
Wir schauen der Wahrheit ins Auge – so haben wir gerade gesungen. Wenn wir ehrlich sind, ist das nicht immer einfach. Besonders schwer fällt es uns, der Wahrheit ins Auge zu sehen, wenn sie negativ ist. Vor allem dann, wenn wir diese Wahrheit im ersten Moment nicht wahrhaben wollen.
Ich denke dabei an verschiedene Bereiche des menschlichen Lebens. Zum Beispiel den gesundheitlichen Bereich: Wir spüren, dass etwas nicht stimmt, vielleicht einen Knoten im Körper. Doch wir wollen nicht zum Arzt gehen, weil wir der Wahrheit nicht ins Auge sehen wollen – der Angst vor einer negativen Diagnose.
Auch im Sport, etwa im Boxen, gibt es solche Momente. Wenn der Ringrichter sich für ein technisches K.o. entscheidet, tut er das, weil er sicher ist, dass der Boxer nur noch mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen weitermachen könnte. Das wäre nicht gut. Trotzdem fällt es manchen Boxern schwer, dies anzuerkennen, und sie meinen, sie könnten noch durchhalten.
Ich denke aber auch an Politiker, denen es schwerfällt, eine Wahlniederlage einzugestehen. Nach einer Wahl jubeln oft beide Parteien. Mindestens eine davon will der Wahrheit nicht ins Auge sehen.
Heute sprechen wir über einen Politiker, Pontius Pilatus. Mein Predigtthema lautet: Der Wahrheit ins Auge schauen. Pontius Pilatus schaut der Wahrheit im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge. Doch es fällt ihm sehr schwer, eine Entscheidung für die Wahrheit zu treffen.
Ich setze meine Predigtreihe „Menschen begegnen Jesus“ aus dem Johannisevangelium fort. Wir haben uns bereits einige Personen angesehen, heute geht es um Pilatus. Pilatus begegnet Jesus in einem Prozess. Und es fällt ihm schwer, sich für Jesus zu entscheiden.
Ich möchte uns heute Morgen nicht nur in diesen Prozess hineinnehmen, sondern auch in die Entscheidung. Die Entscheidung für Pilatus lautet: Für oder gegen Jesus. Dazwischen gibt es nichts. Genau vor dieser Entscheidung möchte ich dich heute Morgen stellen: Für oder gegen Jesus – dazwischen gibt es nichts.
Am Anfang des Prozesses stellt Pilatus viele Fragen. Das führt uns zu meinem ersten Punkt: Die Wahrheit erfordert eine Suche.
Die erste Frage, die Pilatus hier stellt, betrifft die Anklage. Ich lese ab Vers 28: „Sie führen nun Jesus von Kaiphas in das Prätorium. Es war aber früh morgens, und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, damit sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passamal essen konnten. Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: ‚Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen hervor?‘“
Jesus ist hier bereits im Garten Gethsemane gefangen genommen worden. Die nächste Station war der Hohepriester, das Verhör vor Kaiphas, und jetzt geht es zur nächsten Instanz: zu Pilatus. Das Ganze, sagt uns der Text, spielt sich früh morgens ab, wahrscheinlich so um sechs Uhr. Die römischen Beamten waren dafür bekannt, den Arbeitstag früh zu beginnen.
Jerusalem ist der Amtssitz von Pilatus. Dort befindet sich das Prätorium, und Pilatus ist als Statthalter zuständig für die Provinzregierung. Wir müssen wissen, dass Israel zur Zeit des Neuen Testaments vom Römischen Reich besetzt war. Das Römische Reich war so organisiert, dass es in einzelne Provinzen eingeteilt wurde. In jeder Provinz gab es eine lokale Provinzregierung.
Aufständische Provinzen wurden von einem Statthalter regiert, friedliche Provinzen von einem Prokonsul. Judäa ist eine aufständische Provinz, das heißt, Judäa wird von Pilatus regiert. Pilatus ist zu diesem Prozess schon einige Jahre im Amt. Für ihn ist das eigentlich ein alltäglicher Prozess – zunächst einmal.
Mit der Frage „Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?“ eröffnet Pilatus den Prozess ganz offiziell. Für Pilatus ist es Routine, es scheint erst einmal so zu beginnen wie jeder andere Prozess. Aber wie wir aus dem weiteren Textverlauf wissen, ist das für Pilatus alles andere als ein gewöhnlicher Prozess.
„Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor? Was hat dieser Jesus von Nazaret getan? Was ist seine Schuld?“ Pilatus will die Wahrheit wissen, und er fragt danach. Wer die Wahrheit finden will, muss sie suchen. Deshalb stellt Pilatus Fragen.
