Gut, dass er gegangen ist. Wann sagen wir so etwas normalerweise? Meist dann, wenn es Probleme gab.
„Gut, dass er gegangen ist“ – das sagt der Fußballfan über den erfolglosen Trainer, der entlassen wurde. So spricht ein Volk über den unliebsamen Diktator. Vielleicht sagen es auch Eltern über den Ex-Freund ihrer Tochter, wenn er ihnen nicht gefallen hat.
Und wir alle würden das gerne über das Coronavirus sagen. „Gut, dass er gegangen ist“ – das ist ein Statement über unliebsame Menschen und unangenehme Dinge.
Eine überraschende Aussage Jesu über sein Weggehen
Umso überraschender ist es, dass in unserem heutigen Predigttext Jesus, der beste Mensch, der je auf dieser Erde gelebt hat, über sich selbst sagt und zu seinen Jüngern spricht: „Es ist gut, dass ich gehe.“ So sollen wir über ihn denken – so sollen wir darüber denken, dass er wieder in den Himmel zurückkehrt. Gut, dass er gegangen ist.
Vielleicht ist das auch für dich an diesem Tag eine überraschende Perspektive. Ich lade dich ein, über das, was Jesus sagt, zu staunen und besser zu verstehen, was er damit meint und warum es wirklich gut ist, dass er gegangen ist.
Ich möchte uns die Verse aus Johannes 16 vorlesen, in denen Jesus seinen Jüngern das genauer erklärt. Dabei sehen wir, dass das viel mit Pfingsten zu tun hat – ganz viel sogar. Denn er sagt: „Es ist gut, dass ich gehe, weil dann der Heilige Geist kommen kann.“ Und dieser Heilige Geist hat unsere Welt auf atemberaubende Weise in den letzten zweitausend Jahren verändert.
Heute wollen wir darüber staunen und sehen, was dieser Geist tut. Ich lese uns die Verse aus Johannes 16 ab Vers 7 vor:
Da spricht Jesus: „Es ist gut für euch, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun – über die Sünde, über die Gerechtigkeit und über das Gericht.
Über die Sünde, dass sie nicht an mich glauben; über die Gerechtigkeit, dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; über das Gericht, dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden. Und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, das ist mein, darum habe ich gesagt: Er wird es von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.“
Vater im Himmel, wir danken dir für dein Wort. Wir danken dir, dass wir hier auf Jesus hören dürfen, wie er den Jüngern den Geist angekündigt hat – den Heiligen Geist – und was dieser Geist tut.
Hilf uns, das besser zu verstehen und uns auch darüber zu freuen. Lass uns erkennen, dass es gut ist, dass Jesus zurückgegangen ist zu dir und uns den Geist der Wahrheit geschickt hat.
Herr, wir beten, dass du uns dieses Wort aufschließt, dass du durch deinen Geist sprichst und uns tiefer in der Beziehung zu dir führst, damit wir dich mehr erkennen. Amen.
Die Situation der Jünger vor Jesu Weggang
Versuchen wir, uns in die Lage der Jünger hineinzuversetzen. Als Jesus diese Worte spricht, sind sie schon eine ganze Zeit lang zusammen. Es ist kurz vor seiner Kreuzigung, die letzten Stunden sind ganz entscheidend. Jesus nutzt diese Zeit, um seinen Jüngern noch einige wichtige Dinge zu sagen. Dinge, die sie wissen müssen und begreifen sollen, bevor er geht — bevor er ans Kreuz geht und sie nach seiner Auferstehung in den Himmel auffährt, verlässt.
Es sind ziemlich harte Dinge, die Jesus ihnen an diesem Abend mitteilt. Er kündigt an, dass er verfolgt werden wird. Ja, er sagt ihnen sogar, dass er sterben wird. Außerdem sagt er seinen Jüngern: „Einer von euch wird mich verraten, der wird mich an die Feinde ausliefern.“
Er sagt ihnen auch, dass sie Ähnliches erleben werden. Auch sie werden Verfolgung erfahren, Verfolgung bis aufs Blut. Dann sagt er diesen Satz: „Es ist gut, dass ich euch verlasse, es ist gut, dass ich weggehe.“
Man kann sich vorstellen, wie Jesus in fragende Gesichter blickt. Vielleicht sind manche der Jünger sogar entsetzt oder schockiert. Denn stellt euch vor: Diese Jünger haben alles zurückgelassen. Sie haben ihre Familien verlassen, ihre Arbeit niedergelegt, um Jesus nachzufolgen. Ihr ganzes Leben haben sie an Jesus gehängt und alles auf eine Karte gesetzt. Und jetzt sagt Jesus ihnen all diese schwierigen Dinge und dann auch noch: „Ich werde euch verlassen.“
Und das soll gut sein? Wozu kann es gut sein, dass Jesus weggeht?
Dann sagt er ihnen: „Das ist gut, weil ich euch den Heiligen Geist schicken werde.“
Er drückt das etwas anders aus. In Vers 8 spricht er nicht direkt vom Heiligen Geist, sondern in Vers 7 nennt er ihn den Tröster. Doch mit dem Tröster ist tatsächlich der Heilige Geist gemeint. Das wird im gesamten Kontext des Johannesevangeliums und der Bibel deutlich.
