
Wir fahren weiter in 2. Samuel 3. Wir sind bis Vers 18 gekommen und haben gesehen, dass Abner ganz genau weiß, dass der Herr David das Königtum zugedacht hat.
Nun kommen wir zu Vers 19, wo Abner auch zu den Ohren Benjamins redete. Das ist besonders wichtig, denn Benjamin war der Stamm, der am loyalsten zu König Saul stand, da Saul selbst aus dem Stamm Benjamin stammte.
Die Verwandtschaftsbeziehung ist eine Verbindung, die natürlich zusammenhält. Oft führt sie jedoch dazu, dass man nicht objektiv ist. Das war zum Beispiel das Problem zwischen Paulus und Barnabas. Am Ende von Apostelgeschichte 15 wollten sie auf die zweite Missionsreise gehen. Barnabas wollte Markus wieder mitnehmen. Markus war derjenige, der auf der ersten Missionsreise in Apostelgeschichte 13 bei Schwierigkeiten von ihnen wegging. Paulus meinte, man könne keinen Bruder mitnehmen, der sich im Dienst nicht bewährt und bei Schwierigkeiten einfach davonläuft. Barnabas hingegen wollte Markus unbedingt mitnehmen. Schließlich kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der sich die beiden geistlichen Männer so sehr erbitterten, dass sie sich im Dienst trennten. Barnabas nahm Markus mit.
In Kolosser 4 erfahren wir, dass Markus ein Verwandter von Barnabas war. Das war das Problem: Die Beziehung ging über die geistliche Beurteilung hinaus. Wir können davon ausgehen, dass Paulus richtig entschieden hatte. Das sieht man auch an der Gemeinde in Antiochia, die Paulus und Silas auftrug, Markus mitzunehmen. Von der Gemeinde wird jedoch nicht berichtet, dass sie Barnabas und Markus der Gnade Gottes anbefohlen hätte. Die Gemeinde respektierte zwar die Entscheidung und ließ sie so handeln. Der Herr machte in Johannes 21 klar, dass der Diener direkt dem Herrn verantwortlich ist. Dieses Prinzip respektierten sie auch. Dennoch war das gefährlich.
Darum sagt der Apostel Paulus auch in 1. Timotheus 5 zu Timotheus in Verbindung mit Ältesten, die sündigen, dass er diese Dinge ohne Vorurteil beobachten soll und nicht nach Gunst handeln darf. So kann es sein, dass man bei einem Verwandten milder urteilt, während man bei jemand anderem schärfer verurteilt. Ich habe aber auch erlebt, dass die Verwandtschaft dazu führen kann, dass das Urteil strenger ausfällt. Objektiv und parteilos ist man dann nicht. Darauf muss man besonders achten. Meistens jedoch deckt die Verwandtschaft. So war es auch mit dem Stamm Benjamin, der einfach auf der Seite des Hauses Sauls stand.
Nun ist es wichtig, dass Abner versucht, den Stamm Benjamin umzustimmen. Abner ging auch hin, um zu den Ohren Davids in Hebron alles zu reden, was gut war in den Augen Israels und des ganzen Hauses Benjamin. Jetzt wird er der große Vermittler.
Als Abner mit zwanzig Männern zu David nach Hebron kam, machte David Abner und den Männern, die bei ihm waren, ein Festmahl nach königlichen Maßstäben. Abner sprach zu David: „Ich will mich aufmachen und hingehen und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, dass sie einen Bund mit dir schließen und du über alles regierst, was deine Seele begehrt.“ David entließ Abner, und er ging in Frieden.
Er sieht sich wirklich als den Mann, der jetzt die Sache regelt. Siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug zurück und brachten große Beute mit sich. Abner war jedoch nicht mehr bei David in Hebron, denn David hatte ihn entlassen, und Abner war in Frieden gegangen – schon wieder in Frieden.
Als nun Joab und das ganze Haus, das bei ihm war, ankamen, berichtete man Joab: „Abner, der Sohn Neers, ist zum König gekommen, und er hat ihn entlassen, und er ist in Frieden gegangen – nochmals in Frieden.“ Das ist ein wichtiger Grundsatz: Wenn eine Tötung im Krieg geschieht, ist das nicht dasselbe wie im Frieden. Darum wird hier so betont, dass Abner in Frieden gegangen ist.
Abner hatte ja den Bruder von Joab getötet, aber wir haben gelesen, dass das Notwehr war. Er wusste, wenn er sich weiterhin von Asael verfolgen ließ, könnte dieser ihn töten. Schließlich hat Abner ihn getötet – im Krieg. Es war schrecklich, aber in dem Sinn Lebensschutz für sich selbst. Deshalb wird hier betont: in Frieden, in Frieden.
Vers 24: Da kam Joab zum König und sprach: „Was hast du getan? Siehe doch, du hast ihn entlassen, sodass er ungehindert weggegangen ist.“ Damit macht Joab David scharfe Vorwürfe.
