Diese Woche veröffentlicht der englische Prinz Harry seine Biografie. Mit großer Spannung wird das Buch erwartet, und bereits jetzt wird viel darüber geschrieben.
In diesem Buch berichtet er unter anderem von einem Ereignis in seinem Leben, das er rückblickend als den größten Fehler seines Lebens bezeichnet. Es war im Jahr 2005, als Harry zu einer Kostümparty eingeladen war. Er hatte sich ein sehr ausgefallenes Kostüm überlegt: eine Nazi-Uniform. Diese bestand aus einem Hemd mit Hakenkreuz, einer Binde und dem Abzeichen der Wehrmacht auf dem Kragen.
Wie es zu erwarten war, fanden die Bilder von dieser Party ihren Weg zuerst in die Klatschpresse und später auch in Nachrichtensendungen. Manche von euch haben dieses Bild vielleicht noch im Kopf: Harry auf der Party, mit einer Zigarette in der Hand, gekleidet in der Nazi-Uniform.
Die Verkleidung an sich war schon sehr geschmacklos. Ich muss hier nicht die ganzen Grausamkeiten der Nazis ausführen. Es war eindeutig unangemessen, so eine Uniform zu tragen. Doch allein das erklärt den Aufschrei der Medien noch nicht vollständig.
Der Skandal entstand vor allem deshalb, weil Harry kein gewöhnlicher Engländer war, sondern ein Mitglied des Königshauses. Er stand weit vorne in der Thronfolge nach der Queen. Die Frage war: Wer wird der nächste König? Harry war ganz weit vorne auf dieser Liste.
Daher war es einfach nicht angemessen, dass ein Adliger, möglicherweise ein zukünftiger König, in einer solchen Aufmachung auftrat. Harry hat mit diesem Verhalten nicht das dargestellt, was seinem Stand entsprach. Er hat nicht so gelebt und gehandelt, wie es von ihm erwartet wurde, und nicht dem entsprochen, wer er war.
Wir sind alle keine Prinzen, wir sind keine Prinzessinnen, aber wir sind eigentlich etwas Größeres. Wenn wir an Jesus glauben, dann sind wir Kinder des Höchsten, Kinder Gottes. Früher war mir nicht so bewusst, dass das etwas noch Größeres ist, als ein Prinz oder eine Prinzessin zu sein. Aber tatsächlich ist es etwas viel Größeres.
Wie Harry müssen wir uns fragen – und auch fragen lassen: Passt das, wie wir leben, zu dem, wer wir sind? Passt das, wie du lebst, zu dem, wer du bist?
Wir setzen heute die Predigtserie durch den Epheserbrief fort. In den nächsten Wochen werden wir uns die Kapitel vier bis sechs anschauen. Dort gibt uns Gott durch den Apostel Paulus viele konkrete Hinweise, wie Kinder Gottes leben sollen.
Ein ganz wichtiges Erkennungszeichen sehen wir gleich heute: Kinder Gottes streben danach, die Einheit mit den anderen Kindern Gottes zu bewahren und in Einheit zu leben.
Ihr lest mit uns das Kapitel vier, die ersten sechs Verse, als unseren Predigttext:
So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene im Herrn – das ist Paulus, der die Epheser ermahnt: Ich ermahne euch nun, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid. Und zwar in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den anderen in Liebe und seid darauf bedacht, die Einigkeit im Geist zu wahren durch das Band des Friedens.
Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung. Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der da ist über allen, durch alle und in allen.
Lass uns noch einmal beten:
Vater, wir danken dir, dass du uns gerufen hast, dass du uns berufen hast zu einem neuen Leben, zu einem Leben für dich. Wir wollen beten, dass du uns durch diesen Text heute und auch in den nächsten Wochen in dieser Predigtserie zeigst, wie dieses Leben aussieht. Dass wir darin wachsen und mehr in unsere Berufung finden, mehr so leben, wie es dem entspricht, was Gottes Kinder auszeichnen soll.
Vater, wir beten, dass du zu uns sprichst und dass wir verstehen, was du uns heute in diesem Gottesdienst sagen möchtest. Amen.
Lebt eurer Berufung würdig! Das ist der Auftrag an die Christen und zugleich der erste Punkt dieser Predigt. Paulus malt hier die Mission vor Augen: der Berufung würdig zu leben.
Paulus beginnt in Vers 1 mit „so“ oder „deshalb“. Das bedeutet, dass das, was er jetzt sagt, aus dem folgt, was er zuvor erklärt hat. Erinnern wir uns noch einmal: Worum ging es in den ersten drei Kapiteln? Andi hat uns bereits einen kleinen Rückblick gegeben. Es ging stark darum, was Gott für uns getan hat und was unsere neue Identität ist.
