3, Vers 17
Die Folgen des Ungehorsams Adams
Und zu Adam sagte er: „Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört hast und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir geboten und gesagt habe, du sollst nicht davon essen, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen. Mit Mühsal wirst du davon essen alle Tage deines Lebens.“
Wörtlich heißt es also, du wirst den Erdboden essen. Gemeint ist ganz wörtlich, dass du vom Erdboden essen wirst – das heißt vom Ertrag des Erdbodens. Das ist typisch Hebräisch. Die hebräische Sprache ist sehr einfach: „Du wirst den Boden essen“ bedeutet „du wirst vom Boden essen“, also vom Ertrag. Das muss man manchmal erklären, weil manche Leute das zu wörtlich nehmen und meinen, man müsse tatsächlich den Boden essen.
Aber in gewissem Sinne isst man ja auch den Boden, wenn man vom Boden etwas isst, zum Beispiel Weizen oder Kartoffeln. Man isst also gewissermaßen ein Stück des Erdbodens.
Um Adams Willen wird der Erdboden verflucht. Doch wir sollten nicht zu streng mit Adam sein. Wahrscheinlich wären wir in der gleichen Situation gewesen. Ich selbst hätte mit Sicherheit dieselbe Sünde begangen wie Adam.
Denn wir lesen auch in Offenbarung 20, dass selbst im tausendjährigen Reich, wo paradiesische Zustände herrschen und Jesus Christus sichtbar in Jerusalem regiert, Menschen dennoch vom König abfallen und sich gegen ihn wenden.
Das zeigt: Nicht nur in Eden ist der Mensch böse. In Eden war der Mensch zwar vorher unschuldig, das ist richtig, aber auch im tausendjährigen Reich, wo paradiesische Zustände herrschen, wird der Mensch durch die Schlange, den Satan, verführt. Er wendet sich gegen den Messias.
So ist es also sowohl in Eden als auch im tausendjährigen Reich.
Die Mühsal der Arbeit und der Fluch des Bodens
Dorn und Distel. Sie sagt, wir sind im tausendjährigen Reich. Das wird aber erst später sein. Dieses Reich kommt nach der Wiederkunft Jesu Christi. Wir werden doch tausend Jahre gebunden sein.
Ja, am Ende, ganz am Ende des tausendjährigen Reiches, wird der Satan losgelassen werden. Kapitel drei, Vers achtzehn, spricht von Dorn und Distel – also im Kollektiv von Dornen und Disteln. Dort heißt es: „Wird er dir sprossen lassen der Boden, und du wirst essen das Gewächs des Feldes.“
Nicht Adam wird verflucht, sondern der Boden. Nicht die Arbeit wird verflucht, sondern die Mühsal bei der Arbeit wird hinzugefügt. Die Bibel spricht nie vom Fluch der Arbeit. Im Gegenteil, die Arbeit ist ein Segen.
Und du wirst essen das Gewächs des Feldes. Interessanterweise redet die Bibel jetzt nicht mehr von den Bäumen. Das ist eigenartig. Natürlich isst der Mensch auch weiterhin von den Bäumen, aber die Bäume im Garten sind jetzt nicht mehr für ihn da. Er muss nun außerhalb des Gartens seine Frucht und sein Essen suchen – nicht mehr die Früchte der Bäume im Garten.
Aha, man muss also warten auf die Frucht. Das gilt auch für das Gewächs des Bodens, des Feldes. Auch hier muss man warten und sammeln. Vielleicht ist es nicht so, dass man die Früchte jeden Monat bekommt.
Der Sterbeprozess und die Folgen der Sünde
Vers 19: „Im Schweisse deines Angesichts“ oder „mit dem Schweiss“ beziehungsweise „um den Schweiss deines Angesichts“ wirst du dein Brot essen. Das bedeutet, du wirst schwitzen müssen, bis du zum Erdboden zurückkehrst. Denn von ihm bist du genommen; du bist Staub, und zum Staube wirst du zurückkehren.
