Einführung in den geistlichen Kampf
Vierter Vers zehn bis zwanzig ist ein nächster Abschnitt, ein vierter Abschnitt im zweiten Teil des Epheserbriefes. Ich habe hier „Gross D“, der würdige oder Anweisungen für den geistlichen Kampf oder der würdige Wandel im geistlichen Kampf. Aber es ist besser hier „Anweisungen im geistlichen Kampf“.
Vers 10 bis 20: Hier haben wir vier Aufforderungen zu dem, was noch zu schreiben geblieben ist oder zu dem, was noch übrig geblieben ist.
„Meine Brüder, werdet innerlich gekräftigt in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke!“
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Vers 11: „Zieht an die volle Rüstung Gottes!“
Vers 14: „Stehet also, eure Lenden umgürtet,“ und dann folgen ganz die Teile dieser Rüstung, inklusive Vers 17.
In Vers 17 heißt es: „Nehmt den Helm des Heils auf.“ Dieser Vers gehört noch zur Waffenrüstung und gehört zum „Stehet also“.
Man kann das in vier Abschnitte aufteilen, mit vier Aufforderungen, vier Befehlen.
Zum Schluss des Briefes lässt uns Paulus hinter die Kulissen schauen. Er sagt, es gibt da einen Kampf, und ihr müsst merken, dass hinter den vordergründigen Problemen, die da sind, Dämonen stecken. Ihr müsst richtig kämpfen und die richtigen Waffen verwenden in diesem Kampf, sonst werdet ihr unterliegen.
Die Quelle der Kraft im geistlichen Kampf
Und er beginnt mit Vers 10, dem ersten Befehl: Werdet stark, werdet gekräftigt in dem Herrn. Die Kraft ist im Herrn. Er beginnt also nicht mit den Kampftaktiken des Feindes, sondern mit dem Hinweis, wo die Quelle der Kraft liegt. Die Kraft ist im Herrn, und es ist seine Kraft. Werdet stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke, nicht in eurer eigenen Stärke.
Das Wichtigste, was die Christen hier wissen sollen, ist, dass die Stärke, die Kraft, aus der Verbindung mit dem Herrn, der Kraftquelle, kommt. Es ist entscheidend wichtig, in Gemeinschaft mit Jesus Christus zu bleiben. Ohne ihn können wir nichts tun. Wenn es nicht die Kraft des Herrn ist, wird nichts geschehen.
Wie Luther gesagt hat: In unserer Kraft ist nichts getan, wir sind gar bald verloren. Es kämpft für uns der rechte Mann, den Gott selbst erkoren hat. Die Rüstung kann ich nur in der Kraft des Herrn gebrauchen, und diese Kraft ist unübertrefflich und groß genug. Mit meinem Gott kann ich sogar über Mauern springen.
Das ist das Erste: Werde gekräftigt. Interessant ist, dass es ein Befehl ist: Werde stark. Das kann man nur jemandem sagen, wenn man ihm auch die Kraft einflößen kann oder die Kraftquelle zeigt. Werde stark, und ich zeige dir, wo du dir die Kraft holst, nämlich beim Herrn.
Viele Christen sagen: „Ja, Herr, ich bin so schwach.“ Ja, klar sind wir schwach, der Herr weiß das schon. Aber der Herr sagt: Werde stark! Ja, ich habe es in Schwachheit getan, ja, du darfst ruhig sagen: Ich habe es in der Kraft getan. Und zwar in der Kraft des Herrn habe ich es getan, und ihm gebührt die Ehre.
Also, die Kraft ist vorhanden.
Die volle Waffenrüstung Gottes anziehen
Und das Zweite: Zieht an die volle Rüstung Gottes. Das griechische Wort heißt „die Ganzrüstung“, die ganze Waffenrüstung. Es ist eine vollständige Rüstung. Wenn nur ein Teil fehlen würde, wären wir verwundbar. Es muss alles abgedeckt sein, sozusagen. Wenn es nur einen Schwachpunkt in meinem Wandel gibt, wird der Feind das ausnutzen für seine Zwecke. Zieht an die ganze Waffenrüstung Gottes.
Es ist Gottes Waffenrüstung, nicht unsere eigene. Es ist seine Rüstung, und sie ist nicht zu groß. David hatte einmal eine Rüstung bekommen, die war zu groß – die von Saul sollte er anziehen. Da sagte er, das geht nicht, da kann ich nicht kämpfen. Aber Gottes Rüstung passt. Sie ist zugeschnitten für uns.
Jetzt kommt die Begründung, die immer noch zu diesem Vers gehört, zum zweiten Befehl „Zieht an die ganze Waffenrüstung Gottes“. Weshalb ist sie anzuziehen? Damit ihr stehen könnt, damit ihr gegen die listigen Vorgehensweisen, gegen die listigen Methoden oder Manöver des Feindes standhalten könnt.
Denn unser Kampf ist nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Erstrangigen, gegen die Autoritäten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Wesen der Bosheit in den himmlischen Bereichen.
Also, warum müssen wir die Rüstung anziehen? Wegen der Art des Feindes. Paulus beginnt nun, den Feind zu beschreiben, damit man sich dessen bewusst wird. Aus eigener Kraft kann man gegen so einen großen Feind nicht kämpfen.
Das Erste, was er hier sagt: Er ist nicht aus Blut und Fleisch. Menschen sind aus Blut und Fleisch, aber wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Dämonen, die dahinter stecken. Dieser Feind ist stärker und größer als wir. Wir haben keine Chance, ihm allein gewachsen zu sein. Deshalb haben wir Respekt vor diesem Feind und verwenden die göttliche Rüstung und nicht unsere eigene.
Wir müssen uns in Acht nehmen vor diesem Feind, der ziemlich listige Methoden hat. Menschliche Methoden genügen im geistlichen Kampf nicht. Es ist gut, wenn wir genau auf die Bibel schauen, was Gott sagt, wie wir eigentlich kämpfen sollen.
Es gibt heute viele Christen, die sagen, wir müssen irgendwie kämpfen, wir probieren mal so und dann anders, und irgendetwas wird ausprobiert. Es ist viel wichtiger, dass wir genau in die Bibel hineinschauen und fragen, was wirkungsvolles Kämpfen ist.
Wir kämpfen nicht gegen schwierige Christen oder schwierige Menschen, sondern gegen Dämonen, die dahinter stecken. Wir kämpfen gegen Sünden und sündige Verhaltensweisen, die sich ausgebreitet haben. Das ist der Feind, der dahinter steckt.
Wir kämpfen nicht gegen homosexuelle Geschwister, sondern gegen einen höheren Feind. Die Homosexualität hat sich ausgebreitet, aber der eigentliche Feind dahinter sind nicht irgendwelche Politiker oder Gruppen, sondern Satan selbst und seine Dämonen.
Er ist Geist, nicht Fleisch und Blut. Er ist Geist. Das heißt, geistige Wesen in den himmlischen Bereichen. Diese Geister sind unsichtbar und unfassbar. Ich kann sie nicht greifen, ich weiß nicht, wo sie stecken, und ich kann sie nicht einmal erkennen.
Übrigens: Wenn zwei Geister kämen, ein Engel und einer wäre Satan, und beide würden bei der Tür hereinkommen – einer ein guter Engel, der andere Satan – niemand von uns würde wissen, wer der gute Engel ist und wer der Böse. Erst wenn sie anfangen zu lehren, wenn sie sich auf die Kanzel stellen und etwas erklären, und wir dann in der Bibel prüfen, ob das stimmt, könnten wir feststellen, wer Satan ist und wer der gute Engel.
Aber so, von der Erscheinung her, denn diese erscheinen ja nicht physisch – es gibt natürlich auch Fälle, in denen sie physisch erscheinen könnten –, hier wird beschrieben, dass es einfach Geister sind. Diese Geister bemächtigen sich von Menschen, sie geben ihre Gedanken in Menschen hinein.
Wir dürfen nicht meinen, sie sind irgendwo draußen. Sie sind oft auch in den Gemeinden, und dann sprechen diese Menschen in einem falschen Geist. Der Apostel Johannes sagt: Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind.
Viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen, und zwar in die christliche Welt. Prüft sie, ob sie aus Gott sind.
