Jesu Mission und das Kreuz als Ziel seines Lebens
Der Menschensohn ist nicht gekommen, damit man ihm diene, sondern damit er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. So hat Jesus seine Mission zusammengefasst: Er ist gekommen, um sein Leben zu geben.
Der Künstler Holman Hunt hat dieses Thema in einem Bild verarbeitet. Vielleicht können wir uns das einmal ansehen. Jesus in der Zimmermannswerkstatt, noch bevor er ein Wunder getan oder eine Predigt gehalten hat. Er streckt die Arme zum Himmel. Die Sonne scheint durch das Fenster oder die Tür und wirft einen Schatten an die Wand. Der Querbalken des Kreuzes ist in diesem Bild das Regal, auf dem die Werkzeuge liegen – Hammer und Nägel. So sehen wir den Schatten des Kreuzes.
Natürlich entspringt diese Darstellung der Vorstellungskraft des Künstlers Holman Hunt, doch sie drückt eine ganz tiefe geistliche Wahrheit aus. Über dem ganzen Leben von Jesus steht dieses Ziel: das Kreuz. Er kommt in diese Welt und schon ganz am Anfang, als das Baby Jesus in den Tempel gebracht wird – wir haben lange durch das Lukasevangelium studiert – sagt Simeon über dieses Kind zu Maria: „Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird.“ Es wird harten Widerstand geben. Außerdem wird durch deine Seele ein Schwert dringen.
Simeon sagt Maria also schon voraus, dass die Geschichte ihres Sohnes mit großen Schmerzen verbunden sein wird, was er erleben wird. Immer wieder hat Jesus angekündigt, dass er sein Leben lassen wird, dass er sterben wird.
Heute, an diesem Karfreitag, sind wir an genau diesem Punkt in unserer Predigtserie. Wir gehen nach Golgatha und schauen, was dort passiert ist, was Jesus getan hat und wie er sein Leben für Sünder hingegeben hat.
Lasst uns beten, dass uns das, was Jesus für seine Feinde getan hat, ganz tief berührt und dass wir erkennen, wo wir in dieser Geschichte stehen.
Ich möchte beten: Vater im Himmel, wir danken dir für diesen Gottesdienst und für diesen Karfreitag, an den wir denken dürfen. Wir danken dir für das große Wunder, das Jesus auf Golgatha getan hat – dass er wirklich sein Leben gegeben hat als Lösegeld für viele, als Lösegeld für Sünder zur Erlösung von uns.
Wir beten, dass wir diese Geschichte heute neu verstehen oder vielleicht zum ersten Mal begreifen, was Jesus da Gewaltiges getan hat und wie das, was er getan hat, die Welt wirklich aus den Angeln gehoben hat.
Herr, wir beten, dass deine Stimme unsere Herzen berührt, uns trifft und verändert. In Jesu Namen, Amen.
Die Feindesliebe Jesu am Kreuz
Wir haben den Text gerade schon gehört. Das Erste, was wir in diesem erschütternden und gleichzeitig so wunderbaren Bericht sehen dürfen, ist die atemberaubende Feindesliebe Jesu. Das ist der erste Punkt am Kreuz. Jesus zeigt uns hier wahre Feindesliebe.
Lukas berichtet das ganz kurz. Er sagt nur: „Da kreuzigten sie ihn.“ Doch die ersten Leser dieses Evangeliums wussten sofort, was man mit einer Kreuzigung verbindet. Vielleicht haben auch wir schon Beschreibungen davon gehört, aber es wirkt auf uns doch sehr fern. Es erscheint barbarisch, etwas, das man früher mal gemacht hat, aber wir sind doch ganz zivilisiert.
Das Kreuz war ein fürchterliches Folterinstrument. Dieses Kreuz wurde hingelegt, und Jesus musste es noch selbst hochtragen. Als er nicht mehr konnte, trug es jemand anderes für ihn. Dann wurde das Kreuz auf den Boden gelegt, und Jesus wurde von den Soldaten darauf fixiert. Fast zwanzig Zentimeter lange Nägel wurden durch seine Arme ins Holz geschlagen. Die Füße wurden übereinander verschränkt, sodass man mit einem weiteren langen Nagel auch sie ins Holz treiben konnte.
Dann richteten sie das Kreuz auf, und fast das ganze Körpergewicht hing an seinen Armen. Er hing da und bekam kaum Luft. So war das am Kreuz. Wenn er Luft holen wollte, musste er sich richtig in den Nagel in den Füßen reindrücken, um atmen zu können. Ein Atemzug bedeutete höllische Qualen und Schmerzen. In der sengenden Hitze hing er da am Kreuz auf Golgatha.
