Guten Abend, ich möchte Sie alle herzlich begrüßen, besonders diejenigen, die neu dazugekommen sind. Sie haben den ersten Teil verpasst. Das ist ein bisschen so, als würde man eine Leiter hinaufsteigen, aber die untersten Sprossen fehlen.
Das ist zwar etwas gefährlich, aber Sie müssen es jetzt einfach schaffen. Ansonsten kann man den ersten Teil ja später noch einmal nachhören. Es gibt auch eine DVD davon.
Der erste Teil war wirklich eine wichtige Grundlage, um den zweiten Teil hier verstehen zu können. Es geht jetzt um Hesekiel 35 und 36 im Zusammenhang mit der Frage: Was sagt die Bibel zum Westjordanland?
Einführung in das Thema und Bedeutung des prophetischen Studiums
Bevor ich auf diese Kapitel eingehe, möchte ich zunächst eine Übersicht über das Buch Hesekiel geben.
Es ist sehr wichtig, wenn man Prophetie studiert, das Ganze im Blick zu behalten. Es gibt nämlich Kritiker, die sagen, man picke sich nur einzelne Verse heraus, oft nachdem man etwas in der Zeitung gelesen hat. Genau so sollte man es aber nicht machen. Stattdessen muss man das Wort Gottes insgesamt studieren – von 1. Mose 1 bis Offenbarung 22.
Man muss die gesamte Prophetie und alle prophetischen Bücher kennenlernen. Dabei sollte man von jedem Buch eine Übersicht haben: wissen, wie es aufgebaut ist, in welcher Zeit es geschrieben wurde, für welchen Zweck es ursprünglich verfasst wurde und so weiter.
Erst dann beginnt man, die einzelnen Teile in das größere prophetische Gesamtbild einzuordnen. So kann uns niemand mehr den Vorwurf machen, wir betrieben „Zeitungsauslegung“. Nein, wir studieren das Wort Gottes und beobachten, was in der Welt geschieht. Dabei sehen wir, wie sich all dies vor unseren Augen erfüllt.
Aufbau und Hauptteile des Buches Hesekiel
Das Buch Hesekiel, geschrieben im sechsten Jahrhundert vor Christus von Hesekiel, besteht aus drei Hauptteilen.
Erstens umfasst Hesekiel 1 bis 24 den Untergang Israels. Dies steht im Zusammenhang mit der babylonischen Gefangenschaft, als die Juden nach Babylon deportiert wurden.
Zweitens behandelt Hesekiel 25 bis 32 Gottes Gericht über Heidenvölker und heidnische Städte. Insgesamt sind es sieben Völker und Städte. Zunächst geht es um Israel, das Volk Gottes, das die Bibel erhalten hatte und deshalb eine besondere Verantwortung trug. Daher wird das Gericht über Israel zuerst behandelt. Danach folgen die Völker, die die Bibel nicht hatten, aber ebenfalls verantwortlich sind, da sie ein Gewissen erhalten haben. Gott macht sie für ihr Handeln verantwortlich.
Drittens umfasst Hesekiel 33 bis 40 die endzeitliche Wiederherstellung Israels. Die Teile 1 und 3 spiegeln sich gegenseitig wider: Der Untergang Israels und die endzeitliche Wiederherstellung Israels.
In diesen Abschnitten wird der gesamte Weg der endzeitlichen Wiederherstellung dargestellt. Beginnend mit dem Moment, in dem das Schicksal Judas und Jerusalems gewendet wird – wie wir heute in Joel 4,1 (je nach Bibel auch 3,1) gelesen haben – wird dieser Weg bis zum messianischen Reich beschrieben. Dieses Reich zeichnet sich durch einen neuen Tempel und eine neue Landverteilung aus. Der gesamte Weg wird hier vorgestellt.
Fokus auf die Kapitel 35 und 36 im Kontext der Endzeit
Aus diesem dritten Teil betrachten wir zwei Kapitel. Diese stehen im Zusammenhang mit dem Prozess der Wende des jüdischen Schicksals in der Endzeit.
Ganz wichtig: Die Endzeit ist in der Bibel die Zeit, in der sich das jüdische Schicksal wendet und das jüdische Volk aus aller Welt wieder heimkehrt ins Land der Väter. Genau das erleben wir heute.
Dieser Prozess begann 1882 mit der ersten Aliyah. Es folgten die zweite, dritte und weitere bis heute. Wir befinden uns in diesem endzeitlichen Prozess. Doch vor uns liegen noch entscheidende Ereignisse: die schrecklichsten Gerichte, die diese Welt treffen werden.
Dann wird der Messias, Jesus, kommen, um das Friedensreich in dieser Welt aufzurichten. Damit sind wir schon bei Hesekiel 40. Die Verse 35 und 36 zeigen uns den Weg dorthin.
Dies ist ein großer Kontrast zu dem Schicksal, das Israel in der Vergangenheit erlebt hat.
Einführung in die Prophetien Hesekiel 35 und 36
Und nun habe ich die Prophezeiung, die wir jetzt zusammen anschauen, in Verbindung mit Hesekiel 35 und 36 durchnummeriert. P1 bedeutet Prophetie eins, P2 Prophetie zwei und so weiter. Wir gehen heute Abend bis zur dreißig.
Wir haben sechzig Minuten zur Verfügung.
In Hesekiel 36,24 wird folgende göttliche Verheißung gegeben: Gott spricht: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ Hier geht es nicht um die Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft, denn das war eine Rückkehr aus Babylon ins Land Israel.
Vielmehr handelt es sich hier um die endzeitliche Rückführung, kurz bevor der Messias als König der Welt kommt, und zwar aus allen Nationen.
Das, was wir vor unseren Augen sehen, ist die Rückkehr von drei Millionen Juden aus allen fünf Kontinenten, aus circa 130 verschiedenen Ländern, in das Land ihrer Vorfahren. Dieses Ereignis bezeichnen wir als P1, die Rückkehr ins Land Israel.
Der doppelte Messias und die Bedeutung der Endzeit
Ganz wichtig als Übersicht: Die meisten kennen das, aber ich sage es für diejenigen, die es nicht kennen, damit sie keine wichtige Verbindung verpassen.
Der Messias, der verheißene Erlöser, ist das Zentrum der Bibel. Die Propheten im Tanach sagen, dass der Messias zweimal kommen wird. Das erste Mal als der leidende Messias, das zweite Mal als der herrschende Messias.
Man kann diese beiden Kommen unterscheiden. Die Prophezeiungen im Tanach, im Alten Testament, beziehen sich auf den leidenden Messias, der kommt, um für unsere Sünden zu sterben – zum Beispiel in Jesaja 53.
Als Folge der Verwerfung des Messias wird sein Volk, das jüdische Volk, aus dem Land herausgerissen und unter alle Völker zerstreut. Das hat sich erfüllt im Jahr 70 nach Christus. Jesus Christus ist gekommen und hat die Prophezeiungen über den leidenden Messias erfüllt. Danach begann die Zerstreuung ab dem Jahr 70.
Jetzt sehen wir, dass in der Endzeit der Messias wiederkommt – als der herrschende Messias. Endzeit bedeutet nicht Weltuntergang, sondern das Ende der langen Zwischenzeit zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen des Messias. So einfach ist das.
Niemand von uns glaubt an den baldigen Weltuntergang. Trotzdem sagen wir, dass wir in der Endzeit leben. Das heißt: Wir sind am Ende dieser langen Zwischenzeit.
