Heute beschäftigen wir uns mit Hesekiel 38 und 39. Wer möchte, kann am besten beide Kapitel einmal komplett durchlesen, denn sie bilden eine Einheit, die wir nicht auseinanderreißen sollten.
In diesen Kapiteln geht es um den Angriff Russlands auf Israel in der Endzeit. Es ist ein ganz besonderer Abschnitt, der die Invasion Israels aus dem äußersten Norden beschreibt.
Wir wollen dieses Thema nun etwas systematischer angehen.
Identifikation des Feindes aus dem Norden
Zunächst fragen wir uns, wer eigentlich dieser Feind aus dem äußersten Norden ist. Wie wird er genannt? Was erfahren wir aus dem Text? Können wir das zusammentragen?
Wir haben über einen Gok gesprochen, der im Land Magog wohnt. Jawohl, also dieser Gok – was ist das? Das ist wahrscheinlich der Name des Fürsten. Ja, also das ist der Präsident, könnte man sagen. Der Fürst Gok vom Land Magog. Er ist der Fürst von Rosch, Mesech und Tubal.
Weiter: Was können wir noch geografisch erfahren? Sind das andere Fürsten? Es können ebenso gut andere sein. Oder ist das die Beschreibung Gog vom Land Magog? Ja, der Fürst von Rosch, Mesech und Tubal – sind das sozusagen Länder, von denen er auch Fürst ist, oder sind das andere Fürsten? Ja, das sind Völkernamen: Rosch, Mesech und Tubal. Er wird also Gog genannt vom Land Magog und als Apposition heißt es: Er ist der Fürst von Rosch, Mesech und Tubal. Also den Fürsten – das ist Einzahl – den Fürsten von Rosch, Mesech und Tubal.
Und wo wird diese feindliche Macht weiter geografisch angesiedelt? Wo steht das? Ja, Vers 6. Ganz genau. Und noch ein drittes Mal in 39,2: „Und dich heraufziehen lassen vom äußersten Norden her.“ Nun, ein Land aus dem äußersten Norden – das muss man geografisch sehen von Israel aus, nicht von der Schweiz aus.
Warum? Mit welchem Recht von Israel aus gesehen? Weil Israel dann der Nabel der Welt ist. Ja, das steht im gleichen Kapitel, wo? Mittelpunkt in Vers 12, welches den Mittelpunkt der Erde bewohnt, und wörtlich steht auf Hebräisch „den Nabel“. Das ist an dieser Stelle der Nabel.
Dazu könnten wir noch lesen, Kapitel 5, Vers 5 aus Ezechiel: „Wer liest? So spricht der Herr: Ich habe Jerusalem, mitten unter den Nationen, gesetzt und Länder rings um es her.“ Ja, hier nicht vom Land Israel, aber von der Hauptstadt des Landes, Jerusalem. Für Gott ist Jerusalem der Mittelpunkt der Erde, und gewissermaßen darum herum sind die Völker. Nun,
Geografische Bedeutung Israels und der Völkerverteilung
Heute, wo wir eine Übersicht über die Geografie der ganzen Welt haben, müssen wir wirklich sagen: Der Ort ist erstaunlich gelegen. Das Land Israel liegt am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa, Asien und Afrika. Das ist eine einzigartige geografische Situation, die wir sonst nirgendwo auf der Erde finden.
In 5. Mose 32,8 finden wir noch etwas Interessantes ausgedrückt: „Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er die Menschenkinder voneinander schied, da stellte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Kinder Israels fest.“
Hier geht es um die Zerstreuung der Völker nach dem Turmbau von Babel, als diese Ursippen ausgewandert sind, diese Urstämme. Dabei sehen wir, dass es kein Zufall war, wo sie sich ansiedelten. Es wird deutlich gesagt, dass der Höchste die Menschenkinder geschieden und gleichzeitig die Grenzen der Völker festgelegt hat – und das im Blick auf das Volk Israel.
Eigentlich gibt es genügend Land für die ganze Menschheit auf der Erde. Doch Gott hat die Völker verteilt und geführt, gerade im Hinblick auf das Volk Israel, das seinen Platz haben sollte. Interessant ist, dass man fast jedem Volk auf der Welt ein Land zugestehen will, aber diesem einen Volk zweitausend Jahre lang nicht.
Auch heute noch sagt die Welt: „Raus, mindestens aus den umstrittenen Gebieten.“ Dabei sind die umstrittenen Gebiete des Westjordanlandes das Zentralgebiet des Landes Israel. Das sind nicht die Randgebiete, sondern von Nablus bis Hebron – das ist das Zentralgebiet des biblischen Israel.
Außerdem war es doch auch in der Teilungserklärung von 1948 die Basis für die UNO, Israel das Land zu geben, nicht wahr? Allerdings war das Westjordanland damals ausgeklammert. Es war nur ein kleiner Streifen in Galiläa, ein zweiter entlang des Mittelmeers und dann die Negev-Wüste. Das war der UNO-Teilungsplan von 1947.
Ursprünglich war ganz Israel und Jordanien als Palästina bezeichnet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet östlich des Jordans abgetrennt und daraus ein arabisch-palästinensischer Staat gemacht. Zuerst hieß dieser Staat Transjordanien, dann wurde er 1946 unabhängig und nannte sich Jordanien.
So blieben noch 23 Prozent des ursprünglichen Palästina-Gebiets übrig, doch diese wurden nochmals geteilt. Für den Judenstaat stellte die UNO etwa zehn Prozent von ganz Palästina zur Verfügung. Das Westjordanland, das eigentlich das Zentralgebiet ist, war dabei ausgeklammert.
Es ist nun interessant, dass die Bibel betont, dass Gott für die Völker gesorgt hat, damit sie ihre Länder und Gebiete haben. Er tat dies im Blick auf Israel, damit Israel seinen Platz mit Sicherheit haben soll. Doch die Welt bestreitet dieses Recht zumindest teilweise. Der Islam bestreitet es eigentlich hundertprozentig, die übrige Welt zumindest teilweise.
Gottes Souveränität über Völker und Grenzen
Noch etwas zum Austeilen der Grenzen: In Apostelgeschichte 17 nimmt Paulus Bezug auf die Fürsorge in der Vorsehung und Souveränität Gottes. Er sagt auf dem Areopag in Athen in Apostelgeschichte 17,26-27:
„Und er hat aus einem jeden Volk der Menschen gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, wobei er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, damit sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht tastend fühlen und finden möchten, obwohl er ja nicht fern von uns ist.“
Die ganze Menschheit hat also einen Ursprung aus einem Blut. Doch Gott hat die Völker aufgetrennt und sie auf dem ganzen Erdboden wohnen lassen. Dabei hat er die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt. Somit war der gesamte Lauf der Weltgeschichte keine zufällige Sache.
Nach 5. Mose 32 hat Gott das zentrale Land, den Nabel der Erde, klar für Israel festgelegt. Dieses Land liegt am Knotenpunkt der drei Kontinente und wird als der Nabel der Erde bezeichnet.
Daher haben wir eine ganz klare Begründung dafür, warum wir dieses Land im äußersten Norden Israels als Orientierungspunkt auswählen.
Historische und biblische Hinweise auf Russland als Angreifer
Nun, wenn wir in den äußersten Norden gehen, kommen wir zum Nordpol. Dort wohnt niemand. Wenn wir vorher stehen bleiben, sind wir in Russland.
