Einleitung und Gebet zum Beginn des Studiums
Wir wollen, bevor wir anfangen, nicht voreinander sprechen. Warte, Herr Jesus Christus, du bist der ewige Sohn Gottes. Danke, dass du da bist.
Jetzt, da alle hier sind, wollen wir am Nachmittag das Wort studieren. Wir brauchen die Ignatius, die hilft, dass du den Geist und die Herzen öffnest. Er möge dich leiten, damit uns das Wort wirklich berührt und hilft. Es soll Autorität haben und persönlich wirksam sein.
Erlaube, dass wir durch dich erkannt werden und du uns bei dir hältst. Wir wollen uns unter dein Wort stellen. So, wie du es gesagt hast: „Der Vater ist mit dir.“ Danke für diesen Nachmittag.
Wir bitten dich um Kraft, innere Spannung, Energie und die Fähigkeit, das Studium miteinander zu machen. Amen.
Überblick über die Serie der kleinen Propheten und Einführung in das Buch Nahum
In der Serie der kleinen Propheten haben wir mit Hosea begonnen. In der Reihenfolge vorangegangen sind wir nun beim Buch Nahum angekommen. Es ist ein Büchlein, das wenig gelesen wird – zu Unrecht. Wir sehen, dass es eine Perle im Wort Gottes ist.
Ab Seite zwei habe ich im Skript eine neue Übersetzung hinzugefügt. Ich habe oben sehr wörtlich übersetzt, sogar noch wörtlicher als die Elberfelder Übersetzung. Dabei habe ich mir Mühe gegeben, die Poesie sichtbar zu machen. Das heißt, die originalen Verszeilen sind erkennbar. Das ganze Buch ist ein Gedicht, und hier entspricht jede Zeile im Deutschen einer Verszeile im Original.
Es ist nicht das schönste Deutsch, aber es soll von der Formulierung her etwas von der Wortgewalt der hebräischen Poesie rüberbringen. Ich gebe gleich eine Sprachprobe für den Anfang.
Ich lese die Verse 1 bis 7 vom Beginn des Propheten auf Hebräisch vor. Man kann sich ein bisschen an den bekannten Wörtern orientieren: Ninive, Nahum, Elche Shitter. Dann kommt das Wort Gott, das hier im Hebräischen wiederholt vorkommt, sowie Herr, Adonai. Ich stoppe nach jeder Verszeile, so kann man sich ungefähr orientieren.
Dann kommen auch geografische Namen vor, wie War, Schauen und Carnehl. Jetzt folgt der Titel, und dann beginnt es fast im poetischen Maß.
Zum Beispiel: "Javier el Cano, wenn ok Madonna, i o k, wh nokia Madonna, Lizarra wird der Holewa Adonai." Bei der Übersetzung wäre es: "Wenn er ok Adonai bis zu fünf wie Einnahmen, er Waclaw, nur er bei Jan war ja bisher, who holds have um l'alba schauen, Harmel Ufer, ach Libanon, um lal Karin Rawe."
Weiter heißt es: "We have hot hit mogu, die Sahara mit Banane, Wawa lief Nasa mo mi amot um mia kumbaro na haemato, die Drache Esch wer hatt zu riem nichte zu manu Dorf war doch neu Limao, the beyond Sarah w o d." Und so weiter.
Bis dahin gibt auch schon der Klang etwas von der Grammatik des Buches wieder, denke ich.
Zeitliche Einordnung und historische Hintergründe des Buches Nahum
Zu Beginn des Buches gibt es keine Angaben darüber, in welcher Zeit und unter welchen Königen der Prophet gewirkt hat, wie es bei vielen anderen Büchern üblich ist. Dennoch können wir aus den Propheten selbst entnehmen, in welche Zeit hier anzusetzen ist.
Das ergibt sich zum einen aus der Stellung innerhalb der Zwölfpropheten. Bereits beim Beginn mit Hosea haben wir gesehen, dass das Ordnungsprinzip der kleinen Propheten sich nach Epochen richtet. Innerhalb dieser Epochen gibt es weitere Ordnungsprinzipien, zum Beispiel, dass immer ein Prophet aus dem Nordreich und anschließend einer aus dem Südreich kommt – also in der Abwechslung Nordreich, Südreich, Nordreich, Südreich.
Schon aus der Stellung, die Nahum einnimmt, wird klar, dass er zur vorexilischen Zeit gehört, also vor dem babylonischen Exil von 606 bis 538 vor Christus.
Der Prophet kündigte die Zerstörung Ninives an, die tatsächlich 612 vor Christus stattfand. Damals fiel die Hauptstadt des assyrischen Weltreiches.
Wir können auch sagen, dass Nahum unbedingt nach 663 vor Christus gewirkt hat. Dies lässt sich aus Nahum 3,8-11 entnehmen, wo die Zerstörung No-Amon erwähnt wird. No-Amon war eine ägyptische Stadt, die 663 durch Assyrien zerstört wurde.
Diese Stadt galt als scheinbar uneinnehmbar, da sie durch Nilarme geschützt war, die mehrere hundert Meter breit waren. Zudem war No-Amon durch das Wasser des Nils und des Flusses Tiger geschützt.
In Nahum wird erklärt, dass Assyrien diese Stadt schließlich zerstört hat. Wenn Assyrien also bereits No-Amon zerstört hat, wird Ninive ebenfalls fallen.
Das macht deutlich, dass der Prophet Nahum vor 612 vor Christus und nach 663 vor Christus gewirkt hat.
Kriterien für wahre Prophetie im Judentum und Bestätigung durch Jesus Christus
Im Judentum konnten nur prophetische Bücher als von Gott kommend akzeptiert werden, die sich in den sogenannten Nachprophetien als echte Propheten erwiesen haben. Das bedeutet, es handelte sich um Propheten, die sich nicht in einer einzigen Aussage geirrt haben.
Nach 5. Mose 18 wird deutlich gemacht, dass ein Prophet, der einmal in seiner Aussage irrt, kein Prophet Gottes ist. Das ist ganz entscheidend. Deshalb konnten Propheten, die sich geirrt haben, nicht akzeptiert werden.
Ein weiterer Punkt ist, dass Propheten nicht im Widerspruch zur Lehre des Gesetzes Mose, also der Tora, stehen dürfen. In 5. Mose 13 wird erklärt, dass ein Prophet, der ein Wunderzeichen voraussagt und dieses auch eintritt, aber dazu auffordert, anderen Göttern nachzugehen, kein Prophet Gottes ist – auch wenn die Aussage sich erfüllt hat. Wenn die Lehre nicht stimmt, muss man sie ablehnen.
Diese zwei Kriterien sind ganz entscheidend für einen wahren Propheten: Er muss hundertprozentig in jeder Aussage korrekt sein, und zweitens muss er leermäßig absolut in Übereinstimmung mit Gott sein.
Bei den fernen Prophezeiungen können wir das nicht immer nachkontrollieren, da sie sich über Jahrtausende erstrecken. Aber das, was in der nahen Zeit erfüllt werden sollte, muss hundertprozentig zutreffen. Zudem muss die Lehre absolut mit Gottes Wort übereinstimmen.
Die Tatsache, dass im Judentum unter den biblischen Büchern reguliert wurde, zeigt, dass man darauf geachtet hat, dass beide Kriterien erfüllt sind.
Man könnte einwenden, dass wir heute nicht genau wissen, wann ein Prophet geboren wurde oder wann er genau gewirkt hat. Das spielt aber keine Rolle, denn wir können die Nahzeit-Prophetie nachkontrollieren. Wir sehen zum Beispiel, wie sich bestimmte Prophezeiungen, die auf die Endzeit bezogen sind, erfüllt haben. So können wir im Nachhinein auch bestätigen, dass es sich um echte Propheten Gottes handelt, deren Aussagen voll zutreffen.
Auch bei fernen Prophezeiungen gibt es Aussagen, die weit in die Zukunft reichen, so wie bei allen Propheten. Daher haben wir heute eine Möglichkeit, die Kontrolle der ferneren Prophetie durchzuführen, ähnlich wie man damals die Kontrolle durch die Nahzeit-Prophetie hatte.
Hinzu kommt, dass wir die Frage gar nicht mehr wirklich aufwerfen müssen, denn Jesus Christus hat das gesamte Alte Testament in der Form, wie es im Judentum zu seiner Zeit vorlag, als Gottes Wort bestätigt. Zum Beispiel erwähnt Lukas 24 die Dreiteilung: das Gesetz, die Propheten und die übrigen Schriften. Das ist die hebräische Dreiteilung des Alten Testaments: Tora, Nevi'im und Ketuvim.
Für Menschen heute, die Zweifel haben, ist es wichtig, die erfüllte Prophetie zu betrachten, die sich auf die ferne Zeit bezieht, so wie sie von den Propheten vorausgesagt wurde.
Thema und Hauptbotschaft des Buches Nahum
Das Thema des Buches Nahum ist ganz einfach: Es handelt sich um ein Gericht über Ninive. Der erste Vers macht dies bereits deutlich. Es ist eine Vision, die Nahum gesehen hat, daher heißt das Buch „Buch der Vision Nahum des Elkoshiten“. Es geht also um den Untergang dieser Hauptstadt, die den ganzen Nahen Osten jahrhundertelang erzittern ließ.
Alle fürchteten sich vor dieser grausamen Großmacht, die eine Nation nach der anderen besiegt und die Menschen massenweise aus ihrem Land deportiert hat. Diese Politik der Assyrer bestand darin, ein Volk zu besiegen und es durch Deportation zu entwurzeln. Nahum bringt jedoch auch eine Trostbotschaft. Er beruhigt, indem er sagt, dass Gott dieses böse Weltreich bestrafen wird.
Ninive wird fallen, obwohl die Stadt als uneinnehmbar galt. Eine Zusammenfassung in wenigen Sätzen: Gott lässt den Schuldigen nicht ungestraft entkommen. Bei seinem Kommen als Richter wird die ganze Welt gerichtet werden (Nahum 1,2-7). Das ist genau das, was ich vorgelesen habe. Es geht um die Wiederkunft Christi in der Endzeit als Richter der Welt. Das Gericht über Ninive soll ein Vorgeschmack auf das Gericht sein, das die Welt bei der Wiederkunft Christi treffen wird.
Durch eine Überschwemmung sollen die Stadtmauern zerstört werden, sodass feindliche Armeen die einst als uneinnehmbar angesehene Stadt einnehmen können. Davon wird berichtet (Nahum 1,8; 2,6; 3,12-14). Ninive soll es wie No-Amon ergehen, das 663 vor Christus von den Assyrern geschlagen wurde.
Es gibt eine Verhöhnung des wahren Gottes (Nahum 1,8 und 11) sowie Gewalttat und Okkultismus, die Gottes Gericht herausfordern (Nahum 3,1-4). Für Israel gibt es aber auch Trostworte (Nahum 1,7).
Der Name Nahum bedeutet Trost oder Tröstung, wie man sieht. Unter Punkt 1 werden charakteristische Ausdrücke und Besonderheiten genannt: Diese Gerichtsbotschaft über den Feind Israels war gleichzeitig eine Trostbotschaft für Israel, das so sehr unter Assyrien zu leiden hatte.
Nahum 1,7 sagt: „Gut ist der Herr als Festung am Tag der Drangsal und erkennt die, welche in ihm Zuflucht suchen.“ Dann gibt es ein Trostwort in Nahum 2,1 (andere Zählung: 2,1): „Siehe auf den Bergen die Füße des Boten, frohe Botschaft, Verkündigung von Frieden! Feiere, Juda, deine Feste! Bezahle deine Geliebte, denn nicht wird der Nichtswürdige weiterhin durch dich hindurchziehen. Er ist völlig ausgerottet.“
Auch in Nahum 2,3 heißt es: „Denn der Herr stellt wieder her die Herrlichkeit Jakobs, wie die Herrlichkeit Israels.“ Die Assyrer hatten geplündert und das Leben zerstört. Doch es gibt die Verheißung der Wiederherstellung Israels.
