Ich möchte alle ganz herzlich zu diesem Bibelstudientag heute Morgen mit dem ungewöhnlichen Titel „Nach Shiloh gehen und sehen“ begrüßen. Ich habe diesen Titel gewählt aufgrund von Jeremia 7,12, wo wir zwei Imperative, also zwei Befehlsformen, finden: „Geht doch hin nach meiner Stätte, die zu Shiloh war, wo selbst ich zuerst meinen Namen wohnen ließ, und seht, was ich ihr getan habe wegen der Bosheit meines Volkes Israel.“
Das Alte Testament ruft also dazu auf, nach Shiloh zu gehen, die Reise anzutreten und dort zu sehen, welche Spuren der Zerstörung man in Shiloh entdecken kann. Daher der Titel „Nach Shiloh gehen und sehen“.
Bis vor etwa vier Jahren war es jedoch ziemlich schwierig, dorthin zu gelangen, denn der Weg von Jerusalem nach Shiloh durch das Westjordanland war gefährlich. Ich bin deshalb nie mit einer Reisegruppe diesen Weg gefahren, weil ich keine Risiken eingehe. Ich gehe nur dorthin, wo es nicht gefährlich ist.
Manche Leute fragen, bevor sie auf eine Reise mitkommen: „Ist es nicht gefährlich, nach Israel zu gehen?“ Darauf habe ich geantwortet: „Nein, wir gehen nur dorthin, wo es nicht gefährlich ist.“ Seitdem einige Terroristen aus diesem Gebiet nicht mehr existieren – die israelische Armee ist gegen sie vorgegangen – ist die Straße nicht mehr gefährlich.
Die Palästinenser sind weiterhin dort, ebenso die jüdischen Siedler, aber die Reise ist machbar. Es ist schrecklich, wenn man daran denkt, dass es von einzelnen Personen abhängt.
Hier sieht man auf der Karte, wo sich Shiloh befindet – wirklich im Herzen des Westjordanlandes. Ich bin mit Mirjam zum ersten Mal in diesem Herbst dorthin gegangen, eben weil es nicht mehr gefährlich war. Ich habe immer sehr aufgepasst. Zweimal bin ich von Palästinensern mit Steinen angegriffen worden – das war gefährlich, und das möchte ich nicht provozieren. Aber jetzt war das kein Problem mehr.
Die Reise von Jerusalem nach Shiloh beträgt etwa 30 Kilometer. Man geht durch den Checkpoint bei der Mauer, die man hier sieht, hinein ins Westjordanland, an den Weinkellern von Sagot vorbei. Die Weinkeller von Sagot haben gerade vor kurzem bei einem Wettbewerb in Frankreich die Goldmedaille für den neuesten Sagot-Wein gewonnen. Das ist Wein aus dem Stamm Benjamin.
So wie zu biblischen Zeiten wird heute wieder Wein angebaut – ganz in Erfüllung von Jeremia 9,14-15.
Reise nach Shiloh und die heutige Situation
Aber Achtung: Wenn man ins Westjordanland fährt, sollte man nicht irgendwohin fahren, sondern den richtigen Weg nehmen. Man folgt der Route 60 nach Shiloh. Doch immer wieder kommt man in palästinensische Gebiete. Dort findet man an der Straße ein rotes Schild. Dieses erklärt in drei Sprachen – Hebräisch, Arabisch und Englisch – dass die Straße in ein Gebiet A führt, das unter palästinensischer Autorität steht.
Der Zugang ist für israelische Staatsbürger verboten. Sie riskieren ihr Leben, und es ist gegen israelisches Gesetz. Wahrscheinlich hat man das auch noch nie in der Zeitung gelesen, dass das so üblich ist. Man stelle sich vor, in der Schweiz gäbe es Orte, an denen es für Schweizer Bürger verboten wäre, hinzugehen, und sie dabei ihr Leben riskieren würden. Das würde in der Presse angeprangert werden, nicht wahr? Aber hier ist das ganz normal.
Wir fahren also durch das Stammesgebiet von Benjamin und schließlich in das Stammesgebiet von Ephraim. Man sieht, dass das Westjordanland eigentlich das Herzstück der biblischen Geschichte im Alten und Neuen Testament war.
Vorbei geht es an Siedlungen, an jüdischen Siedlungen, und an Olivenhainen im Terrassenbau. Diese Terrassen wurden bereits ab der Zeit von Josua eingerichtet, um auch an Steilhängen Landwirtschaft betreiben zu können.
Schließlich kommen wir zur Siedlung Shiloh, die natürlich erst nach der Eroberung des Westjordanlandes im Sechstagekrieg 1967 gebaut werden konnte. Shiloh entstand 1978. Heute wohnen dort über 2.000 Menschen. Die israelische Regierung erkannte Shiloh 1979 als offizielle Siedlung an. Die Weltgemeinschaft lehnt sie jedoch ab, basierend auf der Genfer Konvention, die verbietet, ein Gebiet, das einem anderen Staat gehört, dauerhaft zu besetzen.
Politische und juristische Hintergründe der Siedlung Shiloh
Aber hier muss man sagen, dass das Westjordanland keinem Staat gehörte. Es war staatenloses Gebiet. Deshalb gibt es die ganze Auseinandersetzung zwischen der UNO, der Weltgemeinschaft und Israel über die Genfer Konvention.
Doch hier besteht ein juristisches Problem. Man kann die Genfer Konvention nicht einfach so anwenden. Der Fall ist anders gelagert.
Hier ein paar Eindrücke von der Siedlung in Chilo. Tel Chilo – im Vordergrund die Ruinen. Dieser Ruinenhügel ist der Ort des alttestamentlichen Chilo. Gegenüber befindet sich das heutige Shilo.
Ich lese aus Amos 9, die zwei letzten Verse:
„Und ich werde das Schicksal meines Volkes Israel wenden, und sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, Fruchtgärten anlegen und deren Frucht essen. Und ich werde sie in ihrem Land pflanzen, und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.“
Also sehen wir vor unseren Augen, wie dieses alttestamentliche Shilo wieder aufgebaut wurde, weil Gott das Schicksal seines Volkes nach zweitausend Jahren Exil gewendet hat.
Es wird auch gesagt, dass sie Weinberge pflanzen, deren Wein trinken, Gärten anlegen und deren Frucht essen. Hier sieht man den Weinberg von Shiloh heute.
Also wird hier ephraimitischer Wein hergestellt.
Historische und biblische Bedeutung von Shiloh
Das erinnert natürlich auch an die Geschichte in Richter 21. Es war eine furchtbare Zeit, die Richterzeit, in der sich Israel von Gott entfernt hatte. Durch einen Bürgerkrieg wäre fast der Stamm Benjamin ausgerottet worden. Israel hatte durch einen Schwur festgelegt, dass die anderen Stämme den Benjaminiten keine Frauen mehr geben sollten.
Schließlich kam es doch zur Versöhnung. Nun stellte sich das Problem mit dem Schwur, das durch einen Trick gelöst wurde. In Richter 21 heißt es: „Sie geboten den Kindern Benjamins und sprachen: Geht hin und lauert in den Weinbergen und seht zu. Und siehe, wenn die Töchter von Schilo herausziehen zum Reigentanz, so kommt hervor aus den Weinbergen und erhascht euch unter den Töchtern von Schilo ein jeder seine Frau und zieht hin in das Land Benjamin.“
So überlebte der Stamm Benjamin. Die Frauen wurden ihnen nicht direkt gegeben, aber auf diese Weise wurde der Schwur nicht gebrochen und trotzdem konnte der Stamm erhalten bleiben.
Ganz oben auf dem Hügel von Schilo sieht man heute die Synagoge. Sie wurde so gebaut, dass sie an die Stiftshütte erinnert. Was auf dem Dach wie die Teppiche der Stiftshütte aussieht, ist jedoch festes Baumaterial, wie man hier noch deutlicher erkennen kann.
Diese Synagoge ist sehr eindrücklich, sogar mit einer Andeutung des Altars im Eingangsbereich der Synagoge.
Archäologische und religiöse Stätten in Shiloh
Jetzt sind wir hier im Bild wieder auf dem höchsten Punkt des alten Schilo, gegenüber der neuen Siedlung. Auf diesem Platz stand die Replika der Stiftshütte anlässlich der Dreharbeiten zum Shiloh-Film.
Es wurde hier ein professionell hergestellter Film gedreht, der den Besuchern von Shiloh gezeigt wird, um eine Einführung in die alttestamentliche Geschichte zu geben. Dabei geht es unter anderem um die Ausrottung des Stammes Benjamin sowie um Josua, der zuvor von hier aus für sieben Stämme das Los geworfen hatte. Zur Zeit von Josua stand hier die Stiftshütte, und vieles mehr.
Auf der Karte sieht man, dass das alttestamentliche Israel besonders zwischen zwei Extrempunkten besiedelt war: Dan im Norden und Be’er Shewa im Süden.
Hier oben, nahe der libanesischen und syrischen Grenze, liegt Dan. Dort unten, als Begrenzung zur Negevwüste, liegt Be’er Shewa. Im Alten Testament findet sich immer wieder der Ausdruck „von Dan bis Be’er Shewa“, um ganz Israel zu beschreiben.
Zum Beispiel lesen wir in 1. Samuel 3,20: „Und ganz Israel von Dan bis Be’er Shewa erkannte, dass Samuel als Prophet des Herrn bestätigt war.“ Samuel diente in Shiloh, das man schön im Mittelbereich des gesamten Gebiets sieht.
So war Shiloh als Ort der Stiftshütte und des Gottesdienstes über Jahrhunderte hinweg zentral gelegen und für alle Stämme Israels gut erreichbar.
Wie man hier sieht, liegt Shiloh im Herzen des Westjordanlandes. Das Westjordanland ist dabei keineswegs eine Nebensache.
Shiloh in der biblischen Überlieferung
Shiloh wird im Alten Testament zweiunddreißig Mal erwähnt. Die Stellen finden sich unter anderem mehrfach in Josua 18, 19, 21 und 22. Auch in Richter 18 und wiederholt in Richter 21 wird Shiloh genannt. Besonders wichtig sind die Erwähnungen im 1. Samuel 1 bis 4. Hier wird die Geschichte von Hanna und Elkanah, Samuel, Eli und seinen Söhnen Pinehas und Hofni erzählt.
Weitere Nennungen finden sich in 1. Samuel 14, 1. Könige 2,14 sowie im Psalm 78, Vers 60. Auf diese Stelle werden wir später noch zurückkommen. In Jeremia 7 gibt es einen wichtigen Aufruf: Der Prophet Jeremia spricht um 600 v. Chr. zu den Juden in Jerusalem und warnt sie. Sie sollen nicht glauben, dass die Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier ausbleiben wird, nur weil der Tempel Gottes dort steht. Das sei Aberglaube zu denken, der Tempel Gottes stünde dort, also könne ihnen nichts geschehen.
Jeremia sagt, das Gericht werde über sie kommen, wenn sie nicht umkehren. Er fordert sie auf, nach Shiloh zu gehen und dort nachzuschauen. Dort hat Gott früher in der Stiftshütte gewohnt, doch jetzt ist alles zerstört. Das soll eine Illustration sein: Jerusalem wird genauso zerstört werden. Zur Zeit Jeremias erfolgte dann auch die Verwüstung Jerusalems im Jahr 586 v. Chr.
