Einführung in das Thema und historische Einordnung
Guten Morgen, ich möchte alle ganz herzlich zu diesem sehr aktuellen und brennenden Thema begrüßen: Was sagt die Bibel zum Westjordanland? Damit wir wissen, wovon wir sprechen, sehen Sie hier auf dem Bild das sogenannte besetzte Westjordanland. Dieser Landstrich umfasst einige tausend Quadratkilometer auf der Westseite des Jordans.
Das Westjordanland wurde 1967 während des Sechstagekrieges durch die israelische Armee Jordanien entrissen. Seither steht dieses Gebiet ununterbrochen im Fokus der internationalen Presse. Die ganze Welt beschäftigt sich mit den damit verbundenen Fragen des Völkerrechts und der Weltpolitik.
Heute Morgen stellen wir uns die Frage: Was sagt eigentlich die Bibel dazu? Die Propheten der Bibel verkündeten im Auftrag Gottes bereits vor Jahrtausenden detailliert, worin Gottes Plan und Bestimmung für diesen Landstrich besteht.
Wir wollen heute insbesondere zwei Kapitel aus der Bibel genauer betrachten, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Es handelt sich dabei nicht um alle Stellen der Bibel, sondern vor allem um Hesekiel 35 und 36.
Bevor wir dazu kommen, sind jedoch einige Bemerkungen zur Vorgeschichte notwendig. Vieles von dem, was jetzt folgt, haben manche von Ihnen vielleicht schon in anderen Vorträgen gehört. Diese Vorbemerkungen sind aber unerlässlich, um das Weitere überhaupt verstehen zu können.
Wir gehen in Gedanken zurück in die Vergangenheit, vor etwa 3600 Jahren. Damals war das Land Israel, inklusive Westjordanland, das Heimatland der Juden. Nach einer strengen biblischen Chronologie, die alle Zahlen der Bibel ernst nimmt, datiert der Auszug aus Ägypten auf das Jahr 1606 vor Christus.
Nach dem Auszug aus Ägypten, als Israel als Sklavenvolk befreit wurde, zog das Volk durch die Wüste Sinai und begann daraufhin, das Land Kanaan zu besiedeln – das später als Land Israel bekannt wurde.
Wenn man dies mit der europäischen Geschichte vergleicht: In Europa datiert man das Jahr 1600 vor Christus in die Jungsteinzeit. Diese Epoche gilt in Europa noch als prähistorisch oder vorgeschichtlich, weil man über diese Zeit kaum etwas weiß – alles liegt im Nebel.
In der Schule beginnt man in der Regel die europäische Geschichte mit den Helvetiern vor etwa 2000 Jahren, zur Zeit von Julius Caesar. Anders verhält es sich mit der Geschichte des Landes Israel und des Volkes Israel: Hier reicht die Geschichte weit zurück bis in die Jungsteinzeit. Ab dieser Zeit lebte das Volk Israel in diesem Gebiet.
So war dieses Land 1600 Jahre lang das Heimatland der Juden. Schauen wir uns nun die Situation vor zweitausend Jahren an. Damals war Israel unter der Herrschaft des Königs Herodes, wie man aus der Weihnachtsgeschichte (Matthäus 2; Lukas 2) im Neuen Testament gut weiß.
Sie sehen das Gebiet Israel: Unter Herodes war dieses große Land gemeint, also das gesamte Westjordanland und darüber hinaus. Es umfasste Judäa, Samaria, Galiläa und große Teile von Syrien und dem heutigen Jordanien.
All dies gehörte vor zweitausend Jahren zum Land Israel – also das Westjordanland und weit darüber hinaus, auch das Ostjordanland.
Jesus Christus und die prophetische Bedeutung des Landes
Damals, vor zweitausend Jahren, erschien Jesus Christus, ein Jude, geboren in Bethlehem. Durch sein Kommen erfüllte er über dreihundert Prophezeiungen aus dem Alten Testament über den Messias. Ich habe mir einmal eine Liste gemacht mit all diesen erfüllten Prophezeiungen – von erstens, zweitens, drittens bis dreihundert, dreihunderteins, dreihundertzwei und so weiter. Damit können wir beweisen, dass Jesus von Nazareth der verheißene Erlöser ist.
Die Propheten sagten jedoch voraus, dass der Messias abgelehnt werden würde. Das wird zum Beispiel in Jesaja 53 ganz eindrücklich dargestellt, einem Kapitel, das der Talmud ebenfalls auf den Messias bezieht. Überhaupt haben die großen Zeugnisse der Rabbiner im Altertum Jesaja 53 alle auf den Messias bezogen. Dort wird klar gesagt, dass der Messias verworfen und getötet werden wird.
Die Propheten sagten weiter voraus, dass als Folge der Verwerfung das jüdische Volk das Land verlieren würde. So sagte Mose am Ende der Wüstenwanderung, also bevor das Volk Israel ins verheißene Land hineinging, am Ende der europäischen Jungsteinzeit, welche Flüche über das Volk Gottes kommen würden, wenn sie die Gebote Gottes nicht bewahren.
Ganz zentral steht im fünften Buch Mose, oder wie man im Hebräischen sagt, im Buch Dwarim, im Kapitel 18, Vers 15, die Ankündigung des großen Propheten, des Messias. Dort heißt es, dass wer auf diesen Propheten nicht hören wird, von dem wird Gott es fordern.
Die Flüche werden ausführlich beschrieben. Ich lese daraus 5. Mose 28,63: „Und ihr werdet herausgerissen werden aus dem Lande, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen, und der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde.“
Nun, es ist eine Tatsache: Ab dem Jahr siebzig nach Christus, also wenige Jahre nach der Kreuzigung des Messias Jesus, wurde das jüdische Volk in einem jahrhundertelangen Prozess wortwörtlich unter alle Völker der Welt auf allen fünf Kontinenten zerstreut.
Mose schrieb in 3. Mose 26,32 weitere Flüche und sagt Gott: „Und ich werde das Land verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen, sich darüber entsetzen sollen. Und euer Land wird eine Wüste sein und eure Städte eine Öde.“ Auch dies ist eine Tatsache. Das Land, das von Milch und Honig floss, sank ab dem Jahr siebzehn nach Christus in einem jahrhundertelangen Prozess zu einer unansehnlichen Wüste ab. Der Höhepunkt wurde im neunzehnten Jahrhundert erreicht.
Ganz wichtig ist jedoch: Die Prophetie des Alten Testaments sagte voraus, dass es trotz der Zerstreuung immer eine jüdische Präsenz im Land geben werde – eine dauernde Restpopulation.
In Jesaja 6 wird darüber gesprochen, dass in dieser Zeit eine Verstockung über das jüdische Volk kommen sollte. Sehend werden sie nicht sehen, und Hörend werden sie nicht hören. Der Prophet fragt in Jesaja 6,11: „Wie lange, Herr?“ Und er sprach: „Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist, und der Herr die Menschen weit entfernt hat, und der verlassenen Orte viele sind inmitten des Landes.“
Genau so ist es gegangen. Allmählich wurden die Juden aus ihrem Land vertrieben, besonders im Jahr siebzig und einhundertfünfunddreißig nach Christus. Als die Römer zwei Kriege gegen die Juden führten, flohen zum Beispiel mehr als eine Million Juden aus ihrem Land nach Babylonien ins Zweistromland.
Auch in der weiteren Zeit wurden sie immer wieder unterdrückt und verfolgt, sodass sie aus dem Land hinausgingen. Als im siebten Jahrhundert die Muslime aus Saudi-Arabien nach dem Tod Mohammeds kamen, unterdrückten sie die Juden massiv. Auch das führte zu einer weiteren Entvölkerung.
Später, zum Beispiel in der Zeit, als die Türken jahrhundertelang über das Land Israel herrschten – das man in der Zwischenzeit Palästina nannte –, wurden die Juden ebenfalls so unterdrückt und verfolgt, dass viele flohen, etwa nach Persien oder Indien.
Jesaja 6, Vers 13 sagt: „Und ist noch ein Zehntel darin, so wird es wiederum vertilgt werden, gleich der Terebinte und gleich der Eiche, von welchen, wenn sie gefällt sind, ein Wurzelstock bleibt. Ein heiliger Same ist sein Wurzelstock.“
Tatsächlich nahm die Bevölkerung immer weiter ab. Der absolute Tiefpunkt aller Zeiten wurde zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts erreicht, als es noch etwa fünftausend Juden im Land gab.
Doch dann kam die Wende. Das Volk Israel ist gewissermaßen wie ein Baum – eine Terebinte oder eine Eiche – gefällt worden, aber der Wurzelstock blieb im Land. Dieser Wurzelstock ist die Hoffnung für eine neue Zukunft. Denn plötzlich kann ein abgeschlagener Baum wieder ausschlagen und neu treiben. Und so sollte es kommen.
Die jüdische Restpopulation und die Rückkehr ins Land
Die wichtigsten Städte dieser dauernden Restpopulation im Land waren vor allem vier: Safed in Galiläa, Tiberias in Galiläa am See Genezareth, Jerusalem und natürlich auch Ostjerusalem sowie Hebron. Dabei fällt auf, dass Ostjerusalem und Hebron Gebiete im Westjordanland sind. Diese Regionen waren über die vergangenen zweitausend Jahre hinweg ständige Wohnorte der jüdischen Restbevölkerung, neben vielen weiteren kleineren Orten im Land.
In der Endzeit sagten die Propheten eine Rückkehr der Juden voraus. Bereits in Hesekiel 36,24 heißt es: Gott sagt zu seinem Volk: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ Ab 1882 begann die erste große Immigrationswelle in das Land der Vorväter. Sie sehen hier ein historisches Bild von solchen ersten jüdischen Siedlern, die hauptsächlich aus Russland kamen. Grund für ihre Auswanderung war die grausame Verfolgung unter den letzten Zaren.
Die erste Immigrationswelle dauerte von 1882 bis 1904. Tausende kamen in ein völlig verwüstetes Land. Man hielt diese jüdischen Einwanderer für Phantasten, denn das Land Israel, damals Palästina genannt, war Teil des Türkischen Reiches, dem Osmanischen Reich. Dieses war ein islamisches Reich. Nach islamischem Recht darf Boden, der von Muslimen beherrscht wird, niemals von Nichtmuslimen beherrscht werden.
