Begrüßung und Einführung in das Thema
Ich möchte Sie heute Morgen ganz herzlich zu diesem Bibelstudientag mit dem etwas ungewöhnlichen Thema begrüßen: Waren die Götter der Heiden wirklich Astronauten? Erich von Dänikens Behauptungen im Licht der Bibel geprüft.
Der Vortrag ist wie folgt aufgebaut: Zunächst gibt es eine Einleitung, in der ich vorstelle, wer Erich von Däniken ist und was seine Lehre beinhaltet.
Dann folgen drei Hauptteile: Erstens die Frage, ob es Außerirdische gibt. Zweitens, woher plötzlich das große Können und Wissen am Ende der Steinzeit stammt. Drittens, ob es UFO-Erscheinungen gibt. Diese Fragen stellt Erich von Däniken, und wir geben auf diese rhetorischen Fragen biblische Antworten.
In einem Schlusswort behandle ich dann das Thema Ursache und Behandlung der „Dänikenitis“ – oder, wenn man will, Ursache, Diagnose und Therapie der „Dänikenitis“.
Erich von Däniken und seine Lehre
Zunächst zu Erich von Däniken und seiner Lehre: Erich von Däniken wurde am 14. April 1935 in Zofingen in der Schweiz geboren. Sein erstes Buch „Erinnerungen an die Zukunft“ erschien 1968 und wurde sofort ein großer Erfolg. So sehr, dass die New York Times den Begriff „Dänikenitis“ prägte.
Inzwischen hat Erich von Däniken mehr als zwanzig Bücher veröffentlicht. Diese wurden in etwa 28 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von weit über 50 Millionen Exemplaren. Seine Ideen und Lehren wurden auch verfilmt und anschließend über Fernsehen und Kino verbreitet. So strahlte beispielsweise der Sender RTL eine Serie mit zwanzig Folgen aus.
Der Mystery Park in Interlaken ist ein Denkmal für Erich von Däniken, das ihn überdauern soll. Er wurde in diesem Jahr, im Mai, eröffnet. Die Kosten betrugen 86 Millionen Schweizer Franken, die aus der Privatwirtschaft kamen – trotz der aktuellen Rezession. Es handelt sich um eine Touristenattraktion mit einem multimedialen Feuerwerk.
In der Propaganda wurde erklärt, es würden hier nur Fragen gestellt, aber keine Antworten gegeben. Betrachtet man das genauer, handelt es sich jedoch um eine Propaganda mit rhetorischen Fragen. Das heißt, es werden Fragen gestellt, die bereits die Antwort enthalten. Eine solche Propaganda dient von Dänikens Science-Fiction-Götterlehre.
Für viele ist das jedoch nicht entscheidend, besonders wenn es um den Tourismus geht. Dort zählen vor allem die Erfolge. Tatsächlich sind in der Zwischenzeit die Übernachtungen in der Region Interlaken um etwa 30 Prozent gestiegen.
Die Lehre von Erich von Däniken besagt Folgendes: Ich stelle die Behauptungen so dar, wie er sie in seinen Büchern präsentiert. Bereits in grauer Vorzeit sollen Wesen von anderen Planeten die Erde mit ihren Raumschiffen und Landefähren besucht haben. Die damals noch primitiven Menschen glaubten, diese Wesen seien Götter, und verehrten sie entsprechend.
Damit erklärt von Däniken den Ursprung der Religionen weltweit. Diese Astronauten hätten den Menschen hohes Wissen über Kultur vermittelt. Das soll erklären, warum es rätselhafte steinzeitliche Megabauten gibt und warum es im dritten Jahrtausend vor Christus eine solche Kulturexplosion gab. In dieser Zeit fand man bereits ein überaus hochstehendes astronomisches Wissen.
Erinnerungen an diese außerirdischen Besuche finden sich in den Mythen und religiösen Bauten der alten Völker weltweit. Unter diesen Astronauten soll es grauenhafte Kämpfe mit modernsten Massenvernichtungswaffen gegeben haben. Zudem hätten diese Astronauten versprochen, wiederzukommen.
Das ist die Lehre von Erich von Däniken in Kürze.
Die biblische Perspektive auf außerirdische Wesen
Gibt es Außerirdische laut Bibel?
Nun zur ersten großen Frage oder zum ersten großen Fragenkomplex: Gibt es Außerirdische? Was sagt die Bibel dazu?
Im Schöpfungsbericht in 1. Mose 1 lesen wir über Gott. Seine Existenz wird bereits im ersten Vers bezeugt. In der Schöpfungserzählung wird erklärt, wie Gott Pflanzen, Tiere und schließlich den Menschen erschaffen hat. Sind das die einzigen Wesen, die es gibt?
Die Bibel bezeugt uns an vielen weiteren Stellen, dass es auch Engel gibt. In Kolosser 1,16 wird gesagt, dass Jesus Christus die Engelmächte erschaffen hat. In Hiob 38,7 heißt es, dass diese Morgensterne, wie sie genannt werden, oder Söhne Gottes bei der Grundlegung der Erde gejubelt hätten.
Ihre Schöpfung datiert sogar noch vor 1. Mose 1,1, wo es um die Erschaffung der Erde und des Himmels geht.
Wesen und Eigenschaften der Engel
Das deutsche Wort Engel geht auf das griechische Angeloi zurück, das wiederum aus dem Griechischen entlehnt ist. Es bedeutet nichts anderes als „Gesandte“. Dieses Wort entspricht dem hebräischen alttestamentlichen Begriff Malachim, der genau dasselbe bedeutet: Gesandte. Interessanterweise kann dieser Begriff in der Bibel auch für Menschen verwendet werden, die von einer Autorität, zum Beispiel einem König, ausgesandt wurden.
In Hebräer 1,13 wird erklärt, dass Engel dienstbare Geister sind, die ausgesandt wurden zugunsten derer, die die Seligkeit ererben sollen. Hier wird also bezeugt, dass Engel eine besondere Funktion in Verbindung mit den Menschen haben.
Zweitens sind Engel nach der Bibel intelligente und sprechfähige Wesen. Im Buch Daniel, Kapitel 9, bis 27, erscheint der Engel Gabriel dem Propheten Daniel. Er spricht mit ihm in perfektem Hebräisch und erklärt ihm Dinge, die Daniel nicht versteht.
Drittens wurden die Engelwesen nach Kolosser 1,16 durch den Sohn Gottes, Jesus Christus, erschaffen.
Viertens sind diese Engelwesen, ebenso wie Menschen und alle anderen Geschöpfe, Raum und Zeit unterworfen. Die Allgegenwart ist in der Bibel allein Gott vorbehalten.
Zum Beispiel erscheint Satan in Hiob 1,7 und 2,2 vor Gott. Gott fragt ihn: „Woher kommst du?“ Satan antwortet: „Vom Umherstreifen auf der Erde.“ Das zeigt, dass er nicht an jedem Ort gleichzeitig sein kann.
Im Buch Daniel, Kapitel 10, erscheinen Engel dem Propheten, nachdem er drei Wochen gebetet und gefastet hatte. Einer dieser Engel sagt, dass das Gebet Daniels schon vor drei Wochen erhört worden sei, er aber nicht eher kommen konnte, weil der Fürst des Königreiches Persien ihm entgegengestanden sei. Dadurch hatte er sozusagen eine Verspätung von drei Wochen.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass Engel nicht allgegenwärtig sind, sondern Raum und Zeit unterworfen sind.
Hierarchie und Macht der Engel
Ein weiterer Punkt ist, dass die Engel in der Bibel hierarchisch abgestuft und in Rängen unterschieden werden. So wird in Judas 1, Vers 9 über den Erzengel Michael gesprochen. „Erz“ bedeutet, der an der Spitze steht. Das entspricht dem griechischen Wort „Arche“, also einem Spitzenengel. Michael ist jedoch nicht der einzige Erzengel. In Daniel 10, Vers 13 wird von Michael gesagt, er sei einer der ersten Fürsten.
In Offenbarung 12, Vers 7 wird von Michael und seinen Engeln gesprochen, also von einem Kontingent, das ihm unterstellt ist. In Kolosser 1, Vers 16 wird die Engelwelt mit verschiedenen Ausdrücken beschrieben, darunter „Drohnen“, „Herrschaften“, „Fürstentümer“ und „Gewalten“. Unter diesen „Thronen“, das heißt Thronengeln, sind insbesondere die biblischen Cherubim oder Seraphim zu verstehen.
Über der Bundeslade waren Engelgestalten aus Gold angebracht, und diese waren solche Cherubim-Gestalten. Die Bundeslade ist ein Teil des Thrones Gottes.
Ein nächster Punkt ist, dass Engel im Gegensatz zu den Menschen unsterblich sind. Das geht aus Hebräer 2,5-9 hervor, wo erklärt wird, dass Jesus Christus Mensch geworden ist. Dadurch, dass er in den Tod gegangen ist, hat er eine Stellung unterhalb der Engel eingenommen, die eben nicht sterben.
Engel besitzen übermenschliche Macht, zum Beispiel über das Feuer. Offenbarung 16,5 erwähnt einen Engel, der Macht über das Feuer hat, oder über das Wasser. In Offenbarung 14,18 ist von einem Engel des Feuers die Rede, und in Offenbarung 16,5 wird der Engel über die Wasser erwähnt.
Diese Engelwesen können auf der Erde Katastrophen auslösen. In 1. Mose 19,13 sagen zwei Engel zu Lot, dass sie die Stadt Sodom zerstören werden. In Offenbarung 16 werden die Gerichtsengel beschrieben, die goldene Schalen tragen und vom Himmel her Katastrophen auf der Erde auslösen.
