
Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie alle ganz herzlich. Der Vortrag heute Nachmittag trägt den Titel „Ist Israel ein Gottesbeweis?“ Der Untertitel lautet: „Immer mehr Gemeinden entfernen sich von Gottes Plan für Israel.“
Heute Morgen habe ich bereits erklärt, dass es im Zusammenhang mit dem Thema Fehler in der Bibel gibt. Die Frage lautet: Ist die Bibel Gottes Wort oder enthält sie nur Gottes Wort?
Im Vorfeld wurde ich eingeladen und man hat mir nahegelegt, ich solle etwas besprechen, das mit aktuellen theologischen Entwicklungen in den Gemeinden und Kirchen zu tun hat. Heute Morgen habe ich das schon erläutert, aber ich sehe, dass heute Nachmittag einige neue Zuhörer dazugekommen sind.
Ich habe erklärt, dass sich in den vergangenen 50 Jahren bezüglich der Glaubwürdigkeit und Inspiration der Bibel ein großer Wandel vollzogen hat. Im Gegensatz zu den sechziger Jahren, als man noch allgemein für die Glaubwürdigkeit und die Unverbrüchlichkeit der Bibel kämpfte, ist diese Haltung einer Passivität gewichen. Diese Passivität reicht bis hin zur Infragestellung, ob die Bibel hundertprozentig glaubwürdig und Gottes Wort ist.
Ein anderer Aspekt, der sich in den vergangenen fünfzig Jahren verändert hat, betrifft das prophetische Wort im Zusammenhang mit Israel.
Ich erinnere mich daran, dass in den sechziger und siebziger Jahren unter den Gemeinden ein großer Enthusiasmus herrschte. Israel wurde als Gottes Zeiger an der Weltenuhr gesehen. Man konnte daran erkennen, dass wir in der Endzeit leben und Jesus Christus bald wiederkommen würde.
Ich erinnere mich an das Buch von Hal Lindsey, „Alter Planet Erde – wohin?“. Dieses Buch hat viele Menschen wachgerüttelt und bei vielen die Freude an der Bibel neu entfacht. Es vermittelte die Überzeugung, dass wir in einer ganz besonderen Zeit leben. Das jüdische Volk war weltweit ins Land der Väter zurückgekehrt, und der Staat Israel wurde am 14. Mai 1948 wieder gegründet. All dies war für viele ein Hinweis darauf, dass die Endzeit begonnen hat und Jesus Christus bald wiederkommen wird.
Dann jedoch machte Herr Lindsey einen großen Fehler. Nicht nur er, aber ich erwähne ihn, weil er eine sehr bedeutende Rolle gespielt hat. Nachdem sein Buch das Interesse am prophetischen Wort geweckt hatte, zeigte sich, dass seine Darstellungen nicht einfach Erfindungen waren. Vielmehr konnte man vieles bereits in verstaubten, oder hoffentlich nur bei vielen verstaubten, Kommentaren aus dem neunzehnten Jahrhundert nachlesen.
Autoren wie Darby, Kelly und viele andere hatten das prophetische Wort im neunzehnten Jahrhundert neu entdeckt. Sie erkannten, dass Israel weiterhin eine wichtige Rolle im göttlichen Plan spielt. Weltpolitisch war das damals kaum erkennbar, aber sie zogen diese Erkenntnis aus dem Wort Gottes. Die Reformatoren hatten nicht so sehr über Israel gesprochen und beschäftigten sich auch kaum mit dem prophetischen Wort.
Doch im neunzehnten Jahrhundert änderte sich das. Das prophetische Wort der Bibel wurde neu entdeckt. Jesaja, Jeremia, Ezechiel, Daniel, die zwölf kleinen Propheten, die Offenbarung und viele andere biblische Bücher, die voller Prophetie sind, wurden wieder intensiv studiert und verstanden.
Die Reformatoren entdeckten grundlegende Wahrheiten, die über Jahrhunderte hinweg verdunkelt worden waren. Dazu gehört zum Beispiel das Prinzip Sola Scriptura – allein die Schrift. Nur die Bibel besitzt Autorität, nicht die Entscheidungen von Konzilien oder die Beschlüsse von Päpsten und Kardinälen. Diese haben nur dann Bedeutung, wenn sie mit der Bibel übereinstimmen, besitzen aber nicht an sich Autorität. Nicht die Tradition, sondern allein die Schrift hat Autorität. Diese Erkenntnis war neu, sensationell und natürlich auch revolutionär.
Deshalb kam es am 31. Oktober 1517 zu diesem Aufbruch, der Reformation. An diesen Tag denken wir heute besonders am Reformationstag. Neben Sola Scriptura entdeckten die Reformatoren weitere wichtige Wahrheiten. So zum Beispiel Sola fide – allein durch Glauben. Nur durch den Glauben an Jesus Christus, verbunden mit Reue über die Sünde und mit Buße, wird man errettet. Nicht durch gute Werke, die man tut.
Sie betonten auch Sola gratia – allein durch Gnade. Es ist Gottes herzliche Barmherzigkeit, die Rettung bewirkt, nicht irgendwelche menschlichen Verdienste. Ebenso hoben sie Solus Christus hervor – allein Jesus Christus. Nicht Heilige, Päpste oder Kardinäle stehen im Mittelpunkt, sondern allein Jesus Christus. Diese Wahrheiten stellten sie auf den Leuchter und machten sie sichtbar.
Die Reformatoren entdeckten viele neue Erkenntnisse. Dabei konnten sie nicht alles auf einmal erfassen. Deshalb sagte man in der Reformation auch: Ekklesia semper reformanda est – die Kirche, die Gemeinde, muss ständig reformiert werden. Die Reformatoren selbst erkannten, dass das Werk im 16. Jahrhundert nicht vollständig war. Es war der Anfang eines Prozesses, der weitergehen muss. So ist es in der Kirchengeschichte auch geschehen.
Wir sehen, dass dieser Prozess weitergegangen ist, insbesondere im großen Aufbruch des 18. und 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit sind viele Menschen in Europa zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gekommen.
Dieser Aufbruch führte auch zu einer ganz neuen Entdeckung der Bibel. Es ging dabei nicht nur um die Grundwahrheiten, wie sie die Reformatoren erkannt hatten, sondern man begann, weitere Aspekte zu sehen. Besonders die prophetischen Bücher wurden neu entdeckt. Während der Reformation wurden diese Bücher nur wenig behandelt.
Ich habe zum Beispiel alle Werke von Johannes Calvin in meiner Bibliothek. Dort finden sich seine Auslegungen zu den ersten fünf Büchern Mose sowie zu den Geschichtsbüchern wie Josua und Richter. Bei den Propheten jedoch wird es plötzlich sehr mager und eigenartig. Ein Kommentar zum Neuen Testament, zu den Evangelien Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, zur Apostelgeschichte und den Briefen, sowie zur Offenbarung, fehlt ganz. Über die ganze Bibel hat Calvin geschrieben, aber über die Offenbarung nicht.