Shiloh wird außerdem in Jeremia 26 und erneut in Kapitel 41 erwähnt. Darüber hinaus gibt es fünf Stellen, in denen der Prophet Achia in der Königszeit genannt wird. Dieser Achia war der Prophet, der Jerobeam prophetisch ankündigte, dass nach dem Tod Salomos Israel in zwei Reiche geteilt werden würde: die zehn Stämme im Norden, genannt Israel, und die zwei Stämme im Süden, genannt Juda.
Der Prophet wird mehrfach als Achia der Shiloniter bezeichnet, also als der Mann von Shiloh. Shiloh ist dabei eigentlich eine Abkürzung von Shilon. Dieser Begriff taucht in 1. Könige 11, 12, 15 sowie in 2. Chronik 9 und 10 auf.
Shiloh als prophetisches Symbol
Und dann muss man noch hinzufügen, dass Shiloh in 1. Mose 49,10 ein Name des Messias ist. Shiloh bedeutet Ruhe, Ort der Ruhe oder Friedensbringer.
In 1. Mose 49 kündigt Jakob, der Stammvater Israels, im Blick auf den Stamm Juda an, dass der Messias aus Juda kommen würde. Nicht aus Naftali oder Issachar, sondern aus dem Stamm Juda sollte der Messias stammen.
Es heißt dort: „Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen, bis Shiloh kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“ Das bedeutet, dass der Stamm Juda seine politische Macht und Selbstverwaltung nicht verlieren durfte, bis der Messias kommt.
Tatsächlich konnte sich der Stamm Juda sogar während der babylonischen Gefangenschaft in Babylon selbst verwalten und regieren, wie uns das Buch Ezechiel zeigt. Sie hatten Älteste, die diese Verwaltung übernahmen.
Mit der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 nach Christus und der daraufhin erfolgten totalen Vernichtung des Staates Israel im Jahr 135 nach Christus wich das Zepter von Juda.
Der Messias musste also vorher gekommen sein. Tatsächlich erschien Jesus Christus in den Jahren vor 70 nach Christus und erfüllte über 300 Prophezeiungen aus dem Alten Testament über den kommenden Messias.
Er ist der Shiloh. Der Messias hat viele Namen, darunter Friedensfürst, Ewigvater, Starker Gott und eben auch Shiloh – Ruhe, Ort der Ruhe oder Friedensbringer.
Geographische Lage und Umgebung von Shiloh
Nun schauen wir von Tel Shilo aus. Ein Tel ist ein Zivilisationsschutthügel, auf dem immer wieder auf den Ruinen früherer Siedlungen neu aufgebaut wurde. Von Tel Shilo aus blicken wir zur Hauptstraße Nummer sechzig in Richtung Sichem, das heute Nablus heißt.
Auf der Karte sieht man diese Straße Nummer sechzig, die man nehmen muss, um nach Shilo zu gelangen. Sie führt dann weiter nach Sichem, also nach Nablus. Hier sehen wir Shilo, und jetzt schauen wir der Straße entlang hinüber nach Eli, einer jüdischen Siedlung. Diese sieht man hier. Die Sicht ist besonders gut, im Hintergrund, weit entfernt, erkennt man Ariel. Diese Stadt hat etwa dreißigtausend Einwohner und ist ebenfalls eine Siedlung im Westjordanland.
Interessant ist die genaue Beschreibung der geografischen Lage Shilos in Richter 21,19. Dort heißt es: „Siehe, ein festes Herr ist von Jahr zu Jahr zu Shilo, das nördlich von Bethel, östlich von der Landstraße, die von Bethel nach Sichem hinaufgeht, und südlich von Levona liegt.“
Nun sehen wir die Hauptstraße Nummer sechzig, die genau dort verläuft, wo früher schon in alttestamentlicher Zeit die Landstraße nach Sichem hinaufging. Wir befinden uns also südlich von Sichem und südlich von Levona, das ebenfalls dort drüben liegt.
Jetzt schauen wir nach Süden, immer noch entlang der Straße Nummer sechzig. Wir sind nördlich von Bethel. Wenn wir jetzt zurück nach Süden fahren würden, kämen wir nach Bethel. Der Text sagt, Shilo liegt nördlich von Bethel und östlich der Straße, genauso wie wir es hier feststellen können.
Historische Zeugnisse und Pilgertraditionen
Hier sehen wir ein altes Gebäude aus dem Mittelalter, das den Ort Shiloh über Jahrhunderte prägte. Es handelt sich um eine Moschee, die aber auch als Synagoge genutzt wurde. Schon im Mittelalter besuchten jüdische Pilger Shiloh, zum Beispiel der Rabbi Estori Habachi, der darüber berichtete.
Von alters her beteten hier unfruchtbare jüdische Frauen. Warum? Im Gedenken an Hannah, wie es in 1. Samuel 1 beschrieben ist. Sie war unglücklich, weil sie kein Kind hatte. In Shiloh flehte und betete sie ernstlich. Schließlich bekam sie Samuel, denn der Herr hatte ihr Gebet erhört.
Viele jüdische Frauen sagten sich daraufhin: Wenn wir kein Kind bekommen, gehen wir nach Shiloh und beten so wie Hannah. Tatsächlich erzählte mir ein Mann hier in Shiloh, dass vor einigen Jahren eine deutsche Frau hierherkam. Sie hatte kein Kind. Sie betete in Shiloh und kam später wieder. Schließlich bekam sie ein Kind.
Und wisst ihr, wie das Kind hieß? Friedrich!
Gebet und Anbetung im Neuen Testament
An dieser Stelle muss man sagen, dass die Bibel nirgends lehrt, dass man in der heutigen Zeit der Gnade beim Gebet an einen bestimmten Ort gebunden ist.
Darum sagt auch der Herr Jesus in Johannes 4 zu der samaritischen Frau: „Es kommt die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden.“ Er erklärt, dass jetzt die Zeit gekommen ist, in der man nicht mehr auf dem Garizim, wie die Samariter, anbetet, und auch nicht mehr in Jerusalem. Das Gebet ist also nicht an einen bestimmten Ort gebunden.
Man muss nicht meinen, dass man, wenn ein Kind fehlt, nur in Cielo für dieses Kind beten kann. Das kann man auch irgendwo anders tun. Ein Bekannter von mir, ein Lehrer, der in den vergangenen Jahren besonders unter ausländischen Jugendlichen gearbeitet hat, um sie hier in der Schweiz zu integrieren, erzählte mir Folgendes:
Einmal kam eine junge Frau, oder ein junges Mädchen, wie man will, zu ihm und sagte, man solle in der Kirche beten. Er antwortete: „Ja, natürlich, man kann in der Kirche beten, aber man kann auch überall beten. Wo man ist, kann man beten, und Gott hört das Gebet.“ Darauf sagte sie, „Allah hört nicht.“
Nun überlegte sie, ob sie vielleicht mal in eine Kirche gehen sollte, weil man dort besonders vom Gott der Bibel erhört werde. Er erklärte ihr daraufhin, dass sie zwar in eine Kirche gehen und dort beten könne, aber auch überall sonst beten könne. Wir können also da beten, wo wir gerade sind.
Archäologische Forschungen in Shiloh
Im 19. Jahrhundert kam der Forscher Edward Robinson nach Shiloh. Er ist bekannt dafür, unter anderem den sogenannten Robinson-Bogen des Tempels in Jerusalem als erster identifiziert zu haben, weshalb dieser Bogen seinen Namen trägt.
Im Jahr 1838 besuchte Edward Robinson Shiloh und sah dort die Ruinen. Die Beduinen erklärten ihm, dass dies Silo, also Shiloh, sei. Die Araber nannten den Ort Chirbet Seylun. So verband Robinson als Wissenschaftler diesen Ort mit dem biblischen Shiloh.
Die Ruinen, die er sah, waren jedoch nicht die aus dem Alten Testament. Es handelte sich vielmehr um mittelalterliche Steine, die dort zu sehen sind. Daher war noch weitere Forschung notwendig.
Robinson selbst grub an dieser Stelle nicht. Die archäologischen Arbeiten begannen erst 1915, als der Archäologe A. Schmidt einige Grabungen und Probebohrungen in Shiloh durchführte.
Später, von 1926 bis 1932, führte ein dänisches Team unter der Leitung von Kjer systematische Grabungen durch. Zwischen 1981 und 1984 fanden erneut neue Grabungen statt, unter anderem durch Israel Finkelstein. Dieser ist besonders bekannt für seine Bibelkritik und gilt als ein erbitterter Gegner der Bibel und ihrer Glaubwürdigkeit.
Von 2006 bis 2013 wurden weitere Grabungen unter der Leitung des Archaeological Staff Officer für Judäa und Samaria durchgeführt. Dabei erforschten sie den Ort, an dem die Stiftshütte gestanden haben soll.
Historische Bauwerke und Funde
Also, hier nochmals diese mittelalterliche Moschee, Dschama-i-Dim, genannt im Arabischen, was „Moschee des Waisen“ bedeutet.
Bereits das dänische Team hat hier gegraben und unter der Moschee eine byzantinische Kirche aus dem fünften oder sechsten Jahrhundert nach Christus gefunden. Die Araber, die um 638 nach Christus, kurz nach dem Tod von Mohammed, von der saudischen Halbinsel kamen und schließlich das ganze Land Israel eroberten, bauten hier in Silo auf die Kirche eine Moschee. Damit wollten sie die Überlegenheit des Islam über das Christentum demonstrieren.
Rundherum wurde diese viel größere Kirche ausgegraben. Dabei entdeckte man auch sehr schöne Bodenmosaike. Eines der Mosaike, das gerade fehlt, ist besonders interessant. Es wurde nämlich in das Archäologische Museum im Westjordanland gebracht. Dort befindet sich ein Mosaik, das eine Bitte an Gott zeigt, sich über Silo zu erbarmen.
Diese Entdeckung war sehr wichtig, denn sie bestätigte nochmals, dass dieser Ort wirklich das biblische Silo ist. Hier findet man die griechische Bezeichnung Silun für Schilo. Im Griechischen gibt es keinen Sch-Laut, deshalb wird das „Sch“ immer durch ein „S“ ersetzt.
Darum heißt im griechischen Neuen Testament der Name Jeshua nicht Jeshua, sondern Jesus. Das „S“ ersetzt das „Sch“ im Hebräischen. So entsteht „Jesu“ und im Griechischen werden Männernamen gerne mit einem „s“ abgeschlossen. Das ergibt dann eben Jesus. Es ist also genau dasselbe wie Jeshua.
Manche Leute denken, sie seien besonders geistlich oder biblisch, wenn sie nicht mehr von Jesus sprechen, sondern von Jeshua. Das ist jedoch vollkommen falsch. Im Deutschen sagt man Jesus, und das kommt aus dem Griechischen. Im Griechischen war der Name Jesus ganz korrekt. Im Hebräischen sagt man ganz einfach Jeshua.
Wenn ich in Israel bin und eine Predigt halte, spreche ich über den Adon Jeshua, den Herrn Jesus. Aber im Deutschen sage ich Jesus und nicht Jeshua, weil die Leute hier Deutsch sprechen und nicht Hebräisch.
Weitere archäologische Erkenntnisse und biblische Chronologie
Ja, und eine weitere byzantinische Kirche aus dem fünften oder sechsten Jahrhundert nach Christus wurde hier ausgegraben. Sie besitzt ein sehr schönes Bodenmosaik, wie man es hier sieht, mit dem Davidsstern.
Man sieht hier auch weitere Ruinen aus der byzantinischen Zeit, also aus dem fünften oder sechsten Jahrhundert nach Christus. Das ist alles natürlich interessant. Für uns ist jedoch das, was wirklich aus der biblischen Zeit stammt, noch spannender.
