
Wir haben gerade am Schluss der letzten Einheit aus 1. Samuel 2 gelesen, und zwar das prophetische Wort an Eli, den Hohenpriester, ab Vers 27. Wir haben bereits die Verse 27 bis 36 betrachtet.
Was auffällt, ist, dass der Prophet nicht namentlich genannt wird. In Vers 27 heißt es einfach: „Und es kam ein Mann Gottes zu Eli.“ Man könnte hier sagen, dass dieser Prophet vielleicht unwürdig war und deshalb namenlos blieb. Dieses Phänomen finden wir auch an anderen Stellen, wo Gott gewisse Personen wegen ihrer Unwürdigkeit nicht beim Namen nennt.
Hier jedoch wird klar gesagt „ein Mann Gottes“. Das ist jemand, der ein wirklich hingegebenes Leben führt. Verschiedene Personen werden so bezeichnet, zum Beispiel auch Mose. In Psalm 90, in der Überschrift, heißt es: „Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes.“ Dieser Ausdruck drückt aus, dass jemand ganz Gott hingegeben ist. So war es auch mit diesem Mann Gottes.
Der Grund für die Namenlosigkeit ist also ein anderer. Es war jetzt nicht wichtig, wer diese Botschaft überbrachte, sondern dass Eli diese Botschaft erhielt. Das wird hier besonders hervorgehoben.
Übrigens kann der Ausdruck „Mann Gottes“ für Frauen ein Problem darstellen, wenn sie ihn auf sich übertragen wollen. Die Brücke wird uns jedoch in den Timotheusbriefen gemacht. Dort benutzt der Apostel Paulus im Prinzip genau diesen Ausdruck „Mann Gottes“, überträgt ihn aber ins Griechische und sagt „Mensch Gottes“.
In 1. Timotheus 6,11 heißt es: „Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge!“ Es geht hier um die Liebe zum Geld und zum Reichtum. Weiter heißt es: „Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge, strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes, kämpfe den guten Kampf des Glaubens!“
Im zweiten Timotheusbrief, Kapitel 3, Vers 16, lesen wir: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt.“
In beiden Briefen finden wir also den Ausdruck „Mensch Gottes“, der im Griechischen der hebräischen Vorlage „Mann Gottes“ entspricht. Damit wird deutlich: Mit „Mann Gottes“ ist auch die „Frau Gottes“ gemeint.
Und das Schöne an der Geschichte von Eli ist, dass man den Eindruck bekommt: Wo gibt es da noch treue Menschen? Doch der Herr hat seine Leute. Deshalb wird plötzlich von einem Mann Gottes gesprochen, von dem wir vorher nichts gehört haben.
Wir sehen zwar, dass die Priesterschaft moralisch völlig am Boden ist, selbst der Hohepriester Eli hat versagt. Aber wenn Gott jemanden für den Dienst braucht, sind die Menschen Gottes vorhanden.
Man kann auch an die Geschichte von Elia denken. Zu seiner Zeit, also in der Zeit der Könige, war ein Tiefpunkt erreicht. Elia dachte, er sei allein übrig geblieben. Eigentlich hätte er das nicht sagen dürfen, denn er kannte Obadja, der hundert Propheten versteckt und für ihre Versorgung gesorgt hatte. Elia wusste also, dass es mindestens 101 Treue gab.
Doch Gott sagt ihm in der Geschichte von Elia: Ich habe mir siebentausend übriggelassen, die dem Baal nicht ihr Knie beugen. Das waren entschiedene Leute, die mit dem Herrn den Weg gingen, auch in einer Zeit des Niedergangs. Diese Treuen waren nicht überall leicht sichtbar, aber sie waren da. Genau so ist es auch in der Geschichte von Eli.
Wir haben gesehen, dass der Vorwurf an Eli in Vers 29 lautet: „Du ehrst deine Söhne mehr als mich.“ Und in Vers 30 am Schluss heißt es: „Denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden gering geachtet werden.“
Dadurch, dass Eli seine Funktion als Richter gegenüber seinen Söhnen nicht wahrnahm, war er parteiisch. Es waren eben Angehörige, und gerade dort ist es am schwierigsten, Stellung zu beziehen. Aber Gott sagt ihm: Du hast deine Söhne mehr geehrt als mich.
Und er sagt: Die mich ehren, die werde ich ehren. Zu denen stehe ich auch. Das ist dasselbe Prinzip, das wir schon in 2. Chronika 15 gelesen haben. Dort sagt Gott durch den Propheten zu König Asa: Wenn ihr mit dem Herrn seid, dann wird er auch mit euch sein.
Wenn wir den Herrn ehren, dann ehrt er auch uns, indem er zu uns steht und sich zu uns bekennt. Das ist gemeint.
