In unserer Predigtserie durch das Buch Exodus haben wir vor ein paar Wochen darüber nachgedacht, wie Gott Mose Aaron an die Seite gestellt hat, weil Mose sagte: „Ich kann nicht reden.“
Ich möchte Matthias Lohmann und mich nicht mit diesen beiden Glaubenshelden vergleichen, aber ein bisschen war es diese Woche so. Matthias ist krank und hat gesagt: „Ich kann nicht reden, die Krankheit hat sich auf meine Stimmbänder geschlagen.“ So stehe ich heute vor euch gewissermaßen als ein Aaron und darf kurzfristig einspringen, um euch Gottes Wort zu verkünden.
Gott sei Dank hängt es dabei gar nicht so sehr davon ab, wer hier vor euch steht, sondern vielmehr daran, dass Gott selbst reden möchte. In der Predigt verkünden wir sein Wort als das, was es wirklich ist: Gottes Wort – kein Menschenwort.
So möchte ich gleich zu Beginn beten, dass Gott heute zu uns spricht, dass wir seine Stimme hören und verstehen, was er uns sagen will.
Vater im Himmel, wir kommen vor dich. Wir sind dir sehr dankbar, dass wir dein Wort haben dürfen, dass du uns die Bibel schenkst – das Alte und das Neue Testament. Du zeigst uns darin, wer du bist. Ohne die Bibel könnten wir dich nicht kennen.
Du zeigst uns auch, wer wir vor dir sind. Wir wollen beten, Herr, dass du heute in der Predigt zu uns sprichst, dass wir dich verstehen, dass wir deine Stimme hören.
Dass du Glauben wachsen lässt und Glauben stärkst, damit wir Vertrauen zu dir haben – zu dem mächtigen, allmächtigen und souveränen Gott, der diese Welt gemacht hat und gleichzeitig barmherzig, liebevoll und gnädig mit uns Menschen ist.
Herr, zeig uns deine Größe und deine Schönheit, deine Liebe und dein ganzes Wesen – auch in dem, was wir uns jetzt in deinem Wort anschauen werden.
In Jesu Namen, Amen.
Gewohnheiten hinterfragen und Glaubensroutinen vermeiden
Wir Menschen tun viele Dinge in unserem Leben, ohne sie tiefer zu reflektieren. Mir ist das vor ein paar Tagen wieder bewusst geworden. Meine Frau Ruth hat mich mit etwas konfrontiert, das ich schon eine ganze Zeit lang getan habe, ohne darüber nachzudenken.
Ich habe die Gewohnheit, die Rollläden beim Hochziehen immer ein paar Zentimeter vorher zu stoppen. Ein paar Zentimeter Rollladen bleiben also immer noch unten. Einige von euch kennen diese Gewohnheit vielleicht auch. Ruth fragte mich: „Warum machst du das? Ich sehe dir schon so lange dabei zu, aber warum machst du das?“
Zum ersten Mal seit langem habe ich darüber nachgedacht. Ich mache das, weil in meinem Elternhaus die Rollläden immer oben festgeklemmt waren. Dann musste man das Fenster öffnen, daran rütteln und den Rollladen wieder herunterziehen. Diese Mühe wollte ich mir ersparen.
Jetzt durfte ich lernen, dass das bei uns überhaupt keinen Sinn macht. Unsere Rollläden sind super, man kann sie ganz hochziehen und wieder herunterlassen, ohne dass sie klemmen. Ich bin gerade dabei, mir diese Gewohnheit abzugewöhnen.
Ich vermute, einige von euch kennen dieses Phänomen. Vielleicht nicht mit dem Rollladen, aber mit anderen Dingen: Dinge, die wir aus Gewohnheit tun, ohne sie tiefer zu reflektieren.
Bei vielen Dingen ist das kein großes Problem. Manche Gewohnheiten sind sogar gut, auch wenn wir nicht genau wissen, warum wir sie tun oder nicht darüber nachdenken. Bei manchen Dingen entsteht kein großer Schaden, wenn uns das nicht bewusst ist. Bei uns war das Schlimmste, dass es ein bisschen weniger hell in der Wohnung war.
Aber wenn es um unsere Beziehung zu Gott geht, ist es ein großes Problem, wenn wir Dinge einfach nur tun, weil man das immer so gemacht hat, ohne zu reflektieren, was der tiefere Sinn dahinter ist. Das kann ganz schnell zu einer bloßen Religiösität führen, zu Ritualen und Routinen, bei denen wir gar nicht mehr wissen, warum wir sie eigentlich ausführen. Und das ist problematisch.
Der Prediger Brian Chappell hat einmal gesagt: „Man kann die richtigen Dinge aus den falschen Motiven tun, und das ist immer falsch.“ Die richtigen Dinge aus den falschen Motiven zu tun, ist falsch. Nicht immer, aber wenn es um unsere Beziehung zu Gott geht, ist das so. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns immer wieder bewusst machen: Warum tun wir eigentlich die Dinge? Warum leben wir unseren Glauben so, wie wir ihn leben? Warum haben wir bestimmte Handlungen?