Wir haben gesehen, wer wir ohne Gott waren und wo wir ohne ihn standen. Paulus hat uns das eindrücklich vor Augen gemalt: Ihr wart tot in euren Übertretungen, ihr wart geistlich tot. Aber Gott hat euch lebendig gemacht. Ihr wart schuldig vor einem gerechten Gott, von Natur aus Kinder des Zorns, hattet es verdient, dass er euch zur Rechenschaft zieht und bestraft. Doch Jesus hat bezahlt.
Durch sein Blut am Kreuz hat er jede noch so große Schuld getilgt. Ihr seid versöhnt. Ihr seid nicht mehr Kinder des Zorns, sondern Kinder des Vaters. Er hat euch adoptiert, weil er euch so lieb hat. Er hat euch begnadigt.
Wir sollen daran zurückdenken. Paulus sagt deshalb: Lebt würdig! Deshalb lebt würdig eure Berufung. Wir haben auch in den ersten drei Kapiteln schon etwas von der Berufung gesehen. Wozu sind wir berufen? Wir sind neue Menschen, jetzt in der Familie Gottes. An anderer Stelle sagt Paulus, wir sind neue Kreaturen und haben ein neues Leben.
Dieses Leben sieht anders aus. Es soll ein Leben für Gott sein, zu seiner Ehre, ein Leben, das ihm gefällt. Das möchte ich auch sagen: Das Beste für uns, denn wir finden darin unsere wahre Bestimmung – das Leben, das Gott immer für uns wollte.
Wie hat Paulus diese Berufung beschrieben? Zum einen in Kapitel 1, Vers 4: Ihr seid dazu berufen, heilig und untadelig vor ihm zu sein. Ein großes Wort! Unser Leben soll seine Güte und seine Gnade sichtbar machen. Wir sollen sein Lob und seine herrliche Gnade widerspiegeln (Vers 6, Kapitel 1).
Paulus macht deutlich, dass dieses neue Leben Werke hervorbringt, die Gott vorbereitet hat. Wir dürfen praktische Dinge tun, die Gott gefallen. Außerdem zeigt er in Kapitel 2, dass dieses Leben in Gemeinschaft stattfindet. Wir sind versöhnt, nicht nur mit Gott, sondern auch mit anderen Menschen. Wir sind zusammengestellt in einer Gemeinde.
Paulus betont, dass Heiden und Juden zusammen in einer Gemeinde leben. Alle Grenzen sind abgerissen. Wir sind vereint und sollen im Frieden für Gott leben.
Schon hier wird deutlich, welche Berufung Gott für uns hat. Aber wie sieht das praktisch aus? Wie kannst du das umsetzen, wie kannst du das konkret leben? Das ist jetzt das Hauptthema in den Kapiteln vier bis sechs.
Die zentrale Frage lautet: Wie leben wir das? Doch zuerst steht dieser Aufruf, diese Mission am Anfang als Überschrift für alles, was folgt: Lebt der Berufung würdig! Das heißt, macht euch immer wieder bewusst: Wer bin ich eigentlich? Ein Königskind, tatsächlich ein Kind Gottes. Und was entspricht diesem Stand? Was für ein Leben passt dazu?
Es bringt uns zum Rest dieses Abschnitts, denn das Erste, was er sagt, ist, dass unsere Berufung, würdig zu leben, wirklich bedeutet, in der Gemeinschaft, in der Gemeinde, die Einheit zu bewahren. Darum geht es hier.
Wir betrachten das in zwei weiteren Punkten. Der erste Punkt zeigt uns im Vers 2 den Weg: Welchen Weg gehen wir? Wie machen wir das? Wie bewahren wir die Einheit ganz praktisch? Was sollen wir tun?
In den Versen 3 bis 6 zeigt er uns dann, dass das kein Selbstzweck ist. Wir sollen nicht einfach nur nett miteinander sein. Vielmehr hat es das große, wirklich das große Ziel, die Einheit zu bewahren, die Gott selbst uns schenkt und stiftet. Die Verse 3 bis 6 nennen das das Ziel.
Schauen wir zuerst auf den Weg: Wie sollen wir das tun? Paulus sagt: „In aller Demut und Sanftmut, in Geduld ertragt einander oder einer den anderen in Liebe.“ Das ist der Weg. So lebt man der Berufung würdig, indem wir sanftmütig, demütig und geduldig miteinander sind und einander in Liebe ertragen.
Ich durfte diese Woche mehrere Aufnahmegespräche führen. Dabei fragen wir immer auch: Wie willst du dich einbringen? Welche Gaben hast du? Welche Begabungen? Was möchtest du für einen Dienst in dieser Gemeinde tun? Das kann man bei uns auf dem Aufnahmebogen ja schon ankreuzen. Es gibt so viele Dienste, die man in dieser Gemeinde tun kann.
Ich bin froh und dankbar für jeden, der sich einbringt und sagt: Ja, ich sehe eine Verantwortung, diese Gemeinde mitzugestalten. Ich habe Gaben, die ich einbringen will. Danke, dass ihr das tut.