Ich habe einmal im Fernsehen diese berühmte Fernsehpredigerin gesehen, ihr Name fällt mir nicht ein, Joyce. Anfangs dachte ich, na ja, was sie sagt, ist eigentlich ganz nett, gute Dinge. Aber wenn man genauer hinschaut, was sie lehrt: Zuerst macht sie viele Witze, das ist schön und lustig. Aber was lehrt sie eigentlich? Sie lehrt ein Wohlstandsevangelium, das mit der Bibel nichts zu tun hat. Sie lehrt ein falsches Evangelium.
Eine andere Frau erzählte von dem, was sie erlebt hat. Das war eine ganz tragische Geschichte. Anlässlich eines Frauenfrühstücks hat sie das erzählt. Ich habe die Kassette gehört, und wir waren uns unsicher, ob wir sie einladen sollten oder nicht. Einige Schwestern sagten: Die müssen wir unbedingt einladen, sie redet von Vergebung und wie sie ihren Mörder, ihre Tochter, vergeben konnte usw.
Dann habe ich genauer hingehört, was die Frau eigentlich wirklich lehrt. Die Frau meinte es ehrlich, das ist für mich keine Frage. Aber welches Evangelium hat sie gelehrt? Ich habe mir Notizen gemacht und war erschrocken, dass ich es nicht gleich gemerkt hatte.
Das ist ein falsches katholisches Evangelium, das diese Frau lehrt – ein Vergebungsevangelium. Und sie haben sich alle bekehrt, nur der katholische Seelsorger nicht, der braucht sich ja nicht bekehren, sie sind ja sowieso gläubig. Das war ein Verrat am Evangelium, den diese Frau gemacht hat, ohne es zu wissen.
Der Geist, der dahintersteckte, war das Böse. Die Frau vielleicht nicht, sie hat Schlimmes erlebt, aber der Geist, der hinter ihr stand, war böse.
Ich habe den Geschwistern gesagt: Wir dürfen niemals solche Frauen einladen und so ein Evangelium verkündigen lassen an Menschen, die wir zum Glauben bringen wollen. Ein falsches Evangelium.
Ich kenne das katholische Evangelium gut genug. Ich habe genau dieses Evangelium gehört, das mich jahrelang in den Fesseln der katholischen Kirche gehalten hat, wo ich keinen Durchblick hatte, weil mir niemand die Bibel klar erklärt hat.
Wir brauchen heute wieder ganz scharfes Denken: Was sagt die Schrift eigentlich? Wir müssen erkennen, dass wir vielerorts ein vermischtes Evangelium haben.
Er ist Geist, er ist unsichtbar, er ist unfassbar. Unser Kampf ist daher nicht mit menschlichen Mitteln zu führen.
Er ist zahlreich, das heißt, es sind viele. Er hat Helfershelfer, es heißt „die Geister der Bosheit“ – es sind nicht nur einer allein.
Er ist nicht allmächtig, nicht allwissend und schon gar nicht allgegenwärtig. Aber er hat viele Helfershelfer, deshalb ist er so weit verbreitet.
Er hat sogar eine Hierarchie, ein Königreich mit Fürsten, Mächten, Autoritäten, Ersträngen – solche, die höher stehen, und solche, die weniger hoch stehen. Es gibt also eine Hierarchie unter diesen Dämonen.
Weltbeherrscher der Finsternis dieser Welt – sie herrschen in der ganzen Welt. Und zwar dort, wo Finsternis ist.
Er ist böse, boshafte Geisterwesen. Sie wären ganz lieb, wenn sie sich so erkennen geben würden oder wenn sie sich in Menschen manifestieren oder Menschen verführen.
Diese Menschen sind oft ganz lieb, die diesen bösen Geistern dienen. Aber in Wirklichkeit steckt hier ein feindliches Evangelium dahinter, das kein Evangelium ist, das keinen Respekt vor Gott kennt und kein Erbarmen.
Er wird sein Werk durchziehen, wenn er nur kann. Er greift von hinten an, schaut, dass er die Schwachen packen kann.
Er ist ein Widersacher, ein Diabolos, was „Gegenwerfer“ bedeutet, ein Opponent, ein Querschießer, wie wir sagen würden.
Er lässt nicht locker, er ist böse, und wir müssen uns dessen bewusst sein.
Er ist ein Weltbeherrscher, das heißt, es geht hier um Macht. Er ist mächtig, aber seine Macht ist begrenzt.
Er ist kein Gott. Er ist zwar der Gott dieser Welt, aber nicht wirklich Gott.
Er ist eingeschränkt in seiner Macht, hat nur eine gewisse Zeit zum Wirken. Gott wird ihm die Zeit abkürzen.
Er hat nur eine begrenzte Bewegungsfreiheit und wirkt in der Finsternis.
In der Finsterniswelt ist er gebunden, bildlich gesprochen. Er ist in der Finsternis.
Was heißt Finsternis? Dort, wo Sünde ist, moralische Finsternis. Das heißt nicht Mitternacht oder so etwas, sondern moralisch Böses.
Dort, wo Sünde geduldet wird, kann er sich ausbreiten.
„Dort, wo Sünde sich ausbreitet, gebt nicht Raum dem Teufel“, sagt der Apostel Paulus vorher in Kapitel 4, Vers 28.
Auch hier wirkt er in der Finsternis. Wenn Sünde ins Spiel kommt, hat er Raum.
Überall, wo wir es mit Sünde zu tun haben, haben wir es auch mit dem Feind zu tun. Das muss uns klar werden.
Wir müssen geistlich vorangehen mit dem Wort Gottes.
Er ist in den himmlischen Bereichen, steht hier noch. Er ist also in der geistlichen Welt, in der jenseitigen Welt.
Das heißt nicht die diesseitige Welt, die sichtbare Welt.
Die jenseitige Welt ist nicht weit weg, sie ist auch hier, nur nicht sichtbar.
Würde Gott uns den Vorhang, der uns trennt zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, einmal wegnehmen, würden wir merken: „Uh, da sind ja ganz viele Zuschauer heute Abend.“
Ja, die Engel schauen zu, und der Herr selbst ist gegenwärtig.
Wenn wir im Licht wandeln, sind wir sicher, im Lichtbereich.
Wenn wir aber Sünde dulden, sind wir nicht sicher. Dann müssen wir sehr aufpassen, denn wir haben dem Feind schon Raum gegeben.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir die richtigen Waffen verwenden.
Wie geht es weiter? Er sagt hier: Gegen die listigen Vorgehensweisen des Feindes, Vers 11.
Hier bin ich bei diesem Punkt: Wegen der Art des Feindes müssen wir eine Waffenrüstung haben, und wegen der Art seines Vorgehens, Vers 11.
Wie geht er vor? Listig, geschickt.
Er hat jahrzehntelang, jahrhundertelang, ja jahrtausendelang Übung, Menschen zu verführen und zu versuchen.
Es ist beides: Verführung und Versuchung.
Das Ziel von Verführung und Versuchung ist, den Menschen zum Sündigen zu bringen, den Christen zum Sündigen.
Denn wenn der Christ sündigt, bekommt der Feind Raum.
So war es bei Adam und Eva auch.
Der Satan wollte den Herrn Jesus zum Sündigen verleiten.
Deshalb sagt er: „Du kannst den Weg zur Weltherrschaft abkürzen, wenn du mich anbetest.“
Das Ziel war die Weltherrschaft.
Jesus wusste, dass ihm die Weltherrschaft ohnehin gehört, aber das wäre ein Abkürzungsweg gewesen.
Er wollte, dass Jesus aus der Abhängigkeit von Gott heraustritt – und das will er auch von uns.
Übrigens: Satan ist kein Name, sondern ein Titel.
Satan ist ein hebräisches Wort und heißt „der Widersacher“ oder wir könnten sagen „der Feind“.
Diabolos ist griechisch und bedeutet „Teufel“. Auch das ist kein Name, sondern ein Titel.
Das ist der Opponent, der Querschießer, also dasselbe Wort in verschiedenen Sprachen.
Diabolos heißt übrigens nicht „Durcheinanderwerfer“, das stimmt nicht, sondern „Querschießer“.
Dia heißt quer, ballo heißt werfen, also „quer hineingeworfen“, ein Opponent.
Jetzt zurück zu seiner Art des Vorgehens.
Paulus sagt nur „listige Manöver“.
Wenn man andere Bibelstellen liest, merkt man, was für listige Manöver das sind.