Gott gibt uns verschiedene Zeichen als Gemeinde. Schon seinem Volk Israel hat er verschiedene Zeichen und Zeichenhandlungen gegeben, die eine Hilfe für das Volk waren. Sie haben diese immer wieder getan. Mit diesen Zeichenhandlungen wollte Gott ihnen etwas über den Glauben vermitteln – was er getan hat und auch, was sie tun sollen.
Wir wollen heute ein bisschen darüber nachdenken, was das im Leben Israels bedeutete und was das für uns bedeutet. Wir denken besonders darüber nach: Warum taufen wir eigentlich? Heute haben wir Mittags- und Abendsgottesdienst mit Taufe. Warum machen wir das? Nicht aus Routine, sondern: Was ist der tiefere Grund?
Und warum feiern wir das Abendmahl? Darauf haben wir beim letzten Mal schon ein bisschen eingegangen, und heute vertiefen wir das noch einmal.
Gottes Rettung als Grundlage für Vertrauen und Leben
Lasst uns in den Predigttext von heute schauen: Zweiter Mose, Kapitel 13, Verse 1 bis 16. In den Bibeln findet man diesen Text auch im vorderen Teil auf Seite siebzig.
Der Herr redete mit Mose und sprach: „Heilige mir alle Erstgeburt bei den Israeliten, alles, was zuerst den Mutterschoss durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein.“ Er sprach zu Mose und dem Volk: „Gedenkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten aus der Knechtschaft gezogen seid, denn der Herr hat euch mit mächtiger Hand von dort herausgeführt. Darum sollt ihr kein gesäuertes Brot essen. Heute zieht ihr aus im Monat Abib.
Wenn dich nun der Herr in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter bringen wird, das er dir geben wird, wie er deinen Vätern geschworen hat – ein Land, darin Milch und Honig fließt –, so sollst du diesen Brauch halten in diesem Monat. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, und am siebenten Tag ist es ein Fest für den Herrn. Du sollst sieben Tage ungesäuertes Brot essen, sodass bei dir weder Sauerteig noch gesäuertes Brot an allen deinen Orten gesehen wird.
Ihr sollt euren Söhnen an demselben Tag sagen: ‚Das halten wir um dessen Willen, was uns der Herr getan hat, als wir aus Ägypten zogen.‘ Darum soll es dir wie ein Zeichen auf deiner Hand sein und wie ein Merkzeichen zwischen deinen Augen, damit es ein Gesetz des Herrn in deinem Munde sei. Denn der Herr hat dich mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt. Darum halte diese Ordnung Jahr für Jahr zu ihrer Zeit.
Wenn dich nun der Herr ins Land der Kanaaniter gebracht hat, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat und es dir gegeben hat, so sollst du dem Herrn alles aussondern, was zuerst den Mutterschoss durchbricht. Alle männliche Erstgeburt unter dem Vieh gehört dem Herrn. Die Erstgeburt vom Esel sollst du auslösen mit einem Schaf. Wenn du sie aber nicht auslöst, so brich ihr das Genick.
Beim Menschen sollst du alle Erstgeburt unter deinen Söhnen auslösen. Und wenn dein Sohn dich morgen oder übermorgen fragen wird: ‚Was bedeutet das?‘, sollst du ihm sagen: ‚Der Herr hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten aus der Knechtschaft geführt. Denn als der Pharao hartnäckig war und uns nicht ziehen ließ, erschlug der Herr alle Erstgeburten im Ägyptenland, von der Erstgeburt der Menschen bis zur Erstgeburt des Viehs. Darum opfere ich dem Herrn alles Männliche, das zuerst den Mutterschoss durchbricht, aber die Erstgeburt meiner Söhne löse ich aus.‘
Und das soll dir wie ein Zeichen auf deiner Hand sein und wie ein Merkzeichen zwischen deinen Augen, denn der Herr hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt.“
Die Kernbotschaft dieser sechzehn Verse lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Weil der Herr uns mit mächtiger Hand gerettet hat, sollten wir seinen Verheißungen vertrauen und unser Leben für ihn leben.
Das sind die drei Punkte: Erstens, weil der Herr uns mit mächtiger Hand gerettet hat, sollten wir seinen Verheißungen vertrauen. Und drittens, unser Leben für ihn leben – man kann auch sagen: ganz für ihn leben, mit voller Hingabe für den Gott, der uns gerettet hat.
Wir haben in den letzten Wochen gesehen, wie Gott das im Leben seines Volkes Israel getan hat, wie er sie aus der langen Sklaverei in Ägypten herausgerettet hat. Nun sehen wir, dass Gott Anordnungen durch Mose gibt, was das Volk jetzt tun soll. Sie sollen eine Antwort geben auf das, was er zuerst im Leben Israels getan hat.