Der Traum von einem künftigen Staat in Palästina für die Juden war nach orthodoxem, nicht extremistischem Verständnis des Islams somit unmöglich. Deshalb dachte man, die Juden könnten zurückkehren, aber das würde nichts bringen. Doch plötzlich brach 1914 der Erste Weltkrieg aus, ausgelöst durch einen Thronfolgemord auf dem Balkan. Die Ereignisse überschlugen sich.
Während des Krieges stellte sich das Osmanische Reich, das über den Nahen Osten herrschte, auf die Seite Deutschlands. Dies forderte die Alliierten, damals die Entente-Mächte genannt, heraus. Sie besiegten daraufhin das Osmanische Reich. Palästina wurde in diesem Krieg von den Engländern in einem erbitterten Kampf erobert. Allein der Kampf um Jerusalem forderte 25 Tote, vor allem auf türkischer Seite.
Diese Kämpfe im Nahen Osten 1917 und 1918 führten zum Untergang des Osmanischen Reiches. Damit endete die vierhundertjährige türkische Herrschaft über Palästina sowie über die Gebiete, die heute Syrien, Libanon, Irak und weitere Länder bilden. Das war ein Schock für die islamische Welt, denn islamisches Territorium kam unter – ich setze das in Anführungszeichen – christliche Herrschaft. Nach orthodoxer islamischer Lehre darf das nicht geschehen.
Die Situation verschärfte sich noch, als 1917 während des Krieges Lord Balfour im Auftrag der englischen Regierung die sogenannte Balfour-Erklärung herausgab. Dabei handelte es sich um ein Versprechen zur Schaffung eines Judenstaates in Palästina. Lord Balfour schrieb unter anderem an Lord Rothschild: „His Majesty's Government view with favour the Establishment in Palestine of a National Home for the Jewish People and will use their best endeavours to facilitate the Achievement of this Object.“ Die königliche Regierung betrachtet es also mit Wohlwollen, dass in Palästina eine nationale Heimstätte für das jüdische Volk geschaffen werden soll, und wird sich dafür einsetzen, dieses Ziel zu erreichen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Völkerbund gegründet, der als Vorläufer der UNO angesehen werden kann. Der Völkerbund trat zusammen und übergab 1920 das Mandat, also eine übergangsweise Herrschaftsaufgabe, an England. England erhielt das Mandat über Palästina. Wichtig ist, dass Palästina damals das Gebiet des heutigen Israel mit allen sogenannten besetzten oder besser gesagt umstrittenen Gebieten umfasste: den Gazastreifen, das Westjordanland, die Golanhöhen sowie das gesamte Gebiet des heutigen Jordanien.
Alle Menschen in diesem Gebiet, ob Juden oder Araber, wurden Palästinenser genannt. Ein palästinensisches Volk im heutigen Sinne gab es damals nicht. Es gab einfach Araber und Juden, aber alle, die in Palästina wohnten, hießen Palästinenser. So wurde zum Beispiel die spätere Ministerpräsidentin Golda Meir von den Engländern in ihrer Identitätskarte als Palästinenserin eingetragen.
Es gab eine Zeitung namens The Palestine Post, die spätere Jerusalem Post, eine jüdische Zeitung. Ebenso existierte das Palestine Symphony Orchestra, ein jüdisches Sinfonieorchester in Palästina.
1921 beschlossen die Engländer, Palästina zu teilen. Die arabischen Palästinenser sollten ebenfalls einen Staat gründen können. So übergab England 77 Prozent von Palästina, nämlich das gesamte Gebiet östlich des Jordans, den Palästinensern. Wichtig ist: Die Araber auf der Ostseite des Jordans und auf der Westseite waren kein anderes Volk, sondern einfach Araber.
Die Araber erhielten also auf der Ostseite dieses Gebiet, das zunächst Transjordanien genannt wurde. 1946 wurde es völlig unabhängig von England und später Jordanien genannt. Schade, denn man hätte es Ostpalästina nennen sollen. Dann wüsste die ganze Welt, dass es einen Palästinenserstaat schon lange gibt. Dieser wurde vor dem Judenstaat gegründet und umfasst drei Viertel, also 77 Prozent von Palästina.
Dieses Wissen ist heute vielen Journalisten unbekannt. Auch viele große Politiker wissen das nicht. Vielleicht ist es etwas ungerecht, das so zu sagen – vielleicht wissen sie es doch. Doch in dem, was sie sagen, machen sie nicht deutlich, dass sie es wissen. Sie reden alle so, als ob sie es nicht wüssten, obwohl sie es leicht auf Wikipedia oder in Fachbüchern nachlesen könnten.
Die Staatsgründung Israels und die Folgen
Die Juden hatten zu dieser Zeit immer noch keinen eigenen Staat. Auch kein halbautonomes Gebiet, wie es die Palästinenser in Ostpalästina hatten. Sie benötigten dringend eine Heimat, einen Zufluchtsort. Dann kam Hitler 1933 an die Macht. Im Zweiten Weltkrieg, von 1938 bis 1945, vernichtete das nationalsozialistische Europa sechseinhalb Millionen Juden.
Als die Konzentrationslager geöffnet wurden, stand die zivilisierte Welt unter Schock. Viele hatten von den Gräueltaten gehört, doch die tatsächliche Realität war noch viel schrecklicher, als man es sich vorgestellt hatte. Der Völkerbund, der nach dem Ersten Weltkrieg gegründet worden war, um einen weiteren Weltkrieg zu verhindern, hatte versagt. Deshalb wurde der Völkerbund aufgelöst und durch die neu gegründete Organisation der Vereinten Nationen (UNO) ersetzt. Diese sollte nun verhindern, dass es erneut zu einem Weltkrieg kommt.
Im November 1947 trat die UNO erstmals zusammen und beschloss, dass es einen Judenstaat geben müsse. Die sogenannte Judenfrage sollte gelöst werden, indem man diesem Volk nach 2000 Jahren eine nationale Heimstätte schuf. Unter dem Druck der arabischen Palästinenser wollte man jedoch nicht das gesamte Gebiet Palästinas den Juden geben. Stattdessen wurde das Gebiet nochmals geteilt.
Nur diese beiden braunen Landstriche waren für einen künftigen Judenstaat vorgesehen. Die Juden waren enttäuscht, nahmen aber, was sie bekommen konnten. Dieses Gebiet ist nicht besonders groß. Die beiden Landstriche sind gut bewohnbar: am Meer und in Galiläa beim See von Tiberias. Südlich von Beerscheba liegt jedoch die Negev-Wüste, die schon in der Antike eine Wüste war. So erhielten die Juden 12,6 Prozent von Palästina. Die Palästinenser sollten auf dem restlichen Gebiet einen zweiten Staat gründen können.
Sie sehen also die Gerechtigkeit der Welt unter dem Eindruck der Judenvernichtung: Für die Palästinenser blieben 87,4 Prozent von Palästina, für die Juden nur der kleine Rest. Dennoch tobte die islamische Welt. Ein Judenstaat wurde nicht akzeptiert. Warum? Damals ging es nicht um das Westjordanland, das ja nicht vorgesehen war. Auch Gaza und der Golan waren nicht Teil des vorgesehenen jüdischen Staates. Trotzdem gab es keinen Frieden.
Das sollten Sie gut wissen, wenn behauptet wird, die besetzten Gebiete seien das Hindernis für den Frieden. Dann können Sie sagen: Frieden war unmöglich zu einer Zeit, als es diese besetzten Gebiete noch gar nicht gab. Das ist nicht wahr! Warum tobte die islamische Welt damals? Weil nach islamischem Recht ein Judenstaat auf einst islamisch regiertem Boden nicht erlaubt ist.
Dennoch führte der Zweite Weltkrieg und die Judenvernichtung zur Gründung des Staates Israel. In der Weltgeschichte gab es nur zwei Weltkriege, den Ersten und den Zweiten. Der Erste Weltkrieg schuf die Voraussetzungen für die Rückkehr der Juden ins Land, und der Zweite Weltkrieg öffnete die Tür für die Staatsgründung.
So kam es als direkte Folge des Zweiten Weltkrieges am 14. Mai 1948 zur Gründung Israels. Hier sehen Sie David Ben-Gurion, wie er über das Radio die Gründung des Staates Israel verkündet. Damit erfüllte sich Jesaja 66,8: "Wer hat so etwas gehört? Wer hat dergleichen gesehen? Kann ein Land an einem Tag geboren werden? Kann eine Nation auf einmal geboren werden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren."
Ähnlich wie die Schweiz am Rütli-Schwur am 1. August 1291 an einem Tag geboren wurde, entstand Israel an einem Tag. Doch anders als bei der Schweiz geschah dies mitten in kriegerischen Auseinandersetzungen. In der Nacht nach der Staatsgründung brach der sogenannte Unabhängigkeitskrieg aus.
In der Nacht vom Freitag auf den Schabbat, dem 15. Mai 1948, erklärten Jordanien, Irak, Syrien, Libanon, Ägypten, Saudi-Arabien und Jemen zusammen mit den Palästinensern Israel den Krieg. Sechs offizielle Armeen griffen an. Israel verfügte damals nur über die Verteidigungstruppen der Haganah, die gerade in die israelische Armee umbenannt worden war. Sie hatten kaum schwere Waffen und nur etwa vier Flugzeuge.
Doch das Wunder geschah: Nach einem Jahr überlebte Israel und ging als Sieger aus diesem Krieg hervor – mit deutlichem Landgewinn. Im Juli 1949 erzwang die UNO einen Waffenstillstand, als Israel bereits auf dem Vormarsch war. Jordanien annektierte daraufhin das Westjordanland einschließlich Ostjerusalem und den Tempelberg.
Das Westjordanland gehörte zu diesem Zeitpunkt keinem Staat. Gemäß UNO-Beschluss von 1947 sollte dort ein zweiter palästinensischer Staat entstehen. Ostjerusalem und der Tempelberg sollten internationalisiert werden. Doch Jordanien eroberte diese Gebiete, vertrieb oder tötete die dort lebenden Juden und plünderte die Gegend. So wurde das Westjordanland, um einen Ausdruck Hitlers zu verwenden, "judenrein" – zum ersten Mal seit dem Ende der Jungsteinzeit.