Man muss jedoch Verständnis haben: Sie konnten nicht alles neu entdecken. Sie haben einen Anfang gemacht, und die Reformation ging weiter. Gerade in der Erweckungszeit vom 18. bis zum 19. Jahrhundert, in der viele Menschen zum Glauben kamen, setzte sich dieser Prozess fort.
Damals hatten die Menschen in der breiten Masse ganz andere Probleme als heute. Die zentrale Frage war: Wie kann ich Vergebung meiner Schuld vor Gott bekommen? Wenn man heute mit Menschen auf der Straße spricht, haben sie meist nicht mehr dieses Problem. Sie fragen eher: Wie werde ich Schuldgefühle los? Dabei handelt es sich aber nicht unbedingt um echte Schuld, sondern eher um ein schlechtes Gefühl. Viele fragen sich heute: Was bin ich wert? Wer bin ich? Ich spüre mich nicht. Solche Fragen sind heute sehr typisch.
Damals jedoch war es typisch zu fragen: Wie kann ich Vergebung bekommen? Evangelisten zogen durch die Städte, zum Beispiel in England, und predigten das Evangelium. Sie erklärten, dass man durch das Bekenntnis der Schuld vor Gott, im Gebet und im Glauben an Jesus Christus, der alles am Kreuz gut gemacht hat, Frieden mit Gott finden kann. Die Menschen wurden massenweise bekehrt – einfach so. Besonders in Nordamerika und Nordeuropa war das sehr eindrücklich.
Dieser Aufbruch war zudem verbunden mit einem neuen Interesse an der Bibel und besonders an dem prophetischen Wort. Man erkannte, dass Israel immer noch einen wichtigen Platz im Plan Gottes hat. Dieser Plan ist nicht vorbei.
Die katholische Kirche hat über Jahrhunderte gelehrt: Israel, das ist vorbei. Die Juden haben den Messias verworfen, und jetzt ist das jüdische Volk vorbei. Die Kirche hat nun ihren Platz eingenommen und alles geerbt. Man nennt diese Lehre Ersatztheologie, denn sie besagt, dass die Kirche Israel ersetzt hat.
Das steht im Widerspruch zu dem, was im Römerbrief gelehrt wird. Der Römerbrief wurde, wie bekannt, an die Gemeinde in Rom geschrieben. Dort wird gelehrt, dass man nicht durch Werke, sondern nur durch Glauben gerettet wird (Römer 1-8). Besonders interessant ist der Abschnitt Römer 9-11. Er zeigt, dass Israel als Nation wegen der Verwerfung des Messias auf die Wartebank gestellt wurde. Ich sage das mit meinen eigenen Worten, aber nur bis zu einer bestimmten Zeit. Danach werden Menschen aus den Völkern zum Glauben kommen, und dann wird ganz Israel gerettet werden.
Im Römerbrief, Kapitel 11, stellt Paulus im Jahr 57 nach Christus die Frage: „Ich sage nun: Hat Gott sein Volk etwa verworfen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, aus dem Geschlecht Abrahams, vom Stamm Benjamin.“ Damit macht Paulus klar: Gott hat sein Volk nicht verworfen, das er zuvor erkannt hat. Im Klartext: Wie konnte Rom sagen, Gott habe das jüdische Volk verworfen? Im Römerbrief steht doch eindeutig, dass er es nicht getan hat.
Israel wird in Römer 11 mit einem Ölbaum verglichen. Warum ein Ölbaum? Ein Ölbaum verliert im Winter nicht seine grünen Blätter. Er bleibt immer grün. Das soll zeigen, dass Gott die Verheißungen an die Väter Abraham, Isaak und Jakob nie zurückgenommen oder umgedeutet hat.
Ein wichtiger Vers, den man sich merken sollte, ist Römer 11,29: „Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar.“ So wie die Blätter am Ölbaum nicht wechseln, so sind auch die Berufungen und Gnadengaben Gottes für Israel als Nation nicht aufgegeben worden.
Die Reformatoren hatten diese Sichtweise noch nicht vollständig erkannt, da sie in diesen Punkten noch sehr katholisch geprägt waren. Aber eigentlich wussten sie davon. Die Reformation hatte ja gerade erst begonnen. Ich kenne nicht alle Reformatoren persönlich und weiß nicht, wer Frieden mit Gott hat und wer nicht, aber ich bin überzeugt, dass die meisten diesen Frieden haben. Darum rede ich von denen, die Frieden mit Gott haben. Wir sind reformierter als die Reformatoren – gerade im Hinblick auf die Sicht auf Israel und Israels Bedeutung.
Ich möchte aber im Blick auf diejenigen sprechen, die an der sogenannten Ersatztheologie festhalten und auch an der Bundestheologie, wie man sie nennt. Dabei geht es allerdings nicht so sehr um die Bündnisse. Viel weniger als heute Morgen, als ich nur nebenbei die sieben Heilszeitalter erwähnt habe, die immer mit Bündnissen beginnen. Das ist eigentlich Bundestheologie.
Bei der sogenannten Bundestheologie geht es darum, dass die Kirche jetzt die Fortsetzung von Israel in der Bibel ist. Man müsse, wenn man das Alte Testament liest, seit der Kreuzigung das Alte Testament anders verstehen. Wenn dort „Israel“ steht, dann meint das die Gemeinde aus den Gläubigen, also aus den Heidenvölkern und den Juden, die sich bekehrt haben.
Das bedeutet aber nicht, dass Israel als Nation wieder eine Zukunft hat. Vielmehr gehören die Bekehrten zur Gemeinde, zur Kirche. Israel hat nichts mehr zu suchen. Darum, wenn in der Bibel „Israel“ steht, muss man an die Kirche denken, an die Gemeinde. Wenn „Jerusalem“ steht, ist damit die Kirche gemeint, die Gemeinde. Wenn „der Berg Zion“ genannt wird, dann die Gemeinde. Und wenn „Judah“ erwähnt wird, ebenfalls die Gemeinde.
Das heißt: All diese Ausdrücke bedeuten die Gemeinde. Wenn man die Bibel so liest, dann liest man sie ganz anders. Dann bedeutet plötzlich das, was da steht, nicht mehr das, was dort eigentlich steht. Man muss ständig umdeuten.
Wer die Bibel so sieht, ist einfach noch nicht richtig reformiert – oder zu wenig reformiert.
Jeremia 31,35
So spricht der Herr, der die Sonne gesetzt hat zum Licht bei Tag, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Licht bei Nacht, der das Meer aufwühlt und seine Wogen brausen lässt. Herr der Heerscharen ist sein Name. Und jetzt kommt es: Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen werden, spricht der Herr, so soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhören, eine Nation zu sein vor meinem Angesicht alle Tage.
Also, wenn die ganz normalen Ordnungen des Himmels mit Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und den verschiedenen Mondphasen aufhören – ich weiß, Sie schauen wahrscheinlich auch wie ich immer wieder einmal nach oben und sehen dann: Jetzt ist der Mond da, jetzt nimmt er zu, jetzt ist er abnehmend – sieht man auf einen Blick, nicht wahr? Wenn all diese Ordnungen aufhören, dann gibt Gott Israel auf. Aber diese Ordnungen werden nie aufhören.