Wir würden es verstehen, wenn Jesus in dieser Not an sich selbst denkt. Wie ist das bei uns? Wir müssen nur Kopfschmerzen haben oder Stress auf der Arbeit oder Probleme in der Beziehung, und dann dreht sich alles nur noch um uns. Wir hätten Verständnis, wenn Jesus in dieser Situation an sich denkt. Wir könnten es nachvollziehen, wenn Jesus um Kraft für sich betet, um das durchzustehen. Wenn Jesus betet: „Vater, ändere diese Umstände jetzt, mach schnell!“ – so beten wir, wenn es uns schlecht geht. „Herr, nimm das ganz schnell von mir weg!“
Wir hätten Verständnis, wenn Jesus die Menschen rund ums Kreuz verfluchen würde für das, was sie gerade mit ihm machen. Unter diesen höllischen Schmerzen die Feinde verfluchen, die ihn verspotten und auslachen, wenn er schimpfen würde auf sie. Wir machen das für weit weniger schlimme Dinge. Wenn jemand uns krumm kommt, verurteilen wir ihn vielleicht nicht offen, aber zumindest in unserem Herzen. Wir verdammen ihn, wünschen uns, dass diese Person ganz weit weg ist, dass wir nichts mit ihr zu tun haben. Dann geht es uns besser.
Aber was tut Jesus? Nichts von alledem. Er denkt nicht an sich selbst. Er verflucht nicht seine Feinde. Er betet nicht um eine schnelle Veränderung der Umstände. Sondern was macht Jesus? Er betet für seine Feinde. Vers 34: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Jesus hängt da und kämpft um jeden Atemzug. Das ist sein Gebet.
Das soll uns den Atem nehmen, uns stocken lassen. Jesus betet in dieser Not angesichts der geballten Feindschaft, die ihm entgegenschlägt: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Er hat seinen Jüngern gesagt: „Liebt eure Feinde, segnet die, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen.“ Unter einem Kreuz macht Jesus das. Er lebt, was er gelehrt hat.
Der Prediger Charles Spurgeon hat dazu gesagt: „Kein Schmerz und keine Schwäche kann seine heilige Fürbitte zum Verstummen bringen.“ Er bittet voller Liebe für seine Feinde. Seine Begründung ist interessant. Er sagt: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Wussten sie denn wirklich nicht, was sie da taten? Gewissermaßen hätten sie gut wissen können, dass sie einen Unschuldigen ans Kreuz brachten. Wir haben es gehört: Pilatus sah diesen Mann vor sich und sagte: „Ich kann an ihm keine Schuld erkennen. Ich kann da nichts finden, was mich dazu bringen könnte, ihn zu verurteilen.“ Da war doch gar keine Schuld. Viele haben das gesehen. Jesus war durch und durch gut.
Aber Jesus sieht tiefer. Er erkennt die Herzen der Menschen und weiß: In der Tiefe ihrer Herzen wissen sie wirklich nicht, was sie tun. Keiner seiner Mörder verstand, wen er da ans Kreuz schlug – in diesem Moment keiner. In einem tieferen Sinn wussten sie wirklich nicht, was sie taten.
Lukas macht es in den Versen 34 bis 39 so deutlich, dass es geradezu gespenstisch ist, wie unwissend die Leute sich um das Kreuz versammeln. Sie höhnen, spotten, johlen und machen ein fastes Volksfest daraus, dass der Sohn Gottes am Kreuz stirbt. Die Soldaten sitzen unter dem Kreuz und losen um seine Kleider.
Die Oberen, die Geistlichen, verhöhnen ihn, machen Witze über ihn. Sie sagen: „Er hat anderen geholfen, er helfe sich selber. Ist er der Christus, der auserwählte Gottes?“ Das Volk steht dabei, schaut schaulustig zu. Keiner erhebt seine Stimme für Jesus. Die Soldaten stimmen mit ein: „Bist du der König der Juden? Hilf dir selbst!“ Sogar einer der Kriminellen nebenan verspottet ihn: „Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst!“
Vor ihren Augen erfüllt sich, was die Propheten im Alten Testament vorausgesagt haben – teilweise atemberaubend genau. Lies dir heute Nachmittag Jesaja 53 durch, dieses Kapitel 53 im Buch Jesaja. Du wirst erkennen, dass das, was Jesus hier erlebt, vorausgesagt ist – bis ins kleinste Detail.
Wir sehen Verheißungen in den Psalmen. Zum Beispiel heißt es in Psalm 22, Vers 19: „Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.“ Atemberaubend – eine Verheißung, und die Soldaten, die da unter dem Kreuz sitzen, erfüllen genau das. Doch keiner erkennt es. Nicht mal die besten Bibellehrer, die am Kreuz stehen, sehen, was sie tun.