Israel konnte 1948/49 nicht vernichtet werden. In den folgenden Jahren rüsteten sich die umliegenden islamischen Staaten modern auf, unterstützt von der Sowjetunion. Als es in den 1960er Jahren den Anschein hatte, dass Israel vernichtet werden könnte, rief man zur totalen Vernichtung Israels auf.
Das führte zum Sechstagekrieg vom 5. bis 10. Juni 1967. Er erfüllte auch Psalm 83,4, in dem von den Feinden Israels in der Umgebung heißt: "Sie sprechen: Kommt, lasst uns sie vertilgen, dass sie keine Nation mehr seien, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel." Dies war der zweite Versuch der Totalvernichtung.
Nach sechs Tagen waren alle Feinde an drei Fronten geschlagen, und es kehrte Ruhe ein. Die israelische Armee eroberte in diesen sechs Tagen die gesamte Sinai-Halbinsel von Ägypten. Auch den Gazastreifen nahm sie ein. Ägypten hatte den Gazastreifen seit dem Krieg von 1948/49 besetzt, obwohl dort ein zweiter palästinensischer Staat entstehen sollte. Von 1948/49 bis 1967 war der Gazastreifen also ägyptisch kontrolliert.
Die Welt schwieg dazu. Niemand forderte damals die Gründung eines palästinensischen Staates im Gazastreifen. Ebenso wenig regte sich Protest über die jordanische Annexion des Westjordanlandes. Zwar wurde diese Annexion von der Weltgemeinschaft nicht anerkannt, doch niemand verlangte die Gründung eines zweiten palästinensischen Staates dort.
Im Sechstagekrieg wurden das Westjordanland und die Golanhöhen von Jordanien beziehungsweise Syrien entrissen. Völkerrechtlich war der jordanische Besitz des Westjordanlandes nie anerkannt worden. Warum geschah das? Die Sinai-Halbinsel und der Gazastreifen sollten als Sicherheitszonen gegen Ägypten dienen. Das Westjordanland sollte eine Sicherheitszone gegen Jordanien sein.
Israel ist an dieser Stelle sehr schmal zwischen Mittelmeer und Westjordanland und daher schwer zu verteidigen. Die Golanhöhen, von denen aus Syrien Israel jahrzehntelang mit schweren Waffen beschoss, wurden ebenfalls als Pufferzone erobert.
Zweitens dachte man, dass man diese Gebiete später als Verhandlungsmasse nutzen könnte. Man wollte sie zurückgeben, um Frieden zu erreichen. Das war von Anfang an die Idee.
Nach Völkerrecht darf Land eines anderen Staates erobert werden, wenn man als Staat in seiner Existenz bedroht ist. Dieses Gebiet darf dann besetzt bleiben, bis die Aussicht besteht, dass kein weiterer Angriff mehr erfolgt. So sieht das Völkerrecht vor.
Doch die Situation ist komplizierter, da sich das Völkerrecht auf Gebiete bezieht, die einem Staat gehören. Das Westjordanland und der Gazastreifen gehörten damals keinem Staat. Sie gehörten nach internationalem Recht weder Jordanien noch Ägypten.
Deshalb sind diese Gebiete völkerrechtlich schwer zu bewerten. Man kann das internationale Recht nicht einfach auf diese Gebiete übertragen, da es sich auf Staaten bezieht. Verstehen Sie?
Die biblische Bedeutung des Westjordanlandes
Jetzt muss ich erklären, welche Bedeutung das Westjordanland hat, als es 1967 zusammen mit Ostjerusalem und dem Tempelberg wieder in die Hände Israels kam.
Lesen Sie das Alte Testament, die Bibel, und Sie werden feststellen, dass dieses Gebiet eigentlich das zentrale Gebiet der Geschichte Israels im Alten Testament ist. Gerade das Westjordanland ist das wesentliche Gebiet des Landes Israel im Alten Testament. Es wird in der Bibel Judäa für den Süden und Samaria für den Norden genannt.
Eigentlich wäre es besser, wenn man nicht vom Westjordanland sprechen würde, sondern von Judäa und Samaria. Aber wenn man in der Schweiz so spricht, verstehen die Leute das nicht. Deshalb ist es zum besseren Verständnis besser, vom Westjordanland zu sprechen. Man muss ja immer so sprechen, dass die Leute einen verstehen. Im Nachhinein kann man dann, wie ich es jetzt tue, erklären, dass eigentlich Judäa und Samaria angemessener wären.
Diese Gebiete gehörten zu den Stammesgebieten Israels, und zwar zu den Stämmen Issachar, Manasse, Ephraim, Benjamin, Juda und Levi. Dort gab es eine ganze Reihe verschiedener Städte.
Weiterhin ist die Stadt Sichem, heute Nablus, im Alten Testament der Ort, an dem Gott seinen Bund mit Abraham geschlossen hat (1. Mose 12). Es war der Wohnsitz Jakobs, des Stammvaters Israels. Dort ereignete sich die Bundeserneuerung unter Josua (Buch Josua am Schluss). Dort war das Grab Josephs, dessen Mumie man ja aus Ägypten beim Auszug mitgenommen hatte, um sie dort zu bestatten. Sichem war die erste Königsstadt der zehn Stämme des Nordreiches.
Dann liegt dort auch Jericho, die erste Stadt Israels unter Josua bei der Landnahme. Dort befindet sich Shiloh, der Standort der Stiftshütte, des Zentralheiligtums vor der Zeit, als der Tempel gebaut wurde. Shiloh war über Jahrhunderte der Standort der Stiftshütte.
Dort lag auch die Ortschaft Bethel, wo Jakob Gottes Verheißungen erhalten hatte. Dort liegt Gibeah, die Königsstadt Israels unter König Saul. Jerusalem, die Hauptstadt, mit dem Standort des ersten und zweiten Tempels – des salomonischen Tempels und des Tempels zur Zeit von Jesus Christus – befindet sich in Ostjerusalem, wohlverstanden.
Dort liegt Hebron, der Wohnort Abrahams und auch der Begräbnisort von Abraham und Sarah. Es war der Königssitz Davids für viele Jahre. Dort liegen zudem Tirza und Samaria, weitere zwei Königsstädte der zehn Stämme. Dort liegt Bethlehem, der Ort, an dem der Messias nach Micha V geboren werden sollte.
Nach 1967 förderte die israelische Regierung im Westjordanland israelische Siedlungen, und zwar aus strategischen Gründen. Man dachte daran, große Teile dieses Gebietes irgendwann zurückzugeben, aber gewisse Teile wollte man aus strategischen Gründen behalten. Dies diente dazu, im Falle eines erneuten Angriffs von dieser Front im Osten eine weitere Vernichtung verhindern zu können.
Übrigens, als die islamische Welt zum dritten Mal versuchte, Israel auszurotten – das war im Jom-Kippur-Krieg 1973 – hat Jordanien zusammen mit Syrien und Ägypten mitgeholfen. Sie kamen jedoch nicht mehr durch das Westjordanland. Das Westjordanland war damals ein Schutz. Die Angriffe kamen von der syrischen Front her. Das ist sehr wichtig.
Heute gibt es circa 150 Siedlungen im Westjordanland.
Einführung zu Hesekiel 35 und 36: Prophetien über das Westjordanland
Und jetzt, nach dieser längeren Einleitung – das passiert bei mir meistens so – aber die Einleitung ist eben wirklich wichtig.
Nun kommen wir zum zweiten Hauptteil: Hesekiel 35 und 36. Was sagt die Bibel dort über das Westjordanland? Das Erstaunliche ist, diese Kapitel sind fast 2600 Jahre alt. Sie sehen, warum wurde das Westjordanland so ein Spezialfall? Das liegt daran, dass 1947 die UNO entschieden hat, dass dieses Gebiet nicht zu einem künftigen Judenstaat gehören sollte. Das war eine Entscheidung aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Im neunzehnten Jahrhundert konnte man so etwas nie voraussehen, und schon gar nicht früher. Aber der Prophet spricht genau über dieses Gebiet als ein spezielles Gebiet – das ist wirklich erstaunlich.
Bevor wir uns diesen Kapiteln zuwenden, wollen wir den Gegnern der Bibel jeglichen Wind aus den Segeln nehmen. Es gibt ja Leute, die sagen, manche würden mit Endzeitprophezeiungen profitieren. Sie picken hier einen Vers und dort einen Vers heraus und bauen darauf irgendetwas auf. Das ist nicht wahr. Wenn das gewisse Leute machen, dann ist das ihr Problem. Bibeltreue Christen sollen das nicht tun. Wir wollen ganz gründlich vorgehen.
Das Buch Hesekiel, fragen wir uns, wann wurde es geschrieben? Im sechsten Jahrhundert vor Christus, wie ich schon angedeutet habe. Es besteht aus drei Hauptteilen:
Römisch I: Hesekiel 1 bis 24 beschreibt den Untergang Israels, und zwar um 586 vor Christus, als die Babylonier den Staat vernichteten. Das wird prophetisch dort vorausgesagt.
Römisch II: Hesekiel 25 bis 32 verkündet das Gericht über verschiedene Heidenvölker.
Römisch III: Hesekiel 33 bis 48 behandelt die Wiederherstellung Israels.
Sie sehen, der erste Teil spiegelt sich im dritten Teil wider: Der Untergang Israels und dann die Wiederherstellung Israels – und zwar in der Endzeit, in der Zeit, wenn der Messias einmal kommen sollte, um über diese Erde zu herrschen.
Im dritten Teil, Hesekiel 33 bis 48, haben wir also die Wiederherstellung Israels in der Endzeit. Woran erkennt man, dass es sich um die Endzeit handelt? Lesen Sie Hesekiel 36,4: Dort geht es um die Zeit des Endes, die Zeit der Ungerechtigkeit des Endes – so sollte es wörtlich übersetzt sein. Es geht hier um die Endzeit.
