Einleitung und Gebet
Gnade sei mit euch und Friede von Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus!
Wir wollen noch einmal beten. Herr Jesus Christus, wir bitten dich, dass du uns innerlich und äußerlich Ruhe schenkst. Hilf uns, uns auf dein Wort zu konzentrieren.
Herr, du weißt, was jeder von uns jetzt braucht. Wir bitten dich, gib uns Kraft, um aufmerksam zuzuhören. Stärke uns, damit wir offen sind für dein Reden. Amen!
Die Suche nach einem verbindlichen Maßstab in der Gesellschaft
Liebe Gemeinde,
heute Abend beginnt hier ganz in der Nähe, im Stadion an der Bremer Brücke, die neue Fußballsaison für den VfL Osnabrück. Bei allen Fragezeichen ist eines doch klar: Gespielt wird nach den Regeln des DFB, nach den Regeln des Deutschen Fußballbundes. 90 Minuten auf zwei Tore – und Sie kennen den Rest. Diese Regeln gelten ohne Diskussion.
Nach diesen Regeln wird der Schiedsrichter entscheiden. Auf diesem Maßstab haben sich Spieler und Trainer im Trainingslager eingestellt. Das gilt.
Morgen früh wird in vielen Betrieben wieder ein Werkzeug benutzt, das wir als Zollstock oder Metermass kennen. Das ist ein feststehender, objektiver Maßstab. Das gilt. Wer etwa einen Fensterrahmen baut und wissen will, wie lang ein Meter ist, der muss diesen Maßstab anlegen. Da gibt es keine Diskussion. Ein Meter ist ein Meter, denke ich. Das kann man eindeutig ablesen, abmessen – das steht fest.
Nun stellen Sie sich vor, ab morgen früh wäre in Deutschland nicht mehr klar, was denn nun ein Meter ist. Stellen Sie sich vor, es gäbe keinen gültigen Maßstab mehr für Länge, Breite und Höhe. Ganze Handwerksbetriebe könnten ihre Arbeit einstellen, ganze Industriezweige würden wohl kaputtgehen, wenn der Maßstab verloren geht.
Dann kann keiner mehr mit Sicherheit sagen: Das ist richtig, das ist falsch, da fehlen noch drei Zentimeter, und hier sind es zehn zu viel.
Und genau das ist die Situation in unserer Gesellschaft. Die Regeln für den Fußball sind klar. Der Maßstab für Länge, Breite und Höhe ist akzeptiert. Aber bei den Fragen, wo es darauf ankommt, bei den entscheidenden Fragen, da gibt es anscheinend keine verbindliche Wahrheit mehr.
Da darf man nicht mehr sagen: Das ist richtig, das ist falsch. Da stochert jeder im Nebel, so gut er kann.
Wie soll ich mein Leben gestalten? Woran soll ich glauben? Was ist das Wichtigste im Leben? Was darf ich auf keinen Fall verpassen? Welche Gebote sind unbedingt einzuhalten, und wer kann das bestimmen?
Und wie ist das zum Beispiel mit der Homosexualität oder mit der Diskussion um Ehe und Familie? Wie sollen wir uns dazu stellen? Was gilt denn nun? Woran kann ich mich halten? Woher weiß ich, ob ich richtig liege?
Unsere Gesellschaft ist wie eine große Talkshow geworden. Sie kennen das ja: Da sitzen alle in einem Kreis und werfen sich gegenseitig ihre Meinungen an den Kopf. Jeder darf seine Meinung sagen – in einem gewissen Rahmen natürlich. Alle dürfen ihre Meinung auch nicht sagen, aber doch sehr viele.
Unsere Gesellschaft ist eine große Talkshow mit vielen unverbindlichen Meinungen. Und wenn einer ankommt und sagt: „Das ist die Wahrheit“, dann wird es sofort heiß, hektisch, dann sprühen die Funken.
Intoleranz zwischen den einen, Fundamentalismus tönen die anderen, Rechthaber meutern die Dritten. „Und welcher Sekte gehören Sie denn an?“, fragen die Vierten.
Die Wahrheit ist tabu, die Wahrheit ist nicht erlaubt. Der Zollstock für die Wahrheit ist verloren gegangen.
Es gibt Meinungen, wechselnde Meinungen und Mehrheiten. Was heute gültig ist, kann morgen schon längst der Schnee von gestern sein. Was die Eltern von ihren Eltern lernten, darüber lachen die Kinder nur noch. Und morgen kann alles schon wieder ganz anders aussehen.
Das ist die Situation.
Jesus als Maßstab und Erfüller des Gesetzes
Mitten hinein in diesen Markt der Meinungen – und das war zur Zeit der Bergpredigt nicht wesentlich anders als heute – tritt Jesus mit einer unerhörten Behauptung. Er sagt: Es gibt eine Wahrheit, und diese gilt für alle. Diese Wahrheit ist klar erkennbar, und daran muss sich jeder Mensch messen lassen.