Joab sagt weiter: „Du kennst Abner, den Sohn Neas. Er ist gekommen, um dich zu bereden und um deinen Ausgang und deinen Eingang zu wissen, um alles zu erfahren, was du tust.“ Er unterstellt Abner, er sei nur als Spion da gewesen. Übrigens erklärt die Elberfelder Fußnote zu „bereden“, man könne es auch mit „betrügen“ übersetzen, also in diesem Sinn „überreden, aber betrügerisch überreden“. Joab bezeichnet Abner als Betrüger, der nur als Spion wissen möchte, was David macht. Das ist natürlich Verleumdung.
Man sieht auch, wie Joab mit dem König spricht. Wir denken jetzt, David sei König geworden und genieße von allen Achtung. Das muss aber nicht so sein. Joab war ein Verwandter und konnte wirklich sehr scharf zu ihm sein. Man könnte sagen, er „schlägt verbal auf ihn ein“.
Vers 26: Joab ging von David hinaus und sandte Boten hinter Abner her, die ihn von der Zisterne Sirr zurückholten. David wusste das nicht. Joab handelt völlig eigenmächtig, ohne den König zu informieren. Er setzt sich über den König hinweg – das ist übel. Aber Abner war eingebildet und meinte, er sei der Mann, der jetzt Gottes Pläne erfüllen müsse, einfach weil er beleidigt worden war. So dachte er: „Jetzt erfülle ich halt die Pläne Gottes.“
Vers 27: Als Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite in das Tor. Für Abner war klar, jetzt gebe es keinen Krieg mehr, denn man hatte mit König David verhandelt. Doch Joab nahm ihn beiseite, um in der Stille mit ihm zu reden – als Vorwand. Dann schlug er ihn dort in den Bauch, sodass Abner starb, wegen des Blutes seines Bruders Asael.
Joab meinte, er sei gerechtfertigt, denn es war Mord an seinem Bruder. Jetzt zahle er ihm das heim. Doch es war Eifersucht. Wir wissen, dass Joab später General in Israel wurde. Er war längst an der Spitze der Armee. Abner war für ihn eine Konkurrenz. Der starke Mann des Königtums Sauls konnte für seine Karriere eine Gefahr sein. So muss man die dahinterstehenden Gedanken sehen.
David hörte davon und sprach: „Schuldlos bin ich und mein Königreich vor dem Herrn in Ewigkeit am Blut Abners, des Sohnes Neas. Es komme über das Haupt Joabs und über das ganze Haus seines Vaters, und nie soll im Haus Joab fehlen der Flüssige und der Aussätzliche und der sich am Stab stützt und der durch das Schwert fällt und dem es an Brot mangelt.“
David verurteilt diesen Mord aufs Schärfste. Damit wird klar, dass er in dieser Sache nicht schuldig ist, dass Abner aus dem Weg geschafft wurde.
Vers 30: So haben Joab und Abisai, sein Bruder, Abner ermordet, weil dieser ihren Bruder Asael in Gibeon im Kampf getötet hatte. Man sieht, es wurde „ermordet“. Dabei hatte Abner den Bruder im Kampf getötet. Die Kriegssituation ist nicht dasselbe wie die Situation im Frieden.
David sprach zu Joab und zu allem Volk, das bei ihm war: „Zerreißt eure Kleider und umgürtet euch mit Sacktuch und klagt vor Abner her.“ Der König David ging hinter der Bahre her, und sie begruben Abner in Hebron.
Der König erhob seine Stimme und weinte am Grab Abners, und das ganze Volk weinte mit. David stimmte ein Klagelied über Abner an und sprach: „Musste wie ein Tor sterben Abner! Deine Hände waren nicht gebunden und nicht in ehrenvollen Fesseln gelegt. Deine Füße, wie man fällt vor Söhnen der Ungerechtigkeit, so bist du gefallen.“
Da weinte das ganze Volk noch mehr über ihn. Alles Volk kam, um David zu bewegen, dass er Brot esse, solange es noch Tag war. Doch David schwor und sprach: „So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn ich vor Untergang der Sonne Brot oder irgendetwas koste.“
Das ganze Volk nahm es wahr, und es war gut in ihren Augen, wie alles, was der König tat, gut war in den Augen des ganzen Volkes. Ganz Israel erkannte an jenem Tag, dass es nicht vom König ausgegangen war, Abner, den Sohn Neers, zu töten.
Der König sprach zu seinen Knechten: „Wisst ihr nicht, dass an diesem Tag ein Oberster und Großer in Israel gefallen ist? Ich aber bin heute schwach, obwohl zum König gesalbt, und diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind zu hart für mich. Der Herr vergelte dem, der das Böse tut, nach seiner Bosheit.“
Man merkt, die Geschichte wiederholt sich. David hätte viele Gründe gehabt, hämisch zu sein, wenn er seiner bösen, sündigen Natur gefolgt wäre – im Zusammenhang mit dem Tod von Abner. Denn wie viel Leid hat Abner ihm angetan! Er war ja der General Sauls und kam mit den Elitesoldaten, um David aufzuspüren und zu verfolgen.