Und in Hesekiel 38,8 ist die Rede von der Zeit, die genannt wird „am Ende der Jahre, wenn das jüdische Volk wieder in das Land der Väter zurückkehrt.“ Die Endzeit ist also nicht die Zeit des Weltuntergangs – das kommt später. Die Endzeit bezieht sich hier auf die Zeit, wenn der Messias kommt, um zu herrschen. Das ist die Periode, in der das jüdische Volk aus allen Völkern zurückkehrt ins Land der Väter.
Aus Hesekiel 36,24 entnehmen wir diese Rückkehr der Juden. Gott spricht: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ Diese Prophezeiung hat sich erst in unserer Zeit erfüllt. Von 1882 bis 2006 – hier liegt ein Schreibfehler vor, es sollte „vier Millionen Juden“ heißen – sind vier Millionen Juden zurückgekehrt, aus allen fünf Kontinenten und aus über hundert verschiedenen Ländern.
Nun möchte ich all diese Prophezeiungen in Verbindung mit dem Westjordanland aus Hesekiel 35 und 36 durchnummerieren. Ich nummeriere sie von P1 bis P30, das heißt Prophetie 1 bis Prophetie 30. So haben wir hier also 30 Prophezeiungen, die sich in der Endzeit erfüllen sollten, das heißt in unserer Zeitperiode, in der das jüdische Volk zurückkehrt – ab 1882.
Wer schon andere Vorträge von mir über die Endzeit gehört hat, weiß, worauf ich hinauswill. Ich habe einen Vortrag, den man auch auf Kassette und CD bekommen kann, mit dem Titel „Leben wir wirklich in der Endzeit?“ Dort geht es um etwas mehr als 30 Prophezeiungen, die sich in unserer Zeit erfüllt haben – von 1882 bis heute.
Dann habe ich einen neuen Vortrag über die Zukunft des Irak, in dem ich die Prophezeiungen, die sich in Verbindung mit dem Irak in der Endzeit erfüllt haben, durchnummeriere – von P1 bis P44.
Und jetzt haben Sie hier diesen ganz neuen Vortrag, den ich erst gestern Abend um halb zwölf abgeschlossen habe. Darin haben wir nochmals dreißig Punkte. Zusammen haben wir also etwa hundert Prophezeiungen.
Ich habe noch mehr auf Lager und arbeite gerade an einem Buch, in dem ich über hundert Prophezeiungen vorstellen möchte, die sich auf die Endzeit beziehen und die sich schon erfüllt haben.
Die Rückkehr und die Bedeutung der Berge Israels und Edom
P1 Rückkehr aus aller Welt, Hesekiel 36, Vers 24, P2 Rückkehr ins Land Israel. Ja, es ist so: Es geht nicht nur einfach um eine Rückkehr. In der Vergangenheit wurden verschiedene Vorschläge zur Lösung des Judenproblems gemacht. So schlug man beispielsweise vor, in Afrika, in Uganda, ein Gebiet für die Juden freizumachen, um dort einen Staat zu gründen. Es gab verschiedene Vorschläge in Südamerika, auch in Nordamerika, und sogar im Fernen Osten wurde ein Vorschlag diskutiert. Insgesamt wurden etwa zwanzig verschiedene Vorschläge gemacht – außer dem Land Israel. Doch keiner dieser Vorschläge wurde realisiert, sondern nur die Rückkehr ins Land Israel.
Hier steht ja: „Ich werde euch aus den Nationen holen, euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen“, nicht in das Land Uganda, Südamerika oder irgendwo anders.
Nun, folgende Übersicht ist sehr wichtig, damit wir das in Zusammenhang bringen mit dem ersten und zweiten Kommen des Messias, das wir bis jetzt gesehen haben. Vor zweitausend Jahren kam Jesus Christus zum ersten Mal. Er erfüllte die Prophezeiungen über den leidenden Messias, über dreihundert, Jesaja 53, Psalm 22, Daniel 9 usw. Die Propheten sagten in der Folge: Weil die Masse seines Volkes den Messias nicht erkennen wird, sondern an ihm vorbeigehen wird, wird das Volk unter alle Völker der Welt zerstreut.
Aber in der Endzeit, lange, lange Zeit später, sagt Hosea 3, wird das jüdische Volk zurückkehren aus allen Ländern, und dann wird schließlich der Messias zum zweiten Mal kommen – und zwar nicht mehr als der leidende, sondern als der herrschende Messias.
Also, um diese Endzeit, die eine Periode von schon über hundertzwanzig Jahren ist, geht es uns heute. Beim ersten Kommen hatten wir auch eine Periode von über hundertzwanzig Jahren: von der Geburt Jesu über die Kreuzigung bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 und dann bis zur vollen Vernichtung des Judenstaates im Krieg unter Kaiser Hadrian 135 nach Christus. Diese Zeit war ebenfalls eine von über hundert Jahren. Und jetzt ist die Endzeit auch schon eine Zeit von über hundert Jahren.
Aber was sind diese mehr als hundertjährigen Perioden im Vergleich zu den fast zweitausend Jahren dazwischen?
Nun, wir wenden uns Hesekiel 35 und 36 zu. Dort stellen wir fest: In Kapitel 35 finden wir eine Prophetie gegen die Südberge von Jordanien, und in Kapitel 36, als Gegensatz und Kontrast, eine Prophetie zugunsten der Berge Israels.
Die Berge, die Südberge von Jordanien, und die Berge Israels – wo sind die? Der hauptsächliche Verlauf der Berge Israels geht durch das Westjordanland. Dieses Gebiet nennt die Bibel so oft die Berge Israels.
In Kapitel 35 haben wir eben diese Prophetie gegen die Südberge von Jordanien. Dieses Gebirge heißt das Gebirge Seir oder einfach Edom. Edom ist das Land der Nachkommen Esaus. Jakob, der später Israel hieß, ist der Stammvater des Volkes Israel. Er hatte einen zweieiigen Zwillingsbruder, der ganz anders aussah: Esau.
Während Jakob das Land Kanaan, das spätere Land Israel, nach der Segensverheißung an Abraham und Isaak, Vater und Großvater von Jakob, erhalten sollte, sollte Esau die Südberge Jordaniens bekommen – diese typisch rötlichen Berge. Edom heißt übrigens „Rot“, man kann es mit „Rotland“ übersetzen.
„Edom“ kommt von der Wurzel „Adam“, was „Rotsein“ bedeutet. Hier sehen Sie schon etwas von den Südbergen Jordaniens, auf dem Bild Bozra, die Hauptstadt von Edom.
Nun lese ich aus Hesekiel 35,1–3a: „Und das Wort des Ewigen geschah zu mir: ‚Menschensohn, richte dein Angesicht gegen das Gebirge Seir und weissage gegen dasselbe. Sprich zu ihm: So spricht der Herr, der Ewige.‘“
Weiter lese ich: Hier auf dem Bild sehen Sie das Tal, das Trockental Nachal Seret, das ist an der Nordgrenze von Edom. „Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir, und ich werde meine Hand gegen dich ausstrecken und dich zur entsetzlichen Wüste und zu erschreckender Verwüstung machen. Ich werde deine Städte zu Einöde machen, und du selbst wirst eine entsetzliche Wüste werden, und du wirst erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Dieser Ausdruck „entsetzliche Wüste“ ist ein hebräisches Wort. Es gibt auf Hebräisch verschiedene Wörter für „Wüste“. Zum Beispiel wird die Wüste Judäa als „bar“ bezeichnet – eine Wüste, in der man gut Schafe und Ziegen füttern kann. Das ist eine lebendige Wüste, genannt „Mitbar“.
Aber hier haben wir in Hesekiel sehr oft das Wort „Schimmermah“, das eine Wüste meint, die Entsetzen auslöst – also ein wirklich kaputtes Land, nicht einfach eine Wüste, sondern ein ganz zerstörtes, entsetzenserregendes Land.
So sagt Gott zu diesem Gebiet, das in unseren Augen bereits eine Wüste ist, wo Jordan zum großen Teil eine Wüste ist: Ja, das darf ich sagen, aber es soll zu einer erschreckenden Verwüstung werden.
Die Südberge Jordaniens stehen in diesem Text stellvertretend für alle Feinde rund um Israel, die mit Edom zusammengehen. So steht es in Hesekiel 36,4,5 und 7. In Hesekiel 36,7 lesen wir nämlich in Verbindung mit der Prophetie gegen Edom von den Nationen, die rings um euch, um Israel, um euch her sind.
Hier sehen Sie die Königstraße von Edom nach Moab, die durch das Gebiet hindurchführt.
Jetzt machen wir die versprochene Pause von einer Viertelstunde. Wir fahren jetzt weiter und kommen zum Anfang von Kapitel 36, wo wir eben diese Prophetie zugunsten der Berge Israels haben, im Gegensatz zu Kapitel 35, der Prophetie gegen die Berge Edoms.
Hesekiel 36,1: „Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Berge Israels, hört das Wort des Ewigen!“ Es geht um die gute Botschaft über diese Berge Israels.
Hier sehen Sie etwas von diesen Bergen Israels im Norden: das ist der Berg Ebal und Garizim bei Nablus, biblisch Sichem. Hier nochmals aus einer anderen Sicht. Das gehört zu diesen Bergen Israels, die sich durch Samaria und Judäa von Norden nach Süden erstrecken.
Gerade vor ein paar Wochen bin ich wieder mit einer Gruppe von etwa 50 Leuten durch das Jordantal hinaufgefahren, an Jericho vorbei, hinauf zum See Genezareth. Dabei fährt man natürlich an diesen Bergen Israels vorbei, Judea, Samaria, und da denke ich immer wieder an diese Kapitel, diese Weissagung über die Berge Israels, zugunsten der Berge Israels.
Wir haben ja bereits begonnen: In Kapitel 35,1–4 haben wir gelesen, dass Gott das Gericht, eine totale Verwüstung, über das Gebirge Edoms bringen will. Nun kommt die Begründung in Hesekiel 35,5, das ist nun P3 in unserer Zählung: Hass gegen Israel.
„Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Kinder Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst, zur Zeit ihrer Not, zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes.“
Ich habe erklärt: Im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 sind sechseinhalb Millionen Juden in Europa umgebracht worden. Manche konnten aber noch fliehen zurück ins Land der Vorväter, obwohl es sehr schwierig war, dort überhaupt hineinzukommen.
