Einführung in das Thema und Lesung aus Offenbarung 19
Wir wollen mit einer weiteren Etappe in unserem Studium der biblischen Prophetie fortfahren. Dabei geht es nun um das Thema von der Hochzeit des Lammes bis zur Ewigkeit.
Dazu lesen wir aus Offenbarung 19, Vers 6:
„Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge, wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten.
Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet.
Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feiner Leinwand, glänzend und rein.
Denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen.“
Dann spricht er zu mir: „Schreiber, glücklich sind die geladenen Gäste zum Hochzeitsmahl des Lammes.“
Und er sagt zu mir: „Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes.“
Ich fiel zu seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Doch er sagt zu mir: „Sieh zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an, denn der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu.“
Überblick über die Einteilung des Buches Offenbarung
In diesen Versen geht es um die Hochzeit des Lammes. Damit wir das einordnen können, hier ganz kurz eine Übersicht über die Offenbarung.
Viele denken, das Buch sei sehr schwierig, aber zumindest eine kleine Ermutigung: Die Einteilung ist ganz einfach.
Kapitel 1 ist die Einführung in das Buch. Dort erscheint der Herr Jesus als Richter dem Johannes auf Patmos. Er erklärt ihm auch, wie das Buch der Offenbarung eingeteilt wird. In Kapitel 1, Vers 19, sehen wir eine Dreiteilung: „Schreibe nun das, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem geschehen muss.“
Diese drei Teile sind:
- Was du gesehen hast – das ist Kapitel 1, die Vision von dem Richter der Welt, den Johannes auf Patmos gesehen hat.
- „Was ist“ – das bezieht sich auf die Kapitel 2 und 3 mit den sieben Sendschreiben.
- „Was nach diesem geschehen wird“ – dieser Teil beginnt in Kapitel 4. Dort steht nämlich in Vers 1: „Nach diesem sah ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel. Und die erste Stimme, die ich wie eine Posaune mit mir reden hörte, sprach: ‚Komm hierherauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.‘“
Damit haben wir den dritten Teil, „was nach diesem geschehen muss“.
Jetzt wissen wir also schon, dass die Hochzeit des Lammes zum dritten Teil der Offenbarung gehört.
Die Sendschreiben an die sieben Gemeinden und ihre Bedeutung
Und noch etwas: Kapitel 2 und 3 sind Sendschreiben an sieben Gemeinden, die es damals in der heutigen Türkei gab, in der Provinz Asia – Ephesus, Smyrna, Pergamos, Thyatira und andere. Diese Gemeinden werden dargestellt als sieben Sterne und auch als sieben goldene Leuchter.
In Kapitel 1, Vers 20 sagt Herr Jesus nach der Einteilung der Offenbarung: „Das Geheimnis der sieben Sterne, die du in meiner Rechten gesehen hast, und die sieben goldenen Leuchter.“ Die sieben Sterne sind Engel oder Boten der sieben Versammlungen, und die sieben Leuchter sind die sieben Versammlungen selbst.
Warum wird hier von Sternen gesprochen? Die sieben Sterne sind Lichtträger am Himmel, die in der Dunkelheit Klarheit verbreiten. So ist es der Auftrag jeder Gemeinde, in dieser dunklen Welt ein Zeugnis für die verlorenen Menschen zu sein. Die Sterne sind also der Ausdruck des Auftrags nach außen.
Darum wird hier von Engeln der sieben Versammlungen gesprochen, denn „Engel“ – auf Griechisch „Angelós“ – bedeutet Bote oder Gesandter. Das Wort wird sowohl für Engel als auch allgemein für Botschafter verwendet. Hier ist gemeint, dass die Gemeinden mit der guten Botschaft in diese Welt gesandt sind. Sie müssen als Sterne das Licht nach außen verbreiten.
Aber sie sind auch sieben goldene Leuchter. Die sieben goldenen Leuchter erinnern an die Menora in der Stiftshütte und später im Tempel in Jerusalem. Diese siebenarmige Leuchte stand im Heiligen und verbreitete Licht. In der Stiftshütte gab es keine Fenster; das einzige Licht war das Licht des goldenen Leuchters. Dieses Licht ist nicht nach außen gerichtet, sondern nach innen.
Jede Gemeinde muss also Licht und Klarheit des Wortes für die Gläubigen verbreiten. Das ist ein zweifacher Auftrag: Sterne nach außen, Leuchter nach innen.
In den Sendschreiben werden auch alle Probleme dieser Gemeinden behandelt. Diese Gemeinden stehen repräsentativ für das Zeugnis der Gemeinde in den vergangenen zweitausend Jahren. Man könnte sagen, von Pfingsten bis zur Entrückung.
Darum wird dieser Teil „das, was ist“ genannt. Es ist das Zeugnis, das christliche Zeugnis durch die Gnadenzeit hindurch, von jetzt rund zweitausend Jahren. Dieses Zeugnis war ein Licht nach außen, wie Sternlicht, um Orientierung zu geben in einer orientierungslosen Welt, und zugleich Licht nach innen.
Der Übergang zur Entrückung und der geöffnete Himmel
Und was geschieht, wenn die Zeit der Gemeinde hier auf der Erde vorbei ist? Dann kommt die Entrückung.
Wir haben bereits in Kapitel 4, Vers 1 gelesen: „Nach diesem sah ich...“ Das heißt, nach dieser Zeit, in der die Gemeinde den Auftrag hat, Licht nach außen und nach innen zu verbreiten, gibt es ein Danach. Dort heißt es: „Siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel.“
Was bedeutet es, einen geöffneten Himmel zu sehen? Das ist wunderbar. Im Alten Testament sieht man, wie der Himmel geöffnet wird, zum Beispiel in Hesekiel 1. Auch im Neuen Testament, vor dem Kreuz, wird der Himmel plötzlich geöffnet, wie in Matthäus 3 beschrieben. Nach dem Kreuz finden wir ebenfalls das Thema des geöffneten Himmels, jedoch heißt es dann nicht mehr, der Himmel werde geöffnet, sondern der Himmel ist offen.
Darum ist die Übersetzung sehr genau: In der Elberfelder Bibel steht hier „ich sah und sehe, eine Tür war geöffnet“, nicht „wurde geöffnet“.
Wir kennen das Lied „Der Himmel steht offen“. Herz, weißt du warum? Weil Jesus gekämpft und geblutet hat. Darum haben wir es mit einem offenen Himmel zu tun.
Nun sieht Johannes, dass der Himmel offen ist, und dann hört er eine Stimme, die klingt wie eine Posaune. Diese Stimme sagt: „Komm hier herauf!“ Genau das wird bei der Entrückung geschehen. Jesus wird kommen in den Luftbereich, wie wir gestern in 1. Thessalonicher 4 gesehen haben, und dann wird er mit der Posaune Gottes herabkommen.
Diese Stimme tönt wie die einer Posaune: „Komm hier herauf!“ Denn die letzte Posaune, von der wir gestern gehört haben, wird ertönen. Das ist der Ruf an die Gemeinde: Kommt herauf!
Johannes, der letzte Apostel, der zur Zeit der Offenbarung in den Neunzigerjahren noch lebte, war hier der Repräsentant der Gemeinde. Diese Gemeinde hat nach der Zeit ihres Zeugnisses hier auf der Erde das Zeugnis übernommen, während Israel auf die Seite gestellt ist.
Die Gemeinde hat das Zeugnis übernommen, doch danach wird Israel wieder das Zeugnis bekommen. Israel ist nicht verworfen. In Römer 9-11 steht, dass Israel auf der Wartebank sitzt, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen ist. Dann wird ganz Israel gerettet werden, und Israel wird das Zeugnis übernehmen.
Dann muss die Gemeinde eben weggehen in den Himmel. „Komm hier herauf!“ Johannes wird entrückt, gerade in den himmlischen Tempel, ins Vaterhaus.