Doch David zeigte keine rachsüchtigen oder hämischen Gedanken. Es war natürlich in der Vorsehung Gottes, dass Gott das zugelassen hat. Er hätte es verhindern können, doch es war ein Gericht über Abner. Wir haben gesehen, dass Abners fleischliche Einbildung war, er würde den Plan Gottes erfüllen. Das Wort Gottes macht jedoch klar, dass David zum Königtum über ganz Israel kommt. Dafür brauchte Gott Abner nicht. Er war nicht auf Abner angewiesen.
Es war nun sehr wichtig, dass die übrigen Stämme sahen, welche Gesinnung David hatte. Das ebnete den Weg, dass sie schließlich sein Königtum über ganz Israel anerkennen konnten. Man sah, wie David mit Saul und mit Abner umging. David distanzierte sich ganz klar von diesen Bluttaten.
Manchmal wird gefragt, warum es in der Bibel so viel Brutalität sowie Mord und Totschlag gibt. Dabei muss man deutlich betonen, dass die Bibel beschreibt, wie es tatsächlich war. Sie beschönigt nichts.
Sogar die Personen, die sehr bedeutsam sind – sagen wir Abraham, Isaak und Jakob – werden nicht idealisiert. In der weltlichen Literatur würde man sie als Helden der Geschichte bezeichnen. Doch die Bibel beschreibt einfach ehrlich, was sie getan haben. Diese Darstellung bedeutet jedoch nicht, dass alles, was wir im Leben von Abraham, Isaak und Jakob sehen, richtig war. Nein, es wird der Wahrheit gemäß dargestellt.
Die Weltgeschichte ist eine Geschichte mit einer schrecklichen Blutspur, die sich durch alle Jahrtausende zieht. Die Bibel zeigt damit, wie verdorben der Mensch ist. Sie beschreibt die Realität, so wie sie wirklich ist.
Gestern kam in der Fragestunde die Frage auf: Ja, aber diese Brutalität in der Bibel – es gibt Muslime, die das als Argument gegen die Bibel verwenden. Nicht nur Muslime, auch westliche säkulare Menschen argumentieren gegen die Bibel und sagen: So viel Mord wird da beschrieben! Ja, die Bibel beschreibt, wie es war. Aber das heißt nicht, dass all diese Mordgeschichten dem Plan Gottes entsprachen.
Es gibt Fälle, in denen Gott Gericht gefordert hat. Doch das ist nicht allgemein gültig, sondern es muss klar unterschieden werden.
Immer wenn westliche Säkularisten die Bibel in diesen Punkten angreifen, empfinde ich innerlich starke Gefühle, die schwer zu beschreiben sind. Dann denke ich an die gleichen Leute, die für Abtreibung kämpfen.
Seit der 68er-Bewegung der Linken, in der das Recht auf Abtreibung eingefordert wurde, sind weit über eine Milliarde Babys abgetrieben worden. Diese Menschen sprechen von Rechtsstaat und internationalem Recht, das anerkannt werden muss. Gleichzeitig verachten sie uns, die wir für das Leben kämpfen und einstehen.
Wir verurteilen es wirklich als ein No-Go, wenn kleine Kinder, die nichts sagen können und keine Stimme haben, getötet werden. Über eine Milliarde! Und es ist tatsächlich die UNO selbst, die veröffentlicht hat, dass weltweit die Abtreibungszahlen jährlich im Bereich von 40 Millionen und mehr liegen.
Diese Leute haben überhaupt kein moralisches Gewicht.
Man muss also sagen: Ja, wir haben viele traurige Dinge gelesen. Aber das dient dazu zu zeigen, wie es wirklich war und wie Gott trotz der Bosheit der Menschen seine Pläne ausführt.
Das ist auch viel größer als der Calvinismus. Im Calvinismus wird die Souveränität Gottes sehr stark betont, und das freut mich. Ich erinnere mich noch, als ich Calvins Institutio gelesen habe. Er schreibt so schön über Gott und seine Macht, die über allem steht.
Doch man muss sehen, dass die Institutio eine falsche Lehre bringt, indem gelehrt wird, dass Gott von Anfang an einen Teil der Menschheit nicht wollte und für die Verdammnis bestimmt hätte. Das sagt die Bibel nicht.
Gott ist nach Johannes 3,16 der Gott, der die Welt geliebt hat – die Welt, nicht nur die Auserwählten. Diese Auserwählten sind diejenigen, von denen Gott im Voraus wusste, dass sie sich bekehren werden, wenn er sie einmal zieht, und nicht widerstehen, wie andere, die er ebenfalls zieht, aber die nicht wollen.