Das Wort für „Brot“ beziehungsweise „Brot essen“ im Hebräischen ist hier vermutlich „Lechem“. Ich schaue gerade nach: Es ist wahrscheinlich „Lechem“, oder auch nur ein Wort. Moment, Erste Mose 3,19 – ich glaube, es ist nur ein Wort, „Achal“ oder „Lechem“. „Tuchal Lechem“ bedeutet „Brot essen“. „Lechem“ findet sich auch im Namen „Bethlehem“, was „Haus des Brotes“ bedeutet. Hier steht „Lechem“ für das Essen von Brot, also Nahrung im Allgemeinen. Natürlich steht „Brot“ hier symbolisch für Nahrung.
Steht das nicht in manchen Übersetzungen auch einfach nur als „Brot“? Ja, in der Nische doch „Brot“. Und damals haben sie schon Brot hergestellt – einfaches Brot, aus gemahlenem Mehl, offensichtlich.
Frau Präsidentin, da müssen Sie schon eine schöne Zeit im Garten verbracht haben. Es muss eine längere Zeit gewesen sein, damit nicht alles innerhalb kürzester Zeit geschehen ist. Das ist ein guter Gedanke; er zeigt, dass nicht gleich am ersten Tag gesündigt wurde. Sie hatten also schon einige Zeit, vielleicht sogar Monate oder Jahre, im Garten verbracht. Das wissen wir nicht genau – vielleicht keine Jahrhunderte, aber hundert Jahre könnten durchaus möglich sein. Offensichtlich eine beneidenswerte Zeit.
Es gab auch Schmerzen durch die Dornen und Disteln auf dem Acker. Nun erfährt er, dass er zum Staub zurückkehren muss, dass er sterben muss. „An dem Tag, an dem du sündigst, wirst du sterben“, hat Gott gesagt. Das ist wörtlich zu nehmen. Wann starb Adam? An dem Tag, an dem er sündigte, starb er. Manchmal sagen wir, es sei nur geistlich gemeint, aber er starb wirklich. Sein Körper wurde vom Tod ergriffen. Von nun an geht alles auf den Tod zu, auf die Rückkehr zum Staub.
Es ist nur eine Frage der Zeit, aber der Sterbeprozess begann. Abbauende Kräfte traten in Kraft. In Römer 8 lesen wir, dass unser Leib ein toter Leib ist, weil er sterblich ist. Er ist dem Tod geweiht. Dort steht in Vers 10: „Wenn Christus in euch ist, ist der Leib tot wegen der Sünde.“ Jeder von uns hat also einen toten Leib, in dem diese abbauenden Kräfte wirken, bis zum endgültigen Tod.
Vers 11 erklärt, was mit dem Tod gemeint ist: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten erweckte, in euch wohnt, wird der Christus von den Toten Erweckte auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, wegen seines in euch wohnenden Geistes.“ Eines Tages, bei der Auferstehung, werden unsere sterblichen Leiber lebendig gemacht. Das heißt, das ewige Leben wird auch in unsere Körper einziehen. Unsere Leiber werden verwandelt und werden ewig leben.
Vers 10 nennt unsere Leiber „tot“, Vers 11 nennt sie „sterblich“. Das bedeutet: Mit dem Sündenfall sind abbauende Kräfte in uns eingetreten. Natürlich ist es so, dass bei jungen Menschen, die noch nicht 24 Jahre alt sind, die aufbauenden Kräfte noch überwiegen. Ab 24 überwiegen dann die abbauenden Kräfte. Wer genau 24 ist, sollte es noch recht genießen. Das habe ich irgendwo gelesen, und ich glaube, das stimmt auch mit der Erfahrung überein.
Es gibt also zwei Kräfte in uns: aufbauende und abbauende. Die aufbauenden Kräfte sind in der ersten Lebenshälfte oder im ersten Drittel stärker. Danach werden die abbauenden Kräfte stärker. Ab etwa 40 Jahren tragen viele Menschen eine Brille, weil sich die Augenlinsen nicht mehr so gut bewegen.
Vers 19, „im Schweisse deines Angesichts“, haben wir schon betrachtet. Geht es auch um Schmerzen oder Leiden? Ist damit gemeint, dass ab diesem Zeitpunkt der Tod auch in den Leib eingezogen ist, dass der Leib Schmerzen und Gebrechen hat? Vorher gab es keinen Schmerz – im Garten Eden gab es keinen Schmerz. Das kann man ausschließen. In der Ewigkeit wird es auch keinen Schmerz mehr geben.