Mehr noch: Diese Wahrheit ist schwarz auf weiß niedergeschrieben. Genau so steht es in der Bergpredigt, in dem Abschnitt, der heute in unserer Predigtreihe dran ist. Sie haben sicher auch die Gliederung zur Predigt. Wir lesen die Verse 17 bis 20. Vers 20 werden wir heute nicht mehr schaffen, aber wegen des Zusammenhangs wollen wir ihn doch mitlesen.
Da sagt Jesus: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz.“ Hier ist das Alte Testament gemeint, „bis alles geschieht.“
„Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich. Wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“
Ich warne Sie vorweg: Diese Verse gehören zu den schwierigsten Abschnitten des ganzen Neuen Testaments. Das ist der Vorteil einer Predigtreihe, dass man um solche schwierigen Abschnitte nicht herumkommt, sondern ganz gezielt darauf gestoßen wird.
Ich bitte Sie daher um ein wenig Geduld und darum, dranzubleiben. Ich denke, es lohnt sich. Hier können Sie eine ganz entscheidende Weichenstellung Gottes in der Geschichte kennenlernen. Und am Ende wird es dann sehr praktisch.
Der Charakter des Christen und die praktische Lebensgestaltung
Der Zusammenhang der Bergpredigt ist klar. In den 16 Versen zuvor schildert Jesus den Charakter des Christen. Er sagt, was Gott aus den Menschen macht, die ihm vertrauen.
Nun stellt sich die Frage: Wie kann ein Christ sein Leben gestalten? Wie sollen wir unsere Entscheidungen treffen? Woran können wir das festmachen? Woran sollen wir uns halten? Wie kann unser Leben gelingen? Wie sieht das praktisch aus?
In diesen Versen gibt Jesus nun die Antwort. Er sagt, es gibt einen klaren Maßstab: das niedergeschriebene Wort Gottes. Zu diesem Zeitpunkt war das das Alte Testament. Deshalb beginnt Jesus in Vers 17 so: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz und die Propheten aufzulösen.“
„Gesetz und Propheten“ war ein feststehender Ausdruck für das ganze Alte Testament. Das Alte Testament ist ja ursprünglich in Hebräisch geschrieben. So lag es Jesus damals als Wort Gottes vor. Man konnte auch sagen „das Gesetz und die Propheten“.
Weil Jesus oft mit den theologischen Experten im Streit lag, dachten viele, er sei wohl auch gegen das Alte Testament, gegen die Bibel. Aber genau das Gegenteil ist richtig. Die theologischen Meinungsmacher jener Tage hatten sich immer weiter von der Bibel entfernt. Jesus dagegen bekennt sich voll und ganz zum Alten Testament. Er hat dessen Autorität niemals in Zweifel gezogen.
Das will er mit Vers 17 noch einmal unterstreichen: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin gekommen, um es zu erfüllen.“
Das ist das Erste, was wir festhalten: Jesus bestätigt Gottes Wort. Er bekräftigt die Autorität der Bibel. Und...
Die Unveränderlichkeit des Gesetzes
Sehen Sie, wie er das im nächsten Vers noch weiter zuspitzt. Da sagt er: „Wahrlich, ich sage euch!“ Immer wenn Jesus betont „Wahrlich, ich sage euch“, folgt etwas ganz besonders Wichtiges.
Er sagt: „Bis Himmel und Erde vergehen, das heißt bis zum Ende dieser Weltzeit, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis alles geschieht.“ Der kleinste Buchstabe im Hebräischen war das Jod, das ist so ein kleines Häkchen. Und das kleinste Tüpfelchen war wahrscheinlich ein winziger Teil eines Buchstabens.
Stellen Sie sich das an unseren Buchstaben P und R vor. P und R unterscheiden sich ja eigentlich nur durch so einen kleinen Haken. Und so groß wie dieser kleine Haken beim R war etwa das Tüpfelchen. Es ist klar, was Jesus hier sagen will: Jede Einzelheit ist wichtig.
Nach unserem Sprachgebrauch wäre Jesus ein Fundamentalist, weil er die Bibel so buchstäblich genommen hat. Jesus hat nicht gesagt, das Alte Testament enthält einige wichtige Wahrheiten. Nein, er hat es Wort für Wort bestätigt.
In einer Diskussion mit Gegnern sagte er einmal, die Schrift – und damit meinte er das Alte Testament – könne nicht gebrochen werden. Jesus hat mehr als sechzig Mal aus dem Alten Testament zitiert. Wir können das im Neuen Testament nachlesen, und er hat es immer mit der höchsten Autorität versehen.
