Psychische Erkrankungen werden immer häufiger diagnostiziert – auch bei gläubigen Menschen. Nicht selten stellt sich die Frage, ob es sich nicht nur um einen Mangel an Glauben handelt. Wie geht man als Christ mit so einer Diagnose um? Was kann Seelsorge leisten, wo sind ihre Grenzen? Wo kommt der Psychotherapeut an seine Grenzen? Wie kommuniziere ich eine psychische Erkrankung, wenn ich betroffen bin? Welche Hilfe bietet Gottes Wort, der Glaube, die Gemeinde?
Martin Luther antwortet in diesem kurzen Artikel auf die Frage, ob Christen vor der nahenden Pest fliehen oder doch in ihrem Ort bleiben sollten: "Aufs erste bestehen etliche fest darauf, man dürfe und solle nicht in Sterbenszeiten fliehen, sondern, weil das Sterben eine Strafe Gottes ist, uns um unserer Sünde willen zugeschickt, solle man Gott stille halten und die Strafe geduldig in rechtem, festem Glauben erwarten. Sie halten (das Fliehen) schier für Unrecht und Missglauben an Gott. Die andern aber meinen, man dürfe wohl fliehen, besonders die, welche nicht mit Ämtern behaftet sind."