Einführung in die Endzeitrede Jesu
Ich spreche jetzt über die Zeichen in der Endzeitrede Jesu auf dem Ölberg. Der Herr Jesus hat sich mit seinen Jüngern am Dienstag vor Karfreitag auf dem Ölberg versammelt, mit Blick auf den Tempelberg Zion. Diese Rede ist beschrieben in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21.
Die Jünger haben gefragt: Herr, was wird das Zeichen sein, wenn du wiederkommst? Sie wussten also, dass der leidende Messias wiederkommen wird – als König in der Endzeit, am Ende dieser Zwischenzeit. Aber der Herr Jesus hat nicht nur ein Zeichen genannt. Wir schauen jetzt zusammen mehr als zwanzig Zeichen aus dieser Rede an, die heute sichtbar sind.
Diese Zeichen werden Geburtswehen genannt, wie es in Matthäus 24,8 heißt: „All dies aber ist der Anfang der Geburtswehen.“ Er spricht bereits über einige Zeichen. Nun, Geburtswehen kommen nicht einmalig, und dann ist das Kind da, sondern sie beginnen und treten in gewissen Abständen wieder auf. In der Tendenz werden sie immer stärker, intensiver und schmerzhafter, bis es schließlich zu den schmerzhaftesten Presswehen kommt.
Und dann, auf dem Höhepunkt des Leidens, folgt die große Freude: Ein Mensch kommt in diese Welt. Sehen wir uns die Schwangerschaft an: Sie ist eine Periode von neun Monaten. Jesus vergleicht diese Zeit mit der Periode zwischen seinem ersten und zweiten Kommen. Er sagt nirgends, an welchem Datum er kommen wird, aber er sagt voraus, was die Zeichen sind. So weiß niemand genau, an welchem Tag das Kind in die Welt kommt.
Aber die Wehen sind ein ganz sicherer Hinweis, wenn man sie richtig deuten kann. Und das ist eigentlich kein Problem. Ja, man hat mich schon mal gefragt, ob ich nicht Schwangerschaftskurse geben würde, aber alles kann man ja nicht machen.
Die ersten Zeichen der Endzeit
Jesus sagt in seiner Rede, dass viele falsche Christusse kommen werden. Dies bezieht sich auf die Zeit vom ersten bis zum zweiten Kommen. Es ist eine Anfangswarnung vor Verführung. Tatsächlich sind in den vergangenen zweitausend Jahren im Judentum über fünfzig falsche Messiasse aufgetreten, die zum Teil große Teile des Judentums verführen konnten. Das ist ein Thema für sich. Ich habe vor kurzem ein Seminar über diese 50 falschen Messiasse gehalten.
Dann sagt der Herr Jesus plötzlich: „Wenn ihr aber...“ Dieses „aber“ setzt sich ab und markiert das erste Endzeitzeichen. Die Serie der falschen Messiasse verbindet das erste und das zweite Kommen.
Weiter heißt es in Matthäus 24,6: „Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsnachrichten hören. Passt auf, erschreckt nicht, denn dieses alles muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende, denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich.“
Stellen Sie sich vor: 1882 kommen die ersten Juden zurück. Da beginnt ein Stein ins Rollen zu kommen, der nicht mehr aufhört. Einige Jahre später, 1914, bricht der Erste Weltkrieg aus. Hören Sie gut zu: der Erste, nicht der Zehnte. Ein neues Phänomen – Massenkriege, an denen alle fünf Kontinente beteiligt waren. Das hat es in der Weltgeschichte noch nie gegeben.
Jesus sagt: Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich – zum Beispiel das Königreich England und viele andere Königreiche. Das ist ein Massenkrieg. Und Jesus sagt: „Ihr werdet von Kriegen und Kriegsnachrichten hören.“ Das macht deutlich, dass es Dinge gibt, die nahe geschehen, und solche, die weit entfernt sind – die Kriegsnachrichten.
Der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 brachte 20 Millionen Tote als Folge. Man sagte: Nie wieder so etwas. Doch dann kam der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 mit über 70 Millionen Toten. Es ist unglaublich.
Aber schauen wir, was der Herr Jesus hier sagt: „Aber es ist noch nicht das Ende.“ Es ist zwar ein Endzeitzeichen, doch wenn diese Massenkriege beginnen, ist das noch nicht der Moment, an dem er selbst kommt.