Jesus hat die geschichtlichen Berichte des Alten Testaments völlig bestätigt. Die Sintflut und Noah waren für ihn historische Tatsachen. Ebenso Abraham, das Volk Israel in der Wüste, die Zerstörung von Sodom und Gomorra und viele andere Beispiele. Jesus hat all das bestätigt.
In einer Auseinandersetzung mit Gegnern baute Jesus seine Argumentation einmal auf ein einziges Wort des alttestamentlichen Textes, auf eine einzige Zeitform, weil dort Präsens stand und nicht Vergangenheit. Darauf gründete er sein Argument.
Er hat also nicht nur alle Worte ernst genommen, sondern auch die Grammatik des Alten Testaments ganz genau beachtet. Über die Stellung Jesu zum Alten Testament könnten wir mindestens sieben Predigten halten. Das möchte ich Ihnen heute nicht zumuten.
Aber wir müssen eines festhalten: Manche sagen heute, „Nun gut, ich glaube an Jesus, aber das mit der Bibel muss man nicht so eng sehen. Ob die Berichte im Alten Testament nun stimmen oder nicht, ist ja nicht so wichtig. Hauptsache, ich glaube an Jesus.“
Wir sehen hier aber, dass man Jesus und die Bibel nicht auseinanderreißen kann. Wer Jesus ernst nimmt, der muss auch Jesus ernst nehmen – auch in dem, was Jesus über die Bibel sagt.
Entweder die Bibel ist wahr und zuverlässig, dann hat Jesus Recht gehabt. Oder die Bibel steckt voller Irrtümer, dann hat Jesus sich auch total geirrt.
Deshalb betont Jesus hier: Es geht nicht nur um die Bibel im Großen und Ganzen, sondern bis hinein in die Einzelheiten, bis zum kleinsten Häkchen, dem kleinsten Buchstaben, dem Jod. Alles ist wichtig. Und...
Die Erfüllung der Prophetien und das Ziel des Alten Testaments
Dann gibt Jesus uns einen Hinweis in Vers 18, an dem wir die Glaubwürdigkeit des Alten Testaments besonders gut erkennen können. Er sagt, es wird nichts vergehen, bis es alles geschieht. Dieses Wort steht meistens im Zusammenhang mit dem Eintreffen von Vorhersagen: bis es alles geschieht.
Das heißt, Jesus sagt, bis zum Ende der Weltzeit wird hier von nichts vergehen, bis jede Ankündigung, jede Vorhersage des Alten Testaments eingelöst ist. Das kann man überprüfen: Vorhersagen über Einzelpersonen, über Städte, über Königreiche, über Völker. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die biblischen Prophetien in der Geschichte bis ins Einzelne hinein erfüllt haben. Es wird nichts vergehen, bis es alles geschieht. Jesus bestätigt Gottes Wort.
Nun wird es noch spannender, wenn wir fragen: Was ist denn nun die größte Ankündigung des Alten Testaments? Was ist das große Ziel? Was hat Jesus am Alten Testament besonders hervorgehoben? Dann müssen wir noch einmal in Vers 17 sehen. Dort sagt er: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“
Das ist unser zweiter Punkt: Jesus vollendet Gottes Wort. Und wenn Sie diesen zweiten Punkt verstanden haben, dann haben Sie das Schwierigste für heute Morgen geschafft. Jesus bestätigt nicht nur Gottes Wort, sondern er vollendet Gottes Wort.
Hier in Vers 17 redet Jesus über seine eigene Autorität. Und man stelle sich das mal vor: Er sagt, „Ich bin derjenige, der diese heiligen Schriften vollendet.“ Er sagt das den Leuten ins Gesicht: Eure Tradition, euer Wort Gottes ist zuverlässig. Seit mehr als 1500 Jahren sind die einzelnen Schriften entstanden. Sie werden jetzt erfüllt in mir. Ich bin das Hauptthema dieses Buches, sagt Jesus.
Wir hatten gesehen, dass das ganze Alte Testament – also nicht nur die speziellen Prophetenbücher, sondern auch die anderen Teile – eine prophetische Ausrichtung haben. Sie enthalten laute Ankündigungen. Die meisten Ankündigungen des Alten Testaments laufen auf Jesus zu. „Ich bin gekommen, um das zu erfüllen“, sagt er.
Und jetzt bitte ich Bettina, die erste Skizze zu zeigen. An ihr wird das deutlich. Dieser Pfeil steht für das Alte Testament, und er läuft auf das Kreuz zu, auf Jesus, der von Gott als Retter gesandt wird.
Dann steht Jesus da, irgendwo im Bergland von Galiläa, nördlich vom See Genezareth, an einem Tag wie heute. Und dann gibt Jesus diesen Vers 17 zu Protokoll: „Ich bin gekommen, das alles zu erfüllen.“ Nun kann das jeder behaupten, aber Jesus hat es mit seinem Leben bewiesen. Er hat eine Ankündigung nach der anderen wahrgemacht.