Und weiter, Vers 36:
Ja, das enthält jetzt etwas. Da können Sie eine E-Mail schreiben an die iranische Botschaft.
Vers 37:
So spricht der Herr: Wenn die Himmel oben gemessen und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, so will ich auch alle Nachkommen Israels verwerfen, wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der Herr.
Also, Sie müssen schreiben: Sehr geehrter Herr Botschafter, Sie möchten, dass Israel aufhört zu existieren. Sie müssen keine Atombombe bauen. Es reicht, wenn Sie Projekte wie das Webb-Teleskop und andere zukünftige Projekte unterstützen. Denn wenn man das Universum ausmessen könnte, dann wird Gott sowieso mit Israel Schluss machen.
Aber wir wissen heute in der Astronomie, dass wir an eine Grenze gekommen sind – schon mit dem Hubble-Teleskop. Ich war bei den entferntesten Galaxien. Das sind nur noch kleine rote Punkte in der Fotografie. Durch die Rotverschiebung sind sie so weit von uns entfernt, man schätzt das auf 13,7 Milliarden Lichtjahre.
Das hat nichts mit Zeiten zu tun, es bedeutet nicht, dass das Weltall so alt ist, sondern dass es so weit weg ist. Eine Lichtsekunde ist die Distanz, die das Licht in einer Sekunde zurücklegt, nämlich rund 300.000 Kilometer – so siebenmal um die Erde. In einer Sekunde legt das Licht diese Distanz zurück. Das ist keine Zeitangabe, das ist eine Distanzangabe.
Das mal sechzig ergibt eine Lichtminute. Sind Sie dort? Das mal sechzig ergibt eine Lichtstunde. Jetzt diese Distanz mal 24 – das ist wieder Zeit, das fordert den Geist ein bisschen, man muss schon sehr schnell sein. Ja, dann haben Sie einen Lichttag. Aber das mal 365 – diese Distanz – da haben Sie ein Lichtjahr. Und jetzt 13,7 Milliarden Lichtjahre. Wenn man das fotografiert, ist es so, dass nur noch einzelne Photonen ankommen.
Es entspricht einer glimmenden Zigarette – Verzeihung für den üblen Vergleich – aber man könnte dann eine glimmende Zigarette auf dem Mond sehen, von der Erde aus. Unglaublich! Und das kann man schon mit dem Hubble-Teleskop fotografieren. Aber merken Sie, da sind wir an die Grenze des Erreichbaren gekommen. Und da hinten gibt es nicht eine Mauer. Das heißt nicht, dort ist das Weltall fertig, sondern dort ist es fertig mit dem, was man je bis heute gesehen hat. Man kann nicht erwarten, dass das einfach so weitergeht.
Es ist schon verblüffend, wie es plötzlich doch weitergeht. Aber wir sind hier an Grenzen der Forschung angekommen, und nun wissen wir nicht, wie groß das Universum ist. Es kann nicht ausgemessen werden.
Das Erdinnere hat man durch direkte Forschung nur einige Kilometer anbohren können. Die Russen haben da eine unglaubliche Bohrung gemacht, das sind in der Größenordnung zwölf Kilometer – und nicht sechstausend Kilometer bis zum Erdinneren. Also man hat nur gekratzt. Man kann das Erdinnere nicht durch direkte, sondern nur durch indirekte Erforschung zugänglich machen.
Hier sagt die Bibel nochmals: Wenn die Himmel oben gemessen, also das Weltall ausgemessen werden kann, und die Grundfesten der Erde unten – mit Grundfesten ist gemeint zuerst die kristalline Unterlage, die Kontinentalplatten, dann kommt der Mantel, der obere, der untere Mantel und so weiter bis zum metallenen Kern – ja, wenn das erforscht werden kann, so will ich auch alle Nachkommen Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der Herr.
Also trotz der Sünde Israels verwirft Gott sein Volk nie. Und Sie können dem Botschafter sagen: Auch die Erforschung des Erdinneren können Sie mit den Russen zusammen weiter vorantreiben. Aber Gott wird sein Volk nie aufgeben. Und das müssen wir den Bundestheologen, den Ersatztheologen auch sagen. Das ist ein ganz klares Versprechen.
Und nun noch etwas sehr Ernstes in diesem Zusammenhang. Jeremia 31 haben wir bereits gelesen, aber schauen wir uns Jeremia 33, Vers 23 an.
Das Wort des Herrn erging an Jeremia, indem er sprach: „Hast du nicht gesehen, was dieses Volk redet, indem es spricht: Die beiden Geschlechter, die der Herr erwählt hatte?“
Mit den beiden Geschlechtern ist gemeint, dass Israel sich nach dem Tod von Salomo gespalten hat – in Israel, die zehn Stämme, und Juda, die zwei Stämme im Süden. Das sind die beiden Geschlechter.
Gott sagt zu Jeremia: „Hast du nicht gesehen, was dieses Volk redet, indem es spricht: Die beiden Geschlechter, die der Herr erwählt hatte?“ Diese hat er verworfen.
Das waren Juden, die gesagt haben: Jetzt ist Schluss mit dem auserwählten Volk. Dieses Phänomen gibt es auch heute: Juden mit Selbsthass. Das ist ein ganz eigenartiges Phänomen, das tatsächlich existiert. Und diese werden eher eingeladen beim Fernsehen und im Radio. Die normalen Juden hingegen will man nicht so sehr zu Wort kommen lassen.
Wir haben gesagt: „Die hat er verworfen.“ Und nun folgt die Beurteilung Gottes: „Und so verachten sie mein Volk, so dass es vor ihnen keine Nation mehr ist.“
Dann macht Gott aber klar: „Nein, ich werde Israel nie aufgeben.“ Er sagt schließlich in Vers 26 am Schluss: „Denn ich werde ihr Schicksal wenden und mich ihr erbarmen.“
Das bedeutet, dass Gott eingreifen und das Geschick des jüdischen Volkes in der Geschichte wenden wird – etwa 600 Jahre vor Christus.
Aber sehr ernst: Es ist ein Verachten des Volkes Israel, wie Gott es auserwählt hat, wenn man das leugnet.
Nun noch eine härtere Stelle, und zwar lesen wir aus Hesekiel 25, Verse 8 und 9:
„So spricht der Herr, der Ewige: Weil Moab und Seir sprechen...“
Moab war ein Volk, das im heutigen Jordanien auf der anderen Seite des Toten Meeres lebte, und Seir war ein Volk südlich vom Toten Meer in den roten Bergen von Südjordanien.
„So spricht der Herr, der Ewige: Weil Moab und Seir sprechen: Siehe, das Haus Juda ist wie alle Nationen, dies ist nichts Besonderes, dies ist nicht das auserwählte Volk, sie sind so wie die anderen Völker, ein ganz normales Volk.“
Weil sie so sprechen: „Siehe, das Haus Juda ist wie alle Nationen“, darum sagt Gott: „Siehe, ich werde die Seiten Moabs öffnen von den Städten her.“
Dann sagt er weiter: „Und dort werden feindliche Heere eindringen und sie bestrafen.“
Einfach weil sie gesagt haben, Juden seien kein besonderes Volk, nicht auserwählt, bringt Gott das Gericht über sie.
