Leute, wir haben es bald geschafft miteinander. Könnt ihr noch? Oh, gerade so. Okay, wir starten in die letzte Session. Ich freue mich, dass ihr so gut durchgehalten habt. Sport, Hitze, Essen und so weiter – das sind alles Herausforderungen.
Ich habe die letzte Session „Aufbruch in eine neue Generation – dein Leben macht den Unterschied“ genannt. Vielleicht erinnern wir uns noch einmal kurz zurück: Was ist euch heute wichtig geworden? Würde es zu lange dauern, das jetzt auszutauschen?
Ja, also ich hoffe, dass es lange dauern würde. Und ich – okay, fertig, keiner hat was gemerkt. Das wäre schade. Aber können wir noch einmal kurz überlegen, jeder für sich: Was war so ein wesentlicher Gedanke?
Unter anderem ist es gut, sich noch einmal kurz daran zu erinnern, weil alles, was man nicht innerhalb von 24 Stunden wiederholt, in Vergessenheit gerät. Tauscht euch gerne auch auf der Heimfahrt oder so aus.
Man kann über Wetter, Fußball oder was auch immer reden – das ist nicht verkehrt. Aber es hat natürlich auch einen Wert, wenn man sich über Dinge austauscht, die man gemerkt hat, gelernt hat oder vielleicht jetzt anders sieht. Nutzt diese Chancen. Die meisten von euch sind mit einer Gruppe da, das ist eine tolle Gelegenheit.
Erinnert euch an Johannes 13,17: „Selig seid ihr, da ihr nun dies wisst und begreift. Selig seid ihr, wenn ihr es tut.“ Wenn es in die Umsetzung kommt, wird es lebendig.
Manchmal sitzt man ja so drin bei irgendwelchen Predigten. Vielleicht ist es dir heute so gegangen: Du hast gedacht, ja, kenne ich, weiß ich, okay, einschläfernde Stimme, wie auch immer, bauchvoll, ja, kann ja sein. Aber weißt du, wann eine langweilige Predigt anfängt spannend zu werden? Wenn du es tust.
Wenn du es tust, dann wird es plötzlich spannend. Dann werden manchmal ganz langweilige Predigten extrem spannend, wenn man einfach nur sagt: „Okay, einen Satz habe ich verstanden, jetzt mache ich den mal.“ Da geht es ab, Freunde!
Wir haben uns kürzlich in einer Männergruppe getroffen, gemeinsam Chicken Wings gegessen und die Zeit sehr genossen. Dabei haben wir uns auch ein wenig ausgetauscht und über verschiedene Themen gesprochen. Eines der Lieblingsthemen der Männer war gerade Künstliche Intelligenz (KI). Es ging darum, was KI alles kann, wie sie funktioniert und was wir als Jesus-Nachfolger damit anfangen sollen.
Es wurde diskutiert, dass KI vieles faken kann – sogar Liebesbeziehungen, Annahme und Fürsorge. Dabei stellte sich die Frage, ob wir Menschen da überhaupt noch gebraucht werden.
Ein Teilnehmer sagte daraufhin etwas, das ich gerne weitergeben möchte: Er ist überzeugt, dass die Menschen den Unterschied merken werden. Vielleicht nicht immer auf den ersten Blick, aber sie werden ihn spüren. Wir Menschen sind von Gott auf Beziehung hin geschaffen – das haben wir heute mehrfach gesehen.
Ich wünsche mir sehr, dass ihr, die ihr heute hier seid, Teil einer neuen Generation werdet, der man diesen Unterschied anmerkt. Mir ist bewusst, dass ihr nicht nur gute Vorbilder in euren Gemeinden habt. Aber sagt nicht einfach: „Ist sowieso egal, weil die es auch nicht hinbekommen haben.“
Seid Teil einer neuen Generation, die sagt: „Ja, ich möchte mich nicht nur an anderen orientieren, sondern an Jesus, der uns perfekte Liebe vorgelebt hat.“
Ihr sollt vollkommen sein – wie vollkommen? So vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Das ist der Maßstab.
Ich wünsche mir, dass man bei euch den Unterschied merkt. Nicht einfach nur den Gemeindestandard, nicht nur das normale Bild von „die haben halt eine Religion, die gehen in diese komische Freikirche, na und?“ Sondern dass man sagt: „Wow, die haben etwas anderes, das spürt man ihnen ab.“
Ich möchte jetzt noch drei Punkte mit euch besprechen. Zum Abschluss habe ich das Thema „Einbahnstraße“ genannt, also die Frage, wie man Beziehungen lebt, wenn nichts zurückkommt. Man kann sich ja fragen: „Mensch, wenn ich immer nur gebe, ist das nicht schwierig?“
Punkt zwei betrifft die Praxis: Wie sieht es im Alltag aus, Beziehungen zu leben? Das ist ein Gedanke, der mir wichtig ist für euch. Und Punkt drei: Was tun, wenn es nicht funktioniert? Wenn du sagst: „Ich habe alles befolgt, aber es klappt einfach nicht.“
Okay, Einbahnstraße. Vielleicht sagst du: „Alles schön und gut, Daniel, das stimmt irgendwie. Vielleicht fange ich sogar an, das umzusetzen. Anderen höher achten, auf sie eingehen, ihre Bedürfnisse in Beziehungen sehen. Echte Liebe leben, nicht nur Fake, nicht nur um mich drehen.“ Aber irgendwann denkst du: „Daniel, das ist eine nette Idee, aber bei mir funktioniert das nicht, weil zu einer Beziehung gehören doch zwei. Es kann doch nicht sein, dass es immer nur ich gebe. Du kennst die Leute in meinem Umfeld nicht, Daniel, sonst würdest du so etwas nicht sagen. Die Jugendlichen meiner Gemeinde sind nicht wie Gott. Da ist es schwieriger mit der Beziehung. Meine Eltern sind nicht wie Gott, meine Freundin, mein Freund sind nicht wie Gott. Immer nur geben kann es doch nicht sein, oder?“
Ich möchte heute zum Abschluss dieses Jugendtages wirklich Mut machen, die Einbahnstraße zu fahren – wirklich. Und das als Chance sehen. Gott hat Beziehung so angelegt, dass sie nicht davon abhängig ist, dass beide gleich viel geben. Du kannst sagen: „Doch, eigentlich gehört immer jemand dazu, damit es harmonisch ist.“ Ja, stimmt. Aber du kannst den ersten Schritt gehen. Du kannst derjenige sein, der sagt: „Es ist mir egal, was vom anderen kommt, weil ich für mich verantwortlich bin und diese Einbahnstraße gehe.“ Du brauchst nicht abzuwarten, bis der andere liefert. Das ist etwas, das Gott in unsere Art der Beziehung hineingelegt hat. Interessanterweise wird es sogar schwierig, wenn wir immer nur abwarten.
In der zweiten Session haben wir zum Thema Erwartungen gelernt: Wenn du immer vom anderen erwartest, ist das ein Beziehungskiller. Und wenn du sagst: „Aber Daniel, ich bin doch immer nur am Geben“, dann sage ich: „Halleluja!“ Weißt du warum? Weil Gott so ist. Gott ist der, der immer gibt. Krass, oder? Er lehnt sich nicht zurück und sagt: „Jetzt nicht mehr.“ In sechstausend Jahren Menschheitsgeschichte hätte er oft Grund gehabt, zu sagen: „Okay, Freunde, ich bin immer nur der, der gibt.“ Dann kommt Jesus und sagt: „Freunde, wisst ihr was? Geben ist seliger als Nehmen. Das ist besser, das ist göttlich, das ist typisch für mich.“
Gottes Ziel – das haben wir mehrfach betrachtet – ist, dass wir seinen göttlichen Charakter widerspiegeln. Dass wir das verinnerlichen, nicht weil wir sagen: „Oh nein, ich muss immer nur geben, das ist hart“, sondern weil wir erkennen: Wie genial ist es, dass ich Gott widerspiegeln darf? Ich war neben ihm als Gebender, und das ist etwas Schönes. Diese Schönheit, diese Herrlichkeit, die ich bei ihm erlebe, möchte ich gern an andere weitergeben – auch wenn es schwierige Menschen sind, auch wenn der Alltag stressig ist, auch wenn die Leute um mich herum – Chef, Professor, Lehrende und andere – komisch sind.