Doch es gibt noch etwas, das noch wichtiger ist als dein Dienst in dieser Gemeinde, also das, was du hier praktisch tust – sei es Gottesdienstleitung, Musik, Begrüßungsdienst und vieles mehr.
Jetzt sage ich etwas Gefährliches für einen Pastor: Es gibt auch noch etwas viel Wichtigeres als deine Geldspende in dieser Gemeinde. Dein wichtigster Beitrag zu dieser Gemeinde ist ein Charakter, der von Jesus geprägt ist.
Das ist unverzichtbar. Es braucht nichts dringender in unserer Gemeinde als viele Menschen, die einen Charakter haben und immer mehr entwickeln, der von Jesus tief geprägt ist. Wenn das nicht da ist, dann gibt es Chaos, Streit und Spaltung. Wenn es aber da ist, dann blüht eine Gemeinde immer mehr auf.
Das ist ein ganz großer Segen, wo das passiert. Und genau das malt uns Paulus vor Augen. Er sagt: Ich ermahne euch, würdig eurer Berufung zu leben. Und er ermahnt dazu, Jesus ähnlicher zu werden.
Vers 2 zeigt uns die wichtigsten Eigenschaften von Jesus und sagt, so sollt ihr leben. Jesus sagt selbst im Matthäusevangelium: „Ich bin demütig, ich bin sanftmütig.“ Von Herzen demütig sagt Jesus über sich, und wir sollen ihm ähnlicher werden (Matthäus 11).
Schauen wir uns einmal an, was das bedeutet. Zunächst sagt er: Ihr braucht Demut.
Es hilft, sich mit solchen Begriffen auseinanderzusetzen, indem man sich dem Gegenteil nähert. Was wäre denn das Gegenteil von Demut? Es wäre Hochmut, es wäre Stolz.
Der englische Schriftsteller C.S. Lewis hat in seinem Buch „Pardon, ich bin Christ“ ein ganzes Kapitel über Stolz und Hochmut geschrieben. Wenn du das Buch zuhause hast, kannst du heute Nachmittag dieses Kapitel im dritten Teil des achten Kapitels lesen. Er nennt den Stolz, den Hochmut, die größte Sünde. So ist dieses Kapitel überschrieben: „Die große Sünde“.
Er sagt, Stolz ist wirklich die schlimmste von allen Sünden. „Stolz und Hochmut haben zum Sündenfall geführt“, sagt er, und ich glaube, er hat Recht. Denn der Mensch hat sich nicht mit dem zufrieden gegeben, was er hatte, sondern wollte mehr haben. Er wollte so sein wie Gott. Er hat sich mit Gott verglichen und gesagt: Gott hält mir etwas vor, das mir eigentlich zusteht.
Es war Stolz, der die ersten Menschen verführt hat, von der verbotenen Frucht zu essen. Stolz ist deshalb so giftig, auch für das Miteinander zwischen Menschen, weil Stolz immer vom Vergleich lebt. Hochmut lebt immer vom Vergleich mit anderen.
Ich möchte reich sein, ich möchte schön sein, ich möchte gebildet sein – nicht, weil ich diese Dinge an sich gut finde oder wichtig, sondern ein stolzer Mensch möchte das sein, um besser zu sein als andere.
Ich habe nur etwas von meinem Reichtum, wenn ich reicher bin als andere und auf sie herabschauen kann. Von meiner Schönheit habe ich nur etwas, wenn ich schöner bin als andere und sie belächeln kann. Und von meiner Bildung, vielleicht auch meiner theologischen Bildung, habe ich nur etwas, wenn ich auf andere herabschauen kann, die weniger wissen als ich.
Dieser Vergleich ist so zersetzend, so schlecht für eine Gesellschaft, so schlecht für unsere Gemeinschaft, wenn wir uns vergleichen und aufeinander herabschauen.
Wie finde ich heraus, ob ich selbst hochmütig bin? Zum einen kann ich heute mit voller Überzeugung sagen: Du bist hochmütig. Jeder von uns hat das in sich. Ob du das wahrhaben willst oder nicht – diejenigen, die sagen, „Das gibt es bei mir nicht, ich bin nicht stolz“, täuschen sich.
Es ist in jedem Menschen drin. In manchen ist es mehr, in anderen weniger. Aber jeder von uns hat Anteile von Hochmut. Und es ist gefährlich, wenn du denkst, das betrifft mich nicht.
Es gibt aber auch noch einen Test, den Lewis in seinem Buch mitgibt und den ich sehr hilfreich finde. Wie kann ich mich selbst testen, wie hochmütig ich eigentlich bin?
Er sagt: Frag dich doch mal, Zitat: „Wie sehr kränkt es mich, wenn andere mich abweisen, mich übergehen, sich selbst vordrängen, mich von oben herab behandeln oder sich aufspielen?“
Wie sehr kränkt mich das? Und warum kränkt mich das eigentlich? Je mehr uns das verletzt, bitter macht oder runterzieht – also was andere uns vorenthalten oder wie sie uns gegenüber sind –, desto stolzer ist unser Herz.