Ein ganz fundamentales Zeichen der Endzeit ist die Rückkehr der Juden aus aller Welt, und zwar seit 1882. Darum ist das die Endzeit nach der Bibel.
Geographische und symbolische Bedeutung der Südberge Jordaniens und der Berge Israels
Hesekiel 35 und 36 werden ausdrücklich im Zusammenhang mit der Endzeit betrachtet. Der Begriff „Endzeit“ kommt in diesen Kapiteln vor. Schauen wir uns zunächst Hesekiel 35 an: Es ist eine Prophetie gegen die Südberge von Jordanien. Kapitel 36 hingegen enthält eine Prophetie zugunsten der Berge Israels.
Verstehen wir das? Hier werden also zwei Gebirgszüge, die geografisch nahe beieinander liegen, als Kontrast dargestellt: die Südberge Jordaniens und die Berge Israels.
Diese Südberge von Jordanien werden in der Bibel, und speziell in diesen Kapiteln, als das Gebirge Seir bezeichnet. Seir bedeutet „haarig“ oder „rau“, es ist ein raues Gebirge. Gleichzeitig wird es auch als Gebirge Edom bezeichnet. Edom bedeutet „rot“ und beschreibt den charakteristischen roten Anblick dieser Berge.
Übrigens ist das Land Edom, also diese Berge, in der Bibel das Heimatland der Nachkommen Esaus, des Bruders von Jakob. Jakob wurde später auch Israel genannt. Esau hieß Esau, erhielt aber auch den Namen Edom. Bei seiner Geburt war er nämlich rötlich.
Dabei ist nicht gemeint, dass er rote Haare hatte oder keltische Gene. Vielmehr war er bei der Geburt gut durchblutet und mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Die meisten Kinder kommen ein wenig blau zur Welt, er aber war rot. Später entwickelte er eine Vorliebe für rote Linsen. Das ist zwar schwer nachzuvollziehen, aber so wird es berichtet.
Aus diesem Grund bekam er den Namen Edom. Er selbst und seine Nachkommen lebten auf dem Gebirge Edom, den roten Bergen. Seht ihr, Edom?
Die Prophetie gegen das Gebirge Seir (Edom)
So, nun lesen wir den Bibeltext konkret.
Ezekiel 35,1-3a: Und das Wort des Ewigen geschah zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen das Gebirge Seir und weissage gegen dasselbe. Sprich zu ihm: So spricht der Herr, der Ewige.
Ich glaube, wir haben alle verstanden, dass es hier um eine Prophetie gegen ein Gebirge geht. Und wir wissen jetzt auch, welches. Das sieht man hier an dem Felsmassiv in Petra. Dieses typische Edom-Rot erkennt man deutlich.
Ich lese weiter: Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir, und ich werde meine Hand gegen dich ausstrecken und dich zur entsetzlichen Wüste und erschreckenden Verwüstung machen.
Übrigens ist das hebräische Wort hier für „entsetzliche Wüste“ interessant. In der Bibel gibt es verschiedene Wörter für „Wüste“. Es gibt nicht nur einfach das Wort Midbar. Midbar ist nämlich ein schönes Wort, das von der Wurzel „Hidwir“ kommt, was „füttern“ bedeutet.
Midbar ist eine lebendige Wüste, in der man Kleinvieh wie Schafe und Ziegen gut aufziehen kann, weil sie dort viel fressen können.
Wenn hier aber von einem Land die Rede ist, das „bar“ ist, eine fruchtbare Wüste, die zu einer „Schimmerma“ gemacht wird, dann bedeutet das Grundwort etwas, das Schrecken auslöst, wenn man es anschaut.
Dieses Wüstengebiet wird so durch Gericht verwüstet, dass man erschrickt, wenn man es sieht.
Und das wird hier gesagt: „Ich werde meine Hand gegen dich ausstrecken.“ Ja gut, das ist ja schon eine Wüste, ja, das ist „bar“. Aber Gott wird dieses Land in der Zukunft vollkommen verwüsten, sodass es nicht mehr bewohnt wird.
Die Bibel sagt: „Ich werde dich zur entsetzlichen Wüste und zur erschreckenden Verwüstung machen. Ich werde deine Städte zur Einöde machen, und du selbst wirst eine entsetzliche Wüste werden. Und du wirst erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Wenn das in der Zukunft in Erfüllung geht – übrigens gerade in der Zeit, bevor Jesus Christus aus der Kühlung der Welt kommt – dann werden die Menschen dort erkennen, dass Gott wirklich existiert. Sein Wort hat sich erfüllt, so steht es in Hesekiel.
Symbolische Bedeutung der Südberge Jordaniens als Feinde Israels
Nun kann man den Kontrast zwischen diesen Bergen erst richtig verstehen, wenn man zuvor begreift, was die Südberge Jordaniens eigentlich bedeuten.
Auf der Folie habe ich notiert, dass die Südberge Jordaniens stellvertretend für alle Feinde rund um Israel stehen, die mit Edom verbunden sind. Diese Information sollte man im Kontext nachlesen, zum Beispiel in Hesekiel 36,4-5 und 7. Ich lese hier einmal Vers 7 vor: Dort geht es nicht nur um Edom oder Südjordanien, sondern es wird von den Nationen gesprochen, die rings um Israel leben.
Diese Berge symbolisieren also nicht nur das Land Edom und seine Bewohner, sondern auch alle Völker, die um Israel herum angesiedelt sind. Das ist sehr wichtig, um die Prophetie richtig zu verstehen. Zwar spielt Edom eine führende Rolle, doch gemeint sind alle Nationen rund um Israel.
Ich habe versucht, das mit zwei Bildern und einem Gleichheitszeichen zu verdeutlichen. Hier sehen wir einen Teil der Berge Edoms. Diese stehen jedoch symbolisch für all die Länder rund um Israel: Ägypten, Jordanien, Irak, Syrien, Libanon und Gaza.
So wird der Zusammenhang klarer.
Die Prophetie zugunsten der Berge Israels
Und nun kommen wir zu Kapitel 36. Wir kehren wieder zu Kapitel 35 zurück, aber jetzt wenden wir uns Kapitel 36 zu. Dort finden wir eine Prophetie, wie gesagt, zugunsten der Berge Israels. Ich lese Vers 1:
Hesekiel 36,1: „Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Berge Israels, hört das Wort des Herrn!“
Wir sehen hier nicht „gegen“, sondern „über“. Die weiteren Verse machen deutlich, dass das, was über diese Berge gesagt wird, wunderbare Zusagen Gottes, Verheißungen sind.
Jetzt müssen wir verstehen, was mit den Bergen Israels gemeint ist. Auf dieser Karte sieht man sehr gut die Berge im Land Israel. Es handelt sich hauptsächlich um eine riesige Gebirgskette, die von der Negevwüste hinauf durch das sogenannte besetzte Westjordanland verläuft und dann noch ein Stück in Galiläa reicht.
Ganz wichtig ist: Wenn im Alten Testament von Israel gesprochen wird, dann ist meist das Gebiet gemeint, das hauptsächlich besiedelt war. Dabei wird immer wieder gesagt „Israel von Dan bis Beerscheba“. Dan war im Alten Testament schon der äußerste Posten im Norden, übrigens auch heute noch. Man kann nach Tel Dan gehen, und dort ist man gleich an der libanesischen Grenze. Beerscheba, die Wüstenstadt am Rand des Negev, war die südliche Begrenzung. Das war im Wesentlichen das Land Israel.