Die Vision des himmlischen Tempels und die 24 Ältesten
Denn was wir später in Kapitel 4, in den folgenden Versen sehen, ist der Thron Gottes im Himmel mit den vier lebendigen Wesen, den Cherubim darum herum. Wir befinden uns im Allerheiligsten.
Das ist der Ort der Bundeslade und der vier Cherubim, wie es im Salomonstempel war. Dort ist er also ins Herz des Himmels versetzt worden, nämlich in den himmlischen Tempel – nicht in einen Vorhof, sondern in das Allerheiligste.
Dort sieht er die 24 Ältesten rund um den Thron Gottes. In einem weiteren Kreis sieht er dann schließlich – ich spreche jetzt über Kapitel 4 und 5 – Hunderte von Millionen Engeln, die nicht gefallen sind, sondern treu geblieben sind.
Wer sind sie? Sie haben weiße Gewänder und goldene Kronen, das sind Priester und Könige. Wer ist Priester und König in einem? Die Gemeinde.
In Offenbarung 1, Vers 5, in der Einleitung – ich lese natürlich schon Vers 4 – heißt es: Johannes schreibt an die sieben Versammlungen oder die sieben Gemeinden, die in Asia sind: Gnade euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jesus Christus, der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten und der Fürsterkönige der Erde, dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!
Die Gemeinde ist ein Königtum, und sie sind Priester. Die 24 Ältesten im Himmel repräsentieren die Gemeinde im Himmel.
Die Bedeutung der 24 Ältesten und ihre Verbindung zur Priesterschaft Israels
Und jetzt kommt noch etwas dazu: Die 24 Ältesten entsprechen den 24 Priesterklassen, die in 1. Chronika 24 erwähnt werden. Man kann hier eine Verbindung herstellen, oder?
Die 24 Ältesten stehen also für die 24 Abteilungen. In 1. Chronika 24 hat David die gesamte Priesterschaft, die aus Tausenden von Priestern bestand, in 24 Klassen eingeteilt. Diese sollten abwechselnd den Dienst im Tempel verrichten. Eine Klasse diente jeweils von Sabbat zu Sabbat, dann folgte die nächste Klasse. So konnte man 24 Wochen abdecken. Wenn eine Klasse ein zweites Mal Dienst tat, waren bereits 48 Wochen abgedeckt.
Besonders aus der Zeit des Tempels in den Evangelien wissen wir das. Zum Beispiel war Zacharias in Lukas 1 aus der Klasse Abia, der achten Klasse, die von Sabbat zu Sabbat Dienst hatte. So war alles organisiert, sodass 48 Wochen abgedeckt waren.
Es gab noch mehr Regelungen, und deshalb war die Organisation auch am Passafest so gestaltet. Bei diesem Fest mussten alle Israeliten aus dem ganzen Land nach Jerusalem kommen. Das gesamte Volk war versammelt, und alle 24 Klassen mussten antreten. Das galt ebenso für das Pfingstfest, das Schawuot, das Wochenfest, und auch für das Laubhüttenfest im Herbst. So wurde das ganze Jahr über der Dienst abgedeckt.
Das bedeutet: Wenn eine Priesterklasse im Wochendienst war, konnte man den Ältesten dieser Priesterklasse dort sehen. Zum Beispiel in Lukas 1 waren nicht nur Zacharias und die anderen Priester anwesend, sondern auch der Älteste der Abteilung.
Aber wann konnte man alle 24 Ältesten auf einmal sehen? Genau, an den Festen Passah, Pfingsten und Laubhütten, wenn das ganze Volk in Jerusalem versammelt war.
Das war für Johannes etwas, das er von Kindheit an erlebt hatte, bis der Tempel im Jahr 70 n. Chr. zerstört wurde. Nun, in den 90er Jahren, als er auf Patmos war, sieht er den Himmel und dort sieht er 24 Priester und Könige, die Ältesten.
Was bedeutet das für ihn? Es zeigt, dass das ganze Volk Gottes im Himmel versammelt ist, die gesamte Gemeinde ist im Himmel, und die Trübsal ist vorbei.
Das Buch mit den sieben Siegeln und der Beginn der Gerichte
Und dann sieht er, wie in Kapitel 5 der Herr Jesus im Himmel das Lamm Gottes das Buch mit den sieben Siegeln nimmt. Dieses Buch enthält die Gerichte, die nach der Entrückung der Gemeinde stattfinden werden.
Die Gemeinde wird vom Zorn gerettet, wie es in 1. Thessalonicher 1,9-10 beschrieben ist. Deshalb kommt der Zorn erst nach der Entrückung der Gemeinde.
Die 24 Ältesten sind im Himmel und repräsentieren die ganze Gemeinde, alle Gläubigen. Wir haben gestern 1. Korinther 15 studiert, wo es heißt, dass wir alle verwandelt werden – in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune. Es wird tatsächlich eine Posaune sein. Alle werden in einem Augenblick verwandelt.
Die ganze Gemeinde wird entrückt, nicht nur eine Auswahl. Alle werden erlöst und in den Himmel aufgenommen. Dann nimmt das Lamm Gottes dieses Buch der Gerichte.
In Kapitel 6 beginnt das erste Siegel, bei dem der Antichrist erscheint. Es folgen das zweite, das dritte und so weiter bis zum sechsten Siegel. Danach gibt es einen Einschub in Kapitel 7.
Dort sieht er, wie 144.000 aus Israel versiegelt werden. Außerdem sieht er eine unzählbare Schar aus allen Völkern, die sich bekehren und die große Drangsal durchstehen werden.
Die Sonderstellung Israels und die Zeit nach der Gemeinde
Man sieht, dass Israel eine Sonderstellung einnimmt: die 144.000 Versiegelten und dann die Nationen. Die Zeit der Gemeinde ist vorbei. Ich sage das jetzt im Präsens: Die Zeit der Gemeinde ist vorbei. Ich könnte auch sagen, die Zeit der Gemeinde wird vorbei sein, aber das ist zu kompliziert.
Wir erkennen das daran, dass Israel eine Sonderstellung hat. Sie sind versiegelt. Dazu kommen noch die aus den Nationen. In der Gemeinde ist es gemäß Galater 3 so, dass es keinen Unterschied zwischen Jude und Grieche gibt. Ihr seid alle eins in Christus. In der Gemeinde spielt es also keine Rolle, ob man jüdischer Abstammung ist oder nicht.
Nach der Entrückung wird Israel jedoch wieder das Zeugnis erhalten. Wenn die Vollzahl der Nationen eingegangen ist – siehe Römer 11,25 – dann wird ganz Israel gerettet werden. Zuerst sind es die 144.000, und danach werden sich noch mehr aus Israel bekehren. Israel hat eine Sonderstellung, weil sie jetzt wieder das Zeugnis tragen sollen.
Auch aus den Völkern werden viele zum Glauben kommen. Dabei handelt es sich um solche, die das Evangelium vorher nicht gehört hatten. Denn diejenigen, die es gehört hatten und sich nicht bekehrt haben, werden sich verhärten, wie 2. Thessalonicher 2 sehr ernst warnt.
Deshalb ist es wichtig, den Bekannten zu sagen: Jetzt ist die Zeit der Gnade. Jetzt muss man sich bekehren und darf es nicht aufschieben. Denn die Entrückung könnte heute geschehen, und dann ist die Gnadenzeit vorbei. Dann schließt sich die Tür, wie damals bei Noah, als Gott die Tür verschloss und niemand mehr gerettet werden konnte oder in die Arche gelangen durfte. Bis dahin waren jedoch alle eingeladen – wirklich alle!
Es ist wie im Gleichnis von den zehn Jungfrauen: Die fünf törichten Jungfrauen, ein Bild von Namenschristen, kommen zu spät, und die Tür ist verschlossen. Es gibt ein „zu spät“!
Diejenigen, die das Evangelium noch nicht gehört haben, werden sich in großer Zahl noch bekehren. Diese werden jedoch nicht vor dem Zorn in der Gemeinde bewahrt, sondern sie werden durch die Drangsal hindurchgehen.