Die Bedeutung des Trösters – der Heilige Geist
Dieser Tröster – man kann ihn auch als Helfer oder Beistand übersetzen – wird kommen. Er kann aber nur kommen, wenn Jesus in den Himmel zurückgeht und den Jüngern diesen Beistand schickt. Darüber sollen sich die Jünger freuen, und auch wir sollen uns mit ihnen freuen.
Jesus nennt zwei ganz wichtige Dinge, die dieser Geist tun wird, wenn er kommt. Diese beiden Punkte sind auch die Schwerpunkte meiner Predigt.
Der erste Punkt: Wenn dieser Geist, der Heilige Geist, kommt, wird er weltweit Glauben wecken und zur Erkenntnis führen. Der Heilige Geist ist ein effektiver Evangelist für die ganze Welt.
Der zweite Punkt: Er wird auch Jüngerschaft betreiben. Der Heilige Geist lässt uns Gottes Willen besser verstehen. Alle, die Gott durch den Geist erkennen, führt er tiefer in die Wahrheit. Diese Gedanken finden sich in den Versen 12 bis 15.
Zunächst sagt Jesus, was der Geist in der Welt tun wird – und zwar weltweit. Er sagt, der Geist wird der Welt die Augen öffnen über die Sünde, über die Gerechtigkeit und über das Gericht.
Wenn Jesus hier von der Welt spricht, meint er wirklich die ganze Welt: alle Völker, alle Nationen. Überall wird klar werden, was mit Sünde, Gerechtigkeit und Gericht gemeint ist.
Schon hier erkennen wir eine gewisse Überlegenheit des Heiligen Geistes und dessen Wirken. Jesus war ein Mensch, ganz Mensch, wie die Bibel sagt, so wie wir. Er war begrenzt auf eine bestimmte Zeit, in der er lebte – vor etwa zweitausend Jahren. Außerdem war sein Einflussbereich begrenzt. Er war hauptsächlich in Israel unterwegs, in diesem kleinen Landstrich am Mittelmeer.
Jesus erreichte Menschen – vielleicht Tausende, wahrscheinlich sogar zig Tausende, die ihn sahen und hörten. Doch sein Dienst war begrenzt.
Das, was der Heilige Geist tut, umfasst die ganze Welt. Er wird weltweit sein Werk tun. Deshalb ist es gut, dass er kommt.
Die Augen öffnen für Sünde, Gerechtigkeit und Gericht
Und was tut er, was tut er in dieser Welt? Jesus sagt, er wird Augen öffnen.
Vielleicht hast du eine Sehschwäche, so wie ich. Da kann man sich selbst helfen, wenn man eine Sehschwäche hat. Ich kann mir zum Beispiel das Auge abkleben – das musste ich als kleiner Junge machen. Es war eine furchtbare Tortur, aber ich konnte mein Auge trainieren und dann lernen, besser zu sehen. Es hat nur bedingt geholfen. Ihr seht das, ich trage heute eine Brille. Auch das kann ich tun: Ich kann in den Laden gehen und mir eine Brille kaufen. Manche sagen, du kannst Karotten essen, das hilft.
Ja, wenn du eine Sehschwäche hast, dann kannst du dir selbst helfen. Aber der Heilige Geist tut etwas anderes. Er hilft nicht Menschen mit einer Sehschwäche, er öffnet Blinden die Augen. Das ist das Bild, das wir hier sehen, das Jesus gebraucht. Der Geist zeigt Menschen etwas, was sie vorher nicht erkennen konnten. Sie waren blind dafür, hatten keine Lösung, konnten nicht einfach Karotten essen oder eine Brille aufsetzen. Sie konnten es nicht erkennen. Der Heilige Geist wird kommen und Augen öffnen.
Für was?
„Zuallererst für die Sünde“, sagt Jesus. Der Heilige Geist kommt und eröffnet der Welt die Augen für die Sünde. Jetzt ist interessant, was Jesus hier als Sünde bezeichnet, was dieser Heilige Geist als Sünde aufdecken wird. Ich weiß nicht, wie du über Sünde denkst. Ich denke, dass selbst bei Christen, selbst in christlichen Kreisen, wir Sünde oft als etwas sehen, das wir tun.
Ich rede schlecht über jemand anderen, das ist eine Sünde. Ich betrinke mich, das ist eine Sünde. Jemand bricht die Ehe, wir sagen, das ist eine Sünde, das ist falsch.
Aber Jesus sagt hier: Die eigentliche Sünde geht viel tiefer. Das sind alles nur Symptome der Sünde, Ausdrucksweisen der Sünde. Vielleicht kannst du dir das so vorstellen: Wenn jemand Krebs hat, bekommt er Fieber und nimmt plötzlich stark ab. Aber das sind nur Symptome für das tieferliegende Problem, den Krebs.