Diese Erinnerung zieht sich wie ein Refrain durch die sechzehn Verse. Gott sagt seinem Volk immer wieder: „Warum lebt ihr jetzt so, wie ihr leben sollt? Warum haltet ihr all diese Gebote?“ Zwei ganz konkrete Gründe stehen in diesen Versen: Weil ich euch gerettet habe. Das ist die Grundlage für alles, was Gott fordert: „Ich habe euch gerettet.“
Vers 3: „Gedenkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten aus der Knechtschaft gezogen seid, denn der Herr hat euch mit mächtiger Hand von dort herausgeführt, darum.“
Vers 9b: „Denn der Herr hat dich mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt, darum.“
Vers 14 und 15: „Der Herr hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten aus der Knechtschaft geführt. Denn als der Pharao hartnäckig war und uns nicht ziehen ließ, erschlug der Herr alle Erstgeburten im Ägyptenland, von der Erstgeburt des Menschen bis zur Erstgeburt des Viehs, darum.“
Und der Abschnitt endet in Vers 16 noch einmal mit der Erinnerung: „Denn der Herr hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt.“
Warum ist das Gottes so wichtig? Warum kommt es wie ein Refrain viermal in diesen wenigen Versen vor? Weil das Volk es nie vergessen sollte. Es sollte sich immer wieder daran erinnern, dass es Gottes Werk war, dass er zuerst gehandelt hat, dass er zuerst eingegriffen hat.
So ist es immer bei Gott: Was wir Menschen tun, ist eine Antwort auf das, was Gott tut. Er hat diese gewaltige Rettung seinem Volk gebracht. Und bis heute hat sich daran nichts geändert: Das, was wir tun, ist eine Antwort – besonders das, was wir als Christen tun, ist eine Antwort auf die Rettung Gottes.
Deshalb möchte ich uns am Anfang fragen, weil es so wichtig ist: Wir können sonst in eine kalte Routine verfallen. Wir können vieles tun und auch in der Gemeinde sein, aber wir müssen diese Rettung erfahren haben. Aus dieser Rettung kommt alles.
Kennst du diesen Gott, der rettet – der damals gerettet hat und heute Menschen rettet? Kannst du sagen: Er hat auch mich ganz persönlich mit seiner mächtigen Hand gerettet?
Die Sklaverei, die Israel damals erlebt hat, ist nur ein Bild. Wir erleben sie tatsächlich, aber sie ist ein Bild für eine viel größere Not und eine viel größere Knechtschaft, unter der alle Menschen leben und leiden.
Manchmal merken wir es nicht. Wir sind oft blind dafür oder von Natur aus blind, dass wir in einer Knechtschaft leben, die schlimmer ist als damals – unter der Knechtschaft der Sünde gefangen. In einem Leben, das in Auflehnung gegen Gott ist, ein ganzes Leben gegen Gott.
Wir brauchen Gottes Eingreifen. Wir können nur aus dieser Sklaverei freikommen, wenn Gott auch bei uns mit mächtiger Hand eingreift, sich erbarmt und mit seiner ganzen Liebe in unser Leben kommt.
Gott sei Dank – und hier passt diese Wendung, die wir oft als Floskel verwenden – Gott sei Dank ist Gott der Retter. Er hat sich erbarmt und seinen geliebten Sohn in diese Welt geschickt als einen mächtigen Retter, als einen, der uns freigekauft hat aus der Sklaverei der Sünde.
Jesus ist gekommen und hat anders als wir gelebt: ein Leben in voller Hingabe an seinen geliebten Vater im Himmel. Ein Leben, das wir hätten leben sollen. Und er hat sein Leben gegeben.
Die Bibel sagt, er hat am Kreuz ein Lösegeld gegeben – ein Lösegeld für Sünder, um uns frei zu kaufen aus der Knechtschaft der Sünde. Er hat bezahlt für jede Lüge, die wir gesagt haben, für alle bösen Gedanken, die wir haben, für die Lästerworte, mit denen wir uns über andere erheben und schlecht über sie sprechen.
Er hat bezahlt für unsere Untreue in allen möglichen Beziehungen, für jeden lüsternen Blick, den wir auf andere Menschen werfen.
All das sind nur Symptome dieser großen Sklaverei, dieser Knechtschaft, die in unserem Herzen ist, in der wir gefangen sind und gar nicht anders können. Es sind alles nur Symptome.
Jesus hat den Preis bezahlt und Gottes Zorn am Kreuz getragen.
Ich liebe das Lied „Der Herr ist meine Rettung“. Dort heißt es im Refrain: „Wer ist wie unser Gott und Herr, treuer Retter? Er liebt so sehr, am Kreuz hat er meine Schuld bezahlt. Der Herr ist meine Rettung. Der Herr ist meine Rettung!“
Hast du diese mächtige Retterhand Gottes ergriffen, die immer noch ausgestreckt ist, die uns zugewandt ist und uns in Jesus die Hand reicht?
Es gibt keine wichtigere Frage, die wir im Leben klären können und klären müssen, als ob wir diesen Retter kennen. Jeder darf kommen und diese Hand ergreifen.