Ich habe mir einige aufgeschrieben, hier notiert: Ablenkung vom Göttlichen, Ablenkungsmanöver.
Das hat immer schon gut funktioniert.
Ablenkungsmanöver, damit die Menschen nicht zu viel Zeit zum Gebet, zum Nachdenken über Gottes Wort, zum Lesen haben.
Durch das Nachdenken über das Wort Gottes – nur nicht das! Das wäre gefährlich.
Wenn die Menschen sich zu sehr mit der Wahrheit beschäftigen, kann man ihnen die Lüge nicht so leicht auftischen.
Also Ablenkung vom Göttlichen.
Heute ist die Welt nicht nur mit Literatur angefüllt, sondern auch mit SMS, E-Mails und elektronischen Dingen.
Man könnte eigentlich gar nicht alles lesen, was man lesen könnte.
Heute hat man Zugang zu allem, aber die Bibel wird weniger gelesen.
Lasst uns nicht ablenken von dem Wesentlichen.
Auch Sorgen können ablenken, Wohlstand kann ablenken, sogar Drangsal, Bedrängnis, Verfolgung können ablenken.
Allerlei Umstände können uns von Jesus Christus und seinem Wort ablenken.
Der entscheidende Kampf spielt sich in unseren Gedanken ab.
Ich habe das schon erwähnt.
Der entscheidende Kampf ist nicht erst, wenn man vor der Versuchung steht.
Das war schon vorher in den Gedanken: Habe ich mich in den Gedanken vorher schon entschieden, treu an Gott zu bleiben?
Wenn dann die Versuchung kommt, habe ich mich ja schon entschieden und weiß, wie ich zu handeln habe.
Nein, hundertmal nein!
Wenn ich keine klaren Gedanken habe, wenn meine Gedanken nicht klar beim Wort Gottes sind und bei dem, was Gott will – soll ich oder soll ich nicht? –, und wenn dann die Versuchung kommt, falle ich.
Wer viel an die Sünde denkt, wird sie irgendwann tun.
Wer viel Werbung schaut, wird irgendwann das kaufen, was er sieht.
Wer viel an Sünde denkt, wird irgendwann sündigen.
Der Feind entstellt Gottes Aussagen, das ist das Nächste.
Er sagt: „Sollte Gott gesagt haben?“ Er ist der Lügner von Anfang an.
Er stellt das in Frage, streut Zweifel.
Er sagt nicht gleich einfach „Nein“, sondern er streut Zweifel: „Kann man das wirklich so nehmen, wie die Bibel es sagt?“
Wir sind doch nicht von gestern.
Man kann die Bibel genau so nehmen, wie sie sagt.
Die Wissenschaftler sind von gestern, Gott ist ihnen weit voraus.
Die Wissenschaftler wissen nicht viel, sie wissen ein bisschen mehr als wir, die wir heute hier sitzen, über einige Spezialgebiete.
Aber sie wissen nicht über das Wesen Gottes.
Deshalb müssen wir uns vom Wort Gottes prägen lassen und genau schauen, wie Gott denkt und was er über die Schöpfung sagt.
Wie hat Gott die Welt geschaffen? So wie die Bibel es sagt.
Zuerst hat er die Erde gemacht und das Weltall.
Keine Sterne, keine Planeten, sondern die Erde und das Weltall hat er zuerst gemacht.
Das Licht am ersten Tag, dann hat er geordnet, dann hat er gefüllt.
Drei Tage geordnet, drei Tage gefüllt, und so weiter.
Also Entstellung der Aussagen Gottes – das ist sein Trick.
Sowas hat Gott doch nicht gesagt.
Übrigens haben wir heute schlechte Bibelübersetzungen.
Ich habe schon einmal darüber gesprochen, glaube ich, vor ein paar Jahren.
Schaut, dass ihr gute Bibelübersetzungen habt.
Das ist auch eine Taktik Satans, dass wir immer mehr schlechte Bibelübersetzungen haben, die nicht genau sind.
„Hoffnung für alle“ ist eine schlechte Bibelübersetzung, nicht genau, und ich kann das beweisen.
Ich kann euch das zeigen.
Schaut, dass ihr eine Elberfelder, eine Menge, eine Schlachter, eine Luther habt.
Das sind noch die, die relativ wortgetreu übersetzen – der eine mehr, der andere weniger –, aber wortgetreu.
Wir brauchen genaue Bibeln.
Wozu? Ah ja, ich habe noch etwas vergessen.
Hier, das Nächste: Er möchte trennen, trennen vom Leib Jesu Christi, abtrennen.
Das ist wie der Wolf, der die Schafe abtrennt, die jungen Schafe.
Einmal hat er eins abgetrennt von der Herde.
Wenn es von der Herde abgetrennt ist, kann er es reißen.
So gibt es Christen, die sich abtrennen lassen.
Dann sind sie irgendwelche individuellen Single-Christen und haben nicht die Kraft zu widerstehen.
Oder man wird entmutigt, durch irgendwelche Leiden abgehalten, durch Bitterkeiten von Christen.
Man hat schlechte Erfahrungen gemacht und zieht sich zurück von den Christen.
Das ist Gift.
Wir brauchen Gemeinschaft.
Denken verderben, ist das Letzte, was ich hier aufgeschrieben habe.
Es gibt noch mehr, aber der Feind möchte unser Denken.
Er möchte sein Gedankengut und seine Denkweise in uns hineinverfrachten.
In der Apostelgeschichte: „Wieso hat Satan euer Herz erfüllt?“
Oder Johannes 13, Vers 2: Satan hat Judas gebraucht, er hat ihn mit seinem Denken erfüllt und das Denken des Judas verändert.
Der Satan will, dass wir anders denken – nämlich so wie er.
Das könnte man mehrere Stunden besprechen, aber wir müssen weiter.
Vers 13: Wozu? Wozu müssen wir diese Waffenrüstung anziehen?
Er sagt in Vers 13, er wiederholt sich zum Teil: Nehmt deswegen die volle Rüstung Gottes auf, damit ihr imstande seid, am bösen Tag zu widerstehen und nach dem Ausrichten alles zu stehen.
Das ist es: Um zu widerstehen und am bösen Tag stehen zu können.
Der böse Tag ist der Versuchungstag, der Tag, an dem wir uns verteidigen müssen.
Übrigens: Es handelt sich hier um einen Verteidigungskampf, nicht um einen Angriffskampf. Das werden wir gleich sehen.
Die Stellung können wir nur halten, wenn wir vorher gelernt haben, mit der Rüstung gut umzugehen.
Wir müssen also vorher gerüstet sein, dann können wir stehen, das heißt, die Stellung behalten.
Christus hat gekämpft.
Wir brauchen kein neues Land einzunehmen, das Land ist schon lange eingenommen.
Wir müssen jetzt die Stellung behalten.
Er hat den Feind besiegt, wir müssen ihn am Boden halten.
Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen.
Wir müssen dem Feind widerstehen: „Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“
Marie Durand war 38 Jahre im Gefängnis, im Turm in Frankreich, eine Hugenottin.
Sie hat mit ihren Fingernägeln in die Steine eingeritzt: „Resiste, Resiste“ – das heißt „Widerstehen, Widerstehen!“
Und sie hat gesiegt.
Der Herr hat sie aufgenommen, und sie wird eine große Krone bekommen.
Dritter Befehl, Vers 14 bis 17: Steht gerüstet, steht also!
Jetzt kommt die Rüstung im Einzelnen.
Zuerst wird einfach betont: Steht also, schaut, dass ihr diese Stellung behaltet.
Dann wird die Rüstung beschrieben.
Das sind zuerst drei Bekleidungsstücke: an der Lende ein Gürtel, dann ein Panzer, ein Panzer der Gerechtigkeit, dann Schuhe an den Füßen.
Dann werden Waffen beschrieben: ein Schild, also der Schild des Glaubens, der Helm und ein Schwert.
Der Helm ist vielleicht auch eine Bekleidung, er ist beides – Bekleidung und Schutz.
Ja, in dem Sinne ist es keine Waffe.
Schild und Schwert hier als Waffen: Der Schild ist Schutzwaffe, ein Schutzstück, keine richtige Waffe.
Die einzige wirkliche, echte Waffe ist das Schwert.
Gut, Widerstand leisten – was heißt das jetzt?
Ich habe versucht, das aufzuschreiben.