Stattdessen gibt es Spott über seinen Anspruch, der Christus zu sein, der Retter, der Erlöser, der König. „Wenn du so mächtig bist, dann hilf dir selbst! Hat anderen geholfen, soll sich selbst helfen.“ Jesus hängt da am Kreuz. Er weiß, dass er die Macht hat, und er weiß, dass er dieses Kreuz verlassen kann.
Es ist kein Machtproblem. Er ist immer noch der Herr, auch jetzt. Er könnte gehen. Keiner hat einen Anspruch darauf, dass er da hängt, das durchzieht und sein Leben gibt. Niemand kann das von ihm verlangen. Aber er weiß: Wenn er sich selbst hilft, kann er seinen Feinden nicht helfen.
Wenn er aussteigt, wenn er diesen Weg nicht bis zum Ende geht, dann werden seine Feinde keine Vergebung beim Vater finden können. Seine Feindesliebe ist stärker. Er widersteht der Versuchung, das abzubrechen.
Was für eine Liebe! Kann man darüber staunen, dass Jesus, der Sohn Gottes, der ewige Sohn Gottes, das mit sich machen lässt am Kreuz von Golgatha? All diesen Spott erträgt, den Hohn? Sie sagen wahre Sachen über ihn, aber sie verdrehen sie.
Kann man staunen über diese Liebe, die Gott für seine Feinde hat? Ich weiß, dass einige hier diese Liebe schon durch Gottes Gnade erkennen durften. Ich möchte uns herausfordern, dass wir nicht nur staunen, sondern diese Liebe auch weitergeben.
Winfried hat uns vorher aus dem Petrusbrief vorgelesen, dass wir diesem Vorbild der Feindesliebe nacheifern sollen. Das ist echte Feindesliebe – Feindesliebe in Perfektion, eine Feindesliebe, zu der wir aus eigener Kraft nicht fähig sind.
Umgang mit Spott und Feindesliebe im Alltag
Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen: Wie gehen wir damit um, wenn Menschen über uns als Christen spotten, wenn sie über unseren Herrn Jesus spotten?
Habt ihr bei mir schon oft beobachtet, dass es sich im ersten Moment so anfühlt, als würde einem das Messer in der Tasche aufgehen? Man möchte die Leute verfluchen oder sagen: „Habt ihr sie noch alle? Was macht ihr mit dem Sohn Gottes?“
Darf uns das herausfordern, wie anders Jesus mit seinen Feinden umgeht. Er fordert uns dazu auf, Fürbitte zu tun – für all die Menschen, die Jesus verspotten. Sei es in den Medien oder sogar in Gemeinden und Kirchen, wo Jesus heute verspottet wird.
Auch in unserem Umfeld, wo man sich vielleicht über uns lustig macht, weil wir glauben, dass man Erlösung braucht und Jesus nachfolgt. Wo uns diese Nachfolge vielleicht sogar wirklich etwas kostet.
Darf uns das herausfordern, dass wir für die Menschen, die das tun, beten: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Sie sind verantwortlich für ihr Handeln, aber in ihrem Herzen wissen sie es nicht. Wenn kein Wunder geschieht, gehen sie in die Irre – wie so viele Menschen vor ihnen auch – und fahren gegen die Wand.
Sie brauchen Gottes Vergebung mehr als alles andere. Lasst uns für sie beten. Lasst uns nicht das Weite suchen, wenn Menschen spotten. Lasst uns nicht von diesen Menschen abkehren, sondern Fürbitte tun: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Ohne Gottes mächtiges Eingreifen, ohne seine Vergebung sind wir verloren. Doch dort, wo Gott eingreift, wo er sich einem Sünder zuwendet, ist Rettung zu finden.
Das sehen wir auch schon auf Golgatha in der Todesstunde Jesu ganz gewaltig und atemberaubend.
Rettung am Kreuz: Die Begegnung mit dem reuigen Verbrecher
Der zweite Punkt: Dort am Kreuz schenkt Jesus Rettung.
Ein Mann, der sein ganzes Leben in den Sand gesetzt hat – ein Verbrecher, ein Mörder – muss ein Mörder gewesen sein. Denn Menschen wurden nicht leichtfertig ans Kreuz genagelt. Ein Verbrecher, der nur mal irgendwo etwas Kleines mitgehen ließ, kam dafür nicht ans Kreuz. Ein Mörder ist es, der dort hängt.
Aus dem Matthäusevangelium, das ebenfalls von dieser Szene berichtet, wissen wir, dass dieser Mann sehr wahrscheinlich vorher sogar noch mitgelästert hat, zusammen mit dem anderen, der über Jesus spottet. Vielleicht hat er Jesus beten gehört, vielleicht hat er das Schild gesehen, das man ihm als Verbrechen angelastet hat: „König der Juden“. Was auch immer es war, Gott hat in seinem Herzen etwas bewegt. Er erkennt, dass der da hängt, ein Unschuldiger ist.