Beginn der Textbetrachtung: Nahum 1 – Gericht über Ninive
Ja, jetzt gehen wir schön der Reihe nach durch den Text. Ich lese diesmal auf Deutsch nach.
Um eins: Abfährst, ein Ausspruch über Ninive, das Buch der Vision nach Homs des Elkosch Itos. Es ist ein bisschen schwierig, diesen Elkosch, den Herkunftsort nahe Homs, so zu identifizieren. Aber es gibt eine Möglichkeit, einen Ort des Elkosch in Galiläa zu finden. Das passt sehr gut zur ganzen Reihenfolge der kleinen Propheten.
Denn der Prophet davor, den wir letztes Mal studiert haben, Micha, war ja ein Prophet aus dem Südreich. Und dann passt es, dass dieses Elkosch im Norden, in Galiläa, liegt. Dort haben wir wieder einen Propheten aus der Gegend des Nordreiches, des ehemaligen Nordreiches.
Ninive bedeutet auf Deutsch „Wohnort“, ja quasi einfach das Wort für eine Siedlung. Aber Siedlung wäre zu klein. In NRW wurde eine gewaltige Großstadt daraus, wie wir ja auch schon besprochen haben bei der Behandlung von Jona. Wir haben gesehen, wie sagenhaft groß diese Stadt effektiv gewesen war, mit all den Vororten zusammen.
Dieser Ausdruck hat schon seine Bedeutung: Eine Belehrung. „Ninive“ wird hier gerichtet. In der Offenbarung haben wir ständig diesen Ausdruck „die auf der Erde wohnen“. Etwa zwölf Mal kommt das in der Offenbarung vor. Das ist so typisch für die Menschen, die hier auf Erden zu Hause sind und mehr gibt es nicht.
Das ist so der Gegensatz zum Erlösten beziehungsweise sollte der Gegensatz sein. Der Erlöste weiß, dass dies nicht die letzte Bleibe ist. Und das wäre auch nicht so, als würden wir ewig da bleiben. Gut, wir wohnen ja nicht in Zelten, wie Abraham. Bei ihm war das noch deutlicher, dieser Fremdling- und Schaftcharakter.
Da sind unsere Zeltdecken schon ein bisschen dicker geworden. Aber es geht ja auch um die innere Haltung zu unserem Wohnsitz. Sind wir wirklich da und tun so, als wäre das das Eigentliche? Oder haben wir innerlich diese Haltung: Der Schönste kommt noch und wir warten auf den Herrn Tag für Tag?
Denn für das Ereignis der Entrückung braucht es keine Erfüllung von Prophezeiungen, die zuvor noch erfüllt werden müssen. Es gibt zwar Prophezeiungen, die bestimmt erst nach der Entrückung erfüllt werden können, aber keine, die noch vorher erfüllt sein muss. Dann können wir den Herrn wirklich jeden Tag erwarten.
Also haben wir diesen Frühling-Schafscharakter oder gehören wir auch zu denen, wie die Offenbarung sie bezeichnet, die auf der Erde wohnen? Oder eben Ninive? Das waren Menschen, die wirklich zu Hause waren, aber unter das Gericht Gottes können...
Gottes Charakter als Richter und seine Gerechtigkeit
Nun wird Gott als Richter beschrieben, als ein eifernder Gott. Mein Reicher ist der Herr, ein Reicher ist der Herr und voll Zorn und Hitze. Ein Rächer ist der Herr an seinen Widersachern und ein Nachtragender ist er seinen Feinden.
Dieser Ausdruck „ein eifernder Gott“ und „ein Reicher ist der Herr“ bezieht sich eigentlich auf eine Anspielung auf das zweite Gebot. Im Buch Exodus, Kapitel 20, Vers 5, heißt es: Das erste Gebot lautet: „Ich bin der Herr, dein Gott; du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Das betont die Ausschließlichkeit Gottes.
Das zweite Gebot ist das Verbot von Bildern zur Verehrung. In der katholischen Kirche hat man die Zählung der Zehn Gebote geändert, sodass dieses zweite Gebot eigentlich nicht als selbstständiges Gebot steht. Es kommen zwar insgesamt zehn Gebote zusammen, aber die Zählung ist anders. Das zweite Gebot sollte eigentlich ganz selbstständig stehen: das Verbot der Verehrung von Bildern.
Dort heißt es: „Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen noch irgendein Gleichnis dessen, was oben im Himmel, und was unten auf der Erde, und was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen, denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott.“
Dieser Ausdruck „ein eifernder Gott“ bedeutet, dass Gott die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern bis zum dritten und vierten Glied derer, die ihn hassen, aber seine Güte erweist er an Tausenden, die ihn lieben und seine Gebote beobachten. Gott stellt sich hier als ein eifernder Gott vor, der über die steht, die Götzendienst betreiben.
Was ist die Verehrung von Bildern? Das ist die Verehrung von Materie. Gott wird gesehen als ein Teil der Natur. Ein Götzenbild oder eine Marienstatue ist ein Stück Materie. Wenn man glaubt, dass dieses Stück Materie verehrt werden darf, dann verehrt man die Natur anstatt den Schöpfer. Abgesehen davon, dass Maria selbst ein Mensch war – und ich glaube nicht, dass man einen Menschen anbeten soll – macht Römer 1, Vers 25 deutlich, dass Götzendienst der Heiden darin besteht, dass anstatt des Schöpfers die Natur oder ein Stück Natur verehrt wird.
Darum ist auch die ganze moderne Lehre der Evolution letztlich Götzendienst, denn in der Evolutionslehre glaubt man, dass die Natur selbst Kräfte hat, um das Leben nach oben zu entwickeln. Das heißt, die Schöpferkräfte Gottes werden der Natur zugeschrieben, und so wird die Natur zum Gott.
Das zweite Gebot warnt davor. Wir sind jedoch in der Evolutionslehre auf dem Stand, dass der Mensch verwest, denn der Mensch wird als das höchste Stück Materie in dieser vergötterten Natur betrachtet. Also sind die Menschen konsequenterweise die höchsten Götter, die es gibt.
Aber hier stellt sich Gott vor als ein eifernder Gott. Dieser Ausdruck „ein eifernder Gott“ und „ein Reicher ist der Herr“ wird aufgenommen aus dem zweiten Gebot, das vor Götzendienst warnt.
Ninive war eine Stadt, die Hauptstadt eines Reiches, das förmlich vom Götzendienst geprägt war. Übrigens steht dort, dass Gott Recht bis ins dritte und vierte Glied ausübt. Das hat also auch für die späteren Generationen Konsequenzen.
Wichtig ist: Es wird nicht einfach so hinzugefügt, sondern „derer, die mich hassen“. Also wenn die Eltern Götzendienst und Okkultismus betrieben haben und ihre Kinder auf diesen Weg gehen, kommt ein Fluch der Eltern über die nächste Generation. Aber wenn die nächste Generation sich bekehrt und sich abwendet von diesem Weg, dann gilt hier, dass Gott Güte erweist an Tausenden, die ihn lieben.
Es gibt also keinen Widerspruch zu der Stelle in den Propheten, wo gesagt wird, die Väter haben saure Trauben gegessen und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden (Hesekiel 18). Das ist vollkommen falsch verstanden. Jeder wird für seine Sünden bestraft, aber das, was die Vorfahren gemacht haben, hat Konsequenzen, nämlich dann, wenn die Söhne auf ihrem Weg weitergehen.
Darum gab es in der Zeit der Könige Götzendiener als Könige in Juda, und schließlich kam das Gericht zur Zeit von Nebukadnezar, noch nicht in der Zeit von dem gottlosen Manasse. Das kam dann später über die gottlosen Söhne.
Wenn ich weiterlese, wird Gott als Richter vorgestellt. In Nahum 1, Vers 3 heißt es: „Der Herr ist langsam zum Zorn und groß an Kraft.“ Das ist eine Reminiszenz, eine Erinnerung an das Buch Jona.
Wir haben ja vor einiger Zeit behandelt, dass Ninive Besuch durch den Propheten Jona erhielt. Er sollte ankündigen: In vierzig Tagen ist die Stadt zerstört, unter der Voraussetzung, dass Ninive umkehrt. Ninive tut Buße und erfährt Gnade, Gnade Gottes.
Jetzt lesen wir gerade in Jona 4, Vers 9: Jona hätte gerne gesehen, dass Gott Ninive vernichtet. Gott sprach zu Jona: „Ist es recht, dass du wegen des Rizinus zürnst?“ Und Jona antwortete: „Ja, ich bin zornig bis zum Tod.“ Der Herr sprach: „Du erbarmst dich des Rizinusstaudes, um die du dich nicht bemüht und die du nicht großgezogen hast. Der als Sohn einer Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zugrunde ging. Und ich sollte mich nicht des großen Ninive erbarmen, in der hundertzwanzigtausend Kinder sind, die nicht wissen, wie man recht von Unrecht unterscheidet?“
Gott ist ein Gott der Liebe und Gnade. Er weiß, wie es geht. Jona sagt in Kapitel 4, Vers 2: „War es nicht mein Wort, als ich noch in meinem Land war? Darum kam ich zuvor, indem ich nach Tarsis floh, denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und groß an Güte und der sich des Übels reumütig entledigt.“
Gott ist langsam zum Zorn, das heißt, er gibt den Menschen Zeit, Buße zu tun. Ich habe das unter charakteristische Ausdrücke und Besonderheiten vermerkt.
Jona predigte etwa hundertfünfundzwanzig bis zweihundertzehn Jahre davor. Jona wirkte gemäß 2. Könige 14,5-25 in der Zeit von Jerobeam II., der etwa von 825 bis 785 vor Christus herrschte. Wenn ich das Jahr der Verkündigung von Jona wissen wollte – auch wenn es nicht genau bekannt ist – liegt es in dieser Größenordnung, also hundertfünfundzwanzig bis zweihundertzehn Jahre davor.
Da hat Gott Ninive die Möglichkeit zur Umkehr angeboten und Gnade erwiesen, weil sie umgekehrt sind. Gott ist langsam zum Zorn, er gibt den Menschen Zeit, aber nicht ewig Zeit. Die Zeit ist begrenzt, aber Gott gibt Zeit.
In Offenbarung 2, Vers 21 lesen wir von einer falschen Prophetin, und dort steht in Vers 21: „Und ich gab ihr Zeit, damit sie Buße täte, und sie wollte nicht Buße tun von ihrer Unzucht.“ Gott hat Zeit gegeben, und er gibt Zeit.
Merken wir etwas? Das ist ganz anders als unsere Zeit heute. Wir sind so auf Trab, und diese Unruhe wird durch verschiedene Dinge ausgelöst, einerseits durch die ganze Wirtschaft, die Arbeit usw. Alles muss ganz schnell gehen, wir haben keine Zeit. Jeder merkt das. Gott sagt: „Ich gab ihr Zeit, Buße zu tun.“
Aber wer hat keine Zeit? Das ist typisch für den Teufel. In Offenbarung 12 heißt es, er wird am Anfang der Drangsalzeit aus dem Himmel auf die Erde geworfen. Dort steht in Kapitel 12: „Der Drache ist zur Erde hinabgekommen und hat große Wut, weil er weiß, dass er wenig Zeit hat.“
Warum ist er so überaktiv? Das merken wir schon heute. Er weiß, dass er nicht mehr viel Zeit hat. Darum dieser Wirbel und die schnellen Entwicklungen und Veränderungen.
Heute sagt man, der Generationenwechsel dauert sieben Jahre. Ich habe das mal meinem ältesten Sohn gesagt, er ist jetzt einundzwanzig. Vor ein paar Jahren hat er gesagt: „Ja, du verstehst die Jungen sowieso nicht.“ Ich sagte ihm: „Du verstehst die Vierzehnjährigen nicht mehr.“ Der Generationenwechsel dauert sieben Jahre, und es gibt schon wieder ganz neue Trends und neue Arten von Kleidung.