Die Gerichte nach der Entrückung und die Einschübe in der Offenbarung
Im Kapitel 8 wird das siebte Siegel geöffnet. Ich habe in den letzten Tagen bereits erklärt, dass dieses aus sieben Posaunengerichten besteht. Die siebte Posaune wiederum umfasst sieben Schalengerichte.
Der genaue Ablauf von der Entrückung bis zum Wiederkommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit wird genau in dieser Reihenfolge stattfinden.
Zusätzlich gibt es sieben Einschübe, die ich ebenfalls schon erläutert habe. Diese Wiederholung ist wichtig, denn Wiederholung ist die Mutter des Lernens. Die Einschübe treten immer vor dem ersten und zwischen dem sechsten und siebten Gericht auf – also vor eins und zwischen sechs und sieben. Ein neues „Eins“ nach sieben gibt es nicht, aber es gibt einen siebten Einschub.
In diesen Einschüben wird erklärt, was der Hintergrund der Gerichtszeit ist. Es wird sowohl zurück- als auch vorausgeblendet. Dabei wird gezeigt, was nicht nur auf der Erde geschieht, sondern auch, was im Himmel passiert.
Die Hochzeit des Lammes als Höhepunkt der Freude im Himmel
Und in Offenbarung 19 haben wir gelesen, dass am Anfang der Stunde die Hochzeit des Lammes beschrieben wird – unmittelbar bevor Jesus in Macht und Herrlichkeit kommt.
In Offenbarung 19,11 steht: „Und ich sah den Himmel geöffnet.“ Hier sieht man, dass der Himmel geöffnet ist, nicht, dass er geöffnet wurde. Ich sah den Himmel geöffnet und sah ein weißes Pferd, auf dem jemand saß, genannt „Treu und Wahrhaftig“. Er errichtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen sind eine Feuerflamme, auf seinem Haupt sind viele Diademe. Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt außer ihm selbst.
Er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand. Sein Name heißt „das Wort Gottes“. Die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit feiner, weißer und reiner Leinwand. Aus seinem Mund geht ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor, mit dem er die Nationen schlägt. Er wird sie mit einer eisernen Rute weiden und tritt die Kelter des Weins des Grimmes, des Zornes Gottes, des Allmächtigen.
Auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte trägt er den Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren. Das ist das Wiederkommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit als König über alle Könige.
Gerade davor wird die Hochzeit des Lammes im Himmel beschrieben. Das wird ein Höhepunkt der Freude der Erlösten im Himmel sein. Es ist schon ein Höhepunkt, wenn wir alle hinaufkommen, so wie Johannes, und dann ins Allerheiligste des Tempels im Himmel geführt werden. Das wird ein Moment für uns sein, wenn wir den Thron Gottes sehen und die Cherubim wirklich vor uns haben. Dann nehmen wir Platz auf den Thronen rund um den Thron Gottes. Im Hintergrund versammelt sich die ganze Engelwelt, und alle preisen das Lamm. Etwas Gewaltiges.
Aber die Freude wird noch einmal gesteigert, wenn die Hochzeit des Lammes stattfindet. Diese wird am Schluss der Drangsalzeit auf Erden stattfinden. Dann, wenn die Not auf der Erde am höchsten ist, wird die Freude im Himmel ihren Höhepunkt erreichen. Ist das nicht unglaublich?
Der Herr Jesus sagt über die Drangsal: Sie wird so schrecklich sein, wie es sie von Anfang der Schöpfung an noch nie gegeben hat und nie wieder geben wird. Und dann folgt die Hochzeit des Lammes im Himmel.
Das Lamm und seine Braut – die Gemeinde
Das Lamm ist eindeutig der Herr Jesus. Das Wort „Lamm“ erscheint 28 Mal in der Offenbarung. Wenn man alle diese Stellen betrachtet, erkennt man, wer das Lamm ist: nur einer, nämlich Jesus, der für uns als Opferlamm am Kreuz gestorben ist.
Das Lamm wird Hochzeit feiern. Wer ist seine Frau? In Offenbarung 19,7 heißt es: „Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet.“ Wer ist diese Frau? Es ist die Gemeinde. Die Gemeinde wird im Himmel heiraten, und zwar genau dann, wenn die Not auf der Erde am größten ist.
Das Ende der Drangsal besteht aus sieben Schalengerichten. Wenn Engel im Himmel goldene Schalen nehmen und diese auf die Erde ausgießen, dann kommen unglaubliche Plagen über die Erde. Dabei ist wichtig zu wissen, dass es sich bei diesen Schalen um Opferschalen aus dem himmlischen Tempel handelt. Diese Opferschalen werden ausgegossen, und dann kommt das Gericht über die Erde.
Es sind keine Flaschen. Wenn man eine Flasche auskippt, dann läuft die Flüssigkeit langsam heraus. Das ist hier nicht der Fall. Es macht ein Geräusch wie „Backbuck, Backbuck, Backbuck“. Deshalb heißt das hebräische Wort für Flasche „Backbuck“ – ein lautmalerisches Wort. Aber hier sind es keine Flaschen, sondern Schalen.
Die Schläge kommen plötzlich und sofort auf die Erde. Doch im Himmel herrscht die höchste Freude, denn die Gemeinde heiratet.
Die Verlobung der Gemeinde mit Christus
Dazu lese ich aus 2. Korinther 11. Dort erklärt der Apostel Paulus den Gläubigen in Korinth in Vers 2: „Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer.“ Das Wort „Eifer“ wird an anderer Stelle auch mit „Eifersucht“ übersetzt. Warum?
Paulus sagt: „Denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.“ Hier wird ganz klar ausgedrückt, dass die Menschen, die durch Paulus in Korinth zum Glauben gekommen sind, zur Braut Christi gemacht wurden.
Es gibt Leute, die sagen, die Gemeinde sei nicht die Braut. Aber Paulus sagt deutlich: „Ich habe euch einem Mann verlobt, und zwar, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.“ Verlobung ist dabei nicht etwas Lockeres. Verlobung bedeutet ein Eheversprechen.
Man kann nicht erst zwei Jahre eine Freundschaft führen und dann plötzlich eine große Inszenierung machen, vor der Freundin niederknien und fragen: „Möchtest du mich heiraten?“ Was waren die zwei Jahre vorher? Ein Spiel? Das geht nicht! Ein Eheversprechen ist ernsthaft. Sobald man sagt „Ja, ich verspreche mich“, ist man verlobt. Es gibt keinen Zwischenzustand. Entweder ist man verlobt oder nicht.
Durch die Bekehrung, durch das „Ja“ bei der Bekehrung, geschieht diese Verlobung mit Christus. Und zwar als keusche Jungfrau, um dem Christus dargestellt zu werden.
Zum Zeitpunkt des zweiten Korintherbriefs war der Herr Jesus schon seit vielen Jahren im Himmel, während die, die mit ihm verlobt wurden, noch auf der Erde waren. Diese Zeit ist eine Trennungszeit. Die Zeit, in der die Gemeinde auf der Erde ist und der Herr im Himmel, ist die Verlobungszeit.
Die Heirat findet statt, wenn zusammengeführt wird. Das geschieht bei der Entrückung. Wie ich gestern schon sagte: Bei der Entrückung wird der Herr Jesus kommen, nicht wie ein Dieb in der Nacht, sondern als der Bräutigam, der seine Braut heimholt in die himmlische Herrlichkeit.
Die Hochzeit wird stattfinden, aber nicht sofort im Himmel, sondern am Ende der großen Drangsalzeit.
Die Reinigung und Vorbereitung der Braut
Und was geschieht denn vorher?
Wir haben gesehen, auf Bank vier und fünf, dass dort zunächst Gottesdienst stattfindet. Dort beginnt die ewige Anbetung im Himmel. Die 24 Ältesten und die Gemeinde fallen nieder vor dem Lamm und beten das Lamm Gottes an. Auch die Engelwelt im Allerheiligsten betet an. Doch es wird noch mehr geschehen.