In Vers 30 antworteten sie ihm: „Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir nicht überliefert haben.“ Das ist ehrlich gesagt keine wirkliche Antwort, oder? Wenn Pilatus nach der Anklage fragt, geht es um einen spezifischen Tatbestand. Aber sie antworten mit einem Charakteristikum. Indem sie sagen, Jesus sei ein Übeltäter, behaupten sie, er sei jemand, der gewohnheitsmäßig böse Dinge tut.
Was hier mitschwingt, ist der Gedanke: „Pilatus, vertrau uns einfach, wir haben schon unsere Gründe, warum er bei dir ist.“ Aber es ist keine wirkliche Antwort.
Da sprach Pilatus zu ihnen: „Nehmt ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz.“ Da antworteten die Juden ihm: „Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten.“ Damit sollte das Wort erfüllt werden, das Jesus sprach, um anzudeuten, welchen Tod er sterben würde.
Pilatus ist von der Antwort der jüdischen Ankläger nicht überzeugt. Deshalb sagt er: „Also ich sehe hier nichts, was gegen römisches Recht verstößt. Nehmt ihr ihn hin.“ Genau das bringt die jüdischen Ankläger in ein großes Dilemma, denn sie wollen die Todesstrafe.
Die Todesstrafe zu verhängen oder auszuführen, steht jedoch nicht in ihrer Macht. Nur wenn Pilatus Jesus verurteilt, kann es zu einer Todesstrafe kommen. Das würde bei den Römern Kreuzigung bedeuten, und genau das hat Jesus auch bereits in Johannes 12 vorhergesagt: „Ich werde gekreuzigt werden.“
Nachdem Pilatus die Frage nach der Anklage gestellt hat, folgt als Nächstes die Frage nach der Identität Jesu (Vers 33). Pilatus ging nun wieder in das Prätorium, rief Jesus und sprach zu ihm: „Bist du der König der Juden?“
Jesus antwortete: „Sagst du das von dir selbst aus, oder haben es dir andere von mir gesagt?“
Hier stellt sich die Frage: Wie kommt Pilatus plötzlich auf den Gedanken, diese Frage zu stellen? Warum fragt er: „Bist du der König der Juden?“ Genau das ist es, was Jesus ihn dann fragt. Er will wissen, ob Pilatus diese Frage aus eigener Überzeugung stellt oder nur, weil andere es ihm gesagt haben. Jesus sagt: „Pilatus, ist das deine persönliche Überzeugung? Fragst du aus echtem Interesse? Willst du wissen, ob ich der König bin, oder sagst du es nur, weil andere das von mir behaupten?“
Die Antwort von Pilatus lässt auf Letzteres schließen. Pilatus sagt in Vers 35: „Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert. Was hast du getan?“ Hier geht es um die Anklage, die Pilatus eigentlich zitiert. Das war die Anklage gegen Jesus. Die jüdischen Ankläger behaupteten, er solle verurteilt werden, weil er von sich behauptet, König der Juden zu sein. Pilatus will also wissen: „Bist du es, bist du der König?“
Jesus antwortete: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde. Jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.“
Da sprach Pilatus zu ihm: „Also bist du doch ein König?“
Jesus antwortete: „Du sagst es, dass ich ein König bin.“
Es ist interessant, wie Jesus hier auf die erste Frage von Pilatus antwortet. Hätte Jesus einfach nur gesagt: „Ja, ich bin ein König“, hätte Pilatus das falsch verstehen können. Wir müssen wissen: Pilatus ist ein machtbesessener Politiker, der nur in den Kategorien von Macht und Politik denkt. Wenn Jesus einfach gesagt hätte: „Ja, ich bin ein König“, hätte Pilatus ihn als Konkurrenten auf politischer Ebene verstanden.
Jesus möchte diesen Politiker gewinnen und stellt von vornherein klar: Hier geht es nicht um Politik. „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Es ist kein rein politisches Reich. Mit anderen Worten: „Ich bin politisch keine Konkurrenz für dich.“
Es ist zwar so, dass Jesu Reich Auswirkungen auf diese Welt hat, aber es hat seinen Ursprung nicht in dieser Welt. Jesus sagt, sein Reich wird nicht mit militärischen Mitteln durchgesetzt, sondern hat einen ganz anderen Ursprung.
Daraufhin will Pilatus noch einmal wissen: „Also bist du jetzt ein König?“
Und Jesus sagt: „Du sagst es, ich bin es.“
Wisst ihr, was wir daraus lernen? Wer Jesus fragt, wer er ist, bekommt von Jesus eine Antwort, wer er ist. Wenn du heute hier sitzt und einige Fragen über Jesus hast, vielleicht bist du dir noch nicht ganz sicher, wer Jesus ist, möchte ich dich ermutigen: Stell Fragen! Wer die Wahrheit finden will, muss sie suchen.