Wir sollten uns immer wieder bewusst machen, wenn wir diese Hand ergriffen haben, wie gut er ist und wie er uns aus der Knechtschaft der Sünde gerettet hat.
Das ist ein Gott, dem man vertrauen kann – auch für die Zukunft dürfen wir wissen, dass seine Wege gut sind mit uns.
Das sagt er auch seinem Volk Israel. Er sagt: „Schau zurück, was ich getan habe.“ Und er gibt ihnen Verheißungen, weil Gott wusste, dass dieser Weg jetzt durch die Wüste führt und es ein weiter Weg ins gelobte Land ist. Da braucht es Ermutigung.
Vertrauen auf Gottes Verheißungen auf dem Weg ins verheißene Land
Und deshalb der zweite Punkt: Weil Gott uns mit mächtiger Hand gerettet hat, herausgerettet hat aus der Sklaverei, sollten wir – ja, können wir – seinen Verheißungen vertrauen für das, was kommt.
Als Mose zum Volk sprach, da zogen sie eben gerade aus Ägypten aus, das lesen wir in Vers 4: „Heute zieht ihr aus, im Monat Abib oder im Monat Aviv.“ Wir werden sehen, wie weit dieser Weg ist. In den nächsten Wochen schauen wir uns das genauer an, beziehungsweise auch, wenn wir die Predigtserie irgendwann weiter fortsetzen.
Aber wir sehen, Gott ermutigt sie: Dieser Weg mit mir lohnt sich. In Vers 5 heißt es: „Wenn dich nun der Herr bringen wird in das Land der Kanaanita, Hethita, Amorita, Hivita und Jebusita, das er dir geben wird, wie er deinen Vätern geschworen hat, ein Land, darin Milch und Honig fließt.“
Dann in Vers 11 noch einmal: „Wenn dich nun der Herr ins Land der Kanaanita gebracht hat, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat und es dir gegeben hat.“ Wie sicher klingt es, dass das eintreffen wird! Sehr sicher. Es ist ganz selbstverständlich, dass Mose dem Volk sagen kann: „Wenn Gott euch dahin gebracht hat“ – wer wird euch dahin bringen? Verlasst euch darauf, der führt euch ins gelobte, ins verheißene Land.
Und wir dürfen zurückschauen und die Geschichte Israels im Alten Testament betrachten. Wir dürfen sehen, dass er dieses Versprechen erfüllt hat. Es ist eingetroffen. Das darf uns ermutigen, stärken und Gewissheit geben, dass auch seine Verheißungen an uns eintreffen werden.
Er wird auch uns ins gelobte Land bringen – in das gelobte Land, das noch viel besser ist als dieses irdische gelobte Land, das Israel bekommen hat. In seine herrliche Ewigkeit mit ihm, die so gut sein wird, dass wir uns das kaum vorstellen können. Die Bibel beschreibt es uns, aber wir stoßen an unsere Grenzen, wenn wir uns vorstellen sollen, wie schön, herrlich und gut das einmal sein wird, wenn wir mit unserem Herrn zusammen sind – in alle Ewigkeit.
Aber Gott sagt: „Das wird der Tag kommen, verlasst euch darauf, gebt euch meinen Verheißungen hin. Ich habe in der Vergangenheit gerettet, und ich werde euch ganz sicher in dieses Land bringen.“
Daran müssen wir uns immer wieder erinnern: Das Beste kommt noch. Wenn wir uns zu schnell hier einrichten in dieser Welt und uns vielleicht den Himmel auf Erden wünschen – alles friedlich, alles im Wohlstand, ich bin gesund, es geht mir gut –, dann wünschen wir uns für diese Welt das, was erst in der Zukunft erfüllt sein wird.
Manchmal besteht sogar die Gefahr, dass wir zurückgehen in das alte Leben, aus dem Gott uns doch herausgerettet hat. Dass wir wieder da weitermachen, wo er uns einmal herausgerettet hat, dass es so einen Zug gibt zurück in das Alte, das wir schon kennen.
Gott erinnert uns: Bleibt auf dem Weg, es lohnt sich. Geht diesen Weg bis ans Ende, vertraut meinen Verheißungen.
Im Hebräerbrief heißt es, Kapitel 13, Vers 14: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“
Lassen wir uns daran erinnern: Wir sind unterwegs. Es gibt dieses Bild von der Pilgerreise. Es gibt ein ganzes Buch darüber. Wir sind Pilger auf dem Weg in diese himmlische Stadt.
Leben als Antwort auf Gottes Rettung: Feste, Gebote und Hingabe
Aber wie sollen wir auf dem Weg dahin leben? Das bringt uns zum letzten Punkt, der etwas ausführlicher ist.