Dann wurde 1948 der Staat Israel gegründet, und Jordanien griff am Tag nach der Staatsgründung Israel an. Was ist das für ein Hass angesichts der Judenvernichtung, der Schoah, wie man sie auf Hebräisch nennt, in Europa? „Weil du eine beständige Feindschaft hegtest.“
Aber es heißt hier nicht nur Feindschaft, sondern „weil du eine beständige Feindschaft hegtest“. Das ist nun Punkt P4: andauernder Hass gegen Israel.
Es gab übrigens bereits einen arabischen Widerstand gegen die jüdischen Siedler ab 1882. Als diese ersten Flüchtlinge vor den grausamen Zaren aus Russland ins Land kamen, gab es schon Widerstand.
Ganz wichtig: Nach dem Ersten Weltkrieg, als die Engländer 1921 Transjordanien abgetrennt hatten, entschied man, dieses Gebiet solle judenrein sein, hier dürfe kein Jude hineinkommen. Dieses Gebiet, diese 77 Prozent von Palästina, wurden von Anfang an nach dem Ersten Weltkrieg zu judenreinen Gebieten erklärt.
Dann, 1948 und 1949, kam der erste Vernichtungskrieg gegen die Juden, bei dem Jordanien eine ganz wesentliche Rolle spielte. Auch 1967 im Sechstagekrieg unterstützte Jordanien die Feinde militärisch mit Soldaten und Waffen. Beim dritten Versuch 1973, im Überraschungskrieg, Israel total zu vernichten, kämpfte Jordanien ebenfalls mit im Jom-Kippur-Krieg.
„Weil du eine beständige Feindschaft hegtest.“
1994 schloss Jordanien Frieden mit Israel, aber man muss klar wissen, das ist eine Hudna nach islamischem Verständnis. Eine Hudna wird mit Feinden geschlossen, die zu stark sind, um daraus Vorteile zu ziehen. Wenn man dann stärker wird in der Zeit der Hudna als der Feind, muss man ihn wieder bekriegen – beständige Feindschaft.
Der Judenhass ist in Jordanien immer noch präsent. Gehen Sie nach Jordanien und sprechen Sie über Israel – Sie werden merken, was dann kommt, auch bei ganz gewöhnlichen Leuten.
P5: „Der Gewalt des Schwertes preisgegeben.“ Ja, wir haben gelesen, Hesekiel 35,5: „Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Kinder Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst.“
Ich habe gesagt: In den 1920er Jahren wurde Transjordanien geschlossen, total geschlossen für Juden. Absolut keine Flüchtlinge, die Sicherheit suchten, etwa aus Europa oder anderen Ländern, konnten dort hineinkommen.
In den 1930er Jahren wurden durch islamischen Druck auf die englische Besatzungsmacht in Palästina Einwanderungsbeschränkungen auferlegt. Die Engländer sagten: „Gut, wir lassen nur noch eine ganz begrenzte Zahl von Juden ins Land der Väter hinein, die anderen schicken wir, wenn sie mit Schiffen kommen, sofort wieder zurück.“
Das fiel genau in die Zeit, als Hitler an die Macht kam und man ab 1933 noch die Möglichkeit hatte, als Jude zu fliehen. Das Land wurde geschlossen. Viele Juden wurden zurückgeschickt nach Europa und kamen dann in den Konzentrationslagern um.
Sie waren wirklich am Gestade von Israel, wurden zurückgeschickt und dennoch vernichtet.
Man muss daran denken, dass der Mufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, der religiöse Führer der Araber im Nahen Osten, mit Hitler verbunden war und mit ihm die Judenvernichtung abgesprochen hat, auch im Nahen Osten. Das war übrigens ein Onkel von Yassir Arafat, was viele nicht wissen.
So wurden die Juden der Gewalt des Schwertes preisgegeben. „Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Kinder Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst.“
P6: „Zur Zeit ihrer Not.“ Nicht irgendwann. Das fällt genau zusammen mit der Zeit der Nazis in Europa, als von 1933 bis 1945 sechseinhalb Millionen ermordet wurden.
Dort, wo sie die Zuflucht am meisten gebraucht hätten im Nahen Osten, hat Jordanien, also Transjordanien, zusammen mit ihren Verbündeten ringsum die Juden der Gewalt des Schwertes preisgegeben.
Lesen Sie gut: Wann ist diese Zeit ihrer Not? „Zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes.“ Hier sehen wir, dass es um die Endzeit geht. Die Endzeit ist also die Zeit, in der die Juden zurückkehren ins Land der Väter, ab 1882 bis heute. Die Judenvernichtung in Europa, diese Zeit ihrer Not, fällt genau in diese Endzeit hinein – in diese Periode der Endzeit, und es ist eine Zeit der Ungerechtigkeit, der Bosheit, der Sünde.
Weiter lesen wir: Wegen all dieser Dinge wird Gott ein künftiges Gericht auch für uns in der Zukunft noch über Edom bringen. Dieses Gericht habe ich vor einiger Zeit ausführlich behandelt anhand des Propheten Obadja.
Dieses Gericht wird nämlich ausgeführt werden durch einstige Verbündete von Jordanien, also durch arabische Nationen, die sich in der Zukunft noch gegen Jordanien wenden werden.
Dafür gibt es Kassetten und CDs zum Propheten Obadja.
Nun lese ich Hesekiel 35,6: „Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, der Ewige, werde ich dich zu Blut machen.“
Das ist nun ein Wortspiel: „Blut“ heißt auf Hebräisch „Dam“ und kommt auch von der Wurzel „Adam“, „rot sein“, weil Blut rot ist. Aber das ist eine Anspielung auf das Wort „Edom“, das rote Land, in den roten Bergen.
Auf Hebräisch schreibt man das fast gleich: „Dam“ für Blut schreibt man דם (Dm), und Edom schreibt man אדום (Edom), wobei das „E“ ein Knacklaut ist.
Das Wort „Blut“ kommt ständig vor, in Anspielung an die roten Berge von Edom.
„Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, der Ewige, werde ich dich zu Blut machen, und Blut wird dich verfolgen, weil du Blut nicht gehasst hast. So soll Blut dich verfolgen, und ich will das Gebirge Seir, ein anderer Name für Edom, zu erschreckender Wüste und entsetzlicher Verwüstung machen und den Hin- und Widerziehenden aus ihm ausrotten.“
Hier sehen Sie die verborgene Felsenstadt Petra in Edom.
Ich lese weiter, Vers 8: „Und seine Berge werde ich mit seinen Erschlagenen füllen, auf deinen Hügeln und in deinen Tälern und in allen deinen Gründen sollen vom Schwert Erschlagene fallen. Zu ewigen erschreckenden Wüsteneien werde ich dich machen, und deine Städte sollen nicht mehr bewohnt werden. Und ihr werdet erkennen oder erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Hier sieht man wieder verschiedene Gegenden: Djebel Harun in Edom, nochmals Nachal Seret und Bozra.
Südjordanien wird in der Zukunft ein entsprechendes Schicksal erleben wie der Südirak nach Jesaja 13 und Jeremia 50, 51 – ein Gebiet, das auch in der Zukunft nie mehr bewohnt wird.
Da können Sie sich selbst Gedanken machen, wie es kommt, dass man ein Gebiet nicht mehr bewohnen kann.
P7: Samaria und Judäa annektiert. Hesekiel 35,10: „Warum kommt das Gericht über Edom? Weil du sprachst: ‚Die beiden Nationen und die beiden Länder sollen mein sein, und wir werden es in Besitz nehmen‘, obwohl doch der Ewige da selbst war.“
Jordanien hat sich gesagt: Das Westjordanland nehmen wir für uns. Es sollen erstens mal nicht die Juden dort sein, und zweitens soll es auch kein zweiter Palästinenserstaat werden, sondern Jordanien soll es gehören.
Warum wird da gesagt „die beiden Nationen“? Weil im Alten Testament im Norden das Reich der zehn Stämme Israels war und im Süden das Reich der zwei Stämme Juda und Benjamin mit der Hauptstadt Jerusalem.
Das waren also genau die beiden Gebiete der zwei Nationen von Israel, diese beiden Länder.
Jordanien hat sich gesagt: Das soll mir gehören. Es wurde nicht nur besetzt 1948, sondern annektiert, das heißt unwiderruflich dem Staatsgebiet einverleibt. Das wird hier so deutlich vorausgesagt.
Aber im gleichen Vers finden wir P8: Kriegswunder durch Gottes Gegenwart.
Wir haben gelesen: „Weil du sprachst, die beiden Nationen und die beiden Länder sollen mein sein, und wir werden es in Besitz nehmen, obwohl doch der Ewige da selbst war.“
Also damals, als Jordanien dieses Gebiet in Besitz nahm, war Gott dort gegenwärtig.
Das kann jeder sagen, aber woran kann man das sehen?
Was dort 1948 geschah, war ein absolutes Wunder der Militärgeschichte: Eine Verteidigungstruppe, die fast keine schweren Waffen hatte, nur vier Flugzeuge, von denen zwei nach zwei Wochen verloren gingen. Und da kamen sechs hochgerüstete offizielle Armeen, zahlenmäßig weit überlegen, und sie verloren alle gegen Israel.
Der Sieg Israels gegen diese sechs Armeen – Jordanien, Syrien, Libanon, Ägypten, Irak, Saudi-Arabien, Jemen – ist ein ganz klarer Beweis: „Obwohl doch der Ewige da selbst war.“
Das war eine neue Erschütterung der islamischen Welt, denn der islamische Glaube sagt sich „Allahu Akbar“ – Allah ist größer – und das zeigt sich insbesondere durch militärische Stärke.
Dieser Anspruch wurde schon im Ersten Weltkrieg zerschlagen, als europäische Nationen das islamische Reich der Osmanen zusammengeschlagen haben.
Israel, das versuchte auszurotten, besiegt eine Verteidigungstruppe aus sechs offiziellen Armeen. Man kann sich vorstellen, welchen Schock das für die islamische Welt darstellte.