Wir sehen: Das ist sehr ernst. Diese Ersatztheologie ist eigentlich gefährlich, weil man damit Gott herausfordert.
Gott hat es ganz anders gesagt.
Nun, ich habe ja verschiedene Gedanken begonnen zu entwickeln, und diese führe ich weiter. Ich habe gesagt, in der Reformation wurden die Grundwahrheiten entdeckt. Dann ging die Reformation weiter, und in der Erweckungszeit des 18. Jahrhunderts wurde das prophetische Wort wiederentdeckt.
Ich habe auch erklärt, dass es viele Buchautoren gibt, deren Bücher noch vorhanden sind. Diese Autoren sagten, dass Gott eines Tages das jüdische Volk, das weltweit zerstreut ist, wieder heimführen wird in das Land der Vorfahren. Sie sagten, dass sie den Staat wieder gründen werden. Auch der Tempel in Jerusalem wird wieder aufgebaut werden, und die umliegenden Völker werden Israel hassen. All das wurde so beschrieben.
Das war jedoch nicht so, dass sie zuerst Zeitungen gelesen und dann Bibelverse gesucht haben. Vielmehr haben sie ein systematisches Bibelstudium gemacht. Es ist sowieso ganz erstaunlich: Menschen im 19. Jahrhundert haben oft ganz anders gearbeitet als heute. Viele – nicht alle, aber viele – haben wirklich dranbleiben können, viel gelesen und die Zusammenhänge besser und tiefer verstanden. Solche Menschen gibt es auch heute noch, aber damals war das viel verbreiteter. Sie haben das Wort im Zusammenhang studiert und diese Dinge so erkannt.
Nun, Hal Lindsey war auch ein solcher Gedankengang, den ich am Anfang Punkt für Punkt aufgebaut habe. Herr Lindsey hat diese Auslegung übernommen und gesagt: Heute sehen wir genau diese Machtblöcke, die man in diesen alten Büchern schon beschrieben findet, basierend auf dem Wort Gottes. Diese Machtblöcke sind da. Wir leben in dieser Zeit, die Juden kehren heim, der Staat Israel wurde wieder gegründet. Das hat viele Menschen aufgeweckt und wirklich Freude an der Bibel geweckt – sowie auch Interesse an der Evangelisation.
Wenn Jesus Christus bald wiederkommt, dann ist es doch wichtig, dass wir so viel wie möglich noch das Evangelium verkündigen, damit viele gerettet werden, bevor die Gerichte der Offenbarung kommen.
Dann hat Herr Lindsey ein kleines Büchlein geschrieben. Aber das hätte er nie schreiben dürfen. Ich erinnere mich, damals haben wir gesagt: Das geht gar nicht. Er hat argumentiert, in Matthäus 24 steht: „Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles geschehen ist.“ Dann fragte er: Was ist eine Generation? In der Bibel lebte die Generation nach dem Auszug aus Ägypten während der vierzigjährigen Wüstenwanderung, starb, und eine neue Generation ging ins Land. Also ist eine Generation in der Bibel vierzig Jahre.
Wann wurde der Staat Israel gegründet? Am 14. Mai 1948. Plus 40 Jahre – haben Sie es? 1988. Das ist die Zeit, in der Jesus Christus wiederkommt, in der dann die Schlussereignisse der Bibel stattfinden werden. Das war natürlich vor 1988. Wir haben gesagt: Nein, das geht nicht. Die Bibel macht klar, dass wir den Zeitpunkt des Kommens des Herrn Jesus weder für die Entrückung noch für sein Kommen als König und Richter der Welt berechnen können. Es gibt keine biblische Grundlage dafür.
Immer wieder haben gewisse Leute das versucht und es war jedes Mal eine Katastrophe. Dann kommt wieder jemand und denkt: Diesmal ist es keine Katastrophe, weil es ja so klar ist. Diese Generation wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist – also 40 Jahre, bis 1988.
Nun, es ist eine Weile her, 1988. Aber es ist einiges geschehen, nur nicht das. Das hatte in Amerika, wo Herr Lindsey ja herkam, verheerende Auswirkungen auf die evangelikalen Gemeinden. Man sagte: Seht, das sind diese Endzeitspezialisten. Wir haben immer gesagt, es ist falsch, was die sagen. Die Reformatoren haben solche Dinge nicht verkündet. Wir sind wirklich reformatorische Christen. Aber das geht gar nicht.
Das Pendel schlug herum, und das Interesse an Prophetie ging verloren. Man muss es so verstehen wie die Reformatoren: Jerusalem bedeutet Gemeinde, Israel bedeutet Gemeinde, Juda bedeutet Gemeinde. So muss man die Bibel lesen.
Ich muss sagen, ich würde mich langweilen, wenn ich Jesaja, Jeremia, Hesekiel, alle Kapitel und die kleinen Propheten lese und jedes Mal sagen müsste: Jerusalem ist die Gemeinde, Israel die Gemeinde, Juda die Gemeinde. Diese verschiedenen Ausdrücke – und warum auch die Völker, die erwähnt werden, wie Moab, Ammon, Assur, Babel, Aram, Syrien usw., aus dem äußersten Norden – warum spricht die Bibel über diese Details, wenn doch alles einfach die Gemeinde ist?
Schauen Sie mal: Sie müssen Predigten von Leuten mit dieser Art reformatorischer Theologie anhören, der sogenannten Ersatztheologie. Sie haben gar keinen Gewinn von diesen Kapiteln. Man macht gewisse Bezüge, Parallelen, und das bringt schon einen gewissen Gewinn. Aber die großen Zusammenhänge bringen nichts. Es ist einfach wie ein verschlossenes Buch.
Das heißt, ein großer Teil der Bibel bleibt eigentlich verschlossen. Das klingt sehr katholisch. Über Jahrhunderte wurde den Menschen die Bibel verschlossen, indem man sagte: Nur Latein lesen, sonst nichts. Die meisten konnten kein Latein, da war nichts. Auch das ist wieder eine Art, die Bibel zu verschließen. Wirklich traurig.
Aber wie gesagt, im 19. Jahrhundert haben viele das wieder ganz neu entdeckt, und Herr Lindsey konnte das dann wieder so auf den Leuchter bringen – zusammen mit anderen im Zusammenhang mit den Ereignissen, die nun genau dem entsprechen.
Dann kam das Jahr 1988, 40 Jahre nach der Staatsgründung Israels, und das Pendel schlug in Amerika herum. Also konzentriert man sich wieder auf das, was die Reformatoren gelehrt haben. Calvin und seine Prädestinationslehre wurden wieder sehr betont.
Das kam im Anschluss nach Europa und hatte enormen Einfluss hier. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum heute nicht nur, aber gerade auch der Calvinismus so in die Gemeinden hineinwächst.
Ich kann mich erinnern: Vor 50 Jahren, wenn jemand sagte, Gott habe einen Teil der Menschheit von Anfang an für die Verlorenheit festgelegt, war das für uns Exoten. Das war nicht herausfordernd.