Manchmal werden Prediger, die vor Jahrzehnten schon verkündet haben, wir leben in der Endzeit und Jesus Christus kommt bald, verspottet. Man sagt: „Die haben das schon vor Jahrzehnten gemeint.“ Doch sie lagen vollkommen richtig. Denn sie waren schon in der Endzeit. Der Erste Weltkrieg war bereits ein Zeichen der Endzeit.
Wir sind heute deutlich weiter in dieser Phase. Ganz massiv sehen wir hier grün und orange – alle Nationen, die am Ersten Weltkrieg beteiligt waren. Grau markiert neutrale Länder, wie hier die Schweiz im Zentrum.
Und hier sind die Nationen, die am Zweiten Weltkrieg beteiligt waren. Es gibt nur noch ganz wenige graue Gebiete. Das ist ein neues Phänomen, aber der Herr hat es vorausgesagt: „Erschreckt nicht, es muss geschehen!“
Revolutionen und soziale Unruhen als Zeichen
42 Revolutionen.
Lukas 21,9: Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hört, – das griechische Wort bedeutet Volksaufstände – so erschreckt nicht. Denn dies muss zuvor geschehen, aber das Ende ist nicht sogleich.
Markus 13,8: Und es werden Hungersnöte und Unruhen (griechisch Tarachai) sein. Tarachai bedeutet Störungen der gewöhnlichen Ruhe, Erregungen, Bestürzungen, Tumulte. Dies sind die Anfänge der Geburtswehen. Das ist noch nicht das Ende.
Nun, wie war das? Die ersten Juden kamen wegen der Verfolgung im Zarenreich 1882 und dann nochmals zwischen 1905 und 1907, als die erste russische Revolution stattfand. Das Zarenreich konnte sich noch fassen, doch dann versuchten es die Kommunisten 1917 erneut – und diesmal ganz brutal und total.
So gerieten Hunderte von Millionen Menschen in die Knechtschaft des Kommunismus und schließlich sogar in den Stalinismus. Das war ganz schrecklich.
Sehen wir uns an, wie das mit der Zeit des Ersten Weltkrieges, der Rückkehr der ersten Juden und der Revolution in China von 1911 bis 1949 zusammenhängt. Es folgte die Kulturrevolution in China von 1966 bis 1969 unter Mao, bei der unzählige, aber Tausende von Menschen umgebracht wurden.
Und so geht das weiter: Revolutionen in so gewaltigem Umfang.
Wichtig ist nun die Verknüpfung mit all den anderen Ereignissen. Es musste alles miteinander zusammenhängen; es reichte nicht, nur Weltkrieg und fertig. Wir sehen, dass alles genau miteinander verknüpft ist. Aber das Ende ist nicht sofort.
Die russische Revolution war bereits ein ganz wichtiges Endzeitzeichen.
Hungersnöte als Folge von Krieg und Revolution
43 Hungersnöte
Ich weiß, was der Herr Jesus sagt: Es wird Hungersnöte an verschiedenen Orten geben. Im Zusammenhang mit Weltkrieg und Revolution waren Hungersnöte eine schlimme und schreckliche Folge, auch in Europa.
Es gab Hungersnöte, die als Folge der kommunistischen Revolutionen auftraten. Zum Beispiel gab es 1932 eine große Hungersnot in der Ukraine und in Russland, bei der acht Millionen Menschen starben. Von 1958 bis 1962 wollte Mao mit dem „Großen Sprung nach vorn“ die Wirtschaft voranbringen. Diese Zeit war verheerend und führte wahrscheinlich zur größten Hungersnot der Weltgeschichte mit 43 Millionen Toten unter dem chinesischen Volk.
Dies sind akute Beispiele für Hungersnöte. Das zwanzigste Jahrhundert wurde jedoch auch als das Jahrhundert der Hungersnöte bezeichnet, da es viele chronische Hungersnöte gab. Hunderte Millionen Menschen litten unter Unterernährung.
Dies hängt auch damit zusammen, dass die Weltbevölkerung im zwanzigsten Jahrhundert von 1,6 Milliarden auf 6,5 Milliarden anwuchs. Zwar gäbe es genügend Nahrung für alle, doch durch Ungerechtigkeit und das Handeln von Diktatoren wird sie nicht gerecht verteilt.