P9: Eifersucht. Hesekiel 35,11: „Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, der Ewige, werde ich handeln nach deinem Zorn und nach deiner Eifersucht, wie du infolge deines Hasses gegen sie gehandelt hast. Und ich werde mich unter ihnen kundtun, sobald ich dich gerichtet habe.“
Eifersucht – also dieses kleine Land für die Juden wollte man ihnen nicht gönnen. Die arabischen Länder sind fünfhundertmal größer als Israel, und trotzdem darf es keinen Staat Israel geben aus islamischer Sicht.
Diese Eifersucht hat sich da ganz deutlich offenbart.
Hier sieht man die Hauptstraße, die durch die Felsenstadt Petra in Edom führt.
P10: Lästerungen. Hesekiel 35,12: „Ich lese einfach im Text weiter: ‚Und du wirst erkennen, dass ich, der Ewige, alle deine Lästerungen gehört habe, welche du gegen die Berge Israels ausgesprochen hast, indem du sagtest: Sie sind verwüstet, uns sind sie zur Speise gegeben.‘“
Ja, sie wurden verwüstet 1948/49.
Vers 13: „Und ihr habt mit eurem Munde gegen mich großgetan und eure Worte gegen mich gehäuft, ich habe es gehört.“
Aufgrund dieser islamischen Politik wird heute in der ganzen Welt von der Siedlerpolitik der Juden in Israel im Westjordanland gesprochen, als sei das ein Kriegsverbrechen.
Sogar ein führender Mann vom Roten Kreuz sagte, das sei ein Kriegsverbrechen. Dann wurde er zur Rede gestellt und aufgefordert, anhand des internationalen Rechts zu zeigen, dass es ein Kriegsverbrechen sei.
Dann lief es nicht mehr so gut, und schließlich hat unser Herr Kellenberger sich sehr diplomatisch, aber doch klar ausgedrückt: Diese Formulierung sei falsch und werde in Zukunft nicht mehr verwendet.
Aber davon wird immer noch gesprochen, in den Medien, in Leserbriefen wird darüber gewettert: Kriegsverbrechen, aggressive Siedlungspolitik.
Yassir Arafat nannte es ein Hindernis für den Frieden. Dabei gab es ja keinen Frieden, als dieses Thema überhaupt noch nicht auf dem Tisch war. Er nannte es auch das Übel der Siedlungen.
So wird in der islamischen Welt über die Berge Israels gesprochen. Das sind Lästerungen, und Gott sagt: Ich habe es gehört, ich habe zugehört.
P11: Entsetzliche Verwüstungen. Ich lese weiter, Hesekiel 35,14: „So spricht der Herr, der Ewige: Wenn die ganze Erde sich freut, werde ich dir eine entsetzliche Verwüstung bereiten.“
Das heißt: Wenn Jesus Christus, der Messias, wiederkommt, um zu herrschen – und er wird Frieden bringen in dieser Welt – wird Südjordanien eine Verwüstung bleiben durch das ganze tausendjährige Reich.
„Wenn die ganze Erde sich freut, werde ich dir eine entsetzliche Verwüstung bereiten, wie du deine Freude hattest an dem Erbteil des Hauses Israel, darum, dass es entsetzlich verwüstet war. Ebenso werde ich dir tun: Eine entsetzliche Wüste sollst du werden, Gebirge Seir und ganz Edom insgesamt, und sie werden erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Ich habe erklärt: Im Krieg 1948/49 wurden die Juden, die im Westjordanland wohnten und dort Landwirtschaft betrieben, massakriert – Frauen, Kinder, Männer – oder vertrieben. Eine entsetzliche Verwüstung wurde durchgeführt.
Das ganze jüdische Viertel in Jerusalem, das man durch eine Mauer von Westjerusalem abtrennte, wurde verwüstet.
Man hat die Synagogen verwüstet und zu Kotstätten umgewandelt.
Tausende von bis zu zweitausend Jahre alten Gräbern am Ölberg wurden geschändet, und dort wurden Steine für Bösewichte verwendet – also entsetzliche Verwüstungen angerichtet, genau wie hier vorausgesagt.
P12: Hohngelächter. Ich lese weiter in Hesekiel 36,1–3: „Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Berge Israels, hört das Wort des Ewigen! So spricht der Herr, der Ewige: Weil der Feind über euch spricht: ‚Haha! Und die ewigen Höhen sind uns zum Besitztum geworden.‘“
Darum weissage und sprich: So spricht der Herr, der Ewige, darum, ja darum, dass man euch von allen Seiten hier entsetzlich verwüstet und angeschnauft hat und so weiter.
Dieser Hass gegen Israel hat sich eben auf diese primitive Art des Hasses gegen die Juden geäußert.
Wenn man sonst in der Weltgeschichte schaut, wie Nationen Kriege führen, nehmen wir zum Beispiel ein aktuelles Beispiel: Amerika im Irak. Aber da liest man nie, dass die Amerikaner so richtig Hohngelächter über die Leute loslassen, die jetzt getötet werden im Krieg.
Von islamischer Seite wurde das aber wirklich gemacht – gegen Israel, dieses Hohngelächter.
Vor kurzem war dieser Libanon-Krieg. Haben Sie jemals gelesen, dass die israelische Regierung irgendwelche Hohngebärden gegen Libanon und gegen die Leute machte, die im Krieg umgekommen sind? Nichts davon.
Aber hier, weil der Feind über euch spricht: „Haha!“
Das ist etwas sehr Typisches beim islamischen Hass, auch in den Medien gegen Israel, dieses Höhnen.
Vor kurzem hat sogar der Iran einen Wettbewerb veranstaltet, wie man die Juden im Holocaust besonders gut mit Karikaturdarstellungen höhnen kann.
Nun ist eine Französin ausgezeichnet worden mit dem ersten Preis, die sich allerdings anonym beteiligt haben soll. Aber in der Zwischenzeit wissen wir schon, wer es war.
P13: Die ganze Welt, nicht nur die Umgebung, schwatzt über das Westjordanland.
Vers 3: „Darum weissage und sprich: So spricht der Herr, der Ewige, darum, ja darum, dass man euch von allen Seiten hier entsetzlich verwüstet und angeschnauft hat, so dass ihr dem Überrest der Nationen ein Besitztum geworden seid und ins Gerede der Zunge und ins Geschwätz der Leute gekommen seid.“
Und was macht die ganze Welt heute? Alle schwatzen über das Westjordanland.
Sie wissen alle, was Recht ist und was da geschehen soll und dass Israel dort nichts zu suchen hat.
Schauen Sie bei den Leserbriefen ständig, was da hervorkommt.
Die ganze Welt beteiligt sich.
Sogar das Rote Kreuz hat sich dazu geäußert und geschwatzt über dieses Gebiet.
Die ganze UNO beschäftigt sich damit, und da wird so viel geschwatzt.
Die Berge Israels sind ins Gerede der Zunge und ins Geschwätz der Leute gekommen.
P14: Das Westjordanland erobert.
Hesekiel 36,5: „Darum, ihr Berge Israels, hört das Wort des Herrn, des Ewigen! So spricht der Herr, der Ewige, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern und zu den wüsten Trümmern und zu den verlassenen Städten, welche dem Überrest der Nationen ringsum zur Beute und zum Spott geworden sind.“
Ich habe schon aus Kapitel 35 als Prophetiepunkt genommen: Das Westjordanland ist annektiert.
Dort äußert Edom seine Absicht: „Ich werde dieses Gebiet als mein Besitz in Anspruch nehmen.“
Aber hier steht nun, dass sie den Nationen ringsum zur Beute geworden sind.
Das sind zwei Dinge.
Jordanien hat diese Berge mit seinen Verbündeten zusammen erobert und annektiert, also als ihren Besitz deklariert.
Darum unterscheide ich diese beiden Punkte.
Der Ausdruck „Der Überrest der Nationen ringsum“ bedeutet: Die Nationen ringsum sind die biblischen Völker, die man kennt, wie Ägypten, Edom, Moab, Ammon, Aram, Syrien und dann das Gebiet vom Libanon.
Das sind die Nationen ringsum aus biblischer Zeit.
Die Menschen, die dort heute wohnen, sind gewissermaßen der Überrest dieser biblischen früheren Nationen, und diese sollen in der Endzeit gemäß dieser Prophetie die Berge Israels als Beute in Besitz nehmen – entgegen Gottes Willen.
P15: Edom und die Nationen ringsum sollen das tun.
Wir haben gelesen: „welche dem Überrest der Nationen ringsum zur Beute und zum Spott geworden sind.“
Effektiv hat ja nicht nur Jordanien das Westjordanland erobert, sondern wurde unterstützt durch Syrien, Libanon, den Gazastreifen, Ägypten, Irak, Saudi-Arabien und Jemen.
Das sind alle Nationen ringsum.
Sie haben geholfen, dass Jordanien das Westjordanland erobern und annektieren konnte.
P16: Massaker!
In Hesekiel 36,5 steht: „Darum, so spricht der Herr, der Ewige, wahrlich im Feuer meines Eifers habe ich geredet gegen den Überrest der Nationen und gegen ganz Edom, die sich mein Land zum Besitztum gemacht haben, mit ganzer Herzensfreude, mit Verachtung des Lebens, um es zur Plünderung auszulehren.“
Ja, sie haben es getan – diese Eroberung mit Verachtung des Lebens.
Ich habe schon erklärt: Die Juden, die nicht aus dem Westjordanland fliehen konnten, wurden massenweise abgeschlachtet, inklusive Frauen und Kinder, mit Verachtung des Lebens.
P17: Plünderung.
Wir haben gelesen: „Mit Verachtung des Lebens, um es zur Plünderung auszulehren.“
So wurden diese jüdischen Orte im Westjordanland nicht nur verwüstet, sondern auch geplündert – Ostjerusalem mit dem jüdischen Viertel in der Altstadt, Kusch-Ezion, Kalja, Beta Arawa, Atarot, Neve Jakow, Enzurim, Massuot, Jitzchak und Rewadim – alles geplündert.
P18: Schmach über das Westjordanland.
