Guten Abend, meine Damen und Herren! Ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu diesem Vortrag über die Arche Noah und ihre Bedeutung für das einundzwanzigste Jahrhundert.
Dabei möchte ich gleich zu Beginn klarstellen, dass ich eine Brücke vom Alten Testament zum Neuen Testament schlagen möchte. Das Alte Testament ist der erste Teil der Bibel. Es wurde in der Zeit von etwa 1600 bis 400 vor Christus verfasst. Danach gab es eine gewisse Pause.
Das Neue Testament entstand nach dem Kommen von Jesus Christus, in den Jahren 32 bis 100 nach Christus. In diesem Zeitraum wurde das Neue Testament geschrieben.
Wir werden uns die Zeit von Noah anschauen und diese mit unserer heutigen Zeit vergleichen.
Gottes Urteil und Gnade in der vorsintflutlichen und heutigen Welt
In 1. Mose 6,5 wird Gottes Urteil über die Menschheit vor der Sintflut berichtet. Dort heißt es: „Und der Herr sah, dass die Bosheit des Menschen groß war auf Erden und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse war den ganzen Tag.“
Wenn wir nun zum Neuen Testament übergehen, lesen wir im Blick auf unsere nachsintflutliche Welt in Römer 3,23: „Denn es ist kein Unterschied, alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ Das ist Gottes Urteil. Daraus folgt aber auch Gottes Gerechtigkeit, die Gericht fordert.
In 1. Mose 6,7 heißt es weiter: „Und der Herr sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zum Gevögel des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.“
Im Neuen Testament wird dieses Urteil oder das Gericht Gottes, das durch Gottes Gerechtigkeit gefordert wird, in Römer 1,18 beschrieben: „Denn es wird offenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen.“
Was man heute in Predigten nicht mehr oft hört, ist, dass Gott zornig ist über diese Welt wegen unserer Ungerechtigkeit. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn Gott ist nicht nur absolut gerecht. Die Bibel sagt, Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm. Gleichzeitig sagt die Bibel auch, Gott ist Liebe – nicht nur, dass Gott Liebe hat, sondern sein Wesen ist Liebe. Das erklärt Gottes Geduld mit uns Menschen damals vor der Sintflut, aber auch heute.
So lesen wir in 1. Mose 6,3 in der Geschichte mit Noah: „Und der Herr sprach: Mein Geist soll nicht ewiglich mit dem Menschen rechten, da er ja Fleisch ist, und seine Tage seien hundertzwanzig Jahre.“
Mit „Mein Geist“ ist der Heilige Geist gemeint, der die Menschen überzeugt von ihrer Schuld und dass sie Vergebung brauchen. Aber Gott gibt eine Frist – nämlich 120 Jahre. Diese 120 Jahre sind die Gnadenfrist, die Gnadenzeit, bis die Sintflut kam, also ab dem Zeitpunkt, an dem Gott dieses Urteil ausgesprochen hat.
Diese 120 Jahre beziehen sich nicht auf das Lebensalter. Das wird im ersten Buch Mose nicht begrenzt. Erst später sank die Lebenserwartung immer mehr, bis heute kaum 120 Jahre überschritten werden können. In frühen Zeiten gab es höhere Lebensalter, auch noch nach der Sintflut. Die 120 Jahre beziehen sich wirklich auf die Gnadenzeit.
Dies wird übrigens auch durch die Handschriften von Qumran am Toten Meer belegt. Ich erwähne hier die Handschrift 4Q252, das ist die Nummer 252 aus der Höhle vier in Qumran. Es gibt insgesamt elf Höhlen in Qumran. Dort findet sich ein Kommentar, der deutlich macht, dass man auch damals, vor über zweitausend Jahren, diese 120 Jahre als Gnadenzeit verstand.
Im Neuen Testament sehen wir dasselbe Prinzip. In 2. Korinther 6,2 heißt es: „Siehe, jetzt ist die wohl angenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils.“ Das bedeutet, dass jetzt die große Chance besteht, die wir wahrnehmen können, um mit Gott Frieden zu schließen und mit ihm ins Reine zu kommen.
Gottes Langmut und Geduld damals, aber auch heute, sind deutlich spürbar. Dazu passt auch ein Vers aus dem Propheten Jesaja, der Gottes Geduld eindrücklich zum Ausdruck bringt: Jesaja 55,6 sagt: „Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt!“
Man merkt, dass man Gott nicht immer finden kann. Es gibt eine begrenzte Zeit, in der sich Gott finden lässt. Hier gilt der Spruch aus der Bergpredigt: „Wer sucht, der findet.“ Das hat nichts mit einem verlorenen Bleistift zu tun. Wer Gott heute sucht, wird ihn finden.
Jesaja ruft auf: „Sucht den Herrn, während er sich finden lässt! Ruft ihn an, während er nahe ist!“ Jetzt ist Gott nahe, aber es wird nicht immer so sein, dass Gott den Menschen nahe ist.
Der Begriff „der Gesetzlose“ klingt sehr kriminell, aber es ist nicht nur der Kriminelle gemeint. Im Hebräischen heißt „Rascha“ der, der sich nicht um die Bibel schert. Deshalb wird „Rascha“ mit „gesetzlos“ übersetzt, weil er los von Gottes Gesetz ist.
Der Gesetzlose verlasse seinen Weg, und der Mann des Frevels seine Gedanken. Wenn er umkehrt zu dem Herrn, so wird er sich seiner erbarmen – ja, zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung.
Es gibt keine Schuld in unserem Leben, die nicht vergeben werden könnte. Gott ist nicht nur bereit zu vergeben, er ist reich an Vergebung.
Noahs Arche als Zeichen des Glaubens und der Rettung
Nun, diese Gnadenfrist in der Zeit von Noah war natürlich die Gelegenheit, um die Arche zu bauen – dieses Riesenbauprojekt.
Im Neuen Testament, in Hebräer 11,7 heißt es: „Durch Glauben bereitete Noah, als er einen göttlichen Ausspruch über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt eine Arche zur Rettung seines Hauses, durch welche er die Welt verurteilte und Erbe der Gerechtigkeit wurde, die nach dem Glauben ist.“
Was hier übrigens auffällt, ist, dass Noah eine Prophetie darüber bekam, dass die Sintflut kommen würde. Aber es war noch nichts zu sehen. Er musste schließlich eine Arche bauen. Das war natürlich für viele ein bisschen amüsant, wenn da kein Wasser war und dann noch so ein Riesenschiff. Trotzdem hat er es gemacht, weil er geglaubt hat, dass das, was Gott sagt, stimmt.
Außerdem fällt auf: Eine Arche zur Rettung seines Hauses. Er wollte alle Menschen einladen, aber seine Familie war ihm ganz besonders wichtig. Seine eigene Familie lag ihm sehr am Herzen.
Schließlich heißt es, er wurde Erbe der Gerechtigkeit, die nach dem Glauben ist. Das macht klar: Der Glaube in der Bibel, im Alten Testament, ist genau derselbe Glaube wie im Neuen Testament. Ein Mensch wird von Gott gerecht gesprochen nur durch seinen Glauben, nicht durch seine Leistung.
Wenn wir ganz dreckige Schuhe haben – und zwar mit Pech verdreckt – dann können wir, solange wir wollen, auf guten Wegen gehen; die Schuhe werden nie mehr sauber, sie werden nie mehr glänzend werden. Wir brauchen völlig neue Schuhe.