Wenn wir Gottes Rettung erfahren haben und auf ihn vertrauen, sollen wir unser Leben als Antwort auf das, was er für uns getan hat, für ihn leben. Gott gab Israel zwei große Aufträge als Antwort auf seine Rettung. Diese sehen wir in diesem Kapitel: Erstens sollten sie das Fest der ungesäuerten Brote feiern, Jahr für Jahr – darauf gehen die Verse 6 bis 10 genauer ein. Zweitens sollten sie alle Erstgeburten aussondern, was in den Versen 12 bis 16 beschrieben wird.
In beiden Anordnungen zeigt sich, dass Gott Israel nicht einfach aus der Knechtschaft des bösen Pharao befreit hat, damit sie tun und lassen können, was sie wollen und ihre eigenen Herren sind. Nein, er hat es vorher schon immer wieder angedeutet: Er sagte dem Pharao „Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient“, also damit es unter seine gute Herrschaft kommt, nach seinen Geboten lebt und nach seinem Willen handelt. Gott befreit Israel zu einem Leben für ihn – das ist das Ziel.
Dieses Ziel drückt sich in den beiden Geboten aus, nach denen sie als Gottes Volk leben sollen. Später gibt es noch viele weitere Gebote für dieses Volk, aber diese beiden Aufträge sind keine Option, sondern verpflichtend: Das Fest der ungesäuerten Brote soll jedes Jahr gefeiert werden, und bei jeder Geburt eines Erstgeborenen soll dieses ausgelöst werden. Schauen wir uns das näher an.
Zuerst das Fest der ungesäuerten Brote. In den Versen 6 und 7 heißt es: „Du sollst sieben Tage ungesäuertes Brot essen, und am siebten Tag ist es ein Fest für den Herrn. Du sollst sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, sodass bei dir weder Sauerteig noch gesäuertes Brot gesehen wird, an all deinen Orten.“
Mit diesem Fest erinnert sich Israel an die Nacht, als sie aus Ägypten auszogen. Es musste damals ganz schnell gehen, sodass keine Zeit blieb, den Brotteig gehen zu lassen. Deshalb machten sie ungesäuertes Brot – ohne Hefe, nur Wasser und Mehl. Achtzehn Minuten backen – im wahrsten Sinne des Wortes Fastfood. Es musste schnell gehen in dieser Nacht der Rettung.
Ein zentraler Aspekt dieses Festes, das Israel Jahr für Jahr feiern sollte, war die Erinnerung an den Auszug aus Ägypten und daran, wie Gott mit seiner mächtigen Hand eingegriffen hat. Wie er seine Liebe, Fürsorge und Stärke zeigte, als er sie befreite. Darauf haben wir letzte Woche in der Predigt genauer geschaut.
Dieses Fest ist auch ein Hinweis auf das Abendmahl. Im Abendmahl erinnern wir uns daran, wie Gott eingegriffen hat. Christen feiern zwar nicht mehr das Fest der ungesäuerten Brote, aber wir denken ähnlich daran, was Gott für uns getan hat. Wir erinnern uns, wie Jesus seinen Leib gab und sein Blut floss, das unsere Schuld bedeckt, wenn wir das Brot essen und den Wein trinken.
Das ist der erste Punkt. Aber das Fest hat noch eine weitere Bedeutung: die Lehre der nächsten Generation. Das sehen wir hier sehr deutlich. Gott ist es wichtig, dass von Generation zu Generation weitergegeben wird, was er getan hat. In Vers 8 heißt es: „Ihr sollt euren Söhnen an diesem Tag sagen: ‚Das halten wir um dessen Willen, was der Herr für uns getan hat, als wir aus Ägypten zogen.‘ Darum soll es dir wie ein Zeichen auf deiner Hand und wie ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, damit es das Gesetz des Herrn in deinem Mund sei. Denn der Herr hat dich mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt. Darum halte diese Ordnung Jahr für Jahr zu ihrer Zeit.“
Heute haben viele Menschen an Karfreitag und Ostern frei, aber wissen oft nicht, warum sie das tun. Dieses Gesetz wurde in der Zeit Israels gegeben, damit so etwas nicht passiert. Gott sagt: Feiert dieses Fest und erklärt euren Kindern, warum ihr es tut. Er gibt es als Anordnung, die Jahr für Jahr weitergegeben werden soll, damit niemals vergessen wird, wie er eingegriffen hat.
Das richtet sich vor allem an uns als Eltern. Wir sind gefordert, wie damals die Eltern in Israel, unseren Kindern zu erklären, zuerst die Zeichen, die Gott uns gibt: Warum feiern wir das Abendmahl in der Gemeinde? Warum taufen wir Geschwister? Warum feiern wir bestimmte Feste? Und eigentlich geht das noch weiter: Warum halten wir manche Gebote? Warum tun wir bestimmte Dinge – und warum lassen wir andere?