Das kommt nicht einfach so rein. Wenn ich denke, wie früher lange Generationen oder Epochen dauerten – wir haben in der Schule vielleicht gelernt, die Epoche der Romantik hatte einen bestimmten Stil, dann gab es die Epoche der Reformation, die eine gottesdienstliche Neuorientierung brachte. Das dauerte lange Zeit, hundert, hundertfünfzig bis zweihundert Jahre. Es gab die Zeit der Aufklärung, dann die Romantik.
Heute löst ein Zeitalter das nächste ab, und verschiedene Zeitalter leben nebeneinander. Das merken auch die Kinder in der Schule. Sie gehören nicht zu einer Gruppe, denn das sind eher Punkies, Pokies, oder Skater. Da muss man mit der richtigen Kleidung auftreten. Diese Unruhe ist spürbar.
Aber Gott gibt Zeit, er ist langsam zum Zorn, aber es geht nicht ewig. Es gibt ein Zu-Spät. Das haben wir bei der Sintflut gesehen: Noah predigte hundertzwanzig Jahre, und dann hat Gott die Arche geschlossen. Von da an konnte niemand mehr gerettet werden.
Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen sagt Jesus in Matthäus 25, Vers 10: Der Moment kam, wo die Tür zur Hochzeit geschlossen wurde, und niemand konnte mehr hineinkommen. So wie es auch bei der Entrückung ein Zu-Spät geben wird (2. Thessalonicher 2,12). Für diejenigen, die bis zu diesem Zeitpunkt gehört, aber nicht gefolgt sind, gibt es ein Zu-Spät.
So erklärt uns Nahum, dass der Herr langsam zum Zorn und groß an Kraft ist. Kraft steht hier für Güte in 2.000 Jahren, das ist Gottes Kraft in seiner Güte, Beständigkeit und Treue.
Lesen wir weiter: „Der Herr ist langsam zum Zorn und groß an Kraft, aber er hält keineswegs für schuldlos den Feind. Im Sturmwind und im Gewitter ist sein Weg.“
Jetzt wird die Wiederkunft Christi beschrieben, wenn er auf den Wolken des Himmels kommen wird, im Sturmwind und Gewitter. „Sein Weg ist im Sturmwind und im Gewitter, und das Gewölk ist der Staub seiner Füße.“
Er schüttelt das Meer und macht es trocken, dass man sich das ganz konkret vorstellen kann. „Alle Ströme legt er trocken, verwelkt Bashan und Karmel, und der Pflanzenwuchs des Libanon verwelkt.“
Zu Bashan gehören übrigens auch die Golan-Höhen. Wir hatten das Gebiet von Bashan, ein sehr fruchtbares Gebiet. Karmel ist das Gebirge bei Haifa zwischen Haifa und der Ebene Israels. Libanon verwelkt ebenfalls.
Die Berge erzittern von ihm weg, und die Hügel schmelzen dahin. Das ist keine Poesie einfach so, sondern wörtlich gemeint. Wir haben das schon in Micha 1 gefunden, wo die Prophezeiung auch mit einer fernen Prophezeiung auf die Wiederkunft Christi beginnt.
Dort lesen wir in Micha 1, Vers 2: „Völker, merkt alle auf der Erde und ihre Fülle! Der Herr, der Ewige, sei zum Zeugen gegen euch, der Herr aus seinem heiligen Palast!“
In Vers 3: „Der Herr geht aus von seiner Stätte und kommt herab und schreitet einher auf den Höhen der Erde, und die Berge zerschmelzen unter ihm, und die Täler spalten sich wie das Wachs vor dem Feuer, wie Wasser, das einen Abhang hinabfließt.“
Das stimmt wieder überein mit Sacharja 14, wo die Wirkung Christi beschrieben wird. Dort heißt es in Vers 3: „Der Herr wird ausziehen und gegen jene Nationen streiten an dem Tag der Schlacht. Seine Füße werden an jenem Tag auf den Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt, und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen hin zu einem sehr großen Tal.“
Die Hälfte des Berges wird nach Norden und die andere Hälfte nach Süden weichen, und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen. Das Tal der Berge wird bis Azel reichen.
Dann wird erklärt: „Ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Usijas, des Königs von Juda. Und der Herr, mein Gott, wird kommen mit allen Heiligen mit dir.“
Das sind die Alten, die Gläubigen, und auch die Gläubigen der Gemeinde. Nachher lesen wir in Vers 10: „Das ganze Land wird sich umwandeln wie die Ebene von Geba bis Rimmon, die südlich von Jerusalem liegt, und Jerusalem wird erhöht sein, und in seinen Städten werden Menschen wohnen vom Tor Benjamin bis zur Stätte des ersten Tores.“
Das ganze Land wird verwandelt werden, das heißt, es werden geologische Veränderungen stattfinden. Nicht über Millionen von Jahren, sondern als Katastrophe. Berge werden aufgefaltet, andere Berge abgeflacht werden bei der Wiederkunft Christi.
Dabei wird übrigens auch der Tempelberg, wie man hier in Sacharja 14 liest, erhöht werden und zu einem hohen Berg werden. Das wird geschehen bei der Wiederkunft, wie es hier steht: Die Berge erzittern von ihm weg, die Hügel schmelzen dahin, und die Erde erhebt sich vor seinem Angesicht (Nahum 1,5b).
Das Festland und alle Bewohner auf ihm, die Erde erhebt sich. Das heißt, die ganze Erde zittert. Das schrecklichste Erdbeben wird hier kommen, nach Offenbarung 17 und 16, bei der letzten Schale, bei den letzten Schalen.
Dort heißt es in Offenbarung 16, Vers 17-19: „Und der siebente goß seine Schale aus in die Luft, und es ging eine laute Stimme aus dem Tempel des Himmels vom Thron: ‚Es ist geschehen!‘ Und es gab Blitze, Stimmen, Donner und ein großes Erdbeben, wie es nicht geschehen ist, seitdem Menschen auf der Erde waren, solch ein Erdbeben, so groß. Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Nationen fielen.“
Die Städte der Nationen fallen. Das muss man sich ganz klar vorstellen: New York wird fallen, Moskau wird fallen, Berlin wird fallen, Warschau wird fallen, Basel wird fallen. Die Städte der Nationen werden fallen. Das ist das Gericht bei der Wiederkunft in Verbindung mit der Wiederkunft Christi.
Die Erde erhebt sich vor seinem Angesicht, das Festland und alle Bewohner auf ihm vor seinem Grimm. Wer kann bestehen, und wer kann aufstehen bei der Glut seines Zornes? Seine Zornes-Hitze ergießt sich wie ein Feuer, und die Felsen werden von ihm zerrissen.
Man merkt, es gibt eine Fülle von Ausdrücken für Zorn. Ich habe versucht, das unterschiedlich zu übersetzen, damit nicht immer „Zorn“ steht, wo verschiedene Ausdrücke sind. Darum haben wir in diesem Abschnitt „Zornes-Hitze“, „Zorn“ und „Glut seines Zornes“, um die Fülle des Zornes Gottes zu zeigen.
Die Felsen werden von ihm zerrissen, wenn das Gericht über diese Welt kommt, die Gott und sein Wort ignoriert hat.
Woran werden wir da erinnert, wenn es heißt, „und die Felsen werden zerrissen“? Ich denke sogleich an Matthäus 27, Vers 50-51. Dort heißt es: Nachdem Jesus diesen schrecklichen Schrei von sich gegeben hatte, kam Finsternis über das Land für drei Stunden. Jesus rief: „Eli, Eli, lama sabachtani?“ – „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
In Vers 50 heißt es: „Jesus schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und der Vorhang des Tempels zerriss von oben bis unten in zwei Stücke, und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen.“
Die Felsen zerrissen in dem Moment, als das Gericht Gottes über seinen geliebten Sohn kam. Das Gericht Gottes war nicht das, was die Menschen ihm angetan haben durch Kreuzigung, Geißelung oder Schmähungen, sondern das Gericht Gottes über unsere Sünden fand erst statt, als Jesus am Kreuz hing und diese Finsternis kam.
Da hat Gott ihn beladen mit fremder Schuld und ihn geschlagen. Das Zorngericht Gottes hat ihn getroffen in drei Stunden der Finsternis. Gott hat eine Finsternis darüber gebracht, nicht weil er in der Finsternis nichts sehen konnte. Im Sommer 39 steht, dass Gott auch in der Finsternis ist wie heller Tag.
Aber damit die Menschen das entstellte Gesicht des Sohnes Gottes sehen, der unter dem Gericht Gottes das erlebt, was wir im Feuersee ewig hätten dulden sollen.
Tatsächlich sind die Felsen zerrissen. Wer dieses Opfer ablehnt, wird selbst das Opfer werden.
Da werden auch die Felsen zerrissen. Gott muss in seiner Gerechtigkeit das Gericht ausüben, weil er gerecht ist. Wenn Gott das nicht täte, bliebe die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes ewig unbeantwortet.
Die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes ist manchmal über lange Zeit unbeantwortet hier auf Erden. Aber wenn wir wissen, es gibt einmal eine ewige Abrechnung, wird jeder unbeantwortete Fall hier auf Erden einmal beantwortet.
Gott muss richten, aber es ist die Frage, ob an seinem Sohn oder an uns.
Dann kommt in dieser Beschreibung des Gerichts über die Welt eine Ermutigung für Israel:
„Gut ist der Herr als Festung am Tag der Drangsal, und er erkennt die, welche in ihm Zuflucht suchen.“
Die Propheten zeigen uns, dass nach der Entdeckung der Gemeinde in Israel eine Erweckung stattfinden wird. Ein Überrest von zuerst 144.000 offenbar wird sich bekehren, sie erkennen den Messias. Sie sind nur die Vorhut, die ersten Früchte (Offenbarung 14,1-4).
Dann werden sich noch mehr bekehren. Sacharja 13, Vers 8 sagt, dass in der Zeit, in der ein Drittel der Bevölkerung Israels durch eine Armee aus dem Norden ausgelöscht wird, ein Drittel in der Not umkehren wird.
Das ist der gläubige Überrest, von dem die Propheten immer wieder gesprochen haben. Ein Überrest wird umkehren.
Ihr seid ja in Sacharja 7 und 8, ihr seid Jahrzehnte ein Überrest. Ein Überrest wird umkehren, und das sind die, die erleben, dass der Herr eine Festung ist, auch am Tag der Drangsal, und er kennt die, welche in ihm Zuflucht suchen.
Das sind auch diejenigen, die nach Sacharja 14 fliehen werden, wenn der Ölberg sich spalten wird. Wir haben gelesen, dass sie in das Tal fliehen werden.
Nun geht es um Ninive zur Zeit des Propheten Nahum. Die Einleitung war quasi die Schau auf die Endzeit, auf das Weltgericht. Jetzt geht es um das Gericht über Ninive, und das bestätigt, was ich in der Einleitung erklärt habe: Das Buch Nahum zeigt das Gericht über Ninive als Vorgeschmack auf das endzeitliche Gericht über die Welt.
Durch eine überschwemmende Flut wird die völlige Vernichtung ihres Standortes bewirkt, und seine Feinde werden verfolgt.
Die Überschwemmung ist ein charakteristischer Ausdruck und eine Besonderheit.
In der Mitte steht die Erfüllung der Koalition der Meder und Babylonier: Kyaxares und Nabopolassar. Die Medien und die Babylonier haben sich zusammengetan und wollten das assyrische Weltreich erobern – dieses Reich, das jahrhundertelang allen Feinden getrotzt hat und diese vielmehr zusammengeschlagen hat.
Sie wollten Ninive erobern und haben zwei Jahre lang die Stadt belagert, konnten sie aber nicht einnehmen, denn sie war sagenhaft gebaut mit gewaltigen, bis zu sechzig Meter hohen Türmen und sehr dicken Mauern. Der Tigris war rundherum und schützte die Stadt. Es war einfach nicht möglich.
Diese beiden Könige, Kyaxares von Medien und Nabopolassar von Babylon, haben zwei Jahre lang erfolglos die Stadt belagert.
Dann geschah etwas Überraschendes: Eine Überschwemmung des Tigris führte dazu, dass die Stadtmauern zerstört wurden. Durch diese Öffnung konnten sie eindringen und Ninive vernichten.