Ob das mit dem Tod zu tun hat? Jedenfalls sind Schmerz, Krankheit und Leiden mit dem Sündenfall gekommen, das steht ganz sicher fest. Schmerzen sind da, ja, aber Krankheiten auch. Natürlich, wenn jemand auf eine heiße Herdplatte greift, zieht er die Hand zurück, sonst hätte er sich verbrannt. Leiden, besonders Krankheitsleiden, hat Jesus auf sich genommen, weil sie eine Folge der Sünde sind.
Er trug unsere Leiden und unsere Krankheiten, weil sie aus der Sünde resultieren.
Der Tod und die Rückkehr zum Staub
Prediger 12,7: „Der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen ist, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat.“
In Prediger 12,5 wird nochmals betont, dass der Geist zu Gott zurückkehrt. Dabei handelt es sich um den Geist jedes Menschen, auch der ungläubigen Menschen. Der Geist kehrt in die Verfügungsgewalt Gottes zurück, um dort letztendlich gerichtet zu werden.
Der Leib hingegen kehrt zum Staub zurück und wird wieder zu Staub.
In Vers 24 wird noch einmal über Eden gesprochen, insbesondere über den Baum des Lebens. Adam gab seiner Frau den Namen Chawah. Chawah bedeutet „Leben“. Die Tatsache, dass Adam ihr diesen Namen gibt, zeigt, dass er ihr Haupt ist. Sie benennt sich nicht selbst.
Adam ist das Haupt über Eva und gibt ihr den Namen Chawah, weil sie die Mutter alles Lebenden ist. Alle lebenden Menschen stammen von Eva ab. Adam erkennt, dass der Tod unaufhaltsam ist. Er versteht, dass die Frau nun die Erhalterin des Menschengeschlechts ist. Alle Menschen werden von ihr abstammen.
Die erste Bekleidung und das Opfer der Tiere
Und Gott, Jahwe, machte Adam und seiner Frau Röcke – lange Röcke, übrigens. Das ist hier das Wort für eine lange Tunika, also ein langer, langer Rock, nicht ein Schurz. Anders als Adam und Eva, die sich mit Schurzen aus Feigenblättern bedeckten, handelt es sich hier um einen langen Rock, ein ganz anderes Wort.
Dieses Wort wird auch weiterhin verwendet und kommt oft vor. Ich schaue gerade nach: Röcke kommen auch in der Josefsgeschichte vor – der Leibrock, der lange Rock des Kleides Josefs. Ebenso bei den Priesterkleidern tragen die Priester diesen langen Rock. Er taucht auch in 2. Samuel 13 bei den Frauen auf. Dieses Kleid der Tamar, glaube ich, hieß sie, Tamar, hat auch diesen langen Rock.
Außerdem haben wir einen Mann namens Husa, der einen zerrissenen Leibrock und Erde auf seinem Haupt trägt, im Zweiten Samuel 15, Vers 32. In Esra lesen wir ebenfalls von diesen Priesterleibröcken. Es handelt sich also immer um denselben langen Rock.
In Jesaja 22 heißt es: "Ich bekleide ihn mit deinem Leibrock." Das dient als Schutz gegen die Nacktheit.
Jahwe, Gott, machte Adam und seiner Frau Röcke aus Häuten, also aus Tierhäuten, und bekleidete sie damit. Man würde heute von einem Lederrock sprechen. Das ist schon sehr alt – der Lederrock zur Bedeckung der Scham. Das sind die ersten Tiere, die sterben mussten.
Adam und Eva werden erschrocken gewesen sein, als sie das Blut unschuldiger Tiere zum ersten Mal fließen sahen, denn zuvor hatten sie keine Tiere gegessen. Kleidung verlangt von Gott ein Opfer und den Tod von Tieren.
Die Feigenblattschürze achtete Gott nicht als Kleidung, jedenfalls nicht als geeignete Kleidung. Welche Kleidung Gott heute als geeignet ansieht, kann man sich fragen.