Hier sieht man nun Teile der kanaanitischen Stadtmauer von Shiloh. Diese wurde auf die mittlere Bronzezeit 2b datiert und weist enorme Zerstörungsspuren aus dem sechzehnten Jahrhundert vor Christus auf.
Jetzt haben wir wieder ein Problem, ja, einen Israel-Finkelstein, der sagt, die Bibel sei falsch und stimme überhaupt nicht mit den archäologischen Befunden überein. Die Bibel berichtet, dass unter Josua die Mauern von Jericho gefallen seien. Doch wenn man die Schichten um 1230 vor Christus in Jericho untersucht, findet man keine Mauer. Es gab keine Mauer zur Zeit des Auszugs aus Ägypten und der Landnahme unter Josua. Das sei also ein Märchen.
Hier muss man sagen: Herr Finkelstein, ich habe kein Problem mit Ihrer wissenschaftlichen Arbeit, aber ich habe ein Problem mit Ihrem Umgang mit der Bibel. In der Bibel steht nirgends, dass die Landnahme unter Josua um 1230 vor Christus stattgefunden habe. Stattdessen muss man die Zahlen genau zusammenzählen, wie sie in der Bibel angegeben sind. Dann ergibt sich, dass der Exodus 1606 vor Christus war.
Meine strikte Chronologie, die ich in den letzten Jahren aufgebaut habe, kann alle Zahlen und Jahresangaben der Bibel vereinen, ohne dass auch nur eine Zahl verändert werden müsste. Sie ist in sich geschlossen. Alle Chronologien, bei denen irgendwo eine Zahl geändert wird, kann man vergessen – sie haben ein Problem.
Wenn man es so vereinigt, liegt der Auszug im Jahr 1606 v. Chr. und die Eroberung Jerichos 40 Jahre später, also 1566 v. Chr. Tatsächlich stammt die gigantische Mauer in Jericho, die man heute noch sehen kann, ungefähr aus dem Jahr 1550 v. Chr.
Diese Mauer ist nach außen umgefallen. Normalerweise fallen Mauern bei einem Angriff nach innen, nicht wahr? Aber diese fiel nach außen herab – genau wie es in Josua 6 beschrieben wird. Die Mauer sollte so fallen, dass die Israeliten vor sich hin in die Stadt hinaufsteigen konnten, wie über eine Rampe. Das kann man alles dort sehen.
Kürzlich wurde eine C14-Datierung durchgeführt, die die alte Datierung von rund 1550 v. Chr. bestätigte. Sie ergab etwa 1560 v. Chr. Nach biblischer Chronologie wäre das 1566 v. Chr. Die C14-Methode ist nicht auf das Jahr genau, man muss mindestens plus/minus zwanzig Jahre rechnen. Es passt also genau.
Nun hat Israel Finkelstein diese Zerstörung nicht mit der Bibel in Verbindung gebracht, aber genau hier, im sechzehnten Jahrhundert vor Christus, wurde Shiloh durch Josua erobert. Danach wurde die Stiftshütte hier aufgestellt. Es stimmt also alles ganz perfekt.
Archäologische Details zur Stadtbefestigung
Hier sieht man noch die Stützmauer, die man gefunden hat. Sie ist bis in eine Tiefe von acht Metern erhalten geblieben. Darüber befindet sich ein Glacis, eine Art Sicherheitswall vor der Mauer. Dieser sollte verhindern, dass man mit Kampfwagen in die Stadt gelangen konnte.
Das Glacis war eine Todeszone. Wenn Angreifer dort hineinkamen, wurden sie meist erschossen. Es war eine zusätzliche Sicherung neben der Stadtmauer.
Hier sieht man den Ehemann einer Archäologin, die heute in Shiloh gräbt. Er zeigt gerade diese enorme Fundamentmauer für das Glacis aus der mittleren Bronzezeit, das Joshua mit Gottes Hilfe überwunden hatte.
Man erkennt hier nochmals das Glacis und die Stützmauer hinunter. Besonders auffällig ist, dass hier noch eine doppelte Stützmauer im Glacis zu sehen ist. Die Stadt war also äußerst mächtig gebaut, und dennoch wurde sie überwunden.
Hier sieht man die doppelte Stützmauer im Glacis noch besser. Deshalb konnte dann Joshua 18,1 Realität werden: "Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel versammelte sich nach Shiloh, und sie schlugen dort selbst das Zelt der Zusammenkunft auf, und das Land war vor ihnen unterjocht."
Man sieht die Spuren ganz klar. Dort stand die Stiftshütte über Jahrhunderte. Erst viel später trat an ihre Stelle Salomo mit dem ersten Tempel aus Stein in Jerusalem.
Lage und Struktur der Stiftshütte
Und nun schauen wir vom Hügel Tel Shilo nach Norden hinunter. Dort sehen wir einen riesigen, ummauerten, rechteckigen Platz. Auf dem Bild ist nicht die gesamte Länge des Platzes zu sehen, Anfang und Ende sind nicht angegeben. Aber man erkennt die Begrenzung durch die Mauern, die hier und dort verlaufen. Es handelt sich um einen rechteckigen, ummauerten Platz.
Hier sieht man das noch etwas besser. Die Breite dieses Platzes beträgt 25 bis 30 Meter. Genau in dieses Rechteck passt die Stiftshütte, die dort aufgestellt wurde.
Die Stiftshütte, dieser transportable Tempel, wurde am Sinai, am Horeb, während der Wüstenwanderung gebaut. Um sie herum gab es einen Vorhof aus Holzpfosten mit bronzenen Füßen und einem silbernen Kopf. Diese Pfosten trugen eine Byssus-Umhüllung. Am Eingang befand sich ein mächtiger Vorhang, etwa zehn Meter breit, der in den inneren Vorhof führte.
Die Maße der Stiftshütte sind in der Bibel, 2. Mose 25-40, detailliert beschrieben. Die Länge betrug hundert Ellen. Wenn man die kleine Elle zugrunde legt, wären das 45 Meter. Die Breite betrug fünfzig Ellen, was mit der kleinen Elle 22,5 Meter entspricht. Nimmt man jedoch die große Elle von 52,5 Zentimetern, ist die Stiftshütte etwas größer. Trotzdem passt sie auf diesen Platz, es ist ausreichend Raum vorhanden.
Das ist die originale Mauer, allerdings mit Zerstörungsspuren.
Bauweise und Ausrichtung der Stiftshütte
Geht hin nach Shiloh und seht, was ich diesem Ort getan habe. Nun wissen wir also, dass die Stiftshütte dort stand. Trotzdem lesen wir in 1. Samuel 3,15: „Und Samuel lag bis zum Morgen; da tat er die Tür des Hauses des Herrn auf.“
Wieso steht hier etwas von einer Tür? In der Stiftshütte gab es ja nur Vorhänge. Hier sehen wir, dass eine zusätzliche Konstruktion aus Stein hinzugekommen war. Rund um die Stiftshütte herum befand sich ein steinerner Vorhof. Als Zugang zu diesem steinernen Vorhof gab es eine Tür.
Schon in 1. Samuel 1,9 lesen wir, dass Eli, der Priester, auf einem Stuhl an einem der Türpfosten des Tempels des Herrn saß. Hier sehen wir, dass dieser Türpfosten nicht direkt bei der Stiftshütte oder bei der eigentlichen Hütte war. Auch nicht vorne bei der Büßsumwandlung, sondern es war die Tür, die in den zusätzlichen steinernen Vorhof führte.
Im Vorhof der Stiftshütte durfte kein Priester sitzen. Das war auch später im Tempel so: Im innersten Vorhof durften die Priester nie sitzen, sondern nur stehen. Deshalb heißt es auch in Hebräer 10: „Und jeder Priester steht täglich da und bringt oft dieselben Schlachtopfer dar, die niemals vollkommen machen können.“
In Hebräer 10 wird weiter erklärt: „Aber Jesus Christus, der Messias, ist für uns einmal gestorben und hat sich nun zur Rechten Gottes im Himmel, im Tempel im Himmel, gesetzt.“ Das bedeutet, dass wir durch sein Opfer zur Ruhe kommen.
Darum hat er sich gesetzt. Die Opfer im Alten Testament waren nur Bilder. Sie konnten die Sünde nicht wirklich wegnehmen und niemanden zur Ruhe bringen. Deshalb mussten die Priester immer stehen; keiner durfte sitzen.
Aber im äußeren Vorhof durfte man sitzen. Deshalb lesen wir, dass Eli auf einem Stuhl an einem der Türpfosten des Tempels des Herrn saß.
Archäologische Eindrücke und biblische Aufforderung
Ja, hier nochmals die Mauern und verschiedene Eindrücke. Man sieht, wie der natürliche Felsen abgetragen wurde, um diese Begrenzungsmauer zu bilden. Dabei sind auch Spuren der Zerstörung erkennbar.
Noch einmal Jeremia 7,12: „Denn geht doch hin nach meiner Stätte, die zu Shiloh war, wo ich selbst nicht zuerst meinen Namen wohnen ließ, und seht, was ich ihr getan habe wegen der Bosheit meines Volkes Israel.“
Die Bibel fordert also dazu auf, sich mit Ruinen auseinanderzusetzen. Hier sieht man auf der einen Seite die Begrenzung des heiligen Bereichs, auf der anderen Seite einige Eindrücke. Da wir nicht direkt dorthin gehen können, versuchen wir zumindest, möglichst viele Bilder zu machen.
Man erkennt jetzt die rechteckige Form. Die Ausrichtung dieses Rechtecks mit der korrekten Breite verläuft von West nach Ost. So war auch die Stiftshütte immer ausgerichtet, wie es in 2. Mose 25,40 beschrieben ist. Alle Eingänge waren nach Osten ausgerichtet, sodass der Anbeter, wenn er zur Stiftshütte kam, immer von Osten herkam. Dabei hatte er der aufgehenden Sonne den Rücken zugewandt.
Symbolik der Ausrichtung der Stiftshütte
In den heidnischen Religionen wurde die Sonne als Gott verehrt und angebetet. Deshalb sind viele Tempel im Heidentum so gebaut, dass der Anbeter beim Betreten des Tempels sein Gesicht zur aufgehenden Sonne richtet. Das Aufgehen der Sonne wurde im Heidentum immer als Auferstehung aus dem Tod verstanden – als Sieg des Lebens über den Untergang, der den Tod symbolisiert.
Im Lateinischen gibt es den Ausdruck „Sol occidit“, was bedeutet: Die Sonne stirbt. Im Heidentum geht es also um die Verehrung der Natur und der Schöpfung. Deshalb richtet sich das Gesicht immer wieder zur aufgehenden Sonne.
Im Tempel in Israel war das jedoch ganz anders. Im Allerheiligsten befand sich die Bundeslade, und in der Bundeslade lagen die Zehn Gebote. Diese beginnen mit den Worten: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Dies wird auch dadurch ausgedrückt, dass der Anbeter, der den Tempel betritt, der aufgehenden Sonne den Rücken zukehrt. Es geht hier nicht um eine Begegnung mit der Schöpfung oder den Weg zurück zur Natur, sondern um die Hinwendung zum Schöpfergott.
Diese Botschaft ist auch heute noch aktuell, besonders in einer Zeit, in der New-Age-Bewegungen weit verbreitet sind.