Wenn die Bibel von den Bergen Israels spricht, dann müssen wir besonders an den Bereich von Dan bis Beerscheba denken. Den Ausdruck findet man zum Beispiel in 1. Samuel 3, aber auch an weiteren Stellen im Alten Testament. Die Berge Israels befinden sich im Wesentlichen im heutigen sogenannten Westjordanland.
Gerade das Buch Hesekiel spricht 18 Mal über die Berge Israels. Wir werden gleich sehen, dass es dort ganz speziell um das Westjordanland geht. Interessanterweise habe ich heute Nachmittag erklärt, dass der Begriff „Westjordanland“ als geografische Einheit eine moderne Bildung der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist. Im 18. Jahrhundert, im Mittelalter und in der Antike war dieser Begriff nicht bekannt. Dennoch spricht die Bibel speziell über die Berge Israels.
Jetzt fällt auf: Westjordanland – genau das Gebiet, über das die Welt ständig schimpft und spricht. Ja, schimpft und spricht, wie wir gleich noch sehen werden. So steht es ja auch in diesem Text.
Wie gesagt, die Prophetie ist zugunsten der Berge Israels. Hier sieht man ein paar Beispiele dieser Berge im heutigen Westjordanland: der Yeshuv, Eli Shomron, Ephrat oder der Blick von Nabi Samuel nach Süden im Stammesgebiet Benjamin, damit man weiß, wie sie aussehen. Das sind keine roten Berge, sondern einfach die Berge Israels.
Prophetie 2: Beständige Feindschaft gegen Israel
P2: Beständige Feindschaft gegen Israel
Wir haben bereits die ersten Verse in Hesekiel 35 gelesen, in denen angekündigt wird, dass Edom in der Zukunft so verwüstet sein wird, dass es nicht mehr bewohnbar sein wird. Diese Prophezeiung ist noch nicht erfüllt. Die Bibel sagt im Propheten Zephanja ebenfalls, dass dieses Gebiet im gesamten tausendjährigen Reich, im Reich des Messias, nicht mehr bewohnt sein wird.
Ähnlich wird auch über Südirak gesprochen, das Gebiet, das die Bibel Babel nennt. Jesaja 13 beschreibt, dass es völlig verwüstet sein wird, sodass niemand dort leben kann. Im ganzen tausendjährigen Reich wird es ebenfalls unbewohnt bleiben. Das gilt auch für das Gebiet von Edom.
Warum wird das so sein? Die Erklärung folgt in Vers 5: „Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Kinder Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst, zur Zeit ihrer Not, zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes.“ Es geht um eine beständige Feindschaft gegen Israel, gegen die Juden.
Als die jüdischen Siedler 1882 aus Russland kamen, gab es ab diesem Zeitpunkt arabischen Widerstand gegen sie. Heute Nachmittag haben wir gesehen, dass 1921 Transjordanien durch die Engländer abgetrennt wurde, um später einen palästinensisch-arabischen Staat zu gründen. Von da an wurde Transjordanien judenrein. Das heißt, in diesem Gebiet konnten keine jüdischen Siedlungen errichtet werden. Wir haben ebenfalls gesehen, dass 77 Prozent von Palästina für die Juden ausgeschlossen waren.
Die Balfour-Erklärung von 1917 sagte, dass England sich dafür einsetzt, eine nationale jüdische Heimstätte in Palästina zu schaffen. Doch bereits 1921, nur wenige Jahre nach der Balfour-Erklärung, wurde klar, dass dies nicht für den Osten galt. So wurde das Gebiet als Zufluchtsland für Juden abgeschnitten, die vor den Nazis flohen. Das wird noch wichtig werden.
Zwischen 1939 und 1947 gab es eine drastische Begrenzung der jüdischen Einwanderung nach Palästina. Auch Westpalästina, zum Beispiel Haifa, wurde von den Engländern stark eingeschränkt. Gerade in dieser Zeit kamen überfüllte Schiffe aus Europa, etwa von Marseille über das Mittelmeer, doch sie wurden vor dem Hafen von Haifa wieder zurückgeschickt, weil es keinen Platz für Juden in ihrem eigenen Land gab. Dies geschah, weil die arabischen Palästinenser starken Druck auf die Engländer ausübten: „Keine Juden!“
Unter diesem Druck reduzierten die Engländer die Zuwanderung in einer der schlimmsten Zeiten für die Juden.
In der Zeit von 1947 bis 1949, im Zusammenhang mit dem totalen Krieg gegen Israel, begann nach dem UNO-Teilungsplan im November 1947 eine Terrorwelle gegen die Juden, wie sie nie zuvor erlebt wurde. Als der Staat Israel am 14. Mai 1948 gegründet wurde, brach ein totaler Krieg gegen die Juden aus. Die Feindschaft war so groß, dass es das Ziel war, die Juden auszurotten.
1967, im Sechstagekrieg, gab es einen weiteren Versuch, Israel zu vernichten. Jordanien war damals mit dabei. Auch 1948/49 war Jordanien die führende Nation im Kampf gegen die Juden. 1973 hielten sie sich hingegen zurück und überließen den Kampf anderen, da Jordanien Angst hatte, noch mehr Land zu verlieren.
Dieser Hass der Völker rund um Israel führte dazu, dass Israel dreimal versucht wurde auszurotten. Alles begann mit dem arabischen Widerstand ab 1882 und setzte sich fort mit der Abtrennung von Transjordanien und weiteren Ereignissen.
Die Feindschaft, die über Generationen weitergegeben wurde, ist beständig und dauert bis heute an. Deshalb wird Edom so vernichtet werden.
P3: Preisgabe an die Gewalt des Schwertes
Und nun, das war also P2: beständige Feindschaft gegen Israel. P3: der Gewalt des Schwertes preisgegeben. Unser Text sagt nicht nur, weil du eine beständige Feindschaft hegtest, Punkt, sondern auch, weil du die Kinder Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst.
Hier sehen wir Amin, Amin Hadsch al-Husseini. Er war ein Verwandter von Yassir Arafat, ein persönlicher Freund von Adolf Hitler und Großmufti von Jerusalem, also der muslimische Führer dort. Er ging nach Berlin und besprach mit Hitler die Endlösung der Judenfrage. Sein Auftrag war, die Juden im Nahen Osten zu vernichten, während Adolf Hitler dies in Europa durchführte.
Dieser Mann setzte sich während der Zeit der Nazis im Nahen Osten gegen die Juden ein. Im Hintergrund stand Transjordanien, das in den 1930er Jahren Einwanderungsbeschränkungen gegen Juden durchsetzte – aufgrund des arabischen Drucks auf die Engländer. Dabei spielte dieser Mann eine ganz fatale Rolle.
Übrigens, um das ein bisschen persönlicher zu gestalten: Ich habe Komposition bei Yehoshua Lackner studiert, einem der bekannten Komponisten Israels im zwanzigsten Jahrhundert. Er erzählte mir, dass er als Junge, ich glaube, er war etwa 14 Jahre alt, aus der damaligen Tschechoslowakei nach Palästina geflohen ist. Er war einer der wenigen, die vor den Nazis fliehen konnten. Später studierte er an der Musikschule in Tel Aviv, im Konservatorium, und so weiter.
Aber viele haben es nicht geschafft. Schiffe wurden zurückgeschickt, und manche der Zurückgeschickten endeten später in Konzentrationslagern in Europa – obwohl sie schon vor der Küste von Haifa waren. Unglaublich!
Und so wurden die Kinder Israel der Gewalt des Schwertes preisgegeben. Das ist P3.