Hier wird gesprochen von Fürst von Rosch. Dieses Land wird Rosch genannt. Es wird auch von Mesech und Tubal gesprochen. Diese Namen kennen wir aus der alten Geschichte. Es gab zwei Stämme, die Moschowiter und die Tobeliter. Sie haben sich vor zweitausend Jahren zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer angesiedelt.
Auch diese Stammesnamen Mesech und Tubal weisen uns ganz klar nach Russland. Man spricht ja heute noch von den Moskowiten. Ja, das sind die, das kommt daher.
Wir finden das bereits in der Völkertafel in 1. Mose 10, wo siebzig Namen aufgeführt sind, von denen die Menschheit abstammt. Dort werden die Söhne Japhets genannt, in Kapitel 10, Vers 2. Noah hatte drei Söhne: Sem, Ham und Japheth. Japheth hatte wiederum Söhne, siehe Vers 3. Die Söhne Gomer, Aschkenas, Rifat und Togarmah werden genannt. Noch vorher, in Vers 2, sind die Söhne Japhets aufgeführt: Gomer, Magog, Madai, Javan, Tubal, Mesech und Tiras.
Also haben wir hier die Namen Magog, Tubal und auch Mesech. Das sind Söhne von Japheth, also Japheth-Hethiter. Insbesondere von Mesech und Tubal wissen wir, dass sie ins Gebiet des heutigen Russland ausgewandert sind. Sie sind Nachkommen dieser Japheth-Söhne.
Gomer hat man mit den Germanen und Kelten identifiziert. Ich erwähne das, weil in Kapitel 38 Gomer auch als Verbündeter dieser Macht aus dem äußersten Norden genannt wird. In Hesekiel 38, Vers 5, wird Gomer erwähnt, ebenso Togarmah. Togarmah wird auch in 1. Mose 10, Vers 3 genannt, als Sohn von Gomer.
Ganz klar handelt es sich hier um Völker aus dem Gebiet Russlands und ihre Verbündeten aus Europa. Für Togarmah wird gesagt, dass sie Einwohner von Kleinasien sind. Sie könnten eine gewisse Zeit dort gewesen sein, aber es sind Japhethiten, die wahrscheinlich später weiter ausgewandert sind. Es könnte auch auf das Gebiet der heutigen Türkei hinweisen.
Das gibt uns einige Hinweise, um zu identifizieren, wer den Angriff aus dem äußersten Norden macht.
Unterscheidung der Angriffe: Gog aus dem Norden und König des Nordens
Die Bibel spricht vom König des Nordens, der Israel in der Endzeit angreifen wird, insbesondere in Daniel 11. Dabei ist es wichtig, diesen Angriff klar zu unterscheiden von einem Angriff aus dem äußersten Norden.
Ich schlage Daniel 11, Vers 40 auf. Währenddessen kann ich erklären, dass die Verse 1 bis 35 in Daniel 11 bereits alle in der Vergangenheit erfüllt sind. Insgesamt finden sich dort etwa 150 erfüllte Prophezeiungen, die historisch belegt werden können.
In diesen Prophezeiungen geht es immer wieder um den König des Nordens und den König des Südens. In der erfüllten Prophetie waren dies Syrien und Ägypten, jeweils aus der Sicht Israels: Syrien im Norden, Ägypten im Süden.
Die Prophetie springt dann in die Endzeit, also bis zur Zeit des Endes. Ab Vers 36 ist kein Vers mehr erfüllt. Dort wird zuerst von einem Herrscher in Israel gesprochen, der als Antichrist identifiziert wird.
In Vers 40 heißt es, dass der König des Südens mit seinen Truppen über das Nordreich herfällt. Doch der König des Nordens geht mit Streitwagen, Reitern und vielen Schiffen zum Gegenangriff über. Er stößt dem König des Südens die Länder vor und überholt sie wie ein verletztes Wild.
Hier sehen wir also einen massiven Angriff Syriens, bei dem ganz Israel überrannt wird. Der König des Nordens wird in das „Land der Zierde“ eindringen – ein Ausdruck für das Auserwählte, das Heilige Land. Dieser Angriff erfolgt auf dem Landweg und auf dem Seeweg mit vielen Schiffen.
Dieser Angriff ist jedoch nicht derselbe wie der Angriff in Hesekiel 38. Dort handelt es sich um einen Angriff aus dem äußersten Norden, von Russland aus, mit all seinen Alliierten.
Diese beiden Angriffe müssen also klar voneinander unterschieden werden.
Zeitpunkt des Angriffs aus dem äussersten Norden
Ein weiterer Punkt ist: Wann soll dieser Angriff aus dem äußersten Norden erfolgen? Was sagt der Text dazu? Das Volk Israel ist wieder gesammelt. Wo steht das? In Vers 8, am Ende der Bibel. Lies den ganzen Vers 8:
„Nach vielen Tagen sollst du heimgesucht werden, am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt ist, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, welche beständig verödet waren. Und es ist herausgeführt worden aus den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit allesamt.“
Die Antwort auf die Frage, wann dieser Angriff geschieht, lautet also: möglichst textnah. Was sagt der Text hier aus? Wenn sie wieder sicher im Land wohnen müssen. Wer ist „sie“? Das Volk Israel. Das jüdische Volk ist aus vielen Völkern gesammelt.
Es wird auch gesagt: „am Ende der Jahre“ (Vers 8). Wir haben für die Endzeit eine ganze Reihe von Ausdrücken in der Bibel. Von der Endzeit ist die Rede mit Formulierungen wie „am Ende der Tage“, eine andere Stelle sagt „am Ende der Jahre“, oder „in den letzten Tagen“ beziehungsweise „in der letzten Stunde“. Das sind alles Ausdrücke, die gewissermaßen das umschreiben, was wir als Endzeit bezeichnen.
Und was ist die Endzeit nach dieser Stelle? Das ist die Zeit, in der das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung zurückkehrt in das Land der Väter. Das ist ein ganz wichtiger Vers, der wirklich zeigt: Die Endzeit ist diese Zeit der jüdischen Sammlung, die aus vielen Völkern zusammengeführt wird, auf den Bergen Israels. Es sind Juden aus über 140 Ländern zurückgekehrt nach Israel, aus allen fünf Kontinenten. Es sind Millionen, beginnend ab dem Jahr 1882, als die erste Einwanderungswelle startete.
Das ist ein wichtiger Vers, um uns zu beweisen, was Endzeit ist, und auch zu zeigen, dass wir heute in der Endzeit leben. Aber wir haben ja gesehen, in diesen Kapiteln Hesekiel 33 und folgende, wie hier die Wiederherstellung, die Wende des jüdischen Schicksals als ein Prozess, als eine Entwicklung beschrieben wird.
Letztes Mal, für die, die dabei waren, haben wir gesehen, wie das begonnen hat: In der Vision der toten Gebeine wurden zuerst die Knochen zusammengerückt. Das waren sozusagen die ersten Einwanderungswellen. Dann kamen Sehnen und Muskeln darüber. In den zwanzig Jahren wegen des islamischen Terrorismus mussten diese Siedler, die noch kein nationales Gefühl hatten, sich in Verteidigungsgruppen organisieren. Da kamen die Muskeln und Sehnen darüber.
In einer späteren Phase kam auch Haut über diese toten Gebeine. Erst 1948 wurde der Staat Israel als ein abgeschlossenes Gebilde gegründet. Aber in einer noch späteren Phase wird in diesen wiederhergestellten toten Gebeinen noch Leben von Gott kommen. Das ist noch zukünftig. So sehen wir, dass die Wiederherstellung ein Prozess ist.