700 Jahre vorher hat Micha, der Prophet, vorhergesagt, in welchem Ort er geboren würde. 600 Jahre vorher hat Daniel beschrieben, in welchem Zeitraum das geschehen würde, nämlich etwa 600 Jahre danach. Es ist genau beschrieben, aus welchem Stamm Jesus kommt – aus dem Stamm Juda und genau aus der Familie Davids. Das ist alles genau vorhergesagt.
Die Einzelheiten seines Kreuzestodes sind beschrieben, tausend Jahre vor Christus, zum Beispiel in Psalm 22 und später in Jesaja 53. Auch die Tatsache der Auferstehung wird schon angedeutet. Alle Prophetien, die auf den Messias hinzielen, sind in Jesus erfüllt worden – bis auf die Prophetien, die davon reden, dass er wiederkommt am Ende dieser Zeit.
Jesus vollendet das Alte Testament in seiner Person und in seinem Werk. Das waren ja Leute, die sich im Alten Testament bestens auskannten. Jesus hat das schon lange vorher ins Stammbuch geschrieben. In Johannes 5,39 sagt er einmal: „Mose hat schon von mir geschrieben.“ Und dann sagt er: „Wenn ihr Mose wirklich glauben würdet, was ihr ja behauptet, dann müsstet ihr auch mir glauben, denn Mose hat mich angekündigt.“
Und wissen Sie, was das Schlimme für diese Experten war? Sie konnten Jesus nicht widerlegen. Sie merkten, dass sie dagegen nicht ankamen. Sie hätten eigentlich zum Glauben kommen müssen. Einige Schriftgelehrte sind auch zum Glauben gekommen, aber die meisten haben die Augen vor der Wahrheit verschlossen, obwohl sie ihnen so deutlich präsentiert wurde.
Die beiden Konferenten hier vorne sind jetzt auch still, obwohl die Wahrheit so deutlich präsentiert wurde. Sie wollten sich nicht beugen. Sie waren stolz. Sie wollten bleiben, wie sie waren. Aber ich bin der Überzeugung: Wer sich nicht von vornherein sperrt, wer die Augen aufmacht und die Texte liest, der wird erkennen, dass Jesus die Wahrheit sagt: Ich vollende das Alte Testament.
Und wissen Sie, das gilt nicht nur für die vielen direkten Prophetien, sondern genauso für die vielen indirekten Vorhersagen im Alten Testament. Zum Beispiel die Opfer im Judentum. Das war eine Vorschattung für das endgültige Opfer, das Jesus einmal bringen wollte. Dieses Opfer im Judentum zielte darauf ab, dass Jesus einmal mit seinem Opfer endgültig alle Schuld auf sich nehmen würde.
Oder denken Sie an die Stiftshütte. Davon habe ich Ihnen eine kleine Folie mitgebracht. Bettina, schieb sie ruhig noch ein bisschen nach oben. Die Stiftshütte war sozusagen ein provisorischer Tempel, den das Volk Israel immer in der Wüste aufgebaut hat. Es war eine Zeltkirche, würden wir heute sagen, 46 mal 23 Meter groß.
Man kann zeigen, dass die Symbolik dieser Zeltkirche bis in die letzten Einzelheiten hineinreicht – bis hinein in die Teppichfarben, mit denen dieser Raum im Inneren bedeckt ist. Die Symbolik dieser Zeltkirche ist ein versteckter Hinweis auf Jesus und sein Werk. Das ist faszinierend.
Das ist nicht willkürlich in die Texte hineininterpretiert, sondern das kann man wirklich zeigen: Jesus vollendet das Alte Testament. Er ist der krönende Abschluss, er ist die eindeutige Erfüllung.
Die neue Epoche durch Jesus
Aber wenn das so ist – und passen Sie jetzt genau auf –, dann bricht mit Jesus eine ganz neue Epoche an. Vollenden heißt ja zweierlei: Zum einen vollmachen, also erfüllen. Zum anderen steckt darin aber auch das Wort Ende. Jesus führt das Alte Testament auch an sein Ende.
Ein ganz einfaches Beispiel macht das deutlich: Wenn jemand volljährig wird, also achtzehn Jahre alt, was geschieht dann? Juristisch passiert immer zweierlei. Erstens wird die Zeit der Kindheit und Jugend vollendet. Sie ist vollständig ausgeschöpft und hat ihr Ziel mit achtzehn Jahren erreicht. Gleichzeitig beginnt die Zeit des Erwachsenseins und löst damit die Jugendzeit ab.