Und vielleicht noch zu dem Punkt: Gerade wenn es um Verwandtschaft geht, ist alles viel schwieriger. Eine Stelle aus 1. Timotheus 5 behandelt genau das.
Im Zusammenhang dort geht es um Älteste, die sündigen. Im Griechischen handelt es sich, wie gesagt, um einen Durativ. Das bedeutet, sie sündigen fortwährend, sie sind in einem Zustand, in dem sie wirklich einen falschen Weg gehen.
In 1. Timotheus 5, Vers 19-20 heißt es: „Gegen einen Ältesten nehmt keine Klage an, außer bei zwei oder drei Zeugen.“ Das ist ein Schutz. Man kann also nicht einfach schnell vorgehen. Die Sache muss ganz klar belegt sein. Zwei, noch besser drei Zeugen müssen vorhanden sein.
Im nächsten Vers steht: „Die Sündigen nun, gemeint ist also das fortdauernde Sündigen, überführe vor allen, damit auch die übrigen Furcht haben.“ Das bezieht sich nicht auf irgendeinen Gläubigen in der Gemeinde, sondern auf solche, die eine klare Verantwortungsposition einnehmen – hier sogar Älteste.
Darauf folgt Paulus in Vers 21: „Ich bezeuge ernstlich vor Gott und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, dass du diese Dinge ohne Vorurteil beachtest, in denen du nichts nach Gunst tust.“ Nach Gunst handeln bedeutet, dass man ein Auge zudrückt, weil es zum Beispiel Verwandte sind. Man ist dann parteiisch, weil man nicht neutral bleibt.
Paulus fordert, diese Dinge ohne Vorurteil zu beachten. Wenn man ungleich urteilt, also mit zwei verschiedenen Maßstäben, ist das nicht akzeptabel. Dann hat man ein Vorurteil – entweder zugunsten oder zu Ungunsten von jemandem.
Elihu, der vierte Freund von Hiob, hatte sich zunächst zurückgehalten. Diese älteren Männer – die vier Freunde – hatten sich in den Diskussionen gestritten. Dann aber meldete er sich zu Wort. Er sagte, er wolle niemandem schmeicheln. Wenn er Partei ergreifen würde, hätte er es verdient, dass Gott ihn wegnehme.
Ich schlage kurz in Hiob 33 nach, und zwar in Vers 21. Dort heißt es: „Ich nehme ja für niemand Partei, und keinem Menschen werde ich schmeicheln, denn ich weiß nicht zu schmeicheln. Sehr bald würde mein Schöpfer mich wegnehmen.“
Aus Gottesfurcht heraus wollte Elihu also nicht ungerecht Partei ergreifen. Er wollte nicht etwa Hiob sympathischer finden als Eliphas oder umgekehrt. Das wollte er auf keinen Fall.
Allerdings war genau das die Sache, die Elihu schwerwiegend angerechnet wurde: Er hatte in gewissem Sinn Partei für seine Söhne ergriffen. Er dachte, mit bloßem Verweis sei das getan. Dabei war das, was sie getan hatten, wirklich etwas, das unter das Gesetz Mose als schweres Verbrechen fiel, das bestraft werden musste.
In dieser Prophetie des Mannes Gottes, wenn wir zu 1. Samuel 2 zurückkehren, heißt es, dass ein furchtbares Gericht über die Dynastie und deren Fortbestand kommen würde. In Vers 33 wird der Ausdruck verwendet: „Und der Mann, den ich dir nicht ausrotten werde von meinem Altar, wird zum Erlöschen deiner Augen und zum Verschmachten deiner Seele sein.“
Das bedeutet, wenn man die Lebensgeschichte dieser Person als Zeitgenosse betrachtet, wird das Erleben dieses Schreckens sehr belastend sein. Man sollte jedoch beachten, dass diese Ausdrücke aus 5. Mose 28 übernommen sind, wo die Flüche beschrieben werden, die über Israel kommen, wenn sie sich von Gottes Wort abwenden.
Ich lese nun Vers 65 aus 5. Mose 28 vor, in dem die Prophezeiung steht, dass Gott das jüdische Volk unter alle Nationen zerstreuen würde und es ständig zu Verfolgungen kommen würde:
„Und unter jenen Nationen wirst du nicht rasten, und deine Fußsohle wird keine Ruhestätte finden. Der Herr wird dir dort ein zitterndes Herz geben, erlöschende Augen und das Verschmachten der Seele. Dein Leben wird schwebend vor dir hängen, und du wirst dich fürchten, Nacht und Tag, und deinem Leben nicht trauen.“
Diese Ausdrücke stammen also direkt aus 5. Mose und zeigen, dass der Fluch des Gesetzes über die Dynastie des Hohenpriesters Eli kommen sollte. Allerdings war dies eine Prophetie, die nicht sofort in Erfüllung gehen sollte. Deshalb musste der Mann Gottes als Beweis, dass er ein echter Prophet ist, noch ein kurzfristiges Zeichen geben.