Pilatus stellt die richtigen Fragen: „Was hast du getan?“ und „Wer bist du?“ Die Frage nach der Identität: Wer ist dieser Jesus? Wer ernsthaft nach Jesus fragt, bekommt von ihm eine Antwort.
Die letzte Frage, die Pilatus zunächst stellt, ist die Frage nach der Wahrheit. Nachdem Jesus gesagt hat, dass er ein König ist, erklärt er nun, worin seine Agenda als König besteht. In Johannes 18,37 sagt Jesus: „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe.“
Jesus beansprucht hier, präexistent zu sein – der ewige Sohn Gottes. Er hat nicht irgendwann angefangen zu existieren, sondern war schon immer da. „Bevor Abraham war, bin ich“, sagt Jesus. Irgendwann ist er in diese Welt gekommen, um den Menschen die Wahrheit zu bezeugen. Das ist seine Mission: die Wahrheit über Gott zu bezeugen.
Jesus sagt: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Er will den Menschen auch sagen, wer sie sind, und vor allem, wie sie wieder in eine Beziehung zu Gott treten können. In Johannes 1,14 heißt es: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Die Wahrheit über Gott ist Jesu Mission. Deshalb ist er gekommen, damit Menschen an ihm sehen können, wie Gott ist.
Gleichzeitig will er den Menschen zeigen, wie sie von der Sünde befreit werden können. In Johannes 8,32 sagt Jesus: „Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“ Das war Jesu Mission hier auf der Erde: Er hat die Wahrheit verkündet – die Wahrheit darüber, wie Gott ist, die Wahrheit darüber, wie der Mensch ist, und wie der Mensch mit Gott wieder in Beziehung treten kann, um Befreiung zu erleben.
Schaut mal, was Jesus jetzt sagt: Es ist eine Einladung an Pilatus. Er sagt: „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.“ Mitten in diesem Prozess will Jesus Pilatus für die Wahrheit gewinnen und sagt ihm, dass auch er aus der Wahrheit sein kann, wenn er ihm glaubt.
Daraufhin stellt Pilatus die berühmte Frage: „Was ist Wahrheit?“ Das klingt ziemlich philosophisch, oder? Das liegt daran, dass wir den Text mit einer postmodernen Brille lesen. Ich bin mir sicher, Pilatus hat es nicht philosophisch gemeint. Pilatus ist kein Philosoph, sondern ein Realpolitiker. Mitten im Prozess hat man keine Zeit zum Philosophieren am grünen Tisch.
Pilatus stellt die Frage „Was ist Wahrheit?“ also nicht philosophisch. Leider stellt er die Frage auch nicht aus aufrichtigem Interesse. Denn danach dreht er Jesus den Rücken zu und geht wieder ins Verhör. Das heißt, es ist nicht philosophisch gemeint, aber auch kein echtes Anliegen. Wahrscheinlich ist es eine Art Ausrede, und Pilatus zieht weiter.
Eigentlich stellt Pilatus die richtige Frage, oder? „Was ist Wahrheit?“ Das ist eine Frage, die vielleicht auch du seit Wochen oder Monaten mit dir herumträgst. Es ist entscheidend, was Wahrheit ist. Diese Frage muss sich jeder Mensch im Laufe seines Lebens stellen: Was ist Wahrheit? Worauf kann ich mein Leben bauen?
Pilatus stellt die richtige Frage, und er stellt sie sogar der richtigen Person. Jesus sagt: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, ich bin das Leben.“ Pilatus schaut der Wahrheit ins Auge und stellt der Wahrheit die Frage: „Was ist Wahrheit?“ Die richtige Frage, die richtige Person – aber wahrscheinlich nicht die richtige Herzenshaltung.
Wer die Wahrheit finden will, muss bereit sein, die Wahrheit auch wahrhaben zu wollen.
Ich muss an Lee Strobel denken. Lee Strobel war lange Zeit Atheist und ein erfolgreicher Journalist in Amerika. 1980 passiert in Chicago, wo er mit seiner Frau wohnt, etwas, das sein Leben auf den Kopf stellt. Seine Frau bekehrt sich und schließt sich einer freikirchlichen Gemeinde an. Er ist darüber so ärgerlich, dass er das auf ihre Schwangerschaftshormone zurückführt, denn sie ist gerade schwanger.
Er will mit dem Glauben eigentlich nichts zu tun haben, aber als Journalist ist er darauf aus, Fakten zu sammeln. Lee Strobel sagt: „Ich gebe der Wahrheit eine Chance“ und macht sich auf die Suche. Diese Suche ist in seinem Buch „Der Fall Jesus – Ein Journalist auf der Suche nach Wahrheit“ niedergeschrieben. Ich kann dieses Buch übrigens wärmstens empfehlen.