So kann man nicht denken: „Ja, ich mache einfach viel Gutes, und dann kann ich das wieder aufheben von vorher.“ Es ist ja schön, wenn man Gutes tut, klar. Aber man muss nicht meinen, dass dadurch die „verpechten“ Schuhe wieder gut werden.
Nur durch den Glauben an Gott und die Annahme seiner Vergebung kann Gott uns gerecht sprechen. Wenn er alle Schuld wegnimmt, spricht er uns gerecht.
So wurde Noah selbst nicht besser als die anderen Menschen, aber er nahm diese Vergebung an. Darum wurde er Erbe der Gerechtigkeit, die gemäß dem Glauben gegeben wird.
Einziger Ausweg zur Rettung damals und heute
Nun eine weitere Parallele zwischen der vorsintflutlichen Welt und heute.
Damals gab es nur einen einzigen Ausweg, um gerettet zu werden: die Arche. Natürlich konnten die Menschen denken, wenn die Sintflut wirklich kommt, dann steigen wir einfach auf die höchsten Berge hinauf, und dann ist die Sache für uns erledigt. Doch es gab keinen anderen Ausweg – nur die Arche.
Diese Arche wird in 1. Mose 6,14-16 beschrieben. Gott spricht zu Noah und gibt ihm die Anweisung zum Bau: „Mache dir eine Arche von Goferholz, mit Kammern sollst du die Arche machen und sie von innen und von außen mit Harz verpichen. So sollst du sie machen: dreihundert Ellen sei die Länge der Arche, fünfzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe. Eine Lichtöffnung sollst du der Arche machen, und bis zu einer Elle sollst du sie von oben her fertigen. Die Tür der Arche sollst du in ihre Seite setzen. Mit einem unteren, zweiten und dritten Stockwerk sollst du sie machen.“
Das sind knappe, aber klare und eindeutige Bauanweisungen.
Nun schlagen wir wieder die Brücke zum Neuen Testament. Auch hier sehen wir, dass es nur einen einzigen Ausweg gibt, um Gottes gerechtem Zorn gegen all unsere Schuld zu entgehen. Das wird in Johannes 3,16 so erklärt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“
Jesus Christus ist heute der einzige Ausweg. Das ist die Parallele zur Arche. Man konnte damals anderer Meinung sein, aber die anderen Auswege funktionierten nicht. Es gab nur diesen einen Weg.
Auch heute kann man anderer Meinung sein, aber es wird nicht klappen. Jesus ist der einzige Weg, wie wir dem Gericht Gottes entfliehen können.
Die Dimensionen und Stabilität der Arche im biblischen Bericht und der Wissenschaft
Nun, wir haben bereits einiges über die Maße der Arche erfahren. Vorgeschrieben waren 300 Ellen Länge, 50 Ellen Breite und 30 Ellen Höhe. Wenn man hier die sogenannte althebräische Elle verwendet, die ältere Elle mit sieben Handbreiten, entspricht das genau 52,5 Zentimetern.
Das ist also nicht die Handlenkmaße Pi, sondern wir können es so umrechnen. Daraus ergibt sich eine Länge von 157,5 Metern. Das war ein gigantisches Schiff. Wie man es eigentlich erst in der Neuzeit in der Geschichte wieder aufgebaut hat. Aber das war vor viereinhalbtausend Jahren.
Die Breite beträgt 26,25 Meter, also 50 Ellen, und die Höhe 15,75 Meter, also 30 Ellen.
Nun ist es interessant: Es gibt eine koreanische wissenschaftliche Studie von 1992. Dieses Projekt wurde „World Class Ship Research Center RISO“ genannt. Die Forscher, die keine Christen waren, haben verschiedene mögliche Arche-Modelle untersucht. Dabei ging es darum, wie ideal oder schlecht diese bei unglaublichem Wellengang wären.
Sie stellten verschiedene Alternativen auf und nahmen auch die biblischen Maße zur Grundlage. Die Studie ergab, dass die idealsten Maße, also in allen Hinsichten, die Maße der Bibel sind. Es ist dabei möglich, einen Wellengang von 47,5 Metern aufzunehmen. Das ist sensationell, nicht wahr?
Was man auch herausgefunden hat: Mit diesen 300 Ellen, also circa 157 Metern, erreicht man die größte mögliche Länge, die mit dem Material Holz als freistehende Konstruktion gebaut werden kann. Größer ginge mit Holz nicht, man müsste ein anderes Material wie Metall verwenden.
Interessant ist, dass in der Bibel genau diese Maße stehen, die gerade an der oberen Grenze des noch Möglichen liegen. Man muss immer bedenken, viele Zeitgenossen sagen, die Bibel sei ein Märchenbuch. Sie meinen, es hätten sich irgendwelche Leute in viel späterer Zeit am Schreibtisch diese Geschichten ausgedacht und aufgeschrieben.
Aber in diesem Fall waren es schon ganz tolle Leute, wenn sie damals schon wussten, was das Optimum an Länge wäre, also das größtmögliche mit Holz.
Doch es wird noch besser: Professor Werner Gitt, den manche kennen, ist Spezialist für Informatik und Mathematik. Er hat sich überlegt, wie eine Arche beschaffen sein müsste, damit man möglichst wenig Holz benötigt, aber die höchste Stabilität erreicht.
Das liegt ganz besonders am Verhältnis von Höhe zu Breite. Wenn das Verhältnis 0,5 wäre, wäre das für den geringsten Materialeinsatz das Beste, aber nicht das Stabilste. Das sind zwei Dinge, die sich widersprechen: möglichst wenig Material, aber möglichst stabil.
Wie kann man das heute berechnen? Mit Exponentialrechnung, also Exponentialfunktionen, also x hoch y, wie Sie das hier sehen, und mit Kurven. Eine Kurve steht für möglichst wenig Material, die andere für möglichst hohe Stabilität.
Ganz interessant ist, dass diese Art von Mathematik, also Exponentialrechnung mit Kurven, im Altertum nicht bekannt war. In der Geschichte der Mathematik ist das eine eher neuere Errungenschaft, nicht aus dem zwanzigsten Jahrhundert, aber aus der Neuzeit.
Darum ist es interessant: Werner Gitt hat sich das mit dem Computer errechnet. Er ging dabei davon aus, dass der Schwerpunkt – was in der Bibel nicht angegeben ist – möglichst tief liegt. Es waren drei Stockwerke, sodass man die ganz schweren Tiere, etwa Elefanten und Giraffen, in den untersten Stock und nicht in den obersten einreiht. So sinkt der Schwerpunkt.
Er hat errechnet – wie man hier sehen kann, wo sich die Linien F2 und F1 schneiden – dass das Verhältnis Breite geteilt durch Höhe 1,667 ergeben muss. Wer kann das noch im Kopf, aber wenigstens mit dem Handy? 50 Ellen geteilt durch 30 Ellen ergibt 1,667.
Das sind genau die Maße, also das Verhältnis von Höhe zu Breite, die optimal sind, um am wenigsten Material zu verwenden und trotzdem die höchste Stabilität zu erreichen.
Doch jetzt kommt noch mehr dazu: Länge und Breite sind ganz grundsätzlich auch wichtige Faktoren für die Stabilität. Hier ergibt sich 300 Ellen geteilt durch 50 Ellen, also 1 zu 6.
