Einführung: Israel im Fokus der Zeitgeschichte
Unser Thema heute Abend lautet: Israel – Weltereignis oder Zeichen der Endzeit.
Der Zeitpunkt April 2018 ist sehr speziell. In den kommenden Tagen feiern wir die offizielle Feier zum 70-jährigen Bestehen des Staates Israel, von 1948 bis 2018. Manche denken jetzt vielleicht, dass ich mich im Monat geirrt habe. Soweit ich in der Schule gelernt habe, war die Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948.
Ja, das ist richtig, wenn man unseren gregorianischen Kalender zugrunde legt. In Israel jedoch werden alle biblischen Feste und auch die staatlichen Feste nach dem jüdischen, also dem biblischen Kalender gefeiert. Deshalb fällt der entsprechende Tag im Monat Ijar in diesem Jahr in unserem Kalender auf den Abend des 18. April. Weil der Tag am Abend beginnt, gehört auch der 19. April noch zum gleichen Datum.
An diesen Feierlichkeiten werde ich mit meiner Frau offiziell in Israel teilnehmen. Aber jetzt haben wir das ein wenig vorweggenommen. Einige Tage vorher wollen wir in unserer Betrachtung dieses Themas ein Stück zurückgehen, und zwar in die Jahre 1939 bis 1945.
In dieser Zeit wurden sechs Millionen Juden in Europa ermordet – erschossen, vergast, verhungert und auf andere grausame Weise. Es ist unglaublich, was auf unserem alten Kontinent geschehen ist.
Im Januar 1945 begann sich die Wende abzuzeichnen. Dieses Bild zeigt Kinder in Auschwitz im Januar 1945, anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers. Es sind nur wenige Überlebende, die dieses Bild zeigt.
Das Unglaubliche ist, dass diese Katastrophe gerade erst vorbei war. Übrigens sagt man auf Hebräisch zu diesem gesamten Geschichtsereignis nicht Holocaust, sondern Shoah. Auch im Deutschen wird der Begriff Shoah oft verwendet. Shoah bedeutet Katastrophe.
Die Gründung Israels als Wendepunkt
Doch gleich nach dieser Katastrophe, am 14. Mai 1948, wurde der Staat Israel gegründet. Dieses Volk hatte fast 2000 Jahre lang keine eigene Heimat und keinen eigenen Staat mehr. Es ist unglaublich, was dort vor 70 Jahren geschehen ist, und das darf man keinesfalls vergessen.
Die UNO hatte im November 1947, also nur wenige Monate vor diesem Ereignis, eine Abstimmung durchgeführt. Die Mehrheit der zivilisierten Nationen der Welt stimmte eindeutig für die Schaffung eines Judenstaates in Palästina. Nach der Katastrophe mit sechs Millionen Toten musste eine Lösung für die Judenfrage gefunden werden.
Heute hingegen wirkt vieles ganz anders, besonders wenn man die Medien betrachtet. Diese sind bei uns oft stark links ideologisch ausgerichtet. Man gewinnt eher den Eindruck, Israel sei ein Welterregernis.
Die UNO, die man als Vereinigung der Menschheit betrachten kann, hat allein in den Jahren von 2006 bis 2018 insgesamt 55 Verurteilungen durch den Sicherheitsrat ausgesprochen. Diese Verurteilungen richteten sich gegen verschiedene Nationen, die in den vergangenen Jahren schreckliches Unrecht begangen haben, beispielsweise durch das Abschlachten von Hunderttausenden Menschen.
Diese 55 Verurteilungen beziehen sich auf etwa 200 Nationen weltweit. Im gleichen Zeitraum wurde Israel, dieses kleine Land, jedoch 61 Mal vom UN-Sicherheitsrat verurteilt. Das ist unglaublich! Das Land ist so klein, dass man auf der Weltkarte den Namen Israels nicht einmal auf das Gebiet schreiben kann, sondern ihn ins Mittelmeer setzen muss.
Israel als Zeichen der Endzeit
Nun, die Frage heute Abend lautet: Ist Israel ein Weltergebnis oder ein Zeichen der Endzeit?
Wir stellen uns die Frage, ob Israel und die Heimkehr der Juden aus aller Welt, die wir in unserer Lebenszeit erleben, sowie die Staatsgründung vor siebzig Jahren, ein Beweis dafür sind, dass wir heute tatsächlich in der Endzeit leben und dass Jesus Christus bald wiederkommen wird.
Auf dem Bild sehen wir einen Blick vom Tempelberg in Ostjerusalem auf den Ölberg. Gemäß der Bibel, Sacharja 14,3, also im Alten Testament der jüdischen Bibel, wird der Messias in der Endzeit auf diesem Berg erscheinen und als „König der Welt“ wiederkommen.
Wenn Israel also ein Zeichen für die Endzeit ist, würde das bedeuten, dass wir in der Epoche leben, in der Jesus Christus als Messias zurückkehren wird.
Begriffsklärung: Was bedeutet Endzeit?
Jetzt muss ich natürlich erklären, was der Ausdruck „Endzeit“ bedeutet. Das ist wie in der Musik: ein Thema mit vielen Variationen.
Endzeit ist ein Thema, zu dem es zahlreiche Ausdrücke gibt, die dasselbe ausdrücken. Zum Beispiel heißt es in Hesekiel 38,8 „am Ende der Jahre“, in Daniel 8 „zur Zeit des Endes“, in Hosea 3 „am Ende der Tage“. Joel 4 verwendet ganz typisch die Formulierung „in jenen Tagen und zu jener Zeit“. Das bezieht sich ganz speziell auf die Endzeit.
In Matthäus 24 wird von der „Vollendung des Zeitalters“ gesprochen, in 2. Timotheus 3 von „den letzten Tagen“ und in 1. Johannes 2 von der „letzten Stunde“.
Was alle diese synonymen, gleichbedeutenden Ausdrücke gemeinsam haben, ist, dass sie auf die Zeit hinweisen, wenn der Messias kommen wird, um zu herrschen und sein Reich von Frieden und Gerechtigkeit auf dieser Erde aufzurichten.
Der Messias: Zwei Erscheinungsformen
Nun habe ich wieder einen technischen Ausdruck aus der Bibel verwendet: den Messias. Es ist wichtig, genau zu erklären, wovon man spricht und was man damit meint. Dann wird alles andere auch viel einfacher.
Der Messias ist im Alten Testament der verheißene Erlöser, den Gott in diese Welt schicken wird – für Israel und für alle Nationen der Welt. Er wird auf zwei ganz verschiedene Arten beschrieben.
Es gibt viele Stellen, die ihn als den leidenden Messias beschreiben. Dieser würde kommen, um als Opfer für unsere Sünden zu sterben – der Gerechte für uns, die Ungerechten. So führt er uns zu Gott zurück und schenkt uns Vergebung der Schuld, der Lebensschuld. Jesaja 53 ist ein ganz wichtiges Kapitel, das den leidenden Messias beschreibt, ebenso Psalm 22. Schon die alten Rabbiner haben gesagt, diese Kapitel sprechen von dem Messias, der für unsere Sünden stirbt. Es gibt noch viele weitere Stellen dazu.
Auf der anderen Seite finden sich im Alten Testament viele Abschnitte, die von einem herrschenden Messias sprechen. Er würde als König der Welt auf dem Ölberg kommen und alle Probleme dieser Welt gottgemäß lösen.
Nun ist es ein bisschen schwierig, diese beiden Beschreibungen zusammenzubringen. Rabbiner haben lange darüber studiert, wie man das vereinen kann. Die Lösung ist ganz einfach – das kennen wir auch aus der Mathematik: Wenn jemand uns etwas lange erklärt, verstehen wir es schließlich ganz schnell.
So ist es auch hier. Es handelt sich um zwei verschiedene Erscheinungen ein und desselben Messias. Ein erstes Mal sollte er kommen als der leidende Messias, um das Problem unserer Schuld, unserer persönlichen Schuld vor Gott zu lösen. Das ist das Wichtigste.
Viele Menschen denken, sie müssten ein soziales Programm durchführen, die Welt verbessern. Doch zu Hause geht die Familie kaputt, viele Dinge geraten durcheinander, Steuern werden nicht richtig deklariert. Das Erste ist, dass unsere Schuld im Leben vor Gott geordnet wird.