Heute jedoch sagen junge Leute mit Schlips und Bibel unter dem Arm, ganz engagiert, plötzlich solche Dinge in den Gemeinden. Sie sagen: Das geht gar nicht, das ist nicht der Gott der Liebe, der Bibel. Johannes 3,16 sagt ja: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Das heißt, Gott ist ein Gott, der das Heil für alle möchte, nicht nur für einen Teil.
Ja, aber das hängt alles mit diesen Bewegungen zusammen. Darum treffen sie auch viele Christen, die echte Kinder Gottes sind, das Wort Gottes lieben und den Herrn lieben. Trotzdem sagen sie: Also das mit der Endzeit, mit Israel, das könnt ihr vergessen. Das ist alles menschliches Werk. Das ist Zionismus, Menschenwerk. Aber das hat nichts mit der Bibel zu tun.
Nun, schauen wir uns Matthäus 24 an, insbesondere den Abschnitt über die Generation. Jesus spricht in Matthäus 24 über die Zeichen der Endzeit. In Vers 34 sagt er: „Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.“
Weiter heißt es: „Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.“ Ich habe jetzt die Elberfelder Übersetzung gelesen. Das griechische Wort für „Geschlecht“ ist „Genea“, mit der Betonung am Ende. Es bedeutet Geschlecht oder auch Generation. Deshalb konnte Herr Lindsay das so auffassen: Diese Generation wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.
Nun ist es so, dass „Genea“ zwar Generation bedeutet, aber auch Geschlecht, Volk oder Volkstamm. Hier bezieht es sich auf das jüdische Volk, nicht auf eine einzelne Generation. Das haben wir bereits erkannt. Manchmal erklärt die Realität, welches Wort wie übersetzt werden muss.
Es heißt also: Dieses Volk wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist. Damit ist das jüdische Volk gemeint. Obwohl man immer wieder versucht hat, es auszurotten – nicht nur die Nazis mit sechs Millionen Toten –, sondern vom Jahr 70 nach dem Untergang Jerusalems und des Tempels bis in die heutige Zeit gab es etwa 13 Millionen Tote durch Judenhass.
Über all die Jahrhunderte hinweg wurde das jüdische Volk gehasst und verfolgt, zerstreut unter den Völkern, aber nirgends zu Hause. Das Bild des von Ghetto zu Ghetto wandernden Juden prägt diese Geschichte. Sie waren nirgends zu Hause, geächtet, abgelehnt und unerwünscht.
Der Herr sagt, dieses Geschlecht, das jüdische Geschlecht, wird nicht vergehen, bis alles geschehen ist und der König kommen wird, um das tausendjährige Friedensreich aufzurichten. Hier wird klargemacht: Das Volk wird niemals untergehen.
Der nächste Vers spricht über das Buch, das niemals vergeht, nämlich Vers 35: „Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.“
In Vers 34 geht es also um das Volk, das niemals untergeht, und in Vers 35 um das Wort, das niemals vergeht. Dazwischen besteht eine besondere Beziehung, denn Gott hat das Alte Testament dem irdischen Volk Israel anvertraut. Alle Schreiber waren Juden, außer Lukas. Lukas war kein Jude, das lässt sich sowohl aus der Bibel als auch außerbiblisch belegen. Dennoch war er tief im Judentum verwurzelt.
Wenn man das Lukas-Evangelium liest, fällt das Wissen um die Details des Tempels auf. Das ist beeindruckend und zeigt die enge Beziehung zwischen dem Volk Israel, das nie untergeht, und der Bibel – Altes und Neues Testament –, die niemals untergehen wird. Diese beiden Aspekte hängen eng zusammen.
Das war also keine Möglichkeit, um die Endzeit zu berechnen. Aber der Herr Jesus machte in Matthäus 16 den Pharisäern und Schriftgelehrten einen schweren Vorwurf: dass sie die Zeichen der Zeit nicht erkennen. Das ist etwas anderes.
Wir können nicht rechnen, aber wir können die Zeichen der Zeit erkennen. Und darum geht es.
Doch wie oft kommt jemand nach einem Vortrag und fragt: „Herr Levy, was denken Sie – wie viele Jahre sind es noch bis zur Entrückung?“ Wirklich! Man kennt auch die Leute, die sagen: „Jetzt kommt es bald, noch ein Jahr.“ Solche Menschen sind präsent, sie sind da.
Aber dieser Versuchung darf man nie nachgeben, so wie auch anderen Versuchungen nicht. Man muss klar sagen: Nein, wir erkennen die Zeichen der Zeit, aber wir machen keine Berechnungen.
Ein Erfinder einer Rechenmaschine war Blaise Pascal in der Aufklärungszeit. Er ist auch bekannt für das nach ihm benannte Pascalsche Dreieck in der Mathematik. In der Physik wird der Druck in Pascal gemessen. All das geht also auf Pascal zurück.
Pascal war gläubig und begann ein Büchlein zu schreiben, das „Pensées“ (Gedanken) heißt. Es enthält Gedankenfragmente, in denen er sich mit den Philosophen seiner Zeit auseinandersetzt. Diese Aufklärungsphilosophen behaupteten, die Reformation sei vorbei und die Bibel sei nicht Gottes Wort. Zwar gebe es einen Schöpfer, doch dieser habe nur am Anfang gewirkt und sich dann zurückgezogen. Es gäbe keinen Kontakt mehr zu den Menschen und keine göttliche Offenbarung. Die Bibel sei lediglich Menschenwerk.
Diesen Philosophen hielt Pascal entgegen, indem er in seinem Büchlein Fragmente zusammenstellte, zum Beispiel einen Abschnitt über messianische Prophetie. Er versammelte zahlreiche Stellen aus dem Alten Testament, die auf Jesus Christus und sein erstes Kommen hinweisen. Damit belegte er die Glaubwürdigkeit der Bibel durch erfüllte Prophetie. So argumentierte er eindrücklich gegen die Philosophen.
Warum erzähle ich das? Nicht nur, weil ich gerne Geschichten erzähle — was ich heute mehr tue als früher. Früher habe ich kaum etwas aus meinem Leben erzählt. Jetzt mache ich das manchmal, aber nicht zu viel. Es soll ja um den Herrn gehen. Dennoch darf man davon sprechen, was der Herr im eigenen Leben getan hat. Der Fokus muss aber klar bleiben.
Zurück zu Pascal: Er schrieb auch, dass das erste Kommen von Jesus Christus mit den 69 Jahrwochen aus Daniel berechnet werden konnte. In anderen Vorträgen und Büchern habe ich das immer wieder aufgegriffen. Man konnte so den genauen Zeitpunkt berechnen, nämlich März oder April des Jahres 32 nach Christus. Damals fand Palmsonntag statt, als Jesus Christus auf einem Esel als König in Jerusalem einzog und von der Volksmenge als Messias gefeiert wurde.