Der heutige moderne Schiffbau und das moderne Ingenieurwesen erklären uns, dass dies ideal für Stabilität auf dem Ozean ist. So werden auch heute Ozeanschiffe gebaut. Nicht unbedingt genau 1 zu 6, das kann auch 1 zu 7,5 sein oder so, aber in dieser Größenordnung.
Das ist sensationell! Warum haben wir einfach genau die richtigen Zahlen? Das sollte mindestens zum Nachdenken anregen.
Die Sintflutberichte in der Welt und der Bibel-Babel-Streit
Aber jetzt bringen wir noch etwas anderes mit hinein. Ich möchte etwas über den Bibel-Babel-Streit erzählen. Dieser Streit ist heute nicht mehr so präsent, denn er war eine Angelegenheit des neunzehnten Jahrhunderts. Man muss also schon etwas älter sein, um ihn noch miterlebt zu haben.
Im Jahr 1800 gab es diesen Bibel-Babel-Streit. Es begann mit einer Sensation: Man entdeckte Keilschrifttafeln in Mesopotamien, im heutigen Irak. Diese Tafeln waren in Keilschrift auf Babylonisch geschrieben und enthielten einen Bericht über die Sintflut. Man nennt dieses Werk das Gilgamesch-Epos. Das Original ist im British Museum aufbewahrt, ein Besuch dort lohnt sich wirklich. Es ist fantastisch, was sie im neunzehnten Jahrhundert gesammelt haben.
Im zwanzigsten Jahrhundert haben die Israelis in der biblischen Archäologie die Forschung maßgeblich vorangetrieben. Das ist verständlich, denn das jüdische Volk ist in das Land seiner Vorfahren zurückgekehrt und hat dort gegraben. Dabei stellte man fest: Es ist genau andersherum als oft in den Medien dargestellt. Dort wird häufig behauptet, die Juden hätten den Palästinensern das Land weggenommen. Wenn man jedoch vor Ort gräbt, kommt man zum Schluss, dass die Juden vorher dort waren.
Diese Erkenntnisse findet man im Israel Museum in Jerusalem. Es ist gewissermaßen das British Museum des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Dort findet man auch das Gilgamesch-Epos. Das Faszinierende daran sind die vielen Einzelheiten, die parallel zum biblischen Bericht verlaufen. Wie kommt das?
Das war, wie gesagt, eine Sensation und führte zum Bibel-Babel-Streit. Die Frage lautete: Wer hat von wem abgeschrieben? Haben die Babylonier von den Juden abgeschrieben, oder die Juden von den Babyloniern? Die meisten Gelehrten des neunzehnten Jahrhunderts, besonders die lautstarken, sagten ganz klar: Es ist Babel, und die Bibel hat von Babel abgeschrieben.
Man argumentierte, die Juden seien im sechsten Jahrhundert vor Christus während der babylonischen Gefangenschaft direkt mit dieser Kultur in Kontakt gekommen. Das habe ihnen bestimmt sehr gefallen, und sie hätten das Gilgamesch-Epos übernommen und etwas abgeändert. Natürlich wurden all die vielen Götter entfernt, und nur ein Gott blieb übrig.
Allerdings muss man sich im Klaren sein: Im Gilgamesch-Epos wird die Arche ebenfalls beschrieben, aber als ein Würfel mit sechs Stockwerken. Die Maße sind 120 mal 120 mal 120 Ellen. Da möchte man nicht drin gewesen sein, denn das ständige Kippen und Rollen mit dem ganzen Schiff auf die Seite wäre äußerst unangenehm gewesen. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, wie ein Würfel kippen kann.
Das ist absolut unmöglich. Man muss sich vorstellen, wie sich die Elefanten beschwert haben, wenn sie mit dem Kopf an der Decke waren. Ein weiteres Problem war das fehlende Licht in den unteren Stockwerken. Wenn die Arche schwankte, woher sollte dann das Licht kommen? Und dann wieder auf die andere Seite – das geht nicht.
Aber wer hat nun Recht: Bibel oder Babel? Seitdem ist einiges geschehen. Man hat Kulturen auf der ganzen Welt kennengelernt, besonders im zwanzigsten Jahrhundert und bis heute. Dabei stellte man fest, dass Sintfluterzählungen auf allen fünf Kontinenten existieren. Sie finden sich bei den eingeborenen Völkern in Südamerika, bei den Indianern in Mittel- und Nordamerika, aber auch in Afrika, Australien, auf den Fidschi-Inseln und Hawaii, sowie im fernen Osten und bei den alten Völkern Europas, schon bei den alten Griechen.
Über 300 Fluterzählungen sind bekannt, und viele weisen erstaunliche Übereinstimmungen auf, besonders bei den Indianern. Nun stellt sich die Frage: Wer hat von wem abgeschrieben? Haben die Juden den Indianern abgeschrieben oder die Indianer den Juden? Diese Frage lässt sich klar verneinen – das funktioniert überhaupt nicht.
Auch in diesen Geschichten wird die Arche beschrieben. Hier gibt es einige Beispiele, die alle schöne Schiffchen zeigen, aber natürlich für eine Sintflut nicht brauchbar sind. Nur die biblische Version ist eigenartig und besonders.
Wer hat also von wem abgeschrieben? Woher kommt das? Wenn man bedenkt, dass es sich um sehr kluge Menschen handelt, die sich darüber Gedanken gemacht haben, dann kam man zu dem Schluss: Entweder hat die Bibel von Babel abgeschrieben, oder Babel von der Bibel.
Man muss aber auch überlegen, dass es weder das eine noch das andere sein könnte. Vielmehr könnten beide Traditionen auf eine wirkliche Sintflut zurückgehen, die tatsächlich stattgefunden hat. Diese wurde überliefert und weltweit von verschiedenen Völkern und Stämmen bis heute weitergegeben.
Das ist fantastisch! Ich habe etwa hundert Fluterzählungen gelesen, und es ist wirklich erstaunlich!
Die Missionarshypothese und ihre Widerlegung
Ein Kritiker, ein Atheist, könnte jetzt sagen: Wenn ich das einfach so erzähle, dann sieht es so aus, als blende ich alle Einwände aus, damit alles ein bisschen schön passt. Doch das stimmt nicht. Bis heute überlegen sich Kritiker, wie man solche Geschichten umgehen kann.
Ganz wichtig ist: Man kann das bei jemandem ausprobieren, der sich mit Ethnologie oder Völkerkunde auskennt. Dann wird er sagen, dass man das mit der Missionarshypothese erklärt. Was ist die Missionarshypothese? Die Christen haben Missionare in die ganze Welt geschickt. Diese Missionare sind zu den Völkern gegangen und haben ihnen biblische Geschichten erzählt. Gerade Stammesgemeinschaften lieben Geschichten. Am Abend wird am Feuer erzählt, und so haben die Missionare ihre Geschichten weitergegeben. Die Menschen haben das gerne angenommen, ihre eigenen Götter eingeflochten und daraus eigene Legenden gemacht. Das ist also nichts Beeindruckendes und kein Beweis für die Sintflut.
Was kann man jetzt sagen? Man muss Folgendes bedenken: Die Sintflutgeschichte aus der Bibel, 1. Mose 6-9, weist weltweit Parallelen auf. Aber es gibt noch mehr solche Parallelen. Zum Beispiel findet man auch Parallelen zum Schöpfungsbericht oder zum Sündenfall. Die Geschichte vom Sündenfall erzählt, dass Menschen gesündigt haben und es dadurch zu einem Bruch mit Gott kam. Tod und Krankheit kamen in die Welt. Solche Geschichten findet man auch anderswo, zum Beispiel bei den Karen in Burma und Thailand. Dort gibt es ebenfalls Parallelen zur Sintflut.