Wir haben den Eindruck, wir hätten etwas anderes verdient, eine bessere Behandlung. Wir können es nicht ertragen, wenn jemand auf uns herabschaut.
So denkt man manchmal nicht über Stolz, weil man denkt: „Immer nur ich schaue auf andere herab, dann bin ich stolz.“ Aber du kannst dein stolzes Herz auch daran erkennen, dass es dir so eine Not macht, wenn du das Gefühl hast, andere schauen auf dich herab.
Ein super Test!
Wie überwinden wir das? Wie werden wir wirklich demütig?
Ich würde sagen, indem wir die Botschaft von Epheser Kapitel 1 bis 3 ernst nehmen. Dabei geht es sowohl um das Schlechte, das dort über uns gesagt wird, wo wir herkommen, als auch um das Gute, das über uns gesagt wird. Wenn wir uns das wirklich zu Herzen nehmen – ganz tief –, dass wir alle Gottes Gericht und seinen Zorn verdient haben, dann hört jedes Vergleichen auf.
Wenn das unser Bezugspunkt ist, auch in der Gemeinde – wir sind alle Sünder, wir haben alle Gottes Gericht verdient –, dann hört jedes Vergleichen auf. Ob jemand etwas besser kann, mehr Geld hat oder schöner ist, spielt keine Rolle mehr. Das Vergleichen hört auf, weil wir alle auf einer Ebene stehen: alle Sünder.
Und dann das andere: Jeder ist schlecht, aber jeder ist auch unglaublich gut, unglaublich wertgeschätzt von Gott, weil wir alle begnadigt sind. Wir sind von ihm unglaublich geliebt. Er hat sein Blut vergossen, Jesus für jeden von uns. Wer das glaubt, sieht, dass Gott uns im Dreck gesehen hat und uns auf ein ganz anderes Level gehoben hat. Er hat uns ein neues Leben gebracht. Und das haben wir alle. Wir sind alle genau gleich wertgeschätzt, von Gott geliebt und angenommen.
Das Vergleichen hört auf, wenn wir uns das wirklich zu Herzen nehmen. Wenn das unser Bezugspunkt ist: Wer bin ich vor Gott? Dann schaust du andere nicht mehr herab. Gleichzeitig reißt es dir nicht den Boden unter den Füßen weg, wenn jemand anders auf dich herabsieht oder du das Gefühl hast, herabgesehen zu werden.
Weißt du, manchmal schauen andere gar nicht auf dich herab. Das hat viel mehr mit deinem eigenen Herzen zu tun. Manchmal reimst du dir Sachen zusammen in deinem Herzen: einen komischen Blick, den jemand dir zuwirft, oder dass jemand nicht mit dir redet. Dann denkst du dir: „Na, der ist aber hochmütig.“ Aber die Person hat sich dabei überhaupt nichts Böses gedacht. Das lief alles in deinem eigenen Herzen ab.
Manchmal schauen Menschen auch tatsächlich hochmütig auf dich herab, zum Beispiel in der Gemeinde. Auch das kann passieren. Dann ist es so wichtig, dass dir das nicht den Boden unter den Füßen wegzieht. Denn wer hat das letzte Wort über dein Leben? Sind das irgendwelche Menschen? Können sie wirklich über dein Glück, deinen Frieden oder deine Freude im Leben bestimmen? Haben sie diese Macht? Gott sagt uns: Nein, die haben diese Macht nicht.
Gott sagt dir: Ich hab dich lieb, und das reicht. Du bist mein Kind, ich freue mich an dir. Lass die Leute reden, lass sie auf dich herabsehen. Vielleicht kannst du sogar Mitleid mit ihnen haben, weil sie es nicht auf die Reihe kriegen. Das muss dir nicht den Boden unter den Füßen wegziehen.
Und das hilft, demütig zu werden, wirklich demütig zu werden, wenn du erkennst: Wer bin ich vor Gott?
Das hat nichts damit zu tun, irgendwie geknickt durchs Leben zu gehen und immer zu sagen: „Ach, ich bin so ein elender und erbärmlicher Mensch.“ Darum geht es gar nicht. Das sagt auch Louis in seinem Buch. Lest das Kapitel, ich empfehle es euch.
Das Zweite ist Sanftmut – auch daher vielleicht das Gegenteil von Hochmut. Was ist das Gegenteil von Sanftmut? Das ist Jähzorn, aggressiv sein, aufbrausend sein – Charaktereigenschaften, mit denen wir auch als Christen zu kämpfen haben.
Ich muss an manche Theologen denken, die wirklich starke Einsichten haben und gut gebildet sind. Aber manche Christen vertreten das auf eine Weise, die überhaupt nicht gewinnend ist. Sie überziehen die Leute mit ihren Argumenten und merken gar nicht, dass sie damit kaum jemanden gewinnen. Es ist nicht liebevoll, es ist nicht sanftmütig.