Deshalb haben wir uns im zwanzigsten Jahrhundert daran gewöhnt, dass jedes Jahr etwa acht Millionen Menschen sterben. Heute Abend werden 850 Millionen Menschen mit chronischem Hunger zu Bett gehen. Das ist unglaublich und schrecklich.
Seuchen und Epidemien als Zeichen der Endzeit
44 Seuchen und Epidemien traten an verschiedenen Orten auf. Das griechische Wort "Leumoi" bedeutet Seuchen, Epidemien oder Krankheiten.
Als Folge des Ersten Weltkrieges gab es die Spanische Grippe 1918/19. An ihr starben etwa 50 bis 70 Millionen Menschen. Mehr Amerikaner sind durch die Spanische Grippe gestorben als durch den Weltkrieg. Das ist unvorstellbar, was dort geschehen ist.
Heute spricht man über die Seuche Aids mit mindestens 50 Millionen Betroffenen und in den vergangenen Jahren 16 Millionen Toten. Auch die Seuchen Hepatitis B und C werden thematisiert. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es heute etwa 800 Hepatitiskranke, und die Ärzte sind besorgt. Die Situation ist schlimmer als bei Aids, weil die meisten Menschen nicht wissen, wie sie sich angesteckt haben.
Pocken in den 1950er Jahren waren eine schreckliche Geißel. Hunderte Millionen Menschen waren betroffen. Jahr für Jahr gab es etwa 50 Millionen Angesteckte, und ein großer Teil der Fälle verlief tödlich.
Vor wenigen Jahren hat die WHO, die UNO, verkündet, dass es im zwanzigsten Jahrhundert hundert Millionen Nikotintote gab – Menschen, die wegen des Rauchens gestorben sind. So könnte man weiter fortfahren.
Erdbeben als Zeichen der Endzeit
- Erdbeben
Matthäus 24,7: „Und es werden Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben an verschiedenen Orten.“
Man erkennt hier erneut die Verbindung zwischen Massenkrieg, Hungersnot, Seuchen, Revolution und Erdbeben. Diese Zusammenhänge werden oft übersehen.
Einige historische Beispiele für Erdbeben:
Im Jahr 1905 gab es in Indien ein Erdbeben mit 19 Toten. 1908, als die ersten Juden zurückkehrten, ereignete sich in Messina, Sizilien und Kalabrien ein Erdbeben mit 72 Toten.
1920, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, gab es in China ein Erdbeben mit 200 Toten. 1923 traf es Japan mit 150 Toten, 1927 erneut China mit 41 Toten, sowie Turkmenien im Jahr 1948.
1976 ereignete sich in Peru wahrscheinlich das schlimmste Erdbeben der gesamten Weltgeschichte mit 800 Toten. Weitere schwere Erdbeben gab es im Iran 1990 und 2003 sowie in Pakistan 2005.
Ich habe die Todesopfer aller schweren Erdbeben im zwanzigsten Jahrhundert zusammengerechnet und bin auf 140 Erdbeben mit insgesamt 2,3 Millionen Toten gekommen. Eine solche Zahl hat es zuvor nie gegeben, auch weil es nie so viele Menschen auf der Erde gab.
Betrachtet man die Weltkarte, sieht man, dass die größten Bevölkerungsdichten genau dort liegen, wo die Erde am stärksten erdbebengefährdet ist. Besonders auffällig ist, dass diese Regionen meist sehr arm sind und deshalb nicht gut bauen können.
Lukas 21,11: „Es werden große Erdbeben sein an verschiedenen Orten.“
Christenverfolgungen und Hass
46, 47, 48 nehme ich zusammen: Christenverfolgungen, Tod, Hass.
Schauen wir, der Herr Jesus spricht über Massenkriege, Revolutionen, Erdbeben und Seuchen. Dann sagte er in Matthäus 24,9: „Dann werden sie euch in Drangsal überliefern und euch töten, und ihr werdet von allen Nationen gehasst werden um meines Namens willen.“
In der Folge der kommunistischen Revolution von 1917 kam es zur größten Christenverfolgung oder einer der größten Christenverfolgungen aller Zeiten in kommunistischen Ländern. Alles, was hier rot markiert ist, steht für kommunistische Regime im zwanzigsten Jahrhundert.