Auch die Turmbaugeschichte findet man weltweit. Der Turmbau, die Sprachenverwirrung und die Zerstreuung der Völker sind Motive, die überall auftauchen. Besonders bei den Indianern in Mittelamerika findet man eindrückliche Türme, zum Beispiel bei den Mayas. Diese ähneln den Stufentürmen aus dem alten Mesopotamien, Babylonien, den sogenannten Zikkuraten. Unglaublich! Die erzählen von einem Turmbau, der nicht richtig war, und davon, dass die Sprachen verwirrt wurden und die Völker sich trennten.
Man kann es so zusammenfassen: Es gibt weltweit Parallelen zu 1. Mose 1 bis 11. Danach folgt die Abrahamsgeschichte. In der Bibel wird erzählt, wie Israel als Nation entstanden ist, von Abraham abstammend. Hier findet man keine Parallelen mehr. Die weltweiten Parallelen beziehen sich auf die Erzählungen, solange die Menschheit noch einen gemeinsamen Ursprung hatte. Ab dem Moment, wo sich die Menschheit trennte und die Stämme auswanderte, gibt es keine Parallelen mehr.
Die Geschichte von den zehn Plagen in Ägypten wäre auch eine Geschichte, die man verändern könnte. Ebenso der Durchzug durchs Rote Meer, bei dem sich das Meer teilt. Solche Geschichten haben keine weltweiten Parallelen. Oder die Geschichte von Jona im Bauch des Fisches – eine schöne Geschichte, aber keine weltweiten Parallelen. Auch die Speisung der Fünftausend im Neuen Testament ist beeindruckend: Ein Junge bringt zwei Fische und fünf Brote, die auf viele Menschen verteilt werden. Doch auch hier gibt es keine weltweiten Parallelen.
Das widerlegt die Missionarshypothese. Es ist ein Hinweis darauf, dass die Sintflut tatsächlich stattgefunden hat und dass diese Erinnerungen weltweit bei den Völkern nachzuweisen sind.
Wenn man das direkt erlebt, ist es noch eindrücklicher. Man kann es in Büchern lesen, aber einmal war ich in Pereira, Kolumbien. Dort kam eine Gruppe von Eingeborenen aus dem Urwald, ein Indianerstamm, der erst in den 1990er-Jahren durch Missionare mit der Bibel in Berührung kam. Seitdem arbeitet jemand daran, die Bibel in ihre eigene Sprache zu übersetzen. Das Alphabet wurde bereits entwickelt, um die Sprache zu erhalten und die Bibel zugänglich zu machen.
Diese Menschen sind zurückhaltend und drängen sich nicht auf. Ich bin zum Anführer gegangen und habe ihn gefragt, ob sie in ihrer Tradition auch eine Erzählung von einer weltweiten Sintflut haben. Er sagte: Ja, haben wir. Das widerlegt die Missionarshypothese. Er bestätigte, dass diese Erzählung schon vor der Ankunft der Missionare existierte.
So ist das ein starkes Zeugnis für die Glaubwürdigkeit der Sintflut.
Details zum Bau der Arche und die Bedeutung von Harz und Sühnung
Jetzt schauen wir uns das noch etwas genauer an. In 1. Mose 6,14 sagt Gott: „Mache dir eine Arche aus Gopher-Holz.“ Hier müssen wir ein wenig Hebräisch lernen. Das hebräische Wort lautet Atzei Gopher.
Die Arche soll mit Kammern gebaut werden. Innen und außen soll sie mit Harz, im Hebräischen Koffer, versiegelt werden. Das Wort Gopherholz kommt von Gaffar, was „bestreichen“ bedeutet. Es handelt sich dabei um eine harzhaltige Nadelbaumart. Interessanterweise kommt das Wort Gopherholz nur in diesem Bibelvers vor.
Mit diesem Harz kann man die Arche überziehen und abdichten. Gaffar ist eine Nebenform von Kaffar, das ebenfalls im Text vorkommt. Die Arche sollte also innen und außen mit Harz, also „Koffer“, versiegelt werden. Man merkt sich: Kaffar von Koffer, Gaffar von Gopher.
Jetzt ist Folgendes interessant: Wenn man die Sprache nicht kennt und im Wörterbuch nachschaut, sieht man, dass Kofr nicht nur „Harz“ bedeutet. Das Wort heißt auch „Sühnung“. Das ist seltsam – dass dasselbe Wort „Harz“ und „Sühnung“ bedeutet.
Zum Beispiel in Hiob 33,24 wird das Wort nicht mit „Harz“, sondern mit „Sühnung“ übersetzt. Aber was heißt „Sühnung“? Das ist ein deutsches Wort, aber wenn man jemanden auf der Straße fragt, weiß kaum jemand, was es bedeutet. Das gilt auch in anderen Sprachen. Geht man zum Beispiel in Spanien oder Südamerika auf die Straße und fragt, was „Propitiation“ heißt, wird man oft keine Antwort bekommen. Auch in Paris wissen die Leute meist nicht, was „propitiation“ auf Französisch bedeutet. Es ist ein schwieriges Wort.
Aber diese Erklärung hilft uns zu verstehen, was es bedeutet. „Sühnung“ ist das gleiche Wort wie „Harz“ und kommt von „zudecken“. Die Definition in der Bibel für Sühnung ist: Der Sünder, der vor Gott schuldig ist, wird vor dem Zorn Gottes schützend zugedeckt. Der Zorn Gottes wird ausgeübt, aber er trifft den, der zudeckt. So ist Sühnung geschehen.
Gott ist gerecht, weil er das Böse bestraft und nicht einfach die Augen verschließt. Aber Gott ist auch Liebe, weil er den Schuldigen verschonen kann – er wird zugedeckt. In Hiob 33,23 spricht der jüngste Freund von Hiob und meint den kommenden Messias, den Erlöser der Welt.
Er sagt: Wenn es für den Menschen einen Gesandten gibt, also jemanden, der von Gott in diese Welt geschickt wird – einen Ausleger, der erklärt, wer Gott ist, einen Einzigen, der dem Menschen seine Geradheit kundtut und erklärt, was Gerechtigkeit und Unrecht, Sünde und gute Tat vor Gott sind – dann wird dieser sich seiner erbarmen.
Der Messias spricht zu Gott: „Erlöse ihn, dass er nicht in die Grube hinabfahre. Ich habe eine Sühnung zustande gebracht (Kuffer). Ich decke zu, und mich trifft das Gericht.“
So schlagen wir die Brücke zum Neuen Testament. In 1. Johannes 2,1 steht: Jesus Christus ist der Gerechte und die Sühnung für unsere Sünden. Nicht nur für unsere, sondern auch für die ganze Welt. Diese Sühnung ist also ein Angebot für alle Menschen.
In Psalm 69,2 finden wir einen messianischen Psalm, das heißt einen Psalm im Alten Testament, der prophetisch vom Tod des Messias am Kreuz für unsere Sünden spricht. Dort hört man die Stimme des Messias in seinen Leiden am Kreuz. Er leidet in den drei Stunden der Finsternis unter dem Zorn Gottes, der ihn trifft, weil er unsere Sünden auf sich genommen hat.