Hier das Erste: Der Gürtel der Wahrheit.
Es steht: „Nun umgürtet an den Lenden mit Wahrheit.“
Widerstand leisten heißt, in der Wahrheit stehen.
Der Gürtel hält alles zusammen, der Gurt.
Wenn man den nicht hat, fällt alles auseinander.
Was ist hier gemeint mit Wahrheit? Man könnte meinen, es ist die Wahrheit des Wortes Gottes.
Aber Paulus spricht ja später vom Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes, das Schwert des Geistes.
Es scheint hier also mehr um eine Haltung zu gehen, eine Haltung, die sich zur Wahrheit stellt.
Wir müssen echt sein, wir müssen uns zur Wahrheit des Wortes Gottes stellen und zur Wahrheit in unserem Leben.
Es hat keinen Sinn, etwas vorzutäuschen.
Dann wird der Feind uns fangen können.
Wir müssen uns einerseits mit der Wahrheit beschäftigen und uns zu dieser Wahrheit in unserem Leben stellen.
Das heißt, wir müssen die Wahrheit auf unser Leben wirken lassen, uns ganz öffnen und sagen: „Ja, Herr, ich bin jetzt offen, ehrlich und sauber, und ich möchte mich von dir korrigieren lassen.“
Wenn wir unwahr sind und etwas Falsches vortäuschen, werden wir sogar Werkzeuge des Feindes.
Wir können es uns leisten, unser Gesicht zu verlieren, wenn es für die Wahrheit ist.
Wir können sagen: „Ich bin eigentlich gar nicht das, was ihr denkt, was ich bin.“
Ich bin nämlich in meinem Fleisch, da wohnt nichts Gutes.
Alles, was wirklich gut ist, das hat der Herr Jesus getan, und dazu bekommt er die Ehre.
Das Nächste ist der Brustpanzer der Gerechtigkeit.
Widerstand leisten heißt, gerecht leben.
Gerechtigkeit ist hier praktische Gerechtigkeit.
Natürlich haben wir unsere Gerechtigkeit in Christus.
Christus ist unsere Gerechtigkeit, unser Schmuck und Ehrenkleid.
Das ist die Ausgangsbasis.
Er hat uns gerecht gemacht, unsere Sünden vergeben.
Aber das ist nicht der Kampf.
Damit kämpfe ich noch nicht.
Kämpfen tue ich, wenn ich gerecht lebe.
Das heißt, ich gebe dem Feind keinen Raum.
Ich breche mit der Sünde, erkenne meine Schwächen und arbeite daran.
Ich lerne zu verzichten auf Dinge, die mich zum Sündigen verleiten.
Ich fliehe vor Dingen, die eine Gefahr für mich sind.
Fliehe die Unzucht.
Ich diene und leide.
Es geht hier um ein gerechtes Leben vor Gott, das sich in meinem Leben auswirkt.
Das ist der Brustpanzer.
Dann kann der Feind nichts tun.
Dann gibt es keinen Tadel, niemand kann einem etwas vorwerfen.
Aber wenn Menschen uns etwas vorwerfen können, wenn sie sagen: „Das ist nur ein Heuchler, dem alles, was er sagt, nicht gilt, schau, wie der lebt“, dann haben wir ein Problem.
Also: Der Brustpanzer – gerecht leben.
Dann weiter die Schuhe.
Widerstand leisten heißt, Stellung beziehen.
Die Schuhe der Bereitschaft für das Evangelium anziehen.
Also für das Evangelium Stellung beziehen.
Uns zu dieser Botschaft des Evangeliums klarstellen.
Wenn man irgendwo neu hinkommt, ist es am besten, gleich am ersten Tag zu sagen: „Übrigens, ich bin Christ“ oder irgendwie zu zeigen, dass man die Bibel liest.
Man muss wissen, woher ich komme, nicht verbergen.
Wir sind Soldaten Christi und müssen bereit sein.
Sie haben ihn überwunden durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod, heißt es in Offenbarung 12.
Wort ihres Zeugnisses.
Das nächste ist Vers 16: Der Schild des Glaubens.
Der Schild ist hier der römische Schild gemeint, der große, viereckige, hinter dem man sich verstecken konnte.
Er war aus Holz und Leder und wurde mit Öl bestrichen.
Wenn Brandpfeile darauf geschossen wurden, erloschen sie.
Das war nicht einfach trockenes Holz, das sofort Feuer fing.
Nein, Pfeile sind das, was der Feind abschießt: Einflüsterungen, Anfeindungen, jeglicher Art.
Das muss man erkennen: Achtung, das ist eine Anfechtung!
Manche Geschwister erkennen zu spät, dass es eine Anfechtung ist.
Ich hatte mal eine Krankheit und konnte nicht nach Rumänien reisen.
Ich hatte einen Hexenschuss und konnte mich kaum bewegen.
Ich dachte, das ist eine Anfechtung.
Ich habe fest gebetet, viele Geschwister gebeten, für mich zu beten.
Ich stand vor einer Reise und hatte einen Hexenschuss.
Es war dann so: Die haben gebetet, und am übernächsten Morgen war der Hexenschuss weg.
Einen Tag später musste ich reisen.
Dort, wo ich war, habe ich den Geschwistern davon erzählt.
Am Ende der Woche sagte mir einer: „Jetzt weiß ich, warum du den Hexenschuss hattest.“
Wenn wir das verpasst hätten, wäre das wichtig gewesen.
Der Feind wollte das nicht.
Die Pfeile sind ganz verschiedener Art.
Der Herr kann uns die Augen öffnen, dass wir sehen: Achtung, hier ist Gefahr!
Das nächste ist Vers 17: Der Helm des Heils.
Widerstand leisten heißt, den Ruhm der Hoffnung festhalten.
Die Zuversicht der Hoffnung bis zum Ende festhalten.
Der Helm muss fest umgebunden sein.
Im Hebräerbrief ist davon die Rede, dass man sich diese Hoffnung nicht nehmen lassen soll.
Da waren Christen, die in Gefahr standen, ins Judentum zurückzugehen.
Vielleicht war es doch nicht so ganz das Richtige und so.
Sie standen in Gefahr, zurückzufallen.
Der Helm der Hoffnung des Heils, der Helm der Zuversicht, dass wir das Heil bekommen werden.
Auch wenn wir es jetzt noch nicht sehen, eines Tages werden wir es sehen.
Wir sind gerettet worden und werden eines Tages im vollen Sinn des Wortes gerettet werden.
Dann wird alles erfüllt.
Nächstes: Das Schwert des Geistes.
Viel und richtig anwenden.
Widerstand leisten heißt, das Wort Gottes richtig anwenden.
Das Wort Gottes verwenden, überhaupt.
Wenn wir sprechen, sprechen wir irgendwelche Theorien oder sagen wir: „Gott sagt so, Gott sagt so“?
Da können sie nichts anderes sagen.
Sie sagen: „Ja, lass die Bibel, ich will dich nicht hören.“
Doch: „Gott sagt so.“
Und wenn sie sagen: „Wir glauben nicht an die Bibel“, sagen wir trotzdem: „Gott sagt so.“
Das bleibt im Raum stehen, und das Gewissen arbeitet.
Die Schrift zitieren.
Es tut gut, einige Verse auswendig zu lernen, ganz wichtige Verse, die man anderen sagen kann.
Wir leben vom Wort Gottes selbst.
Täglich brauchen wir das und halten es fest.
Wir füttern uns damit, aber wir kämpfen auch damit für andere.
Die Waffe, übrigens: Das Schwert ist kein Bogen.
Da steht nicht der Bogen mit dem Pfeil.
Nein, da ist ein Schwertkämpfer.
Ein Schwertkämpfer musste ganz nah an den Feind herangehen.
So ist es im Geistlichen: Wir müssen das Wort Gottes direkt von Mensch zu Mensch weitergeben.
Wenn der Feind, der Satan, kommt und uns anfechten will, zitieren wir Gottes Wort: „Gott aber sagt so.“
Wenn Zweifel kommt: „Gott aber sagt so.“
Ich kenne Menschen, die waren depressiv, hatten eine schwierige Zeit.
Dann haben sie einfach ein paar Bibelverse gesagt: „Gott aber sagt so.“
Das hat ihnen geholfen.
Ja, und die letzte Aufforderung, viertens: Betet dabei zu allen Zeiten!