Petrus macht uns dazu Mut. Im Umgang mit Chefs sagt die Luther-Übersetzung: „Auch mit den Wunderlichen sollt ihr euch abgeben und mit ihnen entsprechend umgehen.“ Also auch mit den Komischen. Wenn man Leute näher kennenlernt, sind eigentlich alle komisch – außer man selbst, so ist das manchmal.
Weißt du, was mich manchmal motiviert? Je dunkler die Welt um mich herum ist, je weniger Menschen echte Liebe leben, weil sie mit sich selbst beschäftigt sind, desto mehr fällt es auf, wenn jemand tatsächlich Liebe lebt. Das ist wie eine Kerze: Wenn du sie draußen auf dem Volleyballplatz anzündest, wird es kaum jemand wahrnehmen. Aber wenn du die Rollläden runtermachst und das Licht ausmachst, dann sieht jeder die Kerze. Je dunkler es ist, desto mehr fällt das Licht auf.
Das macht mir Mut. Ich bin in vielen Disziplinen nicht so gut, aber je dunkler es draußen ist, desto mehr habe ich eine Chance. Das ist unser Auftrag. Jesus benutzt dieses Bild auch in der Bergpredigt: „Euer Licht soll vor den Leuten leuchten, damit sie eure guten Werke sehen.“ Übertragen auf heute heißt das: Wie ihr Beziehungen pflegt, auch wenn es eine Einbahnstraße ist und nichts zurückkommt.
Es geht nicht darum, nur Beziehungen zu leben, die gut funktionieren, wo man nett zueinander ist, sich einlädt und Geschenke macht – das machen auch die Zöllner. Dazu brauchst du kein Jesusnachfolger zu sein. Aber dass du gibst, auch wenn nichts zurückkommt, dass du liebst, auch wenn du Hass dafür erntest – das ist göttlich. Die Menschen sollen unsere guten Werke sehen, nicht damit sie uns für Helden halten, sondern damit sie unseren Vater im Himmel preisen. Sie sollen sagen: „Boah, das ist nicht Daniel, der ruhig bleibt. Das traue ich ihm nicht zu. Aber die Kraftquelle, die er hat, die würde ich gern anzapfen.“
So soll es sein, Matthäus 5,16. Das baut Beziehung auf und schafft die Grundlage für erfüllende Beziehungen. Lebt echte Liebe dort, wo andere nur an sich denken und dich vielleicht sogar fertig machen, weil du dich einsetzt. Das kann dir sogar in deiner Gemeinde passieren. Vielleicht hast du erlebt, dass dein Einsatz nach hinten losging und du denkst: „Okay, dann mach ich doch alles selber.“ Nein! Lass nicht zu, dass diese Haltung in dir Raum gewinnt.
Hier ist dein Platz, wo Gott dich hingestellt hat – dein Platz, um echte Liebe zu leben. Sei Teil einer neuen Generation, die das Neue begreift: Christus zu leben und sein Wesen zu spiegeln.
Wir haben in unserer Gemeinde ein Motto: Jesus sichtbar und groß machen – im Denken, Reden und Handeln. So soll es sein: sichtbar, dass Leute wahrnehmen: „Oha, das sind Leib-Christi.“ Man sagt ja, du bist ein Körperteil von Jesus, wenn du Jesusnachfolger bist.
Und wenn du sagst: „Ja, aber es ist trotzdem schwierig“, dann hast du Recht. Höre, was Petrus dazu sagt, zum Thema „schwierig“, „kein Dankeschön bekommen“, „Gutes tun und dafür Schläge ertragen“. Er äußert sich dazu in 1. Petrus 2.
Hör mal hin, was er sagt: „Denn das ist Gnade.“ Was ist Gnade? Wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber Gott, also weil er Gottes Werke tut, Beziehungen baut und ihn widerspiegeln will, Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet – das ist Gnade.
Denn was ist Ruhm, wenn ihr geduldig Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Aber wenn ihr für gutes Tun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott. Dazu seid ihr berufen – das ist Teil der Jobbeschreibung, denn Christus hat für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt.
Jesus hat keine Sünde getan, kein Betrug wurde in seinem Mund gefunden. Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht zurück. Als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet.
Willst du Gottes Gnade erleben? Hätte ich dich vor zwei Minuten gefragt, hättest du vielleicht gesagt: „Ja, ja.“ Und jetzt denkst du: „Ah, nicht so ganz sicher.“
Weißt du, was Gnade ist? Gnade ist, wenn man besser mit dir umgeht, als du es verdient hast. Das ist Gnade. Petrus sagt: Wenn das passiert, dass es besser mit dir umgegangen wird, als du es verdient hast, dann sind das Chancen, in einer dunklen Welt zu leuchten und Gottes Herrlichkeit großzumachen. Deshalb ist es Gnade.
Egal ob in der Ehe, in der Freundschaft, in der Gemeinde, Jugendgruppe, Nachbarschaft, Studium oder am Arbeitsplatz – das ist das Vorbild, das Jesus uns gegeben hat, und darauf macht Petrus aufmerksam.
Wenn du in die Bibel schaust, wirst du merken: Es geht immer zurück auf das Wesen Gottes. Die Argumentation lautet oft: „Schau Jesus an, schau Gott an, schau sein Wesen an. Daraus leitet sich ab, wie wir sein sollen.“ Jesus hat perfekte Liebe vorgelebt. Dieses Geben des Seligen ist als Nehmen.
Hat es sich gelohnt? Er wurde ans Kreuz geschlagen. Menschlich gesehen eine Katastrophe. Wir wissen heute, es ist herrlich, absolut herrlich. Menschen singen seit Jahrtausenden Lieder, beten Gott an, weil sie begriffen haben, wie wunderschön das ist, was da passiert ist. Dieses Vorbild, das er hinterlassen hat.
Petrus sagt: Es lohnt sich, diesem Vorbild nachzueifern. Jesus hat nie behauptet, dass es einfach wird. Menschen zu lieben bis zum Schluss ist nicht leicht, keine Frage.
Wenn du mittendrin steckst, gerade wieder nur am Geben bist und es dich aussaugt, weil du nichts zurückbekommst, möchte ich dir drei Punkte sagen, die dich motivieren sollen. Ganz kurz: Drei Punkte, wenn du dich fühlst wie ein ausgedrückter Schwamm und denkst: „Ich brauche doch auch mal was.“
Ich möchte dir ein paar Bibelverse für solche Situationen mitgeben. Wenn du etwas zum Schreiben hast, notiere sie dir. Mach dir vielleicht eine Karte, leg sie irgendwo hin. Wenn du denkst: „Jetzt ist die Welt um mich herum wieder furchtbar dunkel und ich bin der Einzige, der noch versucht, wenigstens zu lieben, die anderen versuchen es ja schon alle nicht mehr.“
Punkt Nummer eins: Gott sieht dich. Er sieht deine Bemühungen, Hebräer 6,10: „Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er euer Werk und die Liebe vergisst, die ihr um seines Namens willen bewiesen habt, als ihr den Heiligen dientet und noch dient.“
Wenn du den Heiligen dienst, dich um deine Mitmenschen kümmerst, all in gehst und der gebende Part bist, Gott sieht das und nimmt es wahr.
Punkt zwei: Gott belohnt dich. Galater 6,9: „Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden.“ Was bedeutet das? Gutes tun kann müde machen, sagt Paulus. Aber: „Lasst uns nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht nachlassen.“
Man erntet, was man sät. Werde nicht müde, Gott belohnt das.
1. Korinther 15,58: „Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu im Werk des Herrn. Denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn.“
Ich schreibe das gern auf Postkarten für Mitarbeiter in der Gemeinde: Eure Arbeit ist nicht vergeblich, es lohnt sich.