Ich denke an viele Erwachsene, die in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen sind. Mehr als einmal habe ich gehört, dass sie nie wirklich verstanden haben, warum sie bestimmte Dinge getan haben. „Meine Eltern haben gesagt, Christen machen das halt so. Wir machen das so, weil wir Christen sind, aber sie haben es mir nicht erklärt.“
Es ist wichtig, dass wir unseren Kindern erklären, warum wir die Dinge tun, die wir tun. Das ist unsere Aufgabe als Eltern – und ich predige das mir selbst, denn wir haben auch drei Kinder. Es kann sein, dass du an manchen Punkten selbst nicht genau weißt, warum wir bestimmte Gebote halten oder warum Christen so leben. Dann möchte ich dich bitten: Geh diesen Fragen nach! Lies ein gutes Buch, frag einen Pastor, tausche dich mit anderen in der Gemeinde aus. Geh diesen Fragen nach, um sie den Kindern gut beantworten zu können – aus Liebe zu Gott und aus Liebe zu deinen Kindern, die das verstehen müssen.
Unsere Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind wunderbar. Wir haben in der Gemeinde auch Möglichkeiten, die Kinder mitzuprägen und ihnen das weiterzugeben. Aber zuallererst sind wir als Eltern gefragt.
Das ist also der zweite Punkt: die nächste Generation lehren. Israel hat das Fest nicht immer gefeiert, aber wenn sie es feierten, wurde genau das weitergegeben – wie Gott ist.
Ein dritter Aspekt dieses Festes steht in Vers 9: Die Erinnerung soll helfen, dass das Gesetz des Herrn in ihrem Mund sei. Das bedeutet, dass das Wissen um die mächtige Rettung dazu führen soll, dass die Israeliten auch über Gottes Gebote tief nachdenken. Sie sollen sich bewusst werden, wer Gott ist, dass er Anspruch auf sie hat und was sein Wille ist. Sie sollen sich klarmachen, dass sie ein besonderes Volk sind, herausgerufen aus der Knechtschaft zu einem Leben mit Gott, einem Leben nach seinen guten Geboten.
Die Herzenshaltung, die durch das Fest zum Ausdruck kommen soll, ist nicht einfach nur das Feiern, sondern die Antwort: „Weil Gott uns so gnädig war, ordnen wir unser ganzes Leben ihm unter und leben nach seinem Willen.“ Nur wenn sie so feiern, tun sie die richtigen Dinge aus den richtigen Gründen.
Für uns ist das ähnlich, wenn wir das Abendmahl feiern. Kein Fest der ungesäuerten Brote, aber wenn wir das Abendmahl feiern, erinnern wir uns nicht nur an das, was Jesus getan hat, sondern werden auch still vor Gott. Oft gibt es eine Zeit der Stille vor dem Abendmahl, in der wir uns fragen: Wie habe ich als Antwort auf Gottes Rettung gelebt? Wo ist Schuld in meinem Leben? Wo habe ich gegen seine Gebote gehandelt? Wir bringen das vor Gott und bitten um Vergebung.
Paulus ruft die Christen im ersten Korintherbrief auf: Feiert das Abendmahl nicht gedankenlos. Nehmt es immer wieder als Anlass, um zu reflektieren, wie ihr mit dem Herrn lebt. Wo weicht ihr von seinen Geboten ab? Dann kehrt um, nehmt seine Vergebung neu in Anspruch und lebt ab jetzt anders.
Das gilt auch für unsere Beziehungen in der Gemeinde. Das Abendmahl ist ein besonderer Anlass, um darüber nachzudenken, wie wir als Geschwister miteinander leben: Leben wir versöhnt? Leben wir als ein Leib in Gemeinschaft? Oder sind wir zerspalten? Paulus sagt, so soll es nicht sein. Wenn wir das Abendmahl zerstritten feiern, sollten wir es eigentlich nicht feiern.
Ich kann mich erinnern, dass ich mehrfach in meinem Leben das Abendmahl Brot und Wein an mir vorbeigehen lassen musste, weil ich merkte, dass ich unversöhnt mit jemandem war, der mit mir Jesus nachfolgt. Es ist wichtig, dass wir das ernst nehmen. Das Abendmahl ist kein gedankenloses Ritual, sondern ein Ruf zur Heiligung, ein Ruf, jetzt wirklich für den Herrn zu leben, ein Ruf zur Umkehr.
Jeder, der kommt, bringt seine Schuld mit und nimmt Vergebung neu in Anspruch. Aber es heißt auch: Wir sollen anders leben. Wir sollen das Gesetz auf unseren Lippen tragen – nicht als etwas, das uns das Leben schwer macht, sondern als etwas, das Leben fördert und gut für uns ist.
Das zeigt sich besonders bei Beziehungen: Wenn wir heile Beziehungen haben und Versöhnung suchen, ist eine unglaubliche Schönheit darin. Wenn eine Gemeinde tief versöhnt in großer Liebe miteinander lebt, kommt Gottes Herrlichkeit zum Ausdruck. Es strahlt richtig auf.
Das bringt uns zur zweiten Anordnung, in der wir noch deutlicher sehen, wie wichtig ein Leben der Heiligung und Hingabe an Gott ist als Antwort auf das, was er getan hat: die Aussonderung der Erstgeburt.