In Vers 34 wird dieses Kurzzeitzeichen beschrieben, das bestätigt, dass das Gericht eines Tages wirklich eintreten wird:
„Und dies soll dir das Zeichen sein, das über deine beiden Söhne kommen wird: Über Hofni und Pinhas – an einem Tag sollen sie beide sterben.“
Das bedeutet, nicht nur, dass deine Söhne sterben werden – denn das ist menschlich betrachtet unvermeidlich – sondern sie werden am selben Tag sterben.
In Kapitel 4 wird uns ein schrecklicher Krieg gegen die Philister beschrieben, bei dem Israel eine Niederlage erleidet.
In 1. Samuel 4,10 heißt es: „Und die Philister kämpften, und Israel wurde geschlagen, und sie flohen, jeder zu seinen Zelten. Die Niederlage war sehr groß, und es fielen von Israel dreißigtausend Mann zu Fuß. Die Lade Gottes wurde genommen, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Penehas, starben.“ Dieses Ereignis erfüllte sich genau so.
Im weiteren Verlauf wird beschrieben, wie sich ein Bote aus dem Kriegsgeschehen herauslöst. Es handelt sich um einen Mann von Benjamin, der nach Shiloh geht, um Eli Bericht zu erstatten.
Der Bericht ist in Vers 17 zu lesen: „Und der Bote antwortete und sprach: ‚Israel ist von den Philistern geflohen, und es hat eine große Niederlage unter dem Volk stattgefunden. Auch deine beiden Söhne, Hophni und Penehas, sind tot, und die Lade Gottes ist genommen.‘“
Als Eli dies hörte, wusste er, dass sich das Wort erfüllt hatte, das Zeichen. Er erkannte, dass es ein echter Prophet war und seine Worte in Erfüllung gehen würden. Daraufhin fiel Eli rücklings vom Stuhl und verstarb.
Wir müssen in dieser Prophetie noch weiter beachten, dass der Prophet sagt, Gott werde das Haus Elis zur Seite tun. Er erinnert daran, wie Gott einst Israel aus Ägypten befreit hat (Vers 27) und wie er aus dem Stamm Levi, genauer gesagt aus dem Vorfahren Aaron, das Priestertum und die Würde der Hohen Priester gegeben hatte.
Nun sagt der Prophet, dass Gott einen anderen erwecken und an die Stelle des bisherigen Priesters setzen wird. In Vers 35 heißt es: „Und ich werde mir einen treuen Priester erwecken, der tun wird, was in meinem Herzen und in meiner Seele ist. Ich werde ihm ein beständiges Haus bauen, und er wird vor meinem Gesalbten alle Tage wandeln.“ Eli, der untreue Priester, wird also durch einen treuen Priester ersetzt.
Dies geschieht nicht sofort, denn Eli hatte einen Sohn namens Phinehas, der bereits Nachkommen hatte. Später finden wir in der Linie von Eli einen hohen Priester namens Ahitub. Diese Linie umfasst auch Ahia, Achimelech und Abjatar – alles Priester aus der Nachkommenschaft von Eli.
Es ist wichtig zu erklären, dass der Stammbaum von Eli auf Aaron zurückgeht, jedoch über Itamar und nicht über Eleazar. Laut den Büchern Mose hatte Aaron vier Söhne, von denen zwei starben, weil sie fremdes Feuer brachten. Drittes Mose Kapitel 10 berichtet darüber. Interessanterweise wird dort auch das Gebot gegeben, dass Priester während ihres Dienstes keinen Alkohol trinken dürfen.
Dieser Zusammenhang legt nahe, dass die beiden Söhne offensichtlich Alkohol getrunken hatten – allerdings nicht maßvoll, sondern zu viel. Sie befanden sich in einem Zustand, in dem sie dachten, sie könnten anderes Feuer als das vom Altar nehmen, um im Heiligtum zu räuchern. Dafür wurden sie von Gott getötet. Gott will keinen unbesonnenen Gottesdienst.
Nach dem Tod dieser beiden blieben Eleazar und Itamar übrig. Der nächste hohe Priester in der biblischen Geschichte war Eleazar, somit gehörte die hohe priesterliche Linie zunächst zu ihm. Im Laufe der Geschichte kam es jedoch zu einem Wechsel, sodass die Hohen Priester aus der Linie von Itamar stammten. Aus dieser Linie stammen Eli, Binias, Ahitub, Ahia, Achimelech und Abjatar.
Gott sagt, er suche einen treuen Priester, der also aus einer anderen Dynastie stammen muss. Diese Prophetie erfüllte sich durch Zadok, den Sohn von Ahitub – jedoch nicht der Ahitub aus der Linie von Eli, sondern ein anderer Ahitub aus der Linie von Eleazar. Nach 1. Chronik 24 war Zadok ein Nachkomme von Eleazar.