Wir lesen hier von einem Volk, das ins Land gekommen ist, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, die beständig verödet waren. Ich habe das schon zu früheren Gelegenheiten erklärt: Das Land Israel ist im Laufe der letzten zweitausend Jahre von einem fruchtbaren Land zu einer unansehnlichen Wüste abgesunken.
Der Höhepunkt war im 19. Jahrhundert. Ich habe das schon oft zitiert: Mark Twain, der 1868 Palästina besuchte, beschreibt das in seinem Buch „Innocence Abroad“. Er sagt: „Das Land hat nichts Liebliches für das Auge, es hat keine Perspektive, ist spärlich bewohnt, ein Land gebrochen und ohne Hoffnung.“
Dann, 1882, kamen die ersten jüdischen Siedler und begannen, das Land urbar und wieder fruchtbar zu machen. Aber hier lesen wir: Wenn sie zurückkommen in der Endzeit, dann kommen sie in ein Land, das beständig verödet war. Aber was wir hier noch finden, ist: Sie wohnen in Sicherheit, allesamt.
Da müssen wir klar sagen: Das ist heute aber nicht der Fall. Wenn man sich aber im Klaren ist, dass die Wiederherstellung des jüdischen Volkes ein Prozess ist, eine Entwicklung, die bereits 120 Jahre dauert, dann ist das natürlich eine kurze Periode im Vergleich zu fast 2000 Jahren Zerstreuung. Von 70 nach Christus bis 1882 sind das etwa 1800 Jahre Zerstreuung.
Diese 120 Jahre sind eine kurze Zeit, aber in dieser Zeit ist diese Entwicklung abgelaufen, wie wir sie in Hesekiel 33 bis 37 finden. Sie wird einen Endpunkt erreichen, an dem dieses Volk Sicherheit bekommen wird – alle in Sicherheit.
Heute ist es genau das Gegenteil: so unsicher. Wie kommt es, dass diese Phase noch zustande kommen wird, in der sie sicher sind, alle in Sicherheit? Man kann sich heute kaum vorstellen, dass das einmal passieren wird.
Irgendwie muss da etwas geschehen, das sie zwingt, nebeneinander zu leben. Aber wie will man einen Frieden aufzwingen, so dass sie alle in Sicherheit sind? Das versucht man ja seit Jahrzehnten.
Zum Beispiel begann 1994 der Friedensprozess mit Friedensschluss, mit Arafat und so weiter. Nobelpreise wurden vergeben, es sah alles wunderbar aus. Ein Peres, ein gottloser Humanist, schwärmte von einem neuen Nahen Osten und dem Frieden, der jetzt kommen würde. Aber in der gleichen Zeit ging der Terrorismus ununterbrochen weiter.
In den Jahren 1994, 1995 und 1996 wurden mehr Juden getötet als zuvor. Die Welt hat die Augen zugemacht, dachte, jetzt sei Friedensprozess, dabei starben mehr Juden als vorher. Von Sicherheit kann also keine Rede sein.
Was die Welt durch Beschlüsse oder Druck zu erreichen versucht, hindert die Selbstmordattentäter nicht. Aber wie kommt ein Zustand völliger Sicherheit zustande? Ich denke, wenn der Herr Jesus wiederkommt.
Der Messias muss kommen.
Die Rolle des Messias in der Sicherheit Israels
Und in Kapitel 37 haben wir ihn bereits gefunden, 37, Vers 24. Wer liest? „Mein Knecht David wird König über sie sein, und sie werden alle einen Hirten haben. Sie werden in meinen Rechtsbestimmungen leben und meine Ordnungen bewahren und sie tun. Und sie werden in dem Land Jakob wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem eure Väter gewohnt haben. Sie werden darin wohnen, sie und ihre Kinder und ihre Kindeskinder bis in Ewigkeit. Mein Knecht David wird ihr Fürst sein für ewig.“
Ja, hier wird der Messias genannt, David wie sein Vorfahre. Denn der Messias kommt ja aus dem Haus Davids. Der Geliebte heißt David, und er wird herrschen. Da wird der Messias bereits erwähnt.
Aber wann kommt der Herr Jesus als Herrscher über Israel und die Welt? Erst am Ende der großen Drangsalzeit. Der Herr Jesus erklärt ja in Matthäus 24, dass vor seinem Kommen die Welt in Wehen verfallen wird. In Matthäus 24, Vers 8 spricht er über diese Wehen.
Das heißt also, die Zeit, in der wir jetzt leben, wird in der Bibel mit der Zeit einer Schwangerschaft verglichen. Am Ende der Schwangerschaft kommen die Wehen. Am Ende dieses Zeitalters, in dem wir leben, kommen also die größten Schmerzen über die Welt. Aber es sind Geburtsschmerzen.
Am Schluss erklärt Jesus in Matthäus 24,31: „Und dann, nach dieser Drangsal, wird der Sohn des Menschen kommen auf den Wolken des Himmels in Herrlichkeit.“
In Offenbarung 11 wird erklärt, dass diese Zeit der größten Wehen, der Presswehen, dreieinhalb Jahre dauern wird, also 1260 Tage. Dann kommt der Herr Jesus und bewahrt die Menschheit vor der Selbstvernichtung.
Wenn er da ist, dann ist Israel in Sicherheit. Es hieß also, dass dieser Einmarsch geschieht, wenn Christus bereits regiert. Was in den letzten 30 Jahren an Literatur diesbezüglich auf dem Markt war, geht dahin, dass dieser Einfall vor der Trübsalszeit stattfinden muss. Das kennen Sie wahrscheinlich auch.
Deshalb ist man irgendwie so programmiert, dass das vielleicht aufgrund eines Scheinfriedens endet. Ganz genau, ganz genau.
Scheinfrieden vor der Wiederkunft Christi?
Und jetzt müssen wir uns fragen: Wo wird in der Bibel von einem Scheinfrieden gesprochen, der vor der Wiederkunft Christi kommen wird?
Schlagen wir dazu 1. Thessalonicher 5 auf, um zu sehen, ob wir diesen Scheinfrieden dort finden. Erich, kannst du mal lesen? Oder lieber gleich im Zusammenhang, also Verse 1 bis 3.
„Aber die Zeiten und Zeitpunkte, Brüder, braucht ihr nicht, dass sie euch geschrieben werden. Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit, dann kommt plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere, und sie werden nicht entfliehen.“
Hier haben wir also etwas von „Friede und Sicherheit“. Wo ist da die Aussage, dass Friede und Sicherheit tatsächlich kommen? Was sagt der Text?
Der Ausdruck „wenn sie sagen“ steht im griechischen Präsens. Das ist im Griechischen der Durativ, eine Handlung, die wiederholt oder andauernd geschieht. Man kann daher mit Fug und Recht übersetzen: „Wenn sie dauernd sagen: Friede und Sicherheit.“
Dann kommt plötzliches Verderben. Aber der Text sagt nichts von einer Sicherheit, die wirklich kommt, sondern nur, dass man dauernd davon spricht.
Und das ist ja tatsächlich so. Nach dem Ersten Weltkrieg hat man von Frieden und Sicherheit gesprochen und Verträge abgeschlossen. Doch ein paar Jahre später, obwohl diese Verträge geschlossen wurden, damit sich so etwas nie mehr wiederholt, mit so vielen Millionen Toten, kam der Zweite Weltkrieg mit etwa 50 Millionen Toten – ein Mehrfaches des Ersten.