P4: Zeitliche Einordnung der Katastrophe
Und jetzt P4. Ich bleibe immer noch im gleichen Vers, weil ich jedes Detail der gegebenen Information zähle. Hier hätte eigentlich ein Punkt stehen können, aber der Text geht weiter.
Wann ist das geschehen? Zur Zeit ihrer Katastrophe, zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes. Dieses Preisgeben der Gewalt des Schwertes fand genau in der Zeit der Katastrophe der Juden in Europa statt. Dabei wurden sechs Millionen, eigentlich sogar noch mehr als sechs Millionen Menschen vernichtet – in der Zeit von 1933 bis 1945.
Sehen wir uns an, wie das auch zeitlich genau im Bibeltext eingeordnet wird. Die Präzision ist atemberaubend.
P5 und P6: Gericht über Edom und Gottes Eingreifen im Krieg 1948
Nun kommen wir zu Vers 6. Gott erklärt hier noch einmal, warum er Edom in der Zukunft vollständig vernichten wird.
Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, der Ewige, werde ich dich zu Blut machen, und Blut wird dich verfolgen, weil du Blut nicht gehasst hast. So soll Blut dich verfolgen, und ich werde das Gebirge Seir zu einer erschreckenden Wüste und zu einer entsetzlichen Verwüstung machen und die Hin- und Widerziehenden aus ihm ausrotten.
Hier liegt ein Wortspiel vor. Das Wort Blut wird viermal erwähnt; auf Hebräisch heißt es Dam. Die Wurzel von Dam stammt von einem Wort, das „rot sein“ bedeutet. Adam heißt „rot sein“. Daraus kann man ableiten, dass Dam, also Blut, „das Rote“ bedeutet. Für hebräische Ohren klingt das, wenn man die Etymologie kennt, als ob das Rot mitschwingt.
Hier wird also zu dem roten Gebirge, zu Edom, das ja „rot“ heißt, gesagt: „Ich werde dich zu Dam machen.“ Im Hebräischen wird Edom mit drei Buchstaben geschrieben: Aleph, Dalet, Mem. Dam schreibt man mit zwei Buchstaben, Dalet und Mem, den beiden letzten Buchstaben von Edom. Auch grafisch sieht man sofort das Wortspiel, wenn man die hebräische Bibel liest.
Dann wird weiter erklärt, wie dieses Gericht aussehen wird, in Vers 8: „Und seine Berge werde ich mit seinen Erschlagenen füllen, auf deinen Hügeln und in deinen Tälern und in allen deinen Gründen sollen vom Schwert die Erschlagenen fallen. Zu ewigen, erschreckenden Wüsteneien werde ich dich machen, und deine Städte sollen nicht mehr bewohnt werden. Und ihr werdet wissen, dass ich der Ewige bin.“
Die erfüllte Prophetie wird dazu führen, dass man Gott erkennt. Übrigens kommt dieser Refrain in Hesekiel ständig vor, in Verbindung mit erfüllter Prophetie: „Ihr werdet wissen“ oder „ihr werdet erkennen, dass ich der Ewige bin.“ Wie oft kommt das in Hesekiel vor? Siebenundsiebzig Mal. Das ist beeindruckend.
Dieser ständige Refrain zeigt uns, wie Menschen, auch Atheisten in unserer Zeit, erkennen können, dass Gott existiert: durch die erfüllte Prophetie der Bibel. Denn so etwas gibt es in den anderen Religionen nicht, auch im Koran nicht. Diese Art von Prophetie – mit hunderten von Prophezeiungen, die detailliert nachweislich erfüllt sind – gibt es nur in der Bibel.
So kann man durch die erfüllte Prophetie erkennen, dass der Gott der Bibel der Ewige und der wahre Gott ist. Das ist sehr wichtig.
P7 bis P9: Anspruch auf das Land und die Reaktion der Feinde
Nun P5 Anspruch auf ganz Palästina. In Hesekiel 35,10 wird ein weiterer Grund genannt für die künftige Verwüstung Edoms: „Weil du sprachst, die beiden Nationen und die beiden Länder sollen mein sein, und wir werden es in Besitz nehmen, obwohl doch der Ewige derselbst war.“
Ja, jetzt hatten doch die arabischen Palästinenser, so haben wir das heute Nachmittag gesehen, 77 Prozent von den Engländern zugesprochen bekommen – das, was später Jordanien wurde. Aber das war nicht genug.
Was hat Jordanien im Zusammenhang mit dem Krieg 1948 gesagt, als der Staat Israel gegründet wurde? „Uns ist auch das Westjordanland.“ Nicht nur Ostjordanien, sondern auch das Westjordanland. Und das haben sie in diesem Krieg 1948 erobern können. Die Juden, die dort wohnten, wurden abgeschlachtet oder vertrieben, und so wurde das Westjordanland judenfrei.
König Abdullah, „Knecht Allahs“, hieß es, hat damals gesagt: „Alles gehört mir, alles gehört uns, beides.“ Ja, genau so war das. Die beiden Nationen, die beiden Länder sollen mein sein, und wir werden es in Besitz nehmen. Sie wollten im Krieg 1948 sowieso das ganze Land Israel in Besitz nehmen, aber sie schafften es, das Westjordanland an sich zu reißen.
P6 Kriegswunder durch Gottes Gegenwart. Nun wird hier gesagt: „Weil du sprachst, die beiden Nationen und die beiden Länder sollen mein sein, und wir werden es in Besitz nehmen, obwohl doch der Ewige da selbst war.“ Was? Gott war da? Wo war er in diesem Krieg?
Nun, der Sieg Israels 1948/49, als man anfangs kaum schwere Waffen hatte – ich habe erklärt, fast keine Flugzeuge – gegen neun Armeen, die da gekommen sind: Jordanien hochgerüstet mit schweren Waffen, Syrien, Libanon, Ägypten, Irak, Saudi-Arabien, Jemen, die arabische Befreiungsarmee und die palästinensische Armee des Heiligen Krieges. Am Schluss waren sie alle geschlagen.
Israel überlebte mit Landgewinn. Wie ist das möglich? Gott hat seine Hand darüber gehalten. Er war da. Und weil er sich eben so gezeigt hat, indem er Israel in dieser Stunde der größten Bedrängnis bewahrt hat, hätten diese Länder erkennen sollen: „Das ist Gottes Hand. Das ist Gottes Hand. Wir dürfen sie nicht mehr antasten.“
Hier habe ich noch ein Bild von einer Davidka hinzugefügt. Man sieht sie. Jetzt kann einer sagen, sie hatten also doch schwere Waffen. Ja, sie hatten die Davidka. Das war so eine kleine Kanone, und was sie vor allem machte, war viel Lärm. Aber sie richtete nicht viel Schaden an.
Eine kleine Anekdote: In Safed war die orthodoxe, ultraorthodoxe Gemeinschaft in Gefahr, vernichtet zu werden. Die nicht ultraorthodoxen haben sie geschützt und die Davidka genommen. Sie wissen, was das macht. Und dann begann es zu regnen. Da sind die Araber geflohen und haben gesagt: „Die Israelis haben die Atombombe!“
Man lacht heute, aber das war natürlich kurz nach dem Abwurf der Atombomben über Nagasaki und Hiroshima. Damals wussten alle Leute: Nach der Atombombe kommt der Regen. Und das knallte dort, und der Regen kam. Und sie sind davongegangen.
Das ist nur eine Anekdote. Aber Israel hat schließlich durch all solche Wendungen hindurch überlebt. Das war ein Kriegswunder durch Gottes Gegenwart. Ganz eindrücklich.