Als sein Mitverbrecher auf der anderen Seite von Jesus sich das nächste Mal über Jesus lustig macht und sagt: „Dieser Verbrecher, und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist“, antwortet der Mann: „Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten verdienen. Dieser aber hat nichts Unrechtes getan.“
Was für eine Selbsterkenntnis! In der heiligen Gegenwart von Jesus wird dem Mann bewusst, welche Schuld er auf sich geladen hat. Ihm wird klar, dass er zu Recht hängt. Gleichzeitig erkennt er, dass Jesus völlig unverdient dort hängt und diese Strafe nicht verdient hat.
Mitten in diesem ganzen Spott und Hohn auf Golgatha gibt es einen Mann, der glaubt. Ein Mann, der wirklich etwas Tiefes über Jesus begreift. Und er tut etwas Bemerkenswertes: Er wendet sich zu Jesus und bittet ihn unter Todesschmerzen: „Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst.“
„Denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!“ Was hätte Jesus alles antworten können? „Dein ganzes Leben hast du dich nicht für Gott interessiert. Jetzt auf einmal entdeckst du deine fromme Ader. Warum soll ich an dich denken? Du hast doch auch nie an mich gedacht. Bis gerade eben hast du sogar noch über mich gespottet. Beweis erst mal, dass du es ernst meinst, dann können wir darüber reden.“
Wie wunderbar ist das, was Jesus stattdessen macht! Er sagt diesem Mann nicht nur, dass er an ihn denken wird, sondern er sagt ihm wahrhaftig: „Ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
Allein über diesen kleinen Abschnitt könnte man eine ganze Predigt halten. Ich hätte Lust dazu.
Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren ist – so hat Jesus sein Programm beschrieben. Und genau das macht er dort in seiner Todesstunde. Er findet einen verlorenen Sünder, der dort hängt und begreift, wie verloren er ist, wie schuldig, wie sehr er diesen Tod verdient hat.
Jesus wendet sich ihm zu, findet ihn und sagt: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Ein Bild für die Herrlichkeit Gottes, ein Bild für eine enge Gemeinschaft mit Gott.
Fünf Erkenntnisse aus der Rettung am Kreuz
Es gibt so viel, was wir daraus lernen können. Ich möchte mich jedoch auf fünf Dinge beschränken.
Ich fasse mich kurz, aber lassen Sie uns kurz darüber nachdenken, was es bedeutet, dass Jesus sich dieser Situation zuwendet und was in dieser ganzen Szene passiert.
Das Erste ist: Rettung erfordert ein Bewusstsein für unsere Not.
1. Rettung erfordert ein Bewusstsein für unsere Not
Rettung erfordert ein Bewusstsein für unsere Not. Mit Not meine ich nicht leidvolle und schwierige Umstände. Denn schwierige Umstände hat jeder von uns irgendwo. Wir erleben Krankheit, wir erleben schwierige Beziehungen. Jeder Mensch hat schwierige Umstände. Um diese Not geht es hier nicht.
Ich war diese Woche, oder besser gesagt, ich war nicht erstaunt, sondern eher entsetzt. Am Mittwochabend wurde bei RTL die Passion Christi in moderner Form gezeigt. Manche haben es vielleicht gesehen. Dort gab es eine Prozession, bei der ein Kreuz getragen wurde. Christen wurden gefragt: Warum glaubt ihr?
Ich würde sagen, 90 Prozent antworteten, weil Jesus mich gesund gemacht hat, weil er eine Beziehung gerettet hat oder weil er mein Leben wieder auf eine gute Bahn gebracht hat. Er hat also die Umstände verbessert. Ich weiß nicht, was die Menschen in der Tiefe glauben. Ich kann mir gut vorstellen, dass es wirklich Christen sind. Aber es geht nicht darum, die Umstände zu verbessern. Es geht nicht darum, dass Jesus leidvolle Umstände gutmacht.
Es geht um die ganz tiefe Not, die dieser Mann am Kreuz erkannt hat. Er wusste: Er hat Schuld, er ist ein Sünder, der das Gericht verdient. Es fällt Verbrechern oft leichter, das zu erkennen als gutbürgerlichen Menschen, wie wir es alle sind. Aber es trifft auf jeden von uns zu, was dieser Mann erkennen musste.
Auch wir müssen unsere Not erkennen, unsere tiefste Not ganz tief im Herzen. Wir sind schuldig, nicht nur vor Menschen, sondern schuldig vor Gott und verdienen sein Gericht.