Man kann sagen, die ganze Kinder- und Jugendzeit zielt darauf hin, dass sie einmal zu Ende geht, wenn der Mensch erwachsen wird. Die gesamte Jugendzeit hat das Ziel, abgelöst und weitergeführt zu werden durch die Erwachsenenzeit.
Das Alte Testament ist wie die Jugendzeit bis achtzehn Jahre. Es ist kein Ziel in sich selbst. Die Opfer waren für die damalige Zeit wichtig, Gott hatte sie so vorgesehen. Aber sie zielten auf etwas Größeres.
Und jetzt das nächste Bild: Das Alte Testament zielt darauf ab, dass es beendet, erfüllt und weitergeführt wird durch Jesus. Er bringt das noch Größere, er vollendet das Alte Testament.
Und wissen Sie, was das Neue ist, das er bringt? Es ist das Reich Gottes, das Reich, in das Jesus durch die Bergpredigt einlädt. Jesus sagt: Leute, durch mich ist Gottes Reich nun direkt zu euch gekommen.
Bisher hat Gott durch seine Boten gesprochen. Es waren zuverlässige und vertrauenswürdige Boten. Das Alte Testament ist bis ins letzte Detail zuverlässig. Aber diese Boten haben auch gesagt, dass Gott einmal selbst kommen wird.
Und jetzt ist er da, sagt Jesus. Jetzt bin ich da, um alles zu erfüllen.
Halten Sie das bitte als Ergebnis fest: Wer dem Alten Testament wirklich treu sein will, der muss Jesus treu sein. Wer dem Alten Testament gerecht werden will, der muss sich an den hängen, auf den das Alte Testament zielt, nämlich an Jesus.
Das ist das Alte Testament auf Hebräisch, das ist das Neue Testament, das Blaue hier, auf Griechisch. Das Alte zielt aufs Neue, und wer diesem Alten treu sein will, der muss dem gehorchen, auf den das Alte hinweist und den es ankündigt.
Wir könnten auch sagen: Das Alte Testament rollt den Teppich aus, den roten Teppich, auf dem Jesus dann daherkommt.
Jesus vollendet das Wort Gottes, Jesus erfüllt die Verheißungen des Alten Testaments, Jesus beendet das Alte Testament und bringt dann das Neue Testament, worauf es zuläuft.
Jesus, der die Autorität des Alten Testaments so unterstreicht, hat selbst die höchste Autorität.
Die Bindung an Gottes Wort durch Jesus
Und nun kommen wir zum Letzten. Vers 17 und 18 zeigen die Autorität von Jesus. Vers 19 zeigt uns, was Jesus mit dieser Autorität macht, wozu Jesus seine Vollmacht benutzt. Nun wird es sehr praktisch.
Jesus bestätigt Gottes Wort nicht nur, er vollendet es auch, sondern er bindet uns an Gottes Wort. Sehen Sie Vers 19: Dort sagt Jesus, wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich. Wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.
Damit nähern wir uns mit Riesenschritten der Antwort auf unsere Ausgangsfrage: Was gilt, was ist richtig? Jesus sagt klar: Gottes Wort. Und wieder kommt es auf die Einzelheiten an. Jesus sagt nicht einfach: „Also Leute, ich nenn euch so die grobe Richtung, und dann marschiert los und seht mal zu, wie ihr klarkommt.“ Stattdessen sagt Jesus: Wer auch nur eines von diesen kleinsten Geboten auflöst, der wird der Kleinste sein im Himmelreich.
Die spannende Frage lautet nun: Was ist mit diesen Geboten in Vers 19 gemeint? Was sind diese kleinsten Gebote, was sind diese Gebote überhaupt? Wer das Neue Testament weiterliest, wird sehen, dass Jesus nicht alle Einzelbestimmungen des Alten Testaments meint. An bestimmten Stellen sagt Jesus ganz deutlich, dass das Alte Testament für das Reich Gottes nicht mehr gilt, zum Beispiel die Opferbestimmungen.
Wir haben hier keinen Rauchopferaltar mehr. Diese Opfer sind für uns nicht mehr nötig, sie waren für Israel wichtig. Sie haben gezeigt, dass Gott die Schuld ernst nimmt. Schuld muss gesühnt werden, und ihr braucht Vergebung. Aber als Jesus als das wahre Opferlamm kam und die Sünde endgültig auf sich nahm, erfüllte er diese Opfer, die eine Vorschattung auf ihn gewesen waren. Von da an waren die Opfer nicht mehr nötig, sie hatten ihr Ende erreicht.
Also: Diese Gebote, von denen Jesus in Vers 19 spricht und die unbedingt zu halten sind, das sind nicht alle alttestamentlichen Bestimmungen. Sondern es ist das Alte Testament in der Deutung und Auslegung von Jesus und die neuen Gebote, die Jesus dazugibt. Halten Sie das bitte fest, das ist ganz wichtig.