Vielleicht merken wir das in unseren Familien. Wie viele Eltern haben damit zu kämpfen: Du lehrst deine Kinder das Evangelium, aber immer wieder fühlst du dich gereizt oder provoziert, und dann wirst du aggressiv gegen deine Kinder. Das macht etwas mit den Kinderherzen, wenn wir nicht sanftmütig mit ihnen umgehen.
Wir streichen oft die Botschaft, die wir ihnen weitergeben, durch die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen. Es braucht Sanftmut, um diese Botschaft zu unterstreichen und zu betonen.
Ehepaare erleben das oft, dass in der christlichen Ehe so wenig von dem da ist, was etwas später im Epheserbrief beschrieben wird: dass die Ehe die Liebe Christi zur Gemeinde abbilden soll. Das fehlt oft, weil wir sehr hartherzig miteinander umgehen. Es braucht Sanftmut.
Echte Sanftmut wächst, wenn wir wirklich auf Jesus schauen, wie er sanftmütig war. Er hätte ja durch Israel ziehen können als Sohn Gottes und eine Standpauke nach der anderen halten können. Er hätte schreien und sich ärgern können über all die Gottlosigkeit, die er jeden Tag sah, egal, wohin er kam.
Wir wissen, Jesus hat manchmal heiligen Zorn gezeigt. Es gibt Berichte davon, aber sie sind eher die Ausnahme. Wenn du an Jesus besonders seinen heiligen Zorn anziehend findest, ermutige ich dich: Fang erst mal mit dem an, was er viel häufiger zeigt – Sanftmut – und trainiere den heiligen Zorn danach.
Jesus ist sanftmütig. Er ist den Menschen, den Sündern, mit großer Barmherzigkeit begegnet. Er ist auch denen, die ihm feindlich gesinnt waren und ihm Böses getan haben, mit Liebe begegnet.
Wo Petrus noch im Garten, als Jesus verhaftet wurde, das Schwert zog und einem Soldaten das Ohr abschlug – gar nicht sanftmütig –, nahm Jesus dieses Ohr und heilte seinen Feind. So ist Jesus wirklich sanftmütig.
Wenn du ihm nachfolgst, dann soll seine Sanftmut dich formen und prägen. Nur damit kein Missverständnis aufkommt: Sanftmut und auch Demut sind nichts Schwaches.
Wir stellen uns das manchmal so vor: „Ja, das ist ja eigentlich schwach, wenn ich mich nicht wehre, wenn ich die Dinge ertrage.“ Jesus war nicht schwach, Jesus war wirklich stark in all diesen Situationen.
Jeder, der anfängt, mit seiner mangelnden Demut und seinem Hochmut zu kämpfen, jeder, der anfängt, mit seinen Aggressionen und seinem Zorn im Alltag zu kämpfen, wird merken: Es ist viel leichter, diesen Dingen nachzugeben. Es ist total einfach, dem Zorn und dem Hochmut Raum zu geben.
Was wirklich stark ist und schwer ist, ist sanftmütig zu sein und demütig Dinge zu ertragen – so wie Jesus.
Das ist uns eigentlich unmöglich. Das kann nur Gott in uns tun, so eine Sanftmut und so eine Demut hervorbringen. Genau darum geht es.
Die letzten beiden Punkte hier in diesem Vers 2 wollen wir nicht ganz so lange besprechen, aber sie fließen aus einem demütigen und sanftmütigen Charakter hervor: Geduld.
Geduld bildet etwas davon ab, wie Gott mit uns geduldig ist. Wir kommen so oft mit unserer Schuld zu Gott. Gott ist ein Gott der zweiten, dritten und tausendsten Chance. Er nimmt uns immer wieder an und müht sich um uns.
Es ist so, wie du mit anderen Menschen umgehst, vor allem mit den Geschwistern in der Gemeinde: Es bildet etwas davon ab, wie Gott mit dir geduldig ist. Schenkst du diese Geduld weiter?
Gott erträgt uns auch in Liebe. Wir sollen einander ertragen. Aber Gott erträgt uns zuerst mit all unseren Schwächen und Fehlern. Er erträgt uns.
Wie ist deine Bereitschaft, deine Glaubensgeschwister zu ertragen, in Liebe anzunehmen und mit ihren Schwächen umzugehen?
Ich möchte sagen: Nicht jede Schwäche oder Begrenzung, die jemand anders hat, ist eine Sünde. Wir sind an vielen Punkten so begrenzt, und das ist oft keine Sünde, macht uns aber trotzdem schwer zu schaffen.
Versuchst du, dich in deine Geschwister hineinzuversetzen, wenn sie Dinge tun, die dir nicht gefallen?
Ich habe das von dem Prediger Martin Lloyd-Jones gelesen, der mal sagte – auch in seiner Predigt zu Epheser: Wir sollen uns viele Entschuldigungen überlegen für unsere Geschwister, warum sie Dinge tun, die uns nicht gefallen.