Darum kam oder sollte der Messias zum ersten Mal als der leidende Messias kommen. Erst viel, viel später würde er als der herrschende Messias kommen. Denn all das Chaos heute in der Welt – Krieg, soziale Ungerechtigkeit und so weiter – kommt letztlich aus der persönlichen Schuld, die jeder von uns mit sich herumträgt.
Man kann im Alten Testament zeigen, dass die Propheten das so dargestellt haben: zuerst der leidende Messias, und viel später der herrschende Messias. Dazu haben sie uns noch einen Schlüssel gegeben, wie man das genau unterscheiden kann.
In Verbindung mit den Prophezeiungen über den leidenden Messias heißt es, sein eigenes Volk, das jüdische Volk, würde den leidenden Messias verwerfen und ablehnen. Nicht alle, aber die Masse.
Als Folge davon würde das jüdische Volk – das bedeutet dieser Pfeil hier – weltweit zerstreut werden. Sie würden aus dem Land herausgerissen, der Staat würde untergehen, und sie würden weltweit zerstreut sein.
In Verbindung mit dem zweiten Kommen des Messias als herrschender Messias heißt es, dass in der Zeitepoche vor seinem Kommen das jüdische Volk aus aller Welt nach langer Zerstreuung wieder heimkehren würde ins Land der Vorfahren. Dort würden sie den Staat Israel wieder gründen, mit Jerusalem als Hauptstadt.
Man muss sich dieses Schema gut merken: Erst der leidende Messias, dann der herrschende Messias; erst die Zerstreuung, dann die Sammlung.
Die Zerstreuung Israels in der Geschichte
Und jetzt zeige ich Ihnen ganz konkret am Bibeltext, wie man erkennen kann, dass die Bibel von der Zerstreuung des jüdischen Volkes spricht.
In 3. Mose 26,31, geschrieben im Jahr 1605 v. Chr., sagt Gott zu seinem Volk, dass er es für seine Schuld bestrafen würde: „Ich werde eure Städte zur Öde machen und euer Heiligtum verwüsten und werde euren lieblichen Geruch der Opfer nicht mehr riechen.“
Im Jahr 70 nach Christus, nicht lange nach der Kreuzigung Jesu – um genau zu sein im Jahr 32 nach Christus – zerstörten die Römer Jerusalem und den Tempel. Das, was Sie auf dem Bild sehen, sind übrigens noch Zerstörungssteine vom Tempel damals.
Schließlich wurde dem Staat Israel ein Ende gesetzt. Im Jahr 135 nach Christus war der Staat dann ganz endgültig durch die Römer vernichtet. Das bedeutet übrigens durch die Europäer, denn das römische Reich war im Wesentlichen ein europäisches Reich. Sie zerstörten die Hauptstadt und den Staat Israel.
In 3. Mose steht noch mehr. Ich lese weiter: Gott sagt, „Ich werde das Land verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen, sich darüber entsetzen sollen.“
Es wird auch gesagt, dass das Land zugrunde gehen werde und dann andere Leute dort wohnen würden. Weiter heißt es: „Euer Land wird eine Wüste sein und eure Städte eine Öde.“ Und so ist es geschehen.
Das Land Israel war ein fruchtbares Land, ein Land, das von Milch und Honig floss. Aber die Römer haben in ihren zwei Kriegen ab 70 nach Christus das Land so stark zerstört, dass sie ganz bewusst die Ökologie vernichteten. Sie holzten Bäume ab, um das Land für die nachfolgenden Generationen unbrauchbar zu machen.
In einem weitergehenden Prozess über Jahrhunderte sank das Land der Bibel zu einer unansehnlichen Wüste herab.
Weiter steht geschrieben: „Euch aber werde ich unter die Nationen zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter euch her.“
Und tatsächlich wurde das jüdische Volk aus dem Land herausgerissen und vertrieben. Gerade die Europäer spielten als Römer eine wesentliche Rolle dabei, dass es zu riesigen Fluchtwellen kam. Hunderttausende Juden verließen das Land.
Um 70 und 135 nach Christus flohen etwa eine Million Juden allein in das Gebiet des heutigen Irak, andere natürlich auch anderswohin.
So wurde ihnen das Land entrissen und ging ihnen verloren. Durch alle Jahrhunderte hindurch gibt es eine blutige Spur von Verfolgung der Juden – nicht erst seit den Nazis. Diesen Antisemitismus, diesen Judenhass, kann man durch alle Jahrhunderte verfolgen.
Juden wurden verfolgt, abgeschlachtet, wieder vertrieben und nochmals vertrieben. Das war alles in der jüdischen Bibel vorausgesagt.
Wir sehen eine Blutspur vom ersten Jahrhundert bis in unsere Zeit mit 13 Millionen Toten unter dem jüdischen Volk.
Das, was wir mit Auschwitz und dem Zweiten Weltkrieg gesehen haben, war bisher einfach der schrecklichste Höhepunkt einer zweitausendjährigen Geschichte von Judenhass.
Die lange Zwischenzeit und ihre Bedeutung
Man kann sich die Frage stellen: Wenn es zwei kommende Messias gibt und dazwischen eine sehr lange Zeitspanne liegt, welche Bedeutung hat diese lange Zwischenzeit im Plan Gottes?
Gott hat all dies in der Bibel vorausgesagt. Man wusste genau, was kommen würde. Doch was ist der Sinn dahinter? Auch das lässt sich beantworten. Diese lange Zwischenzeit sollte nach den Aussagen des Alten Testaments eine große Chance für die nichtjüdischen Völker der Welt sein.
Im Propheten Jesaja, Kapitel 49, Vers 6, spricht Gott, der Vater, zu dem Messias: „Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um meine Rettung zu sein bis an das Ende der Erde.“
Es ist wichtig zu betonen, dass Jesus Christus über 300 Prophezeiungen über den leidenden Messias erfüllt hat, als er vor etwa 2000 Jahren kam. Dazu gehört auch das, was danach geschah: Jerusalem ging unter, der Staat Israel wurde zerstört, das jüdische Volk wurde unter alle Völker zerstreut. All das hängt zusammen.
In dieser Prophetie über den leidenden Messias sagt Gott Vater zu Jesus Christus: Du bist das Licht für alle Völker. Die Rettung, die du durch dein Sterben am Kreuz geschaffen hast – als der leidende Messias nach Jesaja 53 – soll bis an das Ende der Erde verkündet werden.
Wo ist das Ende der Erde? Man muss das von Israel aus betrachten. Israel liegt am Knotenpunkt der Kontinente Europa, Asien und Afrika und gilt für Gott als geografisches Zentrum. Die Enden der Erde sind all jene Teile des Festlandes, die am weitesten von Israel entfernt sind.
Tatsächlich wurde in den vergangenen 2000 Jahren die frohe Botschaft von Jesus Christus bis nach Chile und Argentinien gebracht, bis zu den Feuerländern, nach Tierra del Fuego, zu den Indianern am südlichsten Ende Südamerikas. Das Evangelium erreichte die Eskimos in Alaska, ganz Afrika, Australien, den fernen Osten – kurz gesagt: weltweit.
In der gleichen Zeit, in der Millionen von Nichtjuden die Botschaft von Jesus Christus hörten und an den Messias als ihren persönlichen Erlöser glaubten, geschah Folgendes: Sie bekannten Gott ihre persönliche Schuld im Gebet. Dafür braucht es übrigens keinen Priester; das kann jeder selbst tun. Sie bereuten und glaubten, dass Jesus Christus, der Gerechte, die Strafe am Kreuz getragen hat – die Strafe, die wir in den drei Stunden der Finsternis verdient hätten, und die uns sonst für die Ewigkeit im Feuersee erwartet hätte.
Diese Menschen wurden echte Christen. Was bedeutet Christ? Das Wort geht zurück auf das griechische Wort im Neuen Testament, „Christianós“. Das heißt „Anhänger von Christus“. Und Christus ist einfach das griechische Wort für das hebräische „Messias“. Christen sind also messiasgläubige Menschen, die in dem leidenden Messias ihren persönlichen Retter gefunden haben.