Was für uns vom Alten Testament gilt, ist nicht beliebig. Das entscheidet nicht die sich verändernde Zeit, sondern das bestimmt Jesus.
Nun legt Bettina die letzte Folie auf. Jesus hat sich sehr deutlich dazu geäußert. Kannst du es noch ein bisschen weiter rüberschieben? Ja, so ist gut, danke.
Nun gibt es ganz unterschiedliche Fälle. Die grünen Punkte sehen Sie nur im Alten Testament. Das sind die Gebote, die im Neuen Testament nicht mehr gelten, zum Beispiel die Opfergesetze oder auch das Sabbatgebot, das den Samstag als Ruhetag vorschreibt. Das gibt es im Neuen Testament nicht mehr. Stattdessen sind die von Jesus geleiteten Apostel dazu übergegangen, den Sonntag als den Auferstehungstag zu feiern. Die grünen Gebote gibt es also nur im Alten Testament.
Dann haben Sie die roten Punkte. Das sind die Gebote aus dem Alten Testament, die im Neuen Testament genauso weiter gelten, weil Jesus das bestimmt. Zum Beispiel das Doppelgebot der Liebe: Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.
Und dann gibt es noch die schwarzen Gebote. Diese werden vom Alten Testament übernommen, gelten im Neuen Testament weiter, aber sie werden von Jesus noch ein Stück weitergeführt und zugespitzt.
Ich will Ihnen das an einem konkreten Beispiel deutlich machen: Das Scheidungsverbot ist im Alten wie im Neuen Testament deutlich ausgesprochen. Aber es gibt eine Veränderung. Das Alte Testament sagt, unter verschiedenen Umständen darf ein Mensch, der Gott gehorchen will, sich scheiden lassen.
Jesus nimmt dieses Scheidungsverbot ins Neue Testament mit, spitzt es aber zu. Er sagt: Für einen Menschen im Reich Gottes, für einen Christen, der Gott gehorchen will, gibt es nur einen legitimen Grund, selbst die Scheidung anzustreben – nur einen einzigen, und das ist Ehebruch.
Jesus sagt, auch im Fall von Ehebruch soll man natürlich versuchen, sich zu versöhnen und den anderen so gut es geht zurückzugewinnen. Aber wenn es überhaupt für einen Christen einen Grund geben kann, sich scheiden zu lassen, dann ist es nur Ehebruch.
Hier haben wir ein Beispiel, wie Jesus ein Gebot des Alten Testaments aufnimmt und im Neuen Testament weiter zuspitzt.
Jesus bindet uns an Gottes Wort. Diese Gebote, von denen er in Vers 19 spricht, gelten. Das Alte Testament gilt in seiner verbindlichen Auslegung durch Jesus, in seiner Zuspitzung durch Jesus und in seiner Überbietung durch Jesus.
Wir können uns das so vorstellen: Wir bekommen von Jesus das Alte und das Neue gewissermaßen im Doppelpack, als Doppelband. Und wir erfahren jetzt hier im Neuen Testament, in diesem „Blauen“ genau, wie wir das Alte Testament verstehen sollen.
Es ist wichtig, dass wir beides haben. Jesus bestimmt, was für uns verbindlich gilt. Gut, dass wir diesen Doppelband haben.
Natürlich haben die Leute gefragt: Darf Jesus das tun? Natürlich darf er das. Das ist doch logisch! Wenn Jesus das Ziel des Alten Testaments ist, dann bekommen wir von ihm die endgültige Auslegung. Er ist der Schlüssel.
Das Alte Testament hat selbst darauf hingewiesen: Der, der kommen wird, der dieses Alte Testament erfüllen wird, wird es weiterführen. Er wird etwas ganz Neues bringen, über das Alte Testament hinausgehen und das Recht haben, das Alte Testament endgültig auszulegen. Er wird die Vollmacht haben, über das Alte Testament hinauszugehen.
Halten Sie das fest: Jesus spricht dem Alten Testament allerhöchste Autorität zu. Er kritisiert es nie, er stellt es nie in Frage, sondern er nimmt es auf und führt es vollmächtig weiter.
Nur Jesus darf das, weil Jesus von Gottes Seite kommt. Die Propheten haben alle im Namen Gottes gesprochen, aber Jesus spricht nicht im Auftrag Gottes, sondern er spricht als Gott. Das hat er immer wieder betont.
Nun kommt uns das sehr nahe, denn mit dieser unvergleichlichen Autorität – kein anderer hat je auf dieser Erde eine solche Autorität gehabt wie Jesus – da bindet er nun Sie und mich an sein Wort. An seine Auslegung des Alten Testaments, an seine Bergpredigt, an das, was seine Apostel uns unter seiner Leitung gaben.