Genau das beschreibt der antike Geschichtsschreiber Theodor Siculus, der im ersten Jahrhundert vor Christus lebte. Er benutzte alte historische Quellen, um ein großes Geschichtswerk zu schreiben, und beschreibt dieses Ereignis, wie es zur Überschwemmung kam, die den Untergang Ninives besiegelte.
Das ist genau das, was Nahum vorausgesagt hat: „Durch eine überschwemmende Flut wird er die völlige Vernichtung ihres Standortes bewirken.“
Wer ist Ninive? Ninive singt gegen den Herrn. Die völlige Vernichtung bewirkt der Herr, hebräisch Jahwe, der Ewige, der Unwandelbare. Er bestimmt den Lauf der Geschichte, und wenn er beschließt, dass Ninive fallen wird, dann geht es so. Dagegen kann man nichts machen.
Ich will die Vernichtung bewirken, sagt der Herr. Die Menschen können tun, was sie wollen, aber nur das, was im Plan Gottes beschlossen ist, geschieht.
Die Drangsal wird nicht zweimal entstehen. Die Feinde werden sein wie Dornen verflochten, und wenn sie wie ihr Getränk durchtränkt wären, so sollen sie doch verzehrt werden wie völlig trockene Stoppeln.
Das ist eine sehr poetische Ausdrucksweise. In Fußnote 7 habe ich erklärt: Auch wenn sie gut geschützt sind wie ein undurchdringliches Dornengeflecht, so stellt das für das Gerichtsfeuer kein Problem dar.
Warum heißt es: „So sollen sie doch verzehrt werden wie völlig trockene Stoppeln“? Und wenn sie auch durch und durch feucht sind von übermäßigem Alkoholgenuss, so werden sie dennoch im Gericht Gottes wie trockene Stoppeln brennen.
Das heißt, wenn sie nass sind, ist das kein Problem, das Feuer wird sie verzehren. Es gibt keine Möglichkeit, das Gericht über Ninive abzuwenden.
Sehen wir den Unterschied zu Jona: Jona sagte: In vierzig Tagen ist die Stadt zerstört, dann kehrt Ninive um, und die Prophezeiung erfüllt sich nicht.
Es gibt Prophezeiungen, wo Gott eine Bedingung stellt, wo die Möglichkeit besteht, dass das Vorausgesagte nicht eintritt, wenn der Mensch umkehrt. Es gibt aber auch viele Prophezeiungen in der Bibel, wo Gott sagt: Es ist fest beschlossen.
Das ist jetzt bei Nahum der Fall. Es gibt keinen Aufschub mehr.
Wir kommen noch darauf.
Es ist fest beschlossen.
Denken wir zum Beispiel an Daniel 9, Vers 27: „Und wegen der Bestimmung des Königs wird ein Verwüster kommen bis zur Vernichtung, und das Fest Beschlossene wird ausgeführt.“
Das heißt, es gibt keine Möglichkeit, ob der Mensch umkehrt oder nicht, diese Prophezeiung kommt.
Auch Daniel 11, Vers 36 sagt am Schluss: „Und er wird gelingen haben, bis der Zorn vollendet ist; denn das fest Beschlossene wird vollzogen.“
Es gibt viele Stellen, die immer wieder von diesem fest Beschlossenen sprechen.
Das Gericht, die Drangsal usw. sind nicht an die Möglichkeit der Menschen geknüpft, umzukehren.
Dann kommt es garantiert.
Im Fall von Ninive war das Gottes Plan: Er wollte Gnade erweisen. Hätte Ninive keine Umkehr gelebt, wäre das Gericht gekommen. So aber wurde es abgewendet.
Jetzt hat Gott so lange gewartet, und die Stadt Ninive ist in der Zwischenzeit schon längst wieder völlig abgefallen.
Jetzt kommt das endgültige Urteil, jetzt kann man nicht mehr aufschieben.
Jetzt kommt Vers 11: „Von dir ist ausgegangen, der über den Herrn Böses gedacht hat, ein nichtswürdiger Berater.“
Wer ist dieser nichtswürdige Berater?
Wenn wir aufschlagen in 2. Könige 18, Vers 17, da haben wir die Zeit von Hiskia, etwa hundert Jahre früher.
Da kam die syrische Armee gegen Jerusalem, um die Stadt zu vernichten.
Einer der höchsten Beamten des assyrischen Königs war Rabshakeh, das heißt der Obermundschenk, der Obermensch des Königs.
Ich lese vor, 2. Könige 18, Vers 17: „Der König von Syrien sandte von Lachis aus den Tartan und den Rabshakeh und den Rake, drei Minister mit einem großen Heer gegen den König Hiskia nach Jerusalem.“
In Vers 19 sagt Rabshakeh zu ihnen: „Wurden Stadtmauern gesagt? Du hast ja so gesprochen, spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, womit du dich vertraust? Du sagst doch nur ein Wort.“
„Erlebt man Rat und Macht zum Krieg? Nun, auf wen vertraust du, dass du dich gegen mich empörst? Siehe, du vertraust auf einen geknickten Rohrstab: auf Ägypten, der, wenn jemand sich auf ihn stützt, in die Hand fährt und sie durchbohrt. So ist der Pharao, der König von Ägypten, allen, die auf ihn vertrauen.“
Das sollte er wirklich nicht tun, auf Ägypten vertrauen, dass sie helfen würden.
Jetzt kommt es: „Und wenn ihr zu mir sprecht: ‚Auf den Herrn, unseren Gott, vertrauen wir‘ – ist es nicht ihr? Dessen Höhen und Altäre Hiskia hinweggetan hat in Juda und Jerusalem?“
Dann spottet er in den weiteren Versen über den wahren Gott und sagt, er kann auch überhaupt nicht helfen. Was ist das schon, dieses Vertrauen auf diesen Gott?
Das war dieser böse Ratgeber, und Gott hat das nicht vergessen. Dieser hohe Politiker hat damals über Gott gespottet.
Das kommt hundert Jahre später im Buch Nahum: „Von dir ist ausgegangen, der über den Herrn Böses gedacht hat, ein nichtswürdiger Berater.“
Im Hebräischen gibt es das Wort „Belial“ für nichtswürdig, und das wird im Neuen Testament ein Name für den Satan.
In 2. Korinther 6 wird gefragt, welcher Zusammenhang zwischen Christus und Belial besteht.
Dieser nichtswürdige Berater ist im Licht des Neuen Testaments ein teuflischer Berater.
Wir fahren weiter.
Wer ist das? So spricht der Herr: „Wenn sie auch unversehrt und noch so zahlreich sind, so sollen sie dennoch weg gemäht werden und so gehen sie unter.“
Es kommt nicht darauf an, wie groß die Armee von Assyrien ist, es ist beschlossen, jetzt kommt das Gericht.
„Ich habe dich auch niedergebeugt, ich will dich nicht mehr niederbeugen.“
Das ist nun plötzlich zwischendurch ein Wort an Israel nach Ruhm, der Tröstung.
Nahum ist der Prophet, der Israel, das so viel unter Assyrien gelitten hat, trösten muss.
Denn Assyrien hatte ja das ganze Nordreich der zehn Stämme 722 vor Christus zerstört, und die zehn Stämme wurden nach Assyrien deportiert.
Das war das vorhin Geschehene.
Assyrien hatte viele jüdische Städte zerstört und erobert.
Nur als Assyrien nach Jerusalem kam, war Schluss.
Das haben wir letztes Mal gesehen in Micha.
Gott hat gesagt, all diese Städte in Juda werden von Syrien erobert werden, aber die ganze Not kommt nur bis zum Tor von Jerusalem.
Dann hat Gott eingegriffen: 185.000 Soldaten starben vor den Stadtmauern Jerusalems, und der Krieg von Assyrien zog ab.
Israel hat unsäglich gelitten, das Nordreich und das Südreich, und Hiskia.
Jetzt sagt Gott: „Nun werde ich dein Joch von dir weg zerbrechen und deine Fesseln zerreißen.“
Wer ist das? Wir sehen den Befehl des Herrn: „Ich werde von deinem Namen nicht weiter ausgesät werden, aus dem Haus deiner Götter werde ich Schnittbild und Gussbild vernichten.“
Hier sehen wir den Zusammenhang zum zweiten Gebot.
Auf diese Götter hat Assyrien vertraut und über den wahren Gott vor den Stadtmauern Jerusalems gespottet.
In Nahum 1,14 richtet sich das Wort wieder neu an Syrien: „Aus dem Haus deiner Götter werde ich vernichten Schnittbild und Gussbild, alle Götzenbilder.“
„Ich werde dir ein Grab bereiten, denn du bist zu leicht erfunden worden.“
Das ist auch wieder ein Wort, wo wir sofort eine Verbindung machen zu einer anderen Schriftstelle.
Später kam das babylonische Reich.
Ich habe ja erklärt: Die Babylonier haben Assyrien erobert.
Nabopolassar war der Vater von Nebukadnezar.
Dank Nabopolassar konnte Nebukadnezar ein Weltreich haben, das siebzig Jahre lang die Weltherrschaft innehatte.
Die letzte Königin in Babylon war Belsazar.
Noch in der Nacht vor seinem Untergang hat Daniel die Schrift gedeutet in Daniel 5.
Er sagte, Babylon sei zu leicht erfunden worden, und darum kommen die Perser und werden sein Reich vernichten.
Wir sehen: Syrien wurde gerichtet durch Babylonien.
Babylon war auch nicht besser.
Wollen sie gerecht sein?
Das Buch Daniel zeigt uns, dass auch die Perser nicht besser sein werden.
Sie würden gerichtet werden durch die Griechen und Alexander den Großen.
Die Griechen würden gerichtet werden durch die Römer.
Die Römer werden auch nicht besser sein.
So wurden sie dann gerichtet durch die Barbaren.
So geht das weiter: Ein Volk wird bestraft, das andere.
Es ist wie ein Dominospiel.
Bis das letzte Wort der Herr spricht (Nahum 1,2-7).
Wenn er als Richter der Welt kommt, wird das Domino nicht mehr weitergehen.
Er wird bleiben.
Das Reich wird nicht durch ein anderes ersetzt werden.
Denn du bist so leicht erfunden worden.
Vers 1: „Siehe auf den Bergen die Füße des Boten der frohen Botschaft. Es wird Frieden verkündigt. Feiere, oh du deine Feste, du Tochter Zion, deine Geliebte!“
„Der nichtswürdige Berater wird völlig ausgerottet.“
Das ist eine frohe Botschaft für Juda, das so viel unter Hiskia und den Syrern gelitten hat.
Das Reich wird vollständig untergehen.
Israel kann im Blick haben, Syrien kann aufatmen.
Jetzt spricht Nahum, Gott, wieder zu Ninive:
„Zerschmetterer, zieh hinauf gegen dich! Bewahre die Festung, denn die Überschwemmung kommt.“
Man muss ganz gut auf die Stadtmauern aufpassen.
Das ist natürlich unsägliche Ironie.
„Bewahre die Festung, überwache den Weg, stärke deine Hüften, befestige deine Kraft!“
Denn der Herr stellt wieder die Herrlichkeit Jakobs her, wie die Herrlichkeit Israels.
„Denn Plünderer haben sie geplündert und ihre Räte haben sie zerstört.“
Israel hat Hoffnung und soll eine Wiederherstellung erfahren, letztlich die völlige Wiederherstellung in der Endzeit.
Nun wird sehr anschaulich beschrieben, wie die Kämpfe in Ninive stattfinden.
Die Mauer ging kaputt durch die Überschwemmung.
Dann drangen die Soldaten der Meder und Babylonier ein, noch unterstützt durch die Skythen.
Die Skythen waren ein wildes Reitervolk zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer.
Aus diesem Volk entstanden später auch die Russen.
Ein besonders barbarisches Volk.
Diese Güte konnten gut reiten.
Das Bild eines barbarischen Volkes.
Sie werden im Neuen Testament erwähnt, wo von der Gemeinde gesagt wird (Kolosser 3, Vers 9): „Belügt einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen habt und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat.“
Wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung oder Vorhaut – in der Gemeinde spielt das keine Rolle mehr.