Engel können auch fliegen. Offenbarung 14,6 spricht von einem Engel, der hoch oben am Zenit des Himmels fliegt.
Erscheinungsformen der Engel
Die Engel können in ganz verschiedenen Gestalten auftreten. Sie können erscheinen wie Menschen. In 1. Mose 19,1 nimmt Lot zwei Engel auf, ohne zu erkennen, dass es Engel und keine Menschen sind.
Aber Engel können auch als Feuer oder Wind erscheinen. In Hebräer 1,7 heißt es, dass Gott die Engel zu Feuerflammen oder Winden macht.
Engel werden zum Teil mit Köpfen von Adlern, Rindern oder Löwen beschrieben. In Hesekiel 1 werden diese Thronengel, die Cherubim, beschrieben. Sie haben bis zu sechs Flügel, ähnlich den Seraphim aus Jesaja 6.
Aus der Bibel erfahren wir weiter, dass einer der Cherubim, also der Thronengel, der eine ganz besondere Stellung vor Gott hatte, sein wollte wie Gott. Deshalb wurde er gestürzt. Das erfahren wir in Jesaja 14,12 und den folgenden Versen sowie in Hesekiel 28,12 und den folgenden Versen.
In Jesaja geht es um den Geist, der hinter dem König von Babylon steht. In Hesekiel 28 geht es um den Geist beziehungsweise Engelfürsten, der hinter dem König von Tyrus stand.
Durch diesen Sturz wurde dieser Cherub zu Satan. Die Engel, die ihm folgten, sind im Neuen Testament die Dämonen. In Matthäus 12,24 wird Satan als der Oberste der Dämonen genannt. In Offenbarung 12,7 und den folgenden Versen geht es um Satan und seine Engel.
Engel im Kampf und als Herrscher
Zwischen den Engeln des Lichts und den Engeln der Finsternis gibt es Kriege. Das erfahren wir zum Beispiel aus Daniel 10, Verse 13 und 20. Dort sagt ein Engel zu den Propheten, dass er drei Wochen lang gegen den Fürsten des Königreiches Persien gekämpft habe. In Vers 20 erwähnt er, dass er nun zurückgehen werde und dass dann der Fürst des Königreiches Griechenland gegen ihn antreten werde.
In Offenbarung 12, Verse 7 und folgende wird berichtet, wie Michael und seine Engel Krieg führen gegen Satan und seine Engel. Schließlich gewinnen sie, sodass sie den Satan endgültig aus dem Himmel hinauswerfen und auf die Erde verbannen können.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Bibel lehrt, dass an der Spitze der verschiedenen Völker Engelmächte stehen, die sich als deren Götter verehren lassen. Wieder in Daniel 10: Wenn vom Fürsten des Königreiches Persien in Vers 13 die Rede ist, handelt es sich nicht um irgendeinen Menschen oder König Kyrus, sondern um einen Engelfürsten, der hinter dem König von Persien stand und ihn dominierte. Ebenso ist in Vers 20 vom Fürsten des Königreiches Griechenland die Rede, ebenfalls ein Engelfürst, der über Griechenland herrschte.
In Daniel Kapitel 12, Vers 1 wird erwähnt, dass der Erzengel Michael als Engelfürst für Israel steht. In Epheser 6, Vers 10 wird über die Mächte der Finsternis gesprochen. Dort werden sie im Griechischen Kosmokratoren genannt, also die Weltbeherrscher dieser Finsternis.
In Richter 11, Vers 24, in der langen Rede des Richters Jephtha, wird gesagt, dass Kamos für Israels Nachbarvolk, mit dem Jephtha Probleme hatte, ihnen ihr Land gegeben habe – so wie Yahweh, der Gott Israels, den Israeliten ihr Land gegeben habe. Dort spricht Jephtha über Kamos nicht als über ein Götzenbild, sondern als über eine handelnde Macht, die hinter dem Götzenbild des Kamos stand.
Auch der Apostel Paulus erklärt in 1. Korinther 10, dass das, was die Heidenvölker opfern, nicht Gott dargebracht wird, sondern den Dämonen. Dies erklärt auch, warum die Götter in den Religionen im Allgemeinen Lokalgötter sind und an bestimmten Orten verehrt werden, in den Stämmen und Völkern.
Der Sturz Luzifers und die satanische Imitation von Tempeln
Wir lesen etwas über den Sturz Luzifers, des Teufels, in Jesaja 14,12: „Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern?“ In der lateinischen Übersetzung erhielt er den Namen Luzifer.
Sohn der Morgenröte, zur Erde gefallen, Überwältiger der Nationen – und du sprachst in deinem Herzen: „Zum Himmel will ich aufsteigen, hoch über die Sterne Gottes meinen Thron erheben und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. Ich will hinauffahren auf Wolkenhöhen und mich gleichmachen dem Höchsten.“
Dieser Engelfürst wollte sein wie Gott. Interessant ist sein Hinaufsteigen über die Sterne Gottes. Das Hinauffahren auf Wolkenhöhen: Die Sterne Gottes sind das Universum, der Sternenhimmel, und die Wolkenhöhen sind der Lufthimmel.
Die Bibel lehrt, dass es im Himmel einen himmlischen Tempel gibt. Im Allerheiligsten davon steht Gottes Thron, und dort befindet sich auch Gottes Bundeslade, die Teil des Thrones Gottes ist. Dies ist nachzulesen in Offenbarung 11,19.
Nach Hebräer 8,4 und den folgenden Versen sowie Hebräer 9,24 erfahren wir, dass der Tempel in Jerusalem und zuvor schon die Stiftshütte, die Mose erbaute, ein irdisches Abbild des himmlischen Tempels waren.
Wenn wir das so sehen, dass der Tempel in Jerusalem genau nach der Vorlage des Originals im Himmel gebaut werden sollte, verstehen wir nun auch viel besser aus biblischer Sicht all die vielen Tempel in aller Welt. Sie sind eigentlich nur satanische Imitationen.
Links sehen wir einen buddhistischen Tempel aus Kambodscha, also weit entfernt von Jerusalem. Sie haben das nicht von den Juden abgeguckt. Dennoch ist es erstaunlich, wie der Aufbau dem Tempel in Jerusalem entspricht.
Oder ein anderes Beispiel: ein Sikh-Tempel aus Indien, also aus der Sikh-Religion – das ist eine Religion für sich. Oder schauen wir uns die Akropolis in Athen an. Überall finden wir ganz auffällige Parallelen in aller Welt und zu allen Zeiten.
Genauso wie die Israeliten nach Gottes Anweisung ihren Tempel bauen mussten, sind in allen Religionen Tempel entstanden – jedoch durch Anweisung aus der Welt der Finsternis. So heißt es in 1. Korinther 10,20: „Sondern was die Nationen opfern, das opfern sie den Dämonen und nicht Gott.“
Ursprung des plötzlichen Wissens am Ende der Steinzeit
Nun, nachdem wir gesehen haben, dass es tatsächlich Außerirdische gibt, die sich in verschiedenen Bereichen bewegen können – nicht nur auf der Erde, sondern auch in der Luft und sogar im Universum bis über die Sterne hinaus – kommen wir zur zweiten großen Frage. Diese wird rhetorisch im Mystery Park in Interlaken gestellt: Woher kommt plötzlich das große Können und Wissen am Ende der Steinzeit?
Das ist wirklich erstaunlich. Nach der Evolutionslehre waren die Urmenschen während zweieinhalb Millionen Jahren primitiv. So lange dauerte die Steinzeit. Und was haben sie in dieser Zeit gemacht? Praktisch immer dasselbe. Noch erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass die technische Entwicklung, die im Abendland in den vergangenen 400 Jahren bis hin zur Mondlandung stattgefunden hat, eine unglaubliche Entwicklung innerhalb von nur 400 Jahren darstellt. Doch während zweieinhalb Millionen Jahren soll praktisch nichts geschehen sein.
Aber plötzlich, am Ende der Steinzeit, kommt es zu Höchstleistungen. Hier sind zum Beispiel Stonehenge in England zu nennen: diese riesigen Megalithen, also gewaltig schwere Steine, die dort kreisförmig angelegt sind. Es scheint sogar, dass sie eine astronomische Bedeutung hatten, etwa in Verbindung mit der Bestimmung des Frühlingspunktes. Woher stammen plötzlich solche astronomischen Kenntnisse und die Fähigkeiten, diese Megasteine überhaupt so bewegen zu können?
Oder denken wir an die Pyramiden von Gizeh. Sie stammen aus der ältesten Zeit Ägyptens und sind gewissermaßen das Produkt der Steinzeit, die dort in die Anfänge der ägyptischen Kultur überging. An dieser Stelle befinden wir uns gewissermaßen an der Nahtstelle zwischen der Steinzeit und dem Beginn der eigentlichen Geschichte der Zivilisation.
Biblische Erklärung der kulturellen Entwicklung
Woher plötzlich die Fähigkeit, solche gigantischen Bauten herzustellen, oder auch solche Darstellungen wie die Sphinx in Gizeh stammen, ist eine spannende Frage. Nach der Bibel können wir folgende Antwort geben: Die Bibel bezeugt, dass die Sintflut vor ungefähr fünftausend Jahren ein weltweites Ereignis war. Noah, seine Söhne Sem, Ham und Japheth sowie deren Frauen hatten dank der Arche überlebt. Diese Arche landete am Ende auf dem Gebirge Ararat in der heutigen Türkei.
Diese acht Personen stiegen aus und begannen, sich wieder zu vermehren. Die erste Urgesellschaft nach der Sintflut wanderte in den Südirak und begann dort, die Stadt Babel oder Babylon zu bauen. Dies geschah in Verbindung mit einem gewaltigen Turm. Dieser Turmbau war jedoch eine Rebellion gegen den Schöpfergott, da er mit Magie sowie mit Schöpfungs- und Götzenverehrung in Verbindung stand.