In Hesekiel 36,6–7 lesen wir: „Darum weissage von dem Land Israel und sprich zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern: So spricht der Herr, der Ewige: Siehe, in meinem Eifer und in meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der Nationen getragen habt. Darum so spricht der Herr, der Ewige: Ich habe meine Hand erhoben, wenn nicht die Nationen, welche rings um euch her sind, ihre eigene Schmach tragen sollen.“
Das Westjordanland mit den jüdischen Siedlungen ist eines der meistverachteten Gebiete der Welt.
Heute wird offen auch auf den Straßen in der Schweiz für Boykott gegen jüdische Exportprodukte aus dem Westjordanland geworben.
Da fragt man sich plötzlich: Warum bietet Migros keine Produkte mehr aus dem Westjordanland an? Außer sie hätten sie in der Zwischenzeit wieder eingeführt.
Das ist doch Verachtung!
In den Medien wird gesagt, man sollte alle Produkte deklarieren: Westjordanland, damit man sofort wisse, was von dort kommt und man es boykottieren kann.
Es gibt eine weltweite Ächtung der Siedlerbewegung.
Ein jüdischer Siedler im Westjordanland gilt so etwas wie ein Extremist und Dummkopf.
Diese Berge Israels tragen die Schmach der Nationen.
Aber Gott tröstet diese Berge im Weiteren und sagt das ist nun P19: Fruchtbarkeit für Israel.
Hesekiel 36,8: „Ihr aber, Berge Israels, ihr sollt meinem Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen.“
Dieses Land soll wieder ein Land für die Juden werden, für Israel, wo Früchte wachsen.
Das ist in der Zwischenzeit bereits so.
Dort werden Früchte, Gemüse usw. aus dem Westjordanland weltweit exportiert und von Israel genossen.
Nun P20: Rückkehr ins Westjordanland.
Gott sagt in Hesekiel 36,8: „Ihr aber, Berge Israels, ihr sollt meinem Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen.“
Sie sollen also wieder zurückkehren, da, wo sie ausgelöscht und vertrieben wurden.
Tatsächlich, als man zum zweiten Mal versuchte, Israel zu vernichten, 1967, hat Israel das ganze Westjordanland im Sechstagekrieg erobert.
Dann kamen die Siedler zurück und bauten die alten Städte wieder auf.
Aber wir haben noch ein Detail, darum nenne ich das P21: baldige Rückkehr.
Wir haben gelesen: „Nicht nur, denn sie sind daran zu kommen, sie sind nahe daran zu kommen.“
Von 1948 bis 1967 waren ungefähr 19 Jahre – eine Zeit ohne jüdische Bewohner. Das Gebiet war judenrein.
Mit 1967 begann die Rückkehr.
Das war eine kurze Zeit, und Gott sagt: Sie sind nahe daran, nach dieser vorangegangenen Verwüstung wieder zurückzukommen.
Wichtig ist: Das „nahe daran zu kommen“ ist nicht gemeint von der Zeit Hesekiels aus. Das waren noch fast 2600 Jahre, bis diese Dinge sich begannen zu erfüllen.
Aber im Verlauf der Verse von Hesekiel 35 und 36 war das eben eine kurze Zeit von 18, 19 Jahren bis zur Rückkehr der Juden.
P22: Siedlungsaufbau.
Ich lese weiter, Hesekiel 36,9–10: „Denn siehe, ich will zu euch kommen und mich zu euch wenden, spricht Gott zu den Bergen Israels, und ihr sollt bebaut und besät werden, und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt. Die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden.“
Nach dem Sechstagekrieg kamen sie zurück und bauten zerstörte Siedlungen von 1948 wieder auf.
Das jüdische Viertel in Ostjerusalem wurde zuerst ausgegraben – gerade eine Gelegenheit für Archäologie.
Das ganze jüdische Viertel war ein Bild der Verwüstung des Grauens.
1967 wurde dort ausgegraben, und man fand wunderbare Dinge aus biblischer Zeit.
Dann begann man, das ganze Viertel wieder aufzubauen, so im Stil, dass die Häuser an die Zeit vor zweitausend Jahren in Jerusalem erinnern.
Quar Etzion wurde wieder aufgebaut, Beta Arawa, Atarot – dort, wo der Flughafen ist, nördlich von Jerusalem – dann weiter Neve Yaakov. Die Trümmer wurden wieder aufgebaut.
P23: Siedlungsneubau.
Der Text sagt ja in Vers 9: „Ihr, die Berge Israels, sollt bebaut und besät werden.“
Nicht nur die Trümmer sollen wieder aufgebaut werden (Vers 10), sondern überhaupt sollen sie bebaut werden.
So sind ab 1967 bis heute zahlreiche neue Dörfer und Städte entstanden, die es früher noch nicht gab.
Dazu kommen 250 Fabriken, 70 Hightech-Industrien, 16 höhere Ausbildungsstätten, die zum Teil auch für Araber offen sind – gerade in Ariel, der Stadt Ariel.
P24: Bewirtschaftung.
Wir haben gelesen in Vers 9: „Denn siehe, ich will zu euch kommen und mich zu euch wenden, und ihr sollt bebaut und besät werden.“
Das, was die ganze Welt nicht will: Die Juden sollen da nichts aufbauen und nichts sehen.
Das sagt Gott in diesem Kapitel: Das soll geschehen.
Unglaublich, wie diese Kapitel sich gegen die ganze Weltmeinung wenden.
Gott sagt: Ich will, die Welt sagt: Wir wollen nicht. Er sagt: Ich will, und es geschieht.
So wurden ab 1967 bis heute zahlreiche Kibbutzim und Moschawim aufgebaut.
Kibbutzim sind landwirtschaftliche Kollektivsiedlungen, und Moschawim sind genossenschaftlich organisierte ländliche Siedlungen.
Hier auf dem Bild sieht man auch ein Westjordanland-Kibbutz: Kibbutz Ein Gedi auf den Bergen von Judäa.
P25: Vermehrung.
Wir haben gelesen, Vers 10: „Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt.“
Ja, es ist so: Einige Siedler gingen nach 1967, nach dem Sechstagekrieg, und es sind immer mehr geworden, aber sie haben sich auch als Familien vermehrt.
Das Interessante ist: Die Siedlerbewegung besteht besonders aus Leuten, die orthodox sind.
Also für sie ist die Bibel wichtig, nicht die Liberalen, sondern die Orthodoxen.
Die Orthodoxen haben natürlich viel mehr Kinder als die Liberalen.
Darum ist die Geburtenrate im Durchschnitt im Westjordanland höher als im übrigen Israel.
Hier wird betont: „Ich werde die Menschen auf euch vermehren.“
Hier sieht man die Siedlung Gilo mit dem Tunnel bei Gusch Etzion, einem ganz wichtigen großen Siedlungsblock im Westjordanland.
P26: Leben in Städten, nicht nur in kleinen Siedlungen und Kibbutzim.
Denn in Vers 10 lesen wir: „Und die Städte sollen bewohnt werden.“
So wurden nicht nur kleine Siedlungen gebaut, sondern Großstädte wie Ariel, Gusch Etzion usw.
Genau so entwickelt sich das, wie es hier steht.
P27: Fruchtbarkeit des Viehs.
In Hesekiel 36,11 steht: „Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein, und ich werde euch bewohnt machen wie in euren Vorzeiten, also wie in biblischen Zeiten, und werde euch wohl tun, mehr als in euren Anfängen, und ihr werdet erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Was in Israel besonders wichtig ist, ist die Geflügelzucht und Milchwirtschaft.
So vermehrt sich das Vieh, Geflügel und Kühe im Westjordanland.
Natürlich auch auf dem Golan, denn der Golan gehört im Prinzip auch zu den Bergen Israels.
Wir konzentrieren uns heute besonders auf das Westjordanland.
Nun haben wir etwas Interessantes gelesen: Am Schluss von Vers 11 steht: „Und ihr werdet erkennen, dass ich der Ewige bin.“
Durch die Erfüllung der Prophetie über das Westjordanland kann man erkennen, dass Gott, und zwar der Gott der Bibel, existiert.
Bringen andere Religionen solche Prophetien über die Endzeit wie wir sie hier in der Bibel haben, mit diesen hundert Beispielen, über die ich immer wieder spreche?
Wo sind sie im Islam? Fragen Sie Muslime, ob sie solche Prophetien bringen können.
Fragen Sie Buddhisten oder auch Schweizer, die gerne Buddhisten sein möchten.
Fragen Sie Hindus, fragen Sie Esoteriker, sie sollen solche Prophetien bringen.
Aber anhand dieser Prophetie kann man erkennen, dass der Gott der Bibel wirklich existiert und lebt und sein Wort, die Bibel, sein Wort ist.
Das Erstaunliche ist, dass anhand von Prophezeiungen, die eigentlich ein Ärgernis für die ganze Welt sind, anhand dieser ärgerlichen Erfüllung der Prophetie man Gott erkennen soll.
Das ganze Evangelium ist ein Ärgernis.
Zentral im Evangelium steht das Kreuz.
Fragen Sie einmal einen Moslem, ob er das Kreuz schön findet.
Schön ist es sowieso nicht; es ist ein grässliches Zeichen von Leiden und Schmerzen.
Aber fragen Sie ihn, ob er es wichtig findet.
Das Kreuz wird nicht ertragen, es wird gehasst.
Trotzdem ist es der einzige Weg, wie wir mit Gott versöhnt werden können durch das Opfer des Herrn Jesus am Kreuz.
Das ist der Weg, den Gott wählt, damit wir ihn erkennen können.
Wir müssen uns beugen und uns unter sein Urteil stellen.
Auch die UNO müsste sich unter das Urteil Gottes stellen, aber sie stellt sich an die Stelle Gottes, denn sie anerkennt Gottes Wort nicht über sich.
Nun, in den weiteren Versen finden wir eine ganz wichtige Sache: Fluch wegen Götzendienst.
Über diesen Bergen Israels liegt ein Fluch Gottes.
Warum?
Hesekiel 36,12–14: „Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch wandeln lassen, und sie werden dich besitzen, und du wirst ihnen zum Erbteil sein.“
Das heißt nicht nur erobert, sondern wirklich: Sie werden es besitzen.
Israel hat sich entschlossen, verschiedene Gebiete im Westjordanland nie mehr aufzugeben.