Versuch dich mal reinzuversetzen: Warum tun sie die Dinge, wie sie sie tun? Machst du das manchmal?
Bei uns machen wir das andauernd. Wenn ich schlecht drauf bin, sage ich: „Ja, ist doch klar, die Kinder haben die Nacht geschrien.“ Bei uns geht es gerade drunter und drüber. Es ist doch klar, dass ich heute nicht so fröhlich und gut drauf bin.
Wenn ich auf eine E-Mail nicht antworte, denke ich: „Ja, ich habe so viel zu tun, so viel Arbeit.“ Ich finde immer Entschuldigungen dafür, warum ich die Dinge nicht so auf die Reihe kriege.
Gilt das auch für andere? Denkst du darüber nach, warum es so sein könnte, dass jemand vielleicht Dinge nicht so schafft, wie du das erwartest?
Es gibt viele Eltern in unserer Gemeinde, die kleine Kinder haben, die vielleicht schon seit Monaten nicht mehr durchgeschlafen haben, weil jede Nacht einfach anstrengend ist. Dann ist es manchmal schwierig, hier sein bestes Gesicht zu zeigen.
Das entschuldigt keine Sünde, aber denk mal daran: Es gibt alte Geschwister, die jeden Tag Schmerzen haben, jeden Tag aufwachen und es tut sehr weh. Manchmal sind es sogar Jüngere.
Noch einmal: Niemand soll das als Entschuldigung nehmen. Es gibt Geschwister unter uns, die in ihrem Elternhaus nie Liebe erfahren haben. Es gibt Geschwister, die kein richtiges Elternhaus erlebt haben.
Sie haben einen ganz anderen Anfahrtsweg.
Was heißt das eigentlich, andere zu lieben? Was bedeutet es, das von Gott zu lernen? Das ist eine ganz andere Hausnummer, als wenn du zuhause in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen bist, wo Mama und Papa sich gut um dich gekümmert haben und auch mal um Vergebung gebeten haben.
Wir haben sehr unterschiedliche Anfahrtswege. Denkst du daran, wenn du mit deinen Geschwistern ins Gericht gehst?
Wenn du deiner Berufung würdig leben willst – und ich weiß, viele unter uns wollen das –, dann lerne Demut, lerne Sanftmut, lerne Geduld, lerne, in Liebe zu ertragen.
Das ehrt Gott. Das dient seinem Ziel, auch mit dieser Gemeinde.
Es geht wirklich um ein großes Ziel. Es geht nicht nur darum, dass wir es einfach ein bisschen netter miteinander haben. Auch wenn es definitiv netter wird, wenn jeder diesen Vers zu seinem Motto für das Leben in der Gemeinde macht. Dann wird es schön, noch schöner – es ist schon jetzt sehr schön, und es wird noch schöner.
Es gibt aber noch das größere Ziel. Paulus beschreibt es ab Vers drei. Dort sagt er: „Seid darauf bedacht, die Einigkeit im Geist zu wahren durch das Band des Friedens. Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“
Das ist der letzte Punkt, das ist das Ziel. Es geht darum, dass wir die Einheit bewahren. Paulus spricht hier von der Einigkeit im Geist – oder man kann auch sagen von der Einheit des Geistes. Es geht nicht darum, dass wir eine Einheit produzieren oder schaffen. Paulus sagt hier, diese Einheit ist schon da. Wenn ihr zur Gemeinde Gottes gehört, dann ist Einheit da, und es ist die Einheit des Geistes. Gott selbst schafft diese Einheit.
Es kann also kein Zweifel bestehen, dass Einheit wirklich wichtig ist. Es ist ein Problem, wenn wir sie beschädigen, wenn wir sie untergraben oder wenn wir uns in Grabenkämpfen verlieren. Das ist ein Riesenproblem, wenn Chaos in die Gemeinde kommt. Vorhin haben wir das Gebet von Jesus gehört, in dem er um die Einigkeit seiner Jünger bittet. Jesus hat gesagt: An der Liebe, die ihr zueinander habt, wird die Welt erkennen, dass ihr meine Jünger seid.
Einheit ist ein zentrales Thema für die Gemeinde, das zentrale Thema. Daran soll die Welt erkennen, dass wir zu Jesus gehören. Die Frage ist aber, wie diese Einheit entsteht. Es gibt heute große Missverständnisse darüber.
Wie schafft man so eine Einheit? Auch unter Evangelikalen gibt es da ein großes Missverständnis. Man hat bemerkt, dass uns vieles trennt, auch als Christen, und fragt sich: Wie schaffen wir es jetzt, Einheit zu stiften? Die Antwort lautet oft: Wir müssen einfach viele Punkte, die uns wichtig sind, unter den Tisch fallen lassen. Das ist der moderne Weg, Einheit zu schaffen.