Weltweit, in allen Nationen, sind in den vergangenen 2000 Jahren Menschen zu einem lebendigen Glauben an den Messias Jesus gekommen.
Zur gleichen Zeit war das jüdische Volk zerstreut. In Chile und Argentinien konnte man sagen: „Das sind Juden.“ In Alaska, Neuseeland, Australien, Südafrika, China, Japan, auf den Philippinen – überall waren Juden. Die Menschen fragten sich: Warum sind diese Juden plötzlich auf den Philippinen, in Neuseeland oder in Buenos Aires? Suchen sie dort etwa nur gute Luft? Nein.
Diese Entwicklungen haben sich erfüllt. Gott hatte seinem Volk gesagt: Wenn der Messias kommt, müsst ihr ihn annehmen. Doch die Mehrheit hat ihn verworfen. Die Kreuzigung erfolgte durch die Europäer, nicht durch die Juden. Pontius Pilatus war der Vertreter des Kaisers von Rom, also von Italien. Europa hat in der Geschichte viel getan: den Staat Israel zerstört, den Messias gekreuzigt. Dennoch sind in den folgenden 2000 Jahren viele Europäer zum lebendigen Glauben an den Messias Jesus gekommen – ebenso wie Menschen auf allen anderen Kontinenten.
Währenddessen war das jüdische Volk zerstreut. Wenn man heute fragt, warum diese Juden in Kaifeng in China leben, so wurde das in Hosea 3,4 vorausgesagt: „Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten. Sie werden lange Zeit staatenlos sein.“ Aber nicht ewig! Denn sonst stünde dort „ewig“. Es heißt „viele Tage“, also eine lange Zeit.
Der 14. Mai 1948 musste kommen, als der Staat Israel gegründet wurde. Doch es dauerte ziemlich lange.
Nun, wenn die Bibel von der Endzeit spricht, meint sie diese Zeit am Ende der langen Zwischenperiode zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen des Messias. Das ist die Endzeit – nicht der Weltuntergang. Glauben Sie nicht, dass mit „Endzeit“ ein baldiger Weltuntergang gemeint ist. Das ist Sektenmaterial. 2012 sollte schon die Welt untergehen – doch damit haben wir nichts zu tun.
Wenn wir von der Endzeit sprechen, heißt das: Wir befinden uns in der Zeit, in der das jüdische Volk in das Land seiner Vorfahren zurückkehrt, den Staat Israel gründet und so weiter. Diese Endzeit hat aufgrund des Zeichens Israel begonnen – nicht erst 1948. Zwar wurde 1948 der Staat gegründet, aber Jahrzehnte massiver Einwanderung aus allen fünf Kontinenten gingen voraus. Das begann etwa 1882.
Man kann also sagen, die Endzeit ist in diesem Sinn eine Periode von bereits 136 Jahren. Am Ende dieser Zeit, wie der rote Pfeil zeigt, wird der Messias Jesus Christus als König der Welt kommen.
Dieser Pfeil deutet an, dass das jüdische Volk in einem Prozess aus aller Welt zurückkehrt ins Land der Vorfahren. Die Propheten haben klar gemacht, dass diese Rückkehr nicht auf einmal, sondern in Wellen erfolgen wird – in Einwanderungswellen.
Genau das ist es. Die moderne jüdische Geschichte lässt sich heute beschreiben und einteilen in Alijot. Aliyot ist die Mehrzahl von Aliyah, und Aliyah bedeutet Einwanderungswelle auf Hebräisch. In der jüdischen Geschichte spricht man ständig von Aliyah.
Man muss sich also daran gewöhnen: Obwohl man Deutsch spricht, werden diese Ausdrücke häufig verwendet – fast wie Jiddisch. Jiddisch ist eigentlich auch ein deutscher Dialekt, allerdings voller hebräischer Wörter. Dort sagt man nicht „Guten Tag“, sondern „Shalom“. Und viele weitere Ausdrücke findet man so, wie sie in der Bibel stehen.
Erfüllte Prophezeiungen in der Neuzeit
Nun, in Wellen sollen die Menschen zurückkehren. Diese grünen Striche deuten die einzelnen Prophezeiungen der Bibel über die Endzeit an.
Vor einigen Jahren habe ich mich gefragt, wie viele Einzelaussagen es gibt, die sich seit 1882 bereits erfüllt haben. Aus dieser Frage ist schließlich das Buch „Leben wir wirklich in der Endzeit?“ entstanden. Das Buch gibt es übrigens auch am Büchertisch. Der Untertitel lautet „Hundertachtzig erfüllte Prophezeiungen“. Das ist doch beeindruckend, oder? Hundertachtzig einzelne Voraussagen, die nachweislich in der Zeit von 1882 bis heute erfüllt wurden.
Nicht nur ein Teil davon, wie man vielleicht im Mittelalter oder im 12. Jahrhundert vermuten könnte. Auch nicht um das Jahr 1600 herum, sondern alles genau in der Zeit, in der das jüdische Volk in Wellen heimkehrt und schließlich den Staat Israel gründet. Das ist grandios, denn keine andere Religion der Welt kann so etwas vorweisen – diese Art von Prophetie.
Fragen Sie bekannte Muslime, ob sie Ihnen eine solche Liste zeigen können. Hier haben Sie gleich eine. Ich habe das Buch bewusst als Liste geschrieben, damit man die einzelnen Punkte schnell wiederfinden kann. Ich weiß, wenn man das Buch liest, vergisst man vieles wieder – das ist normal und geht jedem so. Aber so kann man schnell zurückgreifen und sagen: „Ach ja, das habe ich ja dort gelesen.“ So hat man schnellen Zugriff.
Fragen Sie einen Muslim nach einer Liste mit 100 erfüllten Prophezeiungen aus dem Koran. Sie werden diese Liste nie bekommen. Fragen Sie einen Buddhisten oder einen Hindu – aber immer freundlich und mit Respekt. Das ist etwas ganz Wichtiges, was man im Christentum lernt: Wenn man mit anderen Menschen spricht, muss man nicht immer die gleiche Meinung haben wie sie.
Das haben wir auch unseren Kindern versucht beizubringen. Das ist sehr schwierig, denn sie denken oft, sie müssten genauso gekleidet sein wie die anderen in der Schule oder dieselbe Meinung haben. Aber nein, man muss nicht immer die gleiche Ansicht haben wie die anderen. Wichtig ist, den anderen immer mit Respekt und Achtung zu begegnen. Das ist ganz selbstverständlich.
In der Kindererziehung muss man das alles erklären. Später, wenn man es gelernt hat, wird es selbstverständlich.
Beispiele erfüllter Prophezeiungen
Hier einige Beispiele, nicht alle 180. Ich garantiere, Sie werden nicht hier übernachten, sondern eine Auswahl bekommen. Damit Sie aber wirklich konkret sehen, worum es geht, ist es wichtig, nicht nur zu hören, dass es fantastisch ist und dass es 180 Prophezeiungen gibt.
Vielmehr soll es so sein, dass Sie sagen: „Jetzt möchte ich das sehen und selbst nachprüfen. Noch besser, ich möchte es in meiner Bibel nachlesen.“
Der erste Punkt ist die Rückkehr der Juden von 1882 bis 2018.
Rückkehr der Juden 1882 bis 2018
Das haben wir jetzt schon sehr intensiv vorbereitet. Gott sagt: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ So klar wurde das bereits im sechsten Jahrhundert vor Christus vorausgesagt, zu einer Zeit, als das jüdische Volk noch nicht weltweit zerstreut war. Und da wird schon gesprochen: Sie kommen zurück. Und wir sind Augenzeugen davon, ja tatsächlich.
Drei Millionen Juden aus allen fünf Kontinenten, aus circa 130 Ländern. Überlegen Sie sich, es gibt keine Parallele in der Weltgeschichte, wo so etwas mit einem anderen Volk geschehen ist. Nach zweitausend Jahren wurde wieder der Staat gegründet. Das allein wäre schon ein Wunder. Aber das war alles in der Bibel vorausgesagt: „Ich werde euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ Sie sehen, da brauchen Sie keinen Rebermann, der Ihnen tiefenpsychologisch die Bibel deutet. Vergessen Sie das mit Tiefenpsychologie und Bibel – es geht gar nicht.