In Psalm 69,2 sagt er: „Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut überströmt mich.“ Er benutzt genau die Ausdrücke aus der Sintflut, um das Leiden am Kreuz zu beschreiben.
Der gerechte Zorn Gottes über unsere Schuld trifft ihn am Kreuz, aber er deckt zu. So war es auch mit der Arche: Noah, seine Familie und alle Tiere, die mit durften, gingen in die Arche. Dann kam das Gericht Gottes über die Welt – die Flut. Sie traf die Arche und die darin waren. Auch sie waren Teil dieses Gerichts, aber sie wurden verschont, weil die Arche sie zudeckte.
So sieht man: Die Arche ist eine bildliche Beschreibung dessen, was Jesus Christus getan hat, um Sühnung für uns zu bewirken. Jetzt versteht man, was „Propitiation“ bedeutet. Auf Englisch heißt es „propitiation“, doch auch die Engländer wissen meist nicht, was das Wort genau bedeutet.
Mit dieser Illustration macht die Bibel diese tiefen Wahrheiten klar.
Die Tür der Arche als Symbol für Jesus Christus
Es gab nur eine einzige Tür. Gott sagt: Die Tür der Arche sollst du in ihre Seite setzen. Durch diese Tür muss man hineingehen.
Nun machen wir die Brücke zum Neuen Testament. Der Herr Jesus sagt in Johannes 10,9: „Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden.“ Hier sieht man erneut, wie die Arche eine Illustration dessen ist, was wir im Neuen Testament für die Rettung heute finden.
Noch etwas Interessantes: In Kapitel 7, Vers 16 heißt es: „Und der Herr schloss hinter ihm zu.“ Gott hat also geschlossen. Was bedeutet das? Man muss im Buch Hiob nachschauen, Hiob 12,14. Dort heißt es über Gott: „Siehe, er reißt nieder, und es wird nicht wiedergebaut. Er schließt über jemand zu, und es wird nicht aufgetan.“ Wenn Gott schließt, kann niemand mehr öffnen.
Das heißt also: Als Noah und seine Familie in der Arche waren, wurde die Tür geschlossen. Von da an dauerte es noch sieben Tage, bis die Sintflut losging. Das war übrigens nicht nur der Regen von oben. Das Wasser, das weltweit in der Atmosphäre vorhanden ist, reicht nicht aus, um die Flut zu erklären. Die Bibel sagt, das Wesentliche kam von unten. Alle Quellen der Tiefe taten sich auf. Tiefe bedeutet hier Ozeantiefe.
Das heißt, der Ozeanboden brach auf, vulkanisch, und das führte zu unvorstellbaren Tsunamis, also Flutwellen, die das Festland überfluteten. So wurde schließlich die ganze Welt überschwemmt. Natürlich waren die Berge vor der Flut nicht so hoch wie die Berge nach der Flut. Die Bibel sagt, dass nach der Flut Berge aufgefaltet und Täler abgesenkt wurden – nicht in Millionen von Jahren, sondern katastrophisch. Dadurch konnte das Wasser wieder zurückfließen in die vertieften Meeresbecken.
Wir haben hier auf der Erde Wasser, das den ganzen Planeten fast drei Kilometer hoch bedecken könnte. Wenn man sich ein Bild von der Erde anschaut, sieht man, dass der größte Teil blau ist – das sind die Ozeane. Das Wasser in den Ozeanen reicht aus, um den ganzen Planeten zu bedecken, wenn man Höhen und Tiefen ausgleichen würde.
Heute sagen viele Kritiker, die Sintflut sei ein Märchen. Aber auf der anderen Seite behaupten solche Leute, es habe auf dem Mars einmal eine Sintflut gegeben. Man kann das an geologischen Formationen erkennen. Ähnlich wie auf der Erde, zum Beispiel in den Alpen, gibt es Hinweise auf eine unglaubliche Überschwemmungsaktivität. Auch auf dem Mars.
Jetzt schicken Wissenschaftler Sonden zum Mars, um Wasser zu suchen. Sie sind glücklich, wenn sie nur ein kleines bisschen Wasser oder Eis finden. Offiziell geht die säkulare Wissenschaft davon aus, dass es auf dem Mars vor etwa einer Milliarde Jahren geregnet hat und eine Sintflut stattfand. Das meiste Wasser ist heute jedoch wieder verschwunden.
Man muss sich vorstellen: Wenn wir auf der Erde eine solche Situation hätten wie auf dem Mars, dann kann man besser verstehen, warum manche Menschen an diese „Märchen“ glauben. Aber wir haben das Wasser! Wir müssen keine Sonden schicken, um Wasser auf der Erde zu finden. Das nötige Wasser ist vorhanden.
Das war ein kleiner Exkurs. Zurück zum Thema: Gott schließt zu, und niemand kann öffnen. Noah und seine Familie waren in der Arche. Sie konnten nicht mehr hinaus, auch wenn sie plötzlich dachten: „Es tut mir so leid um die Leute draußen, ich muss zu ihnen raus.“ Das war nicht mehr möglich. Ab diesem Zeitpunkt war es nicht mehr möglich, den freien Willen auszuüben, hinauszugehen.
Die draußen konnten nicht mehr hinein. Es gab ein „zu spät“. Aber ich möchte betonen: Die, die drin waren, waren sicher. Das entspricht dem Neuen Testament, Römer 8,1: „So gibt es jetzt keine Verdammnis für die, welche in Christus Jesus sind.“
Was heißt es, in Christus zu sein? Das ist schwierig zu verstehen, nicht wahr? Für Kinder unverständlich und auch für viele Erwachsene. Aber wenn man sich überlegt, was es heißt, in der Arche zu sein – eben drinnen in der Arche – dann waren diese Menschen sicher.
Wenn man in Christus Jesus ist, der unsere Arche ist, muss man sich nie mehr vor Gott fürchten, vor einer ewigen Verdammnis. Keine Verdammnis.
In Römer 8, am Schluss, sagt Paulus: „Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukunftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Das ist eine unglaubliche Entlastung.
Man kann sicher sein, dass wir keine Angst vor Gott haben müssen. Es gibt aber Christen, die sagen: „Ja, aber du selbst kannst doch immer noch sagen, du möchtest jetzt wieder raus.“ Und: „Bin ich nicht auch ein Geschöpf?“ Wie bei der Arche: Die, die drin waren, konnten nicht mehr raus.
Jetzt sind wir drin, hinter der Tür, in der Arche.
Der Nachbau der Arche in Kentucky und seine Bedeutung
Das ist ein Nachbau in Originalgröße in Kentucky. Das hat schon etwas gekostet, hundert Millionen. Ken Ham kam aus einer Familie, die nicht sehr begütert war. Er hatte Gedanken und Pläne, und Gott hat es bestätigt, sodass das Geld gekommen ist. Fantastisch! Sie haben das nachgebaut, und Tausende von Leuten kommen ständig dorthin. Sie hören wirklich die Botschaft von der Arche, so wie heute Abend.
Man kann dort hineingehen und ist wirklich drin. Man versteht, was es bedeutet, in der Arche zu sein, um das einmal richtig eins zu eins zu sehen. Dass das da draußen steht, ist fantastisch.