In Offenbarung 19, Vers 7 heißt es: „Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet.“ Ah, sie hat sich vorbereitet! Dann wird gesagt, dass es ihr gegeben wurde, sich Kleider aus feiner, glänzender und reiner Leinwand anzuziehen. Sie zieht also das Hochzeitskleid an, und alles ist perfekt.
Die Gemeinde heute sehen wir nicht als perfekt an, nicht wahr? Wolfgang hat uns gerade daran erinnert, wie viele traurige Dinge es gibt, sowohl versteckt als auch offen, und auch Dinge, die nicht geklärt sind. Deshalb haben wir in den vergangenen zwei Stunden gehört, wie wichtig der Richterstuhl Christi sein wird. Dort wird alles geklärt werden, was wir hier nicht klären konnten, und es werden garantiert Tränen fließen.
Es wäre besser, wenn diese Tränen schon jetzt auf der Erde fließen würden, und man sich versöhnen könnte. Doch was hier nicht geklärt wird, wird dann geklärt werden. Jetzt verstehen wir auch, warum die Hochzeit nicht sofort gefeiert wird. Es muss erst mit allen geklärt werden, und das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Aber dann wird der Moment kommen, in dem alles geklärt ist und wo wirklich nur noch Herrlichkeit an der Gemeinde zu sehen ist. Darum wird auch in Epheser 5,22-33, wo es um das Geheimnis von Christus als Mann und der Gemeinde als Frau geht, davon gesprochen, dass der Herr Jesus die Gemeinde reinigt. Dort heißt es, dass er sie darstellt, „die nicht Flecken oder Runzeln hat“.
Dieser Moment der Darstellung kommt nach dem Richterstuhl Christi. Dann wird der Herr Jesus seine Braut dem Vater im Himmel darstellen – nur schön, nur perfekt. Das Hochzeitskleid wird hier erklärt. Es ist nicht einfach eine menschliche Sache, wenn eine Braut an der Hochzeit ein weißes Hochzeitskleid trägt. Das soll zum Ausdruck bringen: „Ich bin eine Jungfrau, und ich habe bis zur Eheschließung gewartet.“ Das ist eine Ehre und etwas ganz Besonderes.
Bedeutung des Hochzeitskleides und der Gerechtigkeit der Heiligen
Ja, ich war einmal bei einer Hochzeit, bei der die Leute draußen vor der Kirche standen – auch die Braut. Da ging eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter auf dem Gehsteig vorbei, und die Tochter fragte: „Warum trägt diese Frau so ein weißes Kleid?“ Die Mutter erklärte wehmütig, dass das früher so üblich war, weil man bis zur Hochzeit wartete.
Wir müssen den jungen Leuten sagen, wie wichtig das ist. Das ist eine so wichtige Grundlage, auch für die Ehe danach. Wenn man sich als Mann und als Frau wirklich rein hält, gibt das eine sehr gute Basis für das Eheleben. So werden sie „ein Fleisch“ werden, wie es in 1. Mose 2,24 heißt: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen.“ Das Wort „anhangen“ heißt im Hebräischen „ankleben“, und die zwei werden ein Fleisch werden.
Das führt auch dazu, dass sich die Sexualität in der Ehe auf gesunde Weise entwickeln kann. Natürlich will ich nicht verschweigen, dass es Gnade, Vergebung und Heilung von Wunden gibt. Aber dann braucht es auch mehr Arbeit. Man muss die jungen Leute darauf hinweisen, bevor sie sich beflecken, dass das so wichtig ist!
Die Sache mit dem Hochzeitskleid ist keine menschliche Tradition, sondern biblisch! Hier steht: „Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feiner Leinwand, glänzend und rein; denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen.“ Die Elberfelder Bibel hat dazu eine hilfreiche Fußnote: Der Ausdruck „Gerechtigkeiten“ im Griechischen hat eine besondere Bedeutung, nämlich die gerechten Taten oder Werke der Heiligen.
Das heißt also, alles, was wir heute aus Liebe für den Herrn tun, ist ein Beitrag zu diesem Hochzeitskleid – wenigstens ein Faden. Und alle Fäden auf der ganzen Welt und in zweitausend Jahren zusammen ergeben das Hochzeitskleid. Das Schöne ist: Wenn alles vergeben ist, bleibt nur noch die Perfektion. Wenn alles geklärt ist, bleibt nur noch Schönheit. So wird es sein, und das wird Freude bedeuten.
Noch einmal Vers 7a: „Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet.“ Und dann Vers 9: „Da spricht zu mir der Schreiber: Glückselig, die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes.“ Es gibt also auch Eingeladene. Wer sind diese Eingeladenen? Sie sind sehr glücklich.
Siebenmal steht in der Offenbarung das Wort „glückselig“. Dieses Wort gibt es im Schweizerdeutschen nicht, deshalb muss man es erklären. Manchmal frage ich, wie man „glückselig“ auf Schweizerdeutsch sagen würde, und dann wird erklärt: „überglücklich sein“. Ja, „glückselig“ heißt „überglücklich sein“. Das heißt also, sogar die Eingeladenen sind überglücklich.
Man muss sich vorstellen, man ist eingeladen, zum Beispiel als Athlet zu einer Hochzeit. Jetzt hat wieder jemand das Glück gehabt zu heiraten – ich noch nicht –, aber ich bin eingeladen. Und das ist etwas Wunderbares, eingeladen zu sein und sich mitzufreuen. Natürlich ist das Schönste, wenn man die Braut oder der Bräutigam an dieser Hochzeit ist.
Aber von den Eingeladenen steht „glückselig“. Und so ist es auch bei der Entrückung: Wir haben gestern gehört, dass die Entschlafenen in Christus auferweckt werden und die, die dann noch leben – also diese letzte Generation der Gemeinde – verwandelt werden und alle zusammen entrückt werden.
Diese Entschlafenen werden nicht nur die Entschlafenen der Gemeinde sein, sondern auch alle Entschlafenen des Alten Testaments. Sie werden auferweckt und erhalten ihren Körper zurück. Jetzt sind ihre Geister und Seelen im Paradies, aber das ist nicht der vollständige Zustand. Menschen sind als Einheit von Geist, Seele und Leib erschaffen.
Wenn man im Jenseits ist, im Paradies, ist das eine überglückliche Sache. Darum konnte der Herr dem Verbrecher am Kreuz sagen: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Herrlich, aber eben nicht vollständig. Darum werden bei der Entrückung auch die alttestamentlichen Gläubigen ihren Körper wiederbekommen, der auferweckt wird als vollkommener Auferstehungsleib, vereint mit Geist und Seele. Dann werden alle zusammen entrückt.
Das steht so in Hebräer 11, nur etwas komplizierter formuliert. Dort geht es um die Glaubenszeugen des Alten Testaments. Schließlich wird uns in Hebräer 11, Vers 39 erklärt: „Und diese alle, die durch den Glauben Zeugnis erlangten, haben die Verheißung nicht empfangen, da Gott für uns – das heißt für die Gläubigen der Gemeinde – etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden.“
Der Ausdruck „vollkommen gemacht werden“ bedeutet, dass die Erlösten wieder vollständig sind mit Geist, Seele und Leib. Die alttestamentlichen Gläubigen sollen nicht ohne uns – griechisch „choris“, heißt „getrennt von“ – zur Vollkommenheit kommen. Sondern zusammen mit der Gemeinde werden sie entrückt und kommen in die himmlische Herrlichkeit als vollständige Menschen. Sie waren schon als Geist und Seele dort, jetzt sind sie vollständig.
Wenn die Hochzeit der Gemeinde kommt, sind sie eingeladen. Es gibt zu essen beim Hochzeitsmahl des Lammes. Manchmal wird gefragt: Werden wir im Himmel auch noch essen? Ja, natürlich! Der Herr Jesus hat nach seiner Auferstehung gegessen und getrunken. Wir Menschen müssen essen und trinken, weil das Ausdruck dafür ist, dass wir in uns nicht vollständig sind. Wir brauchen immer Input.