Die größte Anzahl christlicher Märtyrer wurde im zwanzigsten Jahrhundert ermordet: 45,5 Millionen. Es geht dabei einfach um Menschen, die sich zu Christus bekannten und wegen ihres Bekenntnisses getötet wurden. Das sind 65 Prozent aller Märtyrer in 2000 Jahren. Sie wurden vor allem durch die Kommunisten und, wie wir gleich sehen werden, durch die Islamisten getötet.
Die Christen wurden verfolgt in Russland, in Osteuropa, in der Sowjetunion überhaupt. Sie wurden in Drangsal überliefert, massenweise getötet und gehasst sowie geschmäht. Wichtig ist für mich dieses Wort „dann“ in Vers 9.
Ja, und hier haben wir die islamischen Länder, wo Hunderttausende von Christen im zwanzigsten Jahrhundert ermordet wurden.
Abfall vom Glauben und gegenseitiges Überliefern
49 Abfall von Gott durch Zwang. Jesus sagt in Matthäus 24,10: „Und dann werden viele abfallen.“ Millionen von Menschen gaben den christlichen Glauben auf. Ab der kommunistischen Revolution war das russische Volk sehr religiös und gottgläubig. Doch die Kommunisten schafften es, den Glauben an Gott in Russland weitgehend auszurotten. Sie erzogen die Russen zu Atheisten.
Millionen von Menschen gaben den christlichen Glauben auf, weil die Kommunisten in der Sowjetunion und in Osteuropa die Menschen zum Atheismus zwangen. Jesus sagt: „Dann werden viele abfallen.“
50 Denunzieren. Der Herr Jesus sagt: „Dann werden viele abfallen und werden einander überliefern und einander hassen.“ So setzten die Kommunisten die Geheimpolizei ein, die mit der Bevölkerung zusammenarbeitete. Ziel war es, alle aufzudecken und zu verfolgen, die immer noch an die Bibel und an Gott glaubten.
So kam es zu diesem gegenseitigen Überliefern.
51 Zwischenmenschliches Vertrauen wurde zerstört. In Matthäus 24,10 steht: „Abfallen, einander überliefern und einander hassen.“ Das russische Volk, die russische Seele, ist sehr empfindsam und tief in den Gefühlen. Doch durch diese jahrzehntelange Bespitzelung wurde ein zwischenmenschlicher Hass in der Gesellschaft erzeugt.
Es kam zum Überliefern und zu einander hassen.
Freiwilliger Abfall im Westen
52 Freiwilliger Abfall
Der Apostel Paulus sagt in 2. Thessalonicher 2,3: „Denn dieser Tag, das heißt der Tag der Wiederkunft des herrschenden Messias, kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme.“
Im Osten wurde der Abfall erzwungen, im Westen hingegen kam er freiwillig. Millionen von Menschen haben wir in den vergangenen Jahren beobachtet, besonders seit 1968, die den christlichen Glauben aufgegeben haben.
Die liberale Theologie verwirft heute alle Grundlagen des Christentums: die Inspiration der Bibel, das stellvertretende Opfer Jesu, seine Wiederkunft und vieles mehr. Wir haben gesehen, dass das Abendland sich innerhalb von Jahrzehnten bewusst vom Christentum abgewandt hat. So sehr, dass heute gefordert wird, in der kommenden EU-Verfassung den Hinweis auf Gott nicht mehr zuzulassen.
Doch auf diese Weise haben sie die Bibel erfüllt. Wir wissen, wo wir stehen.
Falsche Propheten und Verführungen
53 falsche Propheten. Kein Vers 11, sagte Herr Jesus, und viele falsche Propheten werden aufstehen und viele verführen. Das steht so geschrieben.
188 kommen die ersten Juden, und alles, was ich sonst erzählt habe. Im zwanzigsten Jahrhundert gab es drei Wellen in der Christenheit mit falschen Propheten.
Die erste Welle begann ab 1906. Sie kam aus Amerika und war die sogenannte Pfingstbewegung. Diese Bewegung wurde in Deutschland zum Beispiel von den meisten Kirchen massiv abgelehnt. So bildeten sich neue Kirchen, in denen man den Propheten das Reden erlaubte.
Dann kam ab 1960 die zweite Welle, die charismatische Bewegung. Diese Bewegung konzentrierte sich ganz bewusst auf alle Kirchen. Man wollte keine neuen Kirchen mehr gründen, sondern die Bewegung sollte überall hineinkommen – nicht nur in die Freikirchen, sondern auch in die katholische und evangelische Kirche.