In Jesaja 47,12 lesen wir, dass Babel von Jugend an von Magie getrieben war. Diese Rebellion gegen Gott führte zur Sprachenverwirrung. Die Urgesellschaft wurde daraufhin in einzelne Sippen aufgespalten, die sich entsprechend ihrer neuen Sprachen ausbreiteten.
Wie wir auf der Karte sehen, zogen die jafethitischen Stämme nach Europa, die hamitischen nach Afrika, und die semitischen verbreiteten sich weiter im Nahen Osten. Nach dem Zeugnis der Bibel hat sich von dort aus die ganze Welt bevölkert.
Noah und seine Nachkommen waren jedoch keine primitiven Urmenschen. Noah war in der Lage, ein gewaltiges Schiff von über 150 Metern Länge, 25 Metern Breite und 15 Metern Höhe zu bauen. Übrigens entspricht das Längen-Breiten-Verhältnis 1 zu 6. Dieses Verhältnis ist ideal im Schiffsbau, um einen Kahn herzustellen, der schwimmfähig und stabil auf dem Wasser bleibt.
Heute verwendet man nach modernem Ingenieurwissen ein Verhältnis von 1 zu 7, was als optimal gilt. Doch bedenken wir: Ein solches Schiff in der Größe der Arche wurde in der menschlichen Zivilisationsgeschichte erst am Ende des 19. Jahrhunderts wieder gebaut. Noah hat also ein gigantisches Schiff gebaut und ist damit auf dem Ararat gelandet.
Seine Nachkommen blieben nicht zurück. Sie errichteten später den gigantischen Turm von Babel. Die Nachkommen aus der Linie von Ham zogen über Mitzrayim nach Ägypten und bauten die gigantischen Pyramiden.
Offensichtlich war bereits vor der Sintflut ein hohes kulturelles Wissen vorhanden, das die Sintflut überlebt hat und weitergegeben wurde. Wahrscheinlich wanderten japhethitische Nachkommen bis nach England aus und errichteten dort die Gigantsteine von Stonehenge.
Kritik an der Evolutionslehre
Nun stellt sich wirklich die Frage: Wenn man die Bibel ablehnt, woher kommt dann das große Können und Wissen am Ende der Steinzeit?
Die Evolutionslehre sieht es so, dass Steinzeitmenschen über Hunderttausende von Jahren an Faustkeilen herumgeschlagen haben sollen. Und plötzlich soll in Sumerien, Babylon und kurz darauf in Ägypten eine Hochkultur entstanden sein. Wie ist das möglich? Wenn man im Südirak gräbt, stößt man nicht auf eine allmähliche Entwicklung, sondern plötzlich ist die Hochkultur der Sumerer da. Wie ist das denn denkbar?
Die Steinzeit nach der Evolutionslehre ist eine Periode, die offensichtlich künstlich auf zweieinhalb Millionen Jahre gestreckt wurde. In dieser Zeit geschah praktisch nichts, außer dem dauernden Herstellen von Faustkeilen.
Nach der Bibel können wir eine Steinzeit ebenfalls bejahen. Diese können wir jedoch in die Zeit nach der Sintflut und dem Turmbau einordnen – gewissermaßen eine schwierige Zeit, als die Völker begannen auszuwandern und sich noch nicht groß an den neuen Orten einrichten oder eine Hochzivilisation aufbauen konnten.
Wenn man zum Beispiel die Höhlenmalereien in Frankreich betrachtet, sind das keine Malereien primitiver Menschen. Vielmehr zeigen sie bereits ein hohes künstlerisches Können und Wissen. Man kann nicht sagen, dass diese Menschen primitiv waren, aber sie lebten unter primitiven Umständen.
Auch die von der Evolutionslehre veranschlagte Eiszeit können wir im biblischen Rahmen einordnen – ja, wir müssen sie sogar einordnen. Allerdings nicht als eine so lange Periode, sondern als eine Folge der Sintflut. Diese machte vieles schwierig für die jafetitischen Stämme, die nach Europa kamen, und so weiter.
Das Buch Hiob berichtet über einen Mann, der vor Abraham gelebt hat. Wir können das Buch Hiob in die schwierigen Jahrhunderte nach der Sintflut datieren. In Hiob 36,10 lesen wir: „Durch den Odem Gottes entsteht Eis, und die Breite der Wasser zieht sich zusammen.“
Das ist eine sehr interessante Aussage, denn Hiob lebte im Land Utz, das unserem heutigen Südjordanien entspricht. Dieses Gebiet gehört heute zu den heißesten und trockensten der Welt. In keinem Bibelbuch wird so oft über Eis und Schnee gesprochen wie im Buch Hiob. Hier wird ein ganz anderes Klima beschrieben.
Auch das große Wasser, das durch Eis zu Eis wird, wird im Buch Hiob berichtet.
Ferner lesen wir im Buch Hiob auch über Höhlenmenschen. Hiob 30,6 sagt: „In grausigen Klüften müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen, zwischen Gesträuchen kreischen sie, unter Dornengestrüpp sind sie hingestreckt. Kinder von Verworfenen, ja, Kinder von Ehrlosen sind sie hinausgepeitscht aus dem Lande.“
Also gab es nach der Bibel Höhlenmenschen, doch sie lebten zur gleichen Zeit wie andere Menschen, die eine Zivilisation aufbauen konnten. Es war einfach eine schwierige Zeit, in der Menschen unter den Umständen der Steinzeit irgendwie ihr Überleben sichern mussten, ohne dass sie wirklich primitiv oder dumm gewesen wären.
Es ist ja auch erstaunlich: Fünf Jahre, so grob gesagt, von der Sintflut bis heute reichen aus, um von acht Menschen auf sechs Milliarden Menschen zu kommen.
In der Mathematik gibt es eine schöne Formel, mit der man das Bevölkerungswachstum berechnen kann. Wenn man von einer Wachstumsrate ausgeht, die deutlich niedriger ist als die heutige, zeigt sich das deutlich.
Denken wir daran: Im zwanzigsten Jahrhundert haben wir zwei Weltkriege erlebt, die zusammen etwa 190 Millionen Tote forderten. Heute, nach der Statistik der Weltgesundheitsorganisation, werden weltweit jährlich 50 Millionen Kinder abgetrieben. Das heißt, fast ein Viertel der 210 Millionen Schwangerschaften pro Jahr wird durch Abtreibung beendet.
Trotz all dieser Katastrophen nehmen wir nun ein Wachstum an, das deutlich niedriger liegt. Und da reichen fünf Jahre, um von acht Menschen – Noah, seine Söhne und ihre Frauen – auf sechs Milliarden zu kommen.
Aber es gibt ein Problem: Wenn der Mensch schon seit drei Millionen Jahren existieren soll, wo sind dann all die steinzeitlichen Grabstätten geblieben?
Offensichtlich gibt es eine riesige Lücke, denn diese Grabstätten sind einfach nicht vorhanden. Zwar finden wir steinzeitliche Grabstätten an vielen Orten, doch sie entsprechen überhaupt nicht der Zahl von Menschen, die je gelebt haben sollen.
Weitergabe von Wissen durch Engel und Dämonen
Erich von Däniken vertritt die Auffassung, dass Astronauten in der Vergangenheit zu den steinzeitlichen Menschen gekommen seien und ihnen Wissen vermittelt hätten. Dieses Wissen, vor allem kulturelles Wissen, hätten die Menschen dann angewendet. Tatsächlich finden sich in den Überlieferungen verschiedener Religionen Mythen, die davon berichten, dass Lehrer vom Himmel herabgestiegen seien und den Völkern Anweisungen gegeben hätten, bestimmte Dinge zu tun.
Nach der Bibel hat Gott die Menschheit bereits von Anfang an über kulturelle Dinge belehrt. So lesen wir zum Beispiel in Jesaja 28,23: „Hört zu und achtet auf meine Worte! Pflügt der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen? Wendet er den Acker den ganzen Tag, um zu ebnen? Ist es nicht so? Nachdem er die Fläche geebnet hat, sät er Dill und streut Kümmel aus, wirft Weizen in Reihen und Gerste auf das abgesteckte Feld. An seinem Rand lässt er es ruhen. So unterwies ihn sein Gott im richtigen Verfahren, er belehrte ihn.“
Weiter heißt es: „Denn Dill wird nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen, und das Wagenrad rollt nicht über Kümmel. Dill wird mit dem Stab ausgeschlagen, Kümmel mit dem Stock. Wird Brotkorn zermalmt? Nein, nicht unaufhörlich drescht er es. Wenn er das Rad seines Wagens und seine Pferde darüber fahren lässt, so zermalmt er es nicht. Auch das geht vom Herrn der Heerscharen aus, er ist wunderbar in seinem Rat und groß an Verstand.“
In Hiob 36 preist Elihu den Höchsten mit den Worten: „Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er?“ (Hiob 36,22). Wenn wir nun an das Imitationsprinzip in der Welt der gefallenen Engel denken, wird deutlich, dass wir auch damit rechnen müssen, dass diese Engel den Völkern und Stammesfürsten Wissen weitergegeben haben.
Wie solches Wissen aus der dämonischen Welt weitergegeben wird, erfahren wir aus 5. Mose 18. Dort warnt Gott sein Volk Israel: „Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, niemand, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer, Beschwörer, Magier, Bannsprecher, Totenbeschwörer oder Wahrsager, der die Toten befragt. Denn ein Gräuel für den Herrn ist jeder, der solche Dinge tut. Um dieser Gräuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, diese Völker vor dir.“ (5. Mose 18,10-12).