Jesus sagt, die Dinge, die wir falsch tun, sind nur Symptome für ein tieferliegendes Problem. Und der Geist zeigt uns das. Das tieferliegende Problem ist Unglaube. Der Geist öffnet uns die Augen, der Welt die Augen, dass sie nicht glaubt, nicht an Jesus glaubt.
Glaube beschreibt in der Bibel immer eine Beziehung, ein Vertrauen auf Gott. Das eigentliche Problem dieser Welt, das eigentliche Problem von uns Menschen, wie wir in diese Welt kommen, ist, dass wir Gott nicht vertrauen. Dass wir nicht mit ihm leben, dass wir uns nicht von ihm ins Leben sprechen lassen. Dass wir nicht erkennen, dass wir seine Geschöpfe sind, und dass wir nicht in der Beziehung mit ihm leben. Das tun wir nicht.
Das will uns der Geist zuallererst zeigen: Die Sünde ist, dass wir nicht an Gott glauben, an Jesus, den Sohn Gottes. Wir glauben nicht an ihn.
Es ist wichtig, dass wir das erkennen, denn auch wir Christen gehen manchmal so durch die Welt und zeigen Menschen ihre Sünden auf. Wir bleiben bei den Taten hängen und sehen nur, was Menschen falsch machen. Es bricht mir manchmal das Herz, wenn ich Menschen höre, die Jesus nicht kennen, und sie uns Christen nur damit in Verbindung bringen, dass wir die Leute sind, die gegen alles sind.
Die gegen Sex vor der Ehe sind, die dagegen sind, auf eine Party zu gehen und mal richtig einen sich reinzuleeren, viel zu trinken. Das sind ja nur die Symptome der Sünde. Das ist aber nicht das Zentrale, was uns auch der Geist zeigt.
Zuerst muss uns der Geist die Augen öffnen dafür, dass uns die wichtigste Beziehung fehlt, die ein Mensch haben kann, die ein Mensch braucht, um wirklich so zu leben, wie Gott sich das gedacht hat: dass uns die Beziehung zu Gott selbst fehlt.
Ich möchte das gerade zu uns Christen sagen, zu dir, wenn du Jesus vertraust: Geh nicht als Moralapostel durch diese Welt. Es ist wichtig, dass wir Menschen auch zeigen, dass sie an Gottes Willen scheitern. Aber es ist noch wichtiger, dass wir ihnen zeigen, dass sie Gott ganz dringend brauchen, dass dieser Glaube überlebenswichtig ist.
Der Geist überführt uns: Wir brauchen diese Beziehung zu Gott, zu Jesus.
Die Augen öffnen für Gerechtigkeit
Und das ist das Zweite, was wir sehen: Warum brauchen wir diese Beziehung? Der Geist überführt uns nämlich auch der Gerechtigkeit. Er öffnet uns die Augen für die Gerechtigkeit. Jesus sagt, er öffnet uns die Augen dafür, dass er, Jesus, zurück zum Vater geht. Das sei gerecht. Darin zeigt sich Gottes Gerechtigkeit: Dass Jesus jetzt nicht hier auf der Erde bleibt, sondern zum Vater zurückkehrt.
Gottes Maßstab, um Menschen bei sich anzunehmen, ist, dass sie nach seinem Willen leben. Es wäre ungerecht gewesen, wenn Jesus auf dieser Welt geblieben wäre, denn Jesus ist absolut gerecht. Er hat immer nach dem Willen des Vaters gelebt. Deshalb ist es gerecht, dass Jesus wieder zum Vater zurückgeht. Er kann vor Gott bestehen.
Wie ist das mit uns? Können wir vor Gott bestehen? Haben wir diese Gerechtigkeit, die Jesus hat? Damit konfrontiert uns der Geist.
Ich musste diese Woche etwas schmunzeln. Ich habe eine Polit-Talkshow gesehen, in der unter anderem die Familienministerin dabei war. Sie wurde gefragt, weil sie auch Homeschooling macht und ihre Kinder zu Hause unterrichtet – ich glaube, sie hat eine Tochter. Der Moderator fragte sie, welche Note sie sich selbst geben würde. Zuerst wollte sie sich keine Note geben, doch der Moderator setzte ihr die Pistole auf die Brust. Man merkte richtig, wie sie rang. Schließlich sagte sie: eine Zwei. Sie gab sich ein Gut.
Sie wusste, dass es arrogant klingen würde, sich ein Sehr gut zu geben. Aber ein Gut wollte sie sich doch geben. Sie wollte zeigen, dass sie unterrichten kann, dass sie es drauf hat. Und ich denke, so denken viele Menschen. So denken wir oft über unser Leben: dass wir doch ganz gut sind. Ich gebe mir kein Sehr gut, ich weiß, ich bin kein Heiliger. Ich weiß, dass ich Dinge auch falsch mache. Ich denke manchmal schlechte Dinge, rede vielleicht schlecht über jemanden oder tue sogar mal eine schlechte Tat. Aber alles in allem gebe ich mir ein Gut.