Markus 9,41: „Wer auch nur einem dieser Kleinen einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil er Christus angehört, wird ganz gewiss nicht ohne Lohn bleiben.“
Leute, das ist ermutigend. Ein Becher Wasser geht immer. Gott sieht es, es bleibt nicht unvergolten. Cool, oder? Das darf uns ermutigen.
Punkt drei: Gott stärkt dich. Zwei Bibelstellen dazu:
Jesaja 40,31: „Doch die auf den Herrn hoffen, gewinnen neue Kraft. Wie Adler breiten sie die Flügel aus, laufen und werden nicht müde, gehen und werden nicht matt.“
Die Kraft zum Weitergehen kommt von Gott. Wenn wir darauf warten, dass der andere uns zurückgibt, ist das der falsche Ansatz. Das sagt der Teufel: „Du musst warten, bis der andere liefert.“ Das ist nicht göttlich.
Wenn wir aber sagen: „Gott, alle meine Quellen sind in dir.“ Das klingt vielleicht wie eine fromme Postkarte, aber es heißt: Ich erwarte nicht von Menschen, dass sie mich füllen oder mir Anerkennung geben. Gott sieht mich, es reicht, dass er mich belohnt und mir Kraft gibt.
Letzte Stelle dazu: 2. Korinther 12,9: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
Gottes Kraft ist mächtig in denen, die sagen: „Herr, ich bin ausgelaugt, ich brauche deine Hilfe und Ermutigung.“
Punkt zwei: Wie sieht es praktisch im Alltag aus, Beziehung zu leben? Wir haben gerade vom Becher Wasser gehört. Genau darum geht es. Das ist der Gedanke, den ich euch mitgeben möchte.
Es geht um die kleinen Dinge. Sie sind oft demütig, unspektakulär, klein. Ich habe es auf die Folie geschrieben: „klein, klein.“ Es gibt eine Ausnahme, die an die Männer gerichtet ist: Der Heiratsantrag. Der muss groß sein. Jungs, macht das nicht per WhatsApp. Legt euch ins Zeug, gebt Vollgas. Auch das gebietet euch die Liebe.
Meine Zukunft soll stolz sein und den Enkeln die Fotos zeigen: „Schau mal, wie der sich ins Zeug gelegt hat, sonst hätte ich den gar nicht genommen.“
Aber im Alltag sind es die kleinen Dinge, die Beziehung bauen: Im Buffet hinten anstehen, den anderen vorlassen, sich Gedanken machen, was dem anderen gefallen würde.
Vielleicht kennst du das Buch oder das Konzept „Die fünf Sprachen der Liebe“. Überlege dir, was dem anderen jetzt gut tut, nicht nur was dir gefällt. Beziehungen werden nicht durch Highlights gebaut. Viele Ehen hatten eine gigantische Hochzeit und waren nach wenigen Monaten geschieden.
Viele machen tolle Urlaube, feiern Feste, besuchen Konzerte. Das ist schön, aber Beziehung wird durch die kleinen Dinge gebaut.
Erinnere dich an den Sketch vorhin, ganz am Anfang, mit der eingeräumten Spülmaschine. Das sind die kleinen Dinge, die zerstören oder aufbauen. Sie zeigen dem anderen: „Ich denke an dich, nicht nur an mich.“
Mir wurde das einmal sehr bewusst, als ich über einen Abschnitt über das Leben von Jesus nachdachte, über den nichts in der Bibel steht. Das hat mich einiges gelehrt.
Das klingt komisch, oder? Etwas zu lernen, was nicht in der Bibel steht.
Jesus war der perfekte Mensch. Er hat hundert Prozent das getan, was Gott wollte. Er war Gott in einem menschlichen Körper, hat sein Wesen perfekt widergespiegelt, seine Bestimmung gelebt, seinen Auftrag ausgeführt und echte Liebe gelebt.
Interessant ist: Von Jesus hört man 30 Jahre lang fast nichts. Weltgeschichtlich. In der Bibel steht wenig. Von seiner Geburt hören wir, eine kleine Episode als Zwölfjähriger, und sonst 30 Jahre nichts.
Gott schenkt seinen Sohn auf die Erde, und wir hören 30 Jahre nichts. Wenn er so viel Aufwand macht, müsste doch etwas passieren: Aktion, Bekehrung, Wirkung.
Was zeigt uns Jesus? Er ist treu an dem Ort, an dem Gott ihn hingestellt hat. Er wirkt in den kleinen Dingen seines Alltags. Das macht ihn fähig, wenn Gott ihn ruft, auf die große Bühne zu gehen.
Die große Bühne ist für wenige bestimmt, aber im Kleinen treu zu sein, ist für jeden bestimmt. Dann kann man auch mehr Verantwortung bekommen.
Das baut Beziehung auf. Dein Leben muss nicht spektakulär sein.
Paulus fordert uns auf in Römer 12,16: „Seid gleichgesinnt, haltet euch nicht hochmütig, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.“
Seid nicht überheblich, sondern sucht Gemeinschaft mit den Unscheinbaren, den Unbedeutenden.
Die Welt will mit tollen Kontakten angeben. Ich ertappe mich auch manchmal dabei, dass ich sage: „Den kenne ich auch.“ Aber Paulus sagt: Halte dich runter zu den Niedrigen.
Jesus hat sich mit Kranken, Menschen mit eiternden Wunden, Steuerhinterziehern, Guerillakämpfern, Sozialhilfeempfängern und aufmüpfigen Kindern abgegeben. Das war sein Umfeld.
Das Verhalten dieser Leute wird dadurch nicht gerechtfertigt, aber Jesus hat sich mit ihnen umgeben.
Gibt es solche Leute in deinem Umfeld, mit denen man nicht gern redet oder sich nicht gern abgibt? In deiner Klasse, Verwandtschaft, Eltern, Geschwistern oder Jugend?
Da fängt es an. Dein Leben soll den Unterschied machen. Sei Teil einer neuen Generation, die begreift, dass Geben seliger ist als Nehmen.
Letzter Punkt heute Nachmittag und damit vom ganzen Jugendtag: Was tun, wenn es nicht funktioniert?
Vielleicht denkst du: „Okay, klingt motivierend, aber wie kann ich das umsetzen? Meine Gefühle gehen nicht mit.“
Wenn du an die Menschen denkst, die schwierig sind, unangenehm, nicht heilig, dann erscheint dir das unrealistisch.
Wenn du Jesusnachfolger sein willst, aber nicht weißt, wie du anfangen sollst, erinnere dich an Punkt zwei: Es sind die kleinen Dinge.
Ich möchte noch einen letzten Punkt mitgeben: Die große Gefahr, gerade für junge Leute, ist die „Wenn-dann-Falle“. Du sagst: „Wenn ich Schule fertig habe, dann kann ich Beziehungen bauen. Wenn ich Ausbildung oder Studium fertig habe, wenn Semesterferien sind, wenn ich ausgezogen bin, wenn ich einen Partner habe.“
Ich weiß, wie das ist. Ich war 26 Jahre lang Single. Das ist nicht einfach. Man macht sich Gedanken: „Bleibe ich für immer Single?“ Du bist hier auf einem Jugendtag und checkst das ab.
Ich bin überzeugt, dass es kein Zufall ist, dass du heute hier bist. Und ich glaube nicht, dass das größte Ziel des Tages ist, deinen Ehepartner zu finden. Auch wenn ich es feiern würde, wenn du jemanden kennenlernst – Hammer! Aber das ist nicht das größte Ziel.
Mal ehrlich: Wenn du es nicht schaffst, ohne Partner für Jesus zu leben, wirst du es auch nicht mit Partner schaffen. Mach dir nichts vor.
Paulus spricht in einem Brief an eine Gemeinde in Griechenland darüber. Er sagt, wer unverheiratet ist, kann sich ganz auf Gottes Sache konzentrieren. 1. Korinther 7,32: „Ich will, dass ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete ist besorgt um die Dinge des Herrn, wie er ihm gefällt. Der Verheiratete aber sorgt für die Dinge der Welt, wie er seiner Frau gefällt.“
Jesus war Single, Paulus war Single. Sie konnten sich konzentrieren. Paulus hat nicht gesagt: „Schade, was könnte ich alles erreichen, wenn ich verheiratet wäre.“ Was hat Paulus erreicht? Was hat Jesus erreicht?