Gott sorgte für die Kleider der Menschen. Er gab ihnen alles, was sie brauchen. Und auch für uns sorgt Gott – er gab und gab und gab.
Der Weg zum Baum des Lebens und die Bedeutung Jesu Christi
Und dann lesen wir in Johannes 19, wie die Menschen dem Herrn Jesus die Kleider auszogen. Sie nahmen ihm alles, sogar den letzten Leibrock.
Wie Gott sagte: „Siehe, der Mensch, der Adam, ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses.“ Gott hätte Adam lehren können, das Gute vom Bösen zu unterscheiden, ohne dass Adam selbst das Böse tun müsste. Nun aber musste Adam das Böse durch eigene Erfahrung kennenlernen. Das Gute hatte er nicht vollständig erkannt, zumindest nicht vollkommen.
Damit Adam nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme, um ewig zu leben, wurde er daran gehindert. Hätte Adam vom Baum des Lebens gegessen, hätte er in diesem Zustand ewig existieren müssen. Er wäre ewig in dem Zustand geblieben, in dem er war, doch er sollte sterben. Deshalb begann er zu sterben, und Gott vertrieb ihn aus dem Paradies, weg vom Baum des Lebens.
Das war eigentlich auch ein Akt der Liebe. Denn in diesem Zustand ewig zu leben, wäre nicht gut gewesen. Es wäre eine Verewigung eines Zustands gewesen, in dem die Beziehung zu Gott nicht mehr so vorhanden war wie zuvor. Adam sollte sterben.
Ich stehe nicht fest, aber da es nicht ausdrücklich in der Bibel steht, können wir nur Vermutungen anstellen. Es könnte sein, dass er gegessen hat, doch vergessen wir nicht, es geht um ein beständiges Essen. Denn wir müssen auch von Jesus beständig essen. Der Herr Jesus ist unser Baum des Lebens.
In Johannes 6 lesen wir, dass wir beständig essen müssen. Wir leben von ihm, jeden Tag. Wer mich isst, der wird leben. Wer mich beständig isst – im Griechischen ist hier ein duratives Verb verwendet, das eine andauernde Handlung beschreibt –, der wird leben.
In Johannes 6, Vers 56 heißt es: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.“ Vers 50 sagt: „Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, damit man von ihm esse und nicht sterbe.“ Jesus erklärt: „Mein Fleisch ist wahrhaftige Speise, mein Blut ist wahrhaftiger Trank.“ Wer sein Fleisch isst und sein Blut trinkt, verbleibt in ihm. Das steht auch in Vers 56.
In Vers 58 heißt es: „Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkam, nicht wie eure Väter, die man aß und starben. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“ Das Wort „essen“ steht hier im Mittelwort der Gegenwart, das im Griechischen eine andauernde Handlung bezeichnet.
Sogar verwendet Jesus das Wort nicht einfach für Essen, sondern eigentlich für Kauen. Man traut sich jedoch nicht, es so zu übersetzen, weil es eigenartig klingt. „Den Herrn Jesus kauen“ – was soll das bedeuten? Gemeint ist, dass man das Brot eine Weile im Mund behält, es ist eine andauernde Handlung. Wer also beständig isst und kaut, der wird leben.
Das heißt: Jesus Christus ist unser Lebenselement. Wir essen ihn täglich, und zwar den, der für uns gestorben ist.
Das ist jetzt nur eine Vermutung von mir, aber ich halte sie für angebracht: Auch der Baum des Lebens ist so zu verstehen, dass man von ihm täglich essen soll, so wie wir auch andere Speisen täglich zu uns nehmen. Hätte Adam das getan, hätte es keinen Sterbeprozess gegeben. Aber ab jetzt gibt es ganz sicher einen Sterbeprozess. Er ist diesem Prozess unterlegen und darf nicht mehr vom Baum des Lebens essen.
In der Ewigkeit werden wir wieder vom Baum des Lebens essen. Dann werden wir auch die Blätter des Baumes des Lebens essen, und diese Blätter sind zur Heilung und Pflege da. Es gibt deshalb keine Krankheit mehr, weil die Menschen dort beständig von den Blättern essen.
