht bei Gott“, V. 23) geschieht, muss so bald als möglich entfernt werden, und vor einem Sabbat, an welchem man den Leichnam nicht hätte abnehmen dürfen, beeilte man sich, den Tod des Verurteilten herbeizuführen, damit der Leichnam noch abgenommen werden könne und nicht über Nacht am Holz hängen bleibe, Joh. 19,31.

Zu Jes. 26,19 siehe Auferstehung 1).

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