„Du sollst vollkommen sein gegen den Herrn, deinen Gott, denn diese Nationen, die du austreiben wirst, hören auf Zauber und Wahrsager. Du aber sollst das nicht tun; so hat der Herr, dein Gott, es dir geboten.“ (5. Mose 18,13-14).
Hier wird deutlich, dass das Verbindungsglied zwischen der jenseitigen Welt der Engel und den Völkern über Wahrsagerei, Totenbeschwörung und ähnliche Praktiken verläuft. So haben die Engelfürsten der verschiedenen Völker im Lauf der Geschichte die Völker geleitet.
Wenn man die Geschichte unter diesem Gesichtspunkt untersucht, zeigt sich, dass Personen wie Alexander der Große oder Nebukadnezar vor wichtigen Entscheidungen ihre Orakel und Orakelpriester befragten. So wurde die Weltgeschichte gesteuert.
Dies war nicht nur in der alten Welt so. Auch heute noch verlassen sich viele führende Politiker auf solche Informationen, wenn sie Entscheidungen treffen.
UFO-Erscheinungen und biblische Deutungen
Einführung in den dritten Fragenkomplex
Nachdem wir nun gesehen haben, wie das plötzliche Wissen und Können am Ende der Steinzeit nach der Bibel entstanden ist, kommen wir zum dritten großen Themenblock.
Gibt es UFO-Erscheinungen?
Wir machen jetzt eine Viertelstunde Pause und fahren anschließend weiter.
Kommen wir nun zum dritten Fragenkomplex: Gibt es UFO-Erscheinungen?
Im Mystery Park gibt es eine Reihe von Gebäuden, die kreisförmig angeordnet sind. In jedem Gebäude wird ein anderes Thema behandelt. Diese Themen hängen alle zusammen mit den Fragen, die wir heute im Vortrag besprechen.
In einem dieser Gebäude, wie auf dem Bild zu sehen, wird die Frage aufgeworfen, ob es ein UFO im Buch Hesekiel gibt. UFO ist die Abkürzung für "unidentified flying object", also ein nicht identifiziertes Flugobjekt.
Dabei wird auf Hesekiels Vision des Thronwagens in Kapitel 1 seines Buches verwiesen.
Beschreibung von Hesekiels Vision
Wir lesen: „Und es geschah im dreißigsten Jahr, im vierten Monat, am fünften Tag des Monats: Als ich inmitten der Weggeführten am Fluss Kebar war, taten sich die Himmel auf, und ich sah Visionen Gottes.“
Der fünfte Tag des Monats war das fünfte Jahr der Wegführung des Königs Joachim. Da geschah das Wort des Herrn ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohn Busis, einem Priester im Land der Kaldäer, am Fluss Kebar. Dort kam die Hand des Herrn über ihn.
Im Mystery Park sieht man Ezekiel, wie er hinausgeht ins Land und plötzlich eine Vision oder Begegnung erlebt. Allerdings wird dort nicht erklärt, dass es sich um Ezekiel handelt. Stattdessen wird gesagt, einer unserer Vorfahren hätte so etwas vor langer Zeit erlebt. Auch wird nicht klar gemacht, wo genau das gewesen sein soll. Das alles bleibt unklar, ebenso der Zeitpunkt.
Im biblischen Text dagegen ist alles genau angegeben. Es war im sechsten Jahrhundert vor Christus, als die Juden nach Babylon weggeführt wurden. Hesekiel kam als 25-Jähriger nach Babylonien. Im dreißigsten Jahr seines Lebens hatte er diese Erscheinung.
Alles ist genau datiert, und auch der Ort ist genannt: am Fluss Kebar. Das ist ein großer Kanal im Gebiet zwischen Euphrat und Tigris.
In Vers 4 heißt es: „Und ich sah, und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und ein Feuer, die sich ineinander schlangen, und ein Glanz ringsum dieselbe. Aus der Mitte des Feuers strahlte es wie der Anblick von glänzendem Metall. Aus seiner Mitte erschien die Gestalt von vier lebendigen Wesen.“
So war ihr Aussehen: Sie hatten die Gestalt eines Menschen, und jedes von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel. Ihre Füße waren gerade, und die Fußsohlen waren wie die eines Kalbes. Sie funkelten wie der Anblick von leuchtendem Erz.
Unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten waren Menschenhände. Die vier hatten ihre Angesichter und ihre Flügel.
Ihre Flügel waren miteinander verbunden, einer mit dem anderen. Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen, sondern gingen geradeaus vor sich hin.
Die Gestalt ihres Angesichts war eines Menschen. Rechts hatten die vier das Angesicht eines Löwen, links das eines Stieres, und eines Adlers Angesicht hatten sie ebenfalls.
Ihre Angesichter und Flügel waren oben getrennt. Jedes hatte zwei Flügel miteinander verbunden und zwei, die ihre Körper bedeckten.
Sie gingen geradeaus, wohin der Geist gehen wollte. Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
Die Gestalt der lebendigen Wesen sah aus wie brennende Feuerkohlen, wie Fackeln. Das Feuer fuhr umher zwischen den lebendigen Wesen und hatte einen Glanz. Aus dem Feuer gingen Blitze hervor.
Die lebendigen Wesen liefen hin und her wie das Aussehen von Blitzstrahlen.
Ich sah die lebendigen Wesen, und siehe, da war ein Rad auf der Erde neben ihnen, an ihren vier Vorderseiten.
Das Aussehen der Räder und ihre Arbeit war wie der Anblick eines Chrysoliths. Die vier Räder hatten alle dieselbe Gestalt.
Ihr Aussehen und ihre Arbeit waren, als wäre ein Rad inmitten eines Rades.
Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin. Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
Die Felgen der Räder waren hoch und furchtbar. Sie waren voll Augen ringsum, bei allen vieren.
Wenn die lebendigen Wesen gingen, gingen die Räder neben ihnen. Wenn die lebendigen Wesen sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die Räder.
Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie dahin. Die Räder erhoben sich neben ihnen, denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.
Wenn sie gingen, gingen auch die Räder mit, und wenn sie stehenblieben, blieben auch sie stehen.
Wenn sie sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die Räder neben ihnen, denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.
Über den Häuptern der lebendigen Wesen war das Gebilde einer Ausdehnung, wie der Anblick eines wundervollen Kristalls, ausgebreitet oben über ihren Häuptern.
Unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade gerichtet, einander gegenüber.
Jedes von ihnen hatte zwei Flügel, die ihre Körper bedeckten.
Wenn sie gingen, hörte ich das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen großer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, das Rauschen eines Getümmels, wie das Rauschen eines Heerlagers.
Wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken. Dann kam eine Stimme von oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war.
Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, war die Gestalt eines Thrones, wie das Aussehen eines Saphirsteines.
Auf der Gestalt des Thrones war eine Gestalt wie das Aussehen eines Menschen.
Ich sah den Anblick von glänzendem Metall, wie das Aussehen von Feuer innerhalb desselben Rings um.
Von seinen Lenden aufwärts und von seinen Lenden abwärts sah ich wie das Aussehen von Feuer.
Ein Glanz war ringsum denselben, wie der Anblick des Bogens, der am Regentag in der Wolke erscheint.
So war das Aussehen des Glanzes ringsum.
Das war das Aussehen des Bildes der Herrlichkeit des Herrn.
Als ich es sah, fiel ich nieder auf mein Angesicht und hörte die Stimme eines Redenden.
Kritik an der UFO-Deutung von Hesekiels Vision
Nach Erich von Däniken handelt es sich bei dem hier beschriebenen Objekt um ein UFO. Er verweist dabei auf eine Rekonstruktion dieses Gefährts durch den NASA-Ingenieur Joseph Blumrich.
Diese Darstellung soll die vier lebendigen Wesen zeigen. Darüber sieht man eine Ausdehnung mit Rotorblättern, die als Flügel interpretiert werden. Die geraden Beine unten sind ebenfalls zu erkennen. Es wird noch deutlicher werden, wie das Ganze im Detail ausgesehen hat. Trotzdem stelle ich die Frage: Wo sind die vier Gesichter – Mensch, Adler, Rind und Löwe? Diese sind schlicht weggelassen, man sieht davon nichts.
Die Beschreibung besagt, dass die Flügel der vier lebendigen Wesen oben miteinander verbunden waren. In dieser Darstellung ist das jedoch nicht der Fall. Die Flügel sind nicht miteinander verbunden, sondern stehen einzeln. Hier finden wir eine erste Methode bei Erich von Däniken: die Methode der Auslassung. Diese ist sehr wichtig, denn er verwendet noch weitere Methoden.
Man sieht hier auch deutlicher die Füße. Es hieß, es seien gerade Füße, unten wie die eines Kalbes. Daneben sind die Räder zu erkennen. All dies soll in der angeblichen Landefähre von Blumrich nachvollzogen sein.
Doch ich frage: Wo sind die vielen Augen an den Felgen, innen und außen? Auch diese werden weggelassen – erneut die Methode der Weglassung.
Im Mystery Park wird erklärt, dass dieser Mann – es wird nicht gesagt, dass es Hesekiel war – von dem UFO mitgenommen und auf einen hohen Berg gebracht wurde. Dort hätte man eine riesige Anlage gesehen. Das UFO fährt in diese Anlage hinein. Dabei wird angedeutet, ohne es namentlich zu nennen, dass es sich um den Hesekiel-Tempelplan in den Kapiteln 40 bis 48 handelt, den Plan des dritten Tempels.