Auch in Offenbarung Kapitel 22 ist davon die Rede.
Nun, dass Adam nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme, um ewig zu leben, war notwendig. Diesen Zustand, in dem er jetzt war, zu verewigen, wäre nicht gut gewesen. Deshalb schickte Gott der Herr ihn aus dem Garten Eden hinaus, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war.
Adam darf weiterhin arbeiten. Er verliert nicht den Sinn seines Lebens oder Daseins. Arbeit ist für ihn ein Schöpfungs- und Bewahrungsauftrag. Er soll die Umwelt schonen und in Ordnung halten.
Wir lernen unseren Kindern, dass sie ihre Sachen in Ordnung halten sollen. Das ist Teil des Schöpfungsauftrags. Wir werfen nicht mit den Bibeln herum, sondern behandeln sie sorgsam. Was Gott uns anvertraut hat, sollen wir bewahren und pflegen, soweit es möglich ist.
Der verschlossene Zugang zum Baum des Lebens und die Erlösung durch Christus
Der Weg zum Lebensbaum ist verschlossen. Doch als der Herr Jesus starb, wurde der Tempelvorhang zerrissen, und der Weg zum Lebensbaum wurde frei.
Auf dem Tempelvorhang waren Cherubim abgebildet. Diese Cherubim sagten: „Halt! Kein Schritt weiter!“ Sie versperrten den Zugang zum Allerheiligsten, dem Ort, an den nur der Priester einmal im Jahr eintreten durfte. Im Paradies bewachten die Cherubim mit einem Schwert ebenfalls den Zugang und sagten hart: „Du darfst nicht weitergehen.“
Aber als der Herr Jesus starb, wurde der Vorhang zerrissen. An diesem Tag gab es nur noch zerrissene Cherubim. Der Weg in die Gegenwart Gottes, zu dem Lebensbaum Jesus Christus, ist für uns nun frei.
Jesus sagt: „Ich bin das Leben. Das Brot des Lebens.“ Das ist eine sehr gute Anwendung, eine typologische Deutung, also ein Schattenbild für eine Wirklichkeit.
Der Schatten hier sind die eigenen Kleider, die wir uns selbst machen. Sie helfen nichts, denn sie verbergen weder unsere Nacktheit noch unsere Blöße vor Gott. Dann gibt es das Kleid der Gerechtigkeit Jesu Christi, das Gott uns gibt.
Wir haben Christus angezogen. Vielen Dank für diesen Hinweis.
Galater 3,26-27 sagt: „So viele von euch auf Christus getauft wurden, also gläubig geworden sind, habt Christus angezogen.“ Das bedeutet, Christus ist unser Kleid. Das Wort „anziehen“ bezieht sich hier auf das Anlegen eines Kleidungsstückes. Ihr habt Christus als Kleid angezogen.
Christus ist unser Kleid. Wie Luther sagte: „Christi Blut und Gerechtigkeit ist mein Schmuck und Ehrenkleid. Damit werde ich vor Gott bestehen, wenn ich in den Himmel eingehe.“
Es gibt noch weitere Stellen, die dieses Kleid und das Anziehen des Kleides beschreiben. Ich glaube, es ist Kolosser 3,10: „Ihr habt den neuen Menschen angezogen.“ Der neue Mensch ist Christus. Ihr habt den neuen Menschen angezogen, und das ist niemand anderer als Christus. Auch hier wird das Wort „anziehen“ verwendet.
Zurück zum Thema: Danke für den Hinweis. Blut musste fließen, damit Adam und Eva Kleider bekommen konnten, also von Gott bekleidet wurden. Ebenso musste das Blut Jesu Christi für uns fließen, damit wir mit Kleidern der Gerechtigkeit bekleidet werden können.
Doch Jesus wurden vorher die Kleider ausgezogen. Ihm wurde alles genommen. Ganz nackt war er nicht, denn es wäre für die Juden undenkbar gewesen, dass ein Gekreuzigter völlig nackt am Kreuz hängt. Das war absolut ausgeschlossen. Er war aber nur minimal bekleidet am Kreuz.