Wie hat er dann gewählt, dass sie seine Kinder werden sollen? Gott hat die ganze Welt geliebt und für alle den Retterwillen gehabt. Er hat seinen einzigen Sohn gegeben.
Dieser Gott ist souverän über allem, aber er hat dem Menschen seine Entscheidungsfähigkeit gelassen. Diese Entscheidungsfähigkeit wird durch die Lehre des Calvinismus stark eingeschränkt und reduziert.
Gott ist souverän, weil er alles macht und alles ihm dient. Aber ist es wirklich die Entscheidung des Menschen? Der freie Wille wird geleugnet.
Trotzdem sagt der Herr Jesus zu denen, die verloren gehen: „Wie oft habe ich euch versammeln wollen, und ihr habt nicht gewollt!“ Das Wollen ist der Ausdruck eines vorhandenen Willens.
Das Großartige ist, dass Gott so souverän ist – souveräner, als es im Calvinismus dargestellt wird. Er leitet die ganze Weltgeschichte, obwohl die Menschen sich frei entscheiden können.
Wir sehen, dass Menschen sich schuldig gemacht haben, weil sie so und so entschieden haben. Aber Gott führt seinen Plan trotzdem aus.
Das macht die Souveränität Gottes noch größer.
Dann könnte ich Calvin lesen und denken: Ja, genau so groß und erhaben ist Gott. Aber er ist noch viel größer, weil er wirklich souverän ist – trotz des Willens und der vollen Verantwortung des einzelnen Menschen.
Wir kommen jetzt zu Kapitel vier.
Als der Sohn Sauls hörte, dass Abner in Hebron gestorben war, wurden seine Hände schlaff, und ganz Israel war bestürzt. Wir sehen, dass Ish-Boschet ein schwacher Mann war. Seine ganze Macht beruhte auf Abner, der ihm ja zum Königtum verholfen hatte. Sobald Abner weg war, hatte er keine Kraft mehr.
Zwei Männer waren Oberste der Scharen des Sohnes Sauls. Der Name des einen war Ba'ana, und der Name des anderen Rechab. Sie waren Söhne Rimmons, des Be'erotitters, von den Kindern Benjamin. Be'erot wird ebenfalls zu Benjamin gerechnet, doch die Be'erotiter flohen nach Gitaim und hielten sich dort als Fremde bis auf diesen Tag auf.
Jetzt folgt ein Einschub: Jonathan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an den Füßen lahm war. Er war fünf Jahre alt, als die Nachricht von Saul und Jonathan aus Israel kam. Da nahm seine Amme ihn auf und floh. Es geschah, als sie ängstlich floh – oder man kann auch übersetzen: „Fußnagel in Elbenfeldern“ – hastig. Das ist wirklich immer gefährlich. Wenn man hastig ist, kann man etwas falsch machen. Hastig floh sie, sodass er fiel und lahm wurde. Sein Name war Mephiboseth.
Warum wird das hier eingeschoben? Wir sehen in den ersten Versen, dass die Herrschaft des Hauses Sauls zu einem Ende kommt. Dann wird erwähnt, dass es noch einen Sohn von Jonathan gibt. David hatte Jonathan ja wirklich Treue geschworen. Jonathan ist gestorben, aber jetzt ist noch ein Sohn da, und der war gelähmt – halb gelähmt, nicht vollständig, also kein Tetraplegiker.
David erinnert sich an diesen Treueeid gegenüber Jonathan in 2. Samuel 9. Er stellt die Frage: „Ist noch jemand übrig geblieben vom Hause Sauls?“ Dann wird gesagt: Ja, es gibt Mephiboseth, einen Gelähmten. Diesen lädt David ein und sagt: „Du wirst jetzt immer am Königstisch bei mir essen.“
So sehen wir ein wunderbares Kapitel. Wenn wir im November, so Gott will, zu 2. Samuel 9 kommen, sehen wir, wie David Güte, Treue und Gnade gegenüber Jonathan erweist, indem er sich Mephiboseth annimmt. Er darf jeden Tag an Davids Tisch essen, und man sieht seine lahmen Beine nicht am Königstisch. Dort oben ist er nicht gelähmt, denn die lahmen Beine sind unter dem Tisch versteckt, und David sorgt für ihn.
Darum wird hier kurz eingefügt, wie das geschehen ist – dass diese Amme, die eben nicht sorgfältig war, aus Angst hastig floh und dadurch diese Katastrophe entstand.
Vers fünf und...
Die Söhne Rimmon werden nun wieder in den Erzählstrang aufgenommen, und zwar ab Vers 3 nach diesem Einschub: Die Söhne Rimmon, des Berotitters, Rekab und Ba'ana, gingen hin und kamen bei der Hitze des Tages in das Haus Ischbosets, während er seine Mittagsruhe hielt. So hinterhältig.
Sie kamen bis in das Innere des Hauses, als wollten sie Weizen holen, und schlugen ihn in den Bauch. Wieder beschreibt das Wort Gottes die Bosheit des Menschen. Rekab und sein Bruder Ba'ana flohen.