Doch selbst wenn das so ist, selbst wenn wir uns ein Gut geben könnten, zeigt uns Jesus und der Heilige Geist, dass ein Gut nicht reicht. Wir brauchen die Eins mit Sternchen. Wir müssen alles, was Gott von uns möchte, seinen ganzen Willen perfekt tun. Ich kenne kaum jemanden, der das für sich in Anspruch nehmen würde. Aber Jesus konnte das für sich in Anspruch nehmen. Er hat uns das vorgelebt. Er war absolut gerecht.
Der Geist stellt uns das nicht einfach nur vor Augen, um uns daran kaputtgehen zu lassen. „Schaut meinen Sohn an!“, sagt Gott. „Er hat das perfekte Leben gelebt. Er war immer liebevoll. Selbst im Zorn hat er nicht über die Stränge geschlagen, sondern es war gerechter Zorn. Macht es ihm nach!“
Gott weiß, dass wir das nicht können. Gott weiß, dass wir das nicht aus eigener Kraft schaffen. Deshalb lässt Gottes Sohn, Jesus Christus, am Kreuz sein Leben. Er bezahlt für unsere Unzulänglichkeit, für unsere Schuld, für unsere Sünde. Wir schaffen es eben nicht, die Eins mit Sternchen zu kriegen.
Ja, die meisten von uns schaffen es nicht einmal, gut zu sein. Auch die Zwei würden wir nicht bekommen, wenn wir unser Leben ehrlich an Gottes Wort prüfen. Es würde nicht reichen. Aber das, was Jesus am Kreuz tut – der Gerechte am Kreuz –, ist entscheidend: Der Gerechte geht ans Kreuz, lässt sein Leben für die Ungerechten und schenkt uns das.
Zum Beweis zeigt es uns der Heilige Geist, es zeigt uns Gottes Wort. Zum Beweis, dass das reicht: Nachdem Jesus ans Kreuz gegangen ist, ins Grab hinabgestiegen und gestorben ist, nimmt der Vater ihn wieder zu sich auf. Das heißt, die Schuld, die Jesus am Kreuz getragen hat, ist weg, sie ist im Grab geblieben.
Jeder, der sein Vertrauen auf Jesus setzt – und wenn du dein Vertrauen auf Jesus setzt, dann weißt du das – die Schuld ist weg. Jesus ist ohne Schuld zurück zum Vater gegangen als der Gerechte. Das ist der stärkste Beweis für uns Christen, dass die Schuld wirklich getilgt ist und ein für allemal bezahlt wurde.
Der Geist zeigt uns das. Er öffnet uns die Augen für die Gerechtigkeit. Er zeigt uns: Jesus ist als Gerechter zurückgegangen, hat die Schuld mitgenommen. Und jeder, der sein Vertrauen auf ihn setzt, wird auch als Gerechter zum Vater gehen dürfen.
Genau das lesen wir auch in Römer 5,1. Paulus macht das ganz deutlich, wenn er sagt: „Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben“ – da haben wir es: durch die Beziehung, dadurch, dass wir Jesus vertrauen, dass wir erkannt haben, es war Sünde, nicht auf Jesus zu vertrauen. Aber jetzt erkennen wir durch den Geist das Vertrauen auf Jesus. Wir müssen auf ihn vertrauen.
„Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.“
Hast du das schon erkennen dürfen? Wenn du das erkennen durftest, dann war es der Heilige Geist, der es dir gezeigt hat. Denn aus unserer Menschenweisheit, aus unserer eigenen Klugheit kommen wir da nicht drauf.
Der Heilige Geist überführt uns, eröffnet uns die Augen. Er macht aus Blinden Sehende, die erkennen: Ja, wir sind nicht gerecht, aber durch diesen Jesus, der gerecht ist, dürfen auch wir gerecht sein vor Gott, gerecht vor ihm stehen.
Die Augen öffnen für das Gericht über den Fürsten dieser Welt
Und dann zeigt uns der Geist noch etwas Drittes: Er zeigt uns, dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Das ist eine richtig gute Nachricht.
Der Fürst dieser Welt ist der Satan. Er hat schon ganz am Anfang die allerersten Menschen in Versuchung geführt. Noch vor uns Menschen ist er vom lebendigen Gott abgefallen und aus der Beziehung zu ihm herausgegangen. Danach hat er die Menschen in Versuchung geführt. Das ist keine Ausrede und keine Entschuldigung für uns, aber er hat sie verführt und gesagt: Misstraut Gott, der meint es nicht gut mit euch.
Als die Menschheit dem Satan, dem Versucher, gefolgt ist, sind wir aus der Beziehung zu Gott herausgefallen. Jetzt zeigt uns der Geist, dass am Kreuz, als Jesus gestorben ist, nicht nur die Sünde beseitigt wurde, sondern auch der Fürst dieser Welt ein für allemal besiegt wurde.
Es ist wichtig, dass wir das durch den Geist erkennen. Denn wenn wir so durch diese Welt gehen, würden wir das manchmal nicht für möglich halten. Wenn wir sehen, wie viel noch im Argen liegt, wie viel Leid es gibt – und das sind nicht nur Naturkatastrophen, sondern auch Menschen, die sich bitter gegenseitig das Leben schwer machen und zusetzen – dann ist so viel kaputt.