Aufbau der Vorhöfe und ihre Bedeutung
Nun ist es so, dass die Länge dieses Rechtecks sehr viel größer ist. Es ist weit über hundert Meter lang. Ich habe mit dem Ehemann der bereits erwähnten Archäologin gesprochen, die heute hier ausgräbt. Er sagte mir, dass die Länge ein Problem darstelle.
Ich entgegnete ihm, dass das kein Problem sei und genau so sein müsse. Durch die Errichtung dieser Steinmauer wurde zu dem einen Vorhof der Stiftshütte ein weiterer Vorhof hinzugefügt. Das war eine Vorwegnahme dessen, was später im ersten und zweiten Tempel der Fall war, wo es zwei oder drei Vorhöfe gab. Auch hier ist das so.
In diesem Mittelbereich muss man sich die Stiftshütte vorstellen. Als ich das genauer inspizierte, bemerkte ich im hinteren Teil, dass alles deutlich tiefer liegt. Hier gibt es einen deutlichen Einschnitt, an dem das ganze Niveau nach unten abfällt.
Das entspricht dem Prinzip im Tempel in Jerusalem: Je heiliger ein Bereich ist, desto höher liegt der Vorhof. Man steigt immer vom niedrigeren zum höheren Vorhof auf, bis zum Allerheiligsten, das das höchste Niveau darstellt.
Ganz klar ist hier die erhöhte Plattform der Ort der Stiftshütte. Daran schließt sich hinten ein Vorhof an, und auch vorne gibt es einen Vorhof. Denn wir lesen ja in 1. Samuel 2,22: Von den Frauen, die sich scharrten am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft.
Dieses Bild findet sich bereits bei Mose, in 2. Mose beschrieben. Dort wird dargestellt, wie die Frauen sich ganz speziell am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft versammelten. Das war ihr Gebetsort.
Frauen als besondere Anbeterinnen in Shiloh
Jetzt versteht man, warum man später im Tempel den zweiten Vorhof vor dem Innersten „den Vorhof der Frauen“ nennt.
Das ist genau dieser spezielle Anbetungsort, an dem sich die Frauen versammelt haben. Schon hier in Silo war das so: Im vorderen Bereich haben die Frauen besonders gebetet.
Wenn sie ein Opfer brachten, durften sie auch in den inneren Vorhof gehen. So war es später auch im Tempel. Wenn eine Frau ein Opfer brachte, bei dem man die Hände auflegen musste, musste sie durch das Tor der Frauen von Norden her in den innersten Vorhof hineingehen.
Jetzt befinden wir uns hier im hintersten Teil, dem hinten angehängten Vorhof der Stiftshütte. Man sieht hier, wie es nach oben ansteigt. Auf dem höheren Niveau befindet sich der eigentliche heilige Ort der Stiftshütte.
Hier sind verschiedene Ansichten, damit man das ganz klar erkennen kann.
Archäologische Funde und biblische Verteilung der Stämme
Jetzt befinden wir uns im mittleren Bereich, dort, wo die Stiftshütte stand. An der Stelle, an der Miriam steht, muss man sich vorstellen, dass Hanna im Vorhof war und um ein Kind betete. Das war also hier, am Standort der Stiftshütte.
Dann wurde das Land unter den Stämmen Benjamin, Simeon, Sebulon, Issachar, Aser, Naphtali und Dan verlost. Das ist der Hintergrund von Josua 18-20. Hier wurden auch die sechs Zufluchtsstädte festgelegt, die schön über das Land verteilt sind. So konnte man von allen Orten möglichst schnell Zuflucht finden, wenn ein schlimmer Unfall geschah.
Die Zufluchtsstädte waren für Totschläger bestimmt, nicht für Mörder! In der Bibel wird erklärt, dass jemand im Wald mit der Axt Holz schlägt und plötzlich ein Eisenstück abplatzt, das den Kopf eines anderen trifft, sodass dieser getötet wird. Dann könnten die Verwandten des Getöteten denken, es sei Mord gewesen, und sich rächen wollen, indem sie den Totschläger töten.
Was sollte der Totschläger in dieser Not tun? Er musste so schnell wie möglich in eine der sechs Zufluchtsstädte fliehen, die hier in Kiriath-Jearim vor dem Herrn festgelegt wurden. Dort wurde er aufgenommen und vor allen Rächern geschützt, bis die Sache vor Gericht ganz klar geregelt war.
So sind diese Zufluchtsstädte ein wunderbares Bild von Jesus Christus, der unsere Zuflucht ist. Besonders in Zeiten der Drangsal, wenn plötzlich durch etwas ganz Unvorhergesehenes großes Leid über uns kommt. Was bleibt uns dann? Wir müssen Zuflucht nehmen im Herrn Jesus.
Levitenstädte und Konflikte unter den Stämmen
Hier wurden auch die 48 Levitenstädte ausgelost, wie sie im Buch Josua Kapitel 21 aufgelistet sind. Die Leviten hatten kein eigenes Stammesgebiet. Stattdessen wurden ihnen Städte und das umliegende Land in allen Stämmen zugewiesen.
An diesem Ort versammelte sich die gesamte Armee Israels gegen die transjordanischen Stämme, etwa gegen die zweieinhalb Stämme Ruben und Manasse. Der halbe Stamm Manasse hatte jenseits des Jordans, auf dem heutigen jordanischen Gebiet, wohnen wollen. Diese Stämme hatten einen Altar am Jordan gebaut. Als sie wieder zurückgingen über den Jordan in ihre Heimat, wurde dies als ein Frevel gegen den Herrn angesehen.
Anstatt nur den einen Altar in Shiloh zu haben, wollten sie plötzlich einen zweiten errichten. Dies führte dazu, dass Israel gegen diese zweieinhalb Stämme mobilisierte. Glücklicherweise gab es auch überlegte Menschen im Volk Gottes. Sie initiierten, zunächst eine Friedensdelegation zu den zweieinhalb Stämmen zu schicken, um einfach zu fragen: Was ist eigentlich los?
Die Delegation ging hin und erhielt eine Erklärung: Nein, es hat nichts damit zu tun, dass wir plötzlich einen zweiten Altar errichten wollten. Der Altar sei nur symbolisch und werde nicht als tatsächlicher Altar gebraucht. Es war ihnen ein Anliegen, im Blick auf ihre Nachkommen sicherzustellen, dass diese sich nicht vom Herrn entfernen, nur weil sie so weit weg von Shiloh leben. Deshalb haben sie symbolisch diese Erinnerung an den Herrn aufgerichtet.
So läuft das manchmal auch heute unter Gläubigen: Es entstehen Probleme, und man ist empört. Statt sofort zu urteilen, sollte man hingehen und fragen: Wie ist das gemeint? So erfährt man, dass es oft einen guten Grund gibt.
Wir können von Shiloh lernen, wie eine Friedensdelegation funktioniert, die einfach zuhört, was geschehen ist. Dann kann man erklären, und man erkennt, dass es sogar ein Anliegen für die späteren Generationen gibt: Der Glaube soll von Generation zu Generation rein weitergegeben werden.
Hanna und die Weihe ihres Kindes
An diesem Ort, wenn man denkt, betete Hanna um Samuel. Hier weihte Hanna ihr Kind Gott. Das möchte ich gerne vorlesen, denn das ist eine sehr wichtige Sache, wenn wir Kinder bekommen. Sie sind eine Gabe des Herrn, sagt das Buch der Psalmen.
Aber was ist das Ziel? Im Judentum ist es ja so: Die jiddischen Mütter gelten als sehr stark und mit starken Überzeugungen für ihre Kinder. Wenn man die Mutter fragt: „Das ist Michael und das ist Schmuel“, dann sagt sie: „Ja, der Michael ist fünf, das ist unser Jurist, und Schmuel ist vier Jahre, das ist unser Arzt.“ Ja, das ist also schon alles bestimmt.
Aber eben, da muss man sich fragen: Wenn der Herr uns ein Kind gibt, was ist das Ziel? Wollen wir, dass es Karriere macht? Oder wie es hier bei Hanna steht?
Ich lese aus 1. Samuel 1,10: „Und sie war bitteren Gemütes, und sie flehte zu dem Herrn und weinte sehr. Und sie tat ein Gelübde und sprach: Herr der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansehen und meine Gedenken nicht vergessen wirst und deiner Magd männlichen Samen geben wirst, so will ich ihn dem Herrn geben alle Tage seines Lebens.“
Das ist doch bewegend. Ihr Wunsch ist, dieses Kind aus der Hand Gottes zu nehmen, aber es dem Herrn zurückzugeben. Das Anliegen ist einfach, dass er einmal dem Herrn dient. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie das dann einmal herauskommen würde mit Samuel. Aber für sie war es einfach wichtig, dass er sein Leben dem Herrn weiht und für ihn da ist.
Vergleich von Zielen für Kinder im Glauben
In Amerika ist es manchmal so, dass Mütter ihren Kindern auf dem Hochstuhl zu essen geben und dabei sagen: „Du musst essen, damit du vielleicht einmal Präsident von Amerika wirst.“
Doch wer würde Ähnliches sagen und zum Beispiel fordern: „Du musst essen, damit du einmal Missionar in Thailand wirst“ oder irgendwo anders? Das zeigt eine ganz andere Haltung gegenüber den Kindern.
Hier betete Hanna für Samuel. Sie weihte ihr Kind Gott und schließlich diente Samuel als kleiner Junge treu. So lernte der kleine Samuel den Herrn kennen.
Die Familie Elis und die Erziehung missratener Kinder
An diesem gleichen Ort trieben die zwei Söhne Elis ihr schreckliches, unmoralisches Unwesen.
Jetzt machen wir eine Pause und fahren dann weiter. Man sieht hier, dass dieser Ort, an dem die Stiftshütte stand, in Schilo von Bergen umgeben ist. Auf der Nordseite gibt es einen markanten Hügel, auf der Ostseite einen weiteren. Das ist ganz ähnlich wie später in Jerusalem, wo Salomo den Tempel gebaut hat und später der zweite Tempel zur Zeit des Herrn Jesus stand.
In Psalm 125, Vers 2 lesen wir: „Jerusalem, Berge sind rings um sie her, so ist der Herr rings um sein Volk von nun an bis in Ewigkeit.“ Jerusalem mit dem Tempelberg und dem Tempelplatz ist umgeben von weiteren Bergen wie dem Ölberg, dem Südwesthügel, wo später das christliche Quartier war und die Ausgießung des Heiligen Geistes stattfand, sowie dem Nordwesthügel, auf dem später Golgatha stand.
Genauso ist Schilo hier von Bergen umgeben. Es wird auch erklärt, was diese Berge bedeuten: Sie sind ein Bild Gottes, der unser Schutz ist, der uns umgibt, bewacht und Sicherheit vermittelt.
Hier sieht man den Osthügel in Schilo, der besonders hoch ist. Er entspricht dem Ölberg in Jerusalem, der ebenfalls deutlich höher war als die anderen Berge rund um Jerusalem. Auf diesem östlichen Berg wäre auch der Altar für die Rote Kuh gewesen, nach den Vorschriften in 4. Mose 19, außerhalb des Lagers im Osten.
Ja, das ist dieser Osthügel. Oben auf diesem großen Gebäude befindet sich heute eine Jeschiwa, eine Talmudschule, also eine jüdische Schule für das Studium des Talmud.
Informationszentrum und Ausgrabungen
Jetzt schauen wir wieder vom Platz der Stiftshütte aus auf den Tell, das alte Schilo, den höchsten Punkt. Hier sieht man heute das Informationscenter, in dem man den Schilo-Film, den ich bereits erwähnt habe, anschauen kann.