Denken wir auch daran, dass dieser Mann auf dieser Seite der Ewigkeit keine guten Umstände mehr erlebt hat. Er ist dort am Kreuz elend gestorben. Aber er hatte eine Hoffnung. So elend war es dann doch nicht – mit einer Hoffnung auf das Paradies.
Die zweite Rettung aus unserer Not finden wir nur durch den Glauben an Jesus Christus.
2. Rettung aus unserer Not finden wir nur durch den Glauben an Jesus Christus
Nur bei Jesus wird Rettung verheißen. Es waren zwei Verbrecher, die neben ihm gekreuzigt wurden, aber nur einem von ihnen versprach Jesus das Paradies. Dieser Verbrecher wandte sich Jesus zu, erkannte seine Schuld an und suchte bei ihm Rettung.
Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Egal, wie diese Aussage heute diskutiert wird – sie war schon immer umstritten, und das ist auch heute noch so. Doch diese Tatsache bleibt bestehen: Nur Jesus ist der Weg zum Vater, nur Jesus kann retten, er allein.
Die Rettung hängt einzig und allein an Gottes Gnade.
3. Rettung hängt allein an Gottes Gnade
Auch das sehen wir dort am Kreuz sehr deutlich. Was konnte dieser Mann noch tun? Er konnte sich nicht mehr taufen lassen, er konnte keine Werke mehr tun, keine Nächstenliebe üben – all das war für ihn kein Thema mehr. Er konnte auch nicht mehr Gemeindemitglied werden.
Allein die Gnade hat ihn gerettet. Versteht mich nicht falsch: Die anderen Dinge sind alle wichtig. Wenn wir noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte leben, sollten wir sie tun. Sie gehören zum Leben als Christ dazu. Aber was rettet uns wirklich? Allein die Gnade. Deutlicher als dort kann Gott uns das nicht vor Augen führen. Der Mann war gerettet.
Viertens: Gott kann wirklich jeden Menschen retten.
4. Gott kann wirklich jeden Menschen retten
Wirklich jeden – ganz egal, wie wir gelebt haben.
Es gibt Menschen, die denken: So, wie ich gelebt habe, kann Gott mir gar nicht mehr gnädig sein. Dafür muss man nicht einmal jemanden ermordet haben. Manche haben weit weniger getan und sagen trotzdem: So, wie ich gelebt habe, was will Gott denn noch mit mir anfangen? Der kann mit mir nicht barmherzig sein.
So, wie Gott sich diesem Verbrecher zuwendet, der sein eigenes Leben und das Leben anderer zerstört hat, so kann er jeden erretten. Es gibt Hoffnung auch für scheinbar hoffnungslose Fälle.
Ich ertappe mich manchmal dabei, so zu denken – auch über manche Freunde. Ja, wie soll das überhaupt gehen, dass sie jemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen? Wie kann das sein?
Aber so unwahrscheinlich, wie diese Bekehrung war, hat Gott ihm die Umkehr geschenkt. So dürfen wir wirklich darauf hoffen und ringen um jeden Menschen, dass er zur Erkenntnis der Wahrheit kommt.
Und dann noch das Fünfte: Wer Jesus vertraut, der kann im Frieden sterben.
5. Wer Jesus vertraut, der kann im Frieden sterben
Keiner von uns weiß, wie viel Zeit Gott uns noch zugedacht hat. Für diesen Mann war das ziemlich klar: Es würde nicht mehr lange dauern. Wir kennen diese Angst und die Ungewissheit vor dem Tod. In den letzten Jahren haben wir noch deutlicher gesehen, was schon immer wahr war. In unserer Gesellschaft gibt es oft die Sorge vor dem Sterben, die Angst, weil keine Hoffnung über den Tod hinaus vorhanden scheint. Auch jetzt, in dieser Kriegszeit, spüren wir diese Angst, dass es plötzlich ganz schnell gehen kann.
Doch hier, am Kreuz, in der Zusage Jesu, sehen wir etwas, das wirklich trägt. Es gibt Hoffnung und Gewissheit, mit der man leben kann – vielleicht noch viele Jahre und Jahrzehnte, aber vielleicht auch nur noch ein paar Stunden. Mit dieser Hoffnung kann man sterben, weil wir wissen, wohin wir gehen.
Jesus sagt: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Ich weiß, es gibt Christen, die sich Sorgen machen: Wo komme ich hin, wenn ich sterbe? Wird es vielleicht so ein Wartezimmer sein, und wird es erst einmal ganz schwierig und schlimm? Manche haben sogar Angst vor dem Fegefeuer. All das brauchen wir nicht zu fürchten.