Gott ist vollständig; er braucht uns nicht. Er ist in sich glücklich. Darum heißt es in 1. Timotheus 6, Vers 16: „Der selige Gott“ – das heißt der glückliche Gott – „Gott ist in sich völlig, vollkommen glücklich.“ Wir Menschen sind es nicht, wir brauchen ihn. Wenn wir essen, können wir jedes Mal daran denken: „Oh, ich brauche Input von außen.“
Es wird das Hochzeitsmahl des Lammes geben, und das ist die volle Wahrheit, wie hier beschrieben. Das wird nochmals betont. In Vers 11 heißt es: „Der Himmel ist offen“, und dann kommt der Herr Jesus als Richter der Welt. Nach der Hochzeit kommt er als Richter, aber nicht allein. Es heißt in Vers 14: „Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden.“
Das heißt, alle alttestamentlichen Gläubigen und die Gläubigen der Gemeinde werden den Herrn Jesus begleiten. Sacharja 14 sagt, dass „seine Füße an jedem Tag auf dem Ölberg stehen werden“ und alle Heiligen mit ihm kommen. Das wussten schon die alttestamentlichen Gläubigen, und es war für sie eine klare Hoffnung.
Ich schlage Sacharja 14, Vers 3 auf: „Und der Herr, also Jahwe, der Ewige, wird ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie an dem Tag des Kampfes, an dem Tag der Schlacht, und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen.“ Hat Jahwe, der Ewige, Füße? Ja, natürlich! Denn der Herr Jesus ist Mensch geworden. Er ist in den Himmel aufgefahren und wird als Mensch wieder zurückkehren. Darum werden seine Füße auf dem Ölberg stehen.
Wer schon einmal auf dem Ölberg war, weiß, wie schön das ist – Füße auf dem Ölberg! Der Ölberg liegt östlich von Jerusalem. Er wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und Westen zu einem sehr großen Tal. Die Hälfte des Berges wird nach Norden, die andere Hälfte nach Süden weichen. Die Menschen werden in das Tal der Berge fliehen.
Das Tal wird bis Azel reichen. Der Überrest Israels, der nicht auf die Berge flieht – nur die aus Judäa werden fliehen – wird in der Stadt bleiben, bis der Herr kommt. Dann werden sie aus der Stadt fliehen, wenn sich der Ölberg spaltet. Sie werden fliehen, wie sie vor dem Erdbeben in den Tagen Usijas, des Königs von Juda, geflohen sind.
Dann heißt es: „Und kommen wird der Herr, mein Gott“, sagt Sacharja, „und alle Heiligen mit dir.“ Sie werden alle kommen, reitend auf weißen Pferden. Manchmal fragen kleine Mädchen: „Mama, gibt es im Himmel auch Tiere? Kann man dort auch reiten?“ Ja, man muss die kleinen Mädchen dort abholen, die so reitbegeistert sind. Jawohl, es wird Pferde geben – weiße Pferde.
Jesus wird auf einem weißen Pferd reiten. Aber man muss wissen, dass in Psalm 18 seine Wiederkunft auch beschrieben wird. Dort heißt es, dass er auf einem Cherub daherfliegen wird. Ein Cherub ist eine bestimmte, ganz mächtige Engelart. Diese Engel bewachen den Thron Gottes, die vier lebendigen Wesen, die Cherubim, zum Beispiel in Hesekiel 1.
Diese können verschiedene Gestalten annehmen. Es gibt Cherubim mit Löwenkopf, Stierkopf, Menschenkopf und Adlerkopf. Aber sie können auch die Form von Pferden annehmen. Das kann man den kleinen Mädchen erklären. Diese Pferde sind sehr intelligent.
So werden die Gläubigen auf Cherubim kommen. An anderen Stellen lesen wir, dass der Herr Jesus mit allen Engeln kommen wird – Hunderten von Millionen Engeln, die nicht gefallen sind. Sie werden den Herrn begleiten, wenn Macht und Herrlichkeit kommen.
Aus anderen Stellen können wir ableiten, dass sie in Kampfwagen kommen werden. Die Gläubigen auf Pferden, die Engel in feurigen Wagen – das sind die, die Elia bei seiner Himmelfahrt gesehen hat. Dort waren auch Pferde, aber das sind keine Tiere, sondern Cherubim.
So werden wir den Herrn begleiten. Das wird etwas Gewaltiges sein. Für die Welt wird das Kommen des Herrn sein wie ein Dieb in der Nacht. Das ist keine freudige Sache, wenn ein Dieb kommt.
Dann wird der Herr Jesus das Gericht ausüben in verschiedenen Phasen und die Drangsalzeit beenden. In den Psalmen lesen wir, dass er alle Kriege bis an das Ende der Erde beschwichtigen wird. Gewaltig!
Man könnte beten: „Herr, greif ein, stoppe diesen Krieg in der Ukraine!“ Der Herr könnte den Odem dieses Mannes stoppen, der entschieden hat, dass dieser Krieg sein soll. Vielleicht würde sein Nachfolger weitermachen. Aber es ist furchtbar. Doch der Moment kommt, in dem der Herr direkt eingreift und alle Kriege bis an das Ende der Erde stoppt.
In der Bibel sind damit immer die am weitesten von Israel entfernten Teile des Festlandes gemeint, also Japan, Indonesien, Philippinen, Australien, Südamerika, Nordamerika – überall wird der Herr alle Kriege des Weltkrieges stoppen.
Dann lesen wir in Offenbarung 20, Vers 1: „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrunds und eine große Kette in seiner Hand hatte. Er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und Satan ist, band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund, schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muss er eine kleine Zeit losgelassen werden.“
Das ist interessant: Nicht der Herr selbst wird den Satan ergreifen, sondern ein Engel. Und ein Engel wird stark genug sein, um Satan zu binden. Das zeigt, dass Satan ein gefallener Geschöpf ist, kein Gegengott. Der Herr kann einen Engel einsetzen, der stärker ist als Satan, ihn bindet und in den „Abyssos“ – den bodenlosen Abgrund – wirft.
Dann kann Satan keine Kriege mehr auslösen. Er ist der Menschenmörder von Anfang an (Johannes 8). Er möchte, dass Menschen sich gegenseitig angreifen und Blut vergießen. Da wird er gestoppt.
In den weiteren Versen lesen wir, wie der Herr Jesus dann tausend Jahre regieren wird. Die Zahlen in der Bibel, besonders in der Offenbarung, sind wörtlich zu verstehen. Es gibt sieben Versammlungen – Ephesus, Smyrna, Pergamos, Thyatira, Sardes, Philadelphia, Laodizea – sieben bedeutet sieben, nicht acht.
Wenn von dreieinhalb Jahren Drangsal oder 1260 Tagen die Rede ist, sind das genau 1260 Tage, also dreieinhalb Jahre à 360 Tagen. Tausend Jahre sind auch tausend Jahre.
Nach den tausend Jahren wird Satan in Vers 7 nochmals losgelassen und wird die Menschen weltweit zu einem letzten Aufstand verführen. Man muss sich vorstellen, dass durch die Drangsal eine unzählbare Schar aus allen Völkern sich bekehrt. Diese werden beim Gericht der Lebendigen (Matthäus 25) in das Tausendjährige Reich eingelassen, die anderen werden gerichtet.
Man muss wiedergeboren sein, um in das Reich Gottes einzugehen (Johannes 3). Nur Gläubige werden ins Tausendjährige Reich kommen. Sie werden Kinder haben und unter besten Umständen in Frieden und Gerechtigkeit leben. Aber die Kinder werden sich nicht automatisch bekehren, so wie heute.
Viele werden sich nicht bekehren, obwohl sie die Wahrheit sehen. Ich hatte mal einen Schulkollegen, der sagte: „Weißt du, ich würde auch nicht glauben, selbst wenn alles stimmt.“ Nach vielen Diskussionen und Gesprächen mit Argumenten sagte er mir: „Ich will nicht glauben.“ Das ist letztlich der Grund, warum ein Mensch sich nicht bekehrt – weil er gar nicht will, obwohl der Herr ihn zieht.