Wir sind also wieder am Standort der Stiftshütte und blicken noch einmal nach Osten. So erhält man einen guten Überblick über die Umgebung. Nun gehen wir weiter.
Hinter den Mauern, den alten kanadischen Mauern, haben später die Israeliten Häuser gebaut. Hier sieht man israelitische Häuser, die deutlich nach der Eroberung unter Josua aus der Eisenzeit I stammen.
Außerdem sieht man noch einen originalen Kornspeicher, in dem Getreide gelagert wurde. Alles ist hier so dokumentiert, wie es auch die biblische Geschichte erzählt.
Zerstörung Shilohs und biblische Chronologie
In Psalm 78 lesen wir, wie Shiloh schließlich verwüstet wurde. Bei den Ausgrabungen in Chilo findet man über den ganzen Tell verteilt furchtbare Zerstörungsspuren. Diese wurden anhand der Keramik auf circa 1050 v. Chr. datiert.
Vor nicht langer Zeit wurde dies auch mit der neu justierten C14-Methode datiert, und auch hier kam etwa 1050 v. Chr. heraus.
In der Bibel wird berichtet, wie die Israeliten die Bundeslade von Shiloh im Kampf gegen die Philister mitnahmen. Dies steht im ersten Kapitel von 1. Samuel. Schließlich wurde die Bundeslade von den Philistern geraubt.
Wir sehen auch, wie Israel in diesem Kampf verlor. Einige Orte, die verloren gingen, werden aufgezählt, doch Shiloh wird dabei nicht erwähnt. Später wird berichtet, dass Israel diese Gebiete in einem weiteren Krieg wieder zurückerobern konnte.
Doch wann wurde Shiloh zerstört? In Psalm 78, Vers 59 lesen wir Folgendes: „Gott hörte es und ergrimmte.“ Es geht um den Götzendienst Israels und die Untreue des Volkes Gottes. Er verachtete Israel sehr und verließ die Wohnung in Shiloh, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte.
Er gab seine Kraft und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers zur Gefangenschaft. Das bedeutet, dass mit dem Weggang der Bundeslade von Shiloh auch die Shechina, die Wolke der Herrlichkeit, von Israel wegging.
Das Ende der Stiftshütte in Shiloh
Dann lesen wir weiter in Vers 62: „Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er. Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen. Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht.“
Nach der strengen Chronologie der Bibel starb Saul etwa 1056 vor Christus. Dies geschah in einem letzten verhängnisvollen Krieg gegen die Philister. Der König nach dem Herzen Gottes führte Israel in einen katastrophalen Krieg.
Diese Ereignisse fallen genau zusammen mit der Zerstörung von Chilos. Zeitlich passt das gut, etwa um 1050, nach archäologischer Datierung. Das entspricht genau diesem schlimmen letzten verlorenen Krieg gegen die Philister und dem Tod Sauls um 1056 vor Christus, am Ende des Ersten Samuel.
Weitere Besiedlung und Ausgrabungen in Shiloh
Jetzt sind wir wieder zurück in diesem Rechteck, genauer gesagt in dem Bereich, wo der Vorhof der Frauen war. Dort wurden viele Gebäude ausgegraben, und zwar von der Eisenzeit I bis zur Römerzeit. Das heißt, Schilo wurde auch in späteren Zeiten immer wieder besiedelt.
Allerdings wurde an dem Ort, an dem die Stiftshütte stand, kaum gebaut. Das sind einfach als Übersicht die allerneuesten Ausgrabungen hier. Normalerweise darf man dort nicht hineingehen, aber wir haben eine Spezialführung durch die aktuellsten Entdeckungen von Shiloh bekommen.
Hier sieht man sogar Untergrundstrukturen, die noch aus der Zeit des Bar-Kochba-Krieges stammen. Auch damals haben sich Juden in Shiloh versteckt – in der Zeit von 132 bis 135 nach Christus. Damals wagte das jüdische Volk unter der Führung eines falschen Messias noch einmal einen Aufstand gegen Rom. Dieser Aufstand war verhängnisvoll, denn mehr als eine Million Juden kamen ums Leben.
Hier findet man sogar die Spuren davon. Danach ging der jüdische Staat endgültig unter. Hier ist nochmals das Informationszentrum.
Verschiedene Schreibweisen und prophetische Bedeutung von Shiloh
Der Name Shiloh wird im Alten Testament unterschiedlich geschrieben. Für diejenigen, die Hebräisch lesen, gibt es drei verschiedene Schreibweisen.
Gerade vor einem Vortrag wurde ich gefragt, wie man Shiloh im Alten Testament schreibt. Hier ist die Antwort: Obwohl die Schreibweisen variieren, bedeuten sie alle dasselbe – nämlich „Ort der Ruhe“ oder „Friedensbringer“. Damit ist Shiloh ein Hinweis auf den Herrn Jesus, der wirklich Ruhe und Frieden für jeden bringt, der an ihn glaubt.
So sagt 1. Samuel 49,10, dass der Friedensbringer Shiloh kommen würde und die Nationen ihm gehorchen werden. Hier haben wir eine Prophetie, dass der Staat Israel untergehen würde. Das Zepter wird von Israel weichen, aber die Heidenvölker werden dem Messias gehorchen.
Die vergangenen zweitausend Jahre haben dies genau gezeigt: Millionen von Menschen aus allen Völkern haben Frieden im Herrn Jesus, dem wahren Shiloh, gefunden. Sie haben ihm ihr Leben anvertraut und ihm gehorcht. Gleichzeitig kamen durch die Jahrhunderte hinweg nur sehr wenige Juden zum Glauben.
Das ändert sich erst heute, eigentlich seit dem neunzehnten Jahrhundert. Immer mehr Juden kommen nun zum Glauben. Diese Zeit der Verblendung war nach Römer 9 bis 11 nur eine beschränkte Zeit. Wir sehen bereits heute diese Wende.
Kinder erbitten und dem Herrn weihen
Wir haben uns bereits mit dem Thema „ein Kind erbeten“ und „ein Kind dem Herrn weihen“ beschäftigt. Die Geschichte aus dem Ersten Samuelbuch in Shiloh zeigt uns, dass unser erstes Anliegen für unsere Kinder nicht eine Karriere sein sollte. Vielmehr geht es darum, dass sie ihr Leben ganz dem Herrn anvertrauen.
Ihr Leben und auch ihre Ausbildung sollen dem dienen, dass sie schließlich, so wie Samuel, ihr Leben ganz dem Herrn zur Verfügung stellen. An dem Ort, an dem Gott sie haben will, und in dem Beruf, den Gott für sie vorgesehen hat.
Eli und seine missratenen Söhne
In 1. Samuel begegnet uns ebenfalls das Thema missratener Kinder. Eli, der hohe Priester, hatte zwei Söhne, Pinehas und Hoffi, die in schwerer Unmoral lebten. Oft wird gesagt, Eli sei ein Beispiel für einen Vater, der seine Kinder nicht gut erzogen hat.
Dieser Schluss ist jedoch falsch. In 1. Samuel geht es nicht darum, einen Vater zu zeigen, der seine Kinder erzieht. Pinehas und Hoffi waren längst erwachsen und keine Kinder mehr, die man erziehen müsste.
Eli wird vielmehr vorgeworfen, dass er nicht gegen seine Söhne vorgegangen ist. Als hoher Priester und oberster Richter Israels trug er die Verantwortung, gerecht zu handeln. Hier zeigt sich, dass er mit zweierlei Maß gemessen hat: Bei seinen Söhnen hat er sich gewissermaßen gedeckt, während er gegen andere als Richter möglicherweise vorgegangen wäre.
Das Problem lag in seiner Parteinahme. Bei den eigenen Leuten, in der Familie, war er milder im Urteil und deckte die Fehler. Bei anderen hingegen zeigte er sich streng und machte die Fehler öffentlich.
Dies war das Versagen Elis: Er hat als Richter nicht eingegriffen, wo er hätte eingreifen müssen.
Diese Warnung können wir mit dem Hinweis aus 1. Timotheus 5 verbinden. Paulus sagt dort zu Timotheus: „Ich bezeuge ernstlich vor Gott und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, dass du diese Dinge ohne Vorurteil beobachtest, indem du nicht nach Gunst tust“ (1. Timotheus 5,21).
Im Zusammenhang geht es um Älteste in der Gemeinde, die falsch handeln und sündigen. In Vers 19 heißt es: „Einen Ältesten nimm keine Anklage an, außer bei zwei oder drei Zeugen.“ Wer fortdauernd sündigt, soll vor allen überführt werden, „auf dass auch die übrigen Furcht haben.“
Dann folgt die Ermahnung an Timotheus, diese Dinge ohne Vorurteil zu beobachten und nicht nach Gunst zu handeln.
Eli hat im Blick auf seine Söhne mit Gunst gehandelt. Das ist ein Vorurteil, das dazu führt, dass man bei den eigenen Angehörigen anders urteilt als bei anderen.
Erziehung und Verantwortung der Eltern
Aber natürlich stellt sich die Frage: Wie war das früher, als diese beiden Jungs noch klein waren? Was ist damals schiefgelaufen?
Es stellt sich auch die Frage, wenn Eli sie später so gedeckt hat – war das schon früher der Fall, als sie noch klein waren? Das ist die entscheidende Frage.
Damit sind wir mitten in einem Thema, das uns auch mit Schilo verbindet: Wie ist das mit missratenen Kindern?
Ich erinnere mich noch, wie meine Mutter damals, als die Komposition „Zeller wie Nacht“ ganz neu unter das Volk kam, von einem Lied besonders berührt war. Das Lied heißt „Keine Mutter weiß, was aus ihrem Kind wird“. Sie sagte, das sei wirklich so. Man hat es nicht in der Hand, was aus den eigenen Kindern wird.
Trotzdem haben wir den Auftrag, die Kinder in der Furcht und Ermahnung des Herrn aufzuziehen, sagt das Neue Testament. Dabei sollen wir nicht parteiisch sein bei unseren Kindern.
Bei unseren eigenen Kindern ist nicht alles so schlimm, nur bei den anderen – aber wie sieht es aus mit dem, was aus ihnen wird?
Samuel als Vorbild für Treue und Gehorsam
Und nun sehen wir Samuel. Dieser kleine Samuel wächst in einer schwierigen Umgebung mit Hoffi und Pinias auf und bleibt als kleiner Junge treu. Zunächst kannte er den Herrn noch gar nicht.
Man muss sich vorstellen: Er wurde von Hanna nach Silo gebracht, nachdem sie ihn dort abgestellt hatte. Wenn sie es wirklich lange geschafft hat – vier Jahre, wie bei Isaak – war das schon etwas Besonderes. Sarah wollte wohl nicht mehr aufhören. Ja, so war es. Ismail hat deshalb auch über seinen Halbbruder gelacht und ihn verspottet. Es war ein besonderes Bild, nicht wahr? Eine 94-jährige Frau, die einen vierjährigen Jungen immer noch stillt. Ismail verspottete ihn. Das war sicherlich extrem.
Sagen wir, Samuel war drei Jahre zuhause, und nachdem Hanna ihn abgestellt hatte, brachte sie ihn zu Eli. Dort wuchs er auf, aber er kannte den Herrn noch nicht. In 1. Samuel 3 sehen wir, wie der Herr sich dann zum ersten Mal ganz speziell Samuel offenbarte und ihn rief: „Samuel, Samuel!“ Samuel, der Kleine, wusste nicht, was das zu bedeuten hatte.