Es geht nicht darum, dass Paulus vom Heiraten abhalten will. Im Kontext wird das klar. Es betrifft auch andere Lebensbereiche, zum Beispiel das Arbeitsumfeld.
Es wird dich nicht glücklicher oder besser machen, wenn du dein eigener Chef bist. Warte nicht, bis dein Beziehungsstatus oder etwas anderes passt. Es wird immer Gründe geben, zu warten.
Hat jemand gesagt, die „lange Bank“ ist das Lieblingsmöbelstück des Teufels? Das stimmt. Man kann immer etwas nachschieben.
Sei Teil einer neuen Generation, die solche Möbel zum Sperrmüll stellt und sagt: „Nein, ich will jetzt und heute anfangen.“ Es soll nicht in erster Linie um Karriere, Ehe, Image, Urlaub oder Wellness gehen.
Sei einer, der sich zuerst um das Reich Gottes kümmert.
Weißt du, was dann passiert? Meine Frau und ich haben uns das als Motto für unsere Ehe genommen. Wir haben eine Bibelstelle in den Ehering eingravieren lassen: Matthäus 6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles hinzugefügt.“
Sei Teil einer neuen Generation, die vielleicht in deiner Gemeinde den Älteren neu zeigt, was es heißt, sich ganz auf Gottes Seite zu stellen und sein Reich an erste Stelle zu setzen.
Das wäre doch großartig!
Bleibt nicht stehen bei dem Gedanken, dass nicht alle gute Vorbilder sind.
Letzter Gedanke zum Thema – ich glaube, das ist der zweitletzte: Was tun, wenn sich die Liebe verzogen hat, wenn man sie einfach nicht mehr fühlt?
Ich möchte euch eine Stelle aus der Offenbarung lesen, wo Jesus einer Gemeinde schreibt: „Ich habe etwas gegen dich. Du hast die erste Liebe verlassen.“ Offenbarung 2,4.
Was ist das Rezept von Jesus an diese Gemeinde? Wie soll sie damit umgehen?
Sie haben es vielleicht gar nicht gemerkt, es ist ihnen erst nach und nach bewusst geworden.
Jesus sagt: „Bedenke, wovon du gefallen bist, erinnere dich daran.“ Ich sage in Anlehnung an unsere letzte Session: Erinnere dich, wie schön es am Anfang war, als Verliebter, wie schön es war, keine Erwartungen zu haben.
Tu Buße, kehre um. Bleib nicht auf diesem Dampfer, sondern tue die ersten Werke.
Was heißt das konkret? Tue die ersten Werke. Überlege, was die Beziehung am Anfang ausgemacht hat, und mach es wieder. Wille hin oder nicht, das ist zweitrangig. Tue die ersten Werke.
Was waren die ersten Werke? Den anderen in den Fokus nehmen. Das ist die Warnung, die Jesus gibt: Sonst werde ich schnell kommen und deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen.
Wir werden unsere Strahlkraft verlieren, die Kerze wird ausgepustet, wenn wir nicht bei der klaren Kante bleiben, die Jesus uns vorgelebt hat.
Liebe ist nicht nur ein schönes Wort, das viele besingen. Liebe ist ein Imperativ, eine Aufforderung: Liebe! Warte nicht, bis die Gefühle kommen, sondern tue die ersten Werke. Sei Teil einer neuen Generation!
Der Unterschied wird nicht durch Wissen entstehen. Ihr habt mehr Wissen als alle Generationen vor euch. Ein Fingertipp reicht, um alles zu wissen.
Aber ihr habt das Zeug dazu, als Jesusnachfolger, weil Gottes Geist in euch wohnt. Ihr habt das Zeug dazu, den Unterschied zu machen, und der wird deutlich werden.
Ich möchte noch kurz beten:
Lieber Vater, ich wünsche mir, dass wir im Himmel einmal diesen Tag feiern, weil wir daran denken, was du heute tun konntest. Weil du unserem Denken neuen Drive gegeben hast, weil wir Dinge begriffen haben und Entscheidungen getroffen haben, neu durchzustarten, unseren Fokus neu auszurichten und dich und dein Reich an erster Stelle zu setzen.
Herr, lass es so sein. Wir brauchen dich dazu. Amen.
Petrus macht Mut. Im Umgang mit den Vorgesetzten gefällt mir die Luther-Übersetzung nicht so gut. Dort heißt es: „Auch mit den Wunderlichen sollt ihr umgehen.“ Also auch mit den komischen Leuten. Wenn man Menschen näher kennenlernt, merkt man eigentlich, dass alle komisch sind – außer man selbst. So ist das ein bisschen.
Was mich manchmal motiviert, ist der Gedanke: Je dunkler die Welt um mich herum ist, je weniger Menschen echte Liebe leben, weil sie so mit sich selbst beschäftigt sind, desto mehr fällt es auf, wenn jemand tatsächlich Liebe lebt. Das ist wie eine Kerze. Wenn man sie draußen auf dem Volleyballplatz anzündet, wird das niemand wahrnehmen. Aber wenn alle Rollläden runtergemacht und das Licht ausgeschaltet wird, dann denken alle: „Boah, schau mal hier, da ist eine Kerze.“ Je dunkler es ist, desto heller leuchtet das Licht.
Das macht mir Mut. Ich bin in vielen Dingen nicht besonders gut, aber ich denke: Je dunkler es draußen ist, desto mehr habe ich eine Chance. Das macht Mut – und genau das ist unser Auftrag. Jesus benutzt dieses Bild in der Bergpredigt, wenn er sagt: „Euer Licht soll vor den Leuten leuchten, damit sie eure guten Werke sehen“ (Matthäus 5,16). Übertragen auf heute heißt das: Wie ihr Beziehungen pflegt und lebt, auch wenn es eine Einbahnstraße ist und nichts zurückkommt.
Es geht nicht darum, nur Beziehungen zu leben, die gut funktionieren, wo man nett zueinander ist, sich beschenkt und einlädt – das machen auch Zöllner. Dazu muss man kein Nachfolger Jesu sein. Sondern es geht darum, zu geben, auch wenn nichts zurückkommt. Zu lieben, auch wenn man Hass dafür erntet. Das ist göttlich.
Die Menschen sollen unsere guten Werke sehen – aber nicht, damit sie uns für Helden halten. Das wäre schade. Sie sollen unseren Vater im Himmel preisen und sagen: „Boah, das ist gar nicht der Daniel, der da so ruhig bleibt. Aber die Kraftquelle, die er hat, die würde ich gerne mal anzapfen.“ So soll es sein (Matthäus 5,16).
Das baut Beziehung auf und schafft die Grundlage für erfüllende Beziehungen. Lebt echte Liebe, auch dort, wo andere nur an sich denken und vielleicht sogar noch eurem Einsatz gegenüber ablehnend sind. Das kann euch sogar in der Gemeinde passieren. Vielleicht hast du es erlebt, dass du dich eingesetzt hast und es nach hinten losging. Dann denkst du: „Mach doch alles selber.“ Nein! Lass nicht zu, dass diese Haltung Raum gewinnt.
Dein Platz ist da, wo Gott dich hingestellt hat. Dort sollst du echte Liebe leben. Sei Teil einer neuen Generation, die das Neue begreift: Christus zu leben und sein Wesen zu spiegeln. In unserer Gemeinde haben wir das Motto ausgegeben: „Jesus sichtbar und groß machen – im Denken, Reden, Handeln.“ Das soll sichtbar sein, sodass Leute wahrnehmen: „Oha, das sind Leib-Christi.“ So nennt man es, wenn man Jesusnachfolger ist.
Und wenn du sagst: „Es ist trotzdem schwierig,“ dann hast du Recht. Hör mal, was Petrus zum Thema Schwierigkeiten sagt, zum Thema „kein Dankeschön bekommen“ und „ich mache was Gutes und werde dafür kritisiert“. Genau dazu äußert sich Petrus im 1. Petrus 2.