Lee Strobel stürzt sich wie besessen in die Recherchen. Er fragt Historiker, Archäologen und Ärzte nach der Zuverlässigkeit der Bibel. Je weiter er in seinem aufrichtigen Suchen nach Wahrheit vordringt, desto mehr muss er verdutzt feststellen, dass die Auferstehung Jesu historisch erstaunlich gut belegt ist.
Nach 600 Tagen Suche – so lange hat es gedauert – kommt er zu dem Ergebnis, dass Jesu Anspruch gerechtfertigt ist. Jesus hat mit der Auferstehung den Wahrheitsanspruch ein für alle Mal unterstrichen. Wenn es wahr ist, dass er auferstanden ist, dann ist auch alles wahr, was er vorher gesagt hat. Schließlich trifft Strobel eine Entscheidung für Jesus – nicht nur eine rein intellektuelle Entscheidung. Er entscheidet sich, persönlich sein Leben Jesus anzuvertrauen.
Ich muss an einen Studenten denken, der mich vor einigen Jahren angerufen hat. „André, können wir telefonieren?“ Ich kannte ihn nicht. Wir telefonieren, und ich stelle fest, er ist Soziologiestudent, ziemlich links unterwegs. Er kommt direkt mit der richtigen Frage ins Telefonat: „André, ist das mit Jesus wahr? Ich muss das wirklich wissen. Ist das die Wahrheit? Denn wenn das die Wahrheit ist, entscheidet sich vieles in meinem Leben anders. Dann werde ich mein Studium aufgeben, ich werde abbrechen und einen anderen Weg einschlagen. Ist es Wahrheit?“
Es war ein hartes Telefonat, ein harter Brocken. Ich wünschte, ich könnte euch jetzt sagen: Ja, ich habe ihn überzeugt. Habe ich aber nicht. Aber ich weiß, ich habe ihm einen Vers mitgegeben aus Jeremia 29,13-14. Das ist eine Verheißung Gottes für diejenigen, die nach der Wahrheit suchen: „Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr.“ Das habe ich ihm mitgegeben, und danach ist der Kontakt erst einmal verlaufen – über Jahre.
Irgendwann fängt er an, in unsere Gottesdienste zu gehen. Ich glaube, es war der 23. November 2020, als er mich plötzlich abends wieder anruft: „André, ich will mich bekehren. Kannst du kommen?“ Ich habe alles stehen und liegen lassen. Ich war gerade in einer Sitzung und bin abends spät zu ihm gefahren. Es war eine schwere Geburt. Wir sind Bibelstellen durchgegangen, und dann hat sich Fabian Krause gebeugt und Jesus angenommen.
Weißt du, wenn du die Wahrheit wirklich suchst, wirst du sie finden. Ich lade dich ein, dich heute auf die Suche zu machen. Wenn du dich bisher eher als Skeptiker siehst, dann mach dich auf die Suche nach Wahrheit. Wenn das wahr ist, was Jesus gesagt hat, dann solltest du dich damit beschäftigen.
Vielleicht bist du im Livestream vor dem Bildschirm dabei und bist heute mal ausnahmsweise an Karfreitag in einem freikirchlichen Gottesdienst gelandet. Vielleicht hast du dich bisher noch gar nicht so viel mit dem Glauben auseinandergesetzt. Ich möchte dich einladen, heute eine Entscheidung zu treffen und dich auf die Suche zu machen.
Suchen ist immer etwas Aktives, suchen ist nichts Passives. Ich lade dich ein, mal zum Glaubensgrundkurs zu kommen. Dort kann deine Suche beginnen. Am 22. April starten wir um 20:00 Uhr. Oder fang einfach mal damit an, die Bibel zu lesen. Ich empfehle besonders das Johannesevangelium, denn es ist dafür geschrieben worden, um Menschen von der Wahrheit zu überzeugen, dass Jesus der Sohn Gottes ist.
Ich lade dich ein, einfach mal dieses Gebet zu sprechen: „Jesus, wenn das wahr ist, wenn du die Wahrheit bist, dann zeig dich mir.“ Wenn du die Wahrheit wirklich wahrhaben willst, wird sich Gott dir offenbaren. Wer die Wahrheit finden will, muss sie suchen. Aber Jesus sagt auch: „Wer suchet, der findet.“
Pilatus ist mit der Wahrheit konfrontiert. Er muss eine Entscheidung treffen – für oder gegen Jesus. Diese Entscheidung liegt vor ihm, und er tut sich sehr schwer damit. Das führt uns zum nächsten Punkt: viele Ausflüchte. Die Wahrheit erfordert eine Entscheidung.