Er schlief bei der Stiftshütte, übrigens direkt neben der Bundeslade – nicht im Allerheiligsten, sondern unter den Decken der Stiftshütte, die an den Seiten herunterhingen. Dort, auf der Höhe der Stiftshütte, auf dem Platz, den wir gesehen haben, schlief er.
Dann hörte er die Stimme: „Samuel, Samuel!“ Da ging er zu dem hohen Priester Eli, der an einem anderen Ort ebenfalls unter den Decken schlief. Eli sagte, wie es bei kleinen Kindern so ist, wenn sie nachts etwas hören: „Es ist nichts, geh wieder hin.“ Der kleine Samuel ging zurück. Doch dann kam die Stimme erneut: „Samuel, Samuel!“ Wieder kam er zu Eli, der ihn zurückschickte. Schließlich erkannte Eli, dass es wahrscheinlich Gott war, der Samuel rief.
Wir lesen nun in 1. Samuel 3, Vers 7: „Samuel aber kannte den Herrn noch nicht, und das Wort des Herrn war ihm noch nicht geoffenbart.“ Der Herr rief zum dritten Mal Samuel. Nachdem Eli erklärt hatte, wie man reagieren soll, wenn Gott ruft, antwortete Samuel in Vers 9 und 10:
„Und der Herr kam und trat hin und rief wie die anderen Male: ‚Samuel, Samuel!‘ Und Samuel sprach: ‚Rede, denn dein Knecht hört.‘ Da sprach der Herr zu Samuel: ‚Siehe, ich will eine Sache tun in Israel…‘“
Samuel hatte von Eli gelernt: Wenn Gott ruft, muss man sagen: „Rede, denn dein Knecht hört.“ In der Folge wurde Samuel ein wunderbarer Diener Gottes.
Ich lese noch aus dem Schluss des Kapitels, Kapitel 3, Vers 19: „Und Samuel wurde groß, und der Herr war mit ihm und ließ keines von allen seinen Worten auf die Erde fallen.“ Ganz Israel, von Dan bis Beerscheba, erkannte, dass Samuel als Prophet des Herrn bestätigt war. Der Herr fuhr fort, in Shiloh zu erscheinen, denn er offenbarte sich Samuel dort durch das Wort des Herrn.
Dieser kleine Junge liebte den Herrn zwar irgendwie, kannte ihn aber noch nicht. So ist es oft, wenn man in einer gläubigen, christlichen Familie aufwächst. Man hat manchmal Schwierigkeiten mit dem Begriff der Bekehrung.
Beispiel einer bewussten Bekehrung
Wir haben das gerade vor kurzem so erlebt, als meine Mutter im Sterben lag. In einer Gemeinde war ein kleiner Junge, der sagte: „Ich möchte Frau Lieby besuchen, weil sie bald in die himmlische Herrlichkeit gehen wird.“ Er wollte vorher noch zu ihr gehen und nicht mit den Kollegen zusammen sein.
Dieser siebenjährige Knabe kam dann und erlebte sie als eine Frau, die darauf wartet, in die himmlische Herrlichkeit einzutreten. Später zu Hause sprach er mit seiner Mutter darüber, dass die Gläubigen wissen, wohin sie gehen – nämlich in die himmlische Herrlichkeit.
Dann wollte er wissen, ob das für ihn auch so ist. Die Mutter sagte: „Schau, du liebst den Herrn Jesus seit du klein bist, aber ob du ihm wirklich gehörst, das weiß ich nicht.“ Daraufhin wollte er die Sache festmachen. Er hat sich ganz bewusst entschieden, sein Leben Jesus Christus zu übergeben und sich so bekehrt.
Samuel als Beispiel für bewusste Hingabe
Und so war es auch bei Samuel. Er liebte den Herrn von Anfang an, und trotzdem sagt die Bibel, dass er den Herrn noch nicht kannte.
Dann kam der Moment, in dem er sich ganz bewusst Gott und sein Leben zur Verfügung stellte. Er sagte: „Rede, Herr, dein Knecht hört.“ Er wollte einfach das tun, was Gott ihm sagt.
So wurde Samuel ein wunderbares Werkzeug in der Hand Gottes – und das mitten in einer Umgebung, in der eine Familie versagt hatte.
Umgang mit missratenen Kindern
Aber wie ist das, wenn man missratene Söhne oder Kinder hat? Das ist eine ganz schwierige Sache.
Lesen wir nun in 1. Samuel 8: Als Samuel alt geworden war, setzte er seine Söhne als Richter über Israel ein. Der Name seines erstgeborenen Sohnes war Joel, der Name seines zweiten Sohnes Abija. Sie richteten zu Beerscheba, doch seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen. Sie neigten sich dem Gewinn zu, nahmen Geschenke an und beugten das Recht.
Das ist schrecklich, denn Samuel war ein so treuer Mann! Und jetzt hat er zwei Söhne, die beide genauso missraten sind. Dabei hatten sie nicht dasselbe Problem: Hoffi und Pinias hatten ein Frauenproblem, ein furchtbares Problem, während diese beiden ein Geldproblem hatten. Das ist ebenfalls schlimm.
Diese Geschichte zeigt uns: Natürlich haben wir als Eltern Verantwortung für unsere Kinder und ihren Weg. Doch es gibt Grenzen dieser Verantwortung. Es wäre schlimm, wenn man in jedem Fall denkt, dass man vollkommen versagt hat, nur weil die Kinder eigene Wege gehen.
Natürlich müssen wir uns prüfen, ob wir wirklich versagt haben und ob unser Zeugnis nicht gut war. Aber oft laden sich Eltern eine Schuld auf, die sie objektiv betrachtet nicht haben. Denn die Kinder haben eine eigene Verantwortung, einen eigenen Willen. Sie müssen sich selbst bekehren. Die Eltern können sich nicht für die Kinder bekehren – genauso wenig wie Kinder sich für ihre Eltern bekehren können.
Auch diesen Fall gibt es. So sehen wir, dass es sogar bei Samuel möglich war, einem treuen Mann Gottes, dass seine Söhne einen ganz eigenen Weg gingen. Er hatte den Wunsch, dass sie das Gleiche tun würden wie er. Samuel war der Letzte in der Richterzeit, dann kam das Königtum mit Saul. Seine Söhne waren ebenfalls Richter, aber treulose Männer, die das Amt ausübten, um mehr Geld als Recht zu bekommen.
All das verbindet uns mit dem unscheinbaren Ort Shiloh. Als Robinson hierherkam, sah er nur ein paar Steine aus dem Mittelalter. Man wusste damals noch nicht, was sich unter den Ruinen verbarg. Heute wissen wir mehr über Shiloh als in den vergangenen zweitausend Jahren.
Dieser Ort ist jetzt wieder zugänglich. Ich bin bereits mit einer Reisegruppe von über 50 Personen dorthin gegangen. Die Teilnehmer waren begeistert, an dem Ort zu sein, wo Hanna betete, wo der kleine Samuel in Treue Gott diente. Dieser Ort weist auch auf den Herrn Jesus hin, den Friedensbringer und Ruheschaffer.
Damit wären wir am Schluss. Jetzt wäre Gelegenheit für Fragen. Es kommt selten vor, dass ich zu früh fertig bin.
Der Hof hinter der Stiftshütte und Opferpraxis
Der Hof hinter der Stiftshütte war ein Ort, an dem man zum Beispiel die Friedensopfer essen konnte. Einige Opfer wurden ganz für Gott verbrannt, wie das Brandopfer. Beim Friedensopfer hingegen wurde ein Teil für Gott auf dem Altar verbrannt, einen Teil durfte man selbst essen, einen anderen Teil erhielt der Priester. Außerdem durfte man auch andere einladen.
In 1. Samuel 1 sehen wir, dass Elkanah mit seiner Familie jährlich nach Shiloh hinaufging. Dabei gab er Johanna jeweils das doppelte Fleischstück, das war Fleisch vom Friedensopfer.
Der Bereich vor der Stiftshütte war besonders geeignet für das Gebet der Frauen. Im hinteren Teil konnte man dagegen Friedensopfer essen.
Die Hügel, die ich bereits erwähnt habe und die rund um die Stiftshütte lagen, waren ebenfalls wichtig, wenn ganz Israel nach Shiloh kam. Zu solchen Zeiten waren Hunderttausende von Leuten dort. Wo konnten sie untergebracht werden? Sie schlugen ihre Zelte auf all diesen Hügeln auf. Das war also ein echtes Campinggebiet. Von überall konnte man die Stiftshütte sehen.
Ähnlich wie vom Ölberg, von dem aus man die schönste Übersicht über den Tempelplatz hat, hatte man von diesen Hügeln aus eine wunderbare Sicht auf die Stiftshütte und den Dienst, den man dort beobachten konnte. So war alles praktisch eingerichtet.
Fragen und Antworten zur Geschichte Shilohs
Weitere Frage ganz am Ende: Die Bundeslade wurde ja von den Philistern gestohlen. Schließlich brachten die Philister die Bundeslade wieder zurück nach Israel. Allerdings kam sie nicht mehr nach Shiloh, sondern für längere Zeit in ein Privathaus. Damit war die Zeit von Shiloh eigentlich vorbei. Die Verwüstung kam erst später, doch Shiloh war vorbei.
Darum ist es auch interessant: Die Stiftshütte selbst wurde von den Philistern nicht verwüstet. Sie machte noch eine Reise. Zuerst kam sie eine Zeit lang nach Nob und stand auch längere Zeit in Gibeon. Schließlich, als Salomo den Tempel baute, brachte er die Stiftshütte nach Jerusalem. Danach lesen wir in der Bibel nichts mehr von ihr.
In der rabbinischen Literatur wird gesagt, dass Salomo die Stiftshütte auf dem Tempelberg untergebracht hat. Das Problem ist jedoch, dass man dort nicht graben darf, da sonst wieder ein Krieg oder ein Aufstand der Palästinenser droht. Es besteht die Möglichkeit, dass die Überreste der Stiftshütte auf dem Tempelberg noch zu finden wären.
So ging die Stiftshütte effektiv im Salomontempel auf. Das erklärt auch, warum in der Bibel die Stiftshütte und der spätere Tempel als eine Einheit gesehen werden. Wenn im Hebräerbrief im Neuen Testament über den Tempeldienst und den Opferdienst in Jerusalem gesprochen wird, werden immer die Ausdrücke der Stiftshütte verwendet. Der Tempel wird also als Stiftshütte beschrieben.
Das hängt damit zusammen, dass die Stiftshütte nie zerstört wurde. Shiloh wurde zerstört, aber die Stiftshütte ging quasi direkt in den Tempel über. Natürlich wurden auch die Bundeslade, der Räucheraltar, die Menorah (der siebenarmige Leuchter) und der Schaubrottisch von Salomo im Tempel wiederverwendet.
Die Einzelteile der Stiftshütte, wie die Bretter und der Goldüberzug, wurden im Tempelwerk in Jerusalem eingelagert. Rama bedeutet, dass Shiloh vorüber war und eine neue Zeit im Leben Samuels begann, in der Rama der Ort des Gerichts wurde.
Weitere Fragen zur Geschichte Shilohs
Ja, bitte, da hinten. Shiloh wird nicht mehr weiter erwähnt. Die letzte Erwähnung finden wir in Jeremia 41. Dort wird über Leute gesprochen, die in Shiloh lebten und nach Jerusalem zum Tempel gekommen waren.