Dann, 1945, wurden wieder Verträge zwischen den Völkern abgeschlossen, erneut mit den Begriffen „Friede und Sicherheit“.
Aber in Dutzenden von Kriegen seit 1945 bis heute sind wieder etwa 50 Millionen Menschen ums Leben gekommen.
1994 dachte man, jetzt kommt die große Wende im Nahen Osten: Friedensprozess, Friedensschluss, Rabin, Arafat, Oslo-Verträge – die ganze Welt war enthusiastisch dabei. Aber es war nichts von Frieden und Sicherheit zu spüren.
Die Ausdrücke „Friede und Sicherheit“ waren immer da.
Oder als Netanjahu kam, prägte er den Begriff: „Wir wollen Frieden in Sicherheit.“
Immer werden genau diese Begriffe benutzt.
Man muss darauf achten, wenn man die Zeitung liest: Immer wieder tauchen diese Begriffe „Friede und Sicherheit“ auf. Man spricht dauernd davon, aber sie sind nicht wirklich da.
Auch jetzt wird wieder darüber gesprochen: Man müsse etwas finden, damit Frieden einkehrt.
Denn wenn es im Nahen Osten eskaliert, dann ist im Prinzip die ganze Welt in Gefahr.
Der Friede ist nicht da, die Sicherheit ist nicht da, aber alle sprechen davon.
Und der Bibeltext sagt nur, dass sie das sagen werden.
In dieser Zeit, wenn sie dauernd „Friede und Sicherheit“ sagen, dann kommen die Geburtswehen.
Weitere Hinweise auf einen Bund und Scheinfrieden
Wieso hat die ganze Welt daran Anteil? Wie? An den Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Warum betrifft das Aussehen auch die ganze Welt? Wenn der Nahe Osten explodiert, befürchtet man heute einen atomaren Krieg. Denn die islamischen Nationen könnten zum Griff zur Atombombe greifen.
Rafsanjani aus dem Iran hat vor ein paar Monaten gesagt: „Wir brauchen nur eine Atombombe, und dann ist Israel weg.“ Dieses Krebsgeschwür müsse verschwinden, und er sprach ausdrücklich vom Einsatz einer Atombombe.
Wir wissen aus der Zeit des Kalten Krieges, dass die Doktrin immer war: Wenn es einen Atomschlag gibt, dann folgt ein atomarer Gegenschlag. Jeder merkt, dass bei Einsatz dieser Waffe mit der gleichen zurückgeschlagen wird. Dann haben wir die totale Eskalation. Deshalb besteht die Angst und das Interesse der ganzen Welt. Wir möchten dort Frieden erreichen.
Aber der Bibeltext sagt: Wenn sie dauernd sagen „Friede und Sicherheit“, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, gleich wie die Geburtswehen über die Schwangere, und sie werden nicht entfliehen.
Vielleicht gibt es noch eine andere Stelle. Jemand hat etwas vorgeschlagen. Wo steht von einem Schein-Frieden vor der Wiederkunft Christi? Daniel? Ganz am Schluss. Schlagen wir mal auf.
Was schlagen Sie vor? Denken Sie an Daniel 9, einen Bund schließen für sieben Jahre. Ah, das ist Daniel 9. Dort geht es um den kommenden römischen Fürsten, also den Führer über das wiederhergestellte römische Reich. Genauer gesagt ist er nicht der Antichrist, denn der Antichrist ist der falsche Messias in Israel. Aber dieser Fürst ist sein Freund in Europa.
Und er schließt in Daniel 9, Vers 27, einen Bund ab. Dort heißt es: „Und stark machen wird er einen Wunsch für die Vielen. Eine Woche lang, und zur Hälfte der Woche wird der Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und auf dem Flügel von Greuel kommt ein Verwüster, bis festgeschlossene Vernichtung über den Verwüster ausgekostet wird.“
Es wird also gesagt, dass für eine Jahrwoche – das sind sieben Jahre gemeint – dieser Fürst mit den Vielen, in Daniel ein Ausdruck, der mehrmals vorkommt und immer die Masse des jüdischen Volkes bezeichnet, einen Bund schließen wird. Er wird also einen Bund mit der Masse des jüdischen Volkes für sieben Jahre schließen. Das ist ein Sicherheitsbündnis.
In Jesaja 28 rühmen sich die Juden: „Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen, und jetzt sind wir in Sicherheit. Jetzt kann die überflutende Geißel uns nichts mehr anhaben.“ Schauen wir mal schnell in Jesaja 28.
Dort wird dieser kommende Fürst als Tod bezeichnet, und sein Reich wird als Scheol, das Totenreich, genannt. Eine tolle Bezeichnung für Europa, oder?
Jesaja 28, Vers 14: „Darum hört das Wort des Herrn, ihr Männer der Prahlerei, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist, denn ihr sagt: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem Scheol einen Vertrag gemacht.“ Scheol ist das Totenreich.
Weiter heißt es: „Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, wird sie uns nicht erreichen, denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Trug uns geborgen.“ Dort sehen wir, dass dieser Bund ein Schutz gegen die überflutende Geißel sein soll.
In Daniel 11 wird von dem Angriff von Syrien, dem König des Nordens, gesprochen. Wie wird das beschrieben? Ich lese das noch einmal hervor, ganz interessant wegen dem Überfluten.
Daniel 11, Vers 40: „Am Schluss wird er in die Länder eindringen und wird sie überschwemmen und überfluten.“ Der Angriff von Syrien wird also als eine Überflutung beschrieben.
Hier heißt es, wir haben diesen Bund gemacht, damit die überflutende Geißel uns nicht erreicht. Daraus schließen wir: Der Bund des Westens mit Israel und dem Antichristen für sieben Jahre ist ein Sicherheitsbündnis gegen die islamische Gefahr.
Das ist der Punkt. Aber es ist ein Bund mit dem Tod, mit dem Scheol. Und es wird gesagt: „Wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Falschheit uns geborgen.“
Dann sagt Gott in Jesaja 28, Vers 16, bei wem man sich wirklich bergen kann: „Darum so spricht der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet. Wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen.“
Hier wird ein Fels auf dem Zionsberg, auf dem Tempelberg, erwähnt. Er ist Fundament und Eckstein in einem. Das entspricht dem Felsen auf dem Zionsberg, wo die Al-Aqsa-Moschee steht. Er ist der Grundfelsen, auf dem die Südmauer des Allerheiligsten gebaut war. Die West- und Nordmauer verlaufen entlang dieses Felsens, der gleichzeitig auch der Eckstein war.
Dieser Eck- und Grundstein wird hier symbolisch als Bezeichnung für den Herrn Jesus Christus benutzt. In 1. Petrus 2 wird das direkt auf Christus bezogen.
Gott sagt: „Schaut, das ist der Ort, wo man Sicherheit bekommt, nicht mit Verträgen! Mit Europa muss man nichts abschließen. Das bringt nichts. Ihr müsst euch gründen auf den Messias Jesus.“
Dann lesen wir weiter, Vers 17: „Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage. Hagel wird die Zuflucht der Lüge hinwegfegen, und die Wasser werden das Versteck wegschwemmen.“ Wir haben wieder dieses Schwemmen, Wasser, ja.
Weiter, Vers 18: „Und euer Bund mit dem Tod wird aufgehoben werden, und euer Vertrag mit dem Scheol wird nicht bestehen bleiben. Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, dann werdet ihr von ihr zertreten werden. So oft sie hindurchfährt, wird sie euch erfassen, denn Morgen für Morgen wird sie hindurchfahren, bei Tag und bei Nacht, und es wird lauter Schrecken sein.“
Das soll die Botschaft verständlich machen. Ganz schrecklich!