Ab 1985 kam die dritte Welle. Da sagte man, jetzt würden die größten Zeichen und Wunder aller Zeiten geschehen. Neue Propheten kündigten an, dass für das Jahr 2000 die größte Erweckung aller Zeiten über Europa und Amerika kommen würde.
Jetzt sind wir ein wenig darüber hinaus und sehen, dass es sich durchweg um falsche Propheten handelte. 5. Mose 18 sagt: Wenn ein Prophet einmal etwas Falsches voraussagt, ist er kein Prophet Gottes. Führer in dieser Bewegung haben solche Dinge vorausgesagt.
Eigentlich sollte jetzt jeder wissen, dass das keine echten Propheten waren. Doch nicht nur diese großen Propheten – Millionen von Menschen haben im zwanzigsten Jahrhundert verkündet: Ich habe Eindrücke, ich habe Visionen, ich habe Botschaften bekommen.
Ja, es gab viele falsche Propheten. Und der Herr sagt weiter: Sie werden viele verführen. Heute glauben weltweit etwa sechshundert Millionen Menschen an diese Dinge. Millionen hören auf diese Propheten.
Zeichen und Wunder zur Verführung
Fünfundfünfzig Zeichen und Wunder
Der Herr Jesus sagt in Matthäus 24,24: „Denn es werden falsche Messiasse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.“
Wenn ein Guru kommt und Zeichen tut, ist das für Christen im Allgemeinen nicht gefährlich. Aber der Herr Jesus spricht hier von großen Zeichen und Wundern, die dazu dienen, wenn möglich auch die Auserwählten, also die wahren Gläubigen, zu verführen. Er betont, dass die Verführung so gefährlich sein wird, dass sie selbst für die echten Gläubigen eine Bedrohung darstellt.
Im zwanzigsten Jahrhundert haben wir riesige, spektakuläre Heilungsveranstaltungen erlebt, bei denen Zeichen und Wunder gezeigt wurden. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Toronto-Segen, der weltweit 50 Kirchen erreichte. Menschen fallen dabei zu Boden, lachen oder verlieren das Bewusstsein. Man sagt, das sei der Heilige Geist. Doch wir kennen solche Phänomene aus der Zauberei in Afrika, bei den Schamanen. All diese Erscheinungen sind Kennzeichen von bösen Geistern.
In Matthäus 7,22 sagt der Herr Jesus: „Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“
Was ich daran besonders schrecklich finde, ist, dass die Menschen, die hier angesprochen werden, glaubten, auf der richtigen Seite zu stehen. Doch sie werden sich am Ende auf der falschen Seite wiederfinden. Das ist ein großer Schock.
Und was noch schockierender ist: Der Herr sagt „viele“, nicht nur einige.
Naturkatastrophen als Zeichen
56 Sturmfluten, das heißt Katastrophen durch Tsunamis und Sturmfluten. In Lukas 21 wird von der Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Sturmfluten gesprochen.
1882 kamen die ersten Juden zurück. 1883 ereignete sich ein Tsunami auf Java und Sumatra mit 36 Toten und 30 Meter hohen Wellen. In Japan gab es 1896 einen Tsunami, bei dem 26 Menschen starben.
1908 gab es das bereits erwähnte Erdbeben in Messina, Sizilien und Kalabrien, bei dem 72 Menschen ums Leben kamen. Es war ein Erdbeben und ein Tsunami in Europa. Dieses Ereignis haben wir alle noch in den Knochen.
2004 traf ein Tsunami Indien, Sri Lanka, die Malediven, Indonesien und Thailand, bei dem 300.000 Menschen starben.
Im Jahr 2005 folgten in den USA Sturmfluten durch Hurrikane. Katrina führte zu katastrophalen Überflutungen in New Orleans. Danach kamen Rita und Wilma. Millionen von Menschen waren auf der Flucht vor den Sturmfluten des Meeres, voller Angst und Panik.
Die Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Sturmfluten ist wirklich erschütternd.
Terrorismus als neues Phänomen
57 Terrorismus, Lukas 21,11. Es werden große Erdbeben an verschiedenen Orten sein, Hungersnöte und Seuchen. Auch Schrecknisse wird es geben.