Zadok wurde ein hoher Priester zur Zeit Davids. So sehen wir, wie es von der Zeit Samuels über die gesamte Zeit Sauls, die etwa vierzig Jahre dauerte, bis zur Zeit Davids weiterging. Zadok blieb David treu, auch während der Rebellion Absaloms (1. Samuel 15,24).
Zadok salbte den rechtmäßigen Sohn Davids, Salomo, zum Nachfolger und stellte sich gegen den Aufstand Adonias, eines rebellischen Sohnes Davids. Dabei machte er nicht mit (1. Könige 1,32-34).
Im Gegensatz dazu war Abjatar, den ich bereits erwähnt habe, aus der Linie von Eli. Er unterstützte Adonias und wurde deshalb abgesetzt und durch Zadok ersetzt (1. Könige 2,26).
Von dieser Zeit an waren die Hohen Priester immer Nachkommen Zadoks. Das bedeutet, er war der erste Hohe Priester des Tempels in Jerusalem, des Salomontempels. Alle Hohen Priester bis zur Wegführung nach Babylon und der Zerstörung des Salomontempels durch Nebukadnezar im Jahr 586 v. Chr. waren Zadokiden.
Nach der babylonischen Gefangenschaft kehrte das jüdische Volk zurück und baute den zweiten Tempel auf, der dem ersten nachempfunden war. Dies wird uns in Esra Kapitel 3 und den folgenden Kapiteln berichtet. Dort ist der erste Hohepriester Jehoshua oder Jeshua, Sohn des Zadok. Er gehörte ebenfalls zu dieser Linie, den treuen Hohepriestern zur Zeit der Propheten Haggai und Sacharja.
Im Weiteren waren dann ständig Zadokiden Hohepriester im Amt, bis in die Zeit der Makkabäer. Diese Zeit war jedoch traurig. Die Makkabäerzeit war nämlich im zweiten Jahrhundert vor Christus eine Erweckungsbewegung in einer Zeit des Niedergangs. Wie es oft bei Erweckungsbewegungen der Fall ist, ging es nach einiger Zeit bergab.
Einige aus der Familie der Makkabäer, die Priester waren, aber nicht aus dem hohenpriesterlichen Geschlecht stammten, griffen nach dem hohen Priesteramt. Der letzte zadokidische Hohepriester wurde in dieser Zeit verdrängt. So waren eigentlich illegale Hohepriester im Amt.
Noch schlimmer war, dass einer dieser Makkabäer-Hohepriester sogar die Königswürde an sich riss. Das war streng verboten. In Israel gab es, von Gott gegeben, eine Gewaltenteilung: Die Könige mussten aus dem Stamm Juda kommen, aus der Dynastie, also der Familie Davids. Die Hohepriester und Priester hingegen mussten aus dem Stamm Levi stammen, und zwar aus der Linie Aarons.
Nach Gottes Plan war es daher nicht möglich, Hohepriester und König zugleich zu sein. Es war möglich, Hohepriester und Prophet oder König und Prophet zu sein. Von David wird gesagt, dass er ein Prophet war. Aber niemand konnte die drei durch Salbung eingesetzten Ämter – König, Priester und Prophet – in einer Person vereinen.
In Sacharja Kapitel 6 wird jedoch gesagt, dass der Messias einmal König und Priester auf seinem Thron sein wird. Jesus vereint tatsächlich alle diese Ämter: König, Priester und Prophet. Das besingen wir in einem Lied mit den Worten „Welch ein Freund ist unser Jesus“. In diesem Lied heißt es auch, dass wir zu ihm eilen in unserer Not. So ist Jesus für uns König, Priester und Prophet.
Die Makkabäer hingegen haben diese Ämter in übler Weise vereint. Das zeigt, dass Israel auf schlimme Abwege geraten war. Dies führte unter anderem dazu, dass ein Zadokide im zweiten Jahrhundert, als die Situation sich verschlechterte, in die Wüste zum Toten Meer ging. Dort gründete er eine abgesonderte Gemeinschaft, die Qumran-Gemeinschaft.
Er sagte, es herrsche ein Chaos im Gottesdienst in Jerusalem, und sie könnten nicht mehr mitmachen. Deshalb gingen sie in die Wüste. Dort folgten ihnen weitere Menschen, und sie studierten die Heilige Schrift intensiv. Deshalb fand man auch so viele Schriftrollen in Qumran. Diese Rollen sind die Schriften, die sie in der Wüste studierten.