Warum haben sie damals nicht verloren? Die Juden damals – das war Gottes Hand, obwohl doch der Ewige daselbst war. Und das mussten sie erkennen.
P7 bis P9: Eifersucht, Lästerungen und Verwüstungen als Ursachen des Gerichts
P7 Eifersucht
Jetzt lese ich Vers elf: „Darum, so wahr ich lebe“, spricht der Herr, der Ewige, „werde ich handeln nach deinem Zorn und nach deiner Eifersucht, wie du infolge deines Hasses gegen sie gehandelt hast. Und ich werde mich unter ihnen kundtun, sobald ich dich gerichtet habe.“
Diese Kriege gegen Israel in den Jahren 1948, 1949, 1967 und 1973 waren Ausdruck der Eifersucht auf Israels Landbesitz. Das hängt mit der islamischen Lehre bezüglich Darul Islam zusammen, die ich heute Nachmittag erklärt habe. Die Muslime haben natürlich gesagt: Das Land gehört uns, die Juden haben hier nichts zu suchen. Sie gönnten ihnen das Land, das Wenige, das die UNO ihnen im November 1947 in der Abstimmung zugestand, nicht. Obwohl sie ja das meiste bekamen, konnten sie es ihnen nicht gönnen. Das war Eifersucht.
Die Bibel spricht ausdrücklich über diese Eifersucht.
P Lästerungen
Vers 12: „Und du wirst erkennen, dass ich, der Ewige, alle deine Lästerungen gehört habe, welche du gegen die Berge Israels ausgesprochen hast, indem du sagtest: Sie sind verwüstet, uns sind sie zur Speise gegeben. Und ihr habt mit eurem Mund gegen mich großgetan und eure Worte gegen mich gehäuft. Ich habe es gehört.“
Die Bibel verheißt Israel das Land. Gott hat den Bund mit Abraham geschlossen (1. Mose 12,7) und gesagt: „Deine Nachkommenschaft gebe ich dieses Land.“ In 1. Mose 17 hat er deutlich gesagt: „Diesen Bund schließe ich über die Linie von Isaak und nicht über die Linie von Ismael.“ Ismael wurde später Stammvater arabischer Stämme.
Gott hat dieses Land also nicht der ismailitischen Linie, sondern der Linie, die zu Israel führte, verheißt.
Die islamische Welt akzeptiert diese biblische Verheißung jedoch nicht. Die arabische Welt lehnt die Bibel massiv ab. Sie sagen, das sei eine Verdrehung. Die Juden hätten die Bibel verdreht, sonst stünde etwas anderes darin, das mit dem Koran übereinstimmen würde. Die Christen hätten das Neue Testament verdreht, sonst würde das Neue Testament perfekt mit dem Koran übereinstimmen.
Sie lehnen all diese Verheißungen ab, treten sie mit Füßen und bezichtigen die Besitzer der Schrift – Juden und Christen – als Lügner und Verdreher. Gott sagt: „Ich habe deine Lästerung gehört“, indem sie meinen, das Land gehöre uns und nicht den Juden.
P 9 Entsetzliche Verwüstungen
Hesekiel 35,14: „So spricht der Herr, der Ewige: Wenn die ganze Erde sich freut, werde ich dir eine entsetzliche Verwüstung bereiten, wie du deine Freude hattest an dem Erbteil des Hauses Israel, darum, dass es entsetzlich verwüstet war. Ebenso werde ich dir tun: Eine entsetzliche Wüste sollst du werden, Gebirge Seir und ganz Edom insgesamt, und sie werden erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Warum kommt diese künftige Verwüstung über Edom, über Seir? Weil sie sich so gefreut haben, dass das Erbteil Israels entsetzlich verwüstet ist.
Das hat sich eindrücklich erfüllt: In den Verwüstungen und der totalen Zerstörung israelischer Siedlungen im Krieg 1948/49 haben die Jordanier das, was die Juden dort hatten, schrecklich verwüstet. Wohngebiete im Westjordanland wurden zerstört, ebenso Siedlungen.
Es gab provokative Schändungen in Ostjerusalem und auf dem historischen Friedhof am Ölberg. Dort wurden Grabsteine aus uralter Zeit herausgerissen, geschändet und missbraucht, zum Beispiel als Toiletten.
Auch in Ostjerusalem wurden Synagogen umfunktioniert, etwa in Ställe – also entsetzlich verwüstet. Außerdem gab es umfangreiche Zerstörungen von Kibbutz-Baumpflanzungen im Westjordanland.
Genau auf diese Ereignisse spielt dieser Text an: „Wie du deine Freude hattest an dem Erbteil des Hauses Israel, darum, dass es entsetzlich verwüstet war.“
P10 bis P11: Zorn, Schnauben und weltweite Kritik am Westjordanland
P10 Zorn und Schnauben gegen Israel
Jetzt komme ich zu Ezechiel 36,1-3:
„Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich zu den Bergen Israels: Hört das Wort des Ewigen! So spricht der Herr, der Ewige: Weil der Feind über euch spricht: ‚Haha!‘ und die ewigen Höhen sind uns zum Besitztum geworden, darum weissage und sprich: So spricht der Herr, der Ewige: Darum, ja darum, dass man euch von allen Seiten hier entsetzlich verwüstet und angeschnaubt hat.“
Dieser Zorn und dieses Schnauben gegen Israel werden hier besonders hervorgehoben.
Nun möchte ich einige Zitate vorlesen. Ich habe erklärt, dass der UNO-Teilungsplan im November 1947 ein Ja für einen Judenstaat bedeutete. Die arabische Welt tobte förmlich vor Zorn wegen des UNO-Beschlusses zugunsten der Juden. Schließlich kam es zum totalen Krieg gegen Israel.
Aber schon im Vorfeld muss man sich diese Kriegsrhetorik anhören. Assam Bascha, damals Generalsekretär der Arabischen Liga, verkündete am 5. Mai 1948, also kurz vor dem totalen Krieg, folgendes:
„Es wird ein Ausrottungskrieg und ein gewaltiges Blutbad sein, von dem man einst sprechen wird wie von den Blutbädern der Mongolen und der Kreuzzüge.“
In meinem Buch „Leben wir wirklich in der Endzeit?“ behandle ich mehr als 175 erfüllte Prophezeiungen. Dort finden Sie auch die Quellenangaben. Die neue Auflage, die bald erscheinen soll, enthält nun 180 erfüllte Prophezeiungen. Sie werden sehen, was hinzugekommen ist, unter anderem im Zusammenhang mit der Grabschändung Saddam Husseins in Dikrit.
Hier noch einmal dieses Zitat, und dann noch eines: Die Erklärung eines arabischen Vertreters nach dem UNO-Beschluss lautete:
„Jede von den Vereinten Nationen gezogene Linie wird nichts als eine Linie aus Blut und Feuer sein.“
Das ist genau dieses „Haha“. Man könnte sich in Europa kaum vorstellen, dass man im Zusammenhang mit dem Krieg in Afghanistan sagen würde: „Wir machen nur noch ein Ausrottungsblutbad wie die Mongolen damals.“ Das käme hierzulande nicht gut an. Hoffentlich auch nicht.
Aber es wurde wirklich so gesprochen, und die Bibel sagt es: „Haha“ und „angeschnaubt“.
Und jetzt noch ein Zitat von Mathiel Muranam:
„Ein jüdischer Staat hat keine Überlebenschance. Jetzt, wo der Heilige Krieg ausgerufen wurde, werden schließlich alle Juden massakriert werden.“
Das sagte er.