Hör zu, was er sagt: „Das ist Gnade“, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber Gott Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Was ist das? Gnade. Denn welchen Ruhm hat es, wenn ihr Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für gutes Tun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott. Dazu seid ihr berufen. Das ist Teil der Jobbeschreibung, denn Christus hat für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt.
Er hat keine Sünde getan, kein Betrug wurde in seinem Mund gefunden. Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht zurück. Als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet.
Willst du Gottes Gnade erleben? Hätte ich dich vor zwei Minuten gefragt, hättest du sicher „Ja“ gesagt. Jetzt bist du vielleicht unsicher. Weißt du, was Gnade ist? Gnade ist, wenn man besser mit dir umgeht, als du es verdient hast. Genau das ist Gnade.
Petrus sagt: Wenn das passiert, dass man besser mit dir umgeht, als du es verdient hast, dann sind das Chancen, in einer dunklen Welt zu leuchten und Gottes Herrlichkeit groß zu machen. Deshalb ist es Gnade.
Egal ob in der Ehe, in der Freundschaft, Gemeinde, Jugendgruppe, Nachbarschaft, Studium oder am Arbeitsplatz – das ist das Vorbild, das Jesus uns gegeben hat. Darauf macht Petrus aufmerksam.
Wenn du in die Bibel schaust, merkst du: Es geht immer zurück auf das Wesen Gottes. Die Argumentation lautet oft: Schau Jesus an, schau Gott an, schau sein Wesen an. Daraus leitet sich ab, wie wir sein sollen.
Jesus hat perfekte Liebe vorgelebt. Dieses Geben ist seliger als Nehmen. Hat es sich gelohnt? Er wurde ans Kreuz geschlagen. Menschlich gesehen eine Katastrophe. Heute wissen wir: Es ist herrlich, absolut herrlich. Menschen singen seit Jahrtausenden Lieder und beten Gott an, weil sie begriffen haben, wie wunderschön das ist, was passiert ist.
Petrus sagt: Es lohnt sich, diesem Vorbild nachzueifern. Jesus hat nie behauptet, dass es leicht wird. Liebe zu leben bis zum Schluss ist nicht einfach. Wenn du gerade nur gibst und nichts zurückbekommst und das dich erschöpft, möchte ich dir drei Punkte sagen, die dich motivieren sollen.
Erstens: Gott sieht dich. Er sieht deine Bemühungen. Hebräer 6,10 sagt: „Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er euer Werk und die Liebe vergisst, die ihr bewiesen habt um seines Namens willen, als ihr den Heiligen dientet und noch dient.“
Wenn du den Heiligen dienst, dich um deine Mitmenschen kümmerst und alles gibst, sieht Gott das und nimmt es wahr.
Zweitens: Gott belohnt dich. Galater 6,9 sagt: „Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht nachlassen.“ Gutes Tun kann müde machen, aber gib nicht auf! Ernte, was du säst. 1. Korinther 15,58 sagt: „Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu im Werk des Herrn; denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist.“
Ich schreibe das gern auf Postkarten an unsere Mitarbeiter in der Gemeinde: Eure Arbeit ist nicht vergeblich, es lohnt sich.
Markus 9,41 sagt: „Wer auch nur einem dieser Kleinen einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil er Christus angehört, wird nicht ohne Lohn bleiben.“ Ein Becher Wasser – das ist machbar! Gott sieht es und wird es belohnen.
Drittens: Gott stärkt dich. Jesaja 40,31 sagt: „Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“
Die Kraft zum Weitermachen kommt von Gott. Wenn du darauf wartest, dass andere dir Anerkennung geben, ist das der falsche Weg. Das sagt der Teufel. Warte nicht darauf, dass andere liefern.
Singe stattdessen: „Alle meine Quellen sind in dir.“ Das heißt: Ich erwarte nicht von Menschen, dass sie mich füllen oder mir danken. Gott sieht mich, belohnt mich und gibt mir Kraft.
2. Korinther 12,9 sagt: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ Gottes Kraft ist in denen stark, die sagen: „Herr, ich bin ausgelaugt, ich brauche deine Hilfe.“
Zweitens: Wie sieht es praktisch im Alltag aus, Beziehung zu leben? Genau das zeigt der Becher Wasser. Es sind die kleinen Dinge, die zählen.
Meine Antwort lautet: klein, klein. Oft demütig und unspektakulär. Eine Ausnahme gibt es: den Heiratsantrag. Der muss groß sein! Jungs, macht euch Mühe, schickt keine WhatsApp-Nachricht. Eure Zukunft soll stolz sein und den Enkeln Fotos zeigen können: „Schau mal, wie er sich ins Zeug gelegt hat, sonst hätte ich ihn nicht genommen.“
Aber im Alltag sind es die kleinen Dinge, die Beziehung aufbauen: im Buffet hinten anstehen, den anderen vorlassen, sich Gedanken machen, was dem anderen gefallen könnte. Vielleicht kennst du das Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“. Es geht nicht nur darum, was dir gefällt, sondern was dem anderen jetzt gut tut.
Beziehungen werden nicht nur durch Highlights gebaut. Viele Ehen hatten eine gigantische Hochzeit, waren aber nach wenigen Monaten geschieden. Tolle Urlaube und krasse Feste machen keine Beziehung. Das sind schöne Ergänzungen, aber Beziehung baut man durch kleine Dinge.
Erinnere dich an den Sketch mit der eingeräumten Spülmaschine. Kleine Dinge können Beziehungen zerstören oder aufbauen. Sie zeigen dem anderen: „Ich denke an dich, nicht nur an mich.“
Mir wurde das bewusst, als ich über einen Abschnitt im Leben von Jesus nachdachte, über den nichts in der Bibel steht. Das hat mich einiges gelehrt. Komisch, oder? Etwas zu lernen, was nicht in der Bibel steht.
Jesus war der perfekte Mensch. Er hat hundertprozentig Gottes Willen getan. Er war Gott im menschlichen Körper, hat sein Wesen perfekt widergespiegelt und seinen Auftrag erfüllt. Er hat Beziehungen gebaut und echte Liebe gelebt.
Interessant ist, dass man von Jesus 30 Jahre lang fast nichts hört. Von seiner Geburt, einer Episode als Zwölfjähriger, und dann 30 Jahre Stille.
Gott schenkt seinen Sohn auf die Erde, und wir hören 30 Jahre nichts. Wenn er so viel Aufwand macht, müsste doch etwas passieren, oder? Bekehrungen, Aktionen?
Jesus zeigt uns: Er ist treu an dem Ort, an dem Gott ihn hingestellt hat. Dort wirkt er in den kleinen Dingen des Alltags. Das macht ihn fähig, wenn Gott ihn ruft, auf die große Bühne zu gehen.
Die große Bühne ist für wenige bestimmt, aber im Kleinen treu zu sein, ist für jeden von uns bestimmt. Dann kann man uns auch mehr Verantwortung geben.
Das baut Beziehung auf. Dein Leben muss nicht spektakulär sein. Paulus fordert uns auf in Römer 12,16: „Seid gleichgesinnt untereinander, haltet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen und haltet euch nicht selbst für klug.“
Sei nicht überheblich, sondern suche Gemeinschaft mit den Unscheinbaren und Unbedeutenden.
Die Welt will mit tollen Kontakten und Netzwerken angeben. Auch ich ertappe mich dabei. Aber halte dich herunter zu den Niedrigen.
Sei demütig und sanftmütig. Das war es, was Jesus ausgezeichnet hat. Er hat sich mit Kranken, Steuerhinterziehern, Aufmüpfigen und Sozialhilfeempfängern abgegeben.
Das Verhalten dieser Leute wird dadurch nicht gerechtfertigt, aber Jesus hat sich mit ihnen umgeben.
Gibt es solche Menschen in deinem Umfeld, mit denen man nicht gern redet oder sich abgibt? In deiner Klasse, Verwandtschaft, Eltern, Geschwistern, Jugendgruppe?