Sie kamen in das Haus, während Ischboset in seinem Schlafgemach auf seinem Bett lag, schlugen ihn, töteten ihn und hieben ihm den Kopf ab. Dann nahmen sie seinen Kopf und gingen den Weg der Ebene die ganze Nacht hindurch, das wäre die Araber. Sie brachten den Kopf Ischbosets zu David nach Hebron und sprachen zum König: „Siehe, der Kopf Ischbosets, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach deinem Leben trachtete. So hat der Herr meinem Herrn, dem König, an diesem Tag Rache verliehen an Saul und seine Nachkommen.“
Das waren also zwei Offiziere in der Armee Sauls gewesen, und jetzt sehen wir, wie sich die Politik ändert. Jetzt müssen sie schauen, dass sie an der Spitze bleiben, und handeln hinterhältig und übel gegenüber Ischboset.
Denken Sie wirklich, dass David das akzeptieren würde? Wussten sie nicht, was mit dem amalekitischen Mann geschehen war, der sich rühmte, Saul getötet zu haben?
Nochmals, in Vers 8 heißt es: Sie brachten den Kopf Ischbosets zu David nach Hebron und sprachen zum König: „Siehe, der Kopf Ischbosets, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach deinem Leben trachtete. So hat der Herr meinem Herrn, dem König, an diesem Tag Rache verliehen an Saul und an seine Nachkommen.“
Da antwortete David Rekab und Ba'ana, den Söhnen Rimmons, des Berotitters, und sprach zu ihnen: „So wahr der Herr lebt!“ Das ist wieder eine Schwurformel. David fährt fort: „Der meine Seele erlöst hat aus aller Bedrängnis.“ Schön, beim Beten gibt Gott einen Namen, oft eine Wortkette, wie hier „der meine Seele erlöst hat aus aller Bedrängnis.“
Aber David hat ja immer noch Bedrängnis. Ja, schon. Doch er meint all die Bedrängnisse in der Vergangenheit, die er nicht vergessen wollte. Es ist so wichtig, dass wir nicht vergesslich sind und daran denken, was der Herr alles in der Vergangenheit getan hat. Das hilft, das Vertrauen für die Zukunft zu stärken.
Denn dadurch konnte David wissen: So wie der Herr in der Vergangenheit geholfen hat, wird er auch bei den vor mir liegenden Schwierigkeiten beistehen. Nicht immer so, wie ich es gedacht habe, aber er macht es.
David weiter: „Den, der mir berichtet und sprach: ‚Siehe, Saul ist tot‘ und der in seinen Augen ein guter Bote war, den ergriff ich und tötete ihn in Ziklag, um ihm so Botenlohn zu geben.“ Das bezieht sich auf 2. Samuel 1, nicht wahr?
Wie viel mehr sollte ich jetzt nicht sein Blut von eurer Hand fordern und euch wegschaffen von der Erde, da gottlose Männer einen gerechten Mann in seinem Haus auf seiner Lagerstätte ermordet haben?
Erstaunlich, David nennt Ischboset einen gerechten Mann. Das ist einfach relativ. Im Vergleich zu diesen ruchlosen Ba'ana und Rekab war er eben gerechter.
David gebot seinen Knaben, und sie erschlugen sie, hieben ihnen die Hände und die Füße ab und hängten sie am Teich in Hebron auf. Das befremdet auch.
Es wird beschrieben, was sie gemacht haben. Aber nie finden wir in der Bibel, dass die Strafe irgendwie mit solchen Verstümmelungen zusammenhängen soll.
Den Kopf Ischbosets aber nahmen sie und begruben ihn im Begräbnis Abners in Hebron. So wird auch Ischboset aus dem Hause Sauls durch David geehrt.
Auch hier wird wieder klar: David hat wirklich keine Rachegedanken und auch keine Häme gegenüber Ischboset.
Jetzt kommen wir zu Kapitel fünf. Alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron. Sie sprachen: „Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. Schon früher, als Saul König über uns war, bist du es gewesen, der Israel aus- und einführte. Und der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über Israel.“
Jetzt, ohne Abner, kommen alle Stämme auf Besuch nach Hebron. Das war also ein Ereignis, das man nicht unterschätzen darf. Hunderttausende kamen nach Hebron. Es war ein großer Auflauf. Dabei merken wir, dass sie alle wussten, was die Pläne Gottes waren. Nicht nur Saul wusste es, nicht nur Abigail, nicht nur Abner – alle sagten: „Der Herr hat zu dir gesagt, du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über Israel.“ Sie alle kannten diese Prophetie aus anerkannten Prophetenmündern. Sie erkannten auch, dass David den Auftrag hatte, ein Hirte für Israel zu sein.