Nein, da steht es klar. Und übrigens weiß man auch noch gleich, wem dieses Land gehört. Gott sagt: „In euer Land bringen.“ Nun, Hebräisch war die gesprochene Sprache vor zweitausend Jahren in Israel. Mit dem Untergang des Staates Israel ging die Sprache unter. Die Juden begannen, die Sprachen der Völker, wohin sie kamen, zu übernehmen. So wurde Hebräisch eine tote Sprache, ähnlich wie Latein.
Ich sage Ihnen: Eine tote Sprache ist eine Sprache, bei der man die Lernenden auffordern muss, am Bahnhof zum Schalter zu gehen und ein Ticket zu bestellen. Fragen Sie mal all die Lateinschüler, die es heute noch gibt. Vielleicht hatten sie sechs Jahre Latein auf dem Gymnasium, und dann sollen sie am Schalter ein Ticket bestellen. Cicero können sie übersetzen, ja, Gallia auch. Aber ein Ticket bestellen? Nein, das können sie nicht. Weil es eine tote Sprache ist, die im Alltag nicht mehr gebraucht wird.
Interessant ist, dass Hebräisch etwa um 400 nach Christus als gesprochene Sprache unterging. Aber in Jesaja 19,18 gibt es eine Prophetie über die Zeit, wenn der Messias einmal auf der Erde herrschen wird. Dieses Kapitel behandelt ganz speziell Ägypten in der Endzeit. Darum ist es ein Lieblingskapitel der ägyptischen Christen. Es gibt viele ägyptische Christen, die Jesaja 19 lieben. Dort steht: „Zu jener Zeit werden sogar fünf ägyptische Städte die Sprache Kanaans sprechen.“ Der Ausdruck „die Sprache Kanaans“ bedeutet in der Bibel Hebräisch.
Vor 500 Jahren war das ein Problem: Hebräisch war eine tote Sprache. Aber wenn der Messias kommt, dann wird Hebräisch wieder eine gesprochene Sprache sein. Und dann werden sogar in fünf Städten Ägyptens Hebräisch gesprochen werden.
Und es geschah Folgendes: Eliezer Ben-Yehuda (1858–1922), ein litauischer Jude, sagte sich, er gehe nach Palästina. Das war gerade die Zeit, als die große Einwanderungswelle begann, ein Jahr später. Er sagte sich, die Juden in Palästina sollen nicht Russisch, Arabisch oder Französisch sprechen, sondern wieder die warmkehlige Sprache der Propheten der Bibel.
Er setzte sich das zum Ziel. Seiner jungen Frau Deborah sagte er: „Du wirst die erste Frau sein, die ein Kind bekommt, das nur Hebräisch spricht.“ Deborah wusste, was sie zu tun hatte. Sie war gerade schwanger und lernte jede freie Minute Hebräisch.
Eliezer war ein sehr dickköpfiger Mann. Er sagte: „In unserem Haus, bei der Geburt, darf niemand etwas anderes sprechen als Hebräisch.“ Wenn die Hebammen es nicht auf Hebräisch sagen konnten, sondern nur auf Jiddisch oder Russisch, durften sie nicht sprechen. Er setzte das durch.
Und tatsächlich wuchs ihr erster Sohn Ben Zion auf und konnte nur Hebräisch. Eliezer verfasste ein großes Wörterbuch in vielen Bänden, das später bei Langenscheidt erschien. Er kreierte neue Ausdrücke aus dem Hebräischen für das moderne Leben und gab eine Zeitschrift heraus, „HaZwi“. Damit erklärte er den Juden in Palästina, wie sie heute Hebräisch sprechen können.
Er gab auch Schulunterricht. Doch die orthodoxen Juden aus Osteuropa, die mit den langen Schläfenlocken, lehnten ihn ab. Sie sagten, er entheilige die heilige Sprache. Hebräisch sei nur für Gebete und die Synagoge, aber nicht für Schule und Alltag. Sie warfen ihm sogar Steine auf dem Weg zur Schule.
So wurde Hebräisch beigebracht, auch im Kindergarten. Kleine Kinder lernen Fremdsprachen schnell und akzentfrei. Die Kinder kamen aus dem Kindergarten nach Hause und lehrten ihren Eltern Hebräisch. Man muss sich vorstellen, ein kleiner Junge kommt nach Hause und sagt: „Shalom Aba, Shalom Ima, Manischma? Zekacha Jafele, Liss Chokim, Yedim Acherim Begangenha Yeladim, Lischmo Asipurim Jafim, Laschir Schirim Jafim.“ So lernten sie es. Es funktionierte.
Ab 1920 war Hebräisch eine offizielle Sprache in Palästina, neben Englisch und Arabisch. Heute ist es die erste Sprache des Staates Israel.
Beide Punkte – die Rückkehr der Juden in ihr Land und die Wiederbelebung der hebräischen Sprache – sind ohne Parallele in der Weltgeschichte. Noch nie wurde eine tote Sprache, die mehr als tausend Jahre tot war, wieder lebendig. Und beides war in der Bibel vorausgesagt.
Sie sehen, biblische Prophetie ist nicht wie das Orakel von Delphi bei den alten Griechen. Dort gingen die Menschen zum Orakel und fragten: „Wie wird es ausgehen, wenn ich diesen Krieg führe?“ Das Orakel sagte: „Du wirst dein Königreich zerstören.“ Er ging ermutigt in den Krieg, kam geschlagen zurück und beschwerte sich. Die Orakelpriester rechtfertigten sich: „Wir haben dir gesagt, du wirst dein Königreich zerstören, aber nicht, welches.“
Das ist Falschprophetie – so allgemein und ohne Details wie möglich. Die Bibel dagegen ist ganz präzise und nennt Dinge, die es nur einmal in der Weltgeschichte gibt. Dinge, die nicht einmal wahrscheinlich sind.
Wenn Sie sich mal als Prophet ausgeben wollen, sagen Sie doch nicht, Schweizerdeutsch wird untergehen und nach zweitausend Jahren wieder lebendig werden. Bis Sie da entlarvt sind, sind schon zweitausend Jahre vorbei.
Dritter Punkt: Landkäufe 1882 bis...
Landkäufe 1882 bis heute
Es ist nämlich so: Die ersten Jahrzehnte, in denen Juden in großer Zahl in das Land ihrer Vorfahren zurückkehrten, waren geprägt von umfangreichen Landkäufen bei arabischen Großgrundbesitzern. Diese saßen in Beirut, Damaskus, Kairo und kauften Ländereien zu völlig überhöhten Preisen. Dabei handelte es sich oft um malariaverseuchte Sümpfe oder verwüstetes Land, das jedoch zu Preisen verkauft wurde, wie sie damals in den USA üblich waren.
Genau dazu steht etwas in Jeremia 32. Im Zusammenhang geht es um die Zeit, wenn der herrschende Messias wiederkommen wird. Dort heißt es: Man wird Felder um Geld kaufen, Kaufbriefe schreiben, sie versiegeln und Zeugen nehmen – im Land Benjamin, in den Umgebungen von Jerusalem und in den Städten Judas. Sowohl in den Städten des Berglandes als auch in den Städten der Schäffler und in den Städten des Negevs, denn der Herr spricht: „Ich werde ihr Schicksal wenden.“
So ist es gekommen. Diese umfangreichen Käufe sind charakteristisch für die ersten Jahrzehnte. Doch die Prophetie enthält noch weitere Details.
Ein falscher Prophet muss vorsichtig sein. Er kann vielleicht etwas sagen, sollte aber möglichst nicht noch weitere Details hinzufügen, denn dort könnte er sich irren. In der Bibel steht, dass ein Prophet, der sich einmal irrt, ein falscher Prophet ist. Die biblischen Propheten mussten nicht nur über Dinge sprechen, die in zweitausend Jahren geschehen würden, sondern immer auch über Ereignisse ihrer eigenen Zeit, die überprüfbar waren.
Hier geht es also um die Details.
Landkäufe in Benjamin und Umgebung
Punkt vier: Nicht einfach Land kaufen, sondern Land kaufen in Benjamin!