Das griechische Wort phobetra, das nur hier vorkommt, bedeutet schreckliche Ereignisse oder Schreckmittel, also Terror. Terror stammt vom lateinischen Wort für Schrecken oder Terrorismus ab.
Der internationale Terrorismus ist ein Kind des zwanzigsten Jahrhunderts. Dabei ist nicht nur der linke Terrorismus gemeint, sondern auch der islamische Terrorismus. Dieser kann in vier Phasen eingeteilt werden, die immer schrecklicher wurden.
Die vierte Phase wurde mit dem Angriff auf New York im Jahr 2001 erreicht.
Gesetzlosigkeit und moralischer Zerfall
58 Gesetzlosigkeit und moralischer Zerfall – Matthäus 24
Wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit, griechisch anomia, wird die Liebe der Vielen erkalten. Anomia bedeutet Verachtung von Recht, verbindlichem Maßstab und Ordnung.
Ab den 1960er Jahren hat man im Westen ganz bewusst versucht, die christliche Moral und Ethik zu zerstören. Es wurde offen Propaganda für ein Leben in Unmoral gemacht. Zum Beispiel war das Konkubinat früher verboten. Ich erinnere mich noch daran, dass die Polizei kam, wenn man unverheiratet zusammenlebte. Heute ist das in unserer Gesellschaft zur Normalität geworden.
Die Bibel sagt, unverheiratetes Zusammenleben ist Hurerei – so lautet der Sprachgebrauch der Bibel. Partnerwechsel wurde zur Normalität erklärt. Ehebruch, Homosexualität und Pornografie haben die Moral im Westen buchstäblich zerstört – am Boden zerstört.
Hinzu kommen die steigende Gewaltbereitschaft, Abtreibung, Gottlosigkeit, Okkultismus, Drogenmissbrauch und zunehmende Kriminalität – alles Folgen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit.
Heute werden jährlich 40 bis 50 Millionen Kinder durch Abtreibung getötet. Das verkündet sogar die UNO auf der Internetseite der WHO. In Deutschland wurden in den vergangenen Jahren jährlich 100.000 bis 300.000 Kinder im Mutterleib getötet – ebenfalls eine Folge des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit.
Jesus sagt: Wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten. Das ist Punkt 59. Das Erkalten der Liebe ist klar, denn diese Dinge zerstören die inneren menschlichen Empfindungen.
Wenn wir dem nachgehen würden, könnten wahrscheinlich viele von hier erzählen, dass sie in ihrer Verwandtschaft oder im näheren Bekanntenkreis direkt mit dem Problem der Abtreibung konfrontiert sind. Schrecklich!
Doch das zerstört etwas in uns Menschen. Auch all diese Dinge wie Ehebruch, Pornografie und Ähnliches zerstören den Menschen im Inneren. Sie lassen die natürliche Liebe erkalten.
Verbreitung des Evangeliums als letztes Zeichen
Jetzt Punkt sechzig: Das Evangelium erreicht alle Nationen der Welt
Matthäus 24,14: Und dieses Evangelium des Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen als Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
Beachten wir, dass Jesus nicht sagt, dass das Evangelium allen Menschen, allen Völkern oder allen Stämmen verkündet wird, sondern allen Nationen. Ich muss erklären: Das griechische Wort Ethnos, das mit Nation übersetzt wird, bezeichnet nach dem Standardwörterbuch zum griechischen Neuen Testament von Louw & Nida die größte soziale Einheit.
Die kleinste soziale Einheit ist die Ehe, also zwei Menschen. Danach kommt die Familie, dann die Sippe oder der Clan, anschließend der Stamm und schließlich das Volk. Viele Nationen, wie Indien oder Russland, bestehen aus vielen Völkern. Jesus sagt, alle Nationen werden erreicht, und dann wird das Ende kommen.
Um 1800 war die Bibel in circa siebzig Sprachen übersetzt. Bis 1830, dank der Erweckung in Amerika und Europa, war die Bibel bereits in 157 Sprachen verfügbar. Heute gibt es die Bibel oder Bibelteile in mehr als 2400 Sprachen.
Und noch etwas Schönes: Allein die Mission Gospel Recordings hat heute auf Kassetten oder CDs biblische Botschaften in über 5900 Sprachen und Dialekten. Falls Sie einen Nachbarn haben, der irgendeinen exotischen Indianerdialekt spricht, können Sie es mir sagen – das besorgen wir.