Es geht nur noch um erneuerte Menschen, die eine neue Schöpfung sind.
„Wohl nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung oder Vorhaut, Barbar, Sklave oder Freier, sondern Christus ist alles und in allen.“
Jetzt wird hier erwähnt: Barbar.
Beschneidung könnte man sagen ist das gleiche wie Jude, und vorher das gleiche wie Grieche.
Es gibt Juden, die sind nicht religiös, einfach Juden.
Und wenn gesagt wird „Beschneidung“ oder „Vorhaut“, dann wird noch das religiöse Moment hier eingebracht.
Spielt in der Gemeinde keine Rolle mehr.
Es geht nur um erneuerte Menschen, die eine neue Schöpfung sind.
Barbar war im Römischen Reich der Begriff für Völker, die nicht römisches Recht hatten oder außerhalb des Römischen Reiches lebten.
Die Griechen haben das Wort entwickelt, weil man früher dachte, die Barbaren könnten gar nicht richtig sprechen.
Sie nannten sie „Barbaros“.
Hier steht „Barbaros“, also diese ungebildeten, wilden Krieger.
Das sind die Vorfahren der Russen.
Es spielt keine Rolle, ob jemand Barbar, Sklave oder Freier ist.
Es kommt auch nicht darauf an, aus welcher sozialen Schicht jemand stammt.
Christus ist alles und in allen.
Diese Barbaren haben auch noch mitgewirkt.
Das war für eine gute Hilfe.
Jetzt wird beschrieben, wie sie kämpfen.
Vers 4: „Die Schilde ihrer Helden sind rot gefärbt.“
Ich habe bewusst rot gefärbt, das ist die Farbe der Aggression.
Rot wirkt auf die Seele anders als Grün.
Grün entspannt.
Gott hat die Blätter grün gemacht, und die Wiesen.
Das Spazieren im Grünen hat schon vor der Vergebung eine wohltuende Wirkung auf die menschliche Seele.
Bei Rot ist das anders.
Nicht nur bei Stieren.
Rot macht aggressiv.
Ich würde nie meine Wohnung rot streichen.
Das ist nicht gut.
Die Schilde ihrer Helden sind rot gefärbt.
Die Kriegsleute sind in Karmesin gekleidet.
Karmesin ist ein bestimmtes Rot, hergestellt aus der Kermesschildlaus.
Das gibt den teuren scharlachroten Farbstoff.
Die Kriegsleute sind in Karmesin gekleidet.
Im Feuer der eisernen Beschläge stehen die Wagen.
Das heißt, der feurige Glanz des Eisens, das das Licht reflektiert am Tag ihres Herrichtens.
Die Kriegswagen sind bereit gemacht für den Krieg.
Die Zypressensäfte, das sind die Lanzen, werden geschwungen.
Auf den Straßen rasen die Wagen, auf den Plätzen rennen sie herum.
Das heißt, die fallenden Pferde, ihr Aussehen ist wie Fackeln, wie Blitze.
Sie fahren hin und her.
Es ist gemeint, der assyrische König gedenkt seiner Tapferen.
Sie straucheln in ihrem Gehen, weil sie so überhastet rennen müssen.
Sie eilen auf ihre Mauer.
Das Schutzdach ist errichtet.
Das Schutzdach ist die Einrichtung der Feinde.
Wir haben bereits ihre mit Soldaten besetzten Kampftürme und Sturmblöcke aufgestellt.
Die Assyrer hatten noch nicht die Belagerungsmaschinen der Römer, wie man das aus Asterix kennt.
Das Schutzdach war eine Art Schutzvorrichtung über den Türmen, um die Soldaten beim Angriff zu schützen.
Die Tore an den Strömen sind geöffnet.
Durch die kaputt gegangene Mauer konnte die Stadt geöffnet werden.
Der Palast zerschmilzt.
Das heißt, die Bewohner des Palastes, der König von Ninive und andere Menschen, werden in größter Angst versetzt.
Der König muss jetzt selber Angst haben.
Jetzt kommt Vers 8: „Es ist beschlossen, sie wird so sein.“
Sie wird entblößt, sie wird hinweggeführt.
Ihre Sklaven schreien mit der Stimme der Tauben, die so elendiglich klagen können.
Sie trommeln auf ihre Herzen, das heißt, sie schlagen in Bestürzung auf ihre Brust.
Hier ist noch etwas Spezielles: „Gleichsam mit der Stimme der Tauben.“
Das hebräische Wort für Taube ist „Jonah“, der Name von Jona.
Hier wird nochmals an die Zeit von Jona erinnert, nur durch diese Wortanspielung.
Da hat Gott Gnade gegeben, aber nachher kam wieder Abfall.
Nach dieser Buße, nach dieser Kollektivbuße.
„Gleichsam mit der Stimme der Tauben schlagen sie auf ihre Herzen.“
Ninive war wie ein Wasserteich von den Tagen ihrer Selbst her.
Das heißt, von ihrem Anfang an, seit Ninive kurz nach der Sintflut gebaut wurde.
Man kann das nachlesen in 1. Mose 10.
Ninive gehört zu den ältesten Städten nach der Sintflut.
Ein Wasserteich heißt, der breite Tigris, der die Stadt umschloss, gleich einem großen Gewässer.
Sie war wie ein Wasserteich von den Tagen ihrer Selbst her.
Und doch fliehen sie.
„Bleib stehen! Bleib stehen!“
Aber niemand wendet sich um.
„Rauch, Silber, Raubgold!“
Denn es gibt kein Ende an ihren Wohnausstattungen, an der Herrlichkeit von allerlei begehrenswerten Dingen.
Jetzt wird Ninive durch die Feinde geplündert.
Jetzt kommt Vers 11: „Leerung und Ausleerung.“
Das sollte man in der Fabrik hören.
Dort steht „Bokov“, „Lehre und Ausleerung und Entleerung“, „Wlan über Mal zu Hause“.
Das Tolle daran ist, diese Wörter klingen ähnlich wie das Wort Flasche auf Hebräisch, das „Bakbuk“ heißt.
Die meisten Wörter in den Sprachen haben keinen Zusammenhang mit ihrem Klang und dem, was sie bedeuten.
Man sagt, die Sprachen sind im Allgemeinen willkürlich.
Warum heißt der Tisch „Tisch“? Das hat nichts zu tun mit dem Klang.
Auch im Englischen heißt es „table“, was keinen Zusammenhang mit Klang hat.
So ist das wohl in den meisten Sprachen.
Es gibt aber gewisse Wörter, die onomatopoetisch sind, das heißt, sie sind gebildet worden, um etwas nachzuklingen.
Zum Beispiel „zwitschern“ oder „kurren“.
Das sind solche Wörter.
„Bakbuk“ ist auch so eines.
Wenn man die Flasche ausleert, macht das „Papp“.
Das ist anders als bei der Schale, die macht ein „Eins“.
Der Prophet benutzt also andere hebräische Wörter, die ähnlich klingen wie „Flasche“.
Also ein wortgewaltiger Vers: „Lehre und Ausleerung und Entleerung.“
Und das Herz schmilzt, und die Knie schlottern.
Das kennen wir auch später von König Hiskia, dessen Knie geschluckt haben.
An diesem letzten Abend vor dem Untergang seines Reiches hatte Daniel Krämpfe in allen Hüften.
Das ist gemeint wie bei Wehen einer Frau, man weiß, wie das ist: Krämpfe im Rücken und in den Hüften.
Das Angesicht von ihnen allen zieht die Röte ein.
Das ist sehr wörtlich übersetzt: „Die Röte zieht ein.“
Das heißt, sie werden gleich mit der Röte im Gesicht abfahren.
Dann ist nur ein bleiches Gesicht voller Angst.
Das kennen wir auch bei Daniel 5.
Daniel war nur noch gleich wie ein Leintuch.
Jetzt kommen wieder poetische Verse.
Wenn man die Ausgrabungen von Ninive und den syrischen Städten sieht, fällt auf, wie oft die assyrischen Könige auf ihren Wänden große Reliefdarstellungen mit ihren Kämpfen gegen Löwen machten.
Die assyrischen Könige waren nicht wie David, der sein Volk gut versorgte.
Sie waren keine Hirten, sondern Jäger.
Erster Mose 10 sagt, das war ein Jäger, ein gewaltherrschender Liebhaber der Jagd.
Das war auch ein schrecklicher Diktator, der Tausende von Menschen auslöschte.
Zum Beispiel der Präsident von Togo, der mit dem Helikopter in der Wildnis flog und Tiere abschoss.
Das ist kein guter Hirte.
Für die assyrischen Könige war das Ideal ein Jäger und zwar ein Löwenjäger.
Das war im Nahkampf mit Pfeil und Bogen vom Kampfwagen herunter.
Sie ließen sich mit Löwen ein.
So war gewissermaßen die Löwenkraft ihr Ideal.
Sie sahen sich als Löwen.
Der Prophet Nahum aus Israel schreibt: „Wo ist der Wohnort der Löwen? Wo ist der Weideort der Löwenwelpen?“
Wo selbst der männliche Löwe einherging, die Löwin dort, das Junge des Löwen, ohne dass jemand aufschreckte.
Der Löwe schürte zur Sättigung seiner Jungen und erfüllte mit Raub seine Höhlen.
Man merkt, achtmal kommt das Wort Löwe vor, und zwar verschiedene Ausdrücke.
Im Hebräischen gibt es verschiedene Wörter für Löwe.
Das macht das Poetische hier noch eindrücklicher.
Dann fährt es fort: „Wo seid ihr da, ihr mächtigen assyrischen Könige? Die von niemandem Angst hatten?“
Jetzt ist alles vorbei.
Ninive war eine Löwenhöhle, und jetzt ist das vorbei.
Diese Wohnung, die mit so viel Raub gefüllt war, ist zerstört.
Vers 14: „Siehe, ich will an dich fahren.“
Wir werden nach der Pause weitermachen.
Nahum 2 – Gericht über Ninive und die Zerstörung der Stadt
Wir kommen jetzt zu "Wer ist Ninive?" Gott spricht zur Stadt Ninive und zwar wird sie als personifizierte Frau angesprochen. Das erkennt man im Hebräischen daran, dass es in der zweiten Person Singular sowie im Plural zwei Formen bei den Verben gibt: eine für Frauen und eine für Männer. Wenn man zum Beispiel sagt: "Abresch, du hast gesprochen", kann man unterscheiden, ob eine Frau oder ein Mann angesprochen wird. Martha Fällmann auf dem Markt ist eine Frau, so kann man das eben auch hier im Text sehen. Dort wird eine Frau angesprochen – die Frau Ninive.
Ninive ist dem Lager des Verbrechens weiblich zugeordnet, und darum werden Städte oft in der Bibel als Frauen personifiziert. Deshalb spricht die Bibel auch von der "Tochter Zion" oder der "Tochter Jerusalem". Zum Beispiel heißt es: "Siehe, ich will an dich, Spruch des Herrn, und ich werde in Rauch aufgehen lassen deine Wagen." Und es wird von Löwenwelpen gesprochen.
Wir haben noch etwas: Das Wort "Kafir" bedeutet "Saufressen" oder "verschlingen", und es heißt weiter: "Ich werde ausrotten von der Erde deinen Raub, und nicht mehr soll gehört werden die Stimme eines Boten." Auch das hat einen besonderen Klang: "Nicht mehr soll gehört werden die Stimme deiner Boten." Wenn wir zurückdenken an diesen Abgesandten, den damals dieser nichtswürdige Ratgeber war, der vom König von Syrien geschickt wurde – fertig mit solchen Leuten (Kapitel 3, Vers 1): "Wehe der Stadt der Blutschulden, ihre Gesamtheit ist mit Lüge und Unrecht erfüllt. Der Raub weicht nicht, Stimme der Peitsche."