Und noch Vers 22: „Und nun treibt nicht Spott, damit eure Fessel nicht fester gemacht wird, denn ich habe von festbeschlossener Vernichtung gehört, durch den Herrn, den Herrn der Heerscharen, über die ganze Erde.“
Das heißt: Dieses Bündnis wird keine Sicherheit bringen, sondern die Katastrophe wird vollends kommen.
In Joel 2 wird dieser Angriff auch beschrieben, von Norden her. Es heißt: Vor dieser Armee ist das Land wie der Garten Eden, und nachher ist alles verbrannt.
Dieser Angriff wird aber erst kommen in dem Moment, wo der Antichrist sich in den dritten Tempel in Jerusalem setzt und ihn entweiht durch ein Götzenbild (Matthäus 24, Vers 13). Dann kommt die große Drangsal.
Dieser Bund wird also nicht halten. Es wird keine Sicherheit geben für Israel.
Aber in Hesekiel 38 haben wir ein Volk, das in Sicherheit ist. Dort fahren wir nach der Pause weiter.
Bis zwanzig nach machen wir jetzt Pause. Vor der Pause sind wir stehen geblieben bei...
Eine Frage: Diese große Drangsal – sehen Sie sie vor oder nach der Entrückung? Das macht das Ganze noch ein bisschen interessanter.
Entrückung vor der Drangsal?
Die Frage werde ich ganz kurz beantworten: Es geht um die Entrückung vor der Drangsal, und zwar in Offenbarung 3,10-11. Dort heißt es: „Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, so werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen. Ich komme bald, halte fest, was du hast, damit niemand deinen Kranz nimmt.“
Hier spricht der Herr von „der Stunde der Versuchung“ mit bestimmtem Artikel. Das ist die größte Verführungszeit der Weltgeschichte, in der der Antichrist als größter Okkultist aller Zeiten seine Verführung durchsetzen wird. Der Herr sagt hier: „Ich werde dich bewahren vor der Stunde der Versuchung.“ Der Begriff „die Stunde der Versuchung“ ist weiter gefasst als die große Drangsal. Denn diese Stunde ist bereits eine Zeit vor der großen Drangsal.
Der Herr verspricht also, dass er bewahren wird vor dieser Stunde der Versuchung. Die Frage ist, ob es Übersetzungen gibt, die das anders wiedergeben. Tatsächlich gibt es Übersetzungen, in denen steht, dass man „hinter der Stunde der Versuchung“ bewahrt wird.
Das griechische Wort, das hier mit „vor“ übersetzt wird, ist „ek“. Das bedeutet „vor“ oder „aus“, aber sicher nicht „in“. Würde man „in“ übersetzen, müsste die Präposition „en“ verwendet werden. Hier aber steht „ek“, was doppeldeutig „aus“ oder „vor“ bedeuten kann. Deshalb könnte jemand sagen, dass man „aus dieser Stunde heraus“ entrückt wird, also „ich werde dich bewahren aus der Stunde der Versuchung“.
In der Verbindung „bewahren – ek“ wird aber die Bedeutung des Wortes „ek“ durch den Begriff „bewahren“ festgelegt. Man kann sich das so vorstellen: Man kann ein Kind bewahren, das zum Wasser rennt, indem man es vorher aufhält. Dann bewahrt man es vor dem Wasser. Ist es aber schon im Wasser, kann man es nicht mehr bewahren „aus“ dem Wasser, sondern nur noch retten „aus“ dem Wasser. Würde hier also „sozo-ek“ (retten aus) stehen, könnte man übersetzen: „Ich werde dich retten aus der Stunde der Versuchung.“ Weil aber das Wort „tereo“ (bewahren) verwendet wird, muss man übersetzen: „Ich werde dich bewahren vor der Stunde der Versuchung.“ Inhaltlich legt also das Wort „bewahren“ die Präposition „ek“ in dieser Bedeutung fest.
Man kann das sehr gut testen, denn diese Verbindung kommt im Neuen Testament noch einmal vor, nämlich in Johannes 17. Dort sagt der Herr Jesus: „Ich bitte dich, dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“ Das ist ebenfalls ein „tereo-ek“. Alle Übersetzungen stimmen darin überein, dass es nicht heißt „bewahren aus dem Bösen“, sondern „bewahren vor dem Bösen“, damit man nicht ins Böse hineinkommt.
Es gibt jedoch Ausleger, die sagen, dass man zwar vor dieser Versuchung bewahrt wird, aber nicht unbedingt davor, in sie hineinzukommen. Der Text sagt aber nicht „ich werde dich bewahren vor der Versuchung“, sondern „vor der Stunde der Versuchung“. Das bedeutet, ein Bewahren vor dem zeitlichen Rahmen der größten Versuchung. Daraus folgt, dass es eine Voreintragung gibt. Das ist jedoch nur ein Argument und müsste noch durch weitere gestützt werden.
Nun sind wir schon beim Knackpunkt angelangt: Wo zeitlich liegt der Einfall von Roche? Die Bezeichnung „Der Herr kommt wie ein Dieb in der Nacht“ – bezieht sich das auf die Entrückung oder auf das eigentliche Kommen auf die Erde? Das Kommen „wie ein Dieb in der Nacht“ steht immer in Verbindung mit seinem Kommen als Schrecken für die Welt. Ein Dieb, der in der Nacht kommt, ist nie eine freudige Überraschung.
Dieses Argument höre ich zwar immer wieder, aber wenn man darüber nachdenkt: Der Herr kommt, und wir sind nicht die Besitzer dessen, was weggenommen wird. Wir wissen, dass der Dieb der Welt raubt, inklusive dem Heiligen Geist, der mit uns dann weggeht. Somit passt das Bild eigentlich wieder.
Man müsste jedoch die Stellen genauer untersuchen, in welchem Zusammenhang das Kommen „wie ein Dieb in der Nacht“ steht. Es wird nämlich immer in Verbindung mit Gericht verwendet, zum Beispiel in Offenbarung 16. Aus Zeitgründen können wir das nicht alles nachlesen, aber dort geht es um Harmagedon. In diesem Zusammenhang sagt der Herr: „Siehe, ich komme wie ein Dieb.“ (Offenbarung 16,15-16).
Dort ist also ganz klar, dass das Kommen „wie ein Dieb“ mit dem Gericht in Harmagedon verbunden ist.
Friede vor der Wiederkunft Christi?
Kommt ein Friede vor der Wiederkunft Christi? Gibt es noch andere Argumente oder Stellen, an denen ein konkreter Friede erwähnt wird, der im Prinzip ein Scheinfrieden ist? Ja, es gibt einen Scheinfrieden, weil danach doch die Katastrophe kommt. Wenn man die Stellen genau betrachtet, sieht man nicht, dass es tatsächlich Sicherheit gibt. Frieden wird nur erwähnt, aber nicht wirklich erreicht.
Ein Beispiel dafür ist der Friede in Israel ab 1994. Es wurde Frieden geschlossen, aber konkrete Sicherheit gab es nicht. Man spricht von einem Scheinfrieden, weil zwar gesagt wird, es sei Frieden, tatsächlich aber keiner da ist.