Widerstand leisten heißt beten.
Ständiger Kontakt zum Hauptquartier ist das Lebenselement des Soldaten, der Jesus Christus dient.
Ständiger Kontakt mit dem Hauptquartier.
Wenn dieser abbricht, ist ein Soldat verloren irgendwo im Feindesland.
Er braucht Funkkontakt.
Die Rüstung können wir nicht ohne Verbindung mit dem Herrn gebrauchen.
Sie hilft uns wenig, wenn wir die Verbindung mit dem Herrn nicht halten.
Gebet ist der erste Beruf des Christen.
Der Schuster macht Schuhe, hat Luther gesagt.
Der Schuster macht Schuhe, der Bäcker macht Brot, und der Christ betet.
Gerade auf diesem Gebiet versagen wir oft.
Man denkt: „Ja, zum Schluss bete ich noch, zuerst mache ich dies und das, und zum Schluss bete ich.“
Der Schluss fehlt dann.
Keine Zeit mehr zum Beten.
Die Jünger waren mit dem Herrn Jesus, und er sagt: „Komm, wir gehen beten, wachet mit mir, wachsam.“
Das war die Schlacht zwischen Wahrheit und Lüge, dort in Gethsemane an dem Abend.
Gethsemane und Golgatha, der Kampf der Wahrheit gegen die Lüge.
Und was machen die Jünger? Sie schlafen.
Was macht der Herr Jesus? Er betet.
Und was war dann? Es gab keine Gelegenheit mehr.
An diesem Abend war das die letzte Chance zu beten.
Dann ging alles Schlag auf Schlag.
Dann kamen die Soldaten in den Garten, und Petrus machte alles verkehrt.
Wenn er hätte schweigen sollen, schlug er zu.
Wenn er hätte reden sollen, schwieg er.
Aber der Herr Jesus wusste genau, wann er schweigen und wann er reden musste.
Er hat gebetet, Petrus nicht.
Er war nicht vorbereitet auf diese Schlacht.
Er kämpfte mit falschen Waffen und landete auf der falschen Seite, auf der Seite der Lüge.
Kämpfen tun wir mit dem Schwert und mit dem Beten.
Das Schwert ist wirklich da.
Mit dem schlagen wir zu, und mit dem Beten kämpfen wir auch.
Josua kämpfte unten im Tal mit dem Schwert, Mose betete oben auf dem Berg mit Hur und Aaron.
Wozu? Weil der Feind dann flieht.
„Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“
Naht euch zu Gott, dann wird er sich euch nahen.
Die Nähe Gottes hilft uns.
Wann sollen wir beten? Zu allen Zeiten, heißt es hier.
Das heißt, den Telefonhörer nie auflegen oder, wenn du es anders haben willst, immer online bleiben.
Immer in Kontakt mit dem Herrn bleiben – während des Zurüstens, während des Kämpfens, nach dem Kämpfen und wie im Heiligen Geist.
Der Heilige Geist hilft uns beim Beten, erregt uns zum Beten.
Der Heilige Geist ermutigt uns, er erzieht uns.
Wir sind verbunden mit ihm, mit allem Gebet: Bekennen, Danken, Loben, Bitten, Fürbitten, Plaudern – einfach mit jeder Art von Gebet.
Und für wen? Für alle Heiligen, für alle Heiligen.
Mit Wachen, sagt er, schlaflos, heißt es im Griechischen, ohne zu schlafen.
Die Wächter mussten die Nacht wachen.
Die römischen Wächter – es war bei Todesstrafe verboten einzuschlafen.
Wenn die Wächter beim Grab Jesu verpetzt worden wären, wären sie alle einen Kopf kürzer gewesen.
Aber die Hohenpriester setzten sich für sie ein.
Sie haben geschlafen.
Wir dürfen geistlich nicht schlafen.
Wir müssen wach bleiben.
Das heißt, wir dürfen uns nicht einlullen oder benebeln lassen von den Dingen dieser Welt.
Wir müssen nüchtern bleiben.
Für wen soll man beten? Für alle Heiligen.
Keine Lücke soll sein.
Alle brauchen Gebet.
Die Gläubigen brauchen viel Gebet.
Wir beten oft viel für die Ungläubigen, das ist auch erlaubt.
Aber wir sollen auch viel für die Gläubigen beten, vor allem für den Ehepartner, für die Kinder, für die Verwandten, für die Ältesten in der Gemeinde, für die Lehrer, Reichsgottesarbeiter.
Paulus sagt: Betet auch für mich.
Er weiß, auch er ist angewiesen auf die Gebete der anderen.
Damit ihr um meine Angelegenheiten wisst und um das, was ich tue, wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, von allem unterrichten.
Den habe ich zu euch geschickt, damit ihr erfahrt, wie es um uns steht und er euren Herzen Zuspruch gebe.
Dann können sie besser beten, wenn sie mehr wissen.
Der Schlussgruß, Vers 23: Friede den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Die Gnade sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus lieben, mit unverderblicher, unvergänglicher Liebe.
Das ist das Wichtigste von allem: den Herrn Jesus Christus lieben.
Möge Gott uns segnen!
Es tut mir leid, dass es jetzt länger geworden ist.
Es sind noch dringende Fragen da.
Die geistliche Natur des Feindes und seine Methoden
Er ist Geist, unsichtbar und unfassbar. Unser Kampf besteht daher darin, nicht mit menschlichen Mitteln zu kämpfen.
Er ist zahlreich, das heißt, es gibt viele von ihm. Er hat Helfershelfer, denn die Geister der Bosheit sind mehrere, nicht nur einer allein. Er ist nicht allmächtig, nicht allwissend und schon gar nicht allgegenwärtig. Dennoch ist er weit verbreitet, weil er viele Helfershelfer hat.
Er besitzt sogar eine Hierarchie und ein Königreich. Dort gibt es Fürsten, Mächte und Autoritäten, Erstrangige, die höher stehen, und solche, die weniger hoch stehen. Es gibt also eine Hierarchie selbst unter diesen Dämonen. Sie sind die Weltbeherrscher der Finsterniswelt und herrschen über die ganze Welt – und zwar dort, wo Finsternis ist. Dazu kommen wir gleich noch.
Er ist böse und gegen uns gerichtet. Es sind boshafte Geisterwesen, die aber ganz lieb erscheinen würden, wenn sie sich so zeigen oder sich in manchen Menschen manifestieren oder Menschen verführen. Diese Menschen wirken oft ganz lieb, obwohl sie diesen bösen Geistern dienen. Doch dahinter steckt ein feindliches Evangelium, das kein echtes Evangelium ist. Es kennt keinen Respekt vor Gott und kein Erbarmen. Es wird sein Werk durchziehen, wenn es nur kann.
Er greift von hinten an und sucht die Schwachen. Er ist ein Widersacher, ein Diabolos, das heißt „Gegenwerfer“. Er wirft etwas entgegen, wir könnten ihn auch einen Querschießer oder Opponenten nennen. Er lässt nicht locker, denn er ist böse. Wir müssen uns dessen bewusst sein.
Er ist ein Weltbeherrscher, was bedeutet, dass es um Macht geht. Er ist mächtig, aber seine Macht ist begrenzt. Er ist kein Gott. Zwar wird er als „Gott dieser Welt“ bezeichnet, doch er ist nicht wirklich Gott. Seine Macht ist eingeschränkt, und er hat nur eine begrenzte Zeit zum Wirken. Gott wird ihm diese Zeit verkürzen.
Außerdem hat er nur eine begrenzte Bewegungsfreiheit, denn er wirkt in der Finsternis. Er ist in der Finsterniswelt gebunden, bildlich gesprochen wie mit Ketten. Aber was heißt Finsternis? Es bedeutet nicht einfach Mitternacht oder ähnliche Dinge. Es geht um moralische Finsternis, also um das Böse, das moralisch schlecht ist.
Dort, wo Sünde geduldet wird, kann er sich ausbreiten. „Dort, wo Sünde sich ausbreitet, gebt nicht Raum dem Teufel“, sagt der Apostel Paulus in Epheser 4,27. Hier wirkt er in der Finsternis, und wenn Sünde ins Spiel kommt, hat er Raum.
Überall, wo wir es mit Sünde zu tun haben, haben wir es auch mit dem Feind zu tun. Das muss uns klar werden. Deshalb müssen wir geistlich mit dem Wort Gottes vorangehen.