Es wird gesagt, dass Hesekiel auf einen hohen Berg geführt wurde. In der Beschreibung dieser alten Schrift, die von diesem UFO erzählt, seien genaue Maße für diese Lande-Station angegeben. Interessanterweise entsprechen diese Maße ganz genau der Rekonstruktion des UFOs.
Anders gesagt: Blumrich hat nach Hesekiel 1 das UFO rekonstruiert, und ein ganz anderer Mann, Herr Bayer, hat den Tempel nach Hesekiel rekonstruiert. Zunächst wussten sie nichts voneinander. Dann stellten sie fest, dass das UFO genau in das zentrale Gebäude der Tempelrekonstruktion passt. Das ist doch großartig, nicht wahr?
Es wird erklärt, dass es sich dabei um eine Wartungsstation gehandelt habe. Das sagt von Däniken auch in seinen Büchern. Der Hesekiel-Tempelplan sei eigentlich gar kein Tempel, sondern eine Wartungsstation für ein UFO.
Doch das ist völliger Unsinn. Der Hesekiel-Text gibt keine Maße für den Thronwagen in Kapitel 1 an, sondern nur für den Tempel. Dies wird den Besuchern des Mystery Parks jedoch nicht erklärt.
Man kann das UFO größer oder kleiner machen, das ist Geschmackssache. Aber dort wird suggeriert, dass es genau nachgebaut wurde und genau in das Landegebäude dieser UFO-Wartungsstation passt. Das ist nun die zweite Methode von Erich von Däniken: die Methode der Verfälschung.
In seinen Büchern erklärt von Däniken, dass früher Bibelausleger meinten, dieses Haus sei das Tempelhaus und oben geschlossen gewesen. Das könne nicht sein, denn sonst hätte das UFO gar nicht hineinkommen können. Die früheren Bibelausleger hätten sich alle geirrt. Das Tempelhaus sei, wie hier dargestellt, dreistöckig, aber oben offen.
In Hesekiel 43 wird von der Herrlichkeit des Herrn gesprochen, die zum dritten Tempel von Osten herkommen und in das Heiligtum einziehen wird. Für Erich von Däniken ist das dasselbe UFO aus Hesekiel 1, das im Tempelgebäude landet.
Doch das ist Unsinn. Das Tempelhaus ist oben gar nicht offen, und ich werde gleich erklären, warum.
Noch etwas: In einem seiner Bücher schreibt Erich von Däniken, dieser Tempel befinde sich auch gar nicht in Israel, wie es frühere Bibelausleger verkündet hätten. Denn der Name Israel werde dort gar nicht erwähnt. Wenn das in Bibelübersetzungen stehe, sei das nur eine Einfügung. Im Grundtext stehe das nicht. Das sei schlicht falsch.
Lies Hesekiel 40,2 im Grundtext. Dort steht ganz klar, dass das in Israel war.
So wird unter UFO-Gläubigen angenommen, dass diese Wartungsstation irgendwo auf hohen Bergen in Südamerika zu suchen sei.
Doch das ist, wie gesagt, die Methode der bewussten Verfälschung – bewusst oder unbewusst. Wenn es unbewusst ist, ist es noch schlimmer, denn dann kann man den Text nicht richtig lesen.
Wahre Bedeutung von Hesekiels Vision
Aber was sah Hesekiel wirklich? Nach der biblischen Beschreibung handelt es sich hier um Gottes Thron, der von vier Engeln, nämlich Thronengeln, den Cherubim, getragen wird. Dieser Thron befand sich bereits im Salomontempel. Doch diese Engel, diese Thronengel, verließen den Tempel noch vor dessen Untergang im Jahr 586 v. Chr.
Hesekiel beschreibt in den Kapiteln 8 bis 11, wie diese wirklichen Cherubim, die im Allerheiligsten des Salomontempels waren, zusammen mit der Schechina, der Wolke der Herrlichkeit, über ihnen, weggegangen sind. Dies geschah kurz bevor Nebukadnezar den Tempel zerstörte.
Schauen wir uns den salomonischen Tempel etwas genauer an: Dort befand sich die Bundeslade im Allerheiligsten, die von zwei Cherubimengeln aus Gold bedeckt war. Doch Salomo baute, wie im Tempelbericht in 2. Chronik beschrieben, noch zwei weitere Cherubimgestalten, die er mit Gold überzog. So waren also vier Wesen im Allerheiligsten – vier Cherubimwesen, vier lebendige Wesen.
Die Bundeslade mit den zwei Cherubim sehen wir hier. Nach der Bibel ist die Bundeslade der Fußschemel des Thrones Gottes (Klagelieder 2,1) und somit Teil des Thrones Gottes. In Psalm 80,2 wird erklärt: „Von Gott, der du thronst über den Cherubim, strahle hervor.“
Es gab also eine materielle Darstellung von Cherubim im Salomontempel. Gleichzeitig war offensichtlich auch eine unsichtbare Präsenz dieser Cherubimengel im Tempel gegenwärtig. Diese unsichtbaren Engel, die Hesekiel in seiner Vision sehen konnte, verließen zusammen mit der Schechina, der Wolke der Herrlichkeit, den Tempel.
Materiell gab es im Salomontempel vier Cherubim im Allerheiligsten. Dazu gab es dort auch Räder, wie es in 1. Chronik 28,18 gemäß dem Tempelplan Davids erwähnt wird. Dort wird das Muster des Wagens der Cherubim aus Gold beschrieben, die ihre Flügel ausbreiten und die Bundeslade des Herrn überdecken.
Im Allerheiligsten befanden sich also neben den vier Cherubimgestalten auch Räder. Hesekiel sah jedoch nicht die materielle Darstellung Salomos, sondern die wirkliche Gegenwart von Engeln im Allerheiligsten, wie sie weggegangen sind.
Symbolische Bedeutung des Thronwagens
Nun können wir die Frage stellen: Was ist die Bedeutung dieses Thronwagens?
Hesekiel lebte in einer Zeit des Chaos. Das jüdische Volk wurde in drei Phasen von der babylonischen Armee überrollt. Er selbst wurde in die Gefangenschaft nach Babylon geführt. In der Vision in Kapitel 1 erfährt er jedoch, dass Gott die Welt regiert – auch in Zeiten des Chaos.
Die Gestalt, die wie ein Mensch auf dem Thron erscheint, ist eine Sichtbarmachung des Sohnes Gottes auf dem Thron Gottes im Alten Testament. Hesekiel erlebt in der Zeit der Not, in der man meinen könnte, Gott habe die Kontrolle über die Welt verloren, dass Gott die Welt auch in solchen Zeiten regiert.
Der Thron Gottes ist kein statischer Thron, sondern ein dynamischer. Das zeigt uns, dass Gott dynamisch im Lauf der Geschichte wirkt. Deshalb wird Gott in Offenbarung 1,4 genannt: „der da war und der da ist und der da kommt“ – nicht „der da sein wird“. Gott handelt in der Geschichte.
Wir sehen, dass der Gott der Bibel nicht der Gott der Aufklärungszeit ist. Die Aufklärungsphilosophen in Europa sagten, Gott habe am Anfang die Welt geschaffen, interessiere sich aber nicht mehr weiter. Gott greife nie in die Geschichte ein. Doch der Gott der Bibel ist ein dynamisch handelnder Gott, der da war, der da ist und der da kommt.
Wenn Hesekiel sieht, dass sich der Thronwagen bewegt – und zwar immer vorwärts –, erfährt er, dass Gottes Wege linear sind. Der Wagen kann in alle Richtungen gehen, aber es ist immer ein Vorwärtsgehen.
In Jesaja 46,8-11 verkündet Gott, dass er alles bestimmt – vom Anfang bis zum Ende. Die ganze Geschichte, der ganze Geschichtsablauf, liegt in seiner Hand. Der Geschichtsablauf verläuft gewissermaßen auf einer Linie. Das unterscheidet sich von den orientalischen Religionen, in denen alles als ein Rad gesehen wird, das sich an Ort und Stelle dreht und sich nicht zu einer Vollendung hin bewegt.
Im Buddhismus und Hinduismus dreht sich das Rad sinnlos an Ort und Stelle. In der Bibel aber gehen die Räder des Thronwagens Gottes voran – vom Anfang bis zum Ende, vom Anfang bis zur Vollendung. Gott führt den Lauf der Geschichte zum Ziel seiner Regierung.
Es wird in Hesekiel 1 betont, dass sich dieser Wagen nie wenden muss. Er kann in alle Richtungen gehen, doch er muss sich nie drehen. Das bezeugt eine wichtige Wahrheit: Gott irrt sich nie.
Gott muss nicht zurücknehmen, was er getan hat, als einen Irrweg, als etwas Falsches oder Sündiges. Wir Menschen müssen dauernd umkehren und uns wenden. Das ist eigentlich so schrecklich, wie Edith Piaf Anfang der sechziger Jahre mit ihrem Comeback und dem Lied „Rien de Rien“. Ihre Lieder waren nicht einfach gedichtet, sondern immer autobiographisch.
Wenn diese etwa vierzigjährige Frau, von Drogen gezeichnet und wie eine alte Frau aussehend, sang „Rien de rien, non je ne regrette rien“, dann sagte sie: Nein, gar nichts, ich bereue nichts von dem, was ich je getan habe. Das ist eine Tragik.
Wir Menschen müssen umkehren von unserem eigenen Weg, aber Gott muss es nicht. Gott irrt sich nicht – das lernen wir aus der Vision des Thronwagens.
Die verschiedenen Gesichter der Wesen haben ihre besondere Bedeutung: Gottes Handeln ist weise, darum das Menschengesicht. Sein Handeln ist ausdauernd, darum das Rindergesicht. Sein Handeln ist stets majestätisch, darum das Löwengesicht. Und in allem ist er erhaben über uns. Seine Gedanken sind höher als unsere Gedanken, so wie der Himmel höher ist als die Erde – darum das Adlergesicht.