Wir lesen ab Vers 11: „Wenn dich nun der Herr ins Land der Kanaaniter gebracht hat, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat und es dir gegeben hat, so sollst du dem Herrn alles aussondern, was zuerst den Mutterschoß durchbricht. Alle männlichen Erstgeburten unter dem Vieh gehören dem Herrn. Die Erstgeburt vom Esel sollst du auslösen mit einem Schaf. Wenn du sie aber nicht auslöst, so brich ihr das Genick. Bei Menschen aber sollst du alle Erstgeburt unter deinen Söhnen auslösen.“
Gott macht hier deutlich: Er hat Anspruch auf euer Leben. Und nicht irgendeinen Anspruch, sondern er verdient unser Bestes. Das kommt hier zum Ausdruck. Die Erstgeburt, später auch die Kriegsbeute und die Erstlingsfrüchte – all das Beste ist für den Herrn gut genug. Er hat das Beste verdient.
Gott gab diese Ordnung als Zeichen und Symbol für das Volk. Die Israeliten sollten sich daran erinnern, wenn sie die Erstgeburt opferten oder auslösten, wem allein ihr Bestes gehört: dem Gott, der sie gemacht und gerettet hat.
Wir sehen auch, dass dieser Anspruch umfassend ist. Es betrifft nicht nur einen Lebensbereich. Gott sagt, von jedem Tier soll das gemacht werden, und bei den Menschen gilt es für alle. Das ist eine umfassende Ordnung.
Der Esel wird als Ausnahme genannt, weil er ein unreines Tier war. Unreine Tiere konnte man Gott nicht opfern. Das ist ein eigenes Thema, über das man länger nachdenken kann. Wichtig ist hier, dass Gott sagt: Ihr dürft den Esel nicht einfach behalten. Ihr müsst ihn auslösen durch ein Opfertier. Wenn ihr das nicht könnt, müsst ihr ihn vernichten – das Genick brechen.
Für Menschen ist Töten keine Option. Gott sagt: Ihr müsst alle Erstgeburten bei den Menschen auslösen durch ein Opfer. Das mag uns befremdlich erscheinen. Es ist eine völlig andere Welt und ein anderes Denken, das wir so nicht kennen.
Wenn wir jedoch an die Passahnacht denken, die wir letzte Woche näher betrachtet haben, wird deutlich, was Gott hier tut: In der Nacht des Auszugs bewahrte er die Israeliten durch ein stellvertretendes Opfer. Die Israeliten hätten Gottes Zorn und Strafgericht verdient, weil sie Sünder waren. Aber er bewahrte sie durch das Blut eines Lammes.
Diese Anordnung in Exodus 13 sorgt dafür, dass diese Erinnerung lebendig bleibt. Bei jeder Geburt, bei jedem Erstgeborenen wird die Erinnerung neu hervorgerufen. Gott sagt auch hier: Erklärt es euren Kindern! So wurde es über Generationen weitergegeben.
Es wurde immer wieder betont, dass ein stellvertretendes Opfer nötig ist, sonst müssten wir selbst sterben. Die erstgeborenen Söhne mussten nicht sterben, aber es brauchte ein Opfer, damit sie leben konnten. Dieser Gedanke wurde von Generation zu Generation tradiert.
Manchmal wurde es vernachlässigt, aber wenn sie es taten, erinnerten sie sich daran, warum: Weil wir vor einem heiligen Gott stehen, der ein stellvertretendes Opfer braucht, um gnädig zu sein. Wir brauchen das.
Maria und Joseph machten das etwa 1500 Jahre später genauso. Sie brachten ihren kleinen Jesus in den Tempel und brachten ein Opfer. Wir lesen davon in Lukas 2, ab Vers 22, wo diese Anordnung zitiert wird. Sie haben ihn ausgelöst.
Später wurde jedoch klar, dass Jesus nicht einfach ein erstgeborener Mensch war, der ausgelöst werden musste. Er ist der Erstgeborene vor aller Schöpfung – der ewige Sohn Gottes, der zu uns Menschen kam, um das stellvertretende Opfer zu bringen, auf das die Israeliten immer geschaut haben, das sie aber noch nicht erkannt hatten.
Jesus ist der Stellvertreter, den jeder braucht. Er ist das Lamm Gottes, das am Kreuz geschlachtet wurde. Das ist auch der Grund, warum wir heute keinen Opferdienst mehr haben. Niemand bringt mehr ein Lamm, um es zu schlachten und den Altar zu besprengen – wir nennen den Tisch so.
Wir brauchen diese Opfer nicht mehr, weil Jesus sein Leben gegeben hat. Aber uns ist ein Zeichen gegeben, eine Zeichenhandlung, die uns an die große Rettung erinnert: den stellvertretenden Tod Jesu und auch daran, was wir als Antwort darauf tun sollen.
Diese Zeichenhandlung ist die Taufe. Heute Mittag und heute Abend werden wir das wieder bezeugen dürfen. Christen, die Jesus nachfolgen wollen, werden getauft. Wir öffnen die Türen, und im Taufbecken tauchen wir sie in den Tod Jesu hinein.