Der erste Herrscher in der Bibel nach der Sintflut war Nimrod. Sein Name bedeutet „Lasst uns rebellieren!“ Wenn man in Israel auf der Straße „Nimrod“ sagt, versteht man das sofort. Es ist kein Name, bei dem man lange überlegen muss, was er bedeuten könnte. Nimrod heißt eindeutig „Lasst uns rebellieren!“
Von ihm wird in 1. Mose 10 gesagt, dass er der Herrscher über Babel war, der Führer der Rebellion im Zusammenhang mit dem Turm von Babel. Er stellte sich gegen Gott auf. Nimrod war ein großer Jäger, ein mächtiger Jäger. Das war sein Symbol für Macht, eben Jagen. Man muss dabei an die Löwenjagd denken. Im Irak hat man Paläste der Assyrer ausgegraben, und ihre Wandreliefs sind sehr typisch. Dort sieht man die assyrischen Könige, wie sie mit Kampfwagen, Pfeil und Bogen Löwen jagen. Das sollte zeigen: Wir sind starke Herrscher, wir sind Jäger.
Aber das Ideal in der Bibel ist David als Hirte. Deshalb musste er in seiner Jugend Schafe hüten, damit er später wissen würde, wie man das Volk Israel führt. Man muss sich immer vorstellen: Ein Hirte kümmert sich um die einzelnen Schafe. Sogar wenn eines verloren geht, lässt er alles stehen und liegen und geht nur diesem einen Schaf nach. Das ist das göttliche Bild eines richtigen Herrschers.
Aus der Linie Davids sollte ja einmal der Messias kommen. Er ist der gute Hirte aus Psalm 23, wo David sagt: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ usw.
Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron. König David schloss einen Bund mit ihnen vor dem Herrn und sie salbten ihn zum König über Israel. Jetzt wurde er zum dritten Mal gesalbt: Das erste Mal von Samuel im Geheimen, um klarzumachen, dass er der König nach Gottes Gedanken ist. Dann wurde er vom Stamm Juda gesalbt, der seine Königschaft anerkannte, obwohl die meisten in Israel das ablehnten. Und jetzt kamen alle Stämme, und David wurde nochmals gesalbt, um klarzumachen, dass er König über alle zwölf Stämme Israels ist.
Der Erste Chronik 12 macht im Detail klar, was damals geschah. So ergänzt sich die Schrift Wort für Wort. Kapitel zwölf zeigt, wie nach und nach Überläufer zu David kamen und ihn als König anerkannten. Dann heißt es in Vers 24: „Und dies sind die Zahlen der Köpfe der zum Heer gerüsteten, die zu David nach Hebron kamen, um ihm das Königreich Sauls zuzuwenden.“
Nach dem Befehl des Herrn kamen die Kinder Judas, die Schild und Lanze trugen, sechstausendachthundert zum Heer gerüstete Männer. Von den Kindern Simeon kamen siebentausendeinhundert kriegstüchtige Männer. Von den Kindern Levi viertausendsechshundert und Jojada, der Fürst von Aaron, mit ihm dreitausendsiebenhundert. Zadok, ein Jüngling, ein tapferer Held, und das Haus seines Vaters, zweiundzwanzig Oberste. Von den Kindern Benjamin, den Brüdern Sauls, dreitausend. So geht es weiter.
Wenn man sie zusammenzählt, kommt man auf einundzwölftausendzweihundertzweiundzwanzig Führer, die nach Hebron kamen, und dreihundertneununddreißigtausendsechshundert Männer. Wir haben gesagt, Hunderttausende kamen nach Hebron.
Eine interessante Gruppe ist in Vers 32 erwähnt: Von den Kindern Issaschar kamen Männer, die Einsicht hatten in die Zeiten, um zu wissen, was Israel tun musste. Ihre Häupter waren zweihundert, und alle ihre Brüder folgten ihrem Befehl.
Das waren also Leute, die ganz besonders die Zeit beurteilen konnten, die Zeitströmungen erkannten und daraus ableiteten, was der Auftrag des Volkes Gottes ist. Das brauchen wir heute auch: Solche Beurteilung durch das Wort Gottes, um zu erkennen, in welcher Zeit wir leben und welche speziellen Aufträge wir haben. Wie sollen wir uns in der Endzeit verhalten?
Gehen wir noch einmal zurück, jetzt haben wir noch zwei Minuten. In 2. Samuel 5,4 heißt es: Dreißig Jahre war David alt, als er König wurde. Er regierte insgesamt vierzig Jahre. Sieben Jahre und sechs Monate regierte er über Juda in Hebron, und dreiunddreißig Jahre regierte er in Jerusalem über ganz Israel und Juda.
Man sieht also, es verging noch einige Zeit, bis wirklich Ruhe einkehrte. Im Alter von etwa 37 Jahren und sechs Monaten kam dann eine wichtige und deutliche Wende. In Vers 6 heißt es: Der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die Bewohner des Landes. Diese sprachen zu David: „Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern die Blinden und die Lahmen werden dich wegtreiben.“ Damit wollten sie sagen, David werde diese Stadt nicht einnehmen.