P11 Die ganze Welt schwatzt über das Westjordanland
Ezechiel 36,3:
„Darum weissage und sprich: So spricht der Herr, der Ewige: Darum, ja darum, dass man euch von allen Seiten hier entsetzlich verwüstet und angeschnaubt hat!“
Gott spricht immer noch zu den Bergen Israels. So seid ihr dem Überrest der Nationen – das sind die Nationen rings um Israel – ein Besitztum geworden. Ihr seid ins Gerede der Zunge und ins Geschwätz der Leute gekommen.
Die Bibel sagte voraus, dass die Welt einmal über diese Berge schwatzen wird. Das ist genau das, was ich hier dazu geschrieben habe: Israel steht in der weltweiten Kritik der Politik und des Fußvolkes wegen der Besatzung und Besiedlung des Westjordanlandes ab 1967.
Die Medien verkünden nicht die Wahrheit darüber, was dort wirklich geschieht. Die Leute schwatzen das nach, und auf den Straßen hört man ständig die Leute schwatzen. Sie wissen genau, was Israel zu tun hätte – und eben nicht tut.
Das sind genau diese armen Berge vom Westjordanland, die ins Gerede der Zunge und ins Geschwätz der Leute gekommen sind. So konkret ist die biblische Prophetie.
P12 bis P15: Eroberung, Annexion und Besitznahme des Westjordanlandes
P 12 Das Westjordanland erobert. Ich lese jetzt Vers 4. Hesekiel 36,4: Darum, ihr Berge Israels, hört das Wort des Herrn, des Ewigen! So spricht der Herr, der Ewige, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern, zu den wüsten Trümmern und zu den verlassenen Städten, die dem Überrest der Nationen ringsum zur Beute und zum Spott geworden sind.
Das Westjordanland erobert. Jordanien, in Verbindung mit Irak, Syrien, Ägypten und anderen, konnte dieses Land im Krieg 1948/49 erobern. 1950 kam es dann zur Annexion durch Jordanien, aber das ist nicht dasselbe wie hier, wenn es heißt, sie sind ihnen zur Beute geworden. Dann haben sie es tatsächlich erobert.
Wir haben gesehen, wie Edom sagt: „Die beiden Länder gehören mir.“ Das war eben die Annexion. Das ist der Unterschied zwischen Besetzung und Annexion. Aber beides ist geschehen: Zuerst Besetzung und dann Annexion.
P 13 Edom und die Nationen ringsum. Darum, ihr Berge Israels, hört das Wort – das habe ich schon gelesen – und dann heißt es: „Ihr Berge seid dem Überrest der Nationen ringsum zur Beute und zum Spott geworden.“ Es war also nicht nur Edom, das diese Berge erobert hatte, sondern es war Edom, Jordan zusammen mit den Nationen ringsum: Syrien, Libanon, Gazastreifen, Ägypten, Irak, Saudi-Arabien, Jemen.
Das hat sich genau erfüllt. Aber Jordan war damals die führende Nation unter diesen Nationen. Darum geht es hier um Edom und die anderen Nationen. Das ist P13: die anderen Nationen, und P14 ist eben Edom als der Führer. Darum wird im genannten Vers 5 von dem Überrest der Nationen und von ganz Edom gesprochen, die sich mein Land zum Besitztum gemacht haben.
Also eine richtige Aussage wäre: „Die Nationen ringsum.“ Aber die Bibel sagt: „Edom und die Nationen ringsum.“ Jordan besaß übrigens 1948 die stärkste Armee von all diesen Verbündeten und bekam fast die ganze Kriegsbeute.
P 15 Annexion 1950. Wir haben das ja schon gelesen, Hesekiel 36,2: Dort sagt der Feind Haha: „Die ewigen Höhen sind uns zum Besitztum geworden.“ Nicht nur zur Beute, sondern zum Besitztum – und das war eben die Annexion von 1950.
Aber das wurde völkerrechtlich nicht anerkannt in der Welt. Doch wie hat der eine gesagt? „Das ist jetzt jordanisch.“ Deshalb haben übrigens die Palästinenser im Westjordanland einen jordanischen Pass. Das wissen auch die meisten bei uns nicht. Das sind nicht staatenlose Leute, sie haben einen jordanischen Pass.
Auch die Samariter auf dem Garizim haben einen jordanischen Pass, nur sie besitzen zusätzlich noch einen israelischen Pass.
P16 bis P18: Massaker, Plünderung und Schmach im Westjordanland
P 16 Massaker. In Vers 5 lesen wir: „Darum spricht der Herr, der Ewige: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich gegen den Überrest der Nationen und gegen ganz Edom geredet, die sich mein Land zum Besitztum gemacht haben und jetzt mit ganzer Herzensfreude, mit Verachtung des Lebens, um es zur Plünderung auszulehren.“
Hier sehen wir das P16 Massaker, das mit Herzensfreude und Verachtung des Lebens begangen wurde. Ich habe bereits erklärt, dass die Juden, die damals nicht aus dem Westjordanland fliehen konnten (1948/49), massenweise getötet wurden – einschließlich Frauen und Kinder.
Auf dem Bild sieht man die Gedenkstätte für den Krieg in den Gründungsjahren Israels in Negba, Israel.
P 17 Plünderung. Wir lesen in Hesekiel 36, Vers 5 am Schluss: „Wie sich mein Land zum Besitztum gemacht haben, mit ganzer Herzensfreude, mit Verachtung des Lebens.“ Das haben wir bereits gesehen – um es zur Plünderung auszulehren.
Es kam zu umfangreichen Plünderungen im Westjordanland, dort, wo die Juden gewohnt hatten. In Ostjerusalem, im jüdischen Viertel der Altstadt, wurde unsäglich verwüstet und geplündert. Ebenso betroffen waren Kfar Etzion, Kalja, Beita, Arawa, Atarot, Neve Yaakov, Einzurim, Masuot Yitzchak und Rewadim. Das waren ihre Heimatorte!
Und die Welt fragt: „Was haben sie dort zu suchen?“ Doch sie waren ja vorher schon dort!
P Schmach über das Westjordanland! In Vers 6 lesen wir: „Darum spricht der Herr, der Ewige, zu den Bergen, zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern: ‚Sehr in meinem Eifer und in meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der Nationen getragen habt.‘“
Berge müssen Schmach tragen. Jawohl, und wie! Wie sind sie geschmäht?
Man denke nur an den heutigen Boykott jüdischer Exportprodukte aus dem Westjordanland. Renommierte Händler sagen: „Nein, wir wollen keine Produkte aus dem Westjordanland.“ Sie verachten diese Berge.
Im Zusammenhang mit der Besetzung Israels des Westjordanlandes wird von Kriegsverbrechen gesprochen, von aggressiver Siedlungspolitik als Hindernis für den Frieden.
Wir haben gesehen, dass es keinen Frieden gab – schon vor dem Westjordanland-Problem.
Es wird über das Übel der Siedlungen gesprochen, sogar von einem Krebsgeschwür. So werden diese Berge geschmäht.
P19 bis P27: Wiederaufbau, Fruchtbarkeit und Segen für das Land Israel
P 19 Früchte für Israel. In Hesekiel 36,8 sagt Gott zu den Bergen und macht ihnen Mut: „Ihr Aberberge Israels, ihr sollt meinem Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen.“
Ich habe erklärt, dass 1967 im Sechstagekrieg dieses Gebiet wieder von der israelischen Armee erobert wurde. Danach wurden Siedlungen gebaut und eine Landwirtschaft im Westjordanland aufgebaut. So hat sich das erfüllt: „Ihr Berge Israels, ihr sollt eure Zweige treiben und eure Frucht tragen für Israel.“ Diese wichtige Landwirtschaft im Westjordanland ist ein Beispiel dafür.