Aber der Heilige Geist zeigt uns: Satan ist schon besiegt. Der, der hier noch alles durcheinanderbringt und sein Unwesen treibt, ist besiegt. Gott lässt es ihm zu, weil er noch Menschen erreichen will. Deshalb lässt er ihn hier noch toben, weil er noch Menschen retten möchte. Aber Satan ist bereits besiegt.
Ich las vor einiger Zeit von einem Gaunerpärchen, ich glaube, das war in Amerika unterwegs. Sie hatten einiges auf dem Kerbholz. Man hat sie lange nicht gefasst, aber vorsorglich wurde ihnen in ihrer Abwesenheit der Prozess gemacht. Sie wurden zu einer ganz langen Haftstrafe verurteilt. Sie waren noch unterwegs in dieser Welt und trieben ihr Unwesen. Doch eines Tages, als sie nicht vorsichtig waren und in Amerika in eine Kontrolle gerieten, wurden sie gefasst und weggesperrt – lebenslänglich.
Ganz ähnlich ist Satan schon besiegt. Er ist verurteilt, sein Urteil ist gesprochen. Er kann sein Unwesen noch im begrenzten Rahmen weitertreiben. Aber es ist ihm ein Ende gesetzt – er ist besiegt. Und das ist eine gute Nachricht für jeden, der auf Jesus vertraut.
Satan hat kein Recht mehr, uns anzuklagen. Wenn du erlebst, dass du noch Stimmen hörst, die dir einflüstern: „Gott meint es doch nicht gut mit dir. Schau mal, was du alles erleben musst, wie schwer dein Leben ist, wie böse Menschen zu dir sind. Gott hat dich vergessen.“ Dann darfst du dir bewusst machen, und der Geist macht es in dir bewusst: Nein, dein Gott ist gut. Dein Vater ist da, und der Satan ist schon besiegt.
Er hat kein Recht mehr, die Erlösten bei Gott anzuklagen. Er hat kein Recht mehr, uns das Heil streitig zu machen, weil Jesus dafür bezahlt hat.
Für uns Christen ist das eine gute Nachricht. Es ist aber auch eine Herausforderung für alle, die das nicht glauben. Wenn du sagst: „Bleib mir weg mit dem Satan, bleib mir weg mit Jesus, ich lebe mein Leben, ich brauche das nicht“ – dann gilt auch für dich: Das Urteil ist über den Satan gesprochen, aber es ist auch über alle gesprochen, die zu diesem Fürst dieser Welt gehören – ob bewusst oder unbewusst.
Wer nicht auf Jesus vertraut, wer nicht an ihn glaubt und mit ihm lebt, der ist mit Satan gerichtet und geht verloren.
Noch ist Zeit. Noch ruft der Geist. Noch zeigt er uns, was wir am dringendsten brauchen: den Glauben an Jesus, die Beziehung zu ihm, die Gerechtigkeit, die Jesus hat, und dass Jesus uns befreit von diesem Fürsten dieser Welt.
Ich möchte einladen, darauf zu vertrauen und umzukehren. Nicht länger deinen Weg in Blindheit durch diese Welt zu gehen. Denn genau so wirkt der Geist: Er nimmt das Wort Gottes, das Evangelium, und spricht es in Lebenssituationen. So hat er es in meinem Leben und im Leben von vielen anderen getan. Er hat uns das gezeigt und die Augen geöffnet. Dann sind wir umgekehrt, weil wir es zum ersten Mal begriffen haben.
Heute kannst du neu anfangen. Lass dich nicht von Bedenken aufhalten. Wir müssen nicht alles verstanden haben. Das Wichtigste ist, dass wir unser Vertrauen auf diesen Jesus setzen.
Die Wirkung des Heiligen Geistes seit Pfingsten
Es ist beeindruckend, wie der Heilige Geist von der ersten Stunde an gewirkt hat, als Jesus ihn gesandt hat. Vor zehn Tagen haben wir in einem Himmelfahrtsgottesdienst gehört, wie Jesus zum Vater zurückgekehrt ist. Die Jünger warteten darauf, was als Nächstes geschehen würde. Es herrschte noch viel Unsicherheit. Doch dann kam der Heilige Geist mit voller Macht – zehn Tage später, an Pfingsten – auf diese Jünger herab.
Aus diesem verunsicherten Jüngerhaufen wurde eine mutige Gruppe, die voller Kraft das Evangelium verkündete. Zuerst geschah dies in Jerusalem. In der Apostelgeschichte 2 sehen wir, wie Petrus den Männern und Frauen in Jerusalem predigt. Er erklärt ihnen, was das Evangelium bedeutet, und durch seine Predigt wirkt Gottes Geist. Schon am ersten Tag finden etwa dreitausend Menschen zum lebendigen Glauben.
Die Geschichte geht weiter, und sie ist erstaunlich: Der Heilige Geist hat in den letzten zweitausend Jahren bewirkt, dass sich das Evangelium ausgebreitet hat. Innerhalb kürzester Zeit griff diese friedlich verkündete Botschaft von Jerusalem über Samaria und Judäa bis nach Rom um sich. Rom war damals die Hauptstadt der Welt. Überall antworteten Menschen im Glauben, weil der Heilige Geist ihnen die Augen öffnete.