Nehmen Sie eine biblische Karte zur Hand. Dort sehen Sie die zwölf Stämme Israels, die in biblischer Zeit verschiedene Teile des Landes erhalten haben. Das Land Benjamin, das Gebiet des Stammes Benjamin, liegt nördlich von Jerusalem bis zum heutigen Ramallah, dort, wo Yasser Arafat begraben ist. Das ist das Land Benjamin.
Genau dort wurde massiv Land gekauft. Heute wissen wir ganz genau, wo diese Landkäufe stattgefunden haben. Ich kann das in der Literatur belegen, die hier angegeben ist, damit Sie die offizielle Literatur konsultieren und überprüfen können.
Fünfter Punkt: In den Umgebungen von Jerusalem wurde ebenfalls viel Land gekauft. Weitläufig um Jerusalem herum wurden zahlreiche Grundstücke erworben.
Sechster Punkt: Im Gebirge von Juda, in den Städten Judas, sowohl in den Städten des Berglandes. Das Bergland in Israel verläuft von Norden nach Süden – oder umgekehrt von Süden nach Norden. Das Westjordanland, die Westbank, ist genau das Bergland Israels. Dort, zwischen Jerusalem und Hebron, wurde ebenfalls sehr viel Land gekauft.
Punkt sieben: In den Städten der Scheffela. Vielleicht steht in der Bibel „Tiefland“, das ist korrekt. Scheffela bedeutet Tiefland. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendein Tiefland, sondern um das Tiefland westlich der jüdischen Berge, zum Mittelmeer hin. Man sieht das Tiefland zum Beispiel bei Tel Aviv. Dort, in der Scheffela, wurde am allermeisten Land gekauft.
Punkt acht: In den Städten des Negevs. Vielleicht steht in der Bibel „in den Städten des Südens“, das ist ebenfalls korrekt. Negev bedeutet Süden. Man kann aber nicht einfach sagen, „der Süden von Amerika“ ist Negev, denn dort sagt man „Drom Amerika“. Negev bezeichnet die südliche Gegend Israels, die Negev-Wüste.
Genau dort, südlich von Beerscheba im Negev, wurde sehr viel Land gekauft.
Jeder dieser Punkte ist in Erfüllung gegangen – und zwar nur in unserer heutigen Zeit, nicht irgendwo vor 2000 Jahren oder so. Wir sind Augenzeugen!
Wiederaufbau alttestamentlicher Städte
Neun Wiederaufbau alttestamentlicher Städte
In Amos 9, den letzten zwei Versen, geschrieben im achten Jahrhundert vor Christus, also lange bevor das jüdische Volk überhaupt zerstreut wurde, wird Folgendes gesagt:
"Und ich werde", sagt Gott, "das Schicksal meines Volkes Israel wenden. Sie werden die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen, deren Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, deren Obstplantagen anlegen und deren Früchte essen. Ich werde sie in ihrem Land pflanzen, und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus dem Land, das ich ihnen gegeben habe", spricht der Herr, dein Gott.
Heute sind wir Zeugen davon, wie alttestamentliche Städte, die einst Ruinen waren, zu modernen Städten mit pulsierendem Leben geworden sind. Das ist grandios – genau so, wie es hier im Klartext steht.
Doch der Text enthält noch mehr Details.
Weinberge und Wein
Zehn Weinberge und Wein – das heißt, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken. Ich war früher ein oberflächlicher Bibelleser. Jemand, der das liest, denkt vielleicht: „Ja schön, sie werden ein paar Weinstöcke pflanzen, das ist ja nichts Besonderes.“ Aber ich kann Ihnen sagen: Wenn Gott spricht, benutzt er nie zu viele Worte.
Ich glaube, wir Menschen können oft zu viel reden, aber Gott sagt nur das, was nötig ist. Jedes Wort in der Bibel hat eine ganz besondere Bedeutung. Deshalb muss man die Bibel langsam, sorgfältig und mit Ehrfurcht lesen, denn alles hat eine Bedeutung. Wenn hier von Weinbergen und Wein die Rede ist, dann muss das etwas ganz Wichtiges bedeuten – und so war es.
Im Jahr 1882 kamen Tausende Juden zurück nach Palästina, damals hauptsächlich aus Russland. Sie flohen vor der schlimmen Verfolgung der Juden in Russland nach dem Tod von Zar Alexander. Viele von ihnen waren Intellektuelle, die das Land sahen – kaputt und unfruchtbar. Bald wurde ihnen klar: Jetzt müssen wir alle Bauern werden. Das ist sehr kritisch, wenn Intellektuelle zu Bauern werden wollen, aber es ist gut gegangen.
Sie gründeten Kibuzim und Moschawim. Ein Kibuz ist ein sozialistischer Bauernhof, und ein Moschaw ist eine sozialistische Kooperation von Bauernhöfen. In dieser Zeit sagte Baron de Rothschild aus Bordeaux: Ihr müsst Weinberge mitbringen aus Frankreich. Das ist genau das, was für den Boden in Palästina ideal ist. So brachten sie Weinstöcke aus Frankreich.
Doch oh weh, es war die Zeit der Reblaus. Das war eine Katastrophe. Innerhalb weniger Jahre gingen nicht nur in Frankreich alle Weinberge kaputt, sondern in ganz Europa. Diese Plage kam auch nach Palästina, und alles ging schief. Später begann man erneut und holte Weinstöcke aus Kalifornien und Südamerika. Auch deutsche Sorten wurden eingeführt. So wurde ein wichtiger Zweig der Landwirtschaft aufgebaut. Israel gewann viele wohlverdiente Medaillen für Spitzenweine.
Das ist eine doppelte Leistung, denn in der Bibel kommen Weinberge, Wein, Traubensaft und Trauben an vielen Stellen vor, auch in den Gleichnissen im Neuen Testament. Doch als die Juden zerstreut wurden, kamen ab 638 nach Christus, nach dem Tod von Mohammed, die Muslime aus der saudischen Halbinsel. Sie eroberten das Land der Juden und vertrieben viele, die noch dort lebten.
Sie erklärten, dass Wein trinken nicht erlaubt sei, denn der Koran verbietet es. So ging alles, was noch vorhanden war, im Wesentlichen zugrunde und kaputt. Darum sage ich: Im Nahen Osten eine Goldmedaille für Wein zu gewinnen, ist gar nicht so schwierig, weil es dort kaum Konkurrenz gibt.
Israel hat diesen Zweig weltweit aufgebaut, und das verleiht der Geschichte eine besondere Dramatik, nicht wahr?
Obstplantagen
Dann elf Obstplantagen. Gott sagt: „Legt Obstplantagen an und esst deren Früchte.“
Die Menschen fragten sich: Was können wir neben Weinstöcken noch anbauen? Exotische Früchte wie Mandarinen, Orangen und Grapefruit. Dazu kamen Kreuzungen, Bananen, Kiwi und vieles mehr. Israel hat eine riesige Landwirtschaft aufgebaut. Aus diesem kleinen Land werden bis zu 900 Tonnen Zitrusfrüchte exportiert.
Das Land ist sogar viel kleiner als die Schweiz. Das ist wirklich beeindruckend. Wenn Sie schon einmal Jaffa-Orangen gegessen haben, dann haben Sie die erfüllte Prophetie auf der Zunge genossen.
Dieser Nebensatz ist nicht einfach eine beiläufige Bemerkung ohne Bedeutung, sondern trägt ein enormes Gewicht.
Ausländische Reben
Und dann zwölf ausländische Reben. In Jesaja 17,10 geht es zunächst um die Zeit Jesajas mit Damaskus. Doch plötzlich merkt man an bestimmten Markierungen, dass der Prophet nun in die Endzeit springt. Dort heißt es: „Darum pflanzest du liebliche Pflanzungen und besetzt sie mit ausländischen Reben.“
Wieso ausländische Reben? Jetzt wird es klar! Die Prophezeiung stammt aus dem achten Jahrhundert vor Christus. Doch im siebten Jahrhundert nach Christus kamen die Muslime, zerstörten den Wein und die Weinkultur. Als die Juden dann Ende des neunzehnten Jahrhunderts in das Land ihrer Vorfahren zurückkehrten, mussten sie ausländische Rebstöcke aus Frankreich, Deutschland, den USA und Südamerika holen. Das ist hier gemeint.