Zunächst will sich Pilatus hinter einem Brauch verstecken, dem Passerbrauch. In Vers 38 heißt es: „Als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sprach zu ihnen: ‚Ich finde keinerlei Schuld an ihm. Es ist aber Brauch bei euch, dass ich euch an den Passer einen losgebe. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden losgebe?‘ Da schrien wieder alle und sagten: ‚Nicht diesen, sondern den Barabbas!‘ Barabbas war aber ein Räuber.“
Nachdem Pilatus seine Fragen gestellt hat, kommt er zu dem Urteil: „Ich finde keinerlei Schuld an ihm.“ Liebe Zuhörer, hier hätte der Prozess zu Ende sein müssen. Konsequent wäre jetzt die Entscheidung für Jesus zu treffen. Doch dann kommt Pilatus ein Joker in den Sinn: der Passerbrauch. Auf diese Weise hat Pilatus die Möglichkeit, Jesus freizulassen, ohne sich für ihn entscheiden zu müssen. Er stellt das Volk vor die Wahl, obwohl er eigentlich die Entscheidung treffen muss. Er schiebt die Entscheidung ab – eine Ausflucht.
„Welchen wollt ihr, welchen soll ich euch losgeben?“ Pilatus setzt darauf, dass sie sich für Jesus entscheiden, dass Jesus losgelassen wird. Aber er hat sich verzockt. Die Menge entscheidet sich für Barabbas und gegen Jesus.
Dann kommt Pilatus auf eine andere Idee. Übrigens: Wenn es darum geht, Ausflüchte zu suchen, um sich nicht für Jesus entscheiden zu müssen, werden Menschen kreativ. Pilatus wird kreativ und findet eine andere Möglichkeit, sich nicht für Jesus entscheiden zu müssen: die Geißelung.
Lest die Verse 1 bis 5 aus Kapitel 19: „Dann nahm nun Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt. Sie warfen ihm ein Purpurgewand um, kamen zu ihm und sagten: ‚Sei gegrüßt, König der Juden!‘ und gaben ihm Schläge ins Gesicht. Pilatus ging wieder hinaus und sprach zu ihnen: ‚Siehe, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr wisst, dass ich keinerlei Schuld an ihm finde.‘ Jesus nun ging hinaus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Er sprach zu ihnen: ‚Siehe, der Mensch!‘“
Was fällt uns hier beim Lesen auf? Die Handlung in Vers 1 und die Aussage in Vers 4 passen nicht zusammen. Wenn Pilatus in Vers 4 sagt, „Ich finde keine Schuld an ihm“, warum lässt er ihn dann in Vers 1 geißeln?
Gerade habe ich festgehalten: Wenn es darum geht, Ausflüchte zu suchen, um sich nicht für Jesus entscheiden zu müssen, wird der Mensch kreativ. Aber der Mensch wird auch unlogisch. Pilatus handelt hier völlig unlogisch: Er sagt, Jesus sei unschuldig, aber lässt ihn geißeln. Warum?
Gerade hat Pilatus an einen Passerbrauch appelliert, an Tradition. Jetzt appelliert er an Mitleid. Er sieht in der Geißelung einen Weg, Jesus loszulassen. Wenn die Menschen sehen, wie sehr dieser Mann schon gelitten hat – inklusive Dornenkrone –, dann werden die Juden vielleicht Mitleid haben und sagen: „Komm, passt, er hat seine Strafe bekommen.“
Pilatus unterschätzt die Hartnäckigkeit der jüdischen Ankläger. Auch dieser Versuch scheitert.
Pilatus’ letzter Versuch, eine Entscheidung für Jesus zu umgehen, ist der primitivste: die Delegation der Kreuzigung. Vers 6: „Als sie nun die Hohepriester und Diener sahen, schrien sie und sagten: ‚Kreuzige ihn, kreuzige ihn!‘ Pilatus sprach zu ihnen: ‚Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm.‘“
Pilatus hat keine Joker mehr in der Tasche. Jetzt probiert er etwas völlig Hilfloses, was er eigentlich gar nicht kann: die Kreuzigung zu delegieren. Im Griechischen ist sogar das Personalpronomen hier betont: „Ihr, nehmt ihr ihn hin, denn ich, ich finde keine Schuld an ihm.“ Macht, was ihr wollt, ich will damit nichts zu tun haben.
Er will am liebsten aus dem Prozess einfach aussteigen. Doch das kann Pilatus nicht.
Später, in Vers 10, als er sich seiner Macht bewusst ist, sagt er zu Jesus: „Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?“ Die Entscheidungskompetenz liegt bei Pilatus und nur bei Pilatus. Er ist derjenige, der entscheiden muss.