Man konnte also das erste Kommen des Messias bis auf das Jahr 32 genau bestimmen. Pascal sagt jedoch, dass das zweite Kommen nicht berechnet werden kann. Er erklärt das so: Das erste Kommen war in gewisser Weise verborgen. Die Menschen, die Jesus von Nazaret sahen, erkannten auf den ersten Blick nicht, dass er der Messias war.
Als Jesus zur Taufstelle hinunterging — heute Kasser al-Yahud genannt —, einem Ort in der Wüste nahe Jericho, wo der Jordan ins Tote Meer mündet, ließ er sich von Johannes dem Täufer taufen. Johannes sagte: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt.“ Damit wies er auf Jesaja 53 hin, das sich auf diesen Mann aus Nazaret bezieht, der an unserer Stelle für unsere Sünden sterben wird.
Doch das Ganze war nicht so offensichtlich. Pascal sagt, deshalb hat Gott eine Berechnung gegeben, mit der man feststellen konnte: Ja, das ist der Messias. Aber das zweite Kommen Jesu wird so offensichtlich sein, wenn er in Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommt. Dann muss niemand kommen und sagen, das sei ein Alien oder Ähnliches. Alle werden wissen, dass es der Menschensohn, der Messias ist, der jetzt kommt und das letzte Wort spricht.
Darum hat Gott für das zweite Kommen keine Berechnungsmöglichkeit gegeben. Das ist schön! Es gibt noch einen weiteren Grund, warum man das zweite Kommen nicht berechnen kann. Der Apostel Paulus schrieb den Thessalonichern, dass Jesus Christus wiederkommt und dass wir nach unserer Bekehrung in diesem Leben Gott dienen und seinen Sohn erwarten sollen.
Jesus rettet uns vor dem kommenden Zorn. Paulus lobt die Gemeinde in 1. Thessalonicher 1 dafür, dass sie sich von den Götzenbildern abgewandt haben, um dem lebendigen Gott zu dienen und seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten. Sie warteten auf das Kommen des Herrn und die Entrückung der Gemeinde. Sie sagten nicht: Zuerst muss die große Trübsal kommen, dann muss der Antichrist auftreten. Nein, sie erwarteten Jesus Christus jeden Tag — zu Recht.
Denn man konnte nicht berechnen, wann die Wiederkunft Christi für die Gemeinde erfolgt, um sie vor dem kommenden Zorn zu retten.
Ich möchte Ihnen erklären, was noch weiter dahintersteckt. Daniel spricht zwar von der Zeit der großen Trübsal, die vor dem Wiederkommen von Jesus Christus als König der Welt stattfinden wird.
Jesus Christus kommt jedoch zur Entrückung noch vorher, weil er die Gemeinde vor dem Zorn Gottes rettet. Die letzten sieben Jahre nach Daniel 9,27 beginnen mit einem Bundesschluss, der mit Israel für sieben Jahre geschlossen wird. Diese sieben Jahre bestehen aus zwei Perioden von jeweils dreieinhalb Jahren. Die letzten dreieinhalb Jahre sind die große Drangsal, der letzte Weltkrieg.
Die Bibel sagt jedoch nirgends, dass der Tag der Entrückung der Gemeinde – also der Tag, an dem Jesus Christus kommt, um die Gläubigen der Gemeinde wegzunehmen und sie vor den Gerichten zu bewahren – am gleichen Tag erfolgt wie dieser künftige Bundesschluss für die letzten sieben Jahre. Das bedeutet, wir müssen ganz genau sagen: Entrückung x plus sieben Jahre.
Merken Sie, was wir heute feststellen? Die Schachfiguren für das, was in den letzten sieben Jahren passieren wird, sind heute bereits aufgestellt. Die Machtblöcke existieren. Das konnte man vor hundert oder zweihundert Jahren nicht sehen, aber heute sind sie da.
Was heißt das? Die Zeit x wird immer kürzer. Das ist sehr wichtig, denn wenn jemand sagt: „Mein Großvater hat schon gedacht, Jesus Christus könnte bald kommen, und er hat sich geirrt“, dann ist das nicht richtig. Auch die Thessalonicher haben sich nicht geirrt. Der Herr hätte jeden Tag kommen können, weil x viel, viel länger hätte sein können. Aber x wird immer kleiner. Das ist der Punkt.
Auch heute können wir nicht genau sagen, wie lange x ist. Natürlich wird es nach der Entrückung zu einer Eskalation kommen. Die Dinge werden sich überstürzen, weil der Heilige Geist das Böse auf der Erde nicht mehr so zurückhalten wird, wie er es bis jetzt noch tut. Es wird sich schnell zuspitzen.
Damit ist aber auch wichtig gesagt: Unsere Vorgänger, die Elterngeneration, Großväter oder vielleicht auch Urgroßväter, lagen nicht daneben, wenn sie gesagt haben, wir leben in der Endzeit und Jesus Christus könnte heute kommen.
Warum hat Gott x nicht offenbart? Damit Christen zu allen Zeiten in einer Erwartungshaltung leben. Das hilft zu erkennen, dass gewisse Dinge gar nicht wichtig sind. Großes wird klein, und Dinge, die für uns vielleicht klein, aber wichtig wären, werden groß.
Diese Haltung soll die ganze Lebenshaltung der Erlösten prägen – vielleicht auch heute. Die früheren Generationen lagen also nicht falsch, das war alles voll richtig. Aber rechnen kann man nicht, und davon muss man sich ganz klar distanzieren.
Und das ist nun wichtig, wenn man mit denen spricht, die sagen: Ja, Israel ist vorbei, die Kirche hat alles geerbt. Heute können wir sagen: Ja, aber schau mal, es hat sich genau erfüllt, was diese Kommentatoren aus dem 19. Jahrhundert erkannt und in ihren Kommentaren geschrieben haben, ohne etwas zu sehen. Heute ist das da: Das jüdische Volk ist zurückgekehrt ins Land der Väter, über drei Millionen aus allen fünf Kontinenten, aus vielleicht 130 verschiedenen Ländern – genau so, wie es steht in Hesekiel 36,24. Schlagt mal alle, die eine Bibel dabei haben, auf. Es ist hilfreich, weil es gut zu hören ist.
In der Offenbarung steht ja: Glückselig der, der da liest, und die da hören die Worte der Weissagung. Aber wenn man lesen kann, das ist dort auch gemeint. Für die Analphabeten war es wichtig, dass man das Wort vorliest. Für die, die lesen können, können sie hören und auch lesen, und es prägt sich einfach noch tiefer ein.
Übrigens, in Predigten, so in der Gemeinde, sage ich mir nicht: „Buch brauche ich nicht aufzuschlagen, kann ich ja eh auswendig, schlage ich nicht auf, weiß ich ja eh auswendig.“ Sondern ich schlage auf, lese nochmals nach, und es prägt sich noch mehr ein. Wirklich, das lohnt sich.
Und darum: Hesekiel 36,24. Da sagt Gott – er spricht zu Israel: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ Klartext: Die Rückkehr des jüdischen Volkes ins Land der Väter. Und das wurde geschrieben im sechsten Jahrhundert vor Christus.