Viele Ausleger sagen, dass durch den Antichristen eine Zeit kommen wird, in der wirklich Frieden auf Erden herrscht. Ich sehe keine Stelle, die das bezeugt. Meist wird dieses Argument auf 1. Thessalonicher 5,3 gegründet. Dort wird im Text selbst nur die Tatsache erwähnt, dass ständig von Frieden gesprochen wird.
Das wäre schon ein Argument dafür, dass die Sicherheit in Hesekiel 38, wenn alle in Sicherheit sind, nichts mit einem Scheinfrieden des Antichristen zu tun hat. Vielmehr handelt es sich um die Sicherheit, die der Messias bringt, der bereits in Kapitel 37,24 erwähnt wird.
Diese Sicherheit wird nochmals betont: In Vers 38,14 heißt es, dass man es an jedem Tag nicht wissen wird, wenn das Volk Israel in Sicherheit wohnt. Schon in Vers 11 davor steht: "Ich will hinaufziehen in das Land der offenen Städte, will über die kommen, welche in Ruhe sind, in Sicherheit wohnen, die alle ohne Mauern wohnen und keine Riegel und Tore haben." Hier wird also dreimal diese Sicherheit erwähnt.
Ein wichtiges Argument dafür, dass diese Sicherheit nicht vor der großen Drangsal, sondern danach kommt, findet sich in Kapitel 39, Vers 7. Dort wird nach der Vernichtung von Rosch und seiner Armee gesagt: "Und die Nationen werden wissen, dass ich der Herr bin, der Heilige in Israel."
In Vers 7 heißt es weiter: "Ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel und werde meinen Namen nicht mehr entweihen lassen, und die Nationen werden wissen, dass ich der Herr der Herr bin, der Heilige Israels."
Hier wird also gesagt, dass nach dem Gericht über diese Armee aus dem Norden Gott seinen Namen nicht mehr entweihen lassen wird. Wer jedoch behauptet, dieses Ereignis sei noch vor der großen Drangsal, muss erklären, wie dann die Entweihung des dritten Tempels und die große Drangsal sowie die Lästerungen, die in Offenbarung 9 und 16 genannt werden, zustande kommen. Dort wird beschrieben, wie Menschen den Namen Gottes wegen der Plagen lästern.
Das kann nicht mehr kommen, wenn hier gesagt wird, dass Gott seinen Namen nicht mehr entweihen lassen wird. Das bedeutet, diese Phase muss die allerletzte sein, nach der großen Drangsal. Das ist also der entscheidende Punkt dieses Satzes.
Dieser Satz hilft gut zu zeigen, dass es sich nicht um eine Zeit vor den schlimmsten Ereignissen handelt, sondern um eine Zeit danach, wenn die Entweihung des Namens Gottes vorbei ist. Wenn die Nationen erkennen, dass Gott der Herr ist, deutet das auf dasselbe hin.
Die Völkerwelt erkennt dann den wahren Gott. Hesekiel ist bekannt für den Refrain "Ihr werdet erkennen" oder "Sie werden erkennen, dass ich der Herr bin." Dieser Ausdruck kommt 77 Mal im Buch Hesekiel vor, zuletzt hier in Kapitel 39, Vers 6, 7 und 28.
In den Kapiteln 40 bis 48 kommt dieser Ausdruck nicht mehr vor. In Kapitel 40 wird der endgültige Endzeit-Tempel in Jerusalem beschrieben. Er ist in seinem vollen Ausbau eineinhalb mal eineinhalb Kilometer groß und damit das größte Gebäude, das es je gegeben hat.
Dann wird beschrieben, wie Jerusalem als Großjerusalem aufgebaut wird – eine Stadt von achtzig mal achtzig Kilometern. Es folgt die Neuverteilung des ganzen Landes Israel bis hinauf nach Libanon und Syrien unter den zwölf Stämmen Israels.
Hier wird also der endgültige Zustand des Tausendjährigen Reiches beschrieben. Vom Tausendjährigen Reich lesen wir in Jesaja 11, dass dann die Erkenntnis des Herrn die Erde erfüllen wird, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.
Darum heißt es nicht mehr "Und sie werden erkennen", sondern sie haben es bereits erkannt. Dieses letzte Gericht über die Armee von Rosch besiegelt das gewissermaßen endgültig.
Das hilft uns auch, einige andere Aspekte zu klären, wie zum Beispiel das Problem der Waffen, die verwendet werden.
Waffen und Kriegsgerät im Angriff
Mit welchen Waffen kommen sie? Langschilde und Kleinschilde? Ja, in Vers 4 und 5 von Kapitel 38 wird genau das erwähnt: Langschild und Kleinschild, Schwert führen sie alle. Dann noch einmal Langschild und Helm, das steht in Vers 5.
Man könnte das so verstehen, dass der Prophet Ausdrücke von Kriegsmaterial verwendet, wie man es zu seiner Zeit kannte. Gleichzeitig steht es aber auch symbolisch für modernes Kriegsmaterial. Ein Schild kann man auch als Panzer verstehen – ein großer Schutz für den ganzen Mann. Früher sprach man von Pfeilen, heute spricht man von Pfeilen, um Panzer zu knacken. Diese Pfeilgeschosse, wie die Panzerfaust, sind eine Art Pfeil. Man schießt sie ab, und sie erzeugen eine solche Hitze, dass die Fahrer sterben, weil das Metall durchdrungen wird.
Doch was haben wir mit solchen Waffen? Ich sage, das wäre alles noch möglich. Für manche andere Stellen kann man den Wortgebrauch im Prinzip problemlos übertragen. Was die Rosse betrifft, ist das auch denkbar. Wegen der vielen Gebirge im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion hat man bis in die moderne Zeit Pferde in der Armee verwendet. Das ginge also alles noch.
Aber jetzt zu Ihrer Frage: Was machen sie mit den Waffen? Sie heizen sieben Jahre lang. Wo steht das? In Sacharja 9,30-39. Dort heißt es: „Die Bewohner der Städte Israels werden hinausgehen, Feuer machen und mit Waffen heizen, nämlich mit Kleinschilden und Langschilden, mit Bogen und Pfeilen, mit Handkeulen und Lanzen. Sie werden sieben Jahre lang Feuer machen. Sie werden kein Holz vom Feld sammeln, noch aus den Wäldern schlagen, sondern mit den Waffen Feuer machen. Sie werden ihre Räuber berauben und ihre Plünderer plündern, so spricht der Herr der Heerscharen.“
Hier haben wir einen Knackpunkt. Wie kann man Panzer und Raketen verbrennen anstatt Holz? Wenn ich in der Literatur nachsehe, wie Ausleger diesen Konflikt lösen, sehe ich, dass es bei allen ein Problem ist. Möglicherweise sind viele Dinge in der Zukunft atomgetrieben. Das ist eine Sache, die man nicht einfach so löschen kann, beziehungsweise diese Atomgeneratoren. Es könnte sein, dass man heizen würde, ähnlich wie heute schon.
Aber hier wird wirklich erwähnt, dass sie die Schilde, Kleinschilde, Großschilde, Bögen, Pfeile, Handkeulen und Lanzen benutzen, um Feuer zu machen – und das sieben Jahre lang.