Aber wir sehen hier einen innerlich zerrissenen Prokurator. Er weiß eigentlich, was wahr ist, aber er will die Entscheidung nicht treffen. Das führt zu einer inneren Zerrissenheit.
Vielleicht kennst du das auch in deinem Leben. Eigentlich weißt du, dass du dich für Jesus entscheiden müsstest. Doch du fährst ständig Ausweichmanöver.
Ich habe euch mal ein Bild mitgebracht – ein misslungenes Ausweichmanöver. Ausweichmanöver im Straßenverkehr können manchmal die richtige Entscheidung sein, aber oft sind sie sehr gefährlich. Gerade bei hoher Geschwindigkeit sind sie oft die falsche Wahl.
Bei diesem Ausweichmanöver wollte jemand bei hoher Geschwindigkeit für einen kleinen Hasen ausweichen. Die bessere Möglichkeit wäre die Vollbremsung gewesen. Ausweichmanöver können sehr, sehr gefährlich enden.
Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen, wenn es um den Glauben geht, Ausweichmanöver fahren. Du sprichst sie auf Jesus an, stellst sie vor die Wahrheit – und in dem Moment weichen sie aus, genau wie Pilatus. Sie wollen keine Entscheidung treffen.
Vielleicht sind es die Skandale in der Kirche. Eigentlich wissen die Menschen, wer Jesus ist und dass sie sich für ihn entscheiden müssen, aber sie wollen es nicht. Die Skandale in der Kirche müssen dann herhalten: „Wenn das in der Kirche passiert, will ich mit Glauben nichts zu tun haben.“
Was sind deine Ausflüchte? Was sind deine Ausweichmanöver, die du bisher gefahren bist? Vielleicht negative Beispiele von Christen, vielleicht Heuchelei, vielleicht ein frommes Elternhaus, in dem du im Glauben aber überstreng erzogen wurdest. Du verweist immer darauf und sagst: „Mit so einem Gott will ich nichts zu tun haben.“
Aber weißt du was? Irgendwann musst du vor diesem Gott stehen. Du musst dich jemandem vor diesem Gott verantworten. Dann spielt keine Rolle, was deine Eltern getan haben. Dann spielt nur eine Rolle, wofür du dich entschieden hast.
Aber so viele Menschen fahren Ausweichmanöver, immer wenn es um die Entscheidung geht.
Vielleicht ist es das Leid in der Welt. Das erlebt man immer wieder auf der Straße, wenn man mit Ungläubigen über Jesus redet. Wenn es persönlicher wird, kommt plötzlich das Leid in der Welt zur Sprache. „Wenn es einen Gott gibt, wie kann er das alles zulassen?“ Ein Ausweichmanöver, um der Wahrheit zu entgehen.
Pastor Daniel Siemens hat am letzten Sonntag eine sehr gute Predigt darüber gehalten. Wenn das die Frage ist, die dich beschäftigt, empfehle ich dir, diese Predigt einmal anzuhören.
Vielleicht besteht deine Ausflucht aber auch in der Zeit. Du sagst immer wieder: „Heute musst du dich entscheiden, aber ich habe doch noch Zeit.“ Ich habe von einem jungen Mann gehört, der sagte: „Ich bekehre mich irgendwann später, jetzt will ich das Leben noch genießen.“ Das ist eine gefährliche Entscheidung. Zeit als Ausflucht zu nehmen, ist riskant.
In einer Zeit wie heute ist es extrem gefährlich, auf Zeit zu setzen. Jetzt ist die Zeit. Die Bibel spricht immer von einem Heute, und ich möchte dich einladen, dass du dich heute der Wahrheit stellst, dass du dich heute für Jesus Christus entscheidest.
Er ist in die Welt gekommen, um für deine Sünden zu sterben. Du musst zwei Wahrheiten anerkennen: einmal die Wahrheit darüber, wer du bist – dass du ein Sünder bist, dass du nichts tun kannst, um vor Gott gerecht dazustehen. Zum anderen die Wahrheit, dass Jesus für dich am Kreuz gestorben ist, dass er für dich bezahlt hat, dass er für dich gelitten hat und dass Vergebung möglich ist.
Ich lade dich ein, diese Entscheidung nicht zu umgehen. Denn das bringt dich in eine innere Zerrissenheit. Vielleicht spürst du diese innere Zerrissenheit auch jetzt während der Predigt.
Immer dort, wo man mit einer Entscheidung konfrontiert wird, will man nicht. Man fühlt sich unwohl, aber man weiß, es ist eigentlich dran in meinem Leben, dass ich mich für Jesus entscheide. Und ich muss diese Entscheidung irgendwann treffen – aber du willst es nicht.