Das gilt. Und die Frage für uns heißt: Lasse ich mich davon binden?
Die Einladung zur freiwilligen Bindung und Gehorsam
Im Zeitalter des Autos könnte man auch sagen: Ich lasse mich anschnallen. Sie kennen das sicher – man hat es eilig, setzt sich ins Auto und will losfahren. Doch hinten ruft der kleine Sohn: „Papa, erst anschnallen!“ Ich muss mich also freiwillig anschnallen. Will ich das? Manchmal ist das Anschnallen umständlich. „Ach, ich fahre doch nur fünf Straßen weiter, das lohnt sich doch gar nicht“, denkt man. Es erscheint unnötig. Aber es dient meiner Sicherheit. Es trägt dazu bei, dass ich wohlbehalten ans Ziel komme.
Das ist die schlichte Frage, die Jesus Ihnen heute Morgen vorlegt. Vielleicht erinnert Sie ja im Laufe der Woche Ihr Sicherheitsgurt daran: Bist du bereit, dich freiwillig anzuschnallen? Willst du mir gehorchen? Willst du dich an meine Gebote binden lassen? Willst du mir bis ins Detail, bis in die Einzelheiten gehorchen? Und zwar auch dann, wenn dein Verstand oder die gesellschaftlichen Umstände dagegen sprechen? Lässt du dich binden? Wer hat in deinem Leben die letzte Entscheidung? Und wie schnell können wir da abrutschen – jeder, denke ich, durch Eigenwillen oder durch Leute, die uns falsch beeinflussen.
Ein Beispiel: Ein in christlichen Kreisen sehr bekannter Psychologe, Professor Michael Dieterich, hat vor einiger Zeit in einer christlichen Zeitschrift einen Aufsatz veröffentlicht. Er vertritt folgende Richtung: Jesus hat zwar Scheidung nur im Fall von Ehebruch erlaubt, aber da es heute viele andere schwierige Fälle in unserer Gesellschaft gibt und die Menschen heute auch älter werden als damals, hält er weitere Ausnahmen für möglich. Er spricht dann Seelsorger an und empfiehlt ihnen, so vorzugehen.
Nun können wir heute nicht über das sensible Thema Scheidung sprechen. Das werden wir tun, wenn wir zu Matthäus 5,31 kommen, denn dort redet Jesus ausführlicher darüber. Mir geht es jetzt nur um das, was hier abgelaufen ist. Jesus stellt ein Gebot auf und sagt: Für Christen im Reich Gottes gilt natürlich, dass sie immer versuchen sollen, sich zu versöhnen. Aber wenn ein Christ die Scheidung überhaupt einreichen darf, dann nur wegen Ehebruch.
Professor Dieterich schreibt dann: Jesus hat das zwar gesagt, aber angesichts der Umstände müssen wir manchmal bewusst von dem abweichen, was Jesus gesagt hat. So lehrt der Psychologe die Seelsorger. Ich will die gute Absicht dieses Mannes nicht bestreiten, aber ich komme nicht an dem vorbei, was Jesus hier in Vers 19 sagt: „Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich.“
Sehen Sie, in diesem Vers 19 steckt ein Warnsignal, das man leicht überliest. Jesus sagt: Im Himmelreich – das spielt sich also alles unter Christen ab – kann man Bürger des Himmelreichs sein, ein lebendiger Christ, und trotzdem an bestimmten Punkten Jesus ungehorsam werden. Das müssen gar keine großen Punkte sein. Jesus sagt, wenn auch nur eines von diesen kleinsten Geboten darunterfällt – das müssen keine großen Sünden sein, wie wir sagen.
Wer schon eines von diesen kleinsten Geboten auflöst, das heißt, wer es bewusst nicht akzeptiert, und wer auch andere dahingehend beeinflusst, wer es so lehrt, was wird mit dem passieren? Jesus sagt: Er wird nicht seine Rettung verlieren, er bleibt im Reich Gottes. Aber er wird die Konsequenzen zu tragen haben. Er wird in diesem Leben für Gott weniger brauchbar sein. Und in der Ewigkeit, wenn im Himmel die Plätze vergeben werden, dann werden diejenigen, die eines der kleinsten Gebote Gottes für unwichtig erklärt haben, auf den untersten Rängen landen.
So wichtig ist es Jesus, dass wir zu seinen Geboten stehen. Aber Jesus warnt nicht nur, er wirbt auch. Darum zeigt Jesus hier am Ende nicht nur die praktischen Folgen des Ungehorsams, sondern auch die praktischen Folgen des Gehorsams. Am Ende von Vers 19 sagt er: „Wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.“
Das bedeutet nun nicht, dass wir uns den Himmel durch das Halten von Geboten verdienen können. Das heißt es nicht. In den Himmel kommen wir nur durch Jesus, dadurch, dass wir an ihn glauben. Nein, in diesem Vers 19 geht es nicht darum, wie man in den Himmel kommt, sondern welche Stellung man dort einnehmen wird und wie fruchtbar unser Dienst hier auf der Erde sein wird.