So werden sich manche zwar mit Schmeichelei dem Herrn unterwerfen, aber der letzte Test wird zeigen, wer echt bekehrt ist. Satan wird dann nochmals für kurze Zeit losgelassen und vereint die Menschheit, die sich ihm anschließt, zu einem letzten Aufstand gegen die Regierung des Herrn Jesus.
Dann wird Feuer vom Himmel kommen und diesen Aufstand von Gog und Magog (Offenbarung 20) beenden. Danach wird Satan in den Feuersee geworfen. Der Abyssos war das Vorletzte, das Letzte ist der Wurf in den Feuersee.
In Vers 11 heißt es: „Und ich sah einen großen weißen Thron, und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden.“ Ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen. Bücher wurden geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das Buch des Lebens.
Wer sitzt auf dem großen weißen Thron? In Johannes 5 wird uns klar mitgeteilt: Der Sohn Gottes wird das Gericht ausüben. Als Mensch, der Jesus, sagt er: Der Sohn des Menschen wird Richter sein auf dem großen weißen Thron.
Das wird nicht auf der Erde stattfinden, denn vor seinem furchterregenden Angesicht wird die Erde fliehen. Das hat Wolfgang schon erklärt. Es wird nicht auf der Erde sein, aber auch nicht im Himmel. Die Erde und der Himmel entfliehen.
Das ist genau der Moment, den 2. Petrus 3 beschreibt, wenn das ganze Universum im Brand aufgelöst wird. Sogar die Elemente werden zerschmelzen durch Kernspaltung und Kernfusion. Dieses letzte Gericht wird alle auferwecken, die zu feige waren, sich zu bekehren.
Wer sich bekehrt, muss alle Feigheit aufgeben. Was denken die Verwandten? Was denken die Mitarbeiter in der Firma? Das ist egal. Es geht um die Ewigkeit.
Manchmal fahre ich auf der Autobahn in Deutschland und habe das Gefühl, Materie könne plötzlich aus dem Nichts entstehen. Ich schaue in den Rückspiegel, da ist nichts, und plötzlich ist ein Audi da! Unglaublich! Und der drückt hinter mir. Ich muss dann schauen, wie ich fahre, denn wenn mir etwas passiert, wird er nicht helfen.
So ist es im Straßenverkehr. Ich muss aufpassen, nichts Falsches zu tun, und es ist egal, ob jemand deswegen zornig ist. So ist es auch mit der Bekehrung. Wenn ich verloren gehe, nur weil ich dem anderen gefallen wollte, wird sich später niemand um mich kümmern.
Ich muss mich bekehren, es ist meine Entscheidung. Diese Feigheit muss man überwinden. Alle von Anfang an bis dahin werden auferstehen und gerichtet werden. Das Gericht hier ist der Feuersee.
Dann liest man in Offenbarung 21,1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ Dieses Universum wird aufgelöst werden – nicht ins Nichts, sondern...
In Hebräer 1, Vers 10 spricht Gott der Vater zum Sohn: „Du, o Herr, hast im Anfang den Himmel und die Erde gegründet.“ Weiter heißt es: „Sie werden vergehen und veralten wie ein Kleid, und sie werden verwandelt werden.“
Verwandelt? Ja, das ist das gleiche Wort wie in 1. Korinther 15, wo es heißt, die Gläubigen werden bei der Entrückung verwandelt. Ihr Körper wird verwandelt werden. Das heißt, diese Materie wird umgewandelt zu einem Auferstehungskörper.
Es ist die gleiche Materie, aber dann alles perfekt, ohne Flecken. Ein perfekter Körper. Das wird mit dem ganzen Universum geschehen. Die Elemente werden durch Spaltung und Kernfusion aufgelöst, und Gott wird daraus einen neuen Himmel und eine neue Erde machen.
Was in Offenbarung 21 beschrieben wird, ist das, was 2. Petrus 3 am Schluss den „Tag der Ewigkeit“ nennt. Es wird ewig weitergehen.
Manchmal denke ich an das Lied „Amazing Grace, How Sweet the Sound“ – erstaunliche Gnade, wie herrlich und wunderbar das klingt. Dort heißt es, wenn wir einmal zehntausend Jahre...
Gibt es noch Zeit? Für uns schon. Gott ist nicht der Zeit unterworfen. Bei ihm sind tausend Jahre wie ein Tag und ein Tag wie tausend Jahre. Er ist der Ewige. Er muss nicht von A nach B gehen, wir schon. Wir werden Geschöpfe bleiben.
Darum gibt es Zeit. Darum sagt Epheser 2, dass Gott in den kommenden Zeitaltern seinen Reichtum, seine Gnade und Güte an uns erweisen wird. Das kommende Zeitalter ist in Epheser 1, Vers 19 bis 21 das Tausendjährige Reich.
Epheser 2 spricht dann von den kommenden Zeitaltern. Das heißt, es wird weitergehen, weitergehen, weitergehen – zehntausend, zwanzigtausend, Millionen, Milliarden Jahre. Es wird nie enden.
Man könnte denken, das wird langweilig. Nein! Wer so denkt, kennt Gott nicht. Gott hat ein Programm.
Zum Schluss lese ich noch Epheser 2, ab Vers 4 und dann Vers 7: „Damit er in den kommenden Zeitaltern den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erwiese in Christus Jesus.“
Gott hat einen Plan für die Ewigkeit, und es wird nie langweilig werden. Es wird wunderbar bleiben.
Wir haben gelesen in Offenbarung 19, dass der Herr Jesus bei seiner Rückkehr aus dem Himmel einen Namen trägt, den niemand kennt außer ihm selbst. Was heißt das? Auch nach all den Jahren nach der Entrückung und bis zu seinem Wiederkommen bleibt ein Geheimnis in der Person des Herrn Jesus.
Wir werden eine vollkommene Erkenntnis haben, wie in 1. Korinther 13 beschrieben, von Angesicht zu Angesicht. Aber das heißt nicht, dass wir die Gottheit vollständig erfassen werden. Wir werden in Ewigkeit immer tiefer in die Geheimnisse Gottes eintauchen können – und das ist unendlich.
Darum heißt es auch nach mindestens sieben Jahren, dass er einen Namen trägt, den niemand kennt außer ihm selbst. Es bleibt ein Geheimnis: die Person des Sohnes Gottes.
So werden wir, wenn in 1. Korinther 2 der Geist Gottes die Tiefen Gottes erforscht, in Ewigkeit von überwältigt sein zu überwältigt sein gehen.
Also keine Angst: Es wird nicht langweilig. Es wird nicht so sein, dass wir fünf Stunden pro Tag Posaune blasen auf einer Wolke. Das ist eine heidnische Vorstellung und nicht das, was die Bibel uns sagt.
Gott hat einen Plan, ein Programm.
Das Hochzeitsmahl im Himmel
Manchmal wird gefragt: Werden wir im Himmel auch noch essen? Ja, natürlich. Der Herr Jesus hat ja auch nach der Auferstehung gegessen und getrunken.
Wir Menschen müssen essen und trinken. Warum? Weil das ein Ausdruck davon ist, dass wir in uns nicht vollständig sind. Wir brauchen immer Input von außen. Gott hingegen ist vollständig. Er hat uns nicht nötig, er hat nichts nötig und ist in sich glücklich.
Darum heißt es in 1. Timotheus 6,16: Der selige Gott, das heißt der glückliche Gott. Gott ist in sich völlig und vollkommen glücklich. Aber wir Menschen sind es nicht, wir brauchen ihn.
Wenn wir essen, können wir jedes Mal daran denken: Ich brauche Input von außen. Ja, es wird das Hochzeitsmahl des Lammes geben, und das ist die volle Wahrheit dessen, was hier beschrieben wird. Dies wird hier nochmals betont.