Die Christen wurden im römischen Reich verfolgt. Sie wurden als lebendige Fackeln verbrannt oder den Tieren in der Arena vorgeworfen. Es wurde alles versucht, um diese Botschaft auszurotten. Man kann förmlich sehen, wie Satan wütet, um das zu verhindern. Doch das Ergebnis war das Gegenteil: Das Evangelium florierte weiter und breitete sich aus.
Es ist mit dem Verstand kaum zu begreifen, wie diese Botschaft, die nicht mit Waffengewalt verbreitet wurde, sondern friedlich weitergegeben wurde, sich im ganzen römischen Reich und bis heute weltweit ausbreitet. Es lohnt sich, darüber nachzudenken – besonders für Skeptiker. Man kann sich fragen: Wie kann das sein?
Auch heute wird der Glaube in vielen Ländern verfolgt, etwa in China, Nordkorea oder im Iran. Gerade aus diesen Ländern hören wir, wie sich die Gemeinden trotz heftiger Verfolgung und Bedrohung ausbreiten und wachsen. Es ist ein Wunder, was der Heilige Geist tut.
Wie macht er das? Interessanterweise geschieht es nicht an den Jüngern vorbei. Haben wir die Pfingstpredigt gehört? Petrus verkündete das Evangelium, und dadurch wirkte der Geist. Bis heute finden nur sehr selten Menschen zum Glauben, ohne dass ihnen jemand das Wort erklärt. Es gibt zwar Berichte von Menschen, die durch Träume zum Glauben kommen. Doch selbst sie führen danach Gespräche, um den Glauben besser zu verstehen.
Der Weg, den Gott wählt, ist, dass Jünger Jesu das Wort weitergeben und der Geist dadurch wirkt. Das sehen wir bei Petrus und in der gesamten Apostelgeschichte. So ist es bis heute: Menschen machen sich auf, Missionare gehen in schwierige Länder, verkünden das Wort und erleben Wunder.
Die Jüngerschaft durch den Heiligen Geist
Das eine, was der Geist tut, ist, dass er weltweit als Evangelist arbeitet und Augen öffnet. Das andere ist, dass er in den Jüngern wirkt. Das ist der zweite Punkt: Er lässt die Jünger Gottes Willen besser verstehen und betreibt Jüngerschaft.
In Vers 12 sagt Jesus: „Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es nicht ertragen.“ Es ist wichtig, dass wir das verstehen. Zuallererst richtet sich das, was Jesus in den Versen 12 bis 15 sagt, an die Apostel. Wir sind zunächst noch nicht angesprochen. Zuerst sagt er den Aposteln, was der Geist tun wird, wenn er in ihnen kommt.
Ich möchte uns das noch einmal vorlesen. Es sind die Verse 13 bis 15, in denen Jesus beschreibt, was der Geist in den Aposteln tun wird:
„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird es von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.“
Fällt dir auf, wie abhängig und demütig der Heilige Geist arbeitet? Es ist interessant: In Vers 13 heißt es, er wird nicht aus sich selbst reden. In Vers 14 sagt Jesus: „Von dem Meinen wird er es nehmen.“ Und in Vers 15 wiederholt er: „Von dem Meinen wird er es nehmen.“ Vers 14 sagt außerdem, dass er Jesus verherrlichen wird.
Also macht der Heilige Geist, was er auch in den Jüngern tut: Er stellt Jesus groß. Er zeigt ihnen mehr von Jesus, lässt sie ihn besser kennenlernen – ebenso den Vater. Im Verlauf des Neuen Testaments sehen wir, wie das praktisch ausgesehen hat.
Wenn wir die Jünger durch die Evangelien begleiten, merken wir, dass sie vieles noch nicht verstanden haben. Manchmal ist Jesus fast ein bisschen zornig geworden, weil er dachte: „Habt ihr es denn immer noch nicht begriffen?“ Aber jetzt, wo der Heilige Geist kommt, merken wir plötzlich, dass die Jünger vieles viel besser verstehen.
Sie lesen das Alte Testament und begreifen, dass es schon auf Jesus hingewiesen hat. Sie verstehen auch schwere Prophetien teilweise, und der Heilige Geist lässt sie erkennen, wie diese auf Jesus hindeuten. Außerdem lernen sie, das Wort Gottes auf schwierige Lebenssituationen anzuwenden.
Sie haben selbst erlebt, was Jesus ihnen vorausgesagt hat: Verfolgung, Bedrängnis und ganz schwierige Umstände. Doch sie verstehen immer wieder, wie Gott das gebrauchen will. Durch den Heiligen Geist hören sie Gottes Stimme und erfahren Ermutigung.
Jesus sagt außerdem, dass der Geist ihnen auch zeigen wird, was zukünftig kommt. Das sehen wir in verschiedenen Briefen und am deutlichsten vielleicht in der Offenbarung des Johannes. Dort öffnet Gottes Geist den Jüngern die Augen für das, was in der Zukunft sein wird.