Man merkt es: Es gibt theologische Diskussionen, Symposien, bei denen man sich zusammensetzt und überlegt, was uns trennt. Immer mehr kommen wir dahin, dass wichtige Dinge, die eigentlich für die Einheit wichtig sind, unter den Tisch fallen gelassen werden. Bis hin zu ganz zentralen Überzeugungen – etwa was am Kreuz passiert ist oder was Jesus dort getan hat – werden diese zugunsten der Einheit unter den Tisch fallen gelassen.
Unter dem großen Banner „Wahrheit oder Lehre trennt, Liebe vereint“ wird das oft gerechtfertigt. Das ist aber nicht wahr. Paulus spricht hier ganz anders über Einheit. Er sagt, es gibt eine Einheit, die alle Christen in der Gemeinde verbindet, aber auch weit darüber hinausgeht – über alle Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg. Diese Einheit ist die Einheit im Geist.
Sie macht sich fest an ganz zentralen Wahrheiten. Über diese schreibt Paulus hier. Es gibt Grundlagen, ohne die diese Einheit nicht sein kann. Das Band des Friedens, das Paulus beschreibt, das, was uns verbindet, sind – er nennt hier sieben Grundwahrheiten, Grundrealitäten, die für uns wahr sind und die uns vereinen. Wenn wir uns diese alle zu Herzen nehmen, dann darf uns nichts anderes trennen.
Schauen wir uns an, was uns wirklich vereint und was uns zu einem Leib macht. Ja, das ist das Erste: Wir sind ein Leib, sagt Paulus. Ein Leib. Dieses Bild wird immer wieder verwendet, ganz besonders oft. Es macht deutlich, dass ein Leib nur im Zusammenspiel der verschiedenen Teile dieses Körpers funktioniert.
Eine Hand, die irgendwo herumliegt, ein Auge oder ein Fuß – sie sind nichts nütze. Aber im Zusammenspiel, in diesem ganzen Organismus, tut jedes einzelne Teil einen guten Dienst. So ist es in der Gemeinde, die von Gott zu einem Leib zusammengefügt ist. Es ist widersinnig, wenn man da gegeneinander streitet. Wir müssen für das eine große Ziel leben: für Gott.
Paulus sagt, wir haben einen Geist, nämlich Gottes Heiligen Geist, durch den er jeden von uns lebendig gemacht hat. Durch diesen Geist lebt Gott auch in jedem Christen, er wohnt in uns, verändert uns und formt uns. Dieser Geist macht uns auch sicher, versiegelt uns, sagt Paulus, und bringt uns sicher nach Hause. Jeder Christ hat diesen Heiligen Geist. Er vereint uns.
Das Dritte: Wir haben einen Herrn, Jesus Christus, dem wir nachfolgen. Er hat uns gerufen, und wir haben ihm Loyalität versprochen, als wir sagten: „Mit diesem Herrn will ich leben.“ Wir folgen ihm nach. Er ist das Haupt des Leibes.
Ein Glaube, sagt Paulus, der Glaube, dass wir Sünder waren, dass wir tot waren, aber dass Gott in seiner großen Barmherzigkeit, seiner Liebe und seiner Gnade uns zu neuen Menschen gemacht hat. Wir dürfen mit ihm und für ihn leben. Ein Glaube, den wir teilen.
Uns verbindet ein Taufe-Moment. Manche denken jetzt: Eine Taufe ist nicht Taufe. Genau das ist ein Beispiel, das zeigt, dass Christen es oft nicht schaffen, zusammenzubleiben. Schau in diese Welt: Da gibt es Baptisten, es gibt die Kindertaufen. Das ist ein riesengroßer Trennungsgrund. Gemeinden sind über die Tauffrage auseinandergegangen.
Eine Taufe – ja, eine Taufe. Wenn wir richtig verstehen, was Paulus hier meint, dann kann es nicht um die Taufform gehen. Es geht nicht darum, ob wir Babys taufen oder Erwachsene auf ihr Bekenntnis hin. Das kann hier nicht gemeint sein. Es muss etwas sein, das Christen zu allen Zeiten verbunden hat.
Es gibt auch Christen, die gestorben sind, ohne getauft zu sein, weil sie kurz vor ihrem Tod zum Glauben gekommen sind. Und doch sind wir mit ihnen vereint, auch in Ewigkeit. Es geht nicht um die Form der Taufe, sondern um das, was die Taufe verbildlicht.
Wir sagen bei der Taufe immer wieder: Die Taufe rettet nicht. Kein Mensch wird durch die Taufe gerettet. Aber die Taufe macht etwas ganz Anschauliches sichtbar, was eine geistliche Wahrheit, eine geistliche Realität ist.
Punkt eins, ganz wichtig: Wir gehören zu Gott. Jesus sagt: „Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Das sollen die Jünger tun. Das ist das Zeichen: Ich gehöre zu Gott. Ein sichtbares Zeichen für eine Realität im Leben von jedem, der sagt: Ich glaube an Jesus. Die Taufe macht das nur anschaulich.