Shiloh war kein Thema mehr als Anbetungsort. Die Menschen aus Shiloh kamen nach Jerusalem. Das war zur Zeit Jesu Christi. Für die Zukunft wird nichts Spezielles mehr über Shiloh gesagt. Shiloh war mit seiner Geschichte eine Warnung, später für Jerusalem. Jerusalem trat an die Stelle von Shiloh.
Das wird auch sehr eindrücklich erklärt in Psalm 78. Dort habe ich ein bisschen zitiert. Wenn man weiterliest, sprechen Psalm 78, Verse 60 bis 64 vom Gericht Gottes über Shiloh. In Vers 67 heißt es: „Und er verwarf das Zelt Josefs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht.“ Shiloh lag im Gebiet Ephraims, aber Gott setzte Ephraim mit der Zerstörung Shilohs auf die Seite.
Jetzt heißt es weiter: „Sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe usw.“
Gott verwarf also den Stamm Ephraim und Shiloh, und neu erwählte er den Stamm Juda. Damit auch den Berg Zion in Juda und David, der aus dem Stamm Juda kam, als König nach dem Herzen Gottes. Das steht im Kontrast zu Saul, dem König nach dem Herzen der Menschen.
Ist das so klar? Dann kam hier eine Frage, ja? Nein, Hanna bekam nach Samuel noch eine ganze Reihe weiterer Kinder.
Wir lesen in 1. Samuel 1, Vers 5: Elkana gab ihr in Shiloh das Doppelte, aber Hanna gab er ein doppeltes Stück, denn er liebte Hanna. Doch der Herr hatte ihren Mutterleib verschlossen. Das zeigt uns: Wir können alles aus der Hand Gottes annehmen. Auch die Unfruchtbarkeit liegt in Gottes Hand.
Gott konnte später diesen Mutterleib öffnen, und dann kamen weitere Kinder. Übrigens ganz ähnlich wie bei Abraham. Bei Abraham war es so, dass er später in einer weiteren Ehe mit Ketura noch weitere Kinder hatte. Männer sind länger fortpflanzungsfähig als Frauen, das ist klar. Aber auch dort ist irgendwann Schluss.
Die Bibel sagt ganz klar, dass Abraham gestorben war. Römer 4 erklärt, dass er mit hundert Jahren keinen Sohn mehr zeugen konnte. Trotzdem hat Gott das möglich gemacht, einfach um zu zeigen: Wo es menschlich gar nicht mehr möglich war, ist es Gott möglich.
Israel dürfte es aus biologischen Gründen gar nicht geben. Israel ist ein biologisches Wunder, allein die Existenz. In 1. Mose 25 lesen wir aber, dass Abraham auch danach noch weitere Kinder zeugen konnte.
So ähnlich war es bei Hanna. Mit dem, was der Herr geöffnet hat, war es wirklich offen. In 1. Samuel 2,21 steht: „Und der Herr suchte Hanna heim, und sie wurde schwanger, und sie gebar drei Söhne und zwei Töchter. Der Knabe Samuel wurde groß bei dem Herrn.“ Vielen Dank.
Erklärung zu den auserwählten Engeln
Weitere Fragen? Ja, bitte!
Die ausgewählten Engel bezeichnen diejenigen Engel, die nicht mit Satan gefallen sind. Gott wusste also im Voraus, welche Engel einmal mit Satan rebellieren würden und welche treu bleiben würden.
Das ist verwandt damit, dass es bei den Engeln keine Wiederherstellung gibt. Hebräer 2 sagt ganz klar, dass Gott sich nicht der Engel annimmt, um sie aus der Sünde zu erretten, sondern sich des Samens Abrahams annimmt – also all der Menschen, die wie Abraham umkehren und Gott glauben.
Bei den Menschen wusste Gott von Anfang an, welche Nachkommen Adams sich aus ihrem gefallenen Zustand bekehren würden. Diese hat Gott auserwählt, damit sie seine Kinder werden. Darum steht in Römer 8, dass die, welche er zuvor erkannt hatte, auch zuvor bestimmt hat, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein. Der Auserwählung und der Zuvorbestimmung geht also immer Gottes Vorwissen voraus.
So hat Gott Menschen aufgrund seiner Vorkenntnis zuvorbestimmt, seine Kinder zu werden. Ebenso hat er die Engel, von denen er wusste, dass sie nicht mit Satan abfallen würden, bestimmt, in Ewigkeit seine Diener zu sein.
Die Engel werden nicht in dem Sinn Kinder Gottes wie die erlösten Menschen, aber die nicht gefallenen Engel gehören zu den auserwählten Engeln. Das bedeutet auch, dass diese Engel nicht irgendwann später noch abfallen werden. Das ist ein wichtiger Punkt.
Deshalb ist es so, dass diejenigen, die zu den Auserwählten gehören, weil sie sich bekehrt haben, wissen: Es wird nicht irgendwann in zwei Millionen Jahren in der Herrlichkeit noch einmal einen Abfall geben, bei dem man verloren gehen könnte. Sonst hätte man nie Gewissheit für alle Ewigkeit. Es könnte ja sein, dass sich irgendwann doch noch jemand lossagt.
Aber nein, die Auserwählten dürfen wissen: Das ist fest für alle Ewigkeit. So ist es auch für die auserwählten Engel eine feste Sache, dass sie nicht irgendwann doch noch abfallen.
Noch eine Frage: Die Stiftshütte in Shiloh – war sie nur für das Nordreich oder auch für das Südreich?
Als die Stiftshütte in Shiloh stand, war Israel noch eine Einheit als zwölfstämmiges Volk. Die Spaltung kam erst später nach dem Tod Salomos. Aber zu dieser Zeit stand schon der Salomotempel. Die Stiftshütte in Shiloh war also für alle zwölf Stämme. Deshalb lag sie auch so zentral zwischen Dan und Beerscheba.
Wie war das mit Elkana? Die Fragestellerin fragt, ob er aus priesterlichem Geschlecht war, denn sonst hätte Samuel nicht in der Stiftshütte dienen können. Außerdem hatte er zwei Frauen und ständig Streit. Wie ist das zu verstehen?
Elkana stammte tatsächlich aus dem Stamm Levi, wie man in den Geschlechtsregistern in 1. Chronik sehen kann. Er wohnte im Stammesgebiet von Ephraim als Levit, aber nicht aus priesterlichem Geschlecht. Denn nur Nachkommen Aarons, der ebenfalls aus dem Stamm Levi war, durften Priester sein.
Die anderen aus dem Stamm Levi waren als Helfer im Tempel vorgesehen, als Tempeldiener, aber nicht als Priester. Samuel war aus dem Stamm Levi und hatte damit das Recht, im Tempel Hilfsdienste zu tun. Er brachte keine Opfer dar, aber er half. Das war eine besonders bevorteilte Stellung, Levit zu sein.
Bis heute ist es im Judentum so, dass jemand aus dem Stamm Levi, der oft den Namen Levi oder ähnlich trägt, eine besondere Stellung hat. Wenn bei einem Essen ein Herr Levi anwesend ist, wird er oft gebeten, am Tisch mitzubeten. Diese Leviten hatten immer eine bevorzugte Stellung im Judentum.
Daneben gibt es die Kohanim, die Priester, die aus der Linie Aarons stammen. Samuel war jedoch kein Priester.
Interessanterweise durften sogar die Gibeoniter, ein Teil eines kanaanitischen Stammes, der sich Israel gebeugt hatte, Wasser- und Holzträger in der Stiftshütte sein. Sie waren keine Israeliten, hatten aber trotzdem die Möglichkeit, einen Hilfsdienst zu tun. Samuel hätte also so oder so Hilfsdienste leisten können, aber er war sogar Levit.
Wenn man das nun neutestamentlich überträgt und einen geistlichen Gewinn daraus ziehen möchte, dann werden im Neuen Testament alle Gläubigen als Priester betrachtet.
1. Petrus 2 sagt, dass wir alle Priester sind. Auch Offenbarung 1, Vers 5 spricht davon, dass Jesus uns gemacht hat zu einem Königtum und zu Priestern seines Gottes und Vaters. Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen.
Wir sind also alle Priester, die Gott geistliche Schlachtopfer darbringen. 1. Petrus 2 sagt, dass wir Gott anbeten und dabei das Opfer von Jesus Christus verkünden.
Aber was ist mit den Leviten? In 4. Mose, in den frühen Kapiteln, wird gezeigt, dass der Stamm Levi der Priesterfamilie Aarons zur Hilfe gegeben wurde. Sie hatten unterschiedliche Aufgaben: Ein Teil der Leviten war für eine bestimmte Aufgabe zuständig, ein anderer für eine andere, und später wurden die Aufgaben noch weiter spezialisiert.
Es gab Leviten, die für die Musik zuständig waren, andere für Torhüterdienste und so weiter. Die Leviten zeigen uns also den Aspekt der Gaben.
Auch allen Gläubigen ist mindestens eine Gnadengabe gegeben. So heißt es in 1. Petrus 4: Je nachdem, wer welche Gnadengabe empfangen hat, soll er damit als guter Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes dienen.
Jeder hat eine spezifische Gabe, die wir nutzen sollen, wie die Leviten, um dem Priesterdienst zu helfen.
Neutestamentlich übertragen sind alle Gläubigen Priester, um Gott anzubeten. Gleichzeitig sind alle Gläubigen auch Leviten, die ihre Gaben einsetzen, damit das Lob Gottes noch höher und schöner wird.
Diese Perspektive gibt eine ganz neue Sicht auf unsere vielfältigen Dienste für den Herrn.
In 1. Korinther 12 wird sogar die Hilfeleistung unter den geistlichen Gaben erwähnt. Wenn jemand nicht die Begabung hat, einen Predigt- oder Lehrdienst zu tun, kann er trotzdem bei Not in Familien oder bei Alleinstehenden durch praktische Hilfe unterstützen.
Letztlich soll jede Art von Dienst für den Herrn das Lob und die Anbetung Gottes fördern und unterstützen.
Jetzt kommt aber noch das Problem mit den zwei Frauen dazu.
Polygamie im Alten Testament war immer falsch. Von Anfang an lehrte das Alte Testament in 1. Mose 1 und 2, dass Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat.
In 1. Mose 2, Vers 24 heißt es: "Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen." Wichtig ist die Grammatik: "seiner Frau" steht im Singular, und es heißt, sie werden ein Fleisch sein.
Das war von Anfang an Gottes Plan in der Schöpfung: ein Mann und eine Frau, vollkommene Einheit und fürs Leben.
Doch unter den gefallenen Nachkommen Kains, dem ersten, der Gottes Bund mit Adam gebrochen hatte – zu dem auch die eine Frau gehörte –, heißt es in 1. Mose 4, Vers 19: "Und Lamech nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada, der Name der anderen Zilla."
Lamech brach Gottes Gebot und Bund frech. Das nächste Beispiel von Polygamie in der Bibel ist Abraham.
Abraham hatte eine glückliche Ehe mit Sarah, doch sie waren kinderlos. Das zeigt uns, dass eine Ehe auch ohne Kinder glücklich sein kann. Der Kinderwunsch war groß, und Gott versprach, ihn zu erfüllen – aber zu seiner Zeit. Sarah musste 25 Jahre warten.
Dann kam der Punkt, an dem Sarah die Idee hatte: "Du, Abraham, wir haben doch diese Magd Hagar." Im zweiten Jahrtausend gab es ein heidnisches Gesetz im Nahen Osten, das schriftlich belegt ist: War eine Herrin unfruchtbar, konnte der Herr ihre Sklavin heiraten, und das Kind der Sklavin wurde der Herrin zugerechnet.