Ein typischer biblischer Ausdruck – auf Deutsch würden wir sagen "Peitschenknall" – oder "Stimme des Reiterlärms". Das heißt lautes Reden, Lärmen, galoppierende Pferde und aufspringende Wagen. Die Räder springen bei unebenen Stellen förmlich auf, bei den Kampfwagen und galoppierenden Pferden und aufspringenden Wagenreitern, die auf Bäumen lasten. Man sieht so richtig vor sich die Stadt, die hier beschrieben wird, mit ihrer Armee: Reiter, die aufbauen, entlasten, und Flammen des Schwertes, Blitz des Speeres, Menge an Erschlagenen und Haufen von Leichnamen – und kein Ende an Leichen. Man stolpert über Leichen.
So wird eben diese Stadt Ninive beschrieben, die Stadt der Blutschulden. Sie haben so viele Menschen umgebracht in ihrer Vergangenheit. Sie sind erfüllt von Lüge, Unrecht und Raub. Eine wilde, starke Armee hatten sie, die einfach so über die Leichen gegangen ist. Aber jetzt kommt eben das Wirken des göttlichen Gerichts. Ninive wird nicht mehr beschrieben als eine Jungfrau, wie die "Tochter Zion", sondern als eine Hure – wegen der Menge der Hurereien.
Die Hure mit Schönheit, Anmut und Zauberkundigkeit verkauft die Nationen. Jedoch verkauft sie ihre Hurereien und Volksstimme mit ihren Zaubereien. Sie war gewissermaßen eine Hure und eine Hexe und hat Okkultismus verbreitet in der alten Welt. Nun wird sie von Gott zur Rechenschaft gezogen – und dafür alle Unzucht. "Siehe, ich will an dich, Spruch des Herrn, der Heerscharen, und ich werde aufdecken deine Schleier über dein Gesicht. Ich werde Nationen deine Blöße sehen lassen und Königreiche eine Schande. Ich werde Scheußliches, also Unrat, auf dich werfen und dich der Schmähung preisgeben. Ich werde dich gleichsam zum Schauspiel machen. Und das wird geschehen: Jeder, der dich sieht, wird von dir wegfliegen und sagen: Verwüstet ist Ninive! Wer wird ihr Beileid bezeugen? Von woher soll ich suchen Tröster für dich?"
Ninive wird so gesendet, wie sie andere Städte gesendet hat. Das alles kommt über sie. Bemerkenswert ist der Name Gottes, den wir so noch nicht hatten, in Vers 5, zweite Verszeile: "Spruch des Herrn der Heerscharen." Das Wort "Zebaoth" ist interessant. Es ist die Mehrzahl von "Zwar", das heißt "Herr" oder "Armee". Die israelische Armee wird ja genannt "Sahal", das bedeutet "Zwar" oder "Haganah", also Israels Verteidigung. In diesen drei Buchstaben "Sahal Haganah Israels" steckt das Wort "Zwar" drin – Herr, Armee.
In der Bibel wird dieser Ausdruck "Herr der Heere" erstens für das Heer der Sterne gebraucht. Schon im 1. Mose 2, beim Schöpfungsbericht heißt es: "So wurde vollendet der Himmel und all sein Heer." Das heißt die ganze Sternenwelt mit den unzähligen Sonnen und Sonnensystemen. Was wird hier als Heer bezeichnet? Nun, "Adonino Zebaoth", der Herr der Heerscharen, bedeutet der Herr, der das ganze Weltall mit all diesen unzähligen Milliarden von Sternen und Sternsystemen in der Hand hat. Dieser mächtige Gott.
Man spricht ja bei der Ausdehnung des Weltalls. Niemand weiß, wie groß es ist. Man sieht immer weiter, je besser die Instrumente werden. Man spricht heute schon von Milliarden von Lichtjahren Ausdehnung. Das ist ein theoretischer Wert. Ein Lichtjahr bedeutet die Distanz, die Licht theoretisch in einem Jahr zurücklegen kann. Wenn man sagt "Milliarden Lichtjahre", dann bedeutet das nicht, dass das Licht tatsächlich so lange unterwegs gewesen wäre. Gott hat die Welt geschaffen, so dass sie sofort sichtbar auf der Erde war. Aber theoretisch sind die Abstände so groß, dass das Licht Milliarden von Jahren brauchen würde, um Distanzen von einem Ende zum anderen zurückzulegen. Man hat immer noch kein Ende gefunden.
Der Herr ist der Herr der Heerscharen, der überall gleichzeitig da ist. Jeremia 23, Vers 23: "Erfülle ich nicht den Himmel", sagt Gott, also das ganze Weltall. Gott ist überall gegenwärtig, nicht nur in der ganzen Schöpfung, sondern ist auch der jenseitige Gott, der jenseits dieser Schöpfung ist – der transzendente Gott. Das wird schon mal ausgedrückt durch "Herr der Heerscharen".
Dann wird "Zebaoth" hier auch für die Engel gebraucht. Das Engelheer wird auch bezeichnet als eine Armee. Das heißt, diese Milliarden von Engeln – woher weiß ich, dass es so viele gibt? Offenbarung 5 spricht von "zehntausend mal zehntausend mal tausend" Engeln – das sind Milliarden. Sie sind alle dem Befehl Gottes unterstellt. Auch die gefallenen Engel, die Dämonen, können nur in dem Rahmen handeln, den Gott ihnen erlaubt.
Ich habe in Offenbarung 1 und 2 gelesen: Gott ist der Herr der Heerscharen, der die ganze Engelwelt zu seinem Befehl hat. Aber weiter wird "Zebaoth" auch in der Bibel für die Armee Israels verwendet. Gott ist der Herr der Heerscharen, der auch die Armee Israels führt und in seiner Hand hat.
Weiter wird auch über die Armeen der Heidenvölker gesprochen, und in solchen Zusammenhängen wird im Alten Testament ebenfalls über den Herrn der Heerscharen gesprochen. Das heißt, Gott hat auch die Armeen aller Völker in seiner Hand. Damals auch die Armee von Assyrien, Major und Babylon, die in Ninive vernichtet wurden. Darum ist dieser Name Gottes schon sehr bemerkenswert: "Siehe, ich will an dich, Spruch des Herrn der Heerscharen." Das ist der Gott, der die ganze Welt in seiner Hand hat, die ganze Engelwelt, die Armee in der Welt, auch die Armee Israels.
Dann kommt die Beschreibung dieser Schande, die über Ninive kommen wird. Die Menschen werden sagen: "Wer wird ihr Beileid bezeugen? Verwüstet ist Ninive!" Der Prophet Nahum – sein Name bedeutet "Trost" – fragt: "Wer wird ihr Beileid bezeugen? Von woher soll ich suchen Tröster für dich?" Man merkt wieder die Anspielung: Wer Gott ablehnt, hat keinen Tröster.
Ich frage mich manchmal, wenn Menschen durch schweres Leid gehen in ihrem Leben, aber sie kennen Gott, sie kennen den Herrn Jesus Christus nicht: Wie können sie das überhaupt schaffen, das Leid zu ertragen, wenn sie nicht den Tröster kennen? So wie es in Jerusalem heißt, in Klagelieder 1: All das Leid, das über Jerusalem kommt, das dem Herrn untreu geworden ist, da ist kein Größter, kein Männerheim. Die gleiche Wurzel wie Nahum, Nahum 1, so steht das in Klagelieder 1.
Da ist kein Größter (Klagelieder 1,2), kein Männerheim (1,4), keine Ruhe (1,6), keine Weide (1,7), kein Helfer (1,9). Da ist niemand, der sie tröstet. Wer den Herrn verwirft, hat keinen Tröster, keine Ruhe, keine Weide, kein Helfer, niemand, der sie tröstet. So ist Ninive ohne Hoffnung. Ihre Götter können keinen Trost geben.
Ich habe einmal, als ich in Indien war, einen Hindu gefragt: "Wie ist das so, wenn die Hindus sterben? Wie ist das für sie?" Im Prinzip müsste das eigentlich nicht so schlimm sein, weil man glaubt an Reinkarnation und bald ist man in einem neuen Körper, und dann geht es weiter – vielleicht noch auf einer besseren Ebene. Trotzdem weinen die Leute und sind verzweifelt, haben Angst. Das mit der Reinkarnation ist überhaupt kein Trost. Sie merken: Der Tod ist nicht einfach ein Hinüberschlüpfen in ein anderes Leben, und wir empfinden das. Die Not ist verzweifelt. Aber was soll man tun, wenn man keinen Tröster hat?
Interessant ist, dass im Talmud gesagt wird: Einer der Namen des Messias ist "Männerheim", der Tröster. Eben aus all diesen Stellen im Alten Testament, wo von einem Tröster gesprochen wird, ist eigentlich der Messias gemeint. Wenn es in Klagelieder 1 heißt "Männerheim", heißt das, sie haben den Trost nicht, den nur der Messias Christus geben kann.
"Verwüstet ist Ninive! Wer wird ihr Beileid bezeugen? Woher soll ich suchen Tröster für dich? Größer ist Männerheim." Wenn wir den Messias nicht wählen, dann haben wir keinen Tröster.
Interessant ist noch, dass der Ausdruck "Wer wird ihr Beileid bezeugen?" wörtlich eigentlich heißt: "Wer wird ihr den Kopf schütteln?" In der Fußnote 42 habe ich das vermerkt. Beileid bezeugen heißt eigentlich "schütteln", und zwar war das die übliche Sitte, um Beileid zu bezeugen. Man schüttelt den Kopf, das bedeutet: "Ich kann auch nicht verstehen, warum du solches Leid durchmachen musst."
Wir müssen auch gar nicht bei jedem Leid erklären können, warum der eine getroffen wurde und nicht der andere. Wir wissen auch gar nicht alles, denn Gottes Wege sind höher als unsere Wege und seine Gedanken als unsere Gedanken. Er hat immer Gedanken des Friedens (Jesaja 55,8-9). So dürfen wir auch einander trösten, indem wir gar nicht immer erklären können, warum der andere das Leid so erleben musste. Wir dürfen auch den Kopf schütteln und sagen: "Wir wissen auch nicht warum, aber Gott hat bestimmt einen Plan, auch wenn er uns verborgen sein kann."
Also da ist niemand, der kommt und den Kopf schütteln kann über Ninive. Niemand, der Ninive trösten kann. Jetzt spricht Gott in Vers 8 zu Ninive: "Bist du besser als No-Amon?" Das ist eben diese vergleichbare Stadt in Ägypten, die von den Assyrern zerstört wurde. Jetzt erlebt Ninive das Gleiche, was sie No-Amon angetan haben.
Man denkt doch an den Schreckensherrscher von 1970 bis 2000, der hunderttausende von Menschen ermordet, erschossen, vergast, erhängt hat. Jetzt verkündet ein Richter sein Todesurteil durch den Strang. Und der Mann am ganzen Leib – das ist genau das. Die westliche Welt sagt: "Das soll man aber nicht machen, auch mit einem solchen Mann nicht." Aber dann sterben 12.000 Kinder pro Jahr durch Abtreibung in der Schweiz, und das Außenministerium sagt: "Aber keine Todesstrafe für diesen Massenmörder." Was haben diese kleinen Kinder verbrochen? Wenn 12.000 sterben können und die gleichen Linken sich für das Recht auf Abtreibung einsetzen, und dieselben Linken setzen sich jetzt dafür ein, dass ein Massenmörder nicht selbst getroffen wird – das ist Gerechtigkeit, die über ihn kommt.
Genau in dem Sinn: "Bist du besser als No-Amon, die am Nil am Wasser saß, ringsum das Meer ihr Bollwerk war?" Wann hat man das Wort "Meer" auch für breite Flüsse verwendet? Dort bei Theben war der Nil mehrere hundert Meter breit. Darum der Vergleich mit einem Meer: "Während das Meer ihr Bollwerk war, aus Meer war ihre Stadtmauer."
Kusch war ihre Stärke. Kusch ist die Bezeichnung im Alten Testament insbesondere für den Sudan, das schwarze afrikanische Land südlich von Oberägypten. Das Reich bildete Kusch, das heißt "Schwarz". Danach kommt "Hamm", von dem die Schwarzen abstammen. Er ist dort ausgewandert nach Sudan. Kusch war ihre Stärke, und mit ihm in Ägypten, und zwar ohne Ende.