Doch David nahm die Burg Zion ein, das ist die Stadt Davids. David sprach an jenem Tag: „Wer die Jebusiter schlägt und die Wasserleitung erreicht – die Lahmen und die Blinden, die der Seele Davids verhasst sind – soll nicht ins Haus kommen.“ Daher sagt man: „Ein Blinder und ein Lahmer darf nicht ins Haus kommen.“ David wohnte in der Burg und ernannte sie zur Stadt Davids.
David baute ringsum vom Millo – Millo bedeutet Auffüllung, eine riesige Steinaufschüttung in Jerusalem – vom Millo an nach innen. David wurde immer größer, und der Herr, der Gott der Heerscharen, war mit ihm.
Nun kommt ein weiterer wichtiger Fortschritt: David wird König in der von Gott auserwählten Stadt. Im 5. Mose wird dieser Ort einundzwanzig Mal erwähnt, dreimal sieben Mal, und er wird immer als „der Ort, den der Herr erwählen wird“ bezeichnet. Dort soll man seinen Namen setzen, und es ist der Ort, an dem schließlich die Opfer dargebracht werden sollten – also der Ort für den Tempel. Der Name wird jedoch nicht direkt genannt.
Erst in Verbindung mit der Geschichte Davids wird dieser ausgewählte Ort aus dem 5. Mose prophetisch offenbart: Es ist Jerusalem, Zion. Zion ist der Name für den Tempelberg, den späteren Tempelberg. Auf dem Südabhang hatten die Jebusiter, ein kanaanitischer Stamm, ihre Stadt Jerusalem gebaut. Sie wird auch Burg Zion genannt, die ummauerte Stadt am Südabhang.
David nennt sie dann um in Davids Stadt, das ist Jerusalem, und manchmal wird sie auch Zion genannt, nach dem Berg Zion. Nun kommt David dorthin, und es war noch eine kanaanitische Enklave mit den Jebusitern. Diese waren sich sicher, dass diese Stadt nicht erobert werden könne. Sie hatten auch ein ausgeklügeltes Wasserversorgungssystem, das wirklich fantastisch war.
Es lohnt sich allein schon, für dieses Wassersystem nach Jerusalem zu kommen. Es braucht mehr als eine Israelreise, um es wirklich zu verstehen. Es ist so kompliziert, aber auch so faszinierend, weil man sieht, dass jedes Wort in der Bibel genau stimmt, so wie es hier beschrieben wird.
David wird ausgelacht. Man sagt zu ihm: „Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern die Blinden und die Lahmen werden dich wegtreiben.“ Dabei wird betont, dass die Blinden und Lahmen der Seele Davids verhasst sind.
Wir haben bereits von Mephiboschet in 2. Samuel 4,4 gehört, als Vorbereitung für Kapitel 9. Dort wird gezeigt, wie David sich um einen Gelähmten kümmert und ihm einen Ehrenplatz gibt. Er wird quasi in die Familie aufgenommen und isst täglich am Königstisch. Wie passt das zusammen? David hasst Lahme? Es kommt darauf an, welche Lahmen gemeint sind.
Im Psalm 115 wird erklärt, dass die Götzen der Heiden einen Mund haben, aber nicht sprechen können, Füße haben, aber nicht gehen können. Götzenbilder sind lahm. Ich habe das in Indien erlebt. Zum Beispiel war ich dort einmal gerade am Fest von Ganesch, dem Elefantengott. Überall wurden diese schweren Götzen mit Lieferwagen transportiert, obwohl Ganesch Elefantenbeine hat – er kann nicht gehen, ist lahm. Er konnte mich auch nicht sehen. Ich habe ihn angeschaut, aber er hat mich nicht gesehen. Er ist blind und lahm.
Die Jebusiter wollten sagen: Unsere Götter, die du als Lahme und Blinde beschimpfst, erlauben dir sicher nicht, hier hereinzukommen. Ihr Vertrauen lag natürlich auf ihren Mauern und ihrem ganzen Sicherheitssystem.
David sagt in Vers 8: „David sprach an jenem Tag…“ Man muss das eigentlich in der Vorvergangenheit übersetzen. In Vers 7 heißt es: „David nahm die Burg Zion ein, das ist die Stadt Davids.“ Und dann wird in der Vorvergangenheit erklärt: „David hatte gesprochen an jenem Tag, wer die Jebusiter schlägt und die Wasserleitung erreicht, und die Lahmen und Blinden, die der Seele Davids verhasst sind.“
Man muss die Wasserleitung erreichen. In der Parallelstelle in 1. Chronik 11,5 heißt es: „Die Bewohner von Jebus sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen. Aber David nahm die Burg Zion ein, das ist die Stadt Davids.“ Und wieder muss man das hier mit Vorvergangenheit übersetzen: „David hatte gesprochen, wer die Jebusiter zuerst schlägt, soll Haupt und Oberster werden.“
Das ist die typische Vajigdol-Form im Hebräischen, die meistens mit Präteritum übersetzt wird, also „er ging“, „er schlug“ und so weiter. In manchen Fällen muss man dieselbe Form im Deutschen jedoch mit Vorvergangenheit, also Plusquamperfekt, übersetzen. Deshalb hier: „David hatte gesprochen.“ Das zeigt den Hintergrund der Eroberung: Wer die Jebusiter zuerst schlägt, soll Haupt und Oberster werden.