Wir wissen, wohin wir gehen. So wie Jesus diesem Mann zusagt: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“, so darfst auch du wissen, dass du, wenn du auf Jesus vertraust, durch eine Tür in die herrliche Gemeinschaft mit deinem Herrn gehst. Hab keine Angst vor dem Tod.
Nimm dir dieses Wort zu Herzen. Wenn du Angst hast und ängstlich darauf schaust, dass dieses Leben ganz schnell vorübergehen kann, dann denke darüber nach, was Jesus diesem Mann am Kreuz sagt. Das gibt Hoffnung und Trost.
Paulus hat später gesagt: „Ich hätte gute Lust, da hinzuscheiden.“ Viele von uns denken dann vielleicht: Wie kann man so etwas sagen? Ist der lebensmüde? Aber Paulus wusste, wohin er geht – ins Paradies, zu seinem Herrn. Damit kann man leben und sterben.
Der Sieg über die Sünde und die Bedeutung des Todes Jesu
Warum konnte Jesus diesem Mann am Kreuz dieses Versprechen geben? Weil er in diesen Stunden den Weg zum Paradies freigemacht hat – dort am Kreuz. Am Kreuz vollbrachte er die Erlösung, die dieser Mann als Erster in Anspruch nehmen durfte, wenn man so will.
Die nächsten Verse berichten von diesem Sieg über die Sünde. Dort am Kreuz schafft Jesus die Erlösung. Die Verse 44 bis 46 lauten:
„Und es war schon um die sechste Stunde, zwölf Uhr mittags, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten in zwei. Jesus rief laut: ‚Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.‘ Und als er das gesagt hatte, verschied er.“
Jesus kämpfte den Todeskampf, aber es war viel mehr als der gewöhnliche Todeskampf eines Menschen. In diesen drei Stunden, mitten am Tag, wurde es überdeutlich und sichtbar für alle, die dort waren.
Die Begleitumstände seines Todes waren ein mächtiger Fingerzeig Gottes. Sie zeigten, dass das kein gewöhnlicher Mensch war, der dort gestorben ist. Es kam eine Finsternis über das Land – drei Stunden, mitten am Tag, von zwölf bis fünfzehn Uhr.
Wir können uns das nur schwer vorstellen, können uns aber gut vorstellen, dass die Menschen dadurch in Panik gerieten. Was ist denn hier auf einmal los? Noch dazu berichten andere Evangelisten, dass die Erde bebte – drei Stunden Ausnahmezustand.
Doch das, was die Menschen in Jerusalem erlebten, war nicht ansatzweise zu vergleichen mit dem, was der Sohn Gottes in diesen Stunden durchgemacht hat. Die Finsternis war kein Spezialeffekt Gottes, sondern zeigte eine geistliche Wahrheit.
Wir lesen in der Bibel immer wieder im Alten Testament bei den Propheten, dass Finsternis ein Zeichen für Gottes gerechtes Gericht ist. Die Propheten machten das immer wieder deutlich. Ich möchte nur eine Stelle lesen, die für viele steht, an denen das gesagt wird: dass Gottes Gericht, der Tag seines Zorns, seines Gerichtes mit Finsternis einhergeht.
Zephanja 1,15: „Denn dieser Tag ist ein Tag des Grimms, ein Tag der Trübsal und der Angst, ein Tag des Unwetters und der Verwüstung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolken und des Nebels.“
Diese Finsternis war nicht einfach ein Naturphänomen, sie war der sichtbare Ausdruck von Gottes Zorn. Doch an diesem Tag traf er nicht diejenigen, die es verdient hätten. Er traf nicht die Soldaten, die Jesus ans Kreuz genagelt hatten, nicht die Menge, die gejohlt und gespottet hatte, nicht die Oberen, die ihn verraten hatten.
Er traf nicht Pilatus, der sich feige weggeduckt hatte, nicht Herodes, der ein paar Wunder sehen wollte, aber sonst nichts von Jesus wissen wollte, nicht all die Menschen, die mit ihren Worten und Taten ihre ganze Ablehnung gegen Gott zum Ausdruck brachten.
Sein ganzer Zorn lag in diesen Stunden, in dieser Finsternis, auf seinem geliebten Sohn. Jesus konnte für die Feinde beten, er konnte dem Sünder neben sich gnädig sein, weil er wusste, dass er diese Sünde und die Strafe dafür auf sich nehmen würde.
Gott, der Vater, würde ihm das auflegen und es dann am Kreuz richten – seinen Sohn, der das nicht verdient hatte. Er würde für die vielen bezahlen, die dieses Gericht Gottes verdient haben.
Und wir sehen, dass noch etwas passiert in dieser Stunde. Nicht nur ist es finster, nicht nur bebt die Erde. Im Tempel reißt der Vorhang von oben nach unten.