Schauen wir uns Jesaja 2 an. Das ist die Stelle, die vor dem UNO-Gebäude in New York steht. Das ist eines der wenigen guten Dinge an der UNO. Jesaja 2, Vers 2-4: „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des Herrn feststehen als Haupt der Berge und erhaben über die Hügel sein. Alle Nationen werden zu ihm strömen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des Herrn, zum Haus des Gottes Jakobs, damit er uns seine Wege lehre und wir auf seinen Pfaden wandeln. Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem. Er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen für viele Völker. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“
Man kann das auch in Micha 4,1-3 nachlesen. Dort wird das Gleiche bezeugt. Ich möchte noch weiter lesen, denn in Vers 4 steht: „Und sie werden sitzen, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken.“ Dort haben wir die Sicherheit. Jetzt ist Frieden und Sicherheit wirklich da. Der Messias ist da und richtet zwischen den Völkern, spricht Recht. Jetzt geht die Weisung von Zion aus. Jerusalem wird zur Hauptstadt der Welt erklärt. Das bringt Sicherheit. Dann kann man in Ruhe unter dem Weinstock und Feigenbaum sitzen.
Weiter heißt es in Micha 4: „Niemand wird sie aufschrecken, denn der Mund des Herrn der Heerscharen hat geredet. Alle Völker werden ein jedes im Namen seines Gottes wandeln, wir aber wandeln im Namen des Herrn, unseres Gottes, für immer und ewig.“
Das ist interessant. Alle Völker wandeln im Namen ihres Gottes, aber die Juden sagen: „Wir wandeln im Namen des Herrn, unseres Gottes.“ Was ist das für ein Zustand? Die Abgötterei ist also noch nicht gelöst. Manchmal stellt man sich das unrealistisch vor: Der Herr kommt auf den Ölberg, tausendjähriges Reich, alles ist geregelt. Das ist nicht so.
Der Herr kommt nicht nur auf den Ölberg in Jerusalem, sondern auch in Harmagedon, in Galiläa, in Edom. In Habakuk 3 heißt es, Gott kommt von Teman her und der Heilige vom Gebirge Paran. Jesaja 19 spricht von Ägypten. Er kommt in Ägypten. Das sind verschiedene Phasen, in denen er erscheinen und Krieg führen wird. Wenn das vorbei ist, ist immer noch nicht Ruhe. Es braucht Zeit, bis der Herr seine Herrschaft endgültig über die ganze Erde aufgerichtet hat.
So haben wir hier tatsächlich noch einen Zustand, in dem alle Völker im Namen ihres Gottes wandeln. Aber der Überrest Israels, das Drittel, das zu Gott umkehrt, wandelt im Namen des Herrn. So wird abgerüstet. Es wird total abgerüstet. Die Kriegsinstrumente werden in nützliche Instrumente umgewandelt, damit nicht mehr Nation gegen Nation das Schwert erhebt und sie den Krieg nicht mehr lernen. Abrüstung, und es soll wirklicher Friede kommen.
Aber jetzt, in der Anfangsphase des Tausendjährigen Reiches, gibt es noch ein riesiges Aufbäumen unter der Leitung von Russland. Dieses Land, das sich vor Jahrzehnten der Gottlosigkeit und Gotteslästerung hingegeben hat, wird nochmals die letzte Rebellion gegen Christus anführen, verbündet mit vielen Völkern.
Wir haben gesehen, dass selbst aus Europa noch Widerstand kommt, aus Gomer. Aber auch aus Asien, denn in Vers 5 werden ausdrücklich die Perser erwähnt. Ebenso aus Afrika, die Äthiopier, Kusch. Kusch ist im Alten Testament das Gebiet von Sudan, Äthiopien und Eritrea. Von Kusch stammen im Prinzip alle Schwarzafrikaner ab. Dann gibt es noch Nordafrika, Put, ein Volk im Gebiet von Libyen und Algerien. Das sind nur einige Beispiele, denn der Prophet sagt weiter in Vers 6: „Viele Völker mit dir.“
Sie machen also nochmals einen Aufmarsch. Aber offensichtlich, weil die Abrüstung bereits stattgefunden hat, können sie nicht mehr mit moderner Ausrüstung kommen. Sie kommen ganz altmodisch, aber mit einer riesigen Armee. Gott antwortet mit Gericht. Wie wird das Gericht aussehen? Können wir das kurz zusammenfassen?
In Vers 19 heißt es: „Unter meinem Eifer, im Feuer meines Zorns habe ich geregnet. Wahrlich, am selben Tag wird ein großes Beben sein im Land Israel. Es werden vor mir beben die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels, die Tiere des Feldes, alles Gebirge, das sich auf der Erde regt, und alle Menschen, die auf der Fläche des Erdbodens sind. Die Berge werden niedergerissen, die steilen Höhlen einstürzen, und jede Mauer wird zu Boden fallen.“
Ein weiteres Element ist das unglaubliche Erdbeben, so dass selbst der Meeresboden betroffen ist. Das bedeutet, die tektonischen Platten bewegen sich auch im Meer, was zu furchtbaren Überschwemmungen führt. Diese Flutwellen entstehen durch die Bewegung der Platten im Meer.
Weiter, was geschieht noch? In Vers 22 steht: „Ich werde ins Gericht gehen mit ihnen durch Pest und Blut, durch überschwemmenden Regen, Hagelsteine, Feuer und Schwefel lasse ich auf sie regnen, auf ihre Scharen und die vielen Völker, die mit ihnen sind.“
Vers 21 wird oft vergessen, dort heißt es: „Das Schwert des einen wird gegen den anderen kämpfen.“ Es wird also totale Verwirrung geben.
Wo wird dieses Gericht über die Armee stattfinden? Ist es Harmagedon? Nein, in Vers 21 heißt es, das Gericht findet auf den Bergen Israels statt. Letztes Mal oder vorletztes Mal haben wir uns mit den Bergen Israels beschäftigt. Sie sind ein typischer Ausdruck bei Hesekiel, 14 Mal werden die Berge Israels erwähnt. Sie bezeichnen speziell die Bergkette von Nord nach Süd, also Samaria, Judäa oder, wie die Feinde Israels sagen, das besetzte Westjordanland.
Es ist nicht Harmagedon, denn Harmagedon ist eine Ebene. Die Berge Israels sind gerade das Kerngebiet Israels. Dort werden sie fallen. Es gibt eine furchtbare Verwüstung im Land.
Verstandesmäßig passt das nicht so recht ins Tausendjährige Reich. Aber Petrus bezeichnet das Tausendjährige Reich in der Apostelgeschichte 3 als die Zeit der Wiederherstellung aller Dinge. Gott wird eine völlige Erneuerung bewirken, sodass nach Jesaja 65 sogar der Fluch über die Erde weitgehend rückgängig gemacht wird. Gott wird den Fluch, der die Natur und Umwelt belastet, wegnehmen, sodass eine vollständige Transformation kommt.
Aber die ganze Wiederherstellung darf man sich nicht als von heute auf morgen vorstellen. Es ist ein Wiederaufbauprozess am Anfang des Tausendjährigen Reiches. Das Gericht wird nicht nur in Israel sein.
Noch ein wichtiger Vers ist Hesekiel 39,6: „Ich sende Feuer gegen Magog und gegen die, die auf den Inseln sicher wohnen, und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.“
Hier haben wir nicht nur die Armee auf den Bergen Israels, sondern auch Feuer unter Magog und den Inseln, die sicher wohnen. Man könnte sich fragen, ob das Land Magog selbst betroffen wird oder nur die Leute von Magog, die dort sind.
Das Wort für Inseln bedeutet hier die Inseln und Küstenländer des Mittelmeers. Es hat speziell Bezug auf Europa. In der Zwingli-Bibelübersetzung steht „an den Gestaden des Meeres“. Das Wort „Ijim“ bedeutet die Mittelmeerinseln und Küstenländer. Das ist ein typischer Begriff für Europa.