Ägypten steht übrigens mit "Mischraim" in 1. Mose 10, der Völkertafel. Von ihm stammen die alten Ägypter ab, die das ägyptische Reich aufgebaut haben. Kusch ist von ihm, von Kusch stammen eben die Kuschiten im Sudan ab. In manchen Bibeln steht dort Äthiopien, aber im Altertum bezeichnete man mit Äthiopien eben den Sudan. In weiterer Ausdehnung konnte es auch Äthiopien und Eritrea sein. Darum war die Kandake, die Königin im Sudan, auch im Neuen Testament erwähnt.
Kusch war ihre Stärke und mit ihm Ägypten, und zwar ohne Ende, das heißt in zahlloser Menge. Wut und die Libyer waren zu deiner Hilfe. Jetzt spricht Gott zu No-Amon direkt. Put ist auch ein Name, der in 1. Mose 10 in der Völkertafel erwähnt wird. Putz Nachkommen haben sich westlich von Ägypten in Nordafrika ausgedehnt, also von Libyen bis nach Mauretanien. Das habe ich in der Fußnote erklärt. Die Libyer, die Luwiten, das sind die Libyer – Bud und Lou sind nah beieinander. Put hat sich weiter ausgedehnt bis nach Mauretanien, ganz Nordafrika. Libyen war auch zur Verfügung für Ägypten.
Sie waren zu deiner Hilfe, aber das hat alles nichts genützt. Sie waren stärker, auch sie sind in die Verbannung, in die Gefangenschaft gezogen. Auch ihre Kinder sind zerschmettert worden an der Ecke aller Straßen. Über ihre Angesehenen hat man das Los geworfen, und alle ihre Großen sind mit Fesseln gebunden worden.
Noch zu No-Amon: Ich habe erklärt, das werden sollte (Vers 44). Das ist also Theben in Oberägypten. "No" bedeutet "Wohnort" auf Ägyptisch, und "Amon" ist dann der ägyptische Name. No-Amon bedeutet "Wohnort des Amon". Amon war der Sonnengott oder einer der Sonnengötter in Ägypten, der schließlich zum obersten Gott in Ägypten aufgestiegen ist. Er wurde dann auch mit Mithra, dem anderen Sonnengott, vereinigt, sodass man sprach von "Amon-Ra".
Man sieht: Dort wurde die Natur verehrt, die Sonne, anstatt den, der die Sonne gemacht hat. So ist auch diese Stadt nun gefallen, Gottes Macht übertrifft den mächtigsten Gott Ägyptens. Der Sonnengott konnte auch nicht helfen, trösten. Auch sie ist in die Verbannung, in die Gefangenschaft gezogen.
So sehen wir, dass diese Prophetie hier auch zeigt, dass Gott stärker ist als der Sonnengott von Ägypten. Der Gott Israels sagt voraus, was mit Ninive geschieht, und es trifft ein. Der Sonnengott konnte damals nicht helfen bei Theben, aber nur der Gott Israels ist eben der Herr der Heerscharen, der alles in seiner Hand hat. Er ist überall gegenwärtig in der Schöpfung, aber er ist nicht Teil der Schöpfung. Er ist zwar immanent überall da, aber nicht Teil der Natur.
Pantheisten glauben, Gott sei in allem, aber sie meinen die Natur selbst. Überall ist das Göttliche drin, auch in den Menschen. Die Bibel sagt: Nein, die Schöpfung ist nur Schöpfung, und Gott ist überall gegenwärtig, immanent in der Schöpfung, aber auch transzendent, jenseits der Schöpfung.
Denken wir daran: Auch im Hinduismus wird Brahma als Gott gesehen, der alles erfüllt. Dieser eine Gott kann sich in tausend Millionen von Göttern manifestieren, verschiedene Erscheinungen haben, aber Gott ist immer Teil der Natur, Teil der Schöpfung. Im Hinduismus gibt es keinen transzendenten Gott, sondern nur einen immanenten Gott. Die Schöpfung ist gleich Gott, mehr gibt es nicht. Fertig.
Der Gott der Bibel ist aber jenseits dieser Schöpfung. Er war da, als es noch gar nichts gab.
Nun fährt der Text weiter: "Auch du, du wirst trunken werden." Das heißt betäubt durch Angst und Schrecken. Ninive, die allen anderen Angst gemacht hatte, wird selbst so sein, wie betäubt durch Angst. Das kann auch die Gesinnung völlig lähmen, nur reine Angst.
"Auch du wirst trunken werden, du wirst verborgen sein. Auch du wirst suchen eine Zuflucht vor dem Feind." Dieser Ausdruck "du wirst verborgen sein" ist schon eindrücklich. Diese Stadt, die so groß war, dass Jona beschreibt, dass es drei Tage dauerte, durch die Vororte bis ins Zentrum von Ninive zu gehen, und dann gepredigt hat.
Das führte dazu, dass ein französischer Philosoph der Aufklärungszeit später über die Bibel und das Christentum sagte: "Ninive, so eine große Stadt, hat es nicht gegeben." Er spottete über die Jona-Stelle, die so groß beschreibt. Bis dann Dr. M. Pierre Botta im 19. Jahrhundert den Spatenstich im Nordirak an der richtigen Stelle ansetzte. Dann wurde Ninive ausgegraben – aus den Wüstendünen des Nordiraks. Niemand wusste mehr, wo Ninive war.
Die gewaltige Stadt mit ihren unglaublichen Mauern und hohen Türmen war im Wüstensand verschwunden. So konnte ein Spötter wie Voltaire lachen, als Akademiker über die dummen Leute, die noch an die Bibel glauben. Und ich sage: Voltaire ist gestorben. Seine Krankenschwester sagte: "Ich möchte nie mehr einen Ungläubigen sterben sehen." Das muss ziemlich heftig zugegangen sein.
Aber dann hat man Ninive ausgegraben, und die Prophetie hat sich erfüllt: "Du wirst verborgen sein." Man hat keine Spuren von Ninive mehr gefunden. Im 19. Jahrhundert wurde Ninive ausgegraben. Sein Muss sein hat übrigens auch Stadtmauern wieder aufbauen lassen. Jetzt schon etwas mehr von Ruinen.
"Du wirst verborgen sein, auch du wirst suchen eine Zuflucht vor dem Feind." Früher war Ninive Syrien so erhaben. Man hat gespottet: "Was ist das für ein Vertrauen?" Und plötzlich werden sie auch weich wie Eier und möchten jemanden, der sie schützt. Aber da ist niemand, der sie schützt. Es ist zu spät.
"Alle deine Festungen sind Feigenbäume mit Frühfeigen. Wenn sie geschüttelt werden, fallen sie in den Mund des Essers." Plötzlich wird es so leicht, Ninive zu erobern, wie man einen Feigenbaum schüttelt und die Früchte herunterfallen.
Dann kommen diese Frühfeigen herunter. Jetzt beschreibt Gott das Volk in Ninive: "Sieh dein Volk, sie sind Frauen in deiner Mitte. Nichts mehr von diesen Löwen." Das ganze Volk, also auch die Männer, sind Frauen. Die Feinde sind weit geöffnet die Tore deines Landes. Also nicht nur die Stadt, sondern das ganze Land aus Syrien.
Die Kriege gingen nach dem Fall von Ninive noch etwas weiter bis 609 v. Chr., als das Assyrische Reich endgültig am Boden zerstört war. All die restlichen Truppen, die noch kämpften, waren erledigt. Dann war von 609 bis 539 v. Chr. Babylon die unangefochtene Weltmacht. Das sind siebzig Jahre. Das entspricht genau dem, was Jeremia vorausgesagt hatte.
Ich lese Jeremia 25, Vers 11: "Und dieses ganze Land wird zur Einöde, zur Wüste werden, und diese Nationen rund um Israel werden dem König von Babel dienen." Siebzig Jahre. Der Text sagt hier nicht, dass Israel siebzig Jahre in Babylon sein wird, denn die erste Gefangenschaft begann erst 606 v. Chr. und ging bis 539 v. Chr. – nicht ganz siebzig Jahre. Aber Babylon hat die Weltherrschaft über die Völker im Nahen Osten übernommen ab 609 v. Chr. So sind das genau siebzig Jahre.
"Die Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre. Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, werde ich an den König von Babel und an sein Volk, spricht der Herr, ihre Schuld heimsuchen." 539 v. Chr. haben Persien und Medien Babylon erobert. Schon eindrücklich, wie Gott das Timing der Geschichte ganz genau in der Hand hat.
Die Feinde sind weit geöffnet, die Tore deines Landes, und so konnte der Rest erobert werden in den folgenden Jahren bis 609 v. Chr. "Verzehrt hat das Feuer deine Regel."
Jetzt kommt nochmals eine ironische Rede. Ich habe erklärt, der Hauptpunkt der Eroberung war ja diese Überschwemmung, die die Stadtmauern beschädigt hatte. Und jetzt sagt Gott: "Zuliefe, schöpfe dir Wasser für die Belagerung, bessere deine Bollwerke aus, gehe in den Lehm, das heißt, tritt den Lehm und Ziegel heraus, forme daraus, gehe in den Lehm und tritt in den Ton, bessere den Ziegelbrennofen aus."
Dort wird das Feuer dich verzehren. Also Gott sagt ironisch: Jetzt muss noch schnell ein paar Lehmziegel präpariert werden, und im Ziegelofen gebrannt, und dann kannst du diese Löcher wieder stopfen. Aber der Text fährt fort: "Dort wird das Feuer dich verzehren, das Schwert dich ausrotten."
Dann wird das feindliche Heer verglichen mit Heuschrecken. Übrigens gibt es wieder eine Reihe von verschiedenen Wörtern für Heuschrecken, die wir schon ein bisschen studiert haben, zum Beispiel in Joel 1, einem früheren Bittgebet. Dort steht: "Das Feuer wird dich nicht verzehren, das Schwert dich ausrotten, ich fresse wie der Hüpfer."
Das hebräische Wort "Jelek" bezeichnet die Heuschrecke im Stadium vor der letzten der vier Häutungen, wo die Flügel noch in einer hornartigen Scheide gehemmt sind. Daher hüpft sie mehr, als dass sie fliegen kann. Darum habe ich mit "Hüpfer" übersetzt.
Das Hebräische kennt verschiedene Ausdrücke, sogar für ein besonderes Stadium der Heuschrecke. Weiter kommen in gewichtiger Menge wieder "Hüpfer", in gewichtiger Menge wieder "Vermehrer". "Vermehrer" ist ein anderes Wort für Heuschrecke. In der Fußnote 54 habe ich erklärt, dass es eine der verschiedenen Bezeichnungen für Heuschrecken ist. Der Name weist auf die ungewöhnliche Vermehrungsmöglichkeit dieses Tieres hin.
Das ist das Unglaubliche bei den Heuschrecken: Nicht ständig, aber Heuschreckenplagen kann man nicht genau voraussehen. Wenn sie kommen, geschieht irgendetwas, das eine Art Kriegsinstinkt im Gehirn der Heuschrecke auslöst, und sie können sich nur noch vermehren – zu Millionen und Milliarden.
Darum eben dieser Ausdruck: "Komm in gewichtiger Menge wieder, Hüpfer, komm in gewichtiger Menge wieder, Vermehrer."
"Du hast deine Händler zahlreich gemacht, zahlreich wie die Sterne des Himmels." Der Hüpfer häutet sich und fliegt davon. Jetzt wird Ninive verglichen mit diesen Heuschrecken, die sich häuten und dann plötzlich fliegen und verschwinden.
So werden auch die vielen Händler von Ninive plötzlich vernichtet und sind weg. Wer siebzehn: "Deine Auserwählten sind wie Vermehrer, deine Würdenträger sind wie Zugheuschrecken." Ein anderes hebräisches Wort, "Zugheuschrecken", heißt eine riesige Ansammlung von Zugheuschrecken, die sich lagern auf den Zäunen am Tag des Frostes, sind gelenkt, steif, dann die Sonne geht auf, und sie fliegen dahin.