Er ist in den himmlischen Bereichen, also in der geistlichen Welt, der jenseitigen Welt. Das bedeutet nicht die diesseitige Welt, die sichtbare Welt. Die jenseitige Welt ist nicht weit weg, sie ist auch hier, nur nicht sichtbar.
Würde Gott den Vorhang, der uns zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt trennt, beiseite schieben, würden wir merken: „Da sind ja ganz viele Zuschauer heute Abend.“ Die Engel schauen zu, und der Herr selbst ist gegenwärtig.
Wenn wir im Licht wandeln, sind wir sicher und im Lichtbereich. Wenn wir aber Sünde dulden, sind wir nicht sicher und müssen sehr aufpassen. Dann haben wir dem Feind schon Raum gegeben.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir die richtigen Waffen verwenden.
Die listigen Manöver des Feindes
Wie geht es weiter? Hier spricht Paulus gegen die listigen Vorgehensweisen des Feindes, in Vers 11. Ich bin hier bei diesem Punkt: „Wegen der Art des Feindes müssen wir eine Waffenrüstung haben.“ Und zwar wegen der Art seines Vorgehens, wie es in Vers 11 beschrieben wird.
Wie geht der Feind vor? Er handelt listig und geschickt. Er hat jahrzehntelang, ja jahrhundertelang, ja sogar jahrtausendelang Übung darin, Menschen zu verführen und zu versuchen. Es ist beides: Verführung und Versuchung. Diese Verführung und Versuchung hat ein Ziel: den Menschen zum Sündigen zu bringen, besonders den Christen. Denn wenn der Christ sündigt, dann bekommt der Feind Raum.
So war es ja auch bei Adam und Eva. Der Satan wollte sogar den Herrn Jesus zum Sündigen verleiten. Deshalb sagte er zu Jesus: „Du kannst den Weg zur Weltherrschaft abkürzen, wenn du mich anbetest.“ Das Ziel war die Weltherrschaft. Jesus wusste jedoch, dass ihm die Weltherrschaft ohnehin gehört. Es wäre nur ein Abkürzungsweg gewesen.
Der Satan wollte, dass Jesus aus der Abhängigkeit von Gott heraustritt. Das will er auch von uns. Übrigens: „Satan“ ist kein Name, sondern ein Titel. Es ist ein hebräisches Wort, das „der Widersacher“ bedeutet, oder man könnte sagen „der Feind“. „Diabolos“ heißt auf Griechisch „Teufel“ und ist ebenfalls kein Name, sondern ein Titel. Es bedeutet „der Opponent“ oder „der Querschießer“. Das hebräische Wort „Satan“ und das griechische „Diabolos“ sind zwei Begriffe, die dasselbe ausdrücken.
Übrigens heißt „Diabolos“ nicht „Durcheinanderwerfer“, wie manchmal behauptet wird, sondern „Querschießer“. „Dia“ bedeutet „quer“ und „ballo“ heißt „werfen“, also „quer hineinwerfen“, was einen Gegner bezeichnet.
Zurück zur Art seines Vorgehens: Paulus sagt nur „listige Manöver“. Wenn man andere Bibelstellen liest, erkennt man diese listigen Manöver genauer. Ich habe mir einige aufgeschrieben, die ich hier notiert habe.
Zum Beispiel Ablenkung vom Göttlichen, also Ablenkungsmanöver. Das hat schon immer gut funktioniert. Ablenkung sorgt dafür, dass Menschen nicht zu viel Zeit für Gebet, Nachdenken über Gottes Wort oder Bibellesen haben. Das wäre gefährlich, denn wenn sich Menschen zu viel mit der Wahrheit beschäftigen, kann man ihnen die Lüge nicht so leicht auftischen. Also Ablenkung vom Göttlichen.
Was wir heute erleben, ist, dass die Welt nicht nur mit Literatur, sondern auch mit SMS, E-Mails und elektronischen Medien angefüllt ist. Niemand kann heute alles lesen, was er lesen könnte. Man hat Zugang zu so vielem, aber die Bibel wird immer weniger gelesen.
Lasst uns nicht ablenken von dem Wesentlichen! Auch Sorgen können ablenken, ebenso wie Wohlstand. Sogar Drangsal, Bedrängnis und Verfolgung können ablenken. Viele Umstände können uns von Jesus Christus und seinem Wort ablenken.
Der entscheidende Kampf spielt sich in unseren Gedanken ab. Das habe ich beim letzten Mal schon erwähnt. Der entscheidende Kampf ist nicht erst dann, wenn man vor der Versuchung steht, sondern schon vorher, in den Gedanken. Habe ich mich in meinen Gedanken schon entschieden, treu an Gott zu bleiben? Wenn die Versuchung dann kommt, weiß ich, wie ich handeln soll.
Nein, das ist nicht immer so. Wenn meine Gedanken nicht klar beim Wort Gottes sind und ich nicht weiß, was Gott will, dann fällt man leicht. Wer viel an Sünde denkt, wird irgendwann sündigen. Wer viel Werbung sieht, wird irgendwann das kaufen, was beworben wird. Und wer viel an Sünde denkt, wird sie irgendwann tun.
Der Feind entstellt Gottes Aussagen. Das ist ein weiterer Punkt. Er sagt: „Sollte Gott wirklich gesagt haben?“ Er ist der Lügner von Anfang an. Er stellt Gottes Wort in Frage und sät Zweifel. Er sagt nicht einfach „Nein“, sondern streut Zweifel: „Kann man das wirklich so nehmen, wie die Bibel es sagt?“ Wir sind doch nicht von gestern.
Man kann die Bibel genau so nehmen, wie sie geschrieben steht. Die Wissenschaftler sind von gestern, Gott ist ihnen weit voraus. Wissenschaftler wissen nur wenig, sie wissen vielleicht mehr als wir heute hier sitzen, über einige Spezialgebiete, aber sie wissen nichts über das Wesen Gottes.
Deshalb müssen wir uns vom Wort Gottes prägen lassen und genau schauen, wie Gott denkt und was er über die Schöpfung sagt. Wie hat Gott die Welt geschaffen? Genau so, wie die Bibel es erzählt: Zuerst hat er die Erde gemacht und das Weltall. Keine Sterne, keine Planeten, sondern zuerst die Erde und das Weltall. Das Licht am ersten Tag. Dann hat er geordnet, dann gefüllt – drei Tage ordnen, drei Tage füllen, und so weiter.
Die Entstellung der Aussagen Gottes ist ein Trick des Feindes: „Sowas hat Gott doch nicht gesagt.“ Übrigens haben wir heute viele schlechte Bibelübersetzungen. Darüber habe ich schon einmal vor einigen Jahren gesprochen. Achtet darauf, gute Bibelübersetzungen zu benutzen. Das ist auch eine Taktik des Satans, dass immer mehr schlechte Übersetzungen verbreitet werden, die nicht genau sind.
„Hoffnung für alle“ ist eine schlechte Bibelübersetzung, die nicht genau ist – das kann ich beweisen und zeigen. Achtet darauf, eine Elberfelder, Menge, Schlachter oder Luther-Bibel zu verwenden. Diese sind relativ wortgetreu, der eine mehr, der andere weniger, aber alle sind wortgetreu. Wir brauchen genaue Bibeln.
Wozu? Ach ja, ich habe noch etwas vergessen. Ein weiterer Punkt: Der Feind möchte trennen, nämlich vom Leib Jesu Christi abtrennen. Das ist wie ein Wolf, der Schafe von der Herde abtrennt. Wenn ein Schaf von der Herde getrennt ist, kann es leicht gerissen werden.
So gibt es Christen, die sich abtrennen lassen. Dann sind sie einzelne, isolierte Christen ohne Kraft zum Widerstehen. Oder sie werden entmutigt, ziehen sich zurück wegen Leiden, Bitterkeiten oder schlechten Erfahrungen mit anderen Christen.
Das ist Gift. Wir brauchen Gemeinschaft. Das Denken verderben ist das letzte, was ich hier aufgeschrieben habe. Es gibt noch mehr, aber der Feind möchte unser Denken beeinflussen. Er will sein Gedankengut und seine Denkweise in uns hineinbringen.
In der Apostelgeschichte heißt es, dass Satan das Herz erfüllte. Auch in Johannes 13, Vers 2 wird beschrieben, dass Satan Judas gebraucht und mit seinem Denken erfüllt hat. Der Satan will, dass wir anders denken – nämlich so wie er.