Weiter ist Gottes Handeln geprägt von seiner vollkommenen Allwissenheit. Die Räder waren voller Augen.
Wir sehen also, dass diese Engelerscheinungen in all ihren Details eine symbolische geistliche Bedeutung haben. Sie zeigen uns Menschen, wie Gott ist und wie er handelt.
Der Tempelplan Hesekiels und seine wahre Bedeutung
Der Plan in Hesekiel 40 bis 48 zum Endzeittempel Hesekiels hat also nichts mit einem Ufo zu tun, sondern mit einer Ufo-Wartungsstation. Er entspricht genau der Situation in Jerusalem. Die inneren Vorhöfe des Hesekiel-Tempels bilden zusammen, wie auf dem Plan zu sehen, ein Quadrat von 500 Ellen.
Lane Rittmeier konnte vor einigen Jahren dieses 500-Ellen-Quadrat des salomonischen Tempels auf dem Tempelplatz in Jerusalem rekonstruieren, wie wir es hier auf dem Bild sehen. Schon der salomonische Tempel, der erste Tempel, stand auf einem 500-Ellen-Quadrat. So wird auch der letzte Tempel in Israel in Jerusalem wieder auf einem 500-Ellen-Quadrat situiert sein.
Hier sehen wir ein besseres Modell als das von H. H. Bayer. Ein bibeltreuer Mann aus Amerika, Mr. Schmidt, hat den Hesekiel-Tempel nachgebaut. Das Tempelgebäude ist oben nicht offen, sodass kein Ufo hineinpassen könnte, sondern geschlossen. Es entspricht genau dem Grundbauplan des salomonischen Tempels.
Auch der salomonische Tempel war geschlossen. Die Vorlage des salomonischen Tempels war bereits in der Stiftshütte zu sehen, die ebenfalls geschlossen war. Sie hatte vier Decken, die alles oben abdeckten und schützten.
Hier sehen wir nochmals das eigentliche Tempelhaus, das in enger Analogie zum salomonischen Tempel steht. Es ist der dritte Tempel der Endzeit, wenn der Messias als Herrscher kommen wird. Das ist die Botschaft von Hesekiel 33-48.
Fliegende Götter im Hinduismus und biblische Parallelen
Nun sind wir immer noch beim Thema UFOs, und so kommen wir nun von Hesekiel weg. Stattdessen betrachten wir den Hinduismus und seine fliegenden Götter.
Im Mystery Park, im Vimana-Gebäude, das einem hinduistischen Tempel nachempfunden ist, wird uns erklärt, dass Mythen des Hinduismus von Göttern erzählen, die mit Fahrzeugen umherfliegen. In vielen hinduistischen Schriften findet man solche Hinweise. Dort wird beschrieben, wie diese Götter mit schrecklichsten Waffen gegeneinander kämpfen.
Diese Tempeltürme werden Vimana genannt, wie man sie oft im Hinduismus, aber auch im Buddhismus sieht. Vimana heißt im Sanskrit übersetzt „Fahrzeug“. Von Däniken wird gesagt, dass Astronauten gekommen seien und ihre Fahrzeuge im Hinduismus dargestellt werden. Diese Götter, die mit Fahrzeugen umherfliegen und mit schrecklichen Massenvernichtungswaffen kämpfen, seien eben diese Astronauten.
Fliegende Fahrzeuge gibt es auch in der Bibel, und zwar in Verbindung mit der Engelwelt. In 2. Könige 2,11 lesen wir die Geschichte von Elija: „Und es geschah, während sie Elija und Elisa in der Gegend bei Jericho gingen und miteinander redeten, siehe da, ein Wagen von Feuer und Rosse von Feuer, welche sie voneinander trennten. Elija fuhr im Sturmwind gen Himmel, und Elisa sah es und rief: ‚Mein Vater, mein Vater, Wagen Israels und seine Reiter!‘ Und er sah ihn nicht mehr. Da fasste er seine Kleider und zerriss sie in zwei Stücke.“
Auch Psalm 68,17 erwähnt fliegende Fahrzeuge: „Die Wagen Gottes sind zehntausendfach, tausendfach, hochpoetisch ausgedrückt als Tausende und Abertausende. Der Herr ist unter ihnen wie der Sinai an Heiligkeit.“ Es geht hier um die Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit in der Zukunft, wenn er mit allen auserwählten Engeln kommen wird. Diese Engel kommen in Tausenden von Wagen.
Unter diesem Gesichtspunkt können wir die Fahrzeuge im Hinduismus wieder als Kopien der Engel der Finsternis sehen, die dasselbe tun wie die Engel des Lichts.
Der geistliche Kampf der Engel
Krieg der Außerirdischen – ja, natürlich. In Offenbarung 12 wird ein Krieg beschrieben. In Vers 7 heißt es: „Und es entstand ein Kampf im Himmel. Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und der Drache kämpfte mit seinen Engeln.“
Doch sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. Der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird und die ganze Erde verführt, wurde auf die Erde geworfen. Ebenso wurden seine Engel mit ihm hinabgeworfen.
Ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: „Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen. Denn der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte, ist hinabgeworfen worden.“
Es gibt also solche Kämpfe in der unsichtbaren Welt. Wie wir aus der Bibel sehen, sind Engel im Normalfall für die Augen der Menschen unsichtbar. Unter bestimmten Umständen können sie jedoch sichtbar werden.
Kommen wir nun zum Schlusswort: Ursache und Behandlung der Dänikenitis.
Schlusswort: Ursache und Behandlung der Dänikenitis
Interessant ist Folgendes: Der Ausbruch dieser Krankheit lässt sich auf das Jahr 1968 datieren. Das war die Zeit des Protests, wie man sie nannte – die Zeit, in der sich die Massen im Abendland bewusst vom Christentum abzuwenden begannen. Sie interessierten sich zunehmend für verschiedene außerchristliche Religionen.
An einem anderen Bibelstudientag haben wir den modernen Menschen, sein Denken und Handeln betrachtet. Dabei wurde deutlich, dass das schreckliche zwanzigste Jahrhundert ein Produkt der gottlosen Ideen des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts ist. Die Ideen der Aufklärungsphilosophen und ihrer Nachfolger eroberten im zwanzigsten Jahrhundert die Massen im christlichen Abendland.
Das Denken führt immer zu Taten, und so erlebten wir im zwanzigsten Jahrhundert die zwei einzigen Weltkriege der Menschheitsgeschichte. Dieser große Abfall der Massen von Gott und seinem Wort erfüllt die Aussage aus 2. Thessalonicher 2,3, wo vom Abfall vor der Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit gesprochen wird.
Das zwanzigste Jahrhundert ist das Jahrhundert der Desorientierung, der Entfremdung, der Destabilisierung und der Auflösung der Werte. Die beiden Weltkriege führten letztlich zur Revolution der sechziger Jahre. Die sechziger Jahre waren geprägt von tiefer Enttäuschung jugendlicher Menschen über die Folgen der wissenschaftlichen, rationalistischen Entwicklung.
Diese Enttäuschung über den Rationalismus führte zu einer Flucht in eine irrationale Welt – in die Welt der Rockmusik. Diese kam genau in dieser Zeit auf und bot berauschende Musik. Weiter führte die Flucht in Drogen und in östliche Religionen. Buddhismus und Hinduismus wurden plötzlich für große Massen im Westen attraktiv.
Verbunden war dies mit einem Boom des Okkultismus und der Esoterik. Die Esoterik ist heute ein Milliardenmarkt, auch in der Schweiz. Damit war auch das Terrain für den Ufoglauben bereitet. Die Idee, dass von anderen Sternen Astronauten gekommen seien, verbreitete sich. Man meinte, es seien Götter. Natürlich wissen wir, dass es keine Götter sind, aber es seien Wesen, die über uns stehen, und man solle Kontakt zu ihnen aufnehmen.
Selbst in der sogenannten seriösen Wissenschaft werden große Empfangsstationen aufgebaut, um Signale aus dem Weltall zu empfangen. Auch dort ist man offen für den Gedanken, dass es irgendwo außerirdische Intelligenzen geben muss. Es wird erklärt, dass wir, wenn wir über solche Stationen einmal ganz klare Codesignale empfangen, wissen werden, dass es da draußen Intelligenzen außer uns gibt – so nebenbei gesagt.
Im Schulunterricht wird uns erklärt, dass wir nun den großartigen Code im genetischen Material der Zellen, die DNS, analysiert haben – mit dem Computer. Es ist alles genau kodiert: wie man den ganzen Menschen baut, seine Entwicklung, seinen Bauplan; wie man ein Krokodil baut oder eine Erbse. Alles ist darin kodiert. Und wir wissen ganz genau, dass das nicht durch Intelligenz entstanden ist. Das ist doch interessant, so nebenbei bemerkt.
Die Denikenitis als Symptom der Endzeit
Nun betrachten wir die Denikenitis, die ja nur ein Symptom unserer abendländischen Gesellschaft heute ist, im Zusammenhang mit der biblischen Endzeit.
Nach der Bibel ist die Zeit der Endzeit die Zeit, in der das jüdische Volk nach langem Umherirren unter allen Völkern aus einer weltweiten Zerstreuung wieder zurückkehrt in das Land der Väter. In dieser Zeit leben wir, denn 1948 wurde nach fast zweitausend Jahren Unterbruch der Staat Israel gegründet.