All das, was der Geist den Jüngern gezeigt hat, haben sie aufgeschrieben. Deshalb haben wir in der Bibel nicht nur die Evangelienberichte, die uns von Jesu Worten und Taten erzählen, sondern auch Briefe und weitere Bücher, die vom Geist inspiriert sind.
Diese Schriften sind das Produkt dessen, dass der Geist die Jünger tiefer in die Wahrheit geführt hat. Die Jünger hatten vieles noch nicht verstanden, doch jetzt zeigt der Geist ihnen, wie die Puzzleteile zusammenpassen: wie das Alte Testament mit dem Neuen Testament verbunden ist, wie das, was Jesus getan hat, Erfüllung ist und was es für die Zukunft bedeutet.
Sie haben das verstanden und für uns aufgeschrieben.
Die Rolle der Bibel und der Heilige Geist heute
Ich weiß nicht, wie du darüber denkst, wie der Heilige Geist in deinem Leben wirkt und wie er zu dir redet. In den letzten Jahren habe ich immer wieder Gespräche mit Menschen geführt, die gesagt haben: Wenn der Heilige Geist mir etwas zeigen oder offenbaren will, dann kann er es mir ja direkt sagen. Dann müsste ich die Bibel nicht lesen.
Am meisten entsetzt war ich, als ich so etwas von einem Theologiestudenten hörte, der die Bibel studiert hat. Er sagte: Wenn der Heilige Geist mir etwas sagen will, dann brauche ich das Wort nicht, das kann er mir ja auch so sagen. Das ist, vorsichtig gesagt, nicht besonders klug – so über die Bibel und auch über den Geist zu denken. Diese Haltung trennt den Heiligen Geist von Gottes Wort.
Jesus spricht ganz anders über diesen Geist. Er sagt, der Geist redet nicht aus sich selbst. Er macht sich nicht seine eigenen Ideen und gibt sie uns weiter. Stattdessen gründet er sich auf das, was der Vater sagt und was Jesus sagt. Die sicherste Quelle dafür, was Jesus und der Vater sagen, haben wir in Gottes Wort.
Der Heilige Geist wird Gottes Wort niemals widersprechen. Das Problem ist, wenn wir Geist und Wort trennen, dass wir Menschen viele Ideen und auch falsche Gedanken und Bedürfnisse haben, die nicht von Gott kommen. So verwechseln wir leicht die Stimme Gottes mit unserer eigenen Stimme. Wir können uns schnell täuschen.
Deshalb brauchen wir etwas Verlässliches, einen Ort, ein Wort, an dem wir alles prüfen können. In seiner Weisheit schenkt Gott uns genau dieses Wort. Er hat die Jünger tiefer in der Erkenntnis geführt – eine einmalige Situation in der Weltgeschichte, in der sie Gottes Wort weiterschreiben durften. Jetzt haben wir die Bibel und dürfen Gott dadurch besser kennenlernen.
Wir dürfen alle Gedanken, die wir haben, prüfen. Ich sage nicht, dass wir nicht auch Gedanken vom Geist eingegeben bekommen können, aber wir dürfen sie an der Bibel prüfen. Ist das das, was mein Herr, mein Heiland mir wirklich sagen möchte? Ich möchte uns ermutigen, das zu tun. So führt auch uns der Geist tiefer in die Wahrheit.
Der Kirchenvater Augustinus hat das einmal erlebt, wie ihn der Geist wirklich zum Wort brachte und ihm Klarheit gab. Er war in einer Lebenssituation, in der er sehr gehadert hat. Er hatte einen sündigen Lebenswandel und fragte sich: Kann ich überhaupt gerecht werden vor Gott? Kann ich wirklich gerettet werden? Er zweifelte an seinem Heil.
Augustinus war auf einem guten Weg, aber er war sich nicht sicher, ob er mit seinem Leben vor Gott bestehen kann. Eines Tages saß er verzweifelt an einem Baum gelehnt. Dann hörte er aus der Ferne eine Kinderstimme, die sagte: „Nimm, lies! Nimm, lies!“ Er sah das Kind nicht, hörte nur die Stimme. Augustinus spürte, dass Gott ihm etwas sagen will.
Er lief ins Haus zur Bibel. Die Bibel lag aufgeschlagen da. Er berichtet, dass sie nicht aufgeschlagen war, sondern so lag. Er griff nach der Bibel, öffnete sie und las still den Absatz, auf den zuerst seine Augen fielen. Dort stand: „Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Streit und Eifersucht. Legt als neues Gewand den Herrn Jesus Christus an“ (Römer 13,13-14).
Augustinus sagt: „Ich wollte nicht weiterlesen. Es war wahrlich nicht nötig, denn bei dem Schluss dieser Worte kam das Licht des Friedens über mein Herz und die Schatten des Zweifels entflohen.“ Er verstand, dass er Christus braucht, dieses Kleid, und dass er sein Vertrauen auf Jesus setzen muss. Das reicht.