Ich möchte dich einladen, heute nicht mit dieser inneren Zerrissenheit, die wir bei Pilatus sehen, hier aus dem Saal zu gehen, sondern dass du dich heute entscheidest.
Pilatus wollte diese Entscheidung irgendwie umgehen und hat am Ende die falsche Entscheidung getroffen.
Damit kommen wir zum dritten und letzten Punkt meiner Predigt: Viel Furcht – die Wahrheit erfordert Mut.
Ab Vers 7 lesen wir: Die Juden antworteten ihm: „Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat.“ Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr. Er ging wieder hinein in das Prätorium und sprach zu Jesus: „Woher bist du?“ Jesus aber gab ihm keine Antwort.
Pilatus fürchtet sich. Er hat gerade mitbekommen, dass dieser Gefangene den Anspruch erhebt, göttlichen Ursprungs zu sein. Das lässt Pilatus, wie einen Schauer, über den Rücken laufen. Wer ist dieser Gefangene? Pilatus, ein abgebrühter Römer – wir sehen es auch in Lukas 13 – scheut sich nicht davor, Aufstände niederzuschlagen. Aber jetzt steht Pilatus nicht über diesen Dingen, er steht nicht über Jesus.
Dieser Gefangene ist ein anderer Gefangener. Er erhebt den Anspruch, göttlichen Ursprungs zu sein. Und wenn es hier im Text heißt, Pilatus fürchtete sich noch mehr, dann heißt das, er hatte auch schon vorher Angst. Vielleicht schwingt auch der Traum seiner Frau, der in den anderen Evangelien berichtet wird, hier noch mit hinein.
Pilatus weiß nicht, wie er sich entscheiden soll. Er geht zu Jesus und fragt regelrecht ehrfürchtig: „Woher bist du?“ Und gerade jetzt antwortet Jesus nicht. Warum macht Jesus das? Bisher hat er immer geantwortet, doch jetzt sagt er nichts. Vielleicht will Jesus Pilatus deutlich machen: „Du hast mich nicht in der Hand.“ Vielleicht aber auch, weil Jesus ihm die Antwort schon gegeben hat, woher er ist.
Jedenfalls bringt das Pilatus auf die Palme. In Vers 10 spricht Pilatus zu ihm: „Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?“ Jesus antwortete: „Du hättest keinerlei Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre. Darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde.“
Daraufhin suchte Pilatus, ihn loszugeben. Pilatus, der sich seiner eigenen Macht sehr bewusst ist, ist es nicht gewohnt, dass Menschen ihm nicht antworten, wenn er Fragen stellt. Das bringt ihn, wie gesagt, auf die Palme. Er pocht auf seine Macht. Jesus rückt das Machtverhältnis wieder zurecht und sagt: „Weißt du was, Pilatus? Du hättest überhaupt keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von Gott verliehen worden wäre. Gott setzt Regierungen ein, aber an sich hast du keine Macht über mich.“
Dann fügt Jesus noch hinzu, dass Pilatus aber nicht die größte Schuld trifft in diesem Prozess. Gemeint sind hier die jüdischen Ankläger, die gegen besseres Wissen ihren Messias ans Kreuz schlagen. Dennoch sagt Jesus hier auch, dass Pilatus eine Schuld trifft. Pilatus trifft eine Schuld, auch wenn das Ganze in Gottes Plan einkalkuliert war. Dennoch entscheidet Pilatus sich hier falsch, indem er sich gegen Jesus entscheidet.
Eigentlich will er ihn ja zunächst freisprechen. Wir lesen in den Versen 12 bis 16: „Daraufhin suchte Pilatus, ihn loszugeben. Die Juden aber schrien und sagten: ‚Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht. Jeder, der sich selbst zum König macht, widersetzt sich dem Kaiser.‘ Als nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einem Ort, genannt Steinpflaster, auf Hebräisch Gabbata. Es war aber Rüsttag des Passa, es war um die sechste Stunde, und er spricht zu den Juden: ‚Siehe, euer König!‘ Sie aber schrien: ‚Weg, weg, kreuzige ihn!‘ Pilatus spricht zu ihnen: ‚Euren König soll ich kreuzigen?‘ Die Hohenpriester antworteten: ‚Wir haben keinen König, außer dem Kaiser.‘ Dann nun lieferte er ihn an sie aus, dass er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesus hin und führten ihn fort.“
Schaut mal in Vers 12: Am Anfang dieses Abschnitts will Pilatus ihn eigentlich losgeben. Was macht er am Ende des Abschnitts in Vers 16? Er liefert ihn aus. Da muss ich uns doch die Frage stellen: Was ist in der Zwischenzeit passiert?