Was lesen wir im Blick auf die Endzeit in 2. Timotheus 3 und 4? Ich lese 2. Timotheus 4, Vers 2: "Predige das Wort, steh dazu, zu gelegener und zu ungelegener Zeit, überführe, straffe, ermahne mit aller Langmut und Lehre, denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Leere aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt."
So geht es einem im Mystery Park. Das kitzelt, und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Mythen hinwenden. Vielleicht steht in Ihrer Bibel "Fabel", aber im Griechischen steht "Mythos". Das hat nichts zu tun mit de la Fontaine, "la cigale y enchantée du l'été" oder so etwas – also diesen schönen Tierfabeln von de la Fontaine. Es hat nichts damit zu tun, sondern "Mythos" meint religiöse Fantasie, Ereignisse im religiösen Bereich, die nicht historisch in Raum und Zeit verankert sind.
Die Bibel wendet sich an verschiedenen Stellen ganz klar gegen die Mythen. Sie stellt uns einen Gott vor, der im Lauf der Geschichte gehandelt hat, und zwar in Raum und Zeit. Darum wird in der Bibel so oft Wert gelegt auf die Chronologie der Jahre.
Die alten Ägypter zum Beispiel haben nie eine zusammenhängende Chronologie aufgebaut, weil ihr Denken nicht linear war. Im Hinduismus und im Buddhismus hat man nie eine Chronologie der Geschichte aufgebaut, weil ihr Denken immer kreisförmig war.
Aber in der Bibel wird Wert darauf gelegt: auf Datierung, auf Abläufe, auf Ort und Zeit, auf Raum und Zeit, wo Gott zu ganz bestimmten Gelegenheiten eingreift und handelt.
Doch hier, wie gesagt, werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Mythen hinwenden. Dies erklärt das große Interesse heute an der Mythologie. In der modernen Psychologie geht das bis hin zur Ufologie und zur Theologie.
In der liberalen Theologie ist heute ein riesiges Interesse an Mythologie entstanden. Nachdem sie die Bibel zersetzt und nun beiseitegelegt haben, interessieren sie sich für die Mythen aller Religionen.
2. Timotheus 4, Vers 5: "Du aber, sei nüchtern in allem. Leide Trübsal, tue das Werk eines Evangelisten, vollführe deinen Dienst."
Nüchternheit: Timotheus hatte kein Problem mit Alkohol, denn im ersten Brief musste Paulus ihm sagen, weil es ihm oft schlecht ist und er Magenleiden hat, solle er nicht länger nur Wasser trinken, sondern auch ein wenig, nicht viel, Wein als medizinisches Mittel gebrauchen.
Aber jetzt im zweiten Brief sagt er ihm: "Du aber, sei nüchtern." Das griechische Wort „nepho“ wird im Standardwörterbuch von Walter Bauer erklärt als Abwesenheit von jeglicher geistigen und seelischen Trunkenheit, Exaltiertheit usw. Also eine gesunde biblische Nüchternheit.
"Tue das Werk eines Evangelisten" heißt, verkündige die frohe Botschaft und vollführe deinen Dienst. Das muss man tun in einer Zeit, in der die Leute sich Leere aufhäufen, die zum Ohrenkitzeln führt.
In 2. Thessalonicher 2 sagt Paulus in Verbindung mit dem großen Abfall, dass am Ende davon der Antichrist kommen wird. Vers 11 beschreibt es so: "Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit."
Die Antwort Gottes auf eine Gesellschaft, die sich von der Wahrheit des Evangeliums abwendet, ist die Verführung. Es steht ganz klar da: Gott sendet diese wirksame Kraft des Irrwahns.
Es ist in Gottes souveränem Handeln ein Gerichtshandeln, dass Menschen in alle möglichen Verführungen hineinfallen. Das wird so sein, nach dieser Stelle, wenn der Antichrist kommt. Aber dieser Irrwahn ist heute in der Vorbereitung.
Dazu gehören eben alle diese verirrten Ideen, die in unserer Gesellschaft förmlich aufgesaugt werden.
Therapie der Denikenitis
Nun, was ist die Therapie? Paulus sagt: Predige das Wort, die Heilige Schrift. Sie ist unsere Basis und die Grundlage für unser Denken und Handeln als Christen.
Die Bibel ist Gottes Wort, so steht es auch in 2. Timotheus 3,16. Genau in dem Brief, in dem es um die Endzeit geht und um Menschen, die sich der Mythologie zuwenden, finden wir die klassische Inspirationsstelle des Neuen Testaments: Alle Schrift, das heißt Altes und Neues Testament, ist von Gott eingegeben. Sie ist nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung und zur Unterweisung in der Gerechtigkeit. Das Ziel ist, dass der Mensch Gottes vollkommen sei und zu jedem guten Werk völlig geschickt ist.
Das mit „eingegeben“ übersetzte Wort heißt im Griechischen Theopneustos, was „von Gott gehaucht“ bedeutet. Dies will sagen: Die Bibel, die geschriebene Bibel, ist Gottes direkte Rede an uns Menschen. Sie gibt uns Antworten auf die Fragen, woher wir kommen und wohin wir gehen.
Wirkliche Wissenschaft kann uns nur Antworten geben über Dinge, die wir direkt beobachten können oder über Dinge, die wir im Experiment wiederholen können. Genau deshalb haben alle experimentellen Wissenschaften eigentlich keine Probleme mit der Bibel. Ob es nun Chemie, reine experimentelle Physik oder andere Naturwissenschaften sind – es gibt überhaupt kein Problem.
Auch die Biologie und alles, was auf Beobachtung beruht, steht nicht im Widerspruch zur Bibel. Erst dort, wo die Wissenschaft über ihre Grenzen hinausgeht und sagen will, woher wir kommen und wohin wir gehen, treten Widersprüche zur Bibel auf.
Wir müssen aber sagen: An dieser Stelle hat der Mensch seine Fähigkeiten überschritten. Denn wir können ja nicht zurück in die Vergangenheit reisen, um zu sehen, wie es gewesen ist, und wir können auch nicht in die Zukunft fliegen, um zu wissen, wie es sein wird. Als Geschöpfe sind wir, wie die Engel, Raum und Zeit unterworfen.
Diese Beschränktheit, Raum und Zeit unterworfen zu sein, gilt auch für die Engelwelt. Das erklärt, warum Wahrsagerei, Astrologie und ähnliches eine so missliche Sache sind. Jemand hat vor kurzem eine Untersuchung aller Wahrsagereivoraussagen während eines Jahres gemacht und gesagt, das sei etwa so, wie wenn ein Cowboy in Kalifornien auf die Stalltür schießt und dann einen Kreis um das Loch zieht. So ist die Prophetie im Okkultismus, in der Esoterik und in nichtchristlichen Religionen.
Die Bibel hingegen ist voll von Hunderten von Prophezeiungen, die sich nachweislich in der Geschichte wortwörtlich erfüllt haben. Das ist absolut einzigartig. Dies zeigt deutlich, dass hinter der Bibel nicht irgendein Engelgeist oder Menschengeist steht, sondern der ewige Gott, der Raum und Zeit nicht unterworfen ist.
Ja, dann können wir wieder Licht machen.
Fragen und Antworten
Zugang Satans zum Himmel
Wir haben jetzt noch kurz Zeit für ein paar Fragen bis Viertel nach.
Nun kann man einfach aus dem Publikum direkt Fragen stellen. Ich wiederhole die Frage wegen der Kassettenaufnahmen: Die erste Frage.
Ja, jetzt kommen schon. Ist es richtig, dass Satan nach wie vor Zugang zum Himmel hat?
Jawohl, das ist so. In Offenbarung 12 geht es um diesen Sturz aus dem Himmel. Das Kapitel macht deutlich, dass Satan nach wie vor Zugang zum Himmel hat. Dies gilt unmittelbar vor dem Beginn der großen Drangsalzeit, die der Herr in Matthäus 24 als die schlimmste Zeit der Weltgeschichte beschreibt. Er sagt, es sei so schlimm wie nie zuvor und wie es noch nie sein wird.
Es ist also ein zukünftiges Ereignis, das zum Höhepunkt der Eskalation des Bösen auf Erden führen wird. Offenbarung 12, Vers 12 erklärt: „Darum seid fröhlich, ihr Himmel, die ihr in ihnen wohnt; wehe der Erde und dem Meer, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er wenig Zeit hat.“
Nicht weil er ein Prophet ist, sondern weil er es aus der Bibel weiß: Die Zeit dauert 1260 Tage, genau wie Gott das in seiner Regierung festgesetzt hat – also dreieinhalb Jahre.
Area 51 und UFO-Sichtungen
Weitere Fragen, ja?
Ich habe eine Frage dazu: Wenn man mit Menschen spricht, die an Ufos glauben, sprechen sie oft von dem, was es in Amerika gibt – von Area 51, diesem Gebiet 51, einer von der Armee eingerichteten Station. So wie ich das sehe, wird dort ein Geheimnis darum gemacht, dass angeblich Außerirdische dort aufbewahrt werden.
Man könnte also fragen: Wie sieht es mit solchen bestimmten Orten auf der Erde aus, an denen behauptet wird, dass dort ganz klar Außerirdische festgestellt wurden?
Nun, aus der bisherigen Betrachtung können wir sagen, dass es Engelerscheinungen gibt. Wenn wir jedoch von Ufoerscheinungen hören, sollten wir diese nicht einfach so glauben.
Über viele Jahre hat die amerikanische Luftwaffe alle Informationen zu Ufos gesammelt. 95 Prozent davon erwiesen sich als Schrott, also nicht brauchbar. Häufig handelte es sich um natürliche Phänomene: Ein Meteor wurde als Licht am Himmel gesehen, und schon wurde es als Ufo interpretiert.