Andere aus guten Gründen geben sie auf, aber ganz wichtige Siedlungsblöcke geben sie nie mehr auf – Erbteil.
Jetzt heißt es: „Und du wirst sie hinfort nicht mehr der Kinder berauben.“
Eigenartig: Die Hügel haben Israel der Kinder beraubt.
Im ersten Teil von Hesekiel, wo es um den Untergang Israels geht, Hesekiel 6 und 7, finden wir eine Prophetie gegen die Berge Israels.
Warum?
Weil die Israeliten von dem Gott der Bibel abgefallen waren.
Sie begannen, Götter der Kanaaniter und umliegenden Heiden zu verehren.
In Verbindung damit errichteten sie Heiligtümer auf Hügeln, die als Tempelberge dienen sollten – besonders diese Hügel in Samaria.
In Verbindung mit diesem kanaanitischen Götzenkult wurden Kinder geopfert.
Der Prophet sagt, deswegen spricht Gott gegen diese Berge, und so soll ein Fluch über sie kommen.
Das hat sich erfüllt, und die ganze Welt stellt sich gegen diese Berge – das ist in Verbindung mit diesem Fluch zu sehen.
Gott aber sagt: In der Zukunft wird das nicht mehr so sein.
Hier sieht man das Gebiet von Samaria, wo die Stadt Samaria war.
Diese Hügel waren wichtig in Verbindung mit dem Götzendienst.
Samaria im Norden des Westjordanlandes war einer der Ausgangspunkte des Götzendienstes und der Kinderopfer auf den Bergen Israels.
Gott nimmt in der Endzeit diesen Fluch weg und lässt die Juden wieder zurückkehren ins Westjordanland, wie es geschehen ist.
Nun kommen wir zu P28: Rückkehr im unreinen Zustand.
Etwas ganz Wichtiges.
Immer wieder höre ich Leute sagen: „Ja, das mit dieser Prophetie, Israel und so, das glaube ich schon gar nicht. Dass Israel heute zurückkehrt in das Land der Vorfahren, das ist ja gar kein besonders frommes Volk. Achtzig Prozent sind gar nicht orthodox.“
Wenn man die Jugend sieht, zum Beispiel in der Ben Jehuda Straße in Jerusalem oder im Einkaufszentrum Mifratzin in Haifa, sieht man eine zerstörte, postmoderne Jugend, genauso wie hier im Westen.
Das soll Gottes Volk sein, das soll die Erfüllung von Prophetie sein?
Ja, natürlich.
Wenn es anders wäre, wäre es nämlich nicht in Erfüllung gegangen.
Hesekiel 36,22: „Sprich zum Haus Israel: So spricht der Herr, der Ewige: Nicht um eurer willen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, denn ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid.
Ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte, und die Nationen werden erkennen, dass ich der Ewige bin, spricht der Herr, der Ewige.
Wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige, werde ich euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“
In den weiteren Versen steht, Israel wird zurückkehren im unreinen Zustand; eine Reinigung kommt erst später.
Das ist genau die Sache: Gott führt sein Volk wieder zurück, nicht weil es einen hohen moralischen Zustand hat, nicht weil es als Volk bereits zu Gott umgekehrt wäre und zum Messias, sondern Gott tut es wegen seinem Namen.
Die Menschen sagen: Israel ist das auserwählte Volk; zweitausend Jahre haben sie gelitten, wo ist denn dieser Gott, der Gott dieses Volkes? Kann er sie nicht beschützen?
Gott zeigt in unserer Zeit: Jetzt ist die Zeit gekommen, ich führe sie zurück, aber nicht, weil sie besser sind als die anderen Nationen, sondern um zu zeigen, dass ich der Gott bin, der sich an seine Verheißungen hält, die ich Abraham vor viertausend Jahren versprochen habe.
So führt Gott dieses Volk zurück, um seinen Namen in dieser Welt zu heiligen und als heilig zu erweisen, indem er zeigt: Ich erfülle meine Verheißungen, auch wenn das Volk unrein ist.
Achtzig Prozent sind liberal, aber die Erweckung kommt noch. Das ist Hesekiel 37, aber das kommt heute nicht.
P29: Die Wüste blüht auf.
Ich lese weiter in Hesekiel 36,34: „Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt dass es eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden.
Man wird sagen: Dieses Land da, das Verwüstete, ist wieder Garten Eden geworden.
Die verödeten, verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.“
Die Siedler kamen ab 1882 in ein zerstörtes Land und begannen, es fruchtbar zu machen.
1948 waren bereits 4,5 Millionen Bäume gepflanzt, heute sind es 200 Millionen.
Das Klima hat sich dadurch gewendet.
Dadurch kommt der Niederschlag wieder, wie in biblischen Zeiten.
Übrigens nicht nur zum Segen für Israel, sondern auch für die Länder ringsum.
Heute ist das Land Israel ein blühendes Land geworden, das sogar Schnittblumen, Früchte und Gemüse, Jaffa-Orangen und Avocados exportiert.
Es ist wieder Garten Eden geworden.
P30: Die schützende Mauer.
Diese Kapitel haben es in sich.
Wir haben doch gelesen, hier, Vers 35: „Dieses Land da, das Verwüstete, ist wieder Garten Eden geworden, und die verödeten, verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.“
Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor Jahren an dieser Stelle studierte und mich fragte: Warum steht hier, dass in der Endzeit die Städte befestigt sein werden?
Früher hat man Mauern um die Städte gebaut, aber das macht man heute nicht mehr, auch aus strategischen Gründen nicht.
Mit Flugzeugen ist das sowieso vorbei.
Die Städte sind befestigt.
Im Hebräischen steht für „befestigt“ „Bazur“.
„Bazur“ bedeutet „unzugänglich gemacht“, „befestigt“ oder „durch steile Mauer abgeschnitten“.
Das können Sie nachlesen, zum Beispiel im Standardwörterbuch von Eduard König: Hebräisch-Aramäisches Handwörterbuch zum Alten Testament.
Unter der Wurzel „Bazar“ muss man nachschauen.
Vor einigen Jahren hat Israel beschlossen, eine Mauer und einen Zaun, einen Sicherheitszaun, zu bauen und so das Westjordanland vom Rest Israels abzutrennen und auch die Siedlungen zu schützen.
Vor den ständigen Selbstmordattentaten schützt diese Mauer die Städte, und man ist noch immer daran.
Bereits das, was jetzt steht, hat zu einem ganz drastischen Rückgang der Selbstmordattentate geführt.
Aber ständig werden Selbstmordattentate geplant.
Vor kurzem sagte die Hamas, sie würden die Selbstmordattentate wieder aufnehmen.
So ein Unsinn!
Sie haben nie aufgehört, aber sie hatten nicht mehr den Erfolg, weil die Mauer und der Zaun so effektiv sind.
Die Städte sind dadurch unzugänglich gemacht, befestigt durch eine steile Mauer abgeschnitten.
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat diese Mauer und diesen Zaun verurteilt.
Das tut nichts zur Sache.
Gott sagt, es soll so kommen.
Was steht als Autorität in dieser Welt: international menschlich beschlossenes Recht oder das, was die Bibel, Gottes Wort, sagt?
Da sind wir unwahrscheinlich herausgefordert.
Es geht wirklich um die Frage der Autorität der Bibel.
Zum Abschluss: Hesekiel 36,36: „Und die Nationen, welche rings um euch her übrig bleiben werden, sollen erkennen, dass ich der Ewige das zerstörte aufbaue, das verwüstete bepflanze, ich, der Ewige, habe geredet und werde es tun.“
Hier haben wir ein Zeugnis Gottes für den wahren Gott inmitten der islamischen Welt.
Hier wird Gott genannt, und wir haben das immer wieder durch Kapitel 35 und 36 hindurch gelesen: der Ewige, der Gottesname JHWH, Yahweh, der ewig Seiende, Unwandelbare.
Luther hat mit „Herr“ in Großbuchstaben übersetzt.
Das ist der Eigenname des biblischen Gottes.
Der Gott im Islam heißt nicht Yahweh, sein Eigenname ist Allah.
Er ist nicht derselbe Gott.
Dort, wo Allah regiert, regiert die Wüste.
Ja, das ist so.
Wo Yahweh handelt und sein Wort erfüllt, auch an einem Volk, das weitgehend noch unrein ist, blüht die Wüste auf.
Dieses Zeugnis hat Gott in der Endzeit gewirkt, auch im Blick auf die islamische Welt und natürlich auch im Blick auf Europa, Amerika, den Fernen Osten, Australien usw.
Aber hier ausdrücklich: „Und die Nationen, welche rings um euch her übrig bleiben werden, sollen erkennen, dass ich der Ewige bin, das zerstörte aufbaue und das verwüstete bepflanze.
Ich, der Ewige, habe geredet und werde es tun.“
Das ist wirklich eindrücklich, wenn man die Aktualität des Wortes Gottes in unserer Zeit sieht.
Wir sehen: Gott bestimmt den Lauf der Weltgeschichte.
Die ganze Welt, auch die UNO, kann dagegen sprechen, aber es geht nicht nach ihrem Willen, sondern nach Gottes Willen.
Praktisch können wir uns fragen: Welche Autorität hat dieses Wort in unserem persönlichen Leben?
Wenn wir an ganz bestimmte Dinge denken, die Gott in seinem Wort uns befiehlt – seine Gebote, was er Sünde nennt, was er Gerechtigkeit nennt – hat die Bibel Autorität.
Unter den evangelikalen Gemeinden sagt man: Wir sind bibeltreu.
Die liberale Theologie haben wir abgelehnt, die die Bibel als inspiriert verwirft.
Aber in den letzten Jahren sieht man, wie die Bibelkritik über die Hintertür hereinkommt.
Man sagt: Die Bibel ist Gottes Wort, aber wenn es darauf ankommt und ein bestimmter Vers Gültigkeit hat, dann nimmt man die Schärfe und Kraft des Wortes heraus.
Das ist Bibelkritik über die Hintertür.
Aber wenn Gottes Wort Autorität hat im Weltgeschehen, so muss es auch Autorität haben in unserem persönlichen Leben.
Hier wollen wir schließen.