Jetzt stehen wir hier auf dem Bild. Ja, das war eine kleine Montage, aber das ist egal, mir gefällt das Bild. Wir stehen vor der Tür, und es ist so: Man musste damals hineingehen. Nur davor zu stehen bringt gar nichts. Fast bekehrt zu sein, ist gar nichts. Das haben meine Kinder mir beigebracht. Sie haben immer wieder dumme Sachen gemacht, das ist normal bei Kindern.
Als Vater mit etwas Temperament habe ich dann manchmal ein bisschen laut reagiert. Fast wäre etwas geschehen, und sie sagten mir ganz cool: „Fast ist überhaupt nicht.“ Natürlich hatten sie das nicht selbst erfunden, sondern aus einer so guten Geschichtenkassette. Aber da lernt man Dinge.
Das ist mir nie mehr aus dem Sinn gegangen, darum erzähle ich das immer wieder. Das gleiche Beispiel ist mir gleich, wenn jemand denkt, das habe ich schon zweimal gehört. Aber wenn man das verstanden hat: Fast bekehrt ist überhaupt nicht bekehrt, und es bringt nichts. Man kann auch draußen stehen und schöne Fotos machen, aber das rettet nicht.
Meine Tochter hat gesagt, ich muss das so sagen mit den Fotos: „Nee, bringt nichts, bringt nichts.“ Jetzt sind wir drin. Und das ist eben eine persönliche Entscheidung.
Um durch Jesus Christus gerettet zu werden, muss man sich ganz bewusst entscheiden. Wirklich, das ist keine kleine Sache, die man schnell mal mit der Hand signalisiert. Wenn ich jetzt fragen würde: Wer möchte gerne in die Arche im übertragenen Sinn eingehen? Nein, das ist wirklich eine Sache, die man sich ganz klar überlegen muss.
Aber es ist der einzige Weg zur Rettung für Zeit und Ewigkeit. Es bedeutet, dass man seine persönliche Schuld Gott im Gebet bekennt – was man noch weiß. Vieles haben wir vergessen. Dann bereut man und darf die Vergebung annehmen.
Dann kann man ruhig werden, man kann gut schlafen. Ich schlafe meistens gut. Es ist so entlastend, wenn man weiß: Die Tür ist zu. Dann kann man gut schlafen.
Gut, es gibt ja noch andere Gründe, warum man, auch wenn man innerlich zur Ruhe gekommen ist, manchmal nicht gut schlafen kann. Aber ich meine, wenn diese Zusatzfaktoren nicht da sind, bin ich dankbar. Ist das nicht wunderbar?
Aber auf der anderen Seite gibt es ein Zu-spät, und dann gibt es kein Zurück mehr. Die Bibel sagt, mit dem Tod ist spätestens die Gnadenzeit vorbei. Nach dem Tod gibt es keine Möglichkeit mehr.
Bei manchen Menschen kann es sogar sein, dass die Gnadenzeit schon vor dem Tod zu Ende ist. Ab dem Moment interessiert sich dieser Mensch überhaupt nicht mehr für Gott und sein Wort. Es ist ihm alles egal.
Aber es gibt ein Zu-spät. Gott ruft, Gott zieht, und wenn wir merken, dass er uns ruft, diese Entscheidung zu fällen, dann müssen wir hineingehen. Das ist ganz wichtig, weil man nicht bestimmen kann, wann Gott uns zieht.
Gott zieht alle Menschen, aber wir können nicht selbst bestimmen, dass das mal in fünf Jahren sein soll. Nein, diese Rechnung geht nicht.
Die Bedeutung der koscheren und unkoscheren Tiere in der Arche
Von allen Tierarten waren in der Arche sowohl reine als auch unreine Tiere – nach jüdischem Gesetz also koschere und nicht koschere Tiere. Ein Schwein zum Beispiel ist nicht koscher, ebenso ein Klippendachs. Eine Ziege hingegen ist koscher, ebenso ein Damhirsch.
Vergleicht man das mit dem Neuen Testament, insbesondere mit der Apostelgeschichte Kapitel 10 und 11, wird Israel indirekt mit den koscheren Tieren verglichen, während alle anderen Völker der Welt den nicht koscheren Tieren entsprechen. Diese Völker essen auch nicht koscher.
Vor zwei Tagen habe ich mit einem Freund gesprochen, einem orthodoxen Juden. Er fragte mich, wie ich das mit meiner Familie handhabe, ob wir koscher essen. Er wollte wissen, da es viele Christen gibt, die beginnen wollen, jüdisch zu leben. Ich erklärte ihm, dass das ein großes Problem sei. Man müsse alles an seinem Platz lassen. Die koscheren Gesetze waren für Israel bestimmt und nicht für die Gemeinde oder die Kirche.
Er sagte mir, dass es auch orthodoxe Rabbiner in Israel gibt, die strikt dagegen sind, dass Christen diese Dinge übernehmen. Denn im 3. Buch Mose steht, dass Gott diese Gesetze Israel gegeben hat, um es von den anderen Völkern abzusondern. Sie sagen, eine Vermischung sei nicht erlaubt, denn diese Gesetze gelten nur für Israel und nicht für Nichtisraeliten.
Ich möchte damit nur einen Hinweis auf alle Völker und auf Israel geben. In der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, liest man in Kapitel 5, Verse 9 bis 10, sowie in Kapitel 7, Vers 9 und den folgenden Versen, dass Gott einmal Menschen aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen retten wird. Das ist fantastisch!
Die Bibel sagt nicht, dass alle Menschen gerettet werden. Gott bietet allen Menschen die Rettung an. Wenn ein Mensch verloren geht, wird Gott einmal sagen: „Du hast nicht gewollt.“ Aber Gott hat versprochen, Menschen aus allen Stämmen zu retten.
Ich denke immer daran, wenn ich in Stammeskulturen unterwegs bin und dort Vorträge halte, an diese Verheißung. Es gibt etwa zehntausend verschiedene Völker und aus allen Nationen – ungefähr zweihundert sind bei der UNO vertreten – sowie etwa siebentausend Sprachen ohne Dialekte. Das ist grandios!
Der Innenausbau der Arche und die Versorgung der Tiere
Nun, das Gebäude hat drei Stockwerke, wie bereits erwähnt. Schauen wir uns nun den Innenausbau in Kentucky an. Ich schlage vor, man besucht diesen Ort am besten mit der Familie. Man kann sehr gut nach Cincinnati fliegen und von dort aus sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Kentucky. Die Hotels dort freuen sich sehr über Besucher. Es wurden sogar Stimmen laut, die meinten, dass Fundamentalisten eine Arche bauen – was soll das? Doch inzwischen sind sie froh darüber, denn die Hotels sind gut gefüllt. Es sind zwar keine teuren Hotels, aber einfach gemütliche Unterkünfte.
Mit der Familie kann man einen ganzen Tag in der Arche verbringen und anschließend noch ein paar Kilometer weiter zum Creation Museum fahren. Das ist ebenfalls fantastisch! Für einen Besuch sollte man mindestens zwei Tage einplanen.
In der Bibel, genauer in 1. Mose 6,14, heißt es: „Mache dir eine Arche von Goferholz; mit Kammern sollst du die Arche machen.“ Das Wort für „Kammern“ ist eigentlich „Nester“. „Kinim“ bedeutet auf Hebräisch „Nester“. Es ist nicht „Lischka“ für Zelle oder „Cheder“ für Zimmer, sondern „Kinim“. Was bedeutet das? Es zeigt, dass Gott wollte, dass es den Tieren in der Arche wohl ist.