Das Wiederkommen Jesu als Richter und König
Und dann, Vers 11: Der Himmel ist offen, und der Herr Jesus kommt als Richter der Welt. Nach der Hochzeit erscheint er als Richter, aber nicht allein. In Vers 14 heißt es: „Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden.“ Das bedeutet, dass alle alttestamentlichen Gläubigen und die Gläubigen der Gemeinde den Herrn Jesus begleiten werden.
Sacharja 14 sagt, dass wir dann auf dem Ölberg kommen. Seine Füße werden an jedem Tag auf dem Ölberg stehen, und alle Heiligen werden mit ihm sein. Das wussten schon die alttestamentlichen Gläubigen. Für sie war das eine klare Hoffnung.
Ich schlage die Bibel auf, Sacharja 14, Vers 3: „Und der Herr, also Jahwe, der Ewige, wird ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie an dem Tag des Kampfes, an dem Tag der Schlacht. Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen.“ Hat Jahwe, der Ewige, Füße? Ja, natürlich! Denn der Herr Jesus ist Mensch geworden. Jetzt ist er als Mensch in den Himmel gegangen und wird als Mensch wieder zurückkehren. Deshalb werden seine Füße auf dem Ölberg stehen.
Wer schon einmal auf dem Ölberg war, weiß, dass man das irgendwie genießen muss: Füße auf dem Ölberg! So wird der Herr Jesus dort stehen, auf dem Ölberg, der vor Jerusalem im Osten liegt.
Der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und Westen hin, zu einem sehr großen Tal. Die Hälfte des Berges wird nach Norden und die andere Hälfte nach Süden weichen. „Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen. Und das Tal der Berge wird bis Azel reichen.“ Der Überrest Israels, der nicht auf die Berge fliehen wird, sind nur die aus Judäa. Aber der Überrest in Jerusalem wird in der Stadt bleiben, bis der Herr kommt. Dann werden sie herausfliehen, wenn der Ölberg sich spaltet.
Ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Usias, des Königs von Juda. Und jetzt: „Und kommen wird der Herr, mein Gott“, sagt Sacharja, „und alle Heiligen mit dir.“ Sie werden alle kommen, und zwar reitend auf weißen Pferden.
Manchmal fragen kleine Mädchen: „Mama, gibt es im Himmel auch Tiere? Und kann man dort auch reiten?“ Ja, da muss man die kleinen Mädchen dort abholen, die so reitfanatisch sind. Jawohl, es wird Pferde geben. Pferde im Himmel, ja, weiße Pferde. Jesus wird auf einem weißen Pferd reiten.
Aber man muss vielleicht noch wissen: Im Psalm 18 wird seine Wiederkunft auch beschrieben. Dort heißt es, dass er daher fliegen wird auf einem Cherub. Ein Cherub ist eine bestimmte Engelart, eine ganz mächtige Engelart. Diese Engel bewachen auch den Thron Gottes, die vier lebendigen Wesen, die Cherubim, zum Beispiel in Hesekiel 1.
Diese Cherubim können verschiedene Gestalten annehmen. Es gibt Cherubim mit Löwenkopf, Stierkopf, Menschenkopf und Adlerkopf. Aber es gibt sie eben auch in Form von Pferden. Das kann man den kleinen Mädchen erklären. Diese Pferde sind sehr intelligent.
So werden die Gläubigen auf Cherubim kommen. An anderen Stellen lesen wir, dass der Herr Jesus mit allen Engeln kommen wird. Diese Hunderten Millionen Engel, die nicht gefallen sind, werden den Herrn begleiten, wenn Macht und Herrlichkeit kommen.
Aus anderen Stellen können wir ableiten, dass sie in Kampfwagen kommen werden. Die Gläubigen auf den Pferden, die Engel in den Kampfwagen. Das sind diese feurigen Wagen, die auch Elia bei seiner Himmelfahrt kennengelernt hat. Dort waren auch Pferde, aber das sind keine Tiere, sondern eben Cherubim.
So werden wir den Herrn begleiten – etwas Gewaltiges! Für die Welt wird das Kommen des Herrn aber sein wie ein Dieb in der Nacht. Das ist keine freudige Sache, wenn ein Dieb kommt.
Dann wird der Herr Jesus das Gericht ausüben, in verschiedenen Phasen, und die Drangsalzeit beenden. In den Psalmen lesen wir: Er wird alle Kriege beschwichtigen bis an das Ende der Erde. Gewaltig!
Man könnte jetzt beten: „Herr, greif ein, stoppe diesen Krieg in der Ukraine!“ Der Herr könnte einfach den Odem dieses Mannes stoppen lassen, der entschieden hat, dass dieser Krieg sein soll. Vielleicht würde sein Nachfolger den Krieg weiterführen. Aber es ist furchtbar.
Doch der Moment wird kommen, wo der Herr direkt eingreift und alle Kriege bis an das Ende der Erde stoppt. In der Bibel sind das immer die Teile des Festlandes, die am weitesten von Israel entfernt sind – also bis nach Japan, Indonesien, Philippinen, Australien, bis nach Südamerika und Nordamerika. Überall wird der Herr alle Kriege des Weltkrieges beenden.
Die Bindung Satans und das Tausendjährige Reich
Und dann lesen wir in Offenbarung 20,1: „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrunds und eine große Kette in seiner Hand hatte. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, und band ihn tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund, schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden.“
Das ist schon interessant: Nicht der Herr selbst wird den Satan ergreifen, sondern ein Engel. Und ein Engel wird stark genug sein, um den Satan zu binden. Das zeigt eben, dass Satan ein gefallener Engel ist, ein Geschöpf, und nicht eine Art Gegengott – gar nicht.
Der Herr kann einen Engel einsetzen, der stärker ist als Satan, ihn bindet und in den Abyssos – das ist das Wort für Abgrund – wirft. Abyssos bedeutet wörtlich „der bodenlose Abgrund“. Dort wird Satan gebunden und kann keine Kriege mehr auslösen.
Satan ist der Menschenmörder von Anfang an (Johannes 8). Er möchte, dass die Menschen sich gegenseitig bekämpfen und Blut vergießen. Doch hier wird er gestoppt.
In den weiteren Versen lesen wir, wie der Herr Jesus dann für tausend Jahre regieren wird. Dabei sind Zahlen in der Bibel, besonders in der Offenbarung, immer wörtlich zu verstehen. Wer die sieben Versammlungen zählt, kann das leicht nachvollziehen: Ephesus, Smyrna, Pergamos, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea – es sind sieben, nicht acht.
Viele meinen, Zahlen in der Bibel hätten eine symbolische Bedeutung. Doch sieben bedeutet sieben. Wenn von dreieinhalb Jahren Drangsal oder von 1.260 Tagen die Rede ist, dann sind das genau 1.260 Tage, also dreieinhalb Jahre à 360 Tagen. So ist das. Und tausend Jahre sind auch wirklich tausend Jahre.
Nach den tausend Jahren wird der Teufel in Vers 7 nochmals losgelassen. Dann wird er die Menschen weltweit verführen zu einem letzten Aufstand.
Man muss sich vorstellen: Durch die Drangsal hindurch wird eine unzählbare Schar aus allen Völkern sich bekehren. Diese werden beim Gericht der Lebendigen (Matthäus 25) ins Tausendjährige Reich eingelassen. Die anderen werden gerichtet.
Man muss wiedergeboren sein, um in das Reich Gottes einzugehen (Johannes 3). Nur Gläubige werden ins Tausendjährige Reich kommen. Diese Gläubigen werden Kinder haben. Unter besten Umständen herrschen dann Frieden und Gerechtigkeit. Aber die Kinder werden sich nicht automatisch bekehren.
Das ist wie heute: Unsere Kinder sind nicht automatisch Gläubige. Auch im Tausendjährigen Reich werden sich viele nicht bekehren, obwohl sie die Wahrheit sehen.
Ich hatte einmal einen Schulkollegen, der mir sagte: „Weißt du, ich würde auch nicht glauben, selbst wenn alles stimmt.“ Da war ich wirklich enttäuscht. Nach all den Diskussionen und Gesprächen, nach all den Argumenten, sagte er mir einfach, dass er nicht glauben will.