95 Prozent konnten also klar als natürliche Erscheinungen erklärt werden. Man kann jedoch sagen, dass 5 Prozent nicht aufgeklärt sind. Der größte Teil der Berichte ist Unsinn.
Das schließt aber nicht aus, dass es tatsächlich solche Erscheinungen gibt. Diese wären dann jedoch Erscheinungen aus der Engelwelt der Finsternis.
Darum ist es interessant, dass Menschen, die okkult belastet sind, wie New Ager und Ähnliche, ein besonderes Interesse an solchen Aliens haben. Bei diesen fremden außerirdischen Wesen trifft das ganz klar das Gebiet des Okkultismus und der Esoterik.
Besuch des Mystery Parks in Interlaken
Darf man die Ausstellung in Interlaken vollständig besuchen?
Man könnte die Frage auch anders formulieren: Soll man die Ausstellung in Interlaken besuchen, oder darf man sie besuchen? Diese Frage stellt sich im Sinne einer christlichen Verantwortung vor Gott.
Ich habe die Ausstellung besucht, allerdings nicht, weil ich Spaß daran hatte, sie zu sehen, sondern es hat sich einfach so ergeben. In der Nähe von Interlaken gibt es einige Gemeinden, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Es sind bibeltreue Gemeinden, und dort kam die Frage auf: Wie steht es eigentlich, wenn unsere Kinder mit der Schule dorthin gehen müssen? Die Ausstellung ist ja auch auf Schulen ausgerichtet, es gibt sogar Schulmaterial, das dort verteilt wird.
Wie sollen wir als Eltern darauf reagieren? Ich wurde gefragt, ob ich mal mit einigen Personen aus der Gemeinde dorthin gehen könnte, um die Ausstellung anzuschauen und vielleicht einen Bericht darüber zu schreiben. So ist der Besuch zustande gekommen. Das Ergebnis ist nun diese PowerPoint-Präsentation, in der ich einige Gedanken zu meinem Besuch zusammengestellt habe. Außerdem möchte ich vielleicht noch etwas darüber schreiben.
Wenn wir den Blick auf die Kinder richten, ist die Ausstellung eine totale Überforderung für sie. Dort werden Dinge präsentiert, und die Kinder haben überhaupt keine Chance zu sagen: Ist das richtig oder falsch? Die Methode von Däniken ist die Methode der Weglassung. Er sagt nicht alles, was gesagt werden sollte. Zweitens verfälscht er Dinge. Er bringt nicht einfach nur Tatsachen, sondern – wie wir in Verbindung mit Hesekiel ganz deutlich gesehen haben – verfälscht die Dinge.
Deshalb ist die Ausstellung für Kinder eine Überforderung, sie können das gar nicht richtig einordnen. Ich würde als christlicher Elternteil meine Kinder dort abmelden. Es gibt in der Schweiz noch andere tolle Museen, die man als Kind unbedingt besuchen sollte.
Als Erwachsener würde ich sagen: Was soll's? Das Ganze ist wirklich mit Esoterik verknüpft. Hingehen würde ich nur, wenn ich es als Auftrag sehe, um anderen damit zu helfen – aber nicht als Spaßveranstaltung.
Das ist ähnlich wie bei der Literatur: Sollen Christen die deutsche Literatur lesen, alles, was es so gibt? Das kann sehr gefährlich sein, wenn man keinen klaren Auftrag hat. Aus Spaß einfach alles zu lesen, kann den Glauben schädigen.
Andererseits stellt sich die Frage: Was machen wir mit unseren Kindern? Sie müssen ja in der Ausbildung solche Dinge lernen. Hier verweise ich auf Daniel im Alten Testament. Daniel musste ebenfalls eine Ausbildung durchlaufen und die chaldäischen Schriften studieren. Diese Schriften sind wirklich voller Unsinn und Abfall.
Doch Daniel hat in seinem Herzen beschlossen, sich nicht verunreinigen zu lassen (Daniel 1,8). Wenn Kinder auf höhere Schulen gehen und ihnen mitgegeben wird, dass sie diese Ausbildung durchlaufen müssen, nicht aus Spaß, sondern mit dem Wunsch, in einer Beziehung mit dem Herrn zu leben und sich nicht verunreinigen zu lassen, dann darf man auf Gottes Bewahrung auch während des Ausbildungsweges vertrauen.
Das ist aber etwas ganz anderes, als wenn man sich solche Dinge einfach zum Vergnügen zu Gemüte führt.
Marienerscheinungen und okkulte Medialität
Eine andere Frage: Was ist mit den Marienerscheinungen, wie in Fatima, Lourdes und so weiter? Es ist interessant, dass solche Erscheinungen in vielen verschiedenen Religionen vorkommen.
Das Mittel dazu finden wir in 5. Mose 18,10 und den folgenden Versen, die sich mit okkulter Medialität beschäftigen. Menschen wie Wahrsager oder Medien erhalten diese Impulse aus der Welt der Finsternis. Solche Erscheinungen gibt es in allen Bereichen – im Hinduismus, im Buddhismus, in Stammesreligionen und auch in einem biblisch entfremdeten Christentum.
Interessant ist, dass diese Erscheinungen immer dem entsprechen, was die Menschen erwarten. Ein Yogi sieht keine Maria, sondern Krishna oder einen anderen hinduistischen Gott. In der Vision sehen die Menschen also das, was sie sehen wollen. Das ist erklärbar, denn wir wissen, dass Engel in verschiedenen Gestalten erscheinen können.
Auch Cherubim werden in der Bibel unterschiedlich dargestellt. Einmal haben sie vier Gesichter, an anderer Stelle, zum Beispiel bei Hesekiel, zwei Gesichter. Cherubim können also verschieden erscheinen. In Jesaja 6 finden wir Cherubim mit vier Engeln, die Seraphim haben dort vier Flügel, an anderer Stelle in Jesaja 6 werden Seraphim mit sechs Flügeln beschrieben. Engel können sich also unterschiedlich zeigen.
Warum kann man sagen, dass diese Marienerscheinungen aus der Welt der Finsternis stammen? Weil die übermittelten Aussagen im Widerspruch zur Bibel stehen. Das zeigt, dass nicht der Geist Gottes dahintersteht, denn Gottes Offenbarung widerspricht sich niemals selbst. Deshalb kann man solche Erscheinungen ganz eindeutig ablehnen.
Kornkreiszeichen und Erscheinungen aus der Finsternis
Frau Präsidentin! Zu den geometrischen Figuren in Kornfeldern: Sind das nur erfundene Phänomene? Wie steht es also mit den Kornkreiszeichen? Sind sie echt oder falsch?
Offensichtlich wurde bereits festgestellt, dass es Bösewichte waren, die solche Figuren angefertigt haben. Doch nicht alles muss unbedingt so erklärt werden. Es gibt Phänomene, die sich nicht auf Menschen zurückführen lassen, die absichtlich täuschen wollen. Solche Erscheinungen könnten eine Manifestation aus der Welt der Finsternis sein.
Je mehr sich die abendländische Welt heute diesen Erscheinungen öffnet, desto häufiger treten sie auf. Es ist interessant, dass Menschen, die okkult belastet sind, solche Erscheinungen erleben können. Bibeltreue Christen, die sich an die Bibel halten, bekommen solche Erscheinungen hingegen nicht.
Das ist sehr bemerkenswert. Wenn jemand Visionen haben will, bekommt er sie. Wenn jemand sich nüchtern an das Wort Gottes hält, bekommt er sie nicht. Das hängt mit der inneren Öffnung des Menschen gegenüber diesen Einflüssen zusammen.
Gottes Präsenz in der Geschichte und bei der Wiederkunft Christi
Wir kommen zum Schluss, noch eine letzte Frage in einer Minute: Haben wir eigentlich jemals eine solche Präsenz Gottes erlebt wie bei der Wiederkunft Christi? Das muss eine ungeheure Präsenz sein, wenn alle Menschen, die gestorben sind, verwandelt werden und ihm entgegengehen.
Wir hatten eine Präsenz Gottes zum Beispiel im Alten Testament, im Tempel, wie Sie gerade gesagt haben. Gott war dort gegenwärtig mit den Engeln und den Cherubim. Auch bei Christus und seinen Jüngern war eine große Präsenz Gottes spürbar, als er auf Erden war.
Aber haben wir jemals eine solche Präsenz erlebt, wie wir sie haben werden, wenn Christus wiederkommt? Das muss ja ungeheuerlich sein.
Meinen Sie das im Hinblick auf die Entrückung? Also kann ich die Frage so zusammenfassen: Ist das die größte Manifestation Gottes in der Geschichte, wenn es zur Entrückung der Gemeinde kommt?
Ich würde nicht sagen, dass es die größte Manifestation ist. Sicher ist es eine große Manifestation, aber die ganze Bibel ist voll von Ereignissen, in denen Gott in Raum und Zeit gehandelt hat. Das allergrößte Ereignis war vor zweitausend Jahren, als Gott sogar als Mensch in diese Welt kam, als Gott der Sohn Mensch wurde.
In der Zukunft wird Jesus Christus als Mensch zurückkehren, nach der Entrückung, und in Jerusalem König sein. Die Menschen werden ihn sehen. Er wird tausend Jahre hier auf dieser Erde in Gerechtigkeit und Frieden regieren. Das wird eine noch deutlichere Manifestation der Gegenwart Gottes sein.
Gott ist ein Gott, der sich nicht nur einmal in der Geschichte offenbart hat, sondern durch die ganze Geschichte hindurch – aber auf verschiedene Weisen. So wie sich die Räder drehen, gehen sie letztlich auf ein Ziel hin: einen neuen Himmel und eine neue Erde (Offenbarung 21).