Sie warteten bewusst auf das Kommen des Messias, denn sie wussten, dass sie sich in der Endzeit befanden, die sich ihrem Abschluss näherte. Sie erwarteten den Messias, wie es in Jesaja 40 heißt: „Stimme eines Rufenden in der Wüste“. Dort wird auch gesagt, dass der Weg Gottes in der Steppe gebahnt werden soll. Das Wort „Steppe“ ist dort „Arawa“.
Die Arawa ist nicht irgendeine Steppe, sondern die Bezeichnung für das Tal in der Wüste Judäa beim Toten Meer. Deshalb warteten sie dort auf den Messias. Interessanterweise kam einige Zeit später Johannes der Täufer gerade dort in der Arawa, in Betabara, auf der anderen Seite des Jordans, wo der Jordan ins Tote Meer mündet.
Dort predigte er und taufte die Bußfertigen. Er verkündete: „Jetzt kommt der Messias!“ Das war also ganz in der Nähe der Gemeinschaft dieses Zadokiden.
Um das ein wenig auf den Punkt zu bringen: Es gab also nur noch den illegalen Hohenpriester, und es scheint, dass in dieser Zeit kein Zadokide mehr Hohenpriester wurde. Caiaphas war kein Zadokide. Er war also eigentlich kein rechtmäßiger Hohenpriester. Interessant ist jedoch, dass Jesus ihn trotzdem als legitime Regierung anerkannte.
Im Prozess gegen Jesus, der in der Säulenhalle Salomos im Tempel stattfand, hatte sich der Sanhedrin nach den nächtlichen, illegalen Zusammenkünften in Privathäusern versammelt. Das Sinedrium durfte sich erst ab Sonnenaufgang offiziell versammeln. Jesus sagte nichts mehr, weil er wusste, dass alles bereits entschieden war. Reden hätte nichts mehr genützt. Der Prozess war völlig illegal, denn ein Prozess um Leben und Tod musste offen sein.
Darum antwortete Jesus nicht mehr. Das machte den Hohenpriester sehr wütend. Er wandte einen Trick an, um Jesus zum Sprechen zu bringen. 3. Mose 5 lehrt nämlich: Wenn du die Stimme des Fluches hörst, das heißt, wenn die Obrigkeit dich unter Schwur stellt, musst du antworten. Wer dann schweigt, macht sich schuldig und muss ein Schuldopfer bringen.
Deshalb sagte der Hohepriester: „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Sohn Gottes, ob du der Christus bist.“ Daraufhin sprach Jesus ausnahmsweise, weil er unter Schwur gestellt wurde. Auf diese Weise erkannte er diese Obrigkeit an, obwohl sie biblisch gesehen nicht legal war.
Schließlich kam es so weit, dass Gott diesem Tempel im Jahr 70 ein Ende setzte. Die biblische Prophetie sagt jedoch, dass es in der Endzeit einen dritten Tempel geben wird. Dieser Endzeit-Tempel im tausendjährigen Reich wird ausführlich mit Bauplan in Hesekiel 40 bis 48 beschrieben.
In Hesekiel 40,46 sowie in den Kapiteln 43,19; 44,10 und den Versen 48,11-12 wird gesagt, dass im tausendjährigen Reich nur solche mit Zadok-Abstammung Priester sein werden. Der künftige Hesekiel-Tempel, von dem hier ein etwas vernebeltes Bild gezeigt wird, soll die Zukunft darstellen.
So sehen wir die geschichtliche Bedeutung von 1. Samuel 2 und dieser Prophetie.
Wir gehen weiter und schlagen Kapitel 3 auf.
Und der Knabe Samuel diente dem Herrn vor Eli. Das Wort des Herrn war selten in jenen Tagen. Gesichte waren nicht häufig.
Es geschah in jener Zeit, als Eli an seinem Ort lag, seine Augen aber begonnen hatten, schwach zu werden, sodass er nicht mehr sehen konnte. Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen. Samuel lag im Tempel des Herrn, bei der Lade, wo die Lade Gottes war. Da rief der Herr Samuel.
Zunächst einmal bis hierhin: In Vers 1 wird uns der Charakter dieser Zeit vorgestellt. Es wird gesagt, dass es damals fast keine Prophetie gab. Das bedeutet, auch dieser Mann Gottes, der erschien, war eine Ausnahmeerscheinung.
Was wir hier ebenfalls erkennen, ist, dass Gott nicht zu allen Zeiten gleich handelt. Es gibt das Argument, heute sollten Zeichen und Wunder geschehen wie zur Zeit der Apostel. Warum? Weil Jesus Christus derselbe ist gestern, heute und in Ewigkeit. Also ändert sich Gott nicht und handelt immer gleich. Aber gerade das lernen wir aus der Bibel: Gott ändert sich nie. Er ist derselbe und damit auch treu. Doch Gott handelt nicht immer gleich.