Da stieg Joab, der Sohn der Zeruja, zuerst hinauf, und er wurde zum Haupt. Man muss also an die Wasserleitung gelangen, dann hinaufsteigen, und dann hat man die Stadt.
Wir gehen also nach Jerusalem. Dort sieht man den alten Siloakanal, den die Kanaaniter schon um 1800 v. Chr. gebaut haben. Er hat Fenster, aus denen das Wasser automatisch ins Kidrontal fließt und dort die Königsgärten bewässert.
Dieser lange Kanal, ein paar hundert Meter lang, führt zur Gihon-Quelle, der Hauptversorgungsquelle für Jerusalem. Diese war geschützt und abgedeckt, also militärisch sehr gut gesichert.
Von dieser Quelle führt ein Kanal horizontal weiter in den Berg hinein, und von dort ein steiler Schacht. Die Leute in der Stadt konnten im Kriegsfall einfach durch einen unterirdischen Tunnel gehen. Beim Schacht konnten sie das Wasser von der Quelle heraufholen.
Dieser Schacht war das große Problem. Wenn man da freeclimben will, muss man wirklich außergewöhnlich sein. Die Jebusiter waren sicher, dass niemand hinein gelangen könne. David wusste, wie das war.
So drang Joab durch eines dieser Fenster in den Siloakanal ein. Ich habe das selbst ausprobiert, ich komme da ohne Probleme hinein. Dann geht man den Kanal hoch, hoch, hoch bis zur Quelle, dann wieder über einen horizontalen Tunnel bis zur Stelle, wo der steile Schacht beginnt. Dort muss man hochklettern. Das schafft kaum jemand.
Doch Joab war so gut, dass er General wurde. Er stieg hoch und war schon in der Stadt, ohne die Stadtmauer zu zerstören. Der entscheidende Punkt ist: Wer an die Wasserleitung gelangt, hat die Stadt erobert. Joab stieg hinauf, und damit war die Eroberung vollendet.
Man muss sich vorstellen, dass sie nachts mit Elitesoldaten und Joab eingedrungen sind. Ob sie eine mobile Leiter mitgenommen haben, wissen wir nicht. Es muss unglaublich gewesen sein. Plötzlich, mitten in der Nacht, war Israel da! Es gab Chaos und Durcheinander, und die Stadt war erobert.
David nahm Wohnsitz in Jerusalem, der auserwählten Stadt. Deshalb feiern wir heute noch über 3000 Jahre Jerusalem als jüdische Hauptstadt.
Wichtig zu verstehen ist, dass dies Ostjerusalem ist. Dort, wo die UNO sagt, Israel solle sich zurückziehen, hat Israel kein Recht dazu. Das ist die Stadt, die Gott im Bund mit David zugesagt hat. Sie gehört Israel.
In den weiteren Versen, die wir im November anschauen werden, hilft König Hiram von Tyrus, einem Freund Davids aus dem Ausland, dass der Palast Davids gebaut werden konnte. Dieser Palast liegt direkt anschließende an die Davidsstadt, die Burg Zion.
Vor ein paar Jahren entdeckte die Archäologin Elad Mazza diesen Palast. Sie hatte 2. Samuel 5 genau gelesen und erkannt: Der Palast muss an dieser Stelle oberhalb des Millo sein. Man sieht den Millo, diese Steinaffschüttung, hier nur zur Hälfte, tatsächlich geht sie noch viel weiter nach unten.
Dort oben muss der Palast sein. Einige sagten zu Elad: „Vergiss das, hier wirst du nichts finden.“ Andere hatten schon Probegrabungen gemacht. Doch sie sah in der Bibel die genaue Beschreibung und beharrte darauf, weiter zu graben.
Lange wurde dort gegraben. Ich erinnere mich, wie ich dort stand, während sie Kessel mit Schutt nach dem anderen herausbrachten. Schließlich wurden Überreste des Palastes gefunden. Ganz unten, auf der tiefsten Stufe, direkt auf dem jungfräulichen Felsen, sieht man große Steine, viel größer als normale Bausteine im alten Israel.
Man erkennt sofort: Das ist ein Palast. Oberhalb des Millo, das ja auch hier erwähnt wird. König Hiram von Tyrus, der gute Bauleute hatte, unterstützte David beim Bau. Was das alles bedeutet, werden wir im November besprechen.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
Noch mehr Inhalte von Roger Liebi gibt es auf seiner Webseite unter rogerliebi.ch