Ich sage Ihnen, wenn die Bibel etwas sagt, dann hat es eine Bedeutung. Man kann darüber lesen und es nicht sofort verstehen – das ist normal beim Bibellesen. Man versteht vieles nicht, aber man sollte immer daran denken, dass es etwas ganz Besonderes bedeuten muss, auch wenn man es gerade nicht versteht. Vielleicht erklärt es jemand anders. Dann denkt man: „Oh, ist das schön!“ So geht das beim Bibellesen immer wieder.
Ich habe hier ein paar Punkte gesetzt. Nun möchte ich Ihnen noch den Zusammenhang erklären. Es steht nämlich nicht nur „ausländische Reben“, sondern auch ein Vorwurf. Gott spricht zum jüdischen Volk: „Denn du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht des Felsens deiner Stärke. Darum pflanzest du liebliche Pflanzungen und besetzt sie mit ausländischen Reben.“
Schauen Sie: Diese Juden damals, Tausende, die aus Russland kamen – viele von ihnen waren Agnostiker. Sie sagten, man könne nicht wissen, ob es Gott gibt. Andere waren Atheisten und glaubten nicht an Gott. Viele waren Sozialisten oder Kommunisten. Deshalb gründeten sie die Kibbuze und Moschawim.
Sie kamen nicht zurück, um zu sagen: „Jetzt wird die Bibel erfüllt, was über uns prophezeit ist.“ Nein, sie kamen aus der Überlegung: „Wir müssen die jüdische Frage lösen. Wir werden gehasst, nur weil wir Juden sind. Selbst wenn man als Jude nichts glaubt, wird man dennoch als Jude gehasst. Es braucht eine Lösung. Wir gehen nach Palästina und bauen uns dort eine Zukunft auf.“
So entstanden die Kibbuze und die ausländischen Weinstöcke. Doch Gott macht den Vorwurf: „Du hast den Gott deines Heils vergessen.“ Du hast Gott, den Gott der Bibel, vergessen und einfach versucht, selbst eine gute Zukunft aufzubauen.
Aber sehen Sie, meine Damen und Herren: Gleichzeitig haben sie die Bibel erfüllt, was Gott vorausgesagt hat – auch wenn ihre Motivation ein Problem war. Doch sogar das ist prophezeit.
Die Wüste blüht auf
- Die Wüste blüht auf – Hesekiel 36. Wir haben bereits Vers 24 gelesen: „Ich werde euch sammeln aus allen Nationen und in euer Land zurückbringen.“
Ein paar Verse später, in Vers 34 desselben Kapitels, heißt es: „Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt dass es eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden. Man wird sagen: Dieses Land, das Verwüstete, ist wieder zum Garten Eden geworden. Und die verödeten, verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.“
Hier wird zunächst vorausgesetzt, dass das Land zur Wüste wird. Danach folgt eine Zeit, in der diese Wüste wieder aufblüht. Genau das erleben wir heute.
Kommen Sie mit nach Israel! Nächsten Donnerstag fliegen wir ab. Ich zeige Ihnen das Land, und ich liebe es besonders, wenn Menschen zum ersten Mal dorthin kommen. Viele fragen: „Warum soll ich eine Israelreise machen? Das ist doch als Christ nicht heilsnotwendig.“ Natürlich nicht, das hat nie jemand behauptet. Aber sie verstehen danach so vieles besser.
Ich freue mich über diejenigen, die sagen: „Ah, diese Blumen, dieses Land voller Blumen – und es war früher eine Wüste.“ Heute exportiert Israel Schnittblumen, ähnlich wie Holland. Dort haben wir darüber gesprochen. Man kann erklären, wie aus einer Wüste Leben entsteht. Israel ist zwar ein kleines Land, aber es zeigt eindrucksvoll, wie das möglich ist.
Die Menschen stellen genau das fest: „Dieses Land, das verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden.“ Ich zeige auch Stellen im Land, die noch genauso aussehen wie in den frühen Jahrhunderten, bevor Aufforstungen begannen. So sieht man den Unterschied ganz deutlich. Außerdem zeige ich, wo die neuen Wälder gepflanzt wurden. Das ist fantastisch, besonders zwischen Tel Aviv und Jerusalem.
Ein guter Tipp: Wenn Sie mal ein Jubiläum feiern, gehen Sie mit Ihrer Frau in den Wäldern der jüdischen Berge spazieren. Das ist wirklich beeindruckend.
Israel hat mittlerweile rund 240 Millionen Bäume gepflanzt und eine solche Landwirtschaft aufgebaut. Es ist genau so, wie es in der Bibel steht.
Gründung des Staates Israel 1948
Und jetzt zur Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948. Sie sehen, all diese ersten Jahrzehnte waren bereits eine Erfüllung dessen, was die Bibel sagt. Doch es fehlte etwas ganz Wichtiges: Es gab noch keinen Staat Israel, sondern lediglich Juden in Palästina.
Dann kam der Tag der Gründung, der 14. Mai 1948. Ben Gurion verkündete im Radio: "Hier ist der Staat Israel." Zweitausend Jahre waren vergangen. Wenn für Gott die Zeit gekommen ist, kann niemand sich ihm widersetzen.
Der Staat wurde gegründet – ganz im Sinne von Jesaja 66,8: "Wer hat so etwas gehört? Wer hat dergleichen gesehen? Kann ein Land an einem Tag geboren werden? Kann eine Nation auf einmal entstehen? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren."
Ja, so ist es geschehen. Dieser Tag vor 70 Jahren war ein ganz besonderer Tag. Gerade nach den schrecklichen Ereignissen im Warschauer Ghetto und den Konzentrationslagern ist es dramatisch, dass diese Nation an einem einzigen Tag neu geboren wurde.
Musikalische Unterbrechung: Sehnsucht nach Heimat
Damit Sie nicht einschlafen: Der Vortrag ist bald fertig. Aber damit Sie trotzdem wach bleiben, mache ich eine ganz kleine musikalische Unterbrechung.
Schauen Sie sich jetzt Warschau an und verstehen Sie: Das jüdische Volk hat zweitausend Jahre lang danach gesehnt, wieder eine Heimat zu haben. Es war ein heimatloses Volk, das nirgends erwünscht war. Immer wieder musste man von Ghetto zu Ghetto ziehen, weil die Leute die Juden nicht mochten oder eifersüchtig auf sie waren.
Diese Sehnsucht hat dieses Volk begleitet. Täglich hat man im Judentum in diesen 2000 Jahren gebetet, dass Gott sie sammeln und wieder zurückführen möge nach Zion, zum Tempelberg in Jerusalem. Diese Sehnsucht war immer präsent.
Jetzt verstehen Sie auch, warum gerade die Musik der osteuropäischen Juden so unglaublich sehnsüchtig klingt. Die Geige ist wirklich das Instrument schlechthin, um Sehnsucht auszudrücken. Diese Kunst haben sie natürlich auch ganz besonders von den Zigeunern in Osteuropa gelernt.
Ja, die Zigeuner haben eine Musik, die richtig zum Schmelzen ist. Sie spielen oft sehr gefühlvoll und sehnsuchtsvoll. Warum? Weil auch sie sich nach einem Land sehnen, in dem sie zu Hause sind – nur gibt es dieses Land für sie nicht.
Die Juden haben diese Musik aufgenommen und sich davon inspirieren lassen, um genau diese Sehnsucht nach Jerusalem auszudrücken: einmal zurück nach Jerusalem zu kommen. Wir haben ein Land, ein wirkliches Land, nach dem wir uns sehnen können. Und Gott hat uns in seinem Wort versprochen, dass er uns dieses Land geben wird.
Gründung des Staates inmitten kriegerischer Ereignisse 1948
Ich habe den Text mit dem Titel „Gründung des Staates inmitten kriegerischer Ereignisse 1948“ überschrieben. Dort steht: „Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren.“ Meine Frau hat das sechs Mal erleben müssen. Das war ihr Wunsch als junges Mädchen: „Ich möchte sechs Kinder.“ Und der Herr hat ihr sechs Kinder geschenkt.