Lukas sagt nur, dass der Vorhang reißt, aber wir wissen auch aus den Parallelstellen, dass er von oben nach unten durchreißt. Der Vorhang, der das Allerheiligste im Tempel geschützt hat, war für die Juden das sichtbare Zeichen: Gott ist heilig, wir können nicht einfach zu Gott kommen, wir sind durch diesen Vorhang getrennt.
Einmal im Jahr durfte der Priester hineingehen, nachdem er geopfert hatte, und in die Gegenwart Gottes kommen. Aber das Zeichen war ganz deutlich: Ihr könnt nicht Gemeinschaft mit mir haben, ihr könnt nicht einfach zu mir kommen.
In dem Moment, als Jesus sein Leben gibt – als Opfer für die vielen, als Lösegeld für viele – da reißt der Vorhang, und der Weg ist frei zur Gemeinschaft mit Gott.
Dann berichtet Lukas von diesem außergewöhnlichen Ruf Jesu, laut hörbar: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.“ Das dürfte noch keiner der Anwesenden erlebt haben, dass ein Sterbender am Kreuz noch laut und deutlich in den Todessekunden rufen konnte.
Normalerweise ist die Stimme dann weg, die Luft längst fort, vielleicht noch ein letztes Stöhnen. Aber Jesus ruft laut, und die Menschen hören es dort auf Golgatha: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.“
Es wird deutlich, dass Jesus sagt, wann es vorbei ist, wann das Werk vollbracht ist. Er ist ihm vom Anfang bis zum Ende treu geblieben und sagt: „Jetzt ist es vollbracht. Jetzt befehle ich meinen Geist in die Hände des Vaters.“
Er ist ihm treu geblieben, hat sein Leben nicht genommen bekommen, sondern es wirklich gegeben. Im Johannes 10 lesen wir, dass Jesus das angekündigt hat. Er sagt: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf dass ich es wieder empfange. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es selbst. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu empfangen.“
Und wir sehen, wie die Spötter sich lustig machen: „Jesus, du hast keine Macht. Wenn du Macht hast, dann komm runter vom Kreuz.“ Doch wir sehen ganz überdeutlich, dass er seine Macht gerade dadurch zeigt, dass er dort sein Leben lässt und gibt – freiwillig.
Jetzt ist es vollbracht, und er gibt seinen Geist in die Hände des Vaters. Seine Mission zu dienen, sein Leben zu geben als Lösegeld für viele, ist vollbracht.
Die Reaktionen der Menschen und die persönliche Entscheidung
Auf die Reaktionen der Menschen zu achten, die damals dabei standen, ist wichtig. Lukas berichtet uns einige davon. Schauen wir kurz auf das, was passiert ist, als Jesus gestorben ist. Das ist der vierte Punkt: Am Kreuz ist eine Antwort gefragt. Wir sehen, dass die Menschen sich dazu verhalten haben, sie haben darauf reagiert. Ich möchte uns mitgeben, dass vor allem unsere eigene Antwort gefragt ist.
Zunächst sehen wir einen Hauptmann, einen Römer, einen Heide, der die Kreuzigung beaufsichtigte und befahl. Er nimmt alles wahr, was auf Golgatha geschieht. Über diesen Ereignissen erkennt dieser Mann, dass hier wirklich Gott am Werk ist. Wir lesen, er preiste Gott und sprach: „Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen.“ Das heißt, er erkennt an, dass Jesus gerecht und unschuldig war.
Aus den Parallelberichten erfahren wir sogar, dass er gesagt hat: „Dieser ist wahrhaftig Gottes Sohn gewesen.“ Er hat wirklich verstanden, wer da sein Leben gegeben hat.
Die Volksmenge war vorher feixend, spottend und johlend. Jetzt sind sie tief getroffen. In Vers 48 heißt es: „Als das Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um.“ Wir wissen nicht, wie tief die Erkenntnis bei diesen Menschen ging, aber sie erkennen, dass hier gerade etwas Außergewöhnliches passiert ist. Es gibt nichts mehr zu spotten.
Es ist etwas Schlimmes geschehen, so fühlt es sich für sie an. Sie schlagen sich an die Brust, Entsetzen ist spürbar: „Was haben wir getan? Was ist passiert?“
Auch die Bekannten, die Freunde, die Jünger Jesu, Frauen und seine Mutter stehen in der Ferne, manche auch nah am Kreuz. Auch sie sehen, dass Jesus stirbt.
Da ist Joseph von Arimathea, ein Ratsherr. Lukas berichtet, dass er Mitglied in diesem Hohen Rat war, der Jesus verurteilt hat. Er billigte das Handeln nicht und fand von Anfang an, dass es nicht richtig war, Jesus ans Kreuz zu schlagen.