P 20 Rückkehr ins Westjordanland. Hier sagt Gott zu den Bergen, die geplündert wurden, und wo Juden abgeschlachtet wurden: „Ihr aber Berge Israels, ihr sollt meinem Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen.“
Es wird erklärt, dass die Menschen zurückkehren, nachdem sie alles verloren hatten. 1967 kamen sie zurück ins Westjordanland. Zuerst waren sie dort, dann wurden sie vertrieben und abgeschlachtet. Nun sollten sie wiederkommen, und die Berge sollten ihnen Frucht tragen, wie das heute der Fall ist.
P 21 Eine kleine Nuance: die baldige Rückkehr. Der Bibeltext sagt nicht nur, dass sie kommen, und dann die Berge Frucht tragen sollen, sondern es heißt: „denn sie sind nahe daran zu kommen.“ Von 1948 bis 1967, als sie zurückkamen, waren es nur etwa 19 Jahre Unterbruch. Das war nicht lange, es sollte also bald geschehen, dass sie zurückkommen.
P 22 Wiederaufbau. Hesekiel 36,9 sagt: „Denn siehe, ich will zu euch kommen, Berge Israels, und ich will mich zu euch wenden. Ihr sollt bebaut und besät werden, und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt. Die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden.“
Das ist der Punkt Wiederaufbau. Nach dem Sechstagekrieg wurden zerstörte jüdische Siedlungen wieder aufgebaut. So auch das jüdische Quartier in Ostjerusalem. „Kfar Etzion, Revadim, Enzurim, Massu, Otzrak, Beit Arava, Atarot, Neve Jakow“ wurden wieder aufgebaut.
P 23 Landwirtschaft. In den gleichen Versen lesen wir: „Denn siehe, ich will zu euch kommen und will mich zu euch wenden, und ihr sollt bebaut und besät werden.“ So geschah es. Nach 1967 wurden zahlreiche Kibbutzim gegründet, das sind landwirtschaftliche Kollektivsiedlungen, sowie Moschawim, genossenschaftlich organisierte ländliche Siedlungen.
P 24 Vermehrung. In Vers 10 heißt es: „Und ich werde die Menschen auf euch vermehren.“ Die Zuwachsrate Israels im Westjordanland liegt bei etwa 5,6 Prozent. Das ergibt sich aus Zuwanderung und vielen Kindern. Besonders im Westjordanland leben viele Orthodoxe, die eine positive Haltung zu Kindern haben. Deshalb wächst die Bevölkerung stark.
Eine Zuwachsrate von 5,6 Prozent ist extrem hoch, wenn man bedenkt, dass die Zuwachsrate in Kernisrael bei 1,8 Prozent liegt. Die Bibel sagt: „Ich werde die Menschen auf euch vermehren.“ Das lässt sich sogar mit Prozentzahlen ausdrücken.
P 25 Leben in Städten. Vers 10 sagt weiter: „Ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt, und die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden.“
Diese kleineren Siedlungen, die verwüstet waren, wurden wieder aufgebaut. Doch es kam etwas Neues: Jetzt wurden auch Städte im Westjordanland gebaut. Großstädte wie Ariel, das damals etwa 16.000 Einwohner hatte – heute sind es noch mehr –, Modiin-Elit mit mehr als 30.000 Einwohnern, Beitar-Elit mit mehr als 28.000, Ma'ale Adumim mit mehr als 32.000 und Gusch Etzion mit mehr als 60.000 Einwohnern. Diese Städte sind bewohnt.
P 26 Fruchtbarkeit des Viehs – das ist nicht dasselbe wie die Menschen. Vers 11 sagt: „Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein.“
Man denke an die modern geführte Geflügelzucht im Westjordanland und die moderne Milchwirtschaft. Dort gibt es Kühe, bei denen Schweizer nur große Augen machen können.
P 27 Mehr Segen als früher. Unsere Verse hier, Vers 11, sagen: „Nicht nur werde ich Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein, und ich werde euch bewohnt machen wie in euren Vorzeiten, sondern ich werde euch wohltun mehr als in euren Anfängen, und ihr werdet erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Zahlreiche neue Dörfer und Städte wurden aufgebaut. Das sind etwas ältere Zahlen, heute muss man mit noch mehr rechnen: 250 Fabriken, 70 Hightech-Industrien, 16 höhere Ausbildungsstätten, wo übrigens auch Araber studieren können.
Mehr Segen als früher. Interessant ist, dass man Gott durch die Prophetie über das Westjordanland erkennen kann. Genau hier steht in Vers 11: „Ihr werdet erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Die Bibel ist ein Ärgernis. Menschen können Gott in der Bibel an einem Thema erkennen, das sie ärgert. Die ganze Welt ärgert sich im Zusammenhang mit dem Westjordanland. Gott sagt: „Ihr werdet erkennen, dass ich der Ewige bin“, weil er tut, was er will, und nicht, was die UNO will. Das ist der Unterschied.
Es ist auch so mit der zentralen Botschaft des Messias in der Bibel, dem leidenden Messias, der für unsere Sünden am Kreuz stirbt. Das ist ein Ärgernis für die Welt. Trotzdem gibt es keinen anderen Weg, um mit Gott ins Reine zu kommen, als über diesen Weg des Kreuzes, des Messias, der für unsere Sünden gelitten hat.
Wir müssen Gott im Gebet unsere Schuld bekennen, bereuen und das Opfer des Messias im Glauben für uns in Anspruch nehmen. Dann kann Gott uns vergeben.
P28: Rückkehr im unreinen Zustand und Reinigung im Land
Rückkehr im unreinen Zustand. Ja, da erlebt man manchmal folgendes: Ich halte Vorträge über Israel und die erfüllte Prophetie. Dann kommen Leute und sagen: „Ach, das hat doch nichts zu tun mit der Bibel.“ Sie argumentieren, dass die meisten Menschen in Israel heute säkular sind, Atheisten oder Agnostiker, die sagen, man könne nicht wissen, ob es Gott gibt. Diese Menschen hätten einen ähnlichen Lebensstil wie die Säkularen hier in Europa, bei denen Gott im Leben keine Rolle spielt.
Dann sage ich: „Das steht ja genau in der Bibel.“ Hesekiel 36, Vers 22 lautet:
„Darum spricht zum Haus Israel, so spricht der Herr, der Ewige: Nicht um eurer willen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte, überall wo sie ein schlechtes Zeugnis machen durch ihr Verhalten.“
Gott sagt weiter:
„Und die Nationen werden erkennen, dass ich der Ewige bin, spricht der Herr, der Ewige, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige. Ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“
Was sagt dieser Text? Gott führt sein Volk Israel, das jüdische Volk, heim ins Land der Väter. Nicht, weil sie so gut sind, sondern wegen Gottes Ehre. Weil er Abraham versprochen hat, dieses Land auf ewig zu geben, bringt er sie zurück.
Jetzt muss man im Text weiterlesen. Dann sieht man: „Wenn ihr dann im Land seid, wird der Zeitpunkt kommen, wo ich Reinigungswasser auf euch sprenge, und ich werde euch reinigen.“ Das heißt, sie kommen zurück im unreinen Zustand, und die Reinigung wird erst im Land erfolgen.