Aber war es gut, dass sie das durchmachen musste? Ja, denn Männer würden das Weiterleben eines Volkes gefährden, und Frauen sind manchmal so stark. Wehen sind sehr, sehr schmerzhaft. Auf einer subjektiven Schmerzskala von eins bis zehn liegen sie bei zehn.
Diese Geburt Israels fiel genau in diese schrecklichen Wehen. Am 11. November 1947 beschloss die UNO die Gründung eines jüdischen Staates. Kurz danach begann der Terrorismus der Palästinenser gegen Israel – noch bevor der Staat offiziell gegründet war. Das war unvorstellbar und furchtbar! Es war eine ganz neue Phase des Terrorismus.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Briten noch als Besatzungsmacht im Land. Doch in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai zogen die Briten ab. Danach standen neun Armeen an den vorgesehenen Grenzen Israels bereit, ausgestattet mit damals modernen Waffen, um Israel zu vernichten.
Neun Armeen gegen Israel – und Israel hatte zu Beginn kaum schwere Waffen und nur wenige Flugzeuge. Voll ausgerüstete Armeen kamen zusammen mit den Palästinensern, um Israel auszulöschen – mitten in diesen Wehen.
Psalm 83: Feindschaft gegen Israel
Und jetzt 17. Ich lese aus dem prophetischen Psalm 83. Viele Psalmen sind ausgesprochen prophetisch, und dieser Endzeitgebet ist ein Beispiel dafür.
„O Gott, schweige nicht, verstumme nicht und sei nicht still, o Gott! Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. Gegen dein Volk machen sie listige Anschläge und beraten sich gegen deine Geborgenen. Sie sprechen: Kommt, lasst uns sie vertilgen, dass sie keine Nation mehr seien, und dass nicht mehr gedacht werde an den Namen Israel.“
Das war genau die Sprache dieser Armeen und all dieser islamischen Nationen, die sie moralisch unterstützten und auch Soldaten schickten. Das war genau ihre Sprache: Sie sagten, wir vernichten Israel und treiben die Juden ins Meer.
Man muss sich das vorstellen: Das geschah gerade nachdem Europa sechs Millionen Menschen ermordet hatte. Und jetzt eine Shoah im Land – das hat sich in der Vergangenheit nie erfüllt, wirklich nur in dieser Epoche, zu der wir gehören.
Aber jetzt gibt es noch mehr Details.
Bündnisse gegen Israel
Punkt 18
Da wird nämlich gesagt, diese Feinde, die sagen, Israel soll vernichtet werden, haben das übrigens dreimal versucht: 1948, 1948 – aber dann schließlich hat Israel alle besiegt. Man hat sich gesagt, wir müssen das später machen. Jahrelang hat die Sowjetunion moderne Waffen geliefert. Dann waren sie überzeugt, die islamischen Nationen rund um Israel schaffen es jetzt mit dieser Hilfe der Sowjetunion, Israel zu vernichten.
1967, im Mai 1967, sagte Nasser, gerade vor dem Sechstagekrieg: „Unser Hauptziel besteht in der Vernichtung Israels.“ Dann kam der Sechstagekrieg, und nach sechs Tagen waren alle Fronten besiegt, und es war Ruhe.
Dann haben sie es nochmals versucht, am Jom-Kippur-Krieg 1973. Das war eine Katastrophe, denn es war ein Überraschungsangriff an dem heiligsten Tag des Jahres, am Jom Kippur. An diesem Tag lief kein Fernsehen, kein Radio, man konnte die Reserve gar nicht mobilisieren. Die Leute, selbst die Agnostiker, gingen in die Synagoge, um wenigstens dann zu beten. Aber eben, dann kam dieser Jom-Kippur-Krieg. Doch schließlich hat Israel auch da wieder überlebt. Dreimal haben sie das versucht.
Nun, Punkt 18: „Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich gemacht.“ Also diese Nationen, die Israel vernichten wollen, haben einen Bund gemacht, steht hier.
So war das: 1945, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, haben sich sieben islamische Nationen zusammengetan und gesagt, wir gründen die Arabische Liga. Liga heißt Bund. Das Wort Liga bedeutet Bund, den Arabischen Bund. Das Ziel war, zu verhindern, dass ein Judenstaat nach der Schoah gegründet werden könnte.
Doch dann kam der Staat trotzdem. In den weiteren Jahren war das Ziel der Arabischen Liga, Israel zu zerstören. Immer mehr Nationen kamen dazu, heute sind es über zwanzig. In diesem Psalm werden die sieben Gründungsmitglieder angedeutet. Zunächst haben sie einen Bund gemacht, aber wir...
Die sieben Gründungsmitglieder der Arabischen Liga
Ich lese Vers 6: Die Zelte Edoms und die Ismailiter, Moab und die Hageritter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäer samt den Bewohnern von Tyrus, auch Assur hat sich ihnen angeschlossen. Sie sind zu einem anhängenden Sohn Lots geworden. Natürlich sind das nicht die modernen Namen. Aber es ist ganz einfach, und Sie müssen kein Hebräisch können. Man muss nicht Hebräisch können, um die Bibel lesen zu können – überhaupt nicht.
Ein gutes Bibellexikon kann jedoch hilfreich sein. Dann schauen Sie nach, was Edom, Moab oder Ammon sind. So erfahren Sie, dass Edom ein altes Volk war, das südlich vom Toten Meer lebte, heute in Jordanien. Moab war ein Volk auf der anderen Seite des Toten Meeres, ebenfalls in Jordanien. Ammon lag im Norden von Jordanien. Wie Sie auf der Karte sehen, kommt der Hauptstadtname Amman von Ammon. Diese drei Namen weisen also auf Jordanien hin.
Jordanien war eines der sieben Gründungsmitglieder. Die Söhne Lots, Moab und Ammon, sind die Stammväter dieser Völker. Sie waren Söhne von Lot, der auch in der Bibel vorkommt.
Vers 20 spricht vom Bündnis der Feinde Saudi-Arabiens und Jemens. Vers 6 erwähnt die Ismailiter. Die Ismailiter, so erfahren Sie im Bibellexikon, waren ein arabisches Volk, das in vielen Stämmen aufgeteilt im Gebiet der Arabischen Halbinsel lebte – Saudi-Arabien und Jemen. Diese beiden Länder waren zwei Gründungsmitglieder.
Dann folgen Gebal und Tyrus, zwei Städte. Gebal wird auf Arabisch je nach Dialekt „Dschibail“ ausgesprochen. Das ist eine Stadt im Norden des Libanon. Tyrus ist im Süden dieser Küstenstadt, einer Hochburg. Das weist auf den Libanon hin, der ebenfalls ein Gründungsmitglied der Liga war.
Dann die Hageritter. Hier brauchen Sie ein gutes Lexikon. Die Hageritter, auch Francidan genannt, waren ein Stamm, der unter anderem im südlichen Syrien siedelte. Syrien war ebenfalls ein Gründungsmitglied.
Was ist ein poetischer Text? In solchen Namen werden diese Länder für heute angedeutet und begreifbar gemacht.
Dann die Philistäer: In der Bibel ist das das Land der Philister, nämlich der Streifen am Mittelmeer, der Gazastreifen und die umliegenden Gebiete. Dieses Gebiet ist heute mit den Palästinensern verbunden. Für sie wurde ja dieser Bund gegründet, alles war mit ihnen verbunden.
Vers 24 nennt Ägypten. Vers 7 erwähnt Amalek. Wenn Sie in die Sonntagsschule gegangen sind, war das eine gute Sache. Dort haben Sie bereits eine Basis bekommen. Sie haben gelernt, dass die Kinder Israel ein Sklavenvolk in Ägypten waren und unter Mose auszogen, um in die Wüste Sinai zu gehen. Der erste Feind, der ihnen im Sinai begegnete, war Amalek (2. Mose 17). Das weist auf das heutige Staatsgebiet Ägyptens hin. Ägypten war ebenfalls ein Gründungsmitglied.