Dort fängt es an. Dein Leben soll den Unterschied machen. Sei Teil einer neuen Generation, die begreift: Geben ist seliger als Nehmen.
Letzter Punkt: Was tun, wenn es nicht funktioniert? Vielleicht denkst du: „Das klingt motivierend, aber meine Gefühle gehen nicht mit.“ Du denkst an die schwierigen Menschen, die unangenehm sind und nicht heilig wirken. Du fragst dich, wie du die ersten Schritte gehen kannst.
Erinnere dich an Punkt zwei: Es sind die kleinen Dinge. Und noch ein letzter Punkt: Die große Gefahr ist die „Wenn-dann-Falle“. Du denkst: „Wenn ich die Schule fertig habe, dann kann ich anfangen, Beziehungen zu bauen. Wenn ich die Ausbildung fertig habe, wenn das Studium vorbei ist, wenn ich ausgezogen bin, wenn ich einen Partner habe.“
Ich weiß, wie das ist. Ich war 26 Jahre lang Single. Das ist nicht einfach. Man macht sich Gedanken, ob man für immer Single bleibt. Ich kenne diese Phasen.
Ich bin überzeugt, dass es kein Zufall ist, dass du heute hier bist. Aber das größte Ziel des Tages ist nicht, deinen Ehepartner zu finden. Auch wenn ich es feiern würde, wenn du jemanden kennenlernst.
Das ist nicht das größte Ziel. Wenn du nicht schaffst, ohne Partner für Jesus zu leben, wirst du es auch nicht mit Partner schaffen. Sei ehrlich zu dir selbst.
Paulus spricht das in einem Brief an eine Gemeinde in Griechenland an. Er sagt: „Der Unverheiratete ist für die Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefällt. Der Verheiratete aber sorgt für die Dinge der Welt, wie er der Frau gefällt“ (1. Korinther 7,32).
Jesus war Single, Paulus war Single. Sie konnten sich voll auf Gottes Sache konzentrieren.
Paulus sagt nicht, dass Heiraten falsch ist. Im Kontext wird klar, dass es um Prioritäten geht.
Es betrifft auch andere Bereiche wie das Arbeitsumfeld. Es wird dich nicht glücklicher machen oder zu einem besseren Jesusnachfolger, wenn du dein eigener Chef bist und denkst, jetzt kannst du anfangen.
Warte nicht, bis dein Beziehungsstatus oder andere Dinge passen. Es wird immer etwas geben, worauf du warten kannst.
Jemand hat gesagt: „Die lange Bank ist das Lieblingsmöbelstück des Teufels.“ Das stimmt. Man kann immer etwas aufschieben.
Sei Teil einer neuen Generation, die solche Möbel zum Sperrmüll bringt und sagt: „Ich will jetzt und hier anfangen.“ Es soll nicht zuerst um Karriere, Ehe, Image oder Urlaub gehen.
Sei einer, der sich zuerst um das Reich Gottes kümmert. Dann passiert etwas Wesentliches.
Meine Frau und ich haben uns das als Motto für unsere Ehe genommen und die Bibelstelle Matthäus 6,33 in unsere Eheringe eingravieren lassen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles hinzugefügt werden.“
Sei Teil einer neuen Generation, die den Älteren neu zeigt, was es heißt, Gottes Reich an erste Stelle zu setzen. Das wäre großartig!
Bleibt nicht bei dem Gedanken stehen, dass nicht alle gute Vorbilder sind.
Noch ein letzter Gedanke: Was tun, wenn die Liebe nicht mehr da ist? Wenn man es einfach nicht fühlt?
Jesus schreibt einer Gemeinde in der Offenbarung: „Ich habe etwas gegen dich, dass du die erste Liebe verlassen hast“ (Offenbarung 2,4).
Was ist sein Rezept? Wie soll die Gemeinde damit umgehen?
Sie sollen sich erinnern, wovon sie gefallen sind, also an die erste Liebe. Sie sollen Buße tun, umkehren und die ersten Werke wieder tun.
Was heißt das konkret? Mach das, was die Beziehung am Anfang ausgemacht hat, wieder. Ob du willst oder nicht, das ist zweitrangig. Tue die ersten Werke.
Die Warnung Jesu lautet: Wenn ihr nicht Buße tut, werde ich euren Leuchter von der Stelle stoßen.
Wir verlieren unsere Strahlkraft, wenn wir nicht bei der klaren Kante bleiben, die Jesus uns vorgelebt hat.
Liebe ist kein schönes Wort, das salbungsvoll besungen wird. Liebe ist ein Imperativ – eine Aufforderung: Liebe!
Warte nicht auf Gefühle, tue die ersten Werke und sei Teil einer neuen Generation!
Der Unterschied wird nicht durch Wissen entstehen. Ihr habt mehr Wissen als alle Generationen vor euch – mit einem Fingertipp in der Hosentasche.
Das macht euch nicht aus. Aber als Jesusnachfolger wohnt Gottes Geist in euch. Ihr habt das Zeug, den Unterschied zu machen. Und das wird deutlich werden.
Ich möchte kurz beten:
Lieber Vater, ich wünsche mir, dass wir im Himmel einmal diesen Tag feiern, weil wir daran denken, was du heute tun konntest. Weil du unserem Denken einen neuen Antrieb gegeben hast, weil wir Dinge begriffen haben und Entscheidungen getroffen haben, neu durchzustarten und unseren Fokus auf dich und dein Reich zu richten.
Herr, lass es so sein. Wir brauchen dich dazu. Amen.
Punkt Nummer eins: Gott sieht dich. Gott sieht deine Bemühungen. Er sieht es, wie es in Hebräer 6,10 heißt: "Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er euer Werk und die Liebe, die ihr um seines Namens willen bewiesen habt, als ihr den Heiligen dientet und noch dient, vergisst."
Wenn du den Heiligen dienst, dich um deine Mitmenschen kümmerst, wenn du dich voll einsetzt und der gebende Teil bist, dann sieht Gott das. Er nimmt es wahr. Und es geht noch weiter.
Punkt zwei: Gott belohnt dich. Galater 6,9 sagt: "Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden." Was bedeutet es, dass Gutes tun manchmal müde machen kann? Paulus sagt, das ist normal. Aber wir sollen nicht müde werden, denn Galater 6,9 fährt fort: "Zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen."
Ernte bedeutet, man erntet, was man sät. Werde nicht müde, denn Gott belohnt das. In 1. Korinther 15,58 heißt es: "Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu im Werk des Herrn. Warum? Weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist dem Herrn."
Ich schreibe das sehr gern den Mitarbeitern in der Gemeinde auf eine Postkarte: Eure Arbeit ist nicht vergeblich, es lohnt sich. Markus 9,41 sagt: "Wer auch nur einem dieser Kleinen einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil er Christus angehört, der wird ganz gewiss nicht ohne Lohn bleiben."
Ist das nicht ermutigend? Ein Becher Wasser – das kann man schaffen. Gott sieht es, und es wird euch nicht unvergolten bleiben. Das ist doch toll und darf uns ermutigen.
Der letzte Punkt von diesen dreien: Gott stärkt dich. Zwei Bibelstellen dazu: Jesaja 40,31 sagt: "Doch die, die auf Yahweh hoffen, gewinnen neue Kraft. Wie Adler breiten sie die Flügel aus, sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt."
Die Kraft zum Weitermachen kommt von Gott. Wenn wir darauf warten, dass andere uns etwas zurückgeben, ist das der falsche Ansatz. Das ist die Stimme des Teufels. Du musst nicht warten, bis der andere liefert – das ist nicht göttlich.
Wenn wir aber sagen: "Gott, alle meine Quellen sind in dir" – so wie es in einem schönen Lied heißt – dann heißt das, ich erwarte nicht von Menschen, dass sie mich füllen oder mir Anerkennung geben. Ich brauche keinen Dank für meinen Dienst. Es reicht mir, dass Gott mich sieht, mich belohnt und mir Kraft gibt.