Darum finden wir Zeiten, in denen zum Beispiel Zeichen und Wunder in der Bibel ganz konzentriert sind. Das ist im Zusammenhang mit Israel und Ägypten und dem Auszug der Fall. Dort haben wir eine Konzentration von Zeichen und Wundern im Zusammenhang mit Mose. Auch in der Wüstenwanderung während vierzig Jahren war das eine Zeit voller Zeichen und Wunder.
Wenn wir jedoch die Heilsgeschichte davor lesen, zum Beispiel in 1. Mose 1, 2, 3, wo sehen wir dort Männer Gottes, die Zeichen und Wunder getan hätten? Die Patriarchen von Adam, Seth, Enoch, Kenan bis zu Noah haben keine Zeichen und Wunder getan. Das Wort sagt nichts davon.
Es geht weiter über Noah, Sem, wieder zehn Generationen wie vor der Flut, zehn Generationen bis zu Abraham. Auch hier gibt es keine Hinweise auf Zeichen und Wunder, weder bei Abraham, noch bei Isaak oder Jakob. Erst mit Mose in Ägypten gibt es plötzlich eine Konzentration von Zeichen und Wundern.
Diese waren dazu da, Mose als den Mann zu bestätigen, der die ersten inspirierten Bibelbücher in die Hand Israels legen sollte. Darum waren sie nötig. Aber man kann nicht sagen, Gott handelt immer gleich.
Wir sehen nicht jeden Tag Wunder oder Übernatürliches. Jeden Morgen, außer am Schabbat, lag das Manna auf dem Boden als Nahrung Israels. Doch wenn wir im Buch Josua lesen, wie Israel unter Josua ins Land zieht, hören diese Wunder auf. Auch andere Wunder hören dann im Land auf.
Bald kam die Richterzeit. Wenn wir kurz zurückblicken, sehen wir in der Richterzeit unter Gideon ein Beispiel: In Richter 6 erscheint Gott ihm, der Bote des Herrn oder der Engel des Herrn, der Gott ist. Er setzt sich unter die Therabinte bei Ophra. Gideon war beim Weizenausschlagen. Es kommt zu einem Gespräch, und Gott beruft Gideon, Israel zu befreien.
Die Reaktion von Gideon in Vers 17 ist bemerkenswert: Er spricht zu Gott: „Wenn ich nun Gnade gefunden habe in deinen Augen, gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet.“ Er wollte also eine übernatürliche Bestätigung.
Man muss das im Zusammenhang sehen. Schon in Vers 13 sagt Gideon: „Bitte, mein Herr, wenn der Herr mit uns ist, warum hat dann all dies uns betroffen? Wo sind alle seine Wunder, die unsere Väter uns erzählt haben? Sie sprachen: Hat der Herr uns nicht aus Ägypten heraufgeführt? Und nun hat der Herr uns verlassen und uns in die Hand der Midianiter gegeben.“
Gideon sagt also, unsere Vorfahren haben von Zeichen und Wundern erzählt, aber wir sehen nichts davon. Wenn ich jetzt wirklich gehen sollte, möchte ich eine übernatürliche Bestätigung haben.
Es ist unterschiedlich, wie Gott handelt. Jetzt sind wir am Ende der Richterzeit. Es wird allgemein gesagt: Das Wort des Herrn war selten in jenen Tagen, es war nicht häufig.
Übrigens kommt später wieder eine Konzentration von Zeichen und Wundern, nämlich bei Elija und Elisa, den Propheten. Diese Konzentration ist eindrücklich und sehr zahlreich. Danach geht es wieder anders weiter.
Erst als der Messias, Jesus, in den Evangelien kommt, haben wir wieder eine solche Konzentration von Zeichen und Wundern. Und das setzt sich fort bei den Aposteln in der Apostelgeschichte.
Das Alte Testament wird oft genannt oder wiederholt als „Das Gesetz und die Propheten“. Das Gesetz wurde mit Zeichen und Wundern bestätigt, ebenso die Prophetie durch die Repräsentanten Elija und Elisa.
Als der Herr Jesus kam, war das der Höhepunkt der biblischen Offenbarung, die Erfüllung von Gesetz und Propheten. Es gab eine Konzentration von Zeichen und Wundern, um zu bestätigen, dass Jesus von Nazareth der verheißene Erlöser des Alten Testaments ist.
Die Apostel mussten Dinge offenbaren, von denen der Herr Jesus in Johannes 16 in seinen Abschiedsreden sagt: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen sein wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten.“
So erhielten die Apostel Offenbarungen von Geheimnissen, Dinge, die im Alten Testament nicht gesagt wurden. Darum mussten sie ganz speziell bestätigt werden. Die Gemeinde war etwas, das im Alten Testament nicht prophezeit wurde. Es war Inhalt von Geheimnissen, wie Paulus in Epheser 3 sagt.