Der Verlust des Paradieses und die Hoffnung auf Wiederherstellung
Vers 22: Und ja, wie Gott sagte: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen, was gut und böse ist. Nun aber, da er nicht seine Hand ausstreckt und auch vom Baum des Lebens nimmt, um ewig zu leben, schickte Gott ihn aus dem Garten Eden.
Yahweh Gott schickte ihn hinaus, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. Er trieb Adam hinaus und stellte vor dem Garten Eden die Cherubim auf, zusammen mit dem flammenden, kreisenden Schwert, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.
Jetzt ist der Weg durch Jesus Christus frei. Adam verlor seinen Platz als König der Erde. Er sollte herrschen, doch er hat nicht einmal über sich selbst regiert. Dennoch kann der Mensch wiederhergestellt werden – in seiner Würde und in seiner Rolle als Herrscher, sowohl über sich selbst als auch über die ganze Erde.
In Christus werden wir eines Tages mit ihm regieren. Schon jetzt dürfen wir üben, zu regieren – in kleinen Dingen. Adam verlor nicht vollständig seine Würde; die Menschenwürde bleibt bestehen. Er hat nicht die gesamte Ebenbildlichkeit verloren, doch sie ist stark entstellt worden. Besonders charakterlich hat er viel von der Ebenbildlichkeit Gottes eingebüßt.
Die Beziehung zwischen Gott und Mensch ist gestört. Es entsteht Misstrauen gegenüber Gott, Angst und eine Entfernung. Auch die Beziehung zwischen Mensch und Erdboden ist beeinträchtigt: Disteln und Dornen wachsen, und es gibt Schmerzen.
In gewissem Sinn ist der Mensch jetzt dem Erdboden körperlich unterworfen. Ursprünglich sollte der Mensch über den Erdboden herrschen und ihn bebauen. Doch nun wird er selbst zu Erde, zu Staub – zumindest was den Leib betrifft.
Auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist gestört. Nicht alle Tiere lassen sich mehr von Menschen beherrschen. Die Beziehung zwischen Mensch und Mensch ist ebenfalls beeinträchtigt. Die kostbare partnerschaftliche Beziehung, die Ehe zwischen Adam und Eva, ist gestört. Ebenso ist die Beziehung zu sich selbst beeinträchtigt.
Gibt es dazu noch Fragen oder Gedanken? Unsere Zeit ist fast um, aber falls noch Fragen bestehen, können sie gerne gestellt werden.
Der Verbleib des Gartens Eden und seine Bedeutung
Man findet in der Bibel wahrscheinlich keinen eindeutigen Hinweis auf den genauen Ort des Gartens Eden. Die Zeit bis zur Sintflut ist begrenzt, etwa auf etwas mehr als zweitausend Jahre. Es sind ungefähr 1600 Jahre bis zur Sintflut. Wo genau dieser Garten geblieben ist, bleibt unklar.
Wie bereits erwähnt, muss der Garten irgendwo in der Nähe des Zweistromlandes gelegen haben. Doch wo genau, wird uns nicht gesagt. Es gibt keinen weiteren Anhaltspunkt dazu. War dieser Zustand bis zur Sintflut andauernd? Auch dazu haben wir keine Hinweise.
Der Begriff „Eden“ kommt noch einmal im Alten Testament vor. Ich muss kurz nachsehen, wo genau das ist. Im Hesekiel, ja, da steht es. Hesekiel 28,13: „Du warst in Eden, dem Garten Gottes.“ Hier ist die Rede vom König von Tyrus. Es klingt so, als ob mehr hinter dieser Aussage steckt als nur der König von Tyrus. Manche vermuten, dass hier ein Bild auf den Satan gezeichnet wird (Hesekiel 28).
Der Begriff „Eden“ wird auch noch ein paar Mal als Vergleich verwendet, zum Beispiel wenn es heißt, dass eine Wüste derart fruchtbar wird wie der Garten Eden. Diese Erwähnungen dienen alle als bildhafte Vergleiche.
Ansonsten finden wir keine weiteren Hinweise. Gut, dann schließen wir an dieser Stelle ab. Vielleicht wollen noch einige von uns beten?