Darüber könnte man mehrere Stunden reden, aber wir müssen weitermachen.
Die Bedeutung der Waffenrüstung und des Widerstands
Vers 13 – wozu? Warum müssen wir jetzt diese Waffenrüstung anziehen? In Vers 13 wiederholt Paulus teilweise seine Aussage: „Nehmt deswegen die volle Rüstung Gottes auf, damit ihr imstande seid, am bösen Tag zu widerstehen und nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen.“
Das bedeutet: Die Rüstung dient dazu, Widerstand zu leisten und am bösen Tag standzuhalten. Der böse Tag ist der Tag der Versuchung, der Tag, an dem wir uns verteidigen müssen. Es handelt sich hier um einen Verteidigungskampf, nicht um einen Angriffskampf. Das werden wir gleich noch genauer sehen.
Die Stellung können wir nur halten, wenn wir vorher gelernt haben, mit der Rüstung gut umzugehen. Wir müssen also vorbereitet sein. Nur dann können wir stehen, das heißt, die Stellung behalten. Christus hat bereits gekämpft. Wir brauchen kein neues Land einzunehmen, das Land ist schon lange eingenommen. Jetzt müssen wir die Stellung halten.
Er hat den Feind besiegt. Wir müssen ihn jetzt am Boden halten. Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen. Wir müssen dem Feind widerstehen. „Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch“ (Jakobus 4,7). Wir müssen also Widerstand leisten.
Ein Beispiel dafür ist Marie Durand. Sie war 38 Jahre im Gefängnis, im Turm in Frankreich. Sie war eine Hugenottin und hat mit ihren Fingernägeln das Wort „Resiste“ – das heißt „Widerstehen“ – in die Steine eingeritzt. Sie hat widerstanden und gesiegt. Der Herr hat sie aufgenommen, und sie wird eine große Krone erhalten.
Die einzelnen Teile der Waffenrüstung im geistlichen Kampf
Dritter Befehl, Verse 14 bis 17
Steht gerüstet, steht also! Nun wird die Rüstung im Einzelnen beschrieben. Zuerst wird einfach betont: Steht also, achtet darauf, diese Stellung zu behalten. Dann folgt die Beschreibung der Rüstung.
Zuerst sind es drei Bekleidungsstücke: an der Lende ein Gürtel, dann ein Panzer – der Panzer der Gerechtigkeit – und schließlich Schuhe an den Füßen. Danach werden Waffen genannt: ein Schild, nämlich der Schild des Glaubens, der Helm und ein Schwert. Der Helm ist vielleicht auch eine Bekleidung; er ist beides: Bekleidung und Schutz. In diesem Sinne ist er keine Waffe.
Der Schild und das Schwert werden hier als Waffen bezeichnet. Der Schild ist eher eine Schutzwaffe, ein Schutzstück. Es ist keine richtige Waffe. Die einzige wirkliche, echte Waffe ist das Schwert.
Was bedeutet es nun, Widerstand zu leisten? Ich habe versucht, das aufzuschreiben.
Zuerst der Gürtel der Wahrheit. Es heißt: „Umgürtet an den Lenden mit Wahrheit.“ Widerstand leisten heißt, in der Wahrheit zu stehen. Der Gürtel hält alles zusammen. Wenn man ihn nicht hat, fällt alles auseinander.
Was ist hier mit Wahrheit gemeint? Man könnte meinen, es sei die Wahrheit des Wortes Gottes. Aber später spricht er vom Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes, das Schwert des Geistes. Es scheint hier also mehr um eine Haltung zu gehen, eine Haltung, die sich zur Wahrheit stellt.
Wir müssen echt sein. Wir müssen uns zur Wahrheit des Wortes Gottes stellen und zur Wahrheit in unserem Leben. Es hat keinen Sinn, irgendetwas vorzutäuschen, denn dann wird der Feind uns fangen können.
Wir müssen uns einerseits mit der Wahrheit beschäftigen und uns andererseits zu dieser Wahrheit in unserem Leben stellen. Das heißt, wir müssen die Wahrheit auf unser Leben wirken lassen und uns ihr ganz öffnen. Wir sagen: Ja, Herr, ich bin jetzt offen, ehrlich und rein. Ich möchte mich von dir korrigieren lassen.
Wenn wir unwahr sind und etwas Falsches vortäuschen, werden wir sogar Werkzeuge des Feindes. Wir können es uns leisten, liebe Geschwister, unser Gesicht zu verlieren, wenn es für die Wahrheit ist. Wir können sagen: Ich bin eigentlich gar nicht das, was ihr denkt, was ich bin. Denn in meinem Fleisch wohnt nichts Gutes. Alles, was wirklich gut ist, ist das, was der Herr Jesus getan hat, und dafür bekommt er die Ehre.
Das Nächste ist der Brustpanzer der Gerechtigkeit. Widerstand leisten heißt, gerecht zu leben. Gerechtigkeit ist hier praktische Gerechtigkeit.
Natürlich haben wir unsere Gerechtigkeit in Christus. Christus ist unsere Gerechtigkeit, unser Schmuck und Ehrenkleid. Das ist die Ausgangsbasis. Er hat uns gerecht gemacht, er hat unsere Sünden vergeben.
Aber das ist nicht der Kampf. Damit kämpfe ich noch nicht. Kämpfen tue ich dann, wenn ich gerecht lebe. Das heißt, dass ich ihm keinen Raum gebe, dass ich mit der Sünde breche, meine Schwächen erkenne und daran arbeite.
Ich lerne zu verzichten auf Dinge, die mich zum Sündigen führen. Oder ich fliehe vor Dingen, von denen ich weiß, dass sie eine Gefahr für mich sind. Fliehe die Unzucht. Diene und leide.
Es geht hier um ein gerechtes Leben vor Gott, das sich in meinem Leben auswirken kann. Das ist der Brustpanzer. Dann kann der Feind nichts tun, dann gibt es keinen Tadel, dann kann man uns nichts vorwerfen.
Aber wenn Menschen uns etwas vorwerfen können, wenn sie sagen, wir seien tadelnswert, dann nennen sie uns Heuchler. Alles, was wir sagen, gilt nicht, denn sie sagen: Schau, wie der lebt.
Also: Der Brustpanzer heißt, gerecht zu leben.
Dann weiter die Schuhe. Widerstand leisten heißt, Stellung beziehen. Die Schuhe sind die Bereitschaft für das Evangelium.
Wir ziehen die Schuhe an, um für das Evangelium Stellung zu beziehen, uns zu dieser Botschaft klarzustellen. Wenn man irgendwo neu hinkommt, ist es am besten, gleich am ersten Tag zu sagen: Übrigens, ich bin Christ, oder es irgendwie zu zeigen. So sehen die Leute, dass ich die Bibel lese oder Ähnliches. Sie müssen wissen, wo ich herkomme. Nicht verbergen.
Wir sind Soldaten Christi und müssen bereit sein. Sie haben ihn überwunden durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod, heißt es in Offenbarung 12, Wort ihres Zeugnisses.
Der nächste Vers, Vers 16, nennt den Schild des Glaubens. Der Schild ist hier der römische Schild gemeint, der große, viereckige, hinter dem man sich verstecken konnte. Er war aus Holz und Leder und wurde mit Öl bestrichen.
Wenn darauf Brandpfeile abgeschossen wurden, erloschen sie sofort. Das war kein trockenes Holz, das Feuer fing. Nein, Pfeile sind das, was der Feind abschießt: Einflüsterungen, Anfeindungen jeglicher Art.
Das muss man erkennen: Achtung, das ist eine Anfechtung! Manche Geschwister erkennen zu spät, dass es eine Anfechtung ist.
Ich hatte einmal eine Krankheit und konnte nicht nach Rumänien reisen. Ich hatte so einen Hexenschuss, konnte mich kaum bewegen. Ich dachte, das ist wahrscheinlich eine Anfechtung.
Ich betete fest und schrieb viele Geschwister an: Betet für mich, ich stehe vor einer Reise und habe jetzt einen Hexenschuss. Nach dem Gebet war es am übernächsten Morgen weg, und einen Tag später musste ich reisen.