Aha, das muss ja so sein, wie es ist. So muss man die Leute ansprechen, wenn sie solche Dinge verbreiten und damit die Prophetie diskreditieren wollen. Diese muss man festhalten. Das steht in der Bibel. Wenn es anders wäre, würde es ja nicht stimmen.
P29
P29: Die Wüste blüht auf
Die Wüste blüht auf, Hesekiel 36,34: „Und das verwüstete Land soll bebaut werden, anstatt dass es eine Wüste ist vor den Augen jedes Vorüberziehenden.“
Man wird sagen: „Dieses Land, das Verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden, und die verödeten, verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.“
Israel hat von 1882 bis heute etwa 240 Millionen Bäume gepflanzt. Das verändert natürlich auch das Klima. Dadurch fällt mehr Regen. Heute exportiert Israel sogar Schnittblumen.
Ich habe einmal in Holland darüber gesprochen. Dort sagt man: „You live in Italy.“ Israel macht das auch, und Früchte werden ebenfalls exportiert.
Ich liebe es, Reisegruppen aus Europa nach Israel zu bringen. Besonders gerne begleite ich diejenigen, die zum ersten Mal dort sind. Wenn sie das Land sehen, wie es im Frühjahr und Herbst blüht, können sie wirklich bezeugen, dass das Land wieder zum Garten Eden geworden ist.
Israel produziert 1,3 Milliarden Schnittblumen pro Jahr. So ein kleines Land, dessen Name auf der Weltkarte oft ins Meer geschrieben werden muss, weil nicht genug Platz darauf ist.
Und jetzt P30, die schützende Mauer.
P30: Die schützende Mauer als Erfüllung der Prophetie
Nun, wir haben doch gelesen, dass man sagen wird: Dieses Land, das Verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden. Die verödeten, verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.
Ich erinnere mich noch gut daran, aber das war vor 2000 Jahren, genauer gesagt im letzten Jahrtausend. Ich bin ziemlich alt. Im letzten Jahrtausend hatte ich die Bibel gelesen, Hesekiel 36, und ich fragte mich damals: Warum steht dort eigentlich, dass die Städte befestigt sind? Früher hat man das so gemacht, zum Beispiel im Mittelalter, indem man Mauern um die Städte gebaut hat. Heute tut man das aber nicht mehr. Doch hier steht ganz klar im Zusammenhang mit der Rückkehr aus aller Welt, in Vers 24, und dann noch einmal in Vers 35: Die zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.
Ich weiß noch, dass ich diese Stelle zur Seite gelegt habe. So muss man es machen, wenn etwas noch nicht ganz klar ist: auf die Seite legen. Und wie oft habe ich das erlebt, Jahre später, auch bei ganz schwierigen Fragen, dass plötzlich Klarheit kam. Man muss Geduld haben.
Dann kam eben Sharon. Und dieser grauenhafte Terrorismus aus dem Westjordanland – man erinnert sich: fast jede Woche explodierte ein Bus, und es gab so viele Tote. Da sagte Sharon: So, jetzt ist Schluss! Jetzt bauen wir einen Zaun, teilweise sogar eine Mauer. Wir schneiden den Terroristen den Weg ab.
Dann kam diese schützende Mauer. Die ganze Welt schrie dagegen auf, und der Internationale Gerichtshof in Den Haag kritisierte dieses Werk, obwohl es so viele Menschenleben rettet. Aber schauen Sie mal: Im Hebräischen steht für „befestigt“ das Wort Batsur.
Ein Geheimtipp für Hebraisten: Ich habe viele hebräische Wörterbücher, alte und moderne, aber ein besonderer Tipp ist Eduard König. Das war noch Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, also eine Zeit, in der man noch nichts von dieser Mauer sehen konnte. König übersetzt Batsur beziehungsweise Bazur im Passiv mit „unzugänglich gemacht“, „befestigt“ oder „durch steile Mauer abgeschnitten“. Das heißt Bazur – wow! Genau das ist es.
Natürlich ist hier nicht von einer Ringmauer um die Städte die Rede, aber diese Mauer schützt die Kernisrael-Städte. Sie sind durch eine steile Mauer abgeschnitten. So steht es dort.
Die ganze Welt ist dagegen, aber es steht in meiner Bibel und in Ihrer Bibel auch. Ist das nicht wunderbar? Die Welt ärgert sich, aber man muss sagen: Gott hat es so gesagt.
Wenn ich dann Gruppen nach Israel mitnehme, bringe ich sie je nach Ort zu der Mauer. Die müssen sie sehen. „Seht ihr dort?“ Dann nehme ich meine Bibel hervor, immer vor Ort, lese gerade an Ort und Stelle vor: „Wow, da steht’s, Batsur – die Städte sind durch steile Mauer abgeschnitten.“ Und wir sehen das vor unseren Augen.
Nun, Hesekiel 36, Vers 36 sagt: „Und die Nationen, welche rings um euch her übrig bleiben werden, sollen erkennen, dass ich, der Ewige, das Zerstörte aufbaue, das Verwüstete bepflanze. Ich, der Ewige, habe geredet und werde es tun.“
Diese Prophetie zeigt: Gott ist der souveräne Gott. Er macht, was er will und was er beschließt. Wir sind die kleinen Menschen und müssen uns vor ihm demütigen.
Auch wenn der Weg des Heils, den Gott uns zeigt, ein Weg zurück zu Gott ist, und dieser für uns manchmal ein Ärgernis sein kann – man möchte lieber etwas spenden, zum Beispiel für Ebenezer –, damit kommt man nicht in die himmlische Herrlichkeit. Das ist nur für diejenigen, die die himmlische Herrlichkeit schon haben.
Man sagt: „Ich möchte das und das Gute tun, und so möchte ich gerettet werden.“ Die Bibel sagt jedoch: Nein, so geht es nicht. Nur über den Tod des Messias, nur über den Weg von Jesaja 53: „Um unserer Übertretungen willen war er vermundet, die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen sind wir geheilt.“
Nur so. Wir müssen den Weg nehmen, den Gott in seiner Souveränität vorstellt. Souveränität heißt: Gott beschließt, nicht wir.
Das Ganze zeigt uns: Die Bibel ist wirklich Gottes Wort, aktueller als die Zeitung von morgen. So hoffe ich, dass dieser Vortrag auch ein Ansporn ist, die Bibel mit neuer Freude und Inbrunst zu lesen und zu studieren.
Man versteht nicht alles sofort. Man muss manches auf die Seite legen und ein paar Jahre warten. Es ist so: Gott zeigt uns immer wieder neue Dinge in seinem Wort, die überwältigend sind.
Die Bibel wird nie langweilig, sie wird immer spannender, und ich entdecke ständig neue Dinge.
Wenn jemand sagt, er habe einen Roman hundertmal gelesen, dann sagt man, der hat wahrscheinlich ein Problem. Aber wenn jemand sagt, er habe die Bibel hundertmal gelesen – Spurgeon sagte das –, und sie war beim hundertsten Mal noch schöner als beim ersten Mal, dann ist sie unerschöpflich, weil sie Gottes Wort ist.
Darum hoffe ich, dass es wirklich ein Ansporn ist, die Bibel wieder mit ganz neuer Freude zu lesen und zu studieren.
Das Buch der Sprüche sagt: „Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht.“ Es kostet etwas: Zeit, Energie und Durchhaltevermögen. Aber es lohnt sich alles.
Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht. Behalte das Wort. Danke.