Die Frage nach Strenge und Gesetzlichkeit
Eine letzte Frage müssen wir heute noch klären: Ist das nicht zu streng? Sollte man das nicht etwas lockerer sehen? Führt das nicht zu Gesetzlichkeit? Was ist Gesetzlichkeit, was ist gesetzlich?
Ich habe überall nachgeschaut. Diesen Begriff gibt es im ganzen Neuen Testament nicht. Es ist interessant: Es gibt keine einzige Stelle, in der Jesus oder einer der Apostel gewarnt hat: „Werdet nur nicht zu gesetzlich“, oder „Werdet nur nicht zu gehorsam“, oder „Nehmt die Bibel nur nicht zu genau.“ Solche Stellen gibt es im Neuen Testament nicht.
Jesus warnt vor Heuchelei, das ist wahr. Jesus warnt vor Lieblosigkeit, das stimmt. Aber er hat niemals vor Gesetzlichkeit gewarnt. Das ist ein Schlagwort unserer Tage, das wir manchmal benutzen, vielleicht um uns zu rechtfertigen, wenn wir einem dieser kleinsten Gebote den Abschied gegeben haben.
Jesus hat nicht vor Gesetzlichkeit gewarnt, sondern vor Ungehorsam. Er hat mich und Sie davor gewarnt, dass wir Gottes Wort den Gegebenheiten anpassen und mit menschlichen Maßstäben vermischen. Und nehmen Sie das mit: Jesus hat nicht nur gewarnt, sondern er hat auch geworben.
Er hat nicht nur gesagt, wer eines von diesen kleinsten Geboten auflöst, wird der kleinste im Himmelreich sein, sondern er hat gesagt: Wer es hält, wer es ernst nimmt mit allen Schwächen, die wir Menschen haben, wer es ernst nimmt und wer es lehrt – das heißt, wer auch anderen gegenüber dazu steht und es vertritt –, der wird groß sein im Himmelreich.
Indem Jesus uns zum Gehorchen einlädt, lädt er uns zum Vertrauen ein. Sehen Sie, Gehorsam ist doch nicht, dass ich aus Pflichtgefühl irgendeinen kalten Katalog abhake. Das klappt ja nicht, das frustriert uns ja nur.
Gehorsam bedeutet, dass ich aus Liebe zu Jesus jedes seiner Worte ernst nehme. Das ist Gehorsam. Jesus hat einmal gesagt: „Wer mich lieb hat, der wird mein Wort halten.“
So nehmen Sie diesen Vers 19 mit nach Hause, mit in Ihre Gebete, mit in Ihre Überlegungen der nächsten Woche als eine solide Basis für Vertrauen. Jesus sagt uns: Du kannst dich darauf verlassen, was ich dir sage, das gilt. Und das ist gut für dich.
Wenn du meine Weisung annimmst für dich persönlich, dann wird dein Leben erfüllt. Und wenn du mein Gebot an andere weitergibst und anderen Menschen im Sinne meiner Gebote rätst, dann wirst du ihnen damit nie schaden, sondern immer nur helfen.
Vielleicht kommt dir manches, was ich sage, zu hart vor, vielleicht zu weltfremd, zu unpraktisch. Aber Jesus macht uns hier deutlich: Leute, bedenkt, es ist mein Gebot und nicht euer Gebot.
Darum trage ich die letzte Verantwortung – und nicht ihr. Ihr könnt mir vertrauen!
Ausblick und Abschluss
Am nächsten Sonntag werden wir mit praktischen Beispielen beginnen, in denen Jesus uns an ganz konkreten Lebenssituationen zeigt, wie Gehorsam aussehen soll.
Heute ging es um die große Vertrauensfrage, die Jesus jedem von uns stellt: Bist du bereit, mein Wort ganz zu akzeptieren? Auch wenn du noch viele Fehler und Sünden begehen wirst, bist du grundsätzlich bereit, es vollständig anzunehmen?
Jesus fragt nicht ich, nicht der Pastor, nicht die Kirche und auch nicht irgendeine verstaubte Tradition. Jesus selbst fragt: Bist du bereit, dich an mein Wort binden zu lassen?
Wissen Sie, wie das Matthäusevangelium endet? Damit höre ich jetzt auch auf. Dort sagt Jesus: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Geht hin, macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und lehret sie halten alles, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Jesus sagt: Alles. Wir haben nicht die Freiheit zu wählen, sondern die Freiheit zu gehorchen. Und dazu will Jesus uns seine Kraft geben. Amen.