Dort, wo ich war, erzählte ich den Geschwistern davon. Am Ende der Woche sagte mir jemand: Jetzt weiß ich, warum du den Hexenschuss hattest. Wenn wir das verpasst hätten, das wäre so wichtig gewesen. Der Feind wollte das verhindern.
Die Pfeile sind ganz verschiedener Art, und der Herr kann uns die Augen öffnen, damit wir sehen: Achtung, hier ist Gefahr!
Vers 17 spricht vom Helm des Heils. Widerstand leisten heißt, den Ruhm der Hoffnung festzuhalten, die Zuversicht der Hoffnung bis zum Ende zu bewahren.
Der Helm muss fest umgebunden sein. Im Hebräerbrief ist davon die Rede, dass man sich diese Hoffnung nicht nehmen lassen soll.
Es gab Christen, die in Gefahr waren, wieder ins Judentum zurückzugehen, weil sie dachten, es sei vielleicht doch nicht das Richtige. Sie standen in der Gefahr, zurückzufallen.
Der Helm der Hoffnung des Heils ist die Zuversicht, dass wir das Heil bekommen werden, auch wenn wir es jetzt noch nicht sehen. Eines Tages werden wir es sehen.
Wir sind gerettet worden und werden eines Tages im vollen Sinn des Wortes gerettet werden. Dann wird alles erfüllt sein.
Nächstes ist das Schwert des Geistes. Widerstand leisten heißt, das Wort Gottes richtig und viel anwenden.
Das Wort Gottes verwenden wir überhaupt, wenn wir sprechen. Was sprechen wir? Irgendwelche Theorien oder sagen wir: „Gott sagt so, Gott sagt so“?
Dann können sie nichts anderes sagen. Sie können sagen: „Ja, lass die Bibel, ich will dich nicht hören.“ Doch wir sagen: „Gott sagt so.“
Und wenn sie sagen, sie glauben nicht an die Bibel, dann sagen wir trotzdem: „Gott sagt so.“ Das bleibt im Raum stehen, und das Gewissen arbeitet.
Die Schrift zu zitieren tut gut. Es ist hilfreich, einige Verse auswendig zu lernen, wichtige Verse, die man anderen sagen kann.
Wir leben vom Wort Gottes selbst. Täglich brauchen wir es, und wir halten es fest. Wir füttern uns damit, aber wir kämpfen auch damit für andere.
Die Waffe, das Schwert, ist übrigens kein Bogen. Es steht nicht da: der Bogen mit dem Pfeil.
Nein, hier ist ein Schwertkämpfer gemeint. Ein Schwertkämpfer musste ganz nah an den Feind herangehen.
Im Geistlichen müssen wir das Wort Gottes direkt weitergeben, von Mensch zu Mensch.
Wenn der Feind kommt, der Satan, und uns anfechten will, dann zitieren wir Gottes Wort: „Gott aber sagt so.“
Wenn Zweifel kommt, sagen wir: „Gott aber sagt so.“
Ich kenne Menschen, die waren depressiv, hatten eine ganz schwierige Zeit. Aber sie haben einfach ein paar Bibelverse genommen, „Gott aber sagt so“, und das hat ihnen geholfen.
Die Bedeutung des Gebets im geistlichen Kampf
Ja, und die letzte Aufforderung, viertens, ist das Wichtigste: Betet dabei zu allen Zeiten! Widerstand leisten heißt beten. Ständiger Kontakt zum Hauptquartier ist das Lebenselement des Soldaten, der Jesus Christus dient. Wenn dieser Kontakt abbricht, ist ein Soldat verloren, irgendwo im Feindesland. Er braucht Funkkontakt.
Die Rüstung können wir nicht ohne Verbindung mit dem Herrn gebrauchen. Sie hilft uns wenig, wenn wir die Verbindung mit dem Herrn nicht halten. Gebet ist der erste Beruf des Christen. Luther hat gesagt: Der Schuster macht Schuhe, der Bäcker macht Brot, und der Christ betet.
Gerade auf diesem Gebiet versagen wir sehr oft. Man denkt: "Ja, zum Schluss bete ich noch, zuerst mache ich das und das und dann bete ich." Doch oft fehlt der Schluss, weil man keine Zeit mehr zum Beten hat.
Die Jünger waren mit dem Herrn Jesus, und er sagt: "Komm, wir gehen beten, wachet mit mir, seid wachsam." Das war die Schlacht zwischen Wahrheit und Lüge in Gethsemane an diesem Abend. Gethsemane und Golgatha – der Kampf der Wahrheit gegen die Lüge.
Und was machen die Jünger? Sie schlafen. Was macht der Herr Jesus? Er betet. Und was war dann? Dann gab es keine Gelegenheit mehr. An diesem Abend war das die letzte Chance zu beten. Danach ging alles Schlag auf Schlag. Die Soldaten kamen in den Garten, und Petrus machte alles verkehrt. Wenn er schweigen hätte sollen, dann schlägt er zu. Wenn er Zeugnis geben sollte, schweigt er.
Der Herr Jesus weiß genau, wann er schweigen muss und wann er reden muss. Er hat gebetet, Petrus hat nicht gebetet. Er war nicht vorbereitet auf diese Schlacht. Er kämpfte mit falschen Waffen und landete auf der falschen Seite – auf der Seite der Lüge.
Kämpfen tun wir mit dem Schwert und mit dem Beten, oder? Das Schwert ist wirklich da, mit dem schlagen wir zu, und mit dem Beten kämpfen wir auch. Josua kämpfte unten im Tal mit dem Schwert, und Mose betete oben am Berg mit Hur und Aaron. Wozu? Weil der Feind dann flieht.
"Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, dann wird er sich euch nahen." Die Nähe Gottes hilft uns.
Wann sollen wir beten? "Zu allen Zeiten" heißt es hier. Das heißt, den Telefonhörer nie auflegen oder, wenn du es anders haben willst, immer online bleiben. Immer in Kontakt mit dem Herrn bleiben – während des Zurüstens, während des Kämpfens, nach dem Kämpfen.
Und wie im Heiligen Geist: Der Heilige Geist hilft uns beim Beten, erregt uns zum Beten. Der Heilige Geist ist da und ermutigt uns, erzieht uns. Wir sind verbunden mit ihm – mit allem Gebet, mit Bekennen, Danken, Loben, Bitten, Fürbitte und Plaudern, einfach mit jeder Art von Gebet.
Und für wen? Für alle Heiligen, für alle Heiligen. Mit Wachen, sagt er. Im Griechischen heißt das "schlaflos", ohne zu schlafen.
Die Wächter mussten die Nacht wachen. Die römischen Wächter durften bei Todesstrafe nicht einschlafen. Wenn sie verpetzt worden wären, hätten sie alle einen Kopf kürzer gehabt. Die Hohenpriester setzten sich für sie ein, aber sie haben geschlafen.
Wir dürfen geistlich nicht schlafen. Wir müssen wach bleiben. Das heißt, wir dürfen uns nicht einlullen oder benebeln lassen von den Dingen dieser Welt. Wir müssen nüchtern bleiben.
Für wen soll man beten? Für alle Heiligen. Keine Lücke soll sein. Alle brauchen Gebet. Die Gläubigen brauchen ganz, ganz viel Gebet. Wir beten oft viel für die Ungläubigen, das ist auch erlaubt, aber wir sollen auch viel für die Gläubigen beten – vor allem für den Ehepartner, für die Kinder, für die Verwandten, für die Ältesten in der Gemeinde, für die Lehrer und Reichsgottesarbeiter.
Paulus sagt: "Betet auch für mich." Er weiß, auch er ist angewiesen auf die Gebete der anderen. Er schreibt: "Damit ihr um meine Angelegenheiten wisst und um das, was ich tue, wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, von allem unterrichten. Ich habe ihn zu euch geschickt, damit ihr erfahrt, wie es um uns steht, und er euren Herzen Zuspruch gibt." Dann können sie besser beten, wenn sie mehr wissen.
Der Schlussgruß in Vers 23: "Friede den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Die Gnade sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus lieben, mit unverderblicher, unvergänglicher Liebe." Das ist das Wichtigste von allem – den Herrn Jesus Christus lieben.
Möge Gott uns segnen! Es tut mir leid, dass es jetzt länger geworden ist. Es sind noch dringende Fragen da.
Schlussgruß und Segenswunsch
Bitte geben Sie den Text ein, den ich überarbeiten soll.