Die Taufe zeigt auch, dass wir uns mit Jesus und dem, was er getan hat, identifizieren. Er ist gestorben und begraben und auferstanden zu einem neuen Leben. Das gilt für jeden Christen, der das glaubt. Die Taufe macht das anschaulich.
Aller Streit um die Taufform – den können wir führen, wir können diskutieren. Aber wir sollten gesittet bleiben. Wenn wir uns auf das einigen können, was die Taufe symbolisiert, was sie tatsächlich verbildlicht und darstellt, dann können die einen sagen: „Für mich stellt die Taufe auf das Bekenntnis hin das besser dar als die Babytaufe.“ Und die anderen sagen: „Ich erkenne die Babytaufe ganz deutlich in der Schrift.“
Wir können darüber streiten, aber wir müssen uns nicht deswegen trennen, wenn wir in der Bedeutung eins sind. Ich bin so dankbar, dass das in unserer Gemeinde gilt. Hier sind Geschwister, die auf ihr Bekenntnis hin getauft wurden, und es gibt auch Geschwister, die als Babys getauft wurden und diese Taufe anerkennen.
Wir leben etwas von dieser Einheit in unserer Gemeinde. Es ist wunderschön.
Bringt uns zum Letzten: Wir haben alle denselben Gott und Vater. Wir sind als Gemeinde seine Familie. Man könnte noch lange darüber nachdenken, was das bedeutet.
Ich möchte unseren Fokus zum Schluss auf das wirklich Zentrale dieser Liste legen – auf das, was wirklich das Entscheidende und Wichtige ist, was Paulus hier sagen möchte. Wenn uns diese Dinge verbinden, dann soll und darf uns nichts anderes trennen.
Nichts – keine Herkunft, kein Bildungsstand, keine Einkommensfragen, keine Hobbys, keine persönlichen Befindlichkeiten. Das soll uns alles nicht trennen, wenn uns das vereint.
Schau dich mal hier in der Gemeinde um. Schau deine Geschwister an. Wenn du sie dir anschaust, dann mach dir bewusst: Jeder hier in dieser Gemeinde, jeder Glaubensbruder, jede Glaubensschwester hat so viel mehr mit dir gemeinsam als jeder Familienangehörige, Freund oder Kollege, der nicht an Jesus glaubt. Wir sind uns viel, viel näher.
Wir sollen daran arbeiten, dass das, was wahr ist – das ist wahr, das ist das Band des Friedens, das ist die Einheit des Geistes – auch mehr sichtbar wird. Wir sind eins, wir gehören zusammen, Gott hat uns so zusammengefügt.
Dafür braucht jeder von uns eine klare Vorstellung: Wer bin ich? Wer bin ich durch Christus? Und dann die passenden Kleidungsstücke, die wir tragen sollen. Paulus gebraucht ab und zu das Bild, dass wir die passenden Kleidungsstücke tragen.
Was kleidet jemanden gut, der zu Jesus gehört? Demut, Sanftmut, Geduld, eine Liebe, die er trägt. Wir können auch andere Dinge tragen: Hochmut, Stolz, Aggressivität, Zorn. Aber das kleidet ein Kind Gottes schlecht.
Der Vergleich sei mir gestattet: So schlecht wie einem Prinzen von England eine Naziuniform. Das passt einfach nicht, das sieht nicht gut aus, das ist nicht würdig unserer Berufung.
Ihr Lieben, lasst uns unsere Berufung würdig leben und die kostbare Einheit bewahren, die Gott uns schenkt.
Ich möchte beten: Vater, dafür danken wir dir, dass die Einheit, die wir haben, keine Einheit ist, die wir selber schaffen oder erkämpfen müssen. Sie ist schon da. Sie ist die Grundlage überhaupt für unser Miteinander. Du hast uns zusammengestellt, du hast uns eins gemacht.
Du hast uns eins gemacht, indem du uns in einem Leib zusammengefügt hast, durch deinen Geist verbunden hast, zu einer Hoffnung berufen – der Ewigkeit mit dir.
Ich möchte dir danken für all das, was uns verbindet. Und wir beten so sehr, Herr, dass das, was uns noch trennt, wo wir miteinander zu kämpfen haben, wo wir herausgefordert sind, wo wir aneinander leiden, dass du uns hilfst, es zu überwinden.
Indem wir diese Dinge ertragen wie Jesus, indem wir demütig werden wie er, immer mehr sanftmütig, geduldig und liebevoll.
Vergib uns, dass wir es oft noch nicht sind. Vergib uns, dass wir oft ein schlechtes Bild abgeben und oft nicht würdig unserer Berufung leben.
Schenk, dass das anders wird. Danke, dass du sehr geduldig bist mit uns. Wir wollen beten, dass wir deine Geduld und Langmut nicht missbrauchen und dass du uns wirklich hilfst, anders zu werden – zu deiner Ehre, zum Segen für unsere Geschwister hier in der Gemeinde und zu einem leuchtenden Zeugnis für diese Welt. Amen.