Vers 25 nennt Assur. Assyrien, so erfahren Sie im Bibellexikon, war ein wichtiges Reich im Altertum im heutigen Nordirak. Irak war auch eines der Gründungsmitglieder.
Das war’s: Alle sieben Gründungsmitglieder sind erwähnt worden, zusammen mit den Philistäern.
Nun noch zwei Prophezeiungen. Ich habe Ihnen gesagt, Sie kommen heute nach Hause. Nein, sogar nur eine, ich habe es noch ein bisschen mehr abgekürzt. Normalerweise gehe ich bis Vers 40.
Es geht um die Eroberung Zions am 7. Juni 1967. Das war wirklich bemerkenswert. Die UNO hatte zwar 1948 für die Schaffung eines jüdischen Staates gestimmt. Aber sie sagte, Jerusalem solle ausgeschlossen werden. Jerusalem sollte eine internationale Stadt werden und nicht die Hauptstadt der Juden sein.
Im Krieg gelang es den Jordaniern zusammen mit vielen Verbündeten, Ostjerusalem zu erobern. Die Juden in der Altstadt Jerusalems wurden abgeschlachtet. Wer fliehen konnte, floh. Die Stadt wurde durch eine Mauer geteilt, ähnlich wie Berlin. Kein Jude konnte mehr zur Klagemauer gehen, einem Überrest des Tempels, um zu beten. So war die Situation.
Die UNO kümmerte sich später nicht mehr darum. Man war zwar nicht einverstanden und fand es nicht gut, aber es gab keine politischen Konsequenzen.
1967 war der Plan, Israel mit modernen sowjetischen Waffen zu vernichten. Israel warnte König Hussein von Jordanien: Wenn du eine dritte Front eröffnest, wird es schwere Konsequenzen geben.
Trotzdem schoss König Hussein von Ostjerusalem mit schweren Waffen über die Mauer. Daraufhin erhielt ein Fallschirmspringertrupp den Befehl, die Altstadt Jerusalems und den Tempelberg zu erobern.
Das geschah am dritten Tag, also am Mittwoch des Sechstagekrieges. In einer Blitzaktion wurde ganz Ostjerusalem erobert, der Tempelberg zurückerobert – an den Ort, wo die Väter bis ins Jahr 70 Opfer brachten und beteten.
Prophetisch ist das in einer prophetischen Vergangenheitsform beschrieben. Viele Prophezeiungen sind so dargestellt, wie der Prophet sie in der Vision sah – als bereits vollendet. Es wird beschrieben, wie der Herr das Schicksal Zions wendete. Zion ist in der Bibel immer der Tempelberg. Heute wird in Jerusalem auch ein Nachbarhügel Zion genannt, das ist aber nicht der biblische Berg. Der Tempelberg ist der biblische Berg Zion.
Als der Herr das Schicksal Zions wendete, waren wir wie Träumende. Unser Mund wurde voll Lachens und unsere Zunge voll Jubels. Man sagte unter den Nationen: Der Herr hat Großes an ihm getan.
Nach sechs Tagen war Ruhe – trotz einer totalen Übermacht an drei Fronten. Der Herr hat Großes an uns getan, und wir waren fröhlich.
Schlussfolgerungen und Aufruf
Drei Schlussfolgerungen sind jetzt besonders wichtig.
Erstens: Wir leben in der Endzeit. Zwar haben wir bisher nur 26 Punkte betrachtet, aber es könnten bis zu 180 sein. Doch viele möchten nach Hause, und der Imbiss wartet auch. Dennoch können wir beweisen, dass wir in der Endzeit leben. Das bedeutet, Jesus Christus kommt bald zurück. Er wird nicht mehr als Retter, sondern als Richter der Welt erscheinen, um Ordnung in unser Chaos zu bringen. Er wird die Menschen zur Rechenschaft ziehen – nicht nur die Großen wie Erdogan, Putin und Trump, sondern auch uns. Daher stellt sich die Frage: Sind Sie bereit, dem Retter und Richter zu begegnen?
Zweitens: Die Bibel ist Gottes Wort an uns. Die erfüllte Prophetie in der Bibel ist einzigartig und in keiner anderen Religion zu finden. Diese erfüllte Prophetie beweist, dass die Bibel Gottes Wort ist, dass sie glaubwürdig ist und es sich lohnt, sie regelmäßig zu lesen. So können wir Gottes Botschaft persönlich erfahren. Mein Vorschlag lautet: Beginnen Sie morgen vor der Arbeit, einen Abschnitt in der Bibel zu lesen. Beten Sie zu Jesus Christus und bitten Sie ihn, Ihnen dieses Wort verständlich zu machen. Gott spricht zu uns durch sein Wort.
Drittens: Die Bibel fordert uns auf, zu Gott zurückzukehren und uns mit ihm versöhnen zu lassen. Wir alle haben Schuld aufgeladen in unserem Leben. Deshalb brauchen wir den leidenden Messias, der für unsere Sünden gestorben ist. Diese Vergebung wird uns nur zugerechnet, wenn wir unsere Schuld Gott im Gebet bekennen und das Opfer von Jesus Christus am Kreuz bewusst für uns in Anspruch nehmen. Dann rechnet es Gott uns zu und vergibt uns die ganze Schuld unseres Lebens.
Gott sagt, es ist ein Befehl: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Wir müssen Frieden mit Gott finden. Das ist eine fundamentale Entscheidung, keine leichte Sache. Deshalb sage ich nicht: Wer das möchte, soll die Hand heben, und ich zähle dann. Nein, das ist eine Sache zwischen jedem Einzelnen und Gott. Aber es ist ein Befehl: Lasst euch versöhnen mit Gott! Es geht darum, zu realisieren, dass Jesus Christus persönlich für mich am Kreuz gestorben ist.
In 1. Johannes 1,9 heißt es: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Das ist eine Verheißung. Gott vergibt alles.
Vor kurzem erhielt ich eine E-Mail von jemandem, der Zweifel hatte, ob Gott ihm wirklich vergibt. Ich habe ihm diese Stelle genannt. Dort steht: Von aller Ungerechtigkeit wird uns vergeben, wenn wir zu Gott kommen. Es gibt keine Schuld, bei der wir sagen müssten: Vielleicht werde ich nie angenommen. Das geht nicht, das kann ich niemandem erzählen, und Gott kann es auch nicht sagen. Es gibt keine Schuld, die er nicht vergeben würde, wenn wir zu ihm kommen.
Das ist die wunderbarste Botschaft, die es gibt. Jeder Mensch wird einmal vor dem Richter Jesus Christus stehen – auch die, die schon verstorben sind. Alle werden vor ihm kommen. Aber wie können wir einen solchen Gedanken ertragen? Ganz einfach: Wenn Sie sagen können, dass Jesus Christus Ihr persönlicher Retter ist, der leidende Messias, der für Ihre Sünden gestorben ist (vgl. Jesaja 53), dann dürfen Sie wissen: Sie werden zwar vor dem Richter stehen, aber der Richter ist Ihr Erlöser. So lässt sich dieser Gedanke gut ertragen. Denn wenn der Richter Ihr Erlöser ist, brauchen Sie keine Angst mehr vor Gott zu haben.
Ich glaube, Angst vor Gott ist etwas, das in uns allen steckt, auch wenn wir es vielleicht nicht so ausdrücken. Aber diese Angst wird uns genommen. Keine Angst vor Gott – Frieden mit Gott. Das wünsche ich jedem hier.
Zum Schluss möchte ich mit uns beten:
Herr Jesus, danke, dass wir durch die erfüllte Prophetie erkennen können, dass die Bibel Gottes Wort ist. Danke für all diese Erfüllungen und dafür, dass du als leidender Messias gekommen bist, um das Problem unserer Schuld zu lösen.
Wir bitten dich jetzt besonders für alle unter uns, die noch keinen Frieden mit Gott haben. Schenke ihnen dieses Geschenk und den Mut, wirklich zu dir zu kommen, ihr Leben dir zu übergeben und deine Vergebung und deinen Frieden dankbar anzunehmen. Denn du hast es in deinem Wort verheißen, das wahr ist und sich durch die erfüllte Prophetie als wahr erwiesen hat.
So wissen wir, dass diese Verheißung wahr ist. Amen.