Stellen Sie sich vor: Die weltweite Zerstreuung des jüdischen Volkes über alle fünf Kontinente hinweg erfolgte ja erst ab dem Jahr 70 nach Christus, der Zerstörung Jerusalams und des Tempels. Dann war es ein jahrhundertelanger Prozess, bis sie in ganz Südamerika, ganz Mittelamerika, Nordamerika, in Afrika bis nach Südafrika, nach Australien, über ganz Europa und über Asien bis nach China, Thailand, Philippinen, Indonesien, Australien und Neuseeland kamen. Also das ist geschehen.
Aber im sechsten Jahrhundert vor Christus sagt Hesekiel, das jüdische Volk, Israel, wird Gott sammeln aus allen Nationen und sie heimbringen in ihr Land. Das ist doch ein Gottesbeweis.
Und das ist erst eine Prophezeiung von über 180, wie ich das für mich ausgezählt habe, Prophezeiungen über die Endzeit, die sich in unserer geschichtlichen Epoche erfüllt haben. Das ist einfach grandios!
Und in Vers 36 – also jetzt habe ich gelesen Vers 24, Vers 36 – das Thema wird ja weiter ausgeführt in Hesekiel 36. Da heißt es: „Und die Nationen, die rings um euch hier übrig bleiben werden, werden wissen oder werden erkennen, dass ich der Herr das Zerstörte aufbaue und das Verwüstete bepflanze. Ich, der Herr, habe geredet und werde es tun.“
Also hier wird klargemacht, dass man aufgrund dieser erfüllten Prophetie im Zusammenhang mit Israel, das wieder heimkehrt, Gott erkennen kann. Und hier wird ausdrücklich gesagt: Die Nationen rings um euch, die heute hauptsächlich muslimisch sind, die können erkennen, welcher Gott der wahre Gott ist – der Herr, der Gott der Bibel – oder der Gott von Mekka, Allah.
Die erfüllte Prophetie ist ein Gottesbeweis im Zusammenhang mit Israel.
Jetzt muss man sich vorstellen: Echte Christen, bundesteologisch ausgerichtet, ersatztheologisch, die sagen, das hat nichts zu tun mit dem, was jetzt passiert. Ja, aber was jetzt hier geschehen ist, das ist Zionismus. Ja, aber all die Prophezeiungen sonst noch? Zufall?
Weißt du was? Du sprichst genau wie die Gottlosen. Wenn ich nämlich messianische Prophezeiungen nehme, zum Beispiel Daniel 9, wo man genau berechnen kann, wann der Messias kommen soll, Micha 5,1 – er wird in Bethlehem geboren werden, nicht in Nazaret – und er wird gekreuzigt werden, seine Hände und Füße werden durchbohrt werden, Psalm 22 und so weiter.
Dann sagen die Gottlosen: Das ist Zufall.
Okay, aber mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung können wir sagen: Eine Prophetie, wenn die eins zu zwei wäre. Aber dass man gekreuzigt wird, das ist nicht eins zu zwei. Nicht jeder zweite Mensch wird gekreuzigt, sowieso nicht. Aber nehmen wir an, die Wahrscheinlichkeit ist eins zu zwei. Dann rechnet man eins zu zwei hoch n. n ist die Anzahl der Prophezeiungen.
Wenn wir also zwanzig nehmen, dann ist das eins geteilt durch zwei hoch zwanzig. Oder wir können eins hoch hundert setzen, weil es ja über dreihundert Prophezeiungen in Erfüllung gegangen sind. Dann ist das eine absurde Zahl, die sich niemand mehr vorstellen kann.
Man kann also mathematisch zeigen, dass es gar nicht möglich ist, dass messianische Prophezeiungen Zufall sind.
Und jetzt hier mit den 180 genau gleich. Es ist völlig absurd. Aber wie können Gläubige sagen, das ist Zufall? Das geht gar nicht.
Ich meine nur schon die Sache, dass ein Volk, das weltweit zerstreut war, 2000 Jahre lang, wieder zurückkommt und einen eigenen Staat hat – wo gibt es das als Parallele in der Weltgeschichte? Nicht gerade eins zu zwei, ja? Das ist jetzt eine Prophezeiung von 180. Ja, das hat es gar noch nie gegeben.
Oder in Jesaja 19,18 wird auch über die Zeit gesprochen, wenn der Messias dann da sein wird. Da wird gesagt, dass man dann sogar in Ägypten die Sprache Kanaans sprechen wird.
Die Sprache Kanaans, das ist in der Bibel Hebräisch.
Nun, Hebräisch wurde eine tote Sprache. Nach dem Untergang von Jerusalem und der jüdischen Zerstreuung haben sich Juden adaptiert, und sie haben die Sprachen der Völker übernommen, wohin sie kamen. Im Alltag haben sie nicht mehr Hebräisch gesprochen.
Man weiß nicht genau wann, vielleicht etwa 400 nach Christus, so in der Größenordnung. Da kommt es also nicht auf ein paar Wochen mehr oder weniger an – Spaß beiseite.
Ich sage: Es wurde eine tote Sprache. Man hat sie einfach gebraucht für die Synagoge, aber nicht mehr für den Alltag.
Und heute ist Hebräisch wieder eine lebendige Sprache. Das hat es in der ganzen Weltgeschichte noch nie gegeben, dass eine tote Sprache, die mehr als tausend Jahre tot war, wieder lebendig wurde.
Aber hier ist es geschehen.
Und nach Jesaja 19 muss das ja sein, denn sogar in der Zukunft, wenn der Messias kommt, wird man sogar in fünf Städten in Ägypten Ivrit sprechen.
Für Araber ist das ganz einfach. Araber lernen ganz einfach Hebräisch, es ist so nahe verwandt.
Zum Beispiel die Formen im Hebräischen: Wenn man Hebräisch lernt, muss man lernen mit dem regelmäßigen Verb Katal. Zum Beispiel, das war nicht so ein schönes Verb, es heißt töten, also Jikdoll, Tikdoll, Ektoll, Tikdlu und so weiter. All die Formen gibt es im Arabischen ganz genau gleich, nur mit ein bisschen anderem Vokal.
Das ist für Araber so einfach.
Ich habe einen arabischen Freund aus Kaliläa, als älteren Mann habe ich ihn kennengelernt. Er hat mir gesagt: Er ist nie in die Schule gegangen, hat nicht Hebräisch gelernt, nur das Hirn, und er spricht wunderbar Hebräisch.
Und ja, also sogar in Ägypten werden da Städte sprechen. Aber dazu muss die Sprache wieder lebendig werden.
Und das ist geschehen.
Und das ist auch nicht gerade eins zu zwei, sondern das hat es noch nie gegeben.
Und wie können die sagen, das ist Zufall? Das ist unglaublich.
Und was sagen wir zu den Ungläubigen, die behaupten, es sei Zufall, und die nicht glauben wollen?
Ich hatte einmal, das war noch auf dem Gymnasium, einen Freund jüdischer Herkunft, aber völlig säkular. Ich hoffe, ich spreche nicht zu viel über die Jugend, nur weil ich jetzt älter werde. Aber die Teeniezeit war für mich eine ganz wichtige Zeit, die mein ganzes Leben geprägt hat. Ich zehre noch heute davon, auch von meinem Bibelstudium in diesen Jahren, von 13 bis 19. Diese Zeit war für mich prägend, und ich profitiere noch immer davon.