Eine weitere Stelle dazu ist 2. Korinther 12,9: Da sagt Gott zu Paulus – und viele von uns kennen diese Stelle: "Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig."
Gottes Kraft ist mächtig in denen, die sagen: "Ich bin ausgelaugt, Herr, ich brauche deine Hilfe und Ermutigung."
Punkt zwei: Wie sieht es praktisch im Alltag aus, Beziehung zu leben?
Wir haben gerade eben das Beispiel mit dem Becher Wasser gehört. Wisst ihr, genau das ist es eigentlich. Das ist der Gedanke, den ich euch unter diesem zweiten Punkt mitgeben wollte: Es geht um die kleinen Dinge. Es sind die kleinen Gesten des Alltags, wie der Becher mit kaltem Wasser.
Wie sieht es praktisch aus? Meine Antwort lautet: klein, klein. So habe ich es auf der nächsten Folie geschrieben, wenn sie kommt. Ja, klein sieht es aus – demütig, oft unspektakulär, klein.
Es gibt eine Ausnahme, die an die Männer gerichtet ist: der Heiratsantrag. Ja, der muss groß sein. Leute, das habe ich auch immer wieder erlebt – Jungs, die dann sagen: „Ja, so WhatsApp reicht, oder?“ Schade, Leute, macht das nicht. Legt euch ins Zeug, gebt Vollgas. Warum? Auch das ist etwas, das die Liebe euch gebietet.
Meine Zukunft soll mal stolz darauf sein, stolz erzählen können und den Enkeln die Fotos zeigen, oder? „Hey, guck mal, wie der sich ins Zeug gelegt hat, sonst hätte ich den auch gar nicht genommen.“ Aber ansonsten sind es die kleinen Dinge des Alltags, die Beziehung bauen: im Buffet hinten anstehen, dem anderen den Vortritt lassen, sich Gedanken machen, was dem anderen gefallen würde.
Manche kennen vielleicht das Buch oder das Konzept „Die fünf Sprachen der Liebe“. Also: Was würde jetzt in diesem Fall dem anderen gefallen? Nicht nur, weil es mir gefällt und weil ich Lust darauf habe, sondern worauf hat der andere Lust? Was tut ihm jetzt gerade gut? Mir täte es gut, ja, im Moment vielleicht ist es für den anderen etwas anderes. Sich darüber Gedanken zu machen, zeigt: Die Beziehung wird nicht nur durch Highlights gebaut.
Es gab viele Ehen, die eine gigantische Hochzeit hatten, nach wenigen Monaten aber geschieden waren. Da hat die große Hochzeit nicht viel gebracht. Viele machen tolle Urlaube, feiern krasse Feste und besuchen abgefahrene Konzerte und Events. Dadurch wird keine Beziehung gebaut. Das ist schön, ein Add-on, ja, keine Frage, kann man machen. Aber Beziehung wird durch die kleinen Dinge gebaut.
Erinnere dich an den Sketch vorhin, ganz am Anfang, mit der eingeräumten Spülmaschine. Das sind die kleinen Dinge, die zerstören oder aufbauen. Und es sind genauso die kleinen Dinge, die Beziehung bauen, die wohltun und dem anderen zeigen: „Hey, ich denke an dich, nicht nur an mich, sondern ich habe dich im Fokus.“
Mir ist das mal sehr bewusst geworden, als ich über einen Abschnitt aus dem Leben von Jesus nachgedacht habe – über den nichts in der Bibel steht. Das hat mich einiges gelehrt. Das ist komisch, oder? Das ist komisch, wenn einen etwas lehrt, was nicht in der Bibel steht. Da denkst du dir: „Okay Daniel, ist doch ein bisschen warm hier drin, jetzt wird es komisch.“
Weißt du, ich will es dir erklären: Jesus – ich denke, da sind viele von uns sich einig – war der perfekte Mensch. Er hat hundert Prozent das getan, was Gott wollte. Er war Gott in einem menschlichen Körper, hat sein Wesen in Perfektion widergespiegelt, seine Bestimmung gelebt, seinen Auftrag ausgeführt und Beziehungen gebaut. Er hat perfekte, echte Liebe in jeder Minute seines Lebens gelebt.
Weißt du, was interessant ist? Dreißig Jahre lang hört man von Jesus fast nichts, zumindest weltgeschichtlich. Nicht mal in der Bibel steht viel darüber. Man hört von seiner Geburt – ja, große Story – dann eine kleine Episode als Zwölfjähriger. Und ansonsten dreißig Jahre lang nichts.
Ihr Lieben, Gott schenkt seinen Sohn auf die Erde, und wir hören dreißig Jahre lang nichts. Ich meine, wenn er den ganzen Aufwand macht, müsste doch da ein bisschen was passieren auf der Erde, oder? Es müsste Action sein, Bekehrungen ohne Ende, richtig viel Wirkung.
Was zeigt uns Jesus? Er ist treu. An dem Ort, an dem Gott, sein Vater, ihn hingestellt hat, wirkt er in den kleinen Dingen seines Alltags. Und das macht ihn fähig, wenn Gott ihn ruft, auf die große Bühne zu gehen. Die große Bühne ist für ganz wenige von uns bestimmt, aber im Kleinen treu zu sein, ist für jeden von uns bestimmt.
Dann kann man uns auch über Größeres und Größeres setzen, versteht ihr? Das baut Beziehung. Dein Leben muss nicht spektakulär sein. Paulus fordert uns auf in Römer 12,16: „Seid gleichgesinnt untereinander, trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.“
Also seid nicht überheblich, sondern sucht Gemeinschaft mit denen, die unscheinbar und unbedeutend sind. Weißt du, die Welt um dich herum will angeben mit ihren tollen Kontakten und mit dem tollen Netzwerk. Da tappe ich auch immer wieder mal rein, wenn ich im Gespräch sage: „Oh ja, den kenne ich auch, mit dem habe ich mal gesprochen.“ Und sage dann nicht dazu, dass ich nur kurz die Hand geschüttelt habe.
Halte dich hinunter zu den Niedrigen, den kleinen Dingen, demütig und von Herzen sanftmütig. Leute, das war es, was unseren Herrn Jesus ausgezeichnet hat.
Mit Kranken hat er sich abgegeben, die eiternde Wunden hatten. Mit Steuerhinterziehern, mit Guerillakriegern – manche hätten wir heute wahrscheinlich als Terroristen bezeichnet –, mit Sozialhilfeempfängern, mit aufmüpfigen Kindern. Das war so das Setting, mit dem Jesus sich umgeben hat.
Ist das nicht interessant? Bitte, es geht nie darum, dass das Verhalten dieser Leute dadurch gerechtfertigt wird. Aber das waren die Leute, mit denen Jesus sich abgegeben hat. Gibt es solche Leute in deinem Umfeld, mit denen man nicht so gern redet, mit denen man sich nicht so gern abgibt? In deiner Klasse, in deiner Verwandtschaft, vielleicht deine Eltern, vielleicht Geschwister, in der Jugend? Da fängt es an, da fängt es an.
Dein Leben soll den Unterschied machen. Sei Teil dieser neuen Generation, die begreift, dass Geben seliger ist als Nehmen.
Der letzte Punkt von heute Nachmittag und damit vom ganzen Jugendtag ist die Frage: Was tun, wenn es nicht funktioniert?
Vielleicht denkst du dir: Ja, okay, das klingt motivierend, und ich möchte das auch irgendwie umsetzen. Aber wie kann das gehen, wenn meine Gefühle überhaupt nicht mitspielen? Wenn du konkret an die Leute denkst, um die es gerade ging – also diese, mit denen keiner etwas zu tun haben will, die unangenehm sind, schwierig und irgendwie gar nicht so heilig – dann denkst du vielleicht: Das ist echt nicht realistisch.
Wenn du dir dann überlegst: „Okay, ich will ja Jesus nachfolgen, aber wie komme ich da in die ersten Schritte?“, dann erinnere dich an Punkt zwei: Es sind die kleinen Dinge.
