Sprengwasser
Sprengwasser, das Wasser, mit welchem nach 4 Mo. 19 die Verunreinigung der Berührung mit Toten gereinigt werden sollte. Die Bereitung geschah so: Eine rote Kuh „ohne Wandel“. die noch kein Joch getragen hatte, sollte vor dem Lager geschlachtet, von dem Blut siebenmal gegen das Heiligtum gesprengt, dann die Kuh ganz (mit Fell und Mist usw.), nebst Zedernholz, Ysop und einem Stück scharlachroten Wollenzeugs verbrannt, die Asche gesammelt und an einem reinen Ort Außerhalb des Lagers aufbewahrt werden. Hatte sich jemand durch Berührung mit einem Toten verunreinigt, so wurde etwas von der Asche in ein Gefäß mit fließendem Wasser getan und mit einem Ysopstengel der Unreine besprengt, ebenso die Häuser und alle Geräte, die verunreinigt waren. Und zwar geschah das am 3. und am 7. Tage nach der Verunreinigung, dann war der Verunreinigte, wenn er sich noch gebadet und seine Kleider gewaschen hatte, wieder rein. Das ganze ist nach V. 9 als Sündopser gemeint. Eine Kuh wurde genommen als Bild der Fruchtbarkeit, also auch des Lebens, die rote Farbe der Kuh ist die Farbe des frischen Lebens. Natürlich mußte die Kuh ohne Fehler sein und durste noch nicht durch Arbeit gleichsam in ihrer Lebenskraft geschwächt worden sein. Das Zedernholz bedeutet wohl die Unverweslichkeit, Ysop war ein Reinigungsmittel, und die rote Wolle bedeutete gleichfalls das frische Leben (oder war der Färbestoff, der Kokkussaft als Arzneimittel dabei).
War die Asche einer Kuh aufgebraucht (die erste habe bis Esra gereicht, und im ganzen seien nur neun geschlachtet worden), so wurde eine neue Kuh geschlachtet. Nach Hieronymus dagegen wurde jedes Jahr eine Kuh geschlachtet und die Asche jedes Jahr neu bereitet. Die Asche (später in Jerusalem bereitet) wurde den Priesterabteilungen ausgeteilt, so daß dieses Reinigungsmittel überall zur Verfügung stand.
Vgl. auch Hbr. 9,13 f.