Nicht mehr ist bekannt ihre Städte. Wo sind sie? Das erinnert mich an Gottes erste Frage in der Bibel nach dem Sündenfall: Gott fragt mit einem Wort: "Ach, Jeker, wo bist du?" Was ist die Frage Gottes, sobald der Mensch gefallen ist? Gott sucht den Menschen: "Wo bist du?" Dann geht es darum, ob der Mensch bereit ist hervorzukommen und zuzugeben, was war – Schuld des Lebens aufzudecken.
Aber hier ist das nicht mehr das Suchen Gottes. Es ist zu spät. "Wo sind sie? Weg." Wer sagt: "Deine Hirten schlafen, König von Syrien, deine Edlen liegen da. Versprengt ist ein Volk auf den Bergen, und es ist keiner da, der sie sammelt." Das sind die führenden Leute, diese Hirten. Sie sollten das Volk sammeln, aber sie sind tot, sie schlafen. Die Edlen liegen da, das Volk ist versprengt, und es ist niemand da, der sie jetzt wieder einsammeln könnte.
Schließlich: "Es gibt keine Linderung für deinen Bruch. Tödlich ist ein Schlag. Alle deine Kunden hören das Klatschen in die Hände über dich. Über Wehen ist nicht ergangen. Fortwährend deine Bosheit." Das ist das letzte Wort im Propheten: "Fortwährend deine Bosheit." Zwei Wörter. Diese Bosheit hat das Gericht Gottes herausgefordert.
Nun hat sich alles erfüllt im Buch Nahum. Aus diesen wenigen Versen haben wir jeden Bezug auf die Endzeit und darauf, dass das Kommen Jesu gemeint ist, gerade in Kapitel 1, Verse 2 bis 7. Aber die Erfüllung als Nazizeit-Prophetie gab die Garantie, dass auch das, was die Wiederkunft Christi angeht, in Erfüllung gehen wird.
Das ist für unsere heutige Welt so aktuell, denn wir wissen: Der Richter steht vor der Tür. Wir leben in der Endzeit. Der Richter wird bald kommen. Wir können über hundert erfüllte Prophezeiungen über die Endzeit vorweisen, die zeigen, dass wir in dieser Periode leben. Der Richter steht vor der Tür.
Jetzt ist noch die Gelegenheit, umzukehren und die Gnade anzunehmen. Aber sobald der Herr kommt, ist es für die Entwicklung der Gemeinde zu spät. Für alle, die das Evangelium gehört haben, ist das so feierlich ernst, dass wir diese Entscheidung nicht hinausziehen können.
Der Brief sagt heute: "Wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht." Jetzt ist Gott noch langmütig, langsam zum Zorn, aber es hat ein Ende, und das könnte schon heute Abend zu spät sein. Denn wir können mit der Entrückung jederzeit rechnen, und dann bleibt nur noch die Begegnung mit diesem Gott.
Nahum 1,2: "Ein eifernder Gott ist der Herr, ein reicher Herr, voll Zornes Hitze." Ja, ein aktuelles, ernstes Wort für unsere Zeit.
Da sind wir sogar ein bisschen vor der Zeit fertig geworden. Das gibt es nicht gerade oft. Haben wir noch eine Viertelstunde? Ich würde sagen, das wäre ideal für Fragen, besonders bezüglich vielleicht des Themas heute Morgen: Das Westjordanland im Licht der Bibel. Aber auch wenn es Fragen gibt zu Nahum, können wir das zusammen noch etwas anschauen.
Fragen und Antworten zur aktuellen politischen Lage Israels und biblischen Perspektiven
Wer beginnt mit einer Frage? Direkt aus dem Publikum, bitte.
Israel ist völlig eingekreist, immer mehr eingekreist. Es wird von Gaza her beschossen, vom Nordlibanon und schließlich jetzt neu vom Westjordanland. Das zeigt nochmals deutlich, wie wichtig die Präsenz Israels im Westjordanland ist. Oder was wolltest du damit sagen?
Ein Totalabzug wäre ein riesiges Problem.
Weiter, bitte.
Ich wiederhole die Frage für das Band: Ob die Mauer, die Israel heute baut – das ist ein Abschnitt, übrigens – und dann noch mehr, also ein Zaun, alle Siedlungen beinhaltet, die Israel behalten möchte. Es ist so, dass man schaut, möglichst viel hineinzubringen. Aber das muss nicht alles sein. Es kann auch sein, dass man gewisse Dinge eventuell stehen lässt, die noch jenseits der Mauer sein könnten.
Weiter, nächste Frage.
Gut, also die Frage, ob es ein Fehler war im Krieg, ob Israel verbündet war mit Amerika. Man könnte sagen, auch bei den früheren Kriegen war Amerika immer eine ganz wesentliche Unterstützung für Israel. Obwohl es entgegen dieser Feststellung T-Shirts gibt in Israel, auf denen man ein Kampfflugzeug sieht und dabei steht: "Don't be afraid America, Israelis view" – also "Hab keine Angst, Amerika, Israel steht hinter dir". Das ist also so.
Und das ist echt ein Problem, das eben Israel zurückgeführt hat zu Gott in seiner Vorsehung. Wie wir gesehen haben, war das Volk noch im Unglauben, wesentlich im Unglauben, hat noch nicht auf Gott vertraut und alle seine Erwartungen von Gott her gehabt.
So muss man natürlich auch sehen, dass all das Leid, das Gott zulässt, auch den Terrorismus, natürlich auch eine Geißel gegen Israel ist, das seine Zuflucht allein im Herrn suchen soll. Das sind zwei Seiten, die man sehen muss.
Der Libanonkrieg ist ganz eigenartig verlaufen. Man hätte viel bessere Pläne gehabt, aber die Regierung wollte diese Pläne nicht anwenden. Dann war es so ein Zickzack: mal vorwärts, dann wieder zurück. Das Ganze war sehr unbefriedigend. Natürlich haben sie gesiegt, aber es war ein ganz unbefriedigender Sieg.
Dieses Unbefriedigtsein soll Israel eben auch zeigen: Ihr müsst die Hilfe beim Herrn suchen und nicht in der Armee. Vertrauen auf die eigene Kraft ist auch Götzendienst. Vertrauen allein auf den Herrn – das sind natürlich Lektionen, die Gott auch mit diesen Dingen erteilt.
Gott führt sein Volk zurück, und er hat es in all diesen Existenzkriegen auf wunderbare Weise bewahrt.
Jetzt ist es so, dass die große Drangsalzeit noch aussteht. Sie wird kommen, und Israel wird völlig überrannt werden von Norden, von einer riesigen Koalition islamischer Nationen unter der Führung Syriens. Das sage ich, wie im Buch Daniel Kapitel elf am Schluss beschrieben.
Das wird Gott erst dann zulassen, wenn die Masse in Israel den Antichristen als Messias annehmen wird. Gott wird dann seine Hand für eine Zeit von seinem Volk wegnehmen. Der Überrest, der sich noch vor der großen Drangsal nach dem Rücken kehren wird – 144.000 – die werden für dreieinhalb Jahre nach Jordanien flüchten und dort in der Wüste Zuflucht finden.
Aber der Rest bleibt im Land, und ein Drittel wird dann in der schrecklichsten Not umkommen. Wenn die Kraft Israels völlig zerbrochen sein wird, werden sie umkehren, wenn wir sie anerkennen. Dann kommt er auf dem Ölberg und befreit sie.
Der Großteil bleibt im Land, aber zwei Drittel werden im Land umkommen. Das steht in Sacharja 13.
Das Volk Israel wird das Land nicht wieder verlieren. Diese Vorhut der 144.000 wird vorübergehend ins Nachbarland gehen, um geschützt zu sein. Aber das Volk als solches bleibt im Land und wird das Land nicht mehr verlieren.
Das wird es geben, und das steht im Buch Ezechiel 36. Vor dieser Armee ist das Land wieder wie ein Garten Eden, und nachher verbrannt – also schrecklich, was noch kommt.
Das ist auch eine Motivation für Judenmission. Es geht nicht darum zu sagen: "Ja, die werden sich dann schon mal bekehren." Ein Drittel wird sich bekehren – das ist ja toll. Wenn man denkt, wird sich ein Drittel der Schweiz noch bekehren? Nein. Aber was ist mit den anderen zwei Dritteln? Was ist mit dem Juden als Nachbarn? Sie haben auch das Evangelium.
Paulus hat gelehrt im Römerbrief Kapitel 1, dass das Evangelium Gottes Kraft ist, dem Juden zuerst und dann dem Griechen. Judenmission hat sogar eine besondere Priorität im Plan Gottes. Es ist sehr übel, dass manche die Judenmission abgelehnt haben. Das ist ganz entgegen Gottes Wort.
Noch eine letzte Frage: Israel hat einen der besten Geheimdienste der Welt, und trotzdem sind im Libanonkrieg so viele Fehler geschehen. Das zeigt eben auch erst einmal die Grenzen der Geheimdienste. Sie können auch nicht einfach alles wissen.
Nochmals zeigt das, dass Israel nicht auf die Geheimdienste vertrauen darf, nicht auf die eigene Armee, nicht auf Verbündete. Israel muss den Herrn suchen. So bereitet Gott dieses Volk vor, um schließlich diesen Überrest aus Israel zu formen.
Weil das gefährlich ist, wenn Leute wie jetzt sich so profillos und schwach erweisen, kommt plötzlich der Wunsch nach einem ganz starken Mann. Das ist verheerend für die, die den Messias ablehnen. Sie werden bereit sein, den Antichristen anzunehmen, wenn er kommt.
Der Antichrist wird ein Jude sein, im Land Israel, der die Macht übernehmen wird. Er wird so genial auftreten, so charismatisch – also ich meine charismatisch im Sinne eines einnehmenden Redners. Das sind Leute, die völlig einnehmen. Er wird so einnehmend sein, dass er die ganzen Massen wirklich in den Bann zieht.
Aber nur solche, die den Messias Jesus abgelehnt haben, können bereit sein, einen solchen anzunehmen. Darum ist da auch ein ganz gefährliches Potenzial für die Zukunft.
Es wird so kommen: Fünfzig Messiasse sind in den letzten zweitausend Jahren gekommen, fünfzig falsche Messiasse. Ein Buch, das kürzlich herausgekommen ist, dokumentiert die Geschichte dieser fünfzig falschen Messiasse. Alle waren daneben.
Schließlich haben viele gesehen: Das kann ja nicht sein. Beim Lubawitscher Rabbi haben noch 300.000 nicht eingesehen, aber das kommt schon noch. Der schlimmste wird noch kommen. Er wird die größte Verführung bringen.
Wir wollen zusammen beten:
Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass wir in dieser Zeit leben dürfen, in der wir stehen. Du hast uns in dieser Zeit gestellt. Wir haben nie gewählt, wann wir auf die Welt kommen sollten, auch nicht wo. Das hast du in deiner Souveränität beschlossen, du, der ewige Gott.
Herr Jesus, wir danken dir, dass wir sehen dürfen, wie sich dein Wort in unserer Zeit erfüllt. Wir sehen, dass du bald kommst, und wir bitten: Mache uns bereit für dein Kommen, für die Entrückung. Dass unser Leben wirklich auch ein Leben in Heiligung, in Hingabe und im Gehorsam gegenüber deinem Wort ist.
Lass uns wirklich treue Zeugen sein, dass wir Menschen um uns herum mit Überzeugung und liebevoller Hingabe auf dich hinweisen dürfen – auf dich, den einzigen Erlöser. Schenke uns da besondere Gnade.
Wir danken dir jetzt auch für deine ganze Hilfe an diesem Tag. Du hast uns Kraft und auch Freude geschenkt beim Studieren deines Wortes. Wir sind so dankbar für diese wunderbare Gabe, für das Licht auf unserem Weg.
So hilf uns, dieses Wort auf unser Leben ganz persönlich zu beziehen, es zu nehmen und dass wir ermutigt werden auf dem weiteren Weg bis zum Ende. Amen.