Alle Tiere durften kommen, auch die, die nicht so schön sind. Es geht nicht darum, ob man Probleme mit dem Aussehen hat – das ist nicht wichtig. Entscheidend ist, dass man durch die Tür hineingegangen ist. All diese Tiere durften erleben, was in Psalm 46 steht: „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe reichlich gefunden in Drangsalen.“
Man kann klein sein – die kleinen Tiere waren auch dabei. Ich bin dankbar, dass sowohl die Kleinen als auch die Großen mitgenommen wurden. Doch da stellt sich natürlich die Frage: Gab es in der Arche Platz für die Dinosaurier?
Nach der Bibel sind die Dinosaurier nicht vor 65 Millionen Jahren ausgestorben, sondern sie lebten zusammen mit den Menschen. Im Buch Hiob wird zum Beispiel der Behemoth ausführlich beschrieben. Dieser entspricht wunderbar einem Brontosaurus oder Diplodocus – riesige Tiere, zwölf Meter hoch, mit langem Schwanz, die Gras fressen. Es wird genau gesagt, dass sie Gras fressen wie Rinder.
Dann gibt es noch den Leviathan, einen riesigen Wassersaurier, der zur Zeit Hiobs lebte. Diese Tiere mussten in der Arche gewesen sein, denn nur die Tiere, die nicht im Wasser überleben konnten, mussten mitgenommen werden. Die Wassertiere musste Noah nicht mitbringen, er hatte also keine Aquarien.
Wie war das mit den Sauriern? Gab es da keinen Platz? Vielleicht war es gut für den Schwerpunkt, dass die großen Tiere unten waren, ähnlich wie bei Elefanten. Hier sieht man ein versteinertes Dinosaurier-Ei. Dinosaurier waren Reptilien, keine Säugetiere, und Reptilien legen Eier.
Das Ei, das ich fotografiert habe, war größer als ein Hühnerei. Ich liebe Eier zum Frühstück, aber ein Dinosaurier-Ei wäre etwas Besonderes – allerdings werden solche Eier heute nicht mehr verkauft. Wenn die Dinosaurier geschlüpft sind, waren sie entsprechend groß.
Reptilien wachsen ihr ganzes Leben lang. Bei uns Menschen hört das Wachstum irgendwann auf – bei mir zum Beispiel auch. Meine Mutter hat mir immer gesagt, ich solle beten, dass ich wachse. Das habe ich nicht getan, und so blieb es bei meiner Größe. Aber Reptilien wachsen ihr ganzes Leben, deshalb wurden sie riesengroß.
Für Noah war es wichtig, möglichst junge Tiere mitzunehmen. Sie sollten lange Zeit haben, um sich zu vermehren. Über Jahre hinweg mussten sie sich wieder fortpflanzen. Deshalb nahm er junge und vermehrungsfähige Tiere mit.
In Kentucky haben sich die Verantwortlichen von „Ernst in Genesis“ wirklich Gedanken gemacht, bis ins Detail, wie man die kleinen Tiere versorgt hat, zum Beispiel mit Wasser. Man sieht dort all die Einrichtungen und Krüge. Sie haben auch Amphibien berücksichtigt, die Feuchtigkeit und Luft brauchen. Das wurde alles durchdacht.
Sie sagen nicht, dass es genau so war, sondern haben überlegt, wie Noah das vernünftigerweise hätte machen können. So zeigen sie, dass es realistisch war und keine Legende. Es ist wirklich so geschehen.
Man sollte einfach durch die Arche gehen, ohne überall alles kommentieren zu müssen. So kommt man schneller zum Ende.
Die Menschen konnten natürlich auch Erde mitnehmen und darin ein bisschen anpflanzen, zum Beispiel Küchenkräuter. Das macht man ja so. Auch das wurde überlegt.
Die Menschen brauchten auch einen Wohnraum. Es waren ja vier Ehepaare: Noah und seine Frau sowie seine drei Söhne Sem, Ham und Jafet mit ihren Frauen – insgesamt acht Personen. Alle anderen wollten nicht mit in die Arche. Das ist unglaublich.
Heute würde man sagen, Noah hatte keine gute Verkündigungsmethode, sonst hätte er mehr Menschen überzeugen können. Aber die Bibel sagt, er war der Prediger der Gerechtigkeit. Und die anderen wollten nicht mitkommen. Das war ihre Verantwortung.
Hier sieht man die Stube von Ham und seiner Frau. Die wurde sehr hübsch gestaltet. Das steht zwar nicht in der Bibel, aber man wollte zeigen, dass sie eine riesige Aufgabe hatten. Sie mussten all die Tiere versorgen.
In Kentucky hat man sich auch genau Gedanken gemacht, wie alle Tierarten gerettet werden konnten. Sie haben Berechnungsmethoden gezeigt, die belegen, dass der Platz in der Arche ausreichte.
Noah musste zum Beispiel nicht jede einzelne Art mitnehmen, sondern nur die Urformen. Ein Schakal, ein Fuchs und ein Hund sind alle miteinander verwandt. Im Laufe der Zeit haben sich durch Rassenbildung verschiedene Arten entwickelt.
So musste Noah nur einen Urahn mitnehmen, und nach der Flut spalteten sich die Arten durch natürliche Zuchtwahl auf. Das haben sie in Kentucky mit eingerechnet. Vom Platz her funktioniert das, wie dort gezeigt wird.
Es lohnt sich wirklich, diesen Ort zu besuchen. Die Verantwortlichen hatten eine riesige Arbeit.
Hier sieht man Ham beim Füttern. Wenn man einen großen Auftrag von Gott bekommt, ist es wichtig, einen guten Rückzugsort zu haben, um zuhause aufzutanken. Dann kann man wieder bis an die Grenze gehen und danach zurückkehren.
Das war die Überlegung: Man braucht einen guten Ausgleich. Wenn etwas an der Arche mit Holz oder Metall repariert werden musste, wurde daran gedacht. Die Bibel sagt bereits, dass es vorsintflutlich Metallbearbeitung gab.
Gott sagt: „Eine Lichtöffnung sollst du der Arche machen, und bis zu einer Elle sollst du sie fertigen von oben.“ Die Lichtöffnung heißt „Zohar“, was „Mittagslicht“ bedeutet. Das ist nicht „Chalon“ für Fenster, sondern „Zohar“ – ein besonderes Licht, das bis in die unteren Stockwerke der Arche scheinen sollte.
Das wurde so konstruiert. Man sieht, dass es funktioniert. Das ist fantastisch, wenn man das wirklich erlebt. Das Licht kommt von oben bis in die unteren Stockwerke der Arche.
So ist es auch wichtig, dass das Licht des Wortes Gottes in der Familie vorhanden ist.
Ich bin gleich fertig, und dann gibt es sowieso noch einen Aperol zur Erfrischung.
Schließlich ging es ja um die Landung der Arche. Nach einem Jahr war die Sintflut vorüber. Bereits nach einigen Monaten konnte die Arche auf dem Gebirge Ararat landen. So steht es in 1. Mose 8,4: „Im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, ruhte die Arche auf dem Gebirge Ararat.“
Das war eine große Freude, die so nicht geplant war. Ich war unterwegs nach Malaysia, flog durch die Türkei, oft nachts, und sah nichts. Doch jetzt, am Tag, sah ich den Ararat mit seinen zwei typischen Erhebungen.