Von ihm haben wir aber nichts gelesen, dass er öffentlich widersprochen oder sich wirklich zu Jesus gestellt hätte. Jetzt aber sehen wir, dass er sich sehr öffentlich zu Jesus bekennt. Er geht zu Pilatus und bittet um den Leichnam. Er möchte nicht, dass die Vögel den Körper am Kreuz zerreißen, so wie es oft üblich war, dass Leichen einfach dort verwest wurden.
Er bittet darum, den Leib zu bekommen, und legt ihn in ein Grab. Pilatus willigt ein.
Lukas berichtet von diesen ganz unterschiedlichen Menschen: ein Heide, das einfache Volk, Freundinnen und Freunde von Jesus, ein reicher und frommer Mann – Joseph von Arimathea. Sie alle haben gesehen, was passiert ist: Jesus war wirklich tot.
Sie alle haben verstanden, dass gerade etwas Außergewöhnliches geschehen ist. Wir sind Zeugen von etwas geworden, was die Welt so noch nicht gesehen hat. Einige haben begriffen: Hier ist nicht irgendein Mensch gestorben, nein, Jesus war und ist wahrlich Gottes Sohn.
Bei vielen, die vor zweitausend Jahren dabei waren, wissen wir nicht, welche Schlüsse sie aus den Ereignissen gezogen haben. Bei der ersten Pfingstpredigt von Petrus haben einige wirklich erkannt, was sie getan hatten. Es ging ihnen durchs Herz, und sie fanden Vergebung bei Jesus Christus.
Aber bei vielen wissen wir nicht, wie sie auf das reagiert haben, was dort auf Golgatha geschehen ist. Das müssen wir auch nicht wissen. Denn das Entscheidende ist die Frage: Welche Schlüsse ziehen wir daraus, was am Karfreitag geschah?
Deshalb möchte ich mit zwei einfachen, aber entscheidenden Fragen schließen: Wer ist Jesus Christus, wer ist Gottes Sohn für dich? Und was bedeutet sein Tod am Kreuz für dich?
Gebet und Abschluss
Ich möchte beten: Vater im Himmel, wir kommen voller Demut vor dich. Wir staunen über das, was Jesus am Karfreitag vollbracht hat. Wir staunen über seine Liebe zu Feinden, die dort ums Kreuz versammelt waren und ihn in diesen Stunden sogar ausgelacht haben.
Vater, wie wir das in einem Lied singen: Wenn wir ehrlich sind, wenn wir uns prüfen lassen und du uns unseren wahren Herzenszustand zeigst, dann müssen wir bekennen, dass auch wir bei diesen Spöttern dabei waren. Manche sind es heute noch. Voll beschämend sehe ich mich bei den Spöttern stehen.
Ich danke dir so sehr, dass Jesus nicht zurückgespottet hat und sie nicht verflucht hat, sondern dass er sie gesegnet hat mit diesem Gebet: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Ich danke dir, dass er für uns vor deinem Thron einsteht.
Ich danke dir, dass bei ihm Rettung zu finden ist und dass viele von uns Rettung finden durften. Ich danke dir für die Erlösung, die geschehen ist, dass unsere Schuld auf ihm lag und unsere Strafe auf ihm lag. Durch ihn ist die Beziehung zu dir geheilt worden, sodass wir zu dir kommen dürfen.
Dass der Vorhang im Tempel zerrissen ist und es freien Zutritt gibt – egal in welchem Land, egal wo wir sind. Wir dürfen zu dir kommen, wenn wir auf Jesus vertrauen. Du verheißt auch uns das Paradies, die ewige Gemeinschaft mit dir.
Und Vater, wir beten, dass das unsere Herzen wirklich prägt. Dass auch unsere Probleme, die wir immer wieder sehen, in diesem Leben klein werden. Dass wir voller Freude darauf zuleben, auf den Tag, an dem du uns durch diese Tür ins Paradies gehen lässt.
Wir wollen beten für die vielen Verlorenen in unserem Land, die noch spotten und noch gar nicht verstehen, was das Evangelium bedeutet. Wir bitten dich, dass du ihnen Umkehr schenkst, dass du eine Erweckung schenkst. Wir beten, dass das in unserer Gemeinde beginnen darf und weite Kreise zieht in unserer Stadt und in unserem Land.
Wir danken dir, dass du so großzügig bist, so liebevoll und so barmherzig. Dass du die Hand ausstreckst und dass die ausgestreckten Arme am Kreuz eine Einladung sind, für jeden zu kommen, Vergebung in Anspruch zu nehmen und sich mit Gott versöhnen zu lassen.
Danke, lieber Vater, für das Wunder, das auf Golgata geschah. Amen.