Ich möchte aber noch einen letzten Punkt mitgeben. Weißt du, es ist eine große Gefahr, dass gerade ihr als junge Leute irgendwann in die sogenannte „Wenn-dann-Falle“ tappt. Dann sagt ihr: „Ja, wenn ich mal die Schule fertig habe, dann kann ich anfangen, Beziehungen zu bauen. Dann kann ich mit all den guten Sachen anfangen. Wenn ich mal die Ausbildung fertig habe, dann geht es los. Wenn ich das Studium durch habe, wenn Semesterferien sind, wenn die Sommerferien da sind, wenn ich mal von zu Hause ausgezogen bin, wenn ich einen Partner habe.“
Leute, ich weiß, wie das ist. Ich war auch 26 Jahre lang Single, das ist nicht so einfach. Man macht sich immer wieder Gedanken: Kann es sein, dass ich für immer Single bleibe? Und dann gehst du auf so einen Jugendtag und checkst das alles ab. Ich kenne diese Phasen, es ist nicht leicht.
Ich bin sehr überzeugt davon, dass es kein Zufall ist, dass du heute hier bist. Ich glaube aber nicht, dass das größte Ziel des heutigen Tages ist, deinen Ehepartner zu finden. Auch wenn ich es absolut feiern würde, wenn du heute jemanden kennengelernt hättest oder noch kennenlernen würdest – Hammer, gigantisch! Aber Leute, das ist nicht das größte Ziel. Mal ganz ehrlich: Wenn du es nicht schaffst, ohne Partner für Jesus zu leben, wirst du es auch nicht schaffen mit einem Partner. Mach dir da bitte nichts vor.
Paulus geht auf das Thema in einem Brief an eine Gemeinde in Griechenland ein. Er sagt: Wenn jemand unverheiratet ist, kann er sich ganz auf Gottes Sache konzentrieren. Und er schreibt: „Ich will aber, dass ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete ist für die Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefällt. Der Verheiratete aber sorgt für die Dinge der Welt, wie er der Frau gefällt.“ (1. Korinther 7,32-33)
Das ist so interessant: Jesus war Single, Paulus war Single. Sie konnten sich voll und ganz konzentrieren. Paulus hat nie gesagt: „Oh, wie schade, was könnte ich alles erreichen, wenn ich verheiratet wäre.“ Leute, was hat Paulus erreicht? Versteht ihr, was Jesus erreicht hat?
Es geht nicht darum, dass Paulus uns vom Heiraten abhalten will. Wenn wir das im Kontext lesen, wird das klar. In diesem Zusammenhang macht Paulus in 1. Korinther 7 auch deutlich, dass es noch andere Bereiche betrifft. Es betrifft zum Beispiel das Arbeitsumfeld.
Es wird dich nicht automatisch glücklicher machen oder zu einem besseren Jesusnachfolger, wenn du dein eigener Chef bist und sagst: „Jetzt habe ich endlich die alten Fesseln abgeschüttelt.“ Warte nicht, bis dein Beziehungsstatus passt oder bis irgendetwas anderes passt. Es wird immer etwas geben, worauf du warten kannst, bevor du anfängst, wirklich Jesus nachzufolgen und konsequent Beziehungen in allen Bereichen deines Lebens zu bauen.
Hat jemand gesagt, die „lange Bank“ sei das Lieblingsmöbelstück des Teufels? Das stimmt, oder? Man kann immer irgendetwas nachschieben. Deshalb sei Teil einer neuen Generation, die solche Möbel dorthin stellt, wo sie hingehören – zum Sperrmüll. Die wirklich sagt: Nein, ich will jetzt und heute hier anfangen. Es soll mir nicht in erster Linie um meine Karriere gehen, nicht in erster Linie um meine Ehe und Partnerschaft, nicht in erster Linie um mein Image oder um Urlaubsziele, Wellness oder sonst irgendetwas.
Sei jemand, der sich zuallererst um das Reich Gottes kümmert. Weißt du, was dann passiert? Und das ist etwas Wesentliches: Meine Frau und ich haben uns das als Motto für unsere Ehe vorgenommen. So krass, wir haben uns sogar die Bibelstelle in den Ehering eingravieren lassen. Ich trage sie immer am Ringfinger: Matthäus 6,33.
Viele von euch kennen den Vers: „Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles – also Klamotten, Essen, Trinken, alles, was ihr braucht – hinzugefügt werden.“ Gott weiß besser als wir selbst, was wir brauchen.
Seid Teil einer neuen Generation, die vielleicht sogar in eurer Gemeinde den Älteren neu zeigt, was es bedeutet, sich ganz auf Gottes Seite zu stellen und Gottes Reich an erster Stelle zu setzen. Das wäre doch Hammer!
Bleibt nicht dabei stehen, dass nicht alle so gute Vorbilder sind.
Letzter Gedanke zum Thema: Vorhin habe ich es schon einmal gesagt, das ist der letzte, glaube ich. Oder war es doch der zweitletzte?
Was tun, wenn sich die Liebe verzogen hat, wenn man es einfach nicht mehr fühlt? Ich möchte euch eine Stelle aus der Offenbarung vorlesen, in der Jesus einer Gemeinde schreibt: „Ich habe etwas gegen dich, ich habe ein Problem bei dir.“ Dieses Problem ist, dass sie die erste Liebe verlassen hat. Wir können das in Offenbarung 2,4 nachlesen. Dort heißt es: „Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlassen hast.“
Was ist das Rezept von Jesus an diese Gemeinde? Wie soll sie damit umgehen, wenn sie sagt: „Okay, ich habe das nicht mehr.“ Vielleicht haben sie es gar nicht selbst bemerkt, es ist ihnen erst nach und nach bewusst geworden.
Bedenke, wovon du gefallen bist. Erinnere dich! Ich sage das jetzt in Anlehnung an das, was wir in der letzten Session oder im vorletzten Mal besprochen haben: Erinnere dich daran, wie schön das war, als du verliebt warst, wie schön es war, keine Erwartungen zu haben. Erinnere dich daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße, also kehre um. Bleib nicht auf diesem Dampfer, sondern tue die ersten Werke.
Was heißt das konkret? Tue die ersten Werke. Überlege dir, was die Beziehung am Anfang ausgemacht hat, und mach das wieder. Ob der Wille da ist oder nicht, lass das mal hinten anstehen. Der Wille kommt vielleicht von alleine wieder oder auch nicht – das ist zweitrangig. Tue die ersten Werke.
Was waren die ersten Werke? Den anderen in den Fokus nehmen. Denn das ist die Warnung, die Jesus hier mitgibt: „Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust.“
Wir werden unseren Leuchter, unsere Strahlkraft verlieren. Die Kerze wird ausgepustet, wenn wir nicht bei der klaren Kante bleiben, die Jesus uns vorgelebt hat. Wir müssen begreifen, dass Liebe nicht einfach nur ein schönes Wort ist, das von vielen Menschen salbungsvoll besungen wird. Liebe ist ein Imperativ, eine Aufforderung: Liebe! Liebe!
Warte nicht, bis die Gefühle wiederkommen. Tue die ersten Werke. Sei Teil einer neuen Generation! Denn der Unterschied wird nicht durch Wissen entstehen. Wissen habt ihr mehr als alle Generationen vor euch. In der Hosentasche genügt ein Fingertipp.
Leute, das macht es nicht aus. Aber ihr habt das Zeug dazu, als Jesusnachfolger wohnt Gottes Geist in euch. Ihr habt das Zeug dazu, den Unterschied zu machen, und dieser Unterschied wird deutlich werden.
Ich möchte noch kurz beten.
Lieber Vater, ich wünsche mir, dass wir im Himmel eines Tages diesen heutigen Tag feiern. Wir wollen daran denken, was du heute bewirkt hast. Du hast unserem Denken einen neuen Antrieb gegeben. Wir haben Dinge verstanden und Entscheidungen getroffen, neu zu beginnen.
Unser Fokus soll neu ausgerichtet werden – dich und dein Reich an erster Stelle zu stellen. Herr, lass es so sein. Wir brauchen dich dafür.
Amen.