Das ist letztlich der Grund, warum ein Mensch sich nicht bekehrt: Er will es nicht, obwohl der Herr ihn zieht.
So werden sich viele zwar äußerlich dem Herrn unterwerfen, vielleicht aus Schmeichelei, doch der letzte Test wird zeigen, wer wirklich bekehrt ist.
Satan wird dann nochmals für kurze Zeit losgelassen. Er wird die Menschen, die sich ihm anschließen, vereinen, um einen letzten Aufstand gegen die Regierung Jesu auszuüben.
Dann wird Feuer vom Himmel kommen und diesen Aufstand von Gog und Magog nach Offenbarung 20 beenden.
Danach heißt es, dass der Teufel in den Feuersee geworfen wird. Der Abyssos war das Vorletzte, das Letzte wird der Wurf in den Feuersee sein.
Das letzte Gericht vor dem grossen weissen Thron
Und dann heißt es in Vers elf: „Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen. Und Bücher wurden geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist.“
Wer sitzt hier auf dem großen weißen Thron? In Johannes 5 wird uns klar mitgeteilt, dass der Sohn Gottes das Gericht ausüben wird. Als Mensch sagt Jesus, der Sohn des Menschen, wird Richter sein auf dem großen weißen Thron.
Aber das wird nicht auf der Erde stattfinden, denn vor seinem Angesicht, vor diesem furchterregenden, furchtgebietenden Angesicht des Richters, wird die Erde fliehen. Das hat Wolfgang schon erklärt. Dieses Gericht wird nicht auf der Erde stattfinden, aber auch nicht im Himmel. Die Erde entflohen, und auch der Himmel.
Das ist genau der Moment, den 2. Petrus 3 beschreibt, wenn das ganze Universum im Brand aufgelöst wird. Sogar die Elemente werden aufgelöst und zerschmelzen. Es wird also eine Art Kernspaltung und Kernfusion geben. Dieses letzte Gericht wird stattfinden, und alle werden auferweckt werden, auch die, die zu feige waren, sich zu bekehren.
Wenn man sich bekehrt, muss man alle Feigheit ablegen. Was denken die Verwandten? Was denken die Mitarbeiter in der Firma? Das spielt keine Rolle. Es geht um die Ewigkeit.
Manchmal fahre ich auf der Autobahn in Deutschland und habe wirklich das Gefühl, dass plötzlich Materie aus dem Nichts entstehen kann. Ich schaue in den Rückspiegel, da ist nichts, und plötzlich ist ein Audi da! Unglaublich! Und dann drückt er hinter mir! Ich muss dann aufpassen, wie ich fahre, denn wenn mir etwas passiert, wird er nicht daran interessiert sein, mir zu helfen, wenn ich etwas falsch mache. So ist es im Straßenverkehr.
Ich muss darauf achten, nichts Falsches zu tun. Dabei ist es egal, ob jemand deswegen zornig wird, wenn ich nicht anders kann. So ist es auch mit der Bekehrung. Wenn ich verloren gehe, nur weil ich dem anderen gefallen wollte, werden sie sich später auch nicht mehr um mich kümmern. Ich muss mich bekehren, es ist meine Entscheidung.
Darum muss man diese Feigheit überwinden. Alle von den Toten bis zu diesem Zeitpunkt werden auferstehen und gerichtet werden. Dieses Gericht ist der Feuersee.
Der neue Himmel und die neue Erde – Beginn der Ewigkeit
Und dann, Offenbarung 21,1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“
Dieses Universum wird aufgelöst werden – nicht ins Nichts, sondern...
Offenbarung – was sage ich? Offenbarung? Hebräer 1,10: Da spricht Gott der Vater zum Sohn und sagt: „Du, o Herr!“ Der Vater spricht den Sohn mit „O Herr“ an und sagt, dass er im Anfang den Himmel und die Erde gegründet hat.
Und er sagt weiter: „Sie werden vergehen und sie werden veralten wie ein Kleid. Und sie werden verwandelt werden.“
Verwandelt? Ja, das ist dasselbe Wort wie in 1. Korinther 15, wo es heißt, die Gläubigen bei der Entrückung – ihr Körper wird verwandelt werden. Das heißt, diese Materie wird umgewandelt werden zu einem Auferstehungskörper.
Aber es ist die gleiche Materie, nur dann alles perfekt, ohne Flecken und Mängel. Ein perfekter Körper.
Und das wird mit dem ganzen Universum geschehen. Die Elemente werden aufgelöst durch Spaltung und Kernfusion, und dann wird Gott das umwandeln in einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Was uns da beschrieben wird in Offenbarung 21, das ist das, was 2. Petrus 3 am Schluss nennt: der Tag der Ewigkeit. Es wird ewig weitergehen.
Manchmal denke ich an das Lied „Amazing Grace, How Sweet the Sound“ – erstaunliche Gnade, wie herrlich, wie wunderbar klingt das! Und da heißt es: Wenn wir dann einmal zehntausend Jahre erlebt haben – was, gibt es noch Zeit?
Für uns schon, aber Gott ist nicht der Zeit unterworfen. Bei ihm sind tausend Jahre wie ein Tag und ein Tag wie tausend Jahre. Er ist der Ewige. Er muss nicht von A nach B gehen, wir schon. Wir werden Geschöpfe bleiben.
Darum gibt es Zeit, und deshalb sagt Epheser 2, dass Gott in den kommenden Zeitaltern seinen Reichtum, seine Gnade und Güte an uns erweisen wird.
Das kommende Zeitalter ist in Epheser 1,19-21 das Tausendjährige Reich. Aber Epheser 2 spricht von den kommenden Zeitaltern. Das heißt, es wird weitergehen, weitergehen, weitergehen – zehntausend, zwanzigtausend, Millionen, Milliarden Jahre – es wird nie aufhören.
Und da könnte jemand denken: Wird das langweilig? Nein, nein! Wer so denkt, der weiß nicht, wer Gott ist.
Gott hat ein Programm.
Gottes Plan für die Ewigkeit
Zum Schluss lese ich noch Epheser 2, und dann ist Schluss. Das muss man wissen: Es gibt ein Programm für die Ewigkeit, und das ist hier zusammengefasst.
Ab Vers 4 und dann in Vers 7 heißt es: „Damit er in den kommenden Zeitaltern den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erwiese, in Christus Jesus.“ Gott hat einen Plan für die Ewigkeit, und es wird nie langweilig werden. Es wird so wunderbar bleiben.
Es ist auch so, wie wir in Offenbarung 19 gelesen haben: Wenn der Herr Jesus aus dem Himmel kommt, trägt er einen Namen geschrieben, den niemand kennt außer ihm selbst. Was heißt das? Auch nach all den Jahren, nach der Trübsal bis zu seinem Wiederkommen, wird die Person des Herrn Jesus immer noch ein Geheimnis sein.
Wir werden zwar eine vollkommene Erkenntnis haben, wie es in 1. Korinther 13 heißt, von Angesicht zu Angesicht. Ja, natürlich. Aber das bedeutet nicht, dass wir die Gottheit vollständig erfassen werden. Wir werden in Ewigkeit immer tiefer in die Geheimnisse der Gottheit hineinschauen können – und diese sind unendlich.
Darum heißt es auch nach mindestens sieben Jahren: Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt außer ihm selbst. Die Person des Sohnes Gottes bleibt ein Geheimnis. So wie in 1. Korinther 2 beschrieben, erforscht der Geist Gottes die Tiefen Gottes. Wir werden in Ewigkeit von einer Erkenntnis zur nächsten überwältigt sein.
Also keine Angst: Es wird nicht langweilig. Nicht fünf Stunden pro Tag Posaune blasen auf einer Wolke – das ist eine heidnische Vorstellung und entspricht nicht dem, was die Bibel uns sagt.
Gott hat einen Plan, ein Programm.