Durch das Radio werden in unserer Zeit sogar verschlossene Länder mit dem Evangelium erreicht. Das ist ganz neu. Heute ist jede Nation der Welt erreicht.
Ist das ein Schock oder eine Freude? Jesus hat das nicht gesagt, aber das Ende wird nicht sofort kommen. Das war für unsere Großmütter interessant, oder? Die, die den Ersten Weltkrieg miterlebt haben. Oder sogar für Urgroßmütter, je nachdem. Ich spreche jetzt von mir.
Und dann wird das Ende kommen. Es ist wirklich dramatisch.
Drei Schlussfolgerungen aus der Endzeitrede
Jetzt haben wir sechzig Punkte, aber wir können weitermachen, auch wenn wir keine Zeit mehr haben. Drei Schlussfolgerungen:
Erstens können wir beweisen, dass wir in der Endzeit leben. Jesus Christus wird bald als Richter der Welt kommen. Sind Sie persönlich bereit, diesem Richter zu begegnen? Ist das für Sie eine Katastrophe oder eine Freude?
Zweitens können wir beweisen, dass diese Prophetie nicht im Koran vorkommt – mitnichten. Fragen Sie eine muslimische Bekannte. Die Bibel enthält etwa sechzig Prophezeiungen über die heutige Zeit. Solche Prophezeiungen gibt es nicht in den Weden der Hindus oder anderen heiligen Schriften. Damit können wir zeigen, dass die Bibel Gottes Wort an uns ist. Sie ist glaubwürdig. Es lohnt sich, die Bibel regelmäßig zu lesen – am besten jeden Tag einen Abschnitt. Bitten Sie Gott, durch die Bibel persönlich zu Ihnen zu sprechen, möglichst am Morgen, um Gottes Botschaft für sich selbst zu erfahren.
Drittens muss ich zu Gott zurückkehren und mich mit ihm versöhnen lassen. Dieser Gott der Bibel sagt, wir alle sind schuldig geworden vor Gott, weil wir seine Gebote gebrochen haben. Alle Menschen haben sie gebrochen. Deshalb ruft uns die Bibel auf: Lasst euch mit Gott versöhnen! Darum kam der Herr Jesus zum ersten Mal. Er sollte das Gericht Gottes über unsere persönliche Schuld am Kreuz tragen.
Gott hat ihn in den drei Stunden der Finsternis geschlagen. Diese Leiden sind unvergleichbar mit den Leiden, die er von Menschen erduldet hat. Wir können kaum erfassen, was es bedeutete, als der Sohn Gottes von Gott verlassen war und schrie: „Eli, Eli, lama sabachtani?“ – Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Gott hat ihn verlassen und geschlagen.
Nun gilt: Jeder Mensch, der seine persönliche Schuld im Gebet bekennt – möglichst mit Namen, was man noch weiß –, bereut und dieses Opfer annimmt, wird mit Gott versöhnt. Deshalb habe ich keine Angst, wenn ich einmal vor diesem Richter stehen werde. Es ist ein beängstigender Gedanke, vor Gott zu stehen. Aber ich habe keine Angst, weil ich weiß: Der Richter ist mein Erlöser.
Gott bestraft nur einmal. Er ist für mich in den Tod gegangen, deshalb wird er mich nicht mehr richten. Darum ist es wichtig, dass wir zu diesem Bekenntnis kommen: ganz persönlich, dass Jesus für mich am Kreuz gestorben ist.
Es ist so einfach: Johannes 1,9 erklärt: Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. So werden wir wirklich frei von der Schuld unseres Lebens – nicht nur von Schuldgefühlen.
Ich weiß, es gibt Menschen, die unter Schuldgefühlen leiden und dann zu einem Therapeuten gehen, der diese Gefühle „totschlagen“ soll. Das ist, als ob in meinem Auto – einem Opel – plötzlich ein gelbes Lämpchen aufleuchtet. Dann kann ich mit einem Hammer draufschlagen oder Öl nachfüllen.
Es ist so schön, dass durch die Hinwendung zu Jesus Christus nicht nur die Schuldgefühle verschwinden, sondern auch die Schuld selbst. Wir erhalten Frieden mit Gott, dem Gott, der bald kommen wird, um in unserem Chaos Ordnung zu schaffen.
Jesus Christus kommt bald. Danke für die Aufmerksamkeit.