Warum glaube ich, dass ihn der Heilige Geist geführt hat? Weil er ihn zum Wort gebracht hat. Er hat ihm in seinem Zweifel gesagt: Nimm, lies! Schau nicht irgendwo in dich hinein, schau nicht auf die Welt, sondern schau in Gottes Wort und höre, was Gott dir sagen will. Augustinus durfte verstehen, dass der Geist ihn tiefer in die Wahrheit führt. Das wird er auch bei uns tun.
Ich möchte ermutigen: Rechne nicht damit, dass der Geist dir Weisheit einfach so zufallen lässt. Ringe darum, die Weisheit aus Gottes Wort zu bekommen. Finde Zuspruch in Gottes Wort und gib dir die Weisheit nicht selbst. Erkenne Gott mehr durch sein Wort.
Das Ermutigende ist, dass Gott es bei uns nicht anders macht als bei den Aposteln. Jesus sagt: „Ich mute euch nicht alle Wahrheit auf einmal zu, das könnt ihr gar nicht alles vertragen.“ (Johannes 16). An diesem Abend beschreibt Jesus, dass wir jetzt noch nicht alles ertragen können, aber der Zeitpunkt kommt, an dem wir mehr erkennen dürfen.
So geht Gott mit jedem von uns einen Weg in unserem eigenen Tempo. Der Heilige Geist hat für jeden sein eigenes Tempo. Wir dürfen Stück für Stück begreifen, was Gottes Wille für unser Leben ist. Wir dürfen Gott kennenlernen und besser begreifen, wie gut er ist, dass sein Wille perfekt ist – perfekt für unser Leben. Seine Pläne sind die besten.
Wir lernen, ihn mehr zu lieben, jeder in seinem Tempo. Wenn wir das verstehen, erkennen wir zwei große Dinge, die der Geist weltweit tut: Er öffnet der Welt die Augen und führt uns tiefer in die Wahrheit und Erkenntnis Gottes.
Wenn wir das verstehen, begreifen wir wirklich, dass es gut ist, dass Jesus zum Vater zurückgegangen ist, um diesen Geist zu schicken. Wir müssen nicht nach Israel pilgern, um dort eine Woche mit Jesus zu verbringen und ihm zuzuschauen. Nein, er begegnet uns hier durch andere Christen und durch sein Wort.
Er öffnet Menschen weltweit die Augen – nicht nur in Israel, sondern überall. Er ruft die Menschen zu sich, über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg: bei Augustinus im vierten Jahrhundert, bei den Reformatoren im sechzehnten Jahrhundert und immer wieder. Er öffnet Menschen die Augen.
Und er führt uns als seine Jünger, wenn wir ihm vertrauen, tiefer in die Wahrheit. Was für ein Geschenk, was für ein Segen! Lasst uns Gott dafür danken, dass er uns diesen Geist schenkt – den Tröster, noch besser den Beistand, den Helfer, der uns Gott mehr erkennen lässt und uns die Augen öffnet.
Lasst uns dankbar sein, dass wir dieses Pfingstfest feiern dürfen. Der Heilige Geist hat die Kirche gestartet und baut sie bis heute weiter auf. Er führt uns tiefer.
Schlussgebet und Dank
Ich bete: Ja, Vater, wir danken dir, dass wir uns mit den Jüngern freuen dürfen, weil Jesus zu dir zurückgekehrt ist.
Das ist der Beweis dafür, dass er seinen Auftrag wirklich erfüllt hat – die Mission ist vollbracht. Die Schuld ist bezahlt, sie liegt im Grab, und sie kann uns nicht mehr belasten. Ja, der Satan kann uns nicht mehr anklagen, wenn wir auf Jesus vertrauen. Wir danken dir dafür. Das bedeutet, wir sind deine Kinder, wir gehören zu deiner Familie. Was für ein Vorrecht, was für ein Geschenk, dass du uns das durch deinen Geist gezeigt hast.
Wir beten, dass du noch viele Menschen rufst, gerade in dieser Zeit. In besonderer Weise erkennen wir, wie begrenzt wir sind – in unserem Land und in der Welt. Wir haben die Dinge nicht im Griff. Vater, hilf uns zu erkennen, dass du alles im Griff hast. Lass uns erkennen, was wir mehr brauchen als alles andere. Es ist nicht die Gesundheit, es ist nicht die Arbeit – es ist Jesus.
Herr, öffne die Augen und schenke Erweckung. Wir beten, dass du uns als deine Gemeinde, deine Kirche weltweit, wachsen lässt. Lass uns tiefer in die Wahrheit kommen, dich mehr erkennen und mehr mit dir leben. Lass uns deine Wahrheit suchen, nicht unsere eigene, deine Weisheit und ihr Folgen.
Danke, dass du uns leitest. Danke auch für deine Gnade, dass du mit jedem von uns dein eigenes Tempo hast. Hilf uns, nicht lockerzulassen, sondern dran zu bleiben an dir. Wir danken dir, dass du uns bewahrst durch deinen Geist, der in uns lebt und uns sicher zu dir nach Hause bringen wird. Amen.