Deshalb mussten die Apostel mit Zeichen und Wundern bestätigt werden, damit niemand sagen konnte: „Die erzählen etwas ganz Neues. Davon lesen wir nichts im Gesetz und in den Propheten.“
Paulus sagt in 2. Korinther 12 zum Beispiel: „Habe ich nicht die Zeichen des Apostels vollbracht?“ Und er nennt Zeichen, Wunder und mächtige Taten.
Nach der Zeit der Apostel, nach dem Tod von Johannes um 100 nach Christus, hört diese Konzentration plötzlich auf.
Wir können daraus ableiten: Gott ist immer derselbe, aber er handelt nicht immer gleich. Hier haben wir eine Zeit, in der Gott nicht häufig sprach.
Eine solche Zeit ist bereits im Gesetz prophezeit, in 5. Mose 28, genauer in Vers 20. Mose sagt in seiner Abschiedsrede, im Lied Moses, das er Israel lehrte: Gott redet und spricht: „Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen. Ich will sehen, was ihr Ende sein wird. Deren Geschlecht ist voller Verkehrtheit, sie sind Kinder, in denen keine Treue ist.“
Gott sagt also, dass er vor Israel sein Angesicht verbirgt in Zeiten, in denen sie sich von ihm abwenden. Eine solche Zeit haben wir in den Tagen des kleinen Samuel.
Wir finden noch mehr solche Zeiten, in denen Gott sich zurückzieht. Zum Beispiel haben wir das schon bei Gideon gesehen. Das war auch eine Zeit, in der Gott sein Angesicht vor Israel verbarg.
Sehr ausgeprägt ist das auch in der Zeit des Buches Esther. In diesem Buch wird der Name Gottes nicht einmal erwähnt. Wir lesen dort nichts von Propheten. Aber wir sehen, wie Gott alles in der Hand hat und den Zeitplan vollkommen lenkt. Er wirkt im Verborgenen.
Wenn Gott sagt: „Ich will mein Angesicht verbergen“, heißt das nicht, dass Gott nicht da ist. Er ist da, aber nicht auf dieselbe Weise wahrnehmbar. Man könnte das als eine Zeit der Gottesfinsternis bezeichnen.
Dieses Wort ist eine Erfindung eines Juden der Neuzeit, und zwar Martin Buber. Er ist vor den Nazis nach Amerika geflohen. Dieser Mann hat zusammen mit Rosenzweig die Buber-Übersetzung angefertigt. Das war übrigens bewusst als ein Geschenk gedacht, das sie dem deutschen Volk geben wollten. Dafür, dass sie als Juden so lange Zeit Gastrecht in Deutschland hatten.
Diese Übersetzung sollte nicht unbedingt extrem wörtlich sein, sondern die Wortgewalt des Hebräischen vermitteln. Zum Beispiel, wenn es heißt: „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde, und die Erde war oder wurde wüst und leer“, dann wollte er nicht „wüst und leer“ übersetzen. Das wäre ganz wörtlich oder noch wörtlicher „Tohu Wawohu“ – eine Wortspielerei. Das wollte er rüberbringen und übersetzte dann mit „Irrsal und Wirrsal“, um das Tohu Wawohu durchzubringen.
Martin Buber ging nach Amerika, nach dieser schrecklichen Zeit der Judenvernichtung, und hielt dort Vorträge. Daraus entstand ein kleines Büchlein, in dem diese Vorträge zusammen veröffentlicht wurden: Gottesfinsternis. Er leitete den Begriff von der Sonnenfinsternis ab, eben weil er sehr wortschöpferisch war: Irrsal und Wirrsal, Sonnenfinsternis, Gottesfinsternis.
Bei der Sonnenfinsternis ist die Sonne genauso da wie vorher, nur steht gerade der Mond vor der sichtbaren Sonnenscheibe. Deshalb sagen wir Sonnenfinsternis. Er sagte, das zwanzigste Jahrhundert, das Jahrhundert der Judenvernichtung, sei ein Jahrhundert der Gottesfinsternis.
Darum sagen moderne Menschen: Wo ist Gott? Es gibt doch Gott gar nicht! Es gibt sogar Leute, die sich „brights“ nennen, also „helle“. Das sind die neuen Atheisten. Wenn sie sich „helle“ nennen, sagen sie, alle anderen, die an Gott glauben, seien ein bisschen minderbemittelt. Aber sie, die „brights“, wissen, es gibt keinen Gott. Das ist der Ausdruck der Gottesfinsternis.
Moderne Menschen fragen: Wo spüre ich Gott? Wie kann ich Gott erleben? Das ist eben diese Zeit der Gottesfinsternis. In einer solchen Zeit lebte Samuel, dieser kleine Junge. Wir sehen, wie er in einer solchen Zeit eine tiefe Beziehung zum Herrn haben konnte.