Das war die Überlegung Sarahs in 1. Mose 16. Abraham heiratete Hagar als Zweitfrau. Das war keine Konkubinage, sondern eine Heirat. Im Hebräischen heißt es "lakach le'ischa", was "eine Frau nehmen" bedeutet, also heiraten – eine legalisierte Eheschließung, allerdings polygam.
Von da an sprach Gott dreizehn Jahre lang nicht mehr mit Abraham. In 1. Mose 16, Vers 16 steht: "Abraham war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar Ismael gebar."
Dann kommt Kapitel 17, Vers 1: "Abram war neunundneunzig Jahre alt, da erschien der Herr Abram und sprach zu ihm: Ich bin Gott der Allmächtige; wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen."
Zwischen diesen Kapiteln liegen dreizehn Jahre, in denen Gott nicht sprach. Man muss sich das praktisch vorstellen: Dieser Mann Gottes, mit dem Gott immer wieder gesprochen und ihm Verheißungen gegeben hatte, hatte keine Gemeinschaft mehr mit Gott.
Wenn er versuchte, die Bibel zu lesen, sprach Gott nicht mehr durch sie. Das ist schrecklich, und so hat Abraham es erlebt.
Dreizehn Jahre später sagt Gott: "Ich bin Gott der Allmächtige; ich brauche keine heidnischen Tricks. Ich kann dir ein Kind geben, auch wenn es menschlich und biologisch nicht mehr möglich ist."
Dann fordert Gott Abraham auf: "Wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen."
Gott führt den Beschneidungsbund ein, der ausdrückt, dass der Mann anerkennen muss, dass er, wenn er einen Sohn oder eine Tochter zeugt, immer einen Sünder zeugt – so wie er selbst von Natur aus verdorben ist.
Nach dem Sündenfall zeugte Adam einen Sohn in seinem Bild, nicht im Bild Gottes. Die Beschneidung, eine kleine Operation, bei der Blut fließt, drückt Gottes Gericht über die verdorbene Natur des Menschen aus.
Abraham musste erkennen, dass er von Natur aus verdorben war und deshalb den falschen Weg ging, Hagar zu heiraten. Das war falsch und blieb es auch im Alten Testament.
Mit dem Kommen des Herrn Jesus wurde die Klarheit über den Willen Gottes zur Ehe, wie sie in der Schöpfung vorgesehen war, wieder neu betont.
Darum sagt Jesus in Matthäus 19, im Blick auf Fragen zur Ehe und Scheidung: Als die Pharisäer fragten, ob es einem Mann erlaubt sei, seine Frau aus jedem Grund zu entlassen – wie es die Schule Hillel lehrte, die zum Beispiel verbranntes Essen als Scheidungsgrund ansah –, antwortete Jesus:
"Habt ihr nicht gelesen, dass der, der sie schuf, von Anfang an sie als Mann und Frau geschaffen hat? Und er sprach: Um des Willens wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein, so dass sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch sind.
Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden."
Jesus geht also zurück auf die Schöpfung und sagt, dass er nichts Neues bringt, sondern das, was schon immer galt.
Ja, jetzt sind wir durch mit der Zeit.
Polygamie im Alten und Neuen Testament
Wenn man das neutestamentlich betrachtet und dabei auch einen geistlichen Gewinn erzielen möchte, dann erkennt man, dass im Neuen Testament alle Gläubigen als Priester angesehen werden.
1. Petrus 2 sagt, dass wir alle Priester sind. Ebenso heißt es in Offenbarung 1,5: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen.“
Wir sind also alle Priester, die Gott geistliche Schlachtopfer darbringen. 1. Petrus 2 betont, dass wir Gott anbeten und in der Anbetung vom Opfer Jesu Christi sprechen.
Doch wie verhält es sich mit den Leviten? In 4. Mose, in den frühen Kapiteln, wird gezeigt, dass der Stamm Levi der Priesterfamilie Aarons zugeteilt wurde, um ihnen zu helfen. Das bedeutet, sie hatten unterschiedliche Aufgaben. Ein Teil der Leviten war für eine bestimmte Aufgabe bestimmt, ein anderer Teil für eine andere, und später wurden die Aufgaben sogar noch spezialisierter.
So gab es Leviten, die für die Musik zuständig waren, andere für den Torhüterdienst und weitere für andere Dienste. In den Leviten sehen wir also einen anderen Aspekt, nämlich den der Gaben.
Auch allen Gläubigen wird mindestens eine Gnadengabe gegeben. So steht es in 1. Petrus 4: „Je nachdem ein jeder eine Gnadengabe empfangen hat, dient damit als guter Verwalter der mancherlei Gnade Gottes.“
Jeder hat also eine spezifische Gabe, die wir wie die Leviten einsetzen sollen, um dem Priesterdienst zu helfen. Neutestamentlich übertragen sind alle Gläubigen Priester, um Gott anzubeten, aber zugleich sind alle Gläubigen auch Leviten. Unsere Gaben sollen wir dazu einsetzen, dass das Lob Gottes noch höher und schöner wird.
Diese Perspektive eröffnet eine ganz andere Sicht auf unsere vielfältigen Dienste für den Herrn. In 1. Korinther 12 wird sogar die Hilfeleistung unter den geistlichen Gaben erwähnt.
Wenn jemand vielleicht nicht die Begabung zum Predigen hat, kann er durch Hilfeleistungen bei Not in Familien oder bei Alleinstehenden unterstützen. Letztlich soll jede Art von Dienst für den Herrn das Lob und die Anbetung Gottes fördern und unterstützen.
Polygamie und Gottes Plan für die Ehe
Ja, aber jetzt kommt noch das Problem mit den zwei Frauen dazu. Polygamie im Alten Testament war immer falsch. Das Alte Testament hat von Anfang an gelehrt, in 1. Mose 1 und 2, dass Gott den Menschen als ein Mann und eine Frau geschaffen hat.
In 1. Mose 2, Vers 24 heißt es: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen.“ Dabei ist es wichtig, die Grammatik beim Bibellesen zu beachten. „Seiner Frau“ ist Einzahl, und es folgt, dass sie ein Fleisch sein werden. Das war von Anfang an ganz klar Gottes Plan in der Schöpfung: ein Mann und eine Frau, und das als vollkommene Einheit fürs Leben.
Dann sehen wir aber unter den abgefallenen Nachkommen von Kain den Ersten, der diesen Bund Gottes mit Adam, zu dem auch die eine hier gehört, gebrochen hat. In 1. Mose 4, Vers 19 heißt es: „Und Lamech nahm sich zwei Frauen, der Name der einen war Ada und der Name der anderen Zilla.“ Er hat in Frechheit Gottes Gebot, Gottes Einrichtung, Gottes Bund so gebrochen.
Das nächste Beispiel in der Bibel von Polygamie war Abraham. Abraham hatte eine glückliche Ehe. Abraham und Sarah waren ein glückliches Ehepaar, allerdings kinderlos. Das zeigt uns, man kann glücklich verheiratet sein, auch kinderlos. Das Gelingen einer Ehe hängt nicht von Kindern ab; Kinder kommen einfach noch dazu. Das ist ganz wichtig.
Der Kinderwunsch war so groß, und Gott hat versprochen, ihn zu erfüllen – aber zu seiner Zeit. Sarah musste noch 25 Jahre warten. Dann kam der Punkt, an dem Sarah die Idee hatte: „Du, Abraham, wir haben doch diese Magd Hagar.“ Es war damals unter den Heiden im zweiten Jahrtausend so, das wissen wir aus Inschriften aus dem Nahen Osten, dass es ein heidnisches Gesetz gab: Wenn eine Herrin unfruchtbar war, konnte der Herr ihre Sklavin heiraten. Das Kind der Sklavin wurde dann der Herrin zugerechnet.
Das war die Überlegung von Sarah in 1. Mose 16. Abraham heiratete als Zweitfrau Hagar. Das war übrigens kein Konkubinat, sondern eine Heirat. Wenn es heißt, Abraham nahm Hagar, „lakach leischtot“, sich als Frau zu nehmen, heißt das auf Hebräisch heiraten. Das war eine legalisierte Eheschließung, aber polygam.
Von da an hat Gott dreizehn Jahre lang nicht mehr mit Abraham gesprochen. In 1. Mose 16, Vers 16 steht: „Und Abraham war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar.“ Dann kommt Kapitel 17, Vers 1: „Und Abram war neunundneunzig Jahre alt, da erschien der Herr dem Abram und sprach zu ihm: Ich bin Gott der Allmächtige, wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen.“
Zwischen diesen Kapiteln liegen dreizehn Jahre. Gott hat nicht mehr gesprochen. Man muss sich das ganz praktisch vorstellen: Dieser Mann Gottes, mit dem Gott immer wieder gesprochen und Verheißungen gegeben hat, hat geglaubt – und plötzlich spricht Gott nicht mehr. Da muss man sich vorstellen, ein Gläubiger geht einen falschen Weg und hat keine Gemeinschaft mehr mit Gott. Wenn er versucht, die Bibel zu lesen, spricht Gott nicht mehr zu ihm durch die Bibel. Das ist ganz schrecklich, und das hat Abraham so erlebt.
Dreizehn Jahre später sagt Gott: „Ich bin Gott der Allmächtige, ich brauche keine heidnischen Tricks, ich bin der Allmächtige, ich kann dir ein Kind geben, auch wenn es menschlich und biologisch nicht mehr möglich wäre – für beide, für Mann und Frau.“ Dann sagt er: „Wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen.“
Gott führt den Beschneidungsbund ein. Er drückt damit aus, dass der Mann anerkennen muss: Wenn ich einen Sohn oder eine Tochter zeuge, dann zeuge ich immer einen Sünder. So wie ich bin, so ist mein Kind. Das war nach dem Sündenfall so. Von Adam heißt es, er zeugte einen Sohn in seinem Bild, nicht im Bild Gottes, sondern in seinem Bild – er war ein gefallener Mensch.
Die Beschneidung, diese kleine Operation, bei der Blut fließt, drückt Gottes Gericht über die verdorbene Natur des Menschen aus, die nur wieder einen Sünder zeugen kann. Damit musste Abraham erkennen: Ich bin von Natur aus ein verdorbener Mensch, und deshalb kam ich überhaupt dazu, diesen Weg zu gehen und Hagar zu heiraten. Das war falsch, und das blieb falsch auch weiterhin im Alten Testament. Das müssen wir ganz klar sagen.
Mit dem Kommen des Herrn Jesus wurde die Klarheit des Willens Gottes über die Ehe, wie sie in der Schöpfung war, wieder in einer ganz neuen Weise hervorgehoben. Darum sagt der Herr Jesus in Matthäus 19, im Blick auf Fragen rund um die Ehe: Da wird gefragt: „Ist es einem Mann erlaubt, aus jeder Ursache seine Frau zu entlassen?“ So wie die Schule Hillel unter den Pharisäern sagte – ein verbranntes Essen sei ein Grund für eine Ehescheidung.
Da sagt der Herr Jesus: „Habt ihr nicht gelesen, dass der, welcher sie schuf, von Anfang an sie als Mann und Frau schuf? Und sprach: ‚Um des Willens wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein‘ – nicht die drei, die zwei. So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“
Wir sehen: Der Herr Jesus geht zurück auf die Schöpfung und sagt: „Ich bringe nichts Neues, sondern das, was schon immer gegolten hat.“ Ja, jetzt sind wir durch mit der Zeit.