Dieser Freund hatte eine Mutter, die übrigens mit einem Rabbiner zur Schule ging, der später Ministerpräsident wurde. Wir hatten viele Diskussionen. Ich habe versucht, alle intellektuellen Hindernisse aus dem Weg zu räumen und mir wirklich Mühe gegeben. Ich denke, das ist mir auch gelungen. Doch eines Tages sagte er zu mir: „Weißt du, ich würde auch nicht glauben, selbst wenn alles stimmt.“ Da wusste ich Bescheid. Danke. Er will nicht. Es ist kein intellektuelles Problem.
Das ist eben auch so, wenn man mit Gläubigen spricht und klare Belege aus der Schrift bringt, sogar den Gottesbeweis für Israel. Wenn sie dann trotzdem nein sagen, muss man nicht weiterdrücken. Man muss es stehen lassen. Wenn jemand nicht will, nützt es gar nichts. Natürlich betet man und spricht bei guter Gelegenheit wieder davon, aber nicht dauernd.
Das ist auch wichtig für Frauen, die zum Beispiel einen ungläubigen Mann haben. Sie sind später zum Glauben gekommen, aber er will nicht. Wenn sie ihm jeden Tag in den Ohren liegen, geht das da rein und wieder raus – wie Wasser von einer perlenbeschichteten Regenjacke. Aber wenn sich dann wieder eine gute Gelegenheit ergibt, einen besonderen Moment, kann sich etwas ändern.
So muss man das auch praktisch angehen.
Nun haben wir gesehen, dass die Schrift völlig klar ist. Jetzt möchte ich aus Hesekiel 37 lesen. In Hesekiel 36 haben wir gesehen, dass Gott sein Volk sammeln und wieder ins Land zurückbringen wird. Die umliegenden Länder werden dadurch den wahren Gott der Bibel erkennen können.
Bevor ich zu Hesekiel 37 weitergehe, möchte ich noch Vers 34 erwähnen: „Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt dass es eine Wüste ist, vor den Augen jedes Vorüberziehenden. Man wird sagen: Dieses Land, das Verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden, und die verödeten, verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.“
Wir haben außerdem gelesen: „Und die Nationen, die rings um euch her übrig bleiben werden, werden erkennen, dass ich, der Herr, das Zerstörte aufbaue, das Verwüstete bepflanze. Ich, der Herr, habe geredet und werde es tun.“
Das Land Israel war ein Land, das von Milch und Honig floss. Doch ab dem Jahr 70 wandelte sich das Land in eine unansehnliche Wüste, wie es in 3. Mose 26,31 vorausgesagt war: Gott wird das Land zu einer Wüste machen – so geschah es.
Wir haben gelesen, Vers 34: „Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt dass es eine Wüste ist, vor den Augen jedes Vorüberziehenden.“
Mark Twain, den manche vielleicht noch von Tom Sawyer und Huckleberry Finn kennen, besuchte das Land der Bibel im 19. Jahrhundert. Er schrieb ein Buch mit dem Titel „The Innocents Abroad“ – „Die Unschuldigen im Ausland“. Darin beschreibt er seine Reise durch das Land, das damals allgemein Palästina genannt wurde, denn den Staat Israel gab es ja nicht mehr.
Er sagt, die Landschaft habe nichts Liebliches für das Auge. Es sei ein Land ohne Perspektive, gebrochen und ohne Hoffnung. Spärlich bewohnt, nicht voller Palästinenser oder Araber, sondern kaum bewohnt. Das Buch erschien 1869, und das passt hier sehr gut. Das wüste Land sollte bebaut werden, statt dass es eine Wüste ist – vor den Augen jedes Vorüberziehenden. Einer davon war Mark Twain.
Dann kam 1882 eine Wende in der jüdischen Geschichte. Aufgrund massiver Judenverfolgungen in Russland entschieden sich Tausende russischer Juden, das Land ihrer Väter aufzusuchen. Sie waren nirgends erwünscht und wurden gehasst, nur weil sie Juden waren. Egal ob reich oder arm, religiös oder säkular sozialistisch – sie wurden gehasst.
Sie gingen ins Land ihrer Väter. Tausende zogen los, und das war die erste Alija, eine Einwanderungswelle. Über Jahre, bis 1903, kamen viele zurück ins Land. Viele Intellektuelle unter ihnen erkannten, dass sie sich ändern mussten. Jetzt wurden sie Bauern.
Sie bauten sozialistische Kooperationen auf, sogenannte Kibbuze, oft atheistisch und sozialistisch, nicht religiös. Sie begannen, das Land wieder urbar zu machen. Man pflanzte 240 Millionen Bäume und baute eine moderne Landwirtschaft auf, mit Milchkühen, von denen Schweizer nur träumen können. Diese Kühe wurden gut versorgt, mit Wasser aus Sprühanlagen, sodass es ihnen richtig gut ging.
Ich bin kein Bauer, aber ich höre gerne zu, wenn Bauern darüber sprechen. Eine unglaubliche Landwirtschaft entstand.
Und was steht hier? Dieses Land, das heute Schnittblumen exportiert. Ich habe mal in Holland darüber gesprochen. Dort machen sie Ähnliches. Man kann ihnen sagen: Ihr seid nicht allein, das macht Israel auch.
Hier steht: „Man wird sagen, dieses Land, das Verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden, mit alten Blumen. Die verödeten, verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.“
Alttestamentliche Städte sind plötzlich moderne Städte mit pulsierendem Leben geworden. Diese Prophezeiung hat sich erfüllt.
Dann heißt es noch: „Die verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.“ Ich erinnere mich gut daran. Es ist, als sehe ich mich selbst vor mir. Ich habe die Bibel gelesen und mich gefragt, warum hier steht, dass die Städte befestigt sind.
In früheren Jahrhunderten befestigte man Städte mit Ringmauern. In der modernen Zeit macht man das nicht mehr, um Städte zu schützen. Aber das war noch vor dem Jahr 2000. Später nahm der Terrorismus in Israel so zu, dass die Regierung schließlich sagte: „Jetzt bauen wir eine Trennmauer zum Westjordanland und einen langen Zaun.“
Das Wort „befestigt“ heißt im Hebräischen „Batsur“. Ich nehme jetzt einen Insider-Tipp aus einem der vielen hebräischen Lexika, die ich habe: das Hebräische Lexikon von Eduard König aus dem Jahr 1910. Dort wird „Batsur“ erklärt als „abgetrennt durch eine steile Mauer“.
Die ganze Welt empörte sich über Israel, weil es eine Mauer baute, um jüdisches Leben zu schützen. Doch die Mauer hat viel genützt. Die Mauer kann man sehen – und es ist hier vorausgesagt: Die Städte sind durch eine steile Mauer abgeschnitten.
Das ist schon erstaunlich. Diese Prophezeiung gehört zu den rund 180 Prophezeiungen, die sich erfüllt haben.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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