Das Feuer vom Himmel, Hagelsteine – man kann darunter auch Meteore verstehen, wie damals im Buch Josua, wo Gott durch Hagelsteine die feindliche Armee schlug. Dazu kommen Pest und gegenseitiges Aufreiben sowie Feuer und Schwefel.
Dann löst sich auch das Problem mit den Waffen, die sieben Jahre lang zum Heizen benutzt werden. Müssen wir das also wirklich in die Zeit nach der großen Drangsal, aber ganz am Anfang des messianischen Reiches setzen? Damit kommt gewissermaßen die totale Wende.
Lesen wir dazu noch Vers 25 von Kapitel 39: „Darum spricht der Herr Jahwe: Nun wende ich die Gefangenschaft Jakobs. Ich werde mich am ganzen Haus Israel erbarmen und eifrig für meinen heiligen Namen sein.“
Und Vers 21 davor: „Ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen erweisen, und alle Nationen sollen mein Gericht sehen, das ich gehalten habe, und meine Hand, die ich an ihnen gelegt habe. Von jenem Tag an und hinfort wird das Haus Israel wissen, dass ich Jahwe, ihr Gott, bin.“
Die Nationen werden also wissen, dass das Haus Israel wegen seiner Ungerechtigkeit weggeführt wurde, weil sie treulos waren. Gott hat sein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in die Hand ihrer Bedränger gegeben, sodass sie mit dem Schwert gefallen sind. Nach ihrer Unreinheit und Übertretung hat Gott gehandelt und sein Angesicht verborgen.
Hier wird deutlich, dass die Völkerwelt den wahren Gott erkennt, und Israel wird wissen, dass Jahwe ihr Gott ist. Das kann nicht vor der großen Drangsal sein, da zwei Drittel Israels umkommen, weil sie den Herrn nicht erkennen. Es heißt „von jenem Tag an und hinfort“. Das wird markiert mit der Zeit, wenn Rosch aus dem äußersten Norden gerichtet wird.
Noch etwas Wichtiges in Vers 29: „Ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr Jahwe.“
Das ist ein neues Pfingsten, das am Anfang des Tausendjährigen Reiches stattfinden wird. Der Heilige Geist wird ausgegossen. Während der Drangsal geht der Geist weg, der am Pfingsten auf die Erde kam. Mit dieser Ausgießung am Anfang des Tausendjährigen Reiches kommt er wieder auf die Erde zurück.
Dann folgt die Beschreibung des vollkommenen Endzeit-Tempels in Hesekiel 40. Das wird uns das nächste Mal beschäftigen.
Das ist fast chronologisch angeordnet. Es könnte ein chronologischer Rückgriff sein, aber es passt, dass die Abfolge so dargelegt wird: Erst die Schlussphase mit Kapitel 38, Rosch, und dann der vollkommene Zustand des Tausendjährigen Reiches in den Kapiteln 40-48.
Zum Schluss noch eine Frage: In Jeremia 6 ist das dasselbe Thema, oder? Dort geht es auch um Frieden, aber es ist kein Frieden, und es kommt die Schlacht aus dem Norden. Dort geht es direkt um die Zeit Jeremias, und das Gericht aus dem Norden ist Nebukadnezar mit der babylonischen Armee. Vom Prinzip her ist das auch eine Erfüllung in der Endzeit.
Genau wie damals sprach man von Frieden, Frieden, und es war kein Frieden. Dann kam die babylonische Armee und verwüstete das Land von Norden her. In der Endzeit kommt das Gleiche wieder: Frieden, Frieden, und der Angriff von Syrien wird ganz Israel überrennen.
Woher kommen die Iraker? Es ist eine Koalition, man kann sagen Syrien und Irak.
Der Irak wird in der Bibel besonders als Babylon bezeichnet. Von Babylonien wird gesagt, dass dieses Gebiet von vielen Völkern angegriffen wird, und zwar in der Endzeit so, dass der Irak verwüstet wird und niemand mehr dort wohnen kann. Das steht in Jeremia 50, 51 und Jesaja 13, 14.
Der Irak hat ein spezielles Schicksal zu erleiden. Dort kommt kein Gericht, das Gott selbst ausübt wie bei Rosch, sondern ein Gericht, das durch andere Nationen ausgeübt wird. Die Meder spielen dabei eine besondere Rolle. Die Meder sind die Kurden, die in ihrem Zorn von Norden her kommen werden. Babylon soll völlig verwüstet werden.
Interessant ist, dass Bush offen vom Einsatz von Atomwaffen spricht. Es ist auch so, dass die Kurden jetzt von den Amerikanern mobilisiert werden. Man will sie ähnlich wie die Nordallianz in Afghanistan gegen Saddam Hussein einsetzen.
Die Kurden im Nordirak stehen besonders im Fokus. Die Türken sind natürlich besorgt, weil sie Angst haben, dass das gefährlich für sie werden könnte. Bush soll ihnen bereits Versprechungen für einen Kurdenstaat im Nordirak gemacht haben.
Das Ziel ist Babylonien, das Kernland war früher Südirak bis nach Bagdad. Dieses Gebiet soll vollständig verwüstet werden, sodass niemand mehr hindurchziehen kann.
Man versucht, mit dem Teufel den Wälzegub auszutreiben. Die Leute wurden in Afghanistan ausgebildet, um gegen Russland zu kämpfen. Jetzt nutzen sie diese Kenntnisse, um im eigenen Land die Herrschaft zu errichten. Nun unterstützt man die Kurden, und man wundert sich eines Tages, wenn sie weitergehen.
Man versucht, sie als Mindestumsteckende einzusetzen. Aber nach Jeremia 50, 51 ist klar, dass die Kurden eine wichtige Rolle bei der endgültigen Vernichtung des Iraks spielen. Sie haben genügend Hasspotenzial wegen der Behandlung durch Saddam Hussein.
Jesaja sagt, die Meder kommen nicht, um Gold und Silber zu rauben, sondern aus Hass. Es wird ein Hasskrieg von Norden sein.
Ich habe vor Jahren ein Buch darüber geschrieben: „Israel und das Schicksal des Irak“. Dort habe ich anhand von Jesaja 13, 14 und Jeremia 50, 51 gezeigt, dass das Ganze in zwei Phasen verläuft. In der ersten Phase wird der Irak wie eine Tenne festgetrampelt, in der zweiten Phase erfolgt das Scheiden von Weizen und Spreu, also die totale Vernichtung.
In der ersten Phase greifen viele Nationen Babylonien an, sie kommen vom Ende des Himmels her, um das Land festzutrampeln. In der zweiten Phase wird es völlig verwüstet.
Das „Ende des Himmels“ könnte Amerika sein. Das passt wunderbar.
Jesaja 13 beschreibt die Meder: „Siehe, ich erwecke gegen sie die Meder, die Silber nicht achten und an Gold kein Gefallen haben. Ihre Bögen werden Jünglinge niederstrecken, und über die Leibesfrucht werden sie sich nicht erbarmen.“
Vers 19: „Babel, die Zierde der Königreiche, der Stolz der Chaldäer, wird gleich sein der Umkehrung Sodoms und Gomorras durch Gott. Es wird ewig nicht bewohnt werden, keine Niederlassung mehr von Geschlecht zu Geschlecht. Selbst die Araber werden dort nicht mehr ziehen.“
Niemand zieht mehr durch, das Land ist offensichtlich verseucht.
Wir kommen jetzt zum Schluss. Wollen wir noch beten?