Das ist nicht einfach Schicksal, wenn man in einer Zeit der Gottesfinsternis lebt, in der die große Gesellschaft sagt: Wo ist Gott? Wir spüren nichts davon, wir sehen nichts, und er greift ja auch nicht ein. Aber die, die wollen, erleben ihn ganz wunderbar, auch in einer Zeit der Gottesfinsternis. So wie eine Frau das erlebt hat, so wie Gideon das wunderbar erlebt hatte und wie Gott Sieg und Befreiung gegeben hat, so erlebte auch Samuel die Wirklichkeit der Gegenwart Gottes.
In 1. Samuel 3, Vers 2 wird beschrieben, dass Eli körperlich durch Blindheit gekennzeichnet war. Wir haben bereits gesehen, dass dies auch ein Ausdruck seiner geistlichen Erblindung war.
Es wird eine Nacht in Shiloh geschildert. Eli hatte seinen Schlafplatz, ebenso der kleine Junge Samuel. Die Bibel sagt, Samuel lag im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes war. Viele Bibelleser sind über diese Aussage überrascht. Es scheint unmöglich, im Allerheiligsten bei der Bundeslade zu schlafen. Denn nur der Hohepriester durfte am Jom Kippur mit dem Blut des Opfers ins Allerheiligste eintreten, wie uns in Hebräer 9 erklärt wird.
Wie ist es also zu verstehen, dass Samuel im Tempel des Herrn lag, wo die Lade Gottes war? Schauen wir uns die Stiftshütte an. Sie bestand aus Brettern aus Akazienholz, die mit Gold überzogen waren. Diese Bretter standen auf Silberfüßen und waren durch goldene Riegel verbunden. So war die Stiftshütte als Elementbau konstruiert.
Darüber lagen vier Decken. Zuerst eine wunderbare Kerubindecke mit den Farben Purpur, roter und blauer Purpur, Karmesin und Weiß. Darüber gab es eine rot gefärbte Wedderdecke, dann eine Ziegenhaardecke und ganz oben eine Seekuhfelldecke. Diese war ein guter Schutz. Die Seekuh ist eine Art Seehund, aber größer und lebt im Roten Meer. Für die Israeliten, die auf der Sinaihalbinsel wanderten, war das ideal, denn dort gab es Seekühe.
Die Decken waren ausgespannt, sodass zwischen dem eigentlichen Heiligtum der Stiftshütte und den Decken ein Freiraum entstand. Dort konnten die Priester schlafen. Samuel hatte seine Matte genau auf der Höhe der Bundeslade, des Allerheiligsten, ausgebreitet. Er war aber nicht im Allerheiligsten, sondern bei der Bundeslade. So erklärt sich diese Aussage.
Das erklärt auch die Situation im Tempel zur Zeit Jesu, wie sie in den Evangelien beschrieben wird. Eine Übersicht zeigt die Vorhöfe. Der innerste Vorhof ist mit dem goldenen Haus zu sehen, das hundert Ellen hoch ist – das entspricht 52,5 Metern und ist somit höher als ein zwanzigstöckiges Hochhaus.
An der Nordseite dieses Gebäudes befindet sich das Bet Hamoket, das Haus der Feuerstelle. Dort gab es eine Feuerstelle, an der sich die Priester im Untergeschoss wärmen konnten. Dort konnten sie auch Rituale vollziehen, wenn nötig. In diesem Haus schliefen sie nachts, wenn sie Dienst hatten.
Zum Beispiel Zacharias, der im Lukas-Evangelium Kapitel 1 erwähnt wird. Er hatte Dienst von Sabbat bis Sabbat und schlief in diesem Haus. Dieses Haus liegt genau gegenüber dem Allerheiligsten. Das entspricht dem Bereich unter den Decken in der Stiftshütte, wo Samuel schlief – gegenüber dem Allerheiligsten.
Im künftigen Tempel nach dem Plan Hesekiels (Kapitel 40 bis 48) gibt es nördlich und südlich vom Heiligtum beziehungsweise dem Allerheiligsten einen Terrassenbau. Dieser ist ein moderner, dreistöckiger, versetzter Bau mit Zellen. Diese dienen als Unterkunft für die zaddukinischen Priester. Im Tausendjährigen Reich werden die Priester rechts und links vom Heiligtum schlafen.
Alles geht auf das Vorbild des kleinen Samuel zurück. Er war übrigens kein Priester, also kein Nachkomme Aarons. Aus seinem Geschlechtsregister ist ersichtlich, dass er aus dem Stamm Levi stammte. Er war berufen als Tempeldiener, nicht als Priester, und hat so seinen Levitendienst erfüllt, wie beschrieben.
An dieser Stelle wollen wir heute Abend mit der Berufung Samuels weitermachen.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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