Ich hätte gehofft, der Pilot würde sagen: „Ladies and Gentlemen, schauen Sie mal auf der linken Seite hinaus, dort sehen Sie, wo unser Vater Noah vor viereinhalbtausend Jahren gelandet ist.“ Das wäre doch eine schöne Durchsage gewesen. Doch es kam nichts, man muss es selbst bemerken.
Der Ararat ist 5.137 Meter hoch. Da kommen nicht mal die Schweizer Alpen mit. Und das war am 17. Juli.
Das ist ganz wichtig: Beim Auszug aus Ägypten wurde dieser siebte Monat zum ersten Monat gemacht. Damit wird klar, dass es der siebzehnte Nisan war. Jesus Christus wurde am fünfzehnten Nisan im jüdischen Kalender gekreuzigt. Am dritten Tag, dem siebzehnten Nisan, ist er auferstanden.
Die Arche ging also durch das Gericht hindurch und fand Ruhe auf dem Ararat – ein Bild für die Auferstehung, die genau am Auferstehungstag geschah. Fantastisch!
Hier sieht man Noahs Taube, die ausgeschickt wurde, bevor er die Arche verlassen konnte. Als sie ausgestiegen waren, brachte Noah ein Opfer als Dank dar.
Von den koscheren Tieren nahm er immer sieben mit, nicht nur je zwei. Es waren drei Paare. Die koscheren Tiere sollten einen Startvorsprung haben, und das siebte wurde geopfert.
Gott segnete Noah und seine Söhne. Das Zeichen, dass Gott nie mehr eine Sintflut bringen würde, ist der Regenbogen. Er ist eine Aufspaltung des Lichtes und spricht von Gott, der Licht ist und in dem keine Finsternis ist.
Die Herkunft der Menschheit und moderne Genforschung
Und jetzt zum Schluss noch: Menschheit – woher? Woher kommen wir eigentlich?
Heute kann man das auf wunderbare Weise mit Genforschung zeigen. Das ist richtig modern. Wer hat nicht schon einmal ein Test-Kit bestellt, zum Beispiel bei MyHeritage? Es gibt noch andere große Firmen, die heute sehr viel Geld damit verdienen. Schon etwa zehn Millionen US-Amerikaner haben sich testen lassen. Ich habe es auch gemacht – es lohnt sich. Dort sieht man die direkte Mutterlinie und die direkte Vaterlinie. Man kann sogar zeigen, woher man kommt. Meine italienischen Vorfahren sieht man, die aus dem Nahen Osten ebenso, und aus Norwegen auf der direkten Linie. Die Seitenlinien kann man leider nicht sichtbar machen.
Aber jetzt kann man die ganze Menschheit in Äste an einem Stammbaum einteilen. Man nennt diese Einteilung Haplogruppen. Auf der Mutterseite habe ich zum Beispiel Haplogruppe H, aber noch genauer spezifiziert. Das ist nur eine grobe Einteilung. Die ganze Menschheit kann man heute so einteilen.
1987 haben Wissenschaftler von der Berkeley University berechnet, dass die Frau, von der alle heute lebenden Menschen abstammen, vor 200.000 bis 100.000 Jahren gelebt haben muss. Das war eine Sensation in den Zeitungen – man hatte quasi Eva entdeckt. Die Evolutionisten sagten natürlich, das habe nichts mit der biblischen Eva zu tun, sondern es sind einfach die Vorfahren aller heute lebenden Menschen.
Die Wissenschaftler haben die mitochondriale DNA angenommen. In unseren Zellen gibt es sogenannte Energiemaschinen, die Mitochondrien, und dort ist ein kleiner Abschnitt des Erbguts gespeichert. Anhand dieses Abschnitts kann man die Mutterlinie verfolgen, denn die Mitochondrien werden von der Mutter an ihre Söhne und Töchter weitergegeben. So kam man zu dem Ergebnis, dass die ganze Menschheit verwandt ist und eine gemeinsame "Eva" hat.
Die Forscher überlegten auch, wie lange es dauern würde, bis sich die mitochondriale DNA eines Schimpansen so verändert hätte, dass sie der des Menschen entspricht. Dabei kamen sie auf die genannte Zeitspanne. Allerdings glaubt kein Evolutionist wirklich, dass wir vom Schimpansen abstammen. Alle sagen, das sei eine Seitenlinie. Sie meinen, wir stammen vom Australopithecus ab, was so viel heißt wie "Südaffe" – ein ausgestorbener Affe. Das ist ihre Theorie.
1997 führte ein Wissenschaftsteam eine Studie durch, die von der anderen Seite aus rechnete, nämlich von heute ausgehend. Sie betrachteten die Stammbäume, die heute existieren, und stellten fest, dass Mutationen in diesem Bereich zwanzigmal schneller geschehen als vor zehn Jahren angenommen. Das war eine Überraschung. Die Veränderungen gehen also sehr schnell.
Deshalb sieht man bei jedem Menschen ein bestimmtes Muster aufgrund dieser Mutationen. Diese Muster sind typisch für Menschen aus bestimmten Regionen. Zum Beispiel für Leute aus Jugoslawien, für Ureinwohner Australiens oder für Indianer. So kann man die Herkunft vor etwa 3.000 Jahren genau zeigen, aus welchem Volk jemand stammt.
Die Forscher berechneten, dass Eva, die Mutter aller heute lebenden Menschen, vor etwa 6.500 Jahren gelebt haben muss. Das ist fantastisch und entspricht genau der biblischen Chronologie. Noch besser: Vor Eva gab es drei Frauen, von denen die Menschheit abstammt. Diese Frauen haben die Haplogruppen L, M und N. Ich spreche hier von der Mutterseite.
L, M und N – wobei N und M typisch für den Nahen Osten sind, L hingegen typisch für Schwarzafrika. Aus diesen drei Haplogruppen haben sich alle anderen Haplogruppen entwickelt. Man sieht zum Beispiel, dass Indianer oft die Haplogruppen A, B, C und D haben, die auch in Ostasien vorkommen. Das zeigt, dass Ostasiaten über die Beringstraße nach Nordamerika und dann nach Südamerika eingewandert sind.
Wir sind alle eine Familie. Wir stammen von drei Frauen ab. Das entspricht den biblischen Figuren Sam, Ham und Jafet – Frau Sam, Frau Ham und Frau Jafet. Das ist wirklich fantastisch!
Übrigens reichen 4.500 Jahre bei weitem aus, um von acht Menschen auf mehr als sieben Milliarden heute zu kommen – selbst bei einem Bevölkerungswachstum, das niedriger ist als das aktuelle.
Wenn man aber glauben würde, dass der moderne Mensch schon vor 40.000 Jahren existierte, müsste man heute mit etwa 430 Milliarden Menschen rechnen. Und manche sprechen sogar von 100.000 oder 200.000 Jahren – das ist völlig unrealistisch.
Die Realität entspricht dem biblischen Bericht. Das macht klar: Die Geschichte von Noah und der Arche ist keine Legende, sondern hat eine Bedeutung für die Menschen des 21. Jahrhunderts. Sie zeigt uns, wie wir gerettet werden können – für Zeit und Ewigkeit.
Und so wünsche ich jedem, der hier ist, dass er die Entscheidung trifft, durch diese Tür Jesus Christus hineinzugehen.