Das bedeutet: Der Christ sagt mit der Taufe, dass er sich mit diesem Opfer identifiziert und anerkennt, dass er diese Rettung braucht. Matthias und ich halten die Täuflinge manchmal etwas länger unter Wasser, damit es sich auch ein bisschen nach Sterben anfühlt. Rechtzeitig kommen sie wieder heraus.
Es ist wirklich ein Symbol für den Tod – wie Jesus ins Grab ging, begraben wurde und dann auferstand zu neuem Leben. Es ist der Blick darauf: Jesus ist gestorben und auferstanden, und wir werden mit ihm leben. Es ist aber auch der Ruf zu einem neuen Leben.
Paulus macht das im Römerbrief sehr deutlich. Dabei möchte ich sagen: In der Taufe selbst passiert das neue Leben nicht automatisch. Sie ist ein Zeichen und Symbol. Paulus sagt es den Korinthern: Wer in Christus ist, ist eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Der Glaube allein rettet.
Aber in der Taufe wird das symbolisiert und anschaulich gemacht. Gleichzeitig bekennt der Täufling, dass er sein Leben mit diesem Gott leben will, der rettet.
Paulus erklärt in Römer 6: „Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, in seinen Tod getauft sind? So sind wir mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit wir, wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, auch in einem neuen Leben wandeln.“
Wir wandeln in einem neuen Leben. Diese Bedeutung – dass wir zu Gottes Ehre in einem neuen Leben wandeln, ausgesondert wie Israel damals – geht schnell verloren, wenn wir uns das nicht immer wieder bewusst machen.
Wozu eigentlich diese Zeichen? Die Eltern sind gefordert, die Ältesten, die Pastoren sind gefordert, aber uns alle betrifft es, uns daran zu erinnern. Es ist unsere Aufgabe, einander zu erinnern, warum wir diese Dinge tun. So verhindern wir, dass daraus kalte Religiosität oder Gesetzlichkeit wird, und verstehen, warum Gott uns in seiner Liebe und Gnade diese Zeichen gibt und was er uns damit sagen will.
Wenn wir unseren Glauben so bewusst leben und anderen bezeugen, kann es mit Gottes Hilfe dazu führen, dass noch viele Menschen gerettet werden, ihn erkennen und zu seinem Volk hinzugefügt werden.
Das ist unsere große Hoffnung. Dafür beten viele von uns und setzen sich dafür ein. Wir wünschen uns sehr, dass noch viele Kinder, Verwandte, Kollegen, Freunde und Nachbarn – all die Menschen, die Gott uns ins Leben stellt und denen wir begegnen – das Evangelium verstehen und die mächtige Hand des Herrn ergreifen.
Dass sie gerettet werden, mit uns bezeugen dürfen: „Der Herr ist meine Rettung!“ und in der Taufe zum Ausdruck bringen: „Ihm folge ich nach.“
Gottes Rettung ist wirklich der Anfang – damals wie heute. Paulus sagt es, wie wir am Anfang gehört haben: „Denn ihr seid teuer erkauft, darum preist Gott mit eurem Leib!“ Lasst uns in dem Bewusstsein leben, dass wir teuer erkauft, ausgesondert und befreit sind zu einem Leben für Gott auf dem Weg in seine Herrlichkeit.
Gebet zum Abschluss
Lasst uns beten!
Wir danken dir von ganzem Herzen, dass du dich über uns erbarmt hast, bis du unsere Sklaverei erkannt hast – eine Sklaverei, die wir selbst nicht sehen konnten. Es ist die Knechtschaft der Sünde. Du hast uns die Augen geöffnet und uns nicht verzweifeln lassen. Stattdessen hast du uns einen herrlichen und mächtigen Ausweg gezeigt: das Kreuz Jesu. Dort hat er bezahlt und uns von aller Sünde freigekauft.
Herr, wir staunen darüber und beten, dass es unsere Herzen noch viel tiefer bewegt und berührt. Du siehst, wie wir manchmal gleichgültig oder kalt werden können. Andere Dinge werden uns wichtiger als dieses Geschenk. Wir beten, Herr, dass du das Wunder immer wieder neu tust. Dass du unsere Herzen erwärmst, uns froh machst und dankbar.
Lass es uns aus Liebe und Dankbarkeit anders leben. Schenke uns die Freude, alle deine Gebote als gut zu erkennen und sie zu tun – nicht wie Sklaven in Ägypten, sondern wie deine geliebten Kinder, die wir wirklich sind, wenn wir auf Jesus vertrauen.
Herr, danke, dass wir für dich leben dürfen. Wir bitten dich, uns Ausdauer und Kraft zu schenken, diesen Weg zu gehen – bis in die zukünftige Stadt, bis in deine herrliche Ewigkeit. Nutze uns, um einander auf diesem Weg zu stärken, damit keiner verloren geht und wir alle gut ankommen.
Herr, das kannst du tun, und darum beten wir in Jesu Namen. Amen.