Die zweifache Erwähnung des Kaisers war ausschlaggebend für Pilatus. Die erste Androhung lautet: „Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht.“ Eine Drohung: „Wir verpetzen dich beim Kaiser, pass auf!“ Pilatus setzt sich daraufhin auf den Richtertisch als Zeichen, dass er nun ein Urteil sprechen wird. Nach sechs Stunden Prozess ist es mittlerweile Mittag.
Dann startet er noch einmal so einen letzten Versuch mit dem Hinweis auf den König. Aber die Menge ist fest entschlossen: „Diesen Christus, diesen Jesus wollen wir kreuzigen, er ist nicht unser Christus.“ Pilatus fragt noch einmal ziemlich hilflos: „Euren König soll ich kreuzigen?“ Und dann verweisen die Ankläger noch einmal auf den Kaiser. Daraufhin trifft Pilatus seine Entscheidung.
Das Ganze führt zur Auslieferung des Unschuldigen, Jesus von Nazaret, geboren in Bethlehem, von einer Frau, unter das Gesetz getan, wahrer Mensch und wahrer Gott, gekommen in diese Welt, um für Sünder sein Leben zu geben. Diesen Jesus liefert er aus – einfach nur aus Menschenfurcht. Er hat Angst vor dem Kaiser.
Am Anfang hatte er irgendwie Angst vor Jesus, weil dieser göttlichen Anspruch erhebt. Aber die Angst vor dem Kaiser ist größer. Es ist Menschenfurcht. Was werden die anderen Menschen von mir denken, wenn ich mich für Jesus entscheide? Kennst du diese Frage in deinem Leben? Eigentlich müsste ich mich für Jesus entscheiden, aber was denken die anderen, wenn ich gehe?
Pilatus sagt sich: Der Preis ist zu hoch. Wenn ich Jesus freigebe, wenn ich mich für Jesus entscheide, kostet es mich meinen Posten, kostet es mir meine Ehre, die ich als Statthalter habe, mein Ansehen. Und das ist Pilatus mehr wert als Jesus, als die Wahrheit.
Pilatus setzt sich auf den Richterstuhl und trifft ein Urteil über Jesus. Aber irgendwann wird sich dieses Bild ändern. Dann sitzt Jesus auf dem Richterstuhl und trifft ein Urteil über Pilatus.
Wir wissen nicht genau, wie Pilatus’ Leben endete. Aber der Überlieferung nach hat er sich irgendwann umgebracht. Ein tragisches Ende. Er hat der Wahrheit ins Auge geschaut, und ihm fehlte schlichtweg der Mut, sich für die Wahrheit zu entscheiden.
Ich möchte dich heute einladen, eine mutige Entscheidung für Jesus zu treffen. Jesus ist die Wahrheit. Jesus sagt von sich selbst: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Glaubst du das?
Nach dem letzten Kennenlernabend kam ein junger Moslem auf mich zu. Es war hier vorne vor der Treppe. Er sagte: „Andre, können wir uns mal unterhalten?“ Ich antwortete: „Ja, gerne, können wir einen Termin machen?“ Wir vereinbarten einen Termin.
Er kam in mein Büro, und ich wusste nicht ganz genau, worum es gehen würde. Im Gespräch merkte ich mehr und mehr: Ich glaube, er will sich bekehren. Ich ging mit ihm die Stellen durch: Johannes 1,12 – „So viele ihn aber aufnehmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden.“ Ich fragte ihn: „Glaubst du das?“ Er sagte: „Ja, ich glaube das. Ich bin Moslem, aber ich habe mich in letzter Zeit viel mit dem Christsein beschäftigt.“
Dann ging ich mit ihm zu Johannes 1,9: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns unsere Sünden vergibt.“ „Glaubst du, dass Jesus dir alles vergeben kann?“ „Ja, ich glaube das.“
Dann zeigte ich ihm als Moslem Johannes 14,6: Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ „Jesus ist der einzige Weg, glaubst du das?“ „Ja, ich glaube das. Willst du dich bekehren?“ „Ja, ich will mich bekehren.“
Dann sagte er Folgendes: „Ich weiß gar nicht, was dieser Schritt jetzt für mich mit sich bringt. Vermutlich wird meine ganze Familie gegen mich sein, sie werden mich ablehnen, ich werde sozial isoliert. Aber das ist die Wahrheit, und dafür will ich mich jetzt entscheiden.“ Wir haben zusammen gebetet. Er ist jetzt unser Bruder und wird wahrscheinlich bei der nächsten Taufe im Juni dabei sein.
Die Wahrheit erfordert eine mutige Entscheidung. Ich lade dich ein, heute diese